PROGRAMMBESCHRIEB 2016 BREF – BRÜCKENSCHLÄGE MIT ERFOLG SEIT 2009 HANDLUNGSFELD «INNOVATION AN FACHHOCHSCHULEN – MODELLPROJEKTE FACHHOCHSCHULEN» Seit ihrer Gründung 1997 fördert die Gebert Rüf Stiftung mit ihrem Handlungsfeld «Innovation an Fachhoch-‐ schulen» innovative Transformationsprozesse und finanziert Projekte, die für die Entwicklung und die Posi-‐ tionierung der Fachhochschulen in der Schweiz beispielhaft sein können. Programm BREF Auf das Jahr 2009 hin wurde das Handlungsfeld in enger Zusammenarbeit mit «swissuniversities – Kammer Fachhochschulen» auf die Thematik der modellhaften Kooperationen mit Praxispartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft fokussiert. Unter dem Titel «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» wurde das Handlungsfeld als Aus-‐ schreibungsprogramm konzipiert und, bei erfolgreichem Verlauf, zunächst auf mindestens fünf Jahre angelegt: An den Fachhochschulen gut verankerte Projektleiter und Projektleiterinnen können jährlich innovative Vorha-‐ ben einreichen. Pro Jahr stellt die Gebert Rüf Stiftung dazu CHF 1.5 Mio. für beispielhafte Projekte und deren Ergebnisdiffusion zur Verfügung. Die Förderung soll Wirkung erzielen und schliesst deshalb die Diffusion der gewonnenen Erkenntnisse ausdrücklich mit ein. Die Gebert Rüf Stiftung will damit die Fachhochschulen bei der Gewinnung wegweisender Impulse unterstützen und damit auch eine Kultur des Austausches innerhalb und zwischen den Fachhochschulen sowie mit der Praxis fördern. Nicht umsonst trägt das Programm den Namen «BREF – Brückenschläge mit Erfolg». Verlauf der Jahresausschreibungen 2009 – 2016: Soziale Innovation im Fokus Die ersten drei Jahresausschreibungen 2009 bis 2011 wurden ohne jede weitere thematische Einschränkung durchgeführt. Sie haben allerdings zur Einreichung vieler Projekte ermuntert, die anderswo, z. B. bei der KTI, ebenfalls unterzubringen gewesen wären. In diesen drei Jahren wurden aus jeweils gut 50 Projektgesuchen fünf Finalisten ausgewählt und finanziert. Seit 2012 wird die Jahresausschreibung BREF auf das Thema der «Sozialen Innovation» fokussiert. Dabei sollen nicht gezielt einzelne Fachbereiche angesprochen bzw. andere ausgeschlossen werden. Welche Fachbereiche in welcher Zusammenarbeit Beiträge zur Sozialen Innovation leisten können, bleibt damit bewusst offen. Bei dieser Fokussierung geht es darum, dass angesichts des raschen gesellschaftlichen Wandels nicht nur tech-‐ nologische Innovationen zukunftsfähige Beiträge für «die Schweiz als Wirtschafts-‐ und Lebensraum» (Zweckar-‐ tikel der Gebert Rüf Stiftung) leisten können und sollen, sondern auch gesellschaftliche Innovationen. In den Fachhochschulen haben entsprechende Fachbereiche bzw. Projekte die fachhochschultypische, d. h. koopera-‐ tive und anwendungsorientierte Vorgehensweise von F&E noch nicht etabliert. Zudem besteht hier eine För-‐ derlücke, sowohl auf staatlicher wie privater Seite. Hintergrund und Motivation des Förderengagements der Gebert Rüf Stiftung Die Fachhochschulen stehen auf Jahre hinaus in der Dynamik verschieden gelagerter Transformations-‐, Positio-‐ nierungs-‐ und Aufbauprozesse. Im raschen gesellschaftlichen und bildungspolitischen Wandel müssen an allen Fachhochschulen, Standorten und in allen Fachbereichen viele Kernaufgaben bewältigt werden. GEBERT RÜF STIFTUNG │ SWISSUNIVERSITIES – KAMMER FACHHOCHSCHULEN │JANUAR 2016 Seite 1 von 3 PROGRAMMBESCHRIEB BREF Zu nennen sind insbesondere Herausforderungen in den folgenden Kernthemen: – Fachhochschulmanagement; – Nachwuchs-‐ und Mittelbauförderung; – Internationalisierung (einschliesslich Beteiligung an EU-‐Projekten); – Interdisziplinarität; – Förderung und Erhaltung der Nähe zu den KMU/zur Wirtschaft und zur Praxis; – Fachhochschulen als F&E-‐Partner. Innerhalb dieser Kernthemen will die Gebert Rüf Stiftung technologische und Soziale Innovation fördern und damit die Fachhochschulen in ihrer Entwicklung unterstützen. Für eine Förderung in Frage kommen modell-‐ hafte und somit potenziell wegweisende Projekte, die den Fachhochschulen insgesamt zur Schärfung und zum Ausbau ihres spezifischen Profils nützlich sind. Deshalb soll jeweils nicht nur die Durchführung der Projekte fi-‐ nanziert werden, sondern auch deren Evaluation sowie die Aufbereitung, Sicherung und Diffusion des erwor-‐ benen Know-‐hows. Unter «Innovation» werden nicht nur technologische und soziale Novität und Originalität von Prozessen und Produkten, sondern auch neue Wege der Entwicklung von Innovationen in der Kooperation mit der Praxis so-‐ wie der Umsetzung und Anwendung verstanden. Bei ambitiösen Projekten ohne gefestigte Erkenntnisbasis kann die Unterstützung durch die Gebert Rüf Stiftung auch Grundlagenstudien umfassen. Ziel des Programms ist einerseits die Identifizierung, Realisierung und Begleitung von Projekten. Andererseits auch die Intensivierung des Austauschs über zentrale Fragen/Antworten und Probleme/Lösungen unter den miteinander konkurrierenden Institutionen des Fachhochschulbereichs Schweiz. Die Förderung der Zusam-‐ menarbeit, des Austauschs und des kollektiven Lernprozesses innerhalb des Fachhochschulbereichs besitzt ein grosses Wirkungspotenzial für den Fachhochschul-‐ und Wirtschaftsstandort Schweiz. Der Stiftungsrat der Gebert Rüf Stiftung hat 2008/09 auf Vorschlag des Beirates BREF beschlossen, während der nächsten Jahre das Thema «Fachhochschulen als F&E-‐Partner» zu fördern. Fachhochschulen sind Brückenpartner Die Fachhochschulen verfügen in Forschung und Entwicklung (F&E) über Möglichkeiten, die sie für die Gesell-‐ schaft, d. h. für manche Unternehmen und Non-‐Profit-‐Organisationen und deren Innovationskraft zu starken Partnern machen: – Sie konzentrieren ihre wissenschaftlichen und professionellen Kompetenzen auf Anwendung und Praxis. Den Unternehmen und den Praxisorganisationen können sie rasch verwertbares Wissen und Kompeten-‐ zen zur Entwicklung von innovativen Vorgehensweisen zur Verfügung stellen. Sie sind dabei kompetente Transfer-‐ und Implementierungspartner. – Sie pflegen unter dem gleichen Dach mehrere Disziplinen. Multidisziplinarität schafft Mehrwerte für die Wirtschaft und Gesellschaft, indem die Hochschulen für ihre Problemstellungen lösungsspezifisch kombi-‐ niertes Wissen aus verschiedenen Fachbereichen zur Verfügung stellen können. – Sie sprechen die Sprache der Praxis und verstehen ihre Bedürfnisse. In längerfristigen Kooperationen können sie diese durch einen ganzen Innovationszyklus begleiten. Diese praxisbezogene Stärke soll erhalten, gepflegt und vor allem ausgebaut werden. Im Zentrum dieser Be-‐ mühungen steht der effektive und für beide Seiten fruchtbare Brückenschlag zwischen den Fachhochschulen und Praxispartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, nachhaltig neue F&E-‐Zusammenarbeit aus-‐ zulösen – unter sich laufend verändernden Bedingungen: Wo sind Potenziale, Chancen, Lücken? Hier setzt das Programm «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» ein. GEBERT RÜF STIFTUNG │ SWISSUNIVERSITIES – KAMMER FACHHOCHSCHULEN │JANUAR 2016 Seite 2 von 3 PROGRAMMBESCHRIEB BREF Stossrichtungen von BREF Mit dem Programm BREF sollen ausgewählte Projekte gefördert werden, welche am praktischen Beispiel den Brückenschlag zwischen den Fachhochschulen als Ort praxisorientierter F&E und Praxispartnern auf beispiel-‐ hafte Weise erfolgreich und fruchtbar gestalten. Gefragt sind modellhafte Situationen, wegweisende Schnitt-‐ stellenprojekte sowie gut funktionierende direkte Zusammenarbeits-‐ und Austauschmodelle. Dabei sollen ausdrücklich keine Projekte zum Zuge kommen, welche auf die Förderprofile von Förderinstru-‐ menten wie KTI oder SNF ausgerichtet sind. Vielmehr sollen initiative Projektgruppen mit Erfolg versprechen-‐ den Ideen angesprochen werden, die neue Praxispartner erreichen und neue, vielversprechende Arten der Partnerschaft erproben wollen. Mit der Realisierung ausgewählter Projekte wird ein Erkenntnisgewinn zu folgenden Fragen angestrebt: – Steigerung der Zusammenarbeit von Fachhochschule und Praxis: Welche Voraussetzungen sind zu schaf-‐ fen und welche Zusammenarbeitsmodelle sind geeignet, damit vermehrt (auch zurzeit «fachhochschul-‐ ferne») Unternehmen und Praxisorganisationen F&E-‐Kooperationen mit Fachhochschulen zu ihrem Nut-‐ zen eingehen können? – Kommunikation zwischen Fachhochschulen und Praxispartner (gegenseitiges Kennen, Austausch, Börse): Wie können die Angebote der Fachhochschulen besser kommuniziert werden (Kooperationsofferten)? Wie wissen die Fachhochschulen, wo ihre Kompetenzen gefragt sein könnten? Wie wissen umgekehrt Unternehmen, Non-‐Profit-‐Organisationen und weitere F&E-‐Partner aus der Praxis, in welchen Fachhoch-‐ schulen die von ihnen gesuchten Kompetenzen greifbar sind? – Ausbau spezifischer Fachhochschul-‐Kompetenzen: Wie sind die F&E-‐Ressourcen und Kapazitäten an den Fachhochschulen zu etablieren und welche Hindernisse sind zu beseitigen, damit die Stärken der Fach-‐ hochschulen zu Markterfolgen führen oder zur Lösung gesellschaftlich relevanter Fragen beitragen? – Bündelung von Kompetenzen: Wie sind themen-‐ oder branchenspezifische F&E-‐Kompetenzen (auch fach-‐ hochschulübergreifend) zu bündeln, damit der Kooperationsnutzen für Praxispartner gesteigert werden kann? – Nachwuchsfrage/F&E-‐Karrieren: Kann die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Non-‐Profit-‐Organisa-‐ tionen über den Austausch von Personal verstärkt werden? Wie können entsprechende Modelle ausge-‐ staltet werden? Wie sehen Modelle für attraktive F&E-‐Karrieren an Fachhochschulen aus; wie sind sie im-‐ plementierbar? – Grundlagenwissen und Systemwissen: Besteht in Bezug auf Themen wie Transferwissen, Multidisziplina-‐ rität usw. genügend Know-‐how oder müssen diese selber Gegenstand von Forschungsprojekten sein, damit Stärken ausgebaut werden können? – Bessere Nutzung von bestehenden Brückeninstitutionen: Wie könnten bereits bestehende Instrumente (z. B. KTI, WTT-‐Konsortien, F&E-‐Konsortien) noch besser genutzt werden? Weiterführende Informationen Mehr Informationen zum Programm, zu den bisher realisierten Projekten und zu den Modalitäten der Jahres-‐ ausschreibung 2016 erhältlich via: grstiftung.ch GEBERT RÜF STIFTUNG │ SWISSUNIVERSITIES – KAMMER FACHHOCHSCHULEN │JANUAR 2016 Seite 3 von 3
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