Zentrum für psychosoziale Therapien

Erwachsenenpsychiatrie
Zentrum für psychosoziale Therapien
Das Zentrum für psychosoziale Therapien ist Teil der Erwachsenenpsychiatrie der Psychiatrie Baselland. Die Erwachsenen­
psychiatrie leiten Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff, Direktor Erwachsenenpsychiatrie, und Elena Seidel, MScN, Direk­torin
Pflege. Wie in allen Zentren der Erwachsenenpsychiatrie verbinden wir auch im Zentrum für psychosoziale Therapien
fachliche Kompetenz und Erfahrungsexpertise. Die darauf basierenden spezifischen Behandlungsangebote des Zentrums
stimmen wir im ambulanten, teilstationären und stationären Setting entsprechend aufeinander ab. Ziel sind eine zeitgemässe Diagnostik und ein personalisiertes Therapieangebot für unsere Patientinnen und Patienten.
Ihr Kompetenzzentrum
Angewandte Methoden
Im Zentrum für psychosoziale Therapien (ZPS) behandeln wir
Patientinnen und Patienten, die unter anhaltenden psychischen
Störungen leiden. Neben unterschiedlichen Störungsbildern,
die oft auch mit einer ausgeprägten Komorbidität einhergehen,
zeigen die Patientinnen und Patienten unterschiedlich ausge­
prägte Schweregrade ihrer Erkrankungen. Viele dieser Störungen
verlaufen längerfristig und zyklisch. Auf diesen Krankheitsver­
lauf nehmen wir mit dem gesprächsorientierten Behandlungs­
ansatz Einfluss. Wir passen die Therapie daher individuell auf
den jeweiligen Zustand der Patienten an.
Aufbauend auf der Arbeit an der therapeutischen Beziehung
bildet die sozialpsychiatrische Behandlung den Kern unserer
Arbeit; sie ist Verbindungsglied zwischen den einzelnen Teilbe­
handlungen.
Unsere psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung
zielt darauf ab, Patientinnen und Patienten in ihrer autonomen
Lebensführung so weit wie möglich zu stützen. Die vernetzte
Behandlung findet in multidisziplinären Teams statt und trägt
zu den psychiatrischen, interpersonellen, rehabilitativen und
sozialen Bedürfnissen der Patienten Sorge. Dabei ist uns die
Förderung der Lebensqualität ein wichtiges Anliegen.
Indikationen
Hauptsächlich behandeln wir Patientinnen und Patienten aus
folgenden Diagnosegruppen:
• schizophrene Störungen
• psychotische Störungen
• komorbide Störungen
• affektive Störungen mit Langzeitverlauf
• Persönlichkeitsstörungen mit Behandlungsresistenz
und komplexem sozialpsychiatrischem Auftrag
• Abhängigkeitserkrankungen mit Langzeitverlauf
• milde bis moderate kognitive Einschränkungen
• Verhaltensstörungen
Die Behandlungsplanung stimmen wir, je nach Problem,
Diagnose und Schweregrad einer Erkrankung, spezifisch und
individuell auf den Patienten ab. In Anlehnung an das Reco­
very-Modell legen wir grosses Gewicht auf die Förderung der
eigenverantwortlichen Lebensführung des Patienten. Wir
orientieren uns dabei an vorhandenen Fähigkeiten, hilfreichen
zwischenmenschlichen Beziehungen, an der Selbstbestimmung,
der sozialen Integration und an Problemlösungskompetenzen.
Im ZPS bieten wir Therapien auf Basis psychodynamischer,
kognitiv-verhaltenstherapeutischer und systemischer Verfahren
sowohl im Einzel- wie auch im Gruppensetting an. Das breite
Gruppenangebot setzt sich zusammen aus:
• Psychoedukationsgruppen
• integriertem psychotherapeutischem Therapieprogramm
für psychotische Patienten
• Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT)
für depressive Patienten
• Körperwahrnehmungsgruppen
• kunsttherapeutischen Gruppen
Therapeutische Schwerpunkte
Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit länger­
fristigen psychischen Störungen verlangt eine ausdauernde
therapeutische und rehabilitative Perspektive sowie eine hohe
therapeutische Konstanz. Daher legen wir im ZPS unser Haupt­
augenmerk auf die Sicherstellung der Behandlungskontinuität.
Dies hilft, Therapieabbrüche zu reduzieren und den Patien­
tinnen und Patienten eine grösstmögliche Selbstständigkeit zu
bieten.
Ambulatorien
Mit den Ambulatorien in Liestal und auf dem Bruderholz
ergänzen wir das Behandlungsangebot der niedergelassenen
Psychiaterinnen und Psychiater. Das Angebot richtet sich an
Patientinnen und Patienten unserer Diagnosegruppen, die
entweder keinen ambulanten Therapieplatz finden können
oder aufgrund des Schweregrades ihrer Erkrankung wiederholt
Behandlungsabbrüche erleben und mit Vorteil institutionell
versorgt werden. Wir arbeiten dabei eng mit gemeindepsychiatrischen Teams zusammen, die die ambulante sozial­
psychiatrische Versorgung in multiprofessioneller Zusammen­
setzung gemeindenah abdecken. Angeboten werden unter
anderem:
• niederschwellige, integrative und interdisziplinäre Behand lungen in der Rehabilitation (Wohnen, Arbeiten, Finanzen, Freizeit und Soziales), Psychotherapie und Pharmakotherapie
• klinisches Case Management
• Beratungen für soziale Institutionen und Partner
(Wohnsituationen, Beistandschaften, Arbeitgeber,
Hausärzte, niedergelassene Psychotherapeuten)
• Beratungen für Angehörige und das soziale Umfeld der Patienten
• aufsuchende Behandlungen zu Hause bei Patienten,
die nicht in der Lage sind, den Kontakt zu wichtigen Versor-
gungsangeboten aufzunehmen und aufrechtzuerhalten
Tageskliniken I und II in Liestal
In den Tageskliniken in Liestal fokussieren wir auf sozialpsychi­
atrische und psychotherapeutische Behandlungen von Patient­
innen und Patienten, für die eine ambulante Versorgung vor­
übergehend nicht mehr ausreichend, eine stationäre Aufnahme
aber nicht nötig ist. In die Tagesklinik I nehmen wir vor allem
Patienten auf, die von einer soziotherapeutischen Aktivierung
und Strukturierung sowie von folgenden gruppentherapeuti­
schen Behandlungsangeboten profitieren können:
• Gruppentherapie zur Emotionsregulation
• Gesprächsgruppentherapie
• Kriseninterventionsgruppe
• Kreativtherapiegruppen
Mit dem niederschwelligen Angebot der Tagesklinik II richten
wir uns an Patientinnen und Patienten mit Schwierigkeiten,
Unterstützungsangebote wahrzunehmen, und für die eine
Tagesstruktur und ein Beziehungsangebot hilfreich sind.
Überdies bieten wir in den Tageskliniken am Wochenende und
an Feiertagen von 10 bis 14 Uhr eine Krisenhilfe mit Gruppenund Einzelgesprächen sowie einem gemeinsamen Mittagessen
an.
Stationäre Abteilungen A6 und A7
Auf der Abteilung A6 bieten wir eine stationäre, intensive
psychotherapeutische und sozialpsychiatrische Behandlung von
Patientinnen und Patienten mit psychotischen Störungen an.
Unsere Leistung zeichnet sich durch psychotherapeutische
Gruppenangebote aus:
• Elemente der Psychoedukation
• Erarbeiten eines eigenen Krankheitsverständnisses
• Erkennen von Frühwarnzeichen
• Erstellen von Krisenplänen
Zudem ermöglichen wir eine intensive ärztliche Behandlung
und komplexe Pharmakotherapien und legen ein Schwerge­
wicht auf die sozialrehabilitative Arbeit mit Kontakten zu Ange­
hörigen, Arbeitgebern, IV, betreuten Einrichtungen für Wohnen
und Tagesstruktur.
Auf der Abteilung A7 führen wir Behandlungen ähnlicher Art für
Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Diagnosen
mit längeren Verläufen. Demgemäss bieten wir längerfristige
und auf Kontinuität ausgerichtete Therapien an.
Therapeutische Querschnittsdienste
Die organisatorisch zusammengefassten Therapeutischen
Querschnittsdienste (TQD) umfassen die Fachbereiche Soziale
Arbeit, Ateliers, Sport-, Kunst- und Physiotherapie. Durch klar
definierte Schnittstellen und eine eindeutige Kompetenzzuord­
nung zwischen den Zentren und den TQD wird sichergestellt,
dass alle Abteilungen und Stationen von den TQD profitieren
können. Die Angebote der TQD können sowohl im stationären
als auch im teilstationären und ambulanten Bereich aktiv in
die Behandlungsgestaltung einbezogen werden.
Als Rahmenkonzept der TQD dient das Bio-psycho-soziale
Modell, das Krankheit und Behinderung in ihren Wechselwir­
kungen von biologischen, psychologischen und sozialen
Faktoren ganzheitlich zu verstehen versucht und die Inter­
ventionen entsprechend wählt. Alle Dienste sind in die
interdisziplinäre Behandlung eingebunden. Der Entscheid
über die Interventionen bei den Patientinnen und Patienten
wird interdisziplinär im Behandlungsteam getroffen.
Gelebte Qualität
Unser Qualitätsmanagement ist umfassend, prozessorientiert
und transparent. Es dient dazu, unsere Dienstleistungen kon­
tinuierlich zu optimieren. Wir sind nach ISO-Norm 9001:2008
zertifiziert. Wir messen und vergleichen die Patientenzufrieden­
heit, den Behandlungserfolg und die Weiterbildungsqualität.
Zur Optimierung der Therapieangebote und Gewährleistung
einer hohen Behandlungsqualität führen wir regelmässig Fall­
supervisionen und bei Bedarf Teamsupervisionen durch.
Zusammenarbeit mit den Zuweisenden
Eine gut funktionierende, partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit den zuweisenden und nachbehandelnden Ärzten und wei­
teren beteiligten Fachpersonen ist uns wichtig. Vertrauen und
eine offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten bilden
die Grundlage für die erfolgreiche Behandlung unserer gemein­
samen Patienten.
Zentrumsleitung
PD Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger
Facharzt für Psychiatrie
und Psychotherapie FMH
Chefarzt
Rachel Affolter
Pflegerische Leitung
Daniel Sollberger ist Chefarzt des Zentrums für psychosoziale
Therapien und des Zentrums für spezifische Psychotherapien
und Psychosomatik. Seine klinischen Spezialitäten sowie seine
Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen in der Diagnostik
und Therapie von Persönlichkeitsstörungen, Identitätsstö­
rungen, depressiven Erkrankungen und Essstörungen. Daniel
Sollberger hat in Philosophie und Medizin promoviert und hat
ein grosses Interesse an den Schnittstellen von Psychiatrie und
Philosophie.
Rachel Affolter ist pflegerische Leiterin des Zentrums für
psychosoziale Therapien und des Zentrums für spezifische
Psychotherapien und Psychosomatik. Sie hat ihre Ausbildung
zur diplomierten Pflegefachfrau HF 2002 in Basel abge­
schlossen und arbeitet seither in der Psychiatrie Baselland,
zehn Jahre davon als stellvertretende Abteilungsleiterin
und von 2014 bis 2015 als pflegerische Leiterin des Bereichs II.
Rachel Affolter engagierte sich hauptsächlich im Bereich
der psychosozialen Therapie auf einer Rehabilitationsabtei­
lung, in den letzten Jahren auf der neu konzipierten Psycho­
therapieabteilung für Persönlichkeits- und Essstörungen.
Zentrale Aufnahme
Auskunftsperson für fachliche Fragen
Sie können Ihre Patientinnen und Patienten telefonisch,
schriftlich und bei vorhandener HIN-Adresse auch elektronisch
bei uns anmelden. Auf Wunsch besprechen wir mit Ihnen
direkt am Telefon die Behandlungsoptionen und organisieren
eine Behandlung oder eine Abklärung.
PD Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger
Chefarzt
T +41 61 553 53 53
[email protected]
Wir können innerhalb der Psychiatrie Baselland eine geeignete
Behandlung vermitteln: stationär, indem wir einen Eintrittstermin vereinbaren; teilstationär, mit einem Platz in einer
unserer Tageskliniken; ambulant, indem wir einen Gesprächs­
termin mit einem unserer Ambulatorien koordinieren. Gerne
sind wir auch bei der Suche nach Angeboten ausserhalb der
Psychiatrie Baselland behilflich. Zudem bieten wir Konsiliarund Liaison- Psychiatrie an.
Standorte
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Bienentalstrasse 7, 4410 Liestal
Tagesklinik I Liestal
Spitalstrasse 1, 4410 Liestal
Tagesklinik II Liestal
Spitalstrasse 1, 4410 Liestal
Wir sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar unter:
Ambulatorium Liestal
Spitalstrasse 1, 4410 Liestal
T +41 61 553 56 56
[email protected]
F +41 61 553 64 68
Ambulatorium Bruderholz
Personalhaus B, 4101 Bruderholz
Finanzierung
Patientinnen und Patienten mit einer Halbprivat- oder Privatversicherung können sich in unserer Privatklinik in Liestal
behandeln lassen. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen
unter 061 553 56 56 gerne zur Verfügung.
12.15/2‘000
In der Regel übernimmt die Krankenversicherung die Kosten
des stationären Aufenthaltes oder der ambulanten Behand­
lung. Gerne klären wir für Ihre Patientinnen und Patienten ab,
welche Leistungen übernommen werden.
Psychiatrie Baselland T +41 61 553 53 53
F +41 61 553 64 50
Bienentalstrasse 7
[email protected], www.pbl.ch
CH-4410 Liestal