Heilung Eine Installation zur Leidensgeschichte 16. – 30. März, Fraumünster Zürich von Margaret Marquardt Einführung und Lesung Palmsonntag, 20. März 19.00 Uhr Veranstaltung zur Installation "Heilung" Einführung von Dr. Niklaus Peter, Lesung von Arnold Stadler und Musik von Johann Sebastian Bach, Arvo Pärt & Olivier Messiaen, gespielt von Daniel Kagerer (Violine) und Jörg Ulrich Busch (Orgel) Karandacht, Dienstag, 22. März 19.00 Uhr Karwochengottesdienst zur Installation "Heilung" Pfarrer Niklaus Peter, Fraumünster-Chor, Daniel Kagerer (Violine), Jörg Ulrich Busch (Orgel & Leitung) Musik von Ernst Pepping, Olivier Messiaen, Arvo Pärt & Georg Christoph Biller Kreuz – Passion – Heilen «Wer zum ersten Mal ein Kreuz sieht, ein Kruzifix, nehmen wir an, so etwas gibt es noch, wird eine grässliche Entdeckung machen. Denn es ist ein Mensch, der da für immer an dieses Holz genagelt ist. Empfindsame Naturen werden sich an diesen Anblick niemals gewöhnen. Die Gläubigen unter ihnen werden sagen, dass das Kreuz mehr ist als die Kreuzigung. Die Ungläubigen werden mit Empörung, Ablehnung oder Gleichgültigkeit reagieren. Und die Künstler mit Verstörung. Dabei bleibt es aber nicht. In der Kunst der Moderne erscheint das Kreuz, so sehr, dass ich hier keinen einzigen der Künstler hervorheben möchte. Nur eine, die hier: Margaret Marquardt. Ihr Verbinden ist auch ein Schonen. Und ein Heilen. Des Menschen von heute. Auf die Weise der Künstlerin.» «Die Künstlerin hat den Schmerz des Menschen nicht gelten lassen und dass er über das Leben triumphiert. Daher hat sie ihn verbunden: den Schmerz, den sie beim Gekreuzigten sah, mit dem Schmerz des Menschen. Sie hat etwas gezeigt, indem sie etwas verhüllt und verbunden hat: das Kreuz. An diesem Kreuz sehen wir die Menschenebenbildlichkeit Gottes. Gott wurde durch seinen Tod am Kreuz zum Ebenbild des Menschen. So sah ich es, auch hier. Auch für das Kreuz und seine Bilder im Deutungsraum der Kunst gilt: Der Unglaube ist auch nur ein Glaube. Der Glaube ist vielleicht schöner als der Unglaube. Und Ja ist ein schöneres Wort als Nein.» Aus: Arnold Stadler, Da steht ein grosses JA vor mir. Zu einer Arbeit von Margaret Marquardt. Mit einem Beitrag von Dr. Niklaus Peter. Jung & Jung-Verlag, 2. erw. Aufl. Salzburg und Wien 2016. Fotografie: Andrea Scavini Medientechnik: light audio media gmbh, St.Gallen Lichttechnik: Schnell Ingenieure GmbH & Co. KG, Tuttlingen Druck: braun druck & medien GmbH, Tuttlingen Grafik-Design: KIRCHER DESIGN | Claudia Kircher, Zürich Projekt und Begleitveranstaltungen Grossformatige Bilder der Bandagierung einer barocken Christusfigur (Kruzifixus), auf die nackte Südwand im Querschiff des Fraumünsters projiziert, begleitet von einem hellen, österlichen Lichtstrahl – dies eine knappe Beschreibung der Installation Margaret Marquardts. Dazu eine Lesung des Schriftstellers und Theologen Arnold Stadler (Autor des zitierten Buches über Margaret Marquardts Installation, Büchner-Preisträger) – und ein Karwochengottesdienst, in dem das Thema der Installation im Zentrum steht. Eine künstlerisch und theologisch vielschichtige und bewegende Installation zum Thema des Leidens: Einhüllung, sanftes Verbinden mit Gaze zum Schutz eines Heilungsprozesses, aber auch Verhüllung, Zudeckung durch falsche Theologie, Scham und Wegsehen bei Leidensgeschichten – Margaret Marquardts Installation verbindet Kunst, Th eologie und Ethik auf eine neue Weise. An beiden Veranstaltungen wird speziell ausgewählte Musik zu hören sein. Pfarrer Dr. Niklaus Peter, Fraumünster Es laden ein: Pfarramt, Kirchgemeinde Fraumünster, Fraumünster-Verein. Margaret Marquardt Margaret Marquardt, geboren in Zürich, ist Grafikerin. Sie bildete sich in verschiedenen Maltechniken weiter, nahm an internationalen Wettbewerben, Kunstsymposien und Meisterkursen teil. Sie arbeitet in ihrem Atelier in Zürich. Die Flüchtigkeit des Seins bestimmt die Bildwelt der Malerin. Margaret Marquardt arbeitet seriell, mit einer reduzierten Farbpalette unter Verwendung von Acrylfarben und Pigmenten. Sie bevorzugt neuerdings haptische Werkstoffe wie Gaze oder Papier mit gröberen Fasern, sowie bei Objekten und Installationen künstliche Lichtquellen wie Neonröhren oder LED Leuchtmittel. In seinem Buch „Da steht ein grosses JA vor mir. Zu einer Arbeit von Margaret Marquardt“, schildert der bekannte Schriftsteller Arnold Stadler seine Eindrücke beim Betrachten der Kircheninstallation „verbunden“ in der Evangelischen Stadtkirche Tuttlingen im Herbst 2011. Viel beachtet waren die beiden Lichtobjekte „Die Wunde“ und „Die Heilung“, die anlässlich des Deutschen Katholikentags 2014 in Regensburg zusammen mit Arbeiten international bekannter Künstler wie Markus Lüpertz und Madeleine Dietz gezeigt wurden. margaretmarquardt.ch
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