VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 DAS GESAMTBILD BETRACHTEN GANZHEITLICHE KUNDENBETREUUNG FÜR BESSERE HÖRERLEBNISSE EINE GESCHICHTE DES HÖRENS 20 Jahre der Entwicklung: Dan Bankerts Geschichte zur Z-Series STARKEY AUDIOLOGIE-REIHE Wer spricht da wohl? Liebe Geschäftspartnerinnen, liebe Geschäftspartner, der bessere Service ist oft das Argument zur Differenzierung vom Wettbewerb. Inhaltlich betrachtet wird es dann schon schwieriger: Was bedeutet ein besserer Service für unsere Kunden? Aus diesem Grund war es für uns entscheidend, uns zuerst mit dem Warum zu beschäftigen, bevor wir das Was, die Inhalte, und das Wie, die Umsetzung, definieren. Jeder von Ihnen ist individuell und anspruchsvoll, hat unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen an das Produkt, den Preis, die Beratung, den Service und die Zusammenarbeit. Insofern war für uns klar, dass ein Serviceangebot mit Inhalten nicht ausreicht. Es braucht ein Programm, das von allen Mitarbeitern getragen und zur Unternehmenskultur wird. Nur wenn die Mitarbeiter/innen diesen Service leben, können Sie ihn als Kunde auch erleben. Mit unserem Programm Customer Service Excellence haben wir in 2014 den Anspruch klar definiert: „Heute besser als gestern, und morgen besser als heute zu sein und unsere Kunden besser zu bedienen, als jeder andere es kann.“ Unser Kundenservice ist nicht nur eine Abteilung, sondern eine Kultur im Unternehmen, die von Mitarbeiter/innen mit Leidenschaft gelebt wird. Die verschiedenen Unternehmensbereiche verstehen sich in diesem Programm als interne Kunden und tauschen sich regelmäßig aus, um Ihnen die bestmöglichen Lösungen anzubieten. Wir sind uns sehr bewusst, dass wir nicht immer jeden Bedarf erfüllen und verstehen es deshalb auch nicht nur als Aufgabe, sondern als einen kontinuierlichen Prozess für Verbesserung. Die vielen positiven Rückmeldungen, die wir von Ihnen bekommen und das Ergebnis der Kundenzufriedenheitsumfrage 2015 des BVHI zeigen uns, dass wir hiermit auf dem richtigen Weg sind. Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig. Thorsten Quaas Geschäftsführer Starkey Laboratories (Germany) GmbH SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG: [email protected] VORWORT 008 EINE GESCHICHTE DES HÖRENS 20 Jahre der Entwicklung: Dan Bankerts Geschichte zur Z-Series 018 STARKEY AUDIOLOGIE-REIHE INHALTSVERZEICHNIS Wer spricht da wohl? Die Rolle der Interaktion zwischen dem Audiologen und dem Kunden bei der Optimierung von Verhaltensänderungen seitens des Hörgeräteträgers. 4 011 APP CORNER Relax-App bietet Linderung bei Tinnitus 008 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 014 KLINIKECKE Z-Series: Praxisberichte 026 DAS GESCHENK DES HÖRENS Das Geschenk des Hörens auf der ganzen Welt weitergeben 032 SALES Haptik: Den Erfolg im Griff 035 VON DER FORSCHUNG ZUR WIRKLICHKEIT 035 Gehirntraining: Hörsysteme und ReadMyQuips 042 MARKETING SERVICETAG — Ein Marketingkonzept mit großer Wirkung 026 045 TECHNOLOGIE IM BLICKPUNKT Halo-Hörsysteme bald mit neuer Apple Watch kompatibel 032 046 SERVICES Wir bearbeiten Ihre Aufträge 050 TRAINING & EDUCATION Starkey Campus Training and Education 052 NEWS & VIEWS HERAUSGEBER: Dennis Van Vliet KREATIV DIREKTOR: Sherry Ulrich DESIGNER: Leah Day PRODUKTION MANAGER: Karen Stejskal, Megan Virgin STARKEYPRO.DE 5 Dennis Van n Vliet, Au.D., Herausgeber, ist Audiologe mit 38 Jahren klinischer Erfahrung. Zu seinen einen Tätigkeiten gehören die Arbeit in medizinischen Lehreinrichtungen sowie Privatpraxen.. Hörgeräte stehen im Mittelpunkt seines Interessengebietes und sein fachliches Urteil wird oft sowohl in US-amerikanischen als auch internationalen Veröffentlichungen und Vorträgen gefragt. Van Vliet hat einen B.S. von derr University of California, Irvine, einen Master-Abschluss in Sprachkommunikation von der California State University und einen Doktorgrad in Audiologie (Au.D.) von n der Central Michigan University. Thorsten Quaas, Geschäftsführer Starkey Deutschland, ist seit 1985 bei ei der Starkey turservice. Laboratories (Germany) GmbH beschäftigt und startete im Bereich Reparaturservice. 1989 wechselte Thorsten Quaas in die Geschäftsleitung, verantwortlich fürr alle Produktions- und Service-Bereiche. Im Jahr 1999 wurde Thorsten Quaas Geschäftsführer 6 hat der Starkey Laboratories (Germany) GmbH. In den Jahren 2000 bis 2006 er das Unternehmen vom Produktionsbetrieb in eine erfolgreiche Vertriebs-- und gkeit verfügt Servicegesellschaft umstrukturiert. Mit seiner 30-jährigen Betriebszugehörigkeit er und die Herr Quaas über sehr viel Erfahrung, er kennt die Branche, die Mitarbeiter internen und externen Voraussetzungen im Geschäftsumfeld. Sarah Bricker gehört seit März 2015 zu Starkey Hearing Technologies’ MarketingTeam und agiert als Kommunikations-Mitarbeiterin. Sie ist hauptsächlich für den Starkey Blog, Public Relations, Pressearbeit und die sozialen Medien verantwortlich und assistiert bei weiteren Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeiten. Vor ihrer Arbeit bei Starkey bediente Bricker in St. Louis B2B- und B2C-Kunden in Marketingund Werbeangelegenheiten als auch im Bereich Social Media und arbeitete als freiberufliche Reporterin für die St. Louis Wirtschaftszeitung und die St. Louis Rams. 2013 erwarb sie einen Bachelor in Journalismus an der University of Missouri-Columbia und erhielt Auszeichnungen von den Associated Press Sports Editors, Missouri Press Association and Society of Professional Journalists. Ulrike Buchweitz Leitung Kundendienst und auftragsbearbeitende Bereiche Starkey Deutschland, ist seit dem 1. April 1996 bei der Starkey Laboratories (Germany) GmbH AUTOR beschäftigt und startete im Bereich Chef-Sekretariat. Frau Buchweitz ist gelernte Europa- 6 Sekretärin. Zusätzlich zu dem Bereich Chef-Sekretariat baute Ulrike Buchweitz den Bereich Marketing erfolgreich auf. 2012 wechselte Ulrike Buchweitz in den Bereich Abteilungsleitung Kundendienst & Sales Order Processing und leitet bis heute erfolgreich die operativen Bereiche von Starkey Deutschland. Buchweitz verfügt über 18 Jahre Berufserfahrung innerhalb der Firma Starkey und leitet unter anderem den Prozess Quality Council und Product Quality Council. Sie ist Mitglied im Leadership Team und Redaktionsteam. INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Marina Teigeler ist Leiterin der Abteilung Marketing/PR in Deutschland. Sie ist verantwortlich für die Planung und Umsetzung von praxisnahen Marketingkonzepten zur Verkaufsunterstützung. Frau Teigeler verfügt über 13 Jahre Berufserfahrung im Bereich Marketing. Folgende Bereiche gehören zu Ihrem täglichen Aufgabengebiet: soziale Medien, Corporate Identity, Events und Messen, Direktmarketing, Online Marketing, POS Marketing, interne und externe Kommunikation sowie individuelle Beratung und Unterstützung der Starkey Kunden. Sie verfügt über 5 Jahre Berufserfahrung im Bereich Hörakustik und ist gelernte Fachkauffrau für Marketing. Sylvie Gerber, Leitung Produktmanagement und Training, nahm ihre Tätigkeit bei Starkey 2010 im Bereich Produkttraining auf. Die Hörgeräteakustikermeisterin ist seit ihrer Ausbildung im Bereich Hörsysteme aktiv und erwarb im Jahr 2009 ihren Bachelor of Arts. Seit 2011 ist Frau Gerber als Produktmanagerin verantwortlich für Neueinführungen im deutschen Markt, kümmert sich um die Portfoliopflege und hat den Bereich Produkttraining weiter ausgebaut um unseren Kunden fachkundig Starkey‘s Innovationen näher zu bringen. Sie verfügt über 8 Jahre Praxiserfahrung in der Hörakustik und 8 Jahren Berufserfahrung in der Hörakustikindustrie. Caitlin Grenness Ph.D., ist Dozentin und Forschungsbeauftragte an der University of Melbourne und dem HEARing Cooperative Research Centre in Australien. Sie schloss ihren Master of Clinical Audiology and Ph.D an der University of Melbourne ab. Seit 2010 leitet Grenness die audiologischen Rehabilitationskurse für Erwachsene im Clinical ustralia. Audiology Program und fungiert als Direktorin im Ausschuss von Audiology Australia. sorgung Grenness’s Forschungsarbeit untersucht eine auf den Kunden ausgerichtete Versorgung ngen in der audiologischen Rehabilitation für Erwachsene; Barrieren und Erleichterungen modellen für klinische Verhaltensänderungen und die Auswirkungen von Dienstleistungsmodellen auf audiologische Ergebnisse. Es ist ihre Leidenschaft Audiologen zu fördern, um eine qualitativ hochwertige audiologische Versorgung zu bieten. STARKEYPRO.DE 7 Aparna Rao, Ph.D., h.D., ist Lehrerin und Forscherin, die sich für die Bereiche der akustisch evozierten Potenziale sowie der otoakustischen Emissionen interessiert. Sie untersuchte, n Bezug auf unter Verwendung der akustisch evozierten Potenziale, Plastizitätsfragen in Professorin die akustisch selektive Wahrnehmung. Vorher arbeitete Rao als Assistenz-Professorin innesotaam Institut der Speech-Language-Hearing Sciences an der University of Minnesotacience an der Twin Cities. Diesen Herbst wird sie am Institut der Speech and Hearing Science rhielt ihren Arizona State University beginnen. Rao beendete ihr Studium in Indien, erhielt er Purdue M.S. Abschluss an der Utah State University und erzielte ihren Ph.D. an der abilitation University. Sie unterrichtete Kurse in pädiatrischer Audiologie, Gehör-Rehabilitation arbeit für sowie Gehör-Beurteilung und zu ihren Leidenschaften zählen Freiwilligenarbeit Berufsorganisationen und humanitäre Audiologie. Stefan Gebhardt, Leiter Unternehmensberatung, nahm seine Tätigkeit bei Starkey unternehmen im April 2015 auf. Zu seinem Tätigkeitsschwerpunkt gehört es, die Akustikunternehmen m im Bereich Verkauf und Persönlichkeit noch erfolgreicher zu machen. Außerdem organisiert er gemeinsame Treffen unter den Akustikern, zum Erfahrungsaustausch aus dem Geschäftsbetrieb, um in dem Gedanken eines Netzwerkes von den Stärken des Anderen zu profitieren. Der Akustiker und Optikermeister verfügt als Betriebswirt über die Erfahrung von 10 Jahren selbstständigen Unternehmertum im Bereich der Hörakustik und gibt diese gerne an Kunden von Starkey weiter. Penny Tyson fing 2011 als Produktmanagerin bei Starkey an und ist nun Teil des Mobile Teams. Mit einem Bachelor of Arts in Economics der Columbia University, brachte sie ihre Karriere in Finanzen von der Wall Street bis nach Los Angeles und Japan. Nachdem sie mit einem Master of Arts in Communicative Disorders/Audiolody an der San Diego State University abschloss, arbeitete Tyson als eigenständige Audiologen, unterrichtete an der SDSU sowie dem Veterans Administration Medical Center und arbeitete sowohl im Bereich Training und Ausbildung als auch im audiologischen Support für einen anderen Hörgerätehersteller bevor sie 2006 AUTOR nach Minnesota zog. 8 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 2016 HEARING INNOVATION EXPO Die Hearing Innovation Expo 2016 wird unsere bisher größte Expo! Besuchen Sie uns vom 20. bis 24. Januar im Cosmopolitan in Las Vegas, um herauszufinden, was sich die besten Vordenker, Erfinder und Innovatoren zur Verbesserung des Hörvermögens ausgedacht haben. Dies ist die größte Veranstaltung der Hörgerätebranche. Merken Sie sich das Datum in Ihrem Kalender vor! Unter #starkeyexpo finden Sie die neuesten Nachrichten und Informationen auf Twitter. Follow the excitement as it happens at: January 20-24, 2016 HearingInnovationExpo.com @StarkeyHearing #StarkeyExpo STARKEYPRO.DE S 9 20 JAHRE DER ENTWICKLUNG: Dan Bankerts Geschichte zur Z-Series EINE GESCHICHTE DES HÖRENS Sarah Bricker 10 Dan Bankerts Hochzeitstermin war am 25. Juni 1994. In der Nacht zuvor funktionierte sein Hörsystem plötzlich nicht mehr, sodass seine ohnehin schon eingeschränkte Hörfähigkeit auf die Hälfte reduziert wurde. „Zu diesem Zeitpunkt trug ich bereits seit mehr als 20 Jahren Hörsysteme“, sagte Bankert. „Ich wusste, dass ich mein Hörsystem brauchte, um etwas zu hören.“ INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Sein Hörsystemanbieter befand sich im Norden Kaliforniens, während sich Bankert ganz im Süden in Marina Del Rey aufhielt. „Das war grauenhaft“, sagte er. „Ich sollte am wichtigsten Tag meines Lebens nur die Hälfte meines eingeschränkten Hörvermögens haben. Ich rief meinen Hörgeräteakustiker an und er sagte mir, dass Starkey Hearing Technologies einen Fertigungsbetrieb ungefähr eine Stunde entfernt habe. Er sagte, er würde dort anrufen und sehen, was er tun könne, denn der Betrieb war nicht für den Empfang von Kunden ausgelegt. Er war auf Produktion oder Herstellung oder so ähnlich ausgerichtet. “ An diesem Abend tat Starkey Hearing Technologies Bankert einen Gefallen, den er niemals vergessen wird. „Ich fuhr zu dem Betrieb, jemand nahm mich an der Versandstelle in Empfang, begleitete mich hinein und ich stand dort und sah zu, wie sie mein Hörsystem reparierten“, sagte er. „Nach 30 Minuten ging ich wieder hinaus, mit einem voll funktionstüchtigen Hörsystem. Meine Hochzeit wäre ohne die Hilfe von Starkey nicht das gewesen, was sie war ... denn dies ist kein Standardverfahren. Ich meine, normalerweise können Kunden nicht einfach zu den Betrieben fahren und sagen ‚Reparieren Sie mir das‘, aber genau das haben sie für mich gemacht.“ Heute, mehr als 20 Jahre später, wandte sich Bankert erneut an Starkey Hearing Technologies. Diesmal brauchte er aber keine Reparatur. „Sie haben mir vor 20 Jahren diesen unglaublichen Gefallen getan, und ich hatte einfach das Gefühl, mich dafür irgendwie bedanken zu müssen.“ Eine Kindheit mit Hörsystem Bankert wurde mit einem Hörschaden geboren. Dies wurde jedoch erst erkannt, als er im Alter von vier Jahren mit seinem Bruder einen Hörtest machte. Sie fanden heraus, dass er einen massiven Hörschaden hatte, und befürchteten, dass dieser sich während des Wachstums noch verschlimmern könnte. „Sie dachten, ich würde komplett taub werden, daher musste meine Mutter direkt entscheiden, ob sie mich auf eine reguläre Schule schicken würde oder nicht“, sagte Bankert. „Ich sprach nicht besonders gut als Kind ... Ich redete wie viele taube Kinder sehr monoton, aber sie gaben mir Lernkarten, mit denen ich üben konnte“, sagte er. „Jeden Tag nach der Schule stand ich stundenlang vor dem Spiegel und übte mit den Lernkarten. Ich wollte meine Behinderung nicht nur überwinden, ich wollte sie komplett loswerden.“ Bei Bankert liegt ein sogenannter BadewannenHörverlust vor. Dieser zeichnet sich durch eine U-förmige Hörkurve aus. Bei 1000 Hz hat er einen Hörverlust von 90 db. Außerdem hat er Schwierigkeiten beim Hören von Mittelfrequenztönen, welche oft in Unterhaltungen verwendet werden. Er trägt Hörsysteme seit seiner Kindheit. „Die Hörsystemtechnik von vor 40 Jahren ist nicht mit der von heute zu vergleichen“, sagte er. „Mein erstes Hörsystem war so groß wie ein SonySM Walkman und verkabelt. Ich kann mich noch erinnern, wie ich in den Vorlesungen die Verstärkung meines Hörsystems mit einem kleinen Schraubendreher angepasst habe.“ Bankert wurde wegen seines Hörsystems als Kind schonungslos gehänselt. „Ich konnte nicht so gut sprechen und hatte diese hässlichen Dinger in meinen Ohren“, sagte er. Die durchsichtigen Schläuche an seinen Hinter-dem-Ohr (BTE)-Geräten und die Otoplastiken, die sich im äußeren Teil seiner Ohren befanden, wurden im Laufe der Zeit eklig gelb. „Ich war ein intelligentes Kind, aber ich konnte nicht gut kommunizieren“, sagte Bankert. „Weil ich dauernd gehänselt wurde, habe ich mein Hörsystem manchmal einfach ausgeschaltet, damit ich es nicht hören musste. Das habe ich auch mit meinen Lehrern gemacht. Ich sagte „Oh, mein Hörsystem funktioniert nicht, ich glaube, ich kann heute nicht am Unterricht teilnehmen“. Meine Mutter fand das aber heraus und zeigte meinen Lehrern, wie sie mein Hörsystem einschalten konnten“. Obwohl er so viel gehänselt wurde, ist Bankert den California Children’s Services sehr dankbar, dass sie ihm die Hörsysteme zur Verfügung gestellt haben. „Andernfalls würde ich nicht das Leben haben, das ich jetzt führe“, sagte er. Bankert sagte, dass er vor dem Studium ungefähr vier oder fünf verschiedene Hörsysteme besessen hat. Während seiner Studienzeit kaufte er sich dann das beste Hörsystem, das er finden konnte. Er benötigte maximale Leistung und die innovativste Technologie. Er erinnert sich noch an den Wechsel von analogen Hörsystemen, die er manuell einstellen musste, zu digitalen, die er programmieren konnte. Heute hält Bankert oft Reden vor Publikum und ist eine erfahrene Führungskraft im Bereich Technologie. Er ist zurzeit Director of Customer Experience, Global Support and Services bei Mentor Graphics in Portland, Oregon, und ein Gründungsmitglied der Service Revenue STARKEYPRO.DE 11 Generation und Managed Service-Disziplinen der Technology Services Industry Association. Kommunikation ist sehr wichtig für Bankert, sowohl im Büro als auch außerhalb. Die Sprachverständlichkeit war ihm aber immer am wichtigsten. Dan und Starkey Hearing Technologies treffen sich erneut Bei seiner Suche nach einem Hörsystem mit mehr Sprachverständlichkeit und Bluetooth-Fähigkeit stieß Bankert auf die Hörsysteme der Z-Series™ von Starkey Hearing Technologies. Er wurde mit dem Im-Ohr-Hörsystem der Z-Series (CIC) ausgestattet, das sehr dezent und für die meisten Menschen nicht sichtbar ist. Er verfügt ebenfalls über eine SurfLink®Fernbedienung mit eingebautem Mikrofon, mit dem er sein Hörsystem z. B. bei großen Arbeitsmeetings oder bei Unterhaltungsveranstaltungen kontrollieren kann, wenn er auf Reisen ist. „Ich wollte schon seit langem Bluetooth. Die HdO’s haben es bereits seit einer Weile, daher war die Z-Series so interessant für mich“, sagte er. „Als ich zu CICs gewechselt habe, werde ich niemals den Moment vergessen, als das erste Mal jemand zu mir sagte: “Oh, ich wusste gar nicht, dass Sie ein Hörsystem tragen!” Stellen Sie sich mich vor, wie ich als Kind ständig wegen dieser hässlichen Hörsysteme gehänselt wurde ... Ich wurde richtig emotional, weil es mich so berührt hat, dass die Leute gar nicht bemerkten, dass ich ein Hörsystem trage oder von einer Hörminderung betroffen bin.“ 12 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 „Mit meinem Z-Series-Hörsystem gehe ich nun ins Büro, stehe dort und telefoniere und niemand bemerkt etwas“, sagte Bankert mit einem Lachen. „Die Leute sagen, ‚Das ist so cool, das will ich auch‘, und sie haben nicht mal eine Hörminderung. Dass sich jemand, der keine Schwierigkeiten mit dem Hören hat, wünscht, er hätte ein Hörsystem und ich als jemand, der sein ganzes Leben darauf angewiesen war ... Das war ein richtiger AhaMoment für mich!“ Bei der Arbeit profitiert Bankert davon, die Anrufe direkt auf sein Hörsystem zu übertragen und in großen Meetings verwendet er die SurfLinkFernbedienung. Da das Mikrofon direkt in das Hörsystem eingebaut ist, kann Bankert die neben ihm sitzenden Leute hören. Außerdem sagte er, dass er seine SurfLink-Fernbedienung am anderen Ende des Konferenztisches ablegt, um so jeden im Meeting verstehen zu können. Das Hörsystem der Z-Series hat sein Leben auch außerhalb des Büros verbessert. „Einen derart klaren Ton habe ich noch nie erlebt“, sagte er. „Ich kann die Familie im Auto besser hören. Wir haben vor kurzem eine zweistündige Fahrt zum Strand unternommen. Dabei redeten wir, hörten Musik und ich konnte meine Kinder besser verstehen als jemals zuvor – und sie saßen auf der Rückbank hinter mir.“ „Bei jedem neuen Hörsystem höre ich etwas, dass ich vorher nicht hörte“, sagte Bankert. „Die Z-Series ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Technologie.“ Weitere Informationen zur Produktlinie der Z-Series finden Sie auf starkeypro.de. Relax-App bietet Linderung bei Tinnitus Penny Tyson • Verstärkung (Hörsysteme) verstärkt Umgebungsgeräusche, um den Tinnitus zu übertönen. • Geräuschtherapie senkt durch einen Reiz die wahrgenommene Lautstärke oder das Vorherrschen des Tinnitus. Die Starkey Relax App bietet Benutzern eine umfassende Tinnitus-Schulung sowie ein Selbstmanagement-Tool. Die App kann bei Tinnitusbetroffenen, in Abstimmung mit dem Hörgeräteakustiker, auch in eine Geräuschtherapie mit aufgenommen werden. Lernprogramm Aufgrund der stark subjektiven Eigenschaft von Tinnitus enthält Starkey Relax ein völlig immersives, stufenweises Lernprogramm, damit sich der Benutzer sofort an ein Therapiegeräusch zur Erleichterung des wahrgenommenen Tinnitus gewöhnt. Dieses schnelle und einfache Verfahren bereitet den Benutzer auf das Therapiegeräusch vor und ermöglicht ihm, weitere Geräusche zu erstellen und anzupassen, wenn die akustischen Standardreize nicht seinen speziellen Bedürfnissen entsprechen. TECHNOLOGIE-UPDATE Schätzungsweise leiden rund 19 Millionen Deutsche unter einem Tinnitus. Diese Wahrnehmung eines Geräusches in einem oder beiden Ohr(en) oder im Kopf, das nicht von außen kommt, kann dauerhaft und oft störend sein und psychische Folgen haben, die sich auf das tägliche Leben auswirken. Es ist zwar bisher noch keine Heilung für Tinnitus bekannt, aber es gibt Bewältigungsstrategien für dieses Symptom. Starkey Hearing Technologies hat die mobile App Starkey Relax entwickelt, die in Kombination mit den folgenden Tinnitus-Strategien verwendet werden kann: STARKEYPRO.DE 13 Abspielbildschirm Der Abspielbildschirm bietet dem Benutzer eine Reihe von Therapiegeräuschen, um den Tinnitus zu lindern. Der Benutzer kann eines dieser Geräusche auswählen und durch Einstellung der Lautstärke, des Frequenzbereichs und der Fluktuationsrate personalisieren. Anhand der Fluktuationsrate (langsam, mittel, schnell) kann die Frequenz und Amplitude des gewählten Therapiegeräuschs angepasst werden. Diese Konfigurationsmöglichkeiten sind entscheidend, um ein stark personalisiertes Therapiegeräusch für den spezifischen Tinnitus des Benutzers zu erhalten. Sobald das bevorzugte Therapiegeräusch ausgewählt wurde, kann ein Sleep-Timer so eingestellt werden, dass das Geräusch automatisch immer leiser wird, um eine abrupte Änderung der Lautstärke, nachdem der Benutzer eingeschlafen ist, zu vermeiden. Der integrierte Timer ist eine ideale Funktion beim Zubettgehen, da ein geräuschloser Raum die Wahrnehmung des Tinnitus stärken kann. Wenn ein Benutzer des Starkey Relax den Sleep-Timer einstellt und einschläft, mitten in der Nacht jedoch wieder aufwacht, verfügt er im iOSKontrollzentrum über den Schnellzugriff „Aktuelle Wiedergabe“ und im Android™ Benachrichtigungsbildschirm über einen Assistenten zur leichten Steuerung des aktuell gewählten Therapiegeräuschs. 14 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Bildschirm „Erstellen“ Die Funktion „Erstellen“ macht das eigene iPhone® zu einem persönlichen Einstellungstool und bietet die Möglichkeit, den Frequenzbereich des gewählten Therapiegeräuschs dem aktuellen Tinnitusgeräusch entsprechend anzupassen. Mit Starkey Relax kann der Benutzer ein neues, benutzerdefiniertes Therapiegeräusch erstellen, das insbesondere am Abend für Linderung sorgt, wenn der Tinnitus zu dröhnen scheint. Das Therapiegeräusch kann außerdem durch die Auswahl eines beruhigenden Bildes aus der Bildergalerie von Starkey Relax oder aus dem persönlichen Fotoalbum personalisiert werden. Bildschirm „Lernen“ Die Relax-App dient auch als Informationsquelle. Menschen mit Tinnitus haben häufig viele Fragen zu dem klingelnden, brummenden, zischenden oder dröhnenden Geräusch, das sie ständig hören. Die neun Informationsabschnitte auf dem Bildschirm „Lernen“ enthalten nützliche Antworten. Relax enthält umfassende Informationen zu den Symptomen, Ursachen, Behandlungen und Lösungen für Tinnitus. Kompatibilität Gemeinnützige Tinnitus-Organisation i Die Starkey Relax-App unterstützt sowohl iOS- (Version 7.0 und höher) als auch Android-Plattformen (Version 4.1 und höher). Erleichternde Töne können direkt zu Bluetooth®Audiogeräten (Kopfhörer/Lautsprecher) gestreamt werden, direkt über iOS-Geräte zum Halo™ für iPhone-Hörsysteme oder zu 900sync™Hörsystemen über das SurfLink®-Mobile Zubehör. Die Deutsche Tinnitus Liga e.V. (DTL) zählt europaweit zum größten Tinnitus-Zusammenschluss und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Sie vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der TinnitusBetroffenen sowie ihrer Angehörigen und engagiert sich für die Durchführung spezieller Lehr- und Forschungsprogramme. STARKEYPRO.DE 15 PRAXISBERICHTE Julie M. Julie M. ist Mitte Vierzig und alleinerziehende Mutter von zwei aktiven Jugendlichen. Sie hat eine schwere Hörminderung mit keinem messbaren Gehör über 2000 Hz. Sie hat jedoch eine sehr gute Kommunikationsfähigkeit und sie weiß ganz genau, was ihr an ihrem Hörsystem gefällt und was nicht. Erst vor Kurzem erhielt sie ein Z-Series™ Power Hinter-dem-Ohr-Hörsystem (HdO) 13s. Ihr voriges System hatte auf ihren Wunsch keinen Ein-Schalter und keine Lautstärkeregelung. Sie brauchte eine Weile, bis sie sich an das neue Gerät gewöhnt hatte, passte sich aber gut an und war von der Leistung überzeugt, bis das Hörgerät plötzlich nicht mehr richtig funktionierte. KLINIKECKE “Meine Familie findet, dass ich besser höre und meine Antworten nun passender sind…Diese Hörgeräte sind einfach cool!” 16 Bei der Anpassung der Z-Series wurde das „Swap Fit“-Verfahren angewandt, bei dem ganz ähnliche Einstellungen von Produkten früherer Serien auf das neue Hörsystem programmiert werden. Überraschenderweise war Julies erste Reaktion auf den Klang des neuen Hörsystems sehr positiv. Sie berichtete, dass sie entgegen ihrer Erwartungen „ganz normal“ klangen. Kurz nach der Anpassung im Frühjahr war ein Kurzurlaub mit ihren Kindern geplant und ein paar Wochen später meldete sie sich zurück: „Ich wollte Ihnen erzählen, wie ich mit dem neuen Hörsystem zurecht komme! Ich höre Personen im Gespräch, den Blinker im Auto, und das Gebläse im Badezimmer viel besser.“ Sie erzählt, dass sie jetzt den Piepton der Mikrowelle hören kann, was sie mit dem vorigen Gerät nicht konnte, und dass die Stimmen ihrer Kinder „angenehm“ sind und sie die Lautstärke- und Programmregelung des Geräts sehr zu schätzen weiß. Sie bemerkte jedoch, dass das Geräuschmanagement angepasst und mehr Parameter eingestellt werden müssten, aber insgesamt sei sie sehr zufrieden mit den Hilfen und fügte hinzu: „Meine Familie findet, dass ich besser höre und meine Antworten nun passender sind. (Das war mir so peinlich.) Diese Hörgeräte ist einfach cool! Vielen Dank!” INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Anmerkung des Herausgebers: Mein Beitrag zur Innovations spiegelt in der Regel meine vierzig Jahre Erfahrung als Audiologe und meine sich entwickelnden Fähigkeiten als Autor wider. Besonders gut gefallen hat mir ein kürzlicher Facebook-Post von Joe W., einem Veteranen der US-Navy. Seine Geschichte hat viele Erinnerungen in mir geweckt. Mein Dienst bei der Navy war ähnlich wie der von Joe, allerdings dauerte er nur vier Jahre und nicht 10. Ich habe in derselben Gegend gearbeitet und wir hatten viele Aufgaben gemein. Joe beschreibt seine Lärmbelastung sehr gut. Ich kann bestätigen, dass er nicht übertreibt. Seine Erfahrungen mit der Versorgung der Veteranenversicherung und dem Z-Series Hörsystem schildern den Transformationsprozess, den viele unserer Patienten durchleben. Joe W. Das ist Joes Geschichte: „Ich komme gerade vom Hof, wo wir eine Spielhütte für die Kinder aufgestellt haben, auf die wir aufpassen. Ich habe die Klingel dieser Spielhütte heute zum ersten Mal gehört. Ich habe sie (die Starkey Z-SeriesHörsysteme) erst seit viereinhalb Tagen und ich gewöhne mich noch daran. Ich weiß nicht, ob Sie viele Erfahrungsberichte von Marine-Veteranen bekommen, deswegen erzähle ich mal von meiner Erfahrung. Ich war in den 1970ern bei der U.S. Navy. Ich arbeitete 10 Jahre lang als Raketentechniker (AQ) für F8 Crusaders, F-4 Phantoms und F-14 Tomcats und als Flugzeugcaptain/Crewchief. Ich habe auf der USS Saratoga, Enterprise, Ranger und Kitty Hawk gedient. Ich war Teil eines trägergestützten Fliegergeschwaders, das auf dreien dieser Schiffe etliche Rekorde bezüglich Katapultstarts und Fangseilbremsungen am Tag sowie in der Nacht und Bruttogewicht in der Luft aufstellte. Wir waren eine sehr fleißige Truppe. Zu sagen, dass es dort laut war, wäre untertrieben. Sie haben keine Ahnung, was Lärm ist, bis Sie bei einem vollen Nachbrenner unter einem F-4 oder F-14 stehen. Erst in den letzten Dienstjahren habe ich begonnen, Ohrstöpsel unter meinen Mickey-Mouse-Ohrenschützern zu tragen. Ein Hörsystem konnte ich mir nie leisten.“ “Das ist das Beste, was uns passieren konnte - Ich ging zu dem VA San Diego Healthcare System und erhielt meine Z-Series Hörgeräte.” Joe beschrieb anschließend ein Problem, das viele hörgeschädigte Personen betrifft. Er wusste, dass er hörgeschädigt war, aber er wusste nicht, was er dagegen tun sollte. Er dachte, die einzige Möglichkeit sei, ein Hörgerät aus eigener Tasche zu bezahlen, doch das konnte er sich nicht leisten. Erst mit dem Affordable Care Act wurden er und seine Frau, auch eine Veteranin, an das VA überwiesen. „Das ist das Beste, was uns passieren konnte“, erzählt er. „Ich ging an einem Sonntag zu dem VA San Diego Healthcare System, um mein Gehör testen zu lassen und erhielt meine Z-Series Im-Ohr-Hörgeräte. Das war an einem Ostersonntag. Genau, sie boten Veteranen an einem Ostersonntag STARKEYPRO.DE 17 ambulante medizinische Versorgung an. Dieser Ort schien hervorragend ausgestattet zu sein. Ich war beeindruckt. Mein neues Hörsystem wurde von einer netten Praktikantin angepasst, die sich die Zeit nahm, all meine Fragen zu beantworten, und ich hatte eine Menge Fragen, nachdem das neue Hörsystem programmiert wurde. Fatima, die Audiologin, die mich zuerst untersucht hatte, zeigte uns, wie die Geräte gepflegt werden. Ich dachte, ich müsste mich erst ein paar Stunden an sie gewöhnen, bevor ich sie über längere Zeit tragen könnte. Aber das war überhaupt nicht nötig. Ich habe mein Hörsystem gegen 9.00 Uhr eingesetzt und es erst zum Schlafen wieder herausgenommen. Dennoch muss ich zugeben, dass es Sachen gibt, die ich nicht höre. Ich höre meine Frau nicht mehr sagen „Warum schreist du so?“ Ich höre mich auch nicht mehr fragen „Wie bitte?“ „Können Sie das bitte noch einmal wiederholen?“ Oder das niemals enden wollende „Was?“ Ich höre mich auch nicht mehr sagen „Können Sie mich bitte ansehen, damit ich Ihre Lippen sehen kann?“ Ich bin entspannter, wenn die Kinder ihren Mittagsschlaf machen. Jetzt weiß ich, warum meine Tochter in das Zimmer geht, um nach ihnen zu sehen. Und was für mich am wichtigsten ist – ich kann die kleinen Seufzer und das Jammern der Babys und ihr unglaublich süßes, leises Schnarchen hören. Die anderen Kinder behalten sie und die Babyphones ständig im Auge. Ich erzähle den Leuten, dass ich 88,3 FM empfange. Ich freue mich auf dieses neue Abenteuer im Land der Hörenden. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Starkey und den Mitarbeitern der Audiologieabteilung des VA San Diego Healthcare Systems. Sie verdienen einen riesigen Bonus. BESSER HÖREN MEHR VOM LEBEN 18 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Falls Sie einen Veteranen kennen, der ein Hörgerät braucht, dann schicken oder fahren Sie ihn zu ihrem VA-Ärztezentrum. Vielleicht würde einer von ihnen gern die Klingel unserer Spielhütte hören.“ Michele B. Michele, 65, ist pensionierte Lehrerin. Sie erzählt ihre ganz eigene Geschichte über ihre Reise zu den Hörenden und ihren Alltag mit der Z-Series. „Meine Hörminderung wurde vor fünf Jahren in Duluth, Minnesota, diagnostiziert, wo ich erfuhr, dass Teil meines Problems meine Erkrankung an Otosklerose war. Mein erstes Hörsystem war das Spitzenmodell der Marke AGX. Ich brauchte zuerst eine Weile, bis ich mich an die Geräte gewöhnt hatte, sowohl was das Gefühl in den Ohren betrifft als auch das Hören an sich. Trotzdem hat meine Familie sofort gemerkt, dass ich besser hörte, und das war auch mein Eindruck! Später im Jahr 2014 erhielt ich ein Z-Series-Hörsystem. Dadurch, dass ich bereits Erfahrungen mit Hörgeräten hatte und nun ein Neues brauchte, schien die Z-Series aufgrund meiner besonderen Bedürfnisse und Probleme mit dem alten System die beste Lösung zu sein. Die Untersuchung und Anpassung waren ganz einfach und sogar sehr interessant. Mir wurde erklärt, dass die größte Hürde sei, mich an den Klang meiner eigenen Stimme und an das Tragen einer anderen Art von Hörsystem zu gewöhnen. Davor trug ich ein Hinter-dem-Ohr-Hörsystem (HdO) und nun sollte ich ein Im-OhrHörsystem (CIC) bekommen. Als ich das Hörsystem bekam, war ich sofort davon beeindruckt. Ich konnte richtig gut hören. Der Raum war zwar still, aber ich konnte die Gespräche in anderen Zimmern hören! Ich fand den Klang meiner Stimme unangenehm, aber ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich mein Gehirn daran gewöhnt. Zu Beginn habe ich sie jeden Tag getragen, aber mit der Zeit wurde ich immer unglücklicher damit. Der Grund dafür war, dass alle Geräusche die ich machte, aus meinen Ohren zu kommen schienen und nicht aus meinem Mund. Daran konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Es hinderte mich wirklich daran, gut zu hören und das war sehr nervenaufreibend. bend. Hinzu kommt, dass sich in meinem Ohrkanal ein Ekzem entwickelt hatte und der feste Sitz verschärfte das Problem zusätzlich. Ich musste das Hörsystem einige Tage herausnehmen, um das Ekzem zu behandeln, doch als ich es wieder einsetzte, kam das Ekzem sofort wieder. Im März entschloss ich mich, das CIC nicht mehr zu tragen, und wandte mich an Starkey Hearing Technologies für eine Anpassung. Bis sich herausstellte, dass das Hörsystem, das mir so viele Probleme bereitete, zu eng saß. Zwei Audiologen haben mir geholfen, einen externen Hörer im Gehörgang (RIC) der Z-Series auszusuchen. Ich liebe das Gerät! Im Vergleich zu dem anderen Hörsystem, das ich trug, ist die Z-Series schlichtweg besser. Und das in jeder Hinsicht. Ich höre besser und die Töne sind deutlicher und klarer. Die Geräusche sind weniger aufdringlich. Was ich besonders mag ist, dass ich die Lautstärke und die voreingestellten Stufen anpassen kann. Ich lerne, welche Voreinstellungen am besten in bestimmten Situationen funktionieren und ich verwende diese Funktion regelmäßig. Dadurch ist es ganz einfach, sich bestimmten Umgebungen anzupassen! Es ist, als ob ich überhaupt nichts in den Ohren hätte. Ich höre jetzt unwahrscheinlich gut und vergesse immer wieder, dass ich ein Hörsystem trage! Es kam sogar schon vor, dass ich mit dem Hörsystem ins Bett gegangen bin und erst später merkte, dass ich vergessen hatte, es herauszunehmen. Ich bin sehr beeindruckt von dem Gerät. Es ist meiner Meinung nach DAS BESTE! “…Die Z-Series ist schlichtweg besser. Und das in jeder Hinsicht. Ich höre besser und die Töne sind deutlicher und klarer.” Außerdem muss ich hinzufügen, dass die Mitarbeiter bei Starkey, welche die Anpassungen und Einstellungen vorgenommen haben, jedes Mal sehr freundlich waren. Sie haben meinen Kommentaren aufmerksam zugehört und mir erklärt, wie es zu dieser oder jener Erscheinung kommt. Anpassungen wurden stets entsprechend meinem Feedback vorgenommen. Alle waren unglaublich professionell und kompetent! Es schien, als seien meine Probleme und Bedürfnisse das Wichtigste überhaupt. Man behandelte mich als Person und nicht als Kunden. Seitdem bin ich ein Starkey-Fan. Vielen Dank!“ STARKEYPRO.DE 19 Wer spricht da wohl? Die Rolle der Interaktion zwischen Audiologe und Kunde bei der Optimierung von Verhaltensänderungen seitens des Hörgeräteträgers. STARKEY AUDIOLOGIE-REIHE Caitlin Grenness, Ph.D. Im Rahmen der audiologischen Rehabilitation unterstützen wir die Kunden dabei, selbständig mit ihrem Hörverlust umzugehen. Das Selbstmanagement stellt eine kostengünstige Möglichkeit dar, um die Gesundheit von Erwachsenen und deren aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu gewährleisten. Das Selbstmanagement ist ein wünschenswertes Verhalten, das Ärzte ihren Patienten beibringen. Daran kann gemessen werden, wie gut ein Arzt seine Arbeit macht. Es kann jedoch dagegen gehalten werden, dass Personen mit chronischen Gesundheitsproblemen ein konstantes Selbstmanagement betreiben, obwohl sie sich in ärztlicher Behandlung befinden (Pulvirenti & McMillan et. al., 2014). Sobald sich Patienten in die Obhut einen Arztes begeben, muss dieser die Patienten darin bestärken, Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Gesundheit und zur Mitarbeit 20 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 zu ergreifen. Im Gegensatz zum Selbstmanagement hängt eine erfolgreiche Unabhängigkeit des Patienten von der Interaktion zwischen Patient und Arzt ab. Das bedeutet, dass die Qualität der Kommunikationsfähigkeit des Arztes und das wechselseitige Verhalten den Erfolg der Sitzungen und die Resultate des Patienten beeinflussen können. Die Unabhängigkeit des Patienten kann durch patientenorientierte Pflege (PCC) erreicht werden. In diesem Artikel wird die Literatur zum Einfluss von Interaktionen zwischen Audiologe und Kunde und PCC zusammengefasst, die aktuellen Nachweise für die Beschaffenheit der Interaktionen zwischen Audiologe und Hörgeräteträger untersucht, die Auswirkungen diskutiert und praktische Strategien zur Maximierung der Qualität von Interaktionen zwischen Audiologe und Kunde am Arbeitsplatz bereitgestellt. 1. Die Auswirkung der Interaktion zwischen Arzt und Patient auf die Resultates Die effektive Verwaltung chronischer Krankheiten ist für Regierungen und Ärzte im Hinblick auf die alternde Bevölkerung und steigende Gesundheitskosten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang wird weithin anerkannt, dass traditionelle Modelle der Interaktion zwischen Arzt und Patient unwirksam sind. Wenn sich die Gesundheitsversorgung auf die Behandlung kranker Körperstrukturen oder den Krankheitsverlauf konzentriert, anstatt auf die Person mit diesem Leiden, ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Verhaltensänderung für ein erfüllteres Leben mit der Krankheit minimal. Ein alternatives Pflegemodell besagt, dass die Erfahrung des Patienten mit seinem Leiden die Interaktion mit dem Arzt bestimmen sollte. Dies wird PCC genannt. Dieses Modell der Interaktion zwischen Arzt und Patient ist grundsätzlich komplexer für Ärzte und Gesundheitssysteme und erfordert, dass der Arzt in der effektiven Kommunikation sowie der Individualisierung der Pflege des Patienten geschult ist. Ebene implementiert, um sicherzustellen, dass kundenorientierte Ansätze breite Anwendung finden (Institute of Medicine, 2001). Die empirische Unterstützung für den Nutzen von PCC für die Qualität der Gesundheitsversorgung und Ergebnisse erstreckt sich auf drei Jahrzehnte. Dieser Nachweis besteht für viele Erkrankungen und Berufe und gilt besonders für die Verwaltung chronischer Krankheiten wie Gehörschädigungen. Kundenorientierte Interaktionen zwischen Audiologe und Kunde werden mit verbesserten Resultaten für den Hörgeräteträger in Verbindung gebracht, z. B. fällt es den Kunden leichter, ihre Behandlung einzuhalten, sie sind zufriedener und seltener von psychologischen oder physischen Beeinträchtigungen betroffen. Zu den Vorteilen für Audiologen zählen eine erhöhte Zufriedenheit und weniger Schadensforderungen wegen Kunstfehlern (Haskard Zolnierek & DiMatteo, 2009; Robinson & Callister et. al., 2008; Roter et al., 1997; Levinson & et. al., 1997). Kürzlich wurden ebenfalls die positiven finanziellen Auswirkungen von PPC herausgestellt (Charmel & Frampton, 2008). Um die größere Komplexität und die höheren Anforderungen an die Fähigkeiten des Arztes zu kompensieren, muss sich der Einsatz von PCC auszahlen, und das tut er. PCC wird als wichtiger Bestandteil für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung angesehen. Einige Regierungen haben bereits Indikatoren auf finanzieller und politischer STARKEYPRO.DE 21 2. Kundenorientierte Interaktion zwischen Audiologe und Kunde bei der audiologischen Rehabilitation PCC ist besonders vorteilhaft bei der audiologischen Rehabilitation. Kürzlich wurde festgestellt, dass psychologische Faktoren im Zusammenhang mit der Person, die das Hörsystem trägt (z. B. Unterstützung der Familie, Selbstständigkeit, Einstellung zu Hörsystemen und subjektiv berichtete Gehörschädigung) den Einfluss des diagnostizierten Gehörschädigungsgrads oder der Geräteeignung im Hinblick auf erfolgreiche audiologische Resultate überwiegen (Hickson & Meyer et. al., 2014; Meyer & Hickson et. al., 2014). Dies bedeutet eine Herausforderung für den Gehörrehabilitationssektor, weil sich die aktuellen Systeme auf den Grad der Gehörschädigung direkt gefolgt von der Bereitstellung von Hörsystemen Um die Beschaffenheit der Interaktion zwischen Audiologe und Kunde/Begleiter zu bewerten, wurden die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Definition von der kundenorientierten audiologischen Rehabilitation gegenübergestellt (Grenness & Hickson et. al., 2014). Laut dieser Definition (in Abbildung 1 visuell dargestellt) ist die Entwicklung einer therapeutischen Beziehung ein zentrales Element der PCC. Das bedeutet Aufbau von Vertrauen, Suchen von psychosozialen Informationen und Eingehen auf emotionale Bedürfnisse. Die therapeutische Beziehung wird durch einen effektiven bilateralen Informationsaustausch unterstützt (die Erfahrungen des Kunden untersuchen und ihm geeignete Informationen bereitstellen), durch das Einbeziehen des Kunden in die Entscheidungsfindung (die Meinung 22 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 konzentrieren. Dadurch bleibt wenig Raum dafür, die Kunden zu ermutigen, Entscheidungen zu treffen und ihr Verhalten zu ändern. Ebenso wenig wird ganzheitlich auf die funktionalen Bedürfnisse von Hörgeräteträger und Familie eingegangen. Dies ist bei der PCC ein Muss. Es wird bereits seit Jahren kritisiert, dass sich die audiologische Rehabilitation zu sehr auf die Technik konzentriert (z. B. liegt der Fokus der Interaktion zwischen Kunde und Audiologe auf der Bereitstellung der Technik). Der Umfang und die Auswirkung dieser Interaktionen wurden aber erst kürzlich dokumentiert (Ekberg & Grenness et. al., 2014; Ekberg & Meyer et. al., 2014a, 2014b; Grenness & Hickson, et. al., 2015a; Grenness & Hickson et. al., 2015b). Wir haben mehr als 60 Erstberatungen zwischen Audiologen und erwachsenen Kunden (und Begleitern in 17 Fällen) gefilmt und konnten anhand dessen die Art der Kommunikation untersuchen, die auf eine technikorientierte oder eine kundenorientierte audiologische Interaktion hinweist (Details zu dieser Analyse wird in Grenness et al., 2015a dokumentiert). und Beteiligung der Familienmitglieder anfordern) sowie durch das Anbieten von Lösungen, die den individuellen Anforderungen des Kunden entsprechen. Diese Definition von PCC entspricht anderen im Bereich Medizin beschriebenen Definitionen und steht im Einklang mit anderen Forschungsergebnissen zu den Präferenzen von Hörgeräteträgern bezüglich des Interaktionsvermögens von Audiologen (Mead & Bower, 2000; Laplante-Lévesque & Hickson et. al., 2010; Poost-Foroosh & Jennings et. al., 2015). Die Ergebnisse der Studienserie zur Kommunikation zwischen Audiologe und Kunde/Begleiter bestätigten die Häufigkeit von technikorientierten Interaktionen zwischen Hörgeräteträgern und Audiologen in der audiologischen Rehabilitation. Ein Vergleich der verschiedenen Kommunikationsmerkmale bei I DIV IN IS I AL DU INDIVIDUALISIERT ? T ER • Nur wenig Erklärungen der Audiologen bezüglich der speziellen Aus wirkungen auf den Lebensstil BEZIEHUNGEN • Fehlender psychosozialer Austausch EINBEZOGEN Abbildung 1. Operationalisiertes Modell der kundenorientierten audiologischen Rehabilitation (Grenness et al., 2014). Interaktion Merkmale INF INFORMIERT OR MI ER T BEZIEHUNGEN • Hörsysteme dominierten • Information waren komplex und technisch • Sehr wenige Alternativen zu Hörsystemen Richtung des Informationsaustausches EINBEZOGEN Abbildung 2. Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse der gefilmten Beratungen zwischen Audiologen, erwachsenen Kunden und deren Begleitern (Grenness et al., 2015a; Grenness et al., 2015b). Technikorientiert • Wenig Zeit in den Aufbau einer Beziehung investiert Aufbau einer Beziehung • Nicht auf Bedenken des Patienten eingegangen oder mit technischen Informationen beantwortet • Kein Aufbau einer Partnerschaft • Audiologe versagte am meisten • Geringes Einbeziehen des Begleiters • Wenig geteilte Entscheidungsfindung • Selten die Meinung oder Präferenzen des Kunden berücksichtigt • Oberflächliche soziale Gespräche Kundenorientiert • In den Aufbau und die Pflege einer Beziehung investierte Zeit und Mühe • Vermeiden von psychosozialen Themen • Ansprechbar und einfühlsam • Vom Akustiker an den Kunden • Wechselseitig • Im Zusammenhang mit Gerät und Technik Inhalt des Informationsaustausches • Komplex und auf einem hohen Bildungsniveau • Mischung aus bio-psychosozial und biomedizinisch • Inhalt nicht an die Präferenzen des Kunden angepasst Einbeziehung in Entscheidungen • Akustiker leitet und trifft Entscheidungen • Kunde/ Familienmitglieder in Entscheidungsfindung einbeziehen und individuelle Anforderungen berücksichtigen Tabelle 1. Vergleich zwischen den Kommunikationsmerkmalen der technikorientierten versus kundenorientierten Beratungen. STARKEYPRO.DE 23 der technikorientierten gegenüber der kundenorientierten Beratung wird in Tabelle 1 dargestellt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse befindet sich in Abbildung 2. Die erste auffallende Erkenntnis bestand darin, dass die therapeutische Beziehung nur wenig entwickelt oder überhaupt nicht gepflegt wurde: Die Audiologen stellten nur wenige psychosoziale Fragen, und wenn Kunden Bedenken äußerten (hauptsächlich zu Hörsystemen), wurde auf diese nur selten eingegangen und sie wurden nur selten näher untersucht (Ekberg et al., 2014). Ein zweites erstaunliches Ergebnis war, dass der Informationsaustausch für gewöhnlich vom Audiologen gesteuert und dominiert wurde: Die Audiologen stellten den Großteil der Fragen, es wurden normalerweise nur geschlossene Fragen gestellt und in der Managementplanung wurden die Informationen zu Hörsystemen auf eine komplexe und didaktische Art und Weise präsentiert (Grenness et al., 2015d). Drittens wurden kaum alternative Möglichkeiten zu Hörsystemen vorgestellt. Die Meinung des Kunden wurde selten eingeholt und wenn ein Begleiter anwesend war, wurde er fast nie in die Entscheidungsfindung 24 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 einbezogen (Ekberg et al., 2014b). Das vierte relevante Ergebnis bestand darin, dass die Beratungen auf eine strukturierte, vorformulierte Art und Weise abliefen, wodurch den Kunden wenig Kontrolle über ihre Behandlung gegeben wurde. Aus diesen Beratungen folgte, dass weniger als 60 Prozent der Kunden, denen ein Hörsystem empfohlen wurde, sich zu diesem Zeitpunkt dafür entschieden. Obwohl alle Audiologen, die an dieser Studie teilgenommen haben, nett, freundlich und technisch versiert waren, zeigten diese Ergebnisse einen Mangel an kundenorientierten Interaktionen zwischen Audiologe und Kunde (Grenness et al., 2015a; Grenness et al., 2015b). Es wurden ähnliche Themen im Rahmen der pädiatrischen audiologischen Beratung und bei der Untersuchung der Komplexität der Hörsystemberatung speziell aus Sicht der Gesundheitsbildung berichtet (Watermeyer & Kanji et. al., 2012; Nair & Cienkowski, 2010). Alle diese Studien ergeben, dass die Art der Interaktion zwischen Audiologe und Kunde wahrscheinlich mit der Unabhängigkeit oder Verhaltensänderung des Kunden in Verbindung gebracht werden kann. 3. Praktische Eine wesentliche Folge dieser Ergebnisse ist, dass sie trotz der steigenden Beachtung von PCC in der Audiologie im Klinikalltag noch keine Anwendung findet. Diese Ergebnisse zeigen, dass es notwendig ist, die Auswirkung der Interaktion zwischen Audiologe und Kunde auf das Verhalten des Kunden wenn er Hilfe sucht, das Begreifen und den Erfolg mit der Gehörrehabilitation zu berücksichtigen. Folgen und Strategien Aus klinischer Sicht werden vier Bereiche hervorgehoben, die berücksichtigt werden müssen: 1. Der Bedarf an einem ganzheitlichen Ansatz zur Berücksichtigung der biologischen, psychologischen und sozialen Aspekte einer Person. 2. Die Notwendigkeit, auf die psychosozialen Bedenken des Kunden und seiner Familie einzugehen. 3. Die Notwendigkeit, die Kontrolle bei der Entscheidungsfindung und bei der Struktur der Beratung zu teilen (z. B. wer die Unterhaltungsthemen leitet und die Häufigkeit von Unterbrechungen). 4. Die Notwendigkeit, Familienmitglieder einzubeziehen. Für den Wechsel einer technikorientierten zu einer kundenorientierten audiologischen Rehabilitation gibt es viele einfache Strategien, die implementiert werden können. Dazu gehören Folgende: Leben des Kunden. Fragen Sie die Kunden, ob sie oder andere mit der Situation umgehen können und ob sie eine Lösung für ihre Schwierigkeiten sehen. Stellen Sie Alternativen zu Hörsystemen vor und fragen Sie nach der Meinung des Kunden, bevor Sie eine Empfehlung abgeben. 2. Hören Sie sich die Bedenken des Kunden an und zeigen Sie Mitgefühl. Stellen Sie eine offene Frage, um ihn zur Mitarbeit zu ermutigen. Sprechen Sie die Bedenken an, sobald Sie verstehen, worauf sie sich beziehen. 3. Beobachten Sie, wer am meisten spricht und ob der Kunde während des Redens unterbrochen wird. Gewähren Sie dem Kunden Zeit zum Sprechen, indem Sie nach Fragen Pausen lassen und geben Sie ihm die Möglichkeit, regelmäßig Fragen zu stellen. 4. Geben Sie insbesondere den Familienmitgliedern die Chance, ihre Bedenken zu äußern und ihre eigenen Ziele festzulegen, um Unstimmigkeiten zu minimieren. Bitten Sie die Familienmitglieder, neben dem Kunden am Tisch Platz zu nehmen. 5. Bilden Sie sich in der persönlichen Beratung von Kunden weiter. Suchen Sie nach Beratungskursen, beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten und greifen Sie auf Online-Ressourcen zu. Um diese Änderungen vorzunehmen, müssen Sie sich über Ihre aktuelle Vorgehensweise Gedanken machen. Eine geeignete Methode besteht darin, Ihre Gespräche mit den Kunden zu filmen (mit der Einwilligung des Kunden) und sich diese anzusehen. 1. Beginnen Sie die Beratung mit zwei offenen Fragen und lassen Sie den Kunden mindestens eine Minute ohne Unterbrechung reden. Sobald Sie eine Beziehung zu Ihrem Kunden aufgebaut haben, stellen Sie Fragen zu den Auswirkungen der Hörminderung auf das STARKEYPRO.DE 25 Abschließende Anmerkungen Audiologen sind zwar letztendlich für ihre eigene Interaktion mit den Kunden verantwortlich, es wird jedoch anerkannt, dass die komplexen Probleme, die mit der Implementierung der PCC verbunden sind, nicht allein auf der Ebene des Audiologen angegangen werden können. Wie durch die Literatur zum Thema Organisatorische Änderungen belegt, werden Änderungen auf der Ebene der Interaktion zwischen Arzt und Patient von Makrofaktoren wie organisatorische Struktur und Erstattungssystemen beeinflusst. In der Audiologie kann die Fähigkeit des Audiologen zur Bereitstellung von PCC von der organisatorischen Struktur beeinträchtigt werden. Wenn eine Organisation zum Beispiel eine Kommission für bestimmte Aufgaben bereitstellt, dabei aber wenig berücksichtigt, wie gut diese Aufgabe durchgeführt wird oder ob die Erstattung für das Gerät erhalten wurde, sondern mehr den Erfolg der Intervention im Auge hat, kann die Interaktion zwischen Audiologen und Kunden negativ beeinflusst werden. Außerhalb der Audiologie ist der finanzielle Wert der PCC weithin anerkannt. Dennoch wird die Bereitstellung von Hörsystemen bei den aktuellen Förderungsmodellen in der audiologischen Rehabilitation isoliert entlohnt. Es wird nicht anerkannt, dass dieses Modell unweigerlich ein technikorientiertes Modell der Interaktion zwischen Patient und Arzt fördert, bei dem die Behandlung für das betroffene Körperteil vorgeschrieben wird. Wenn ein Hörsystem im Gegensatz dazu als Werkzeug für den Audiologen fungiert, das er als Lösung für eine Beeinträchtigung bei der Kommunikation oder Teilnahme an der Gesellschaft zusammen mit Unterstützung, Schulung und einer therapeutischen Beziehung betrachtet, wird der Kunde viel eher dazu ermächtigt, das Gerät in seine tägliche Routine zu integrieren. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Interaktionen zwischen Kunde und Audiologe, die sich am Kunden orientieren, viel wahrscheinlicher zu selbstständigen Kunden führen. Aktuelle Forschungen zur Art der Interaktion zwischen Audiologe und Kunde/Begleiter zeigen einen Mangel der kundenorientierten Pflege bei audiologischen Beratungen. Es gibt aber viele Möglichkeiten für Audiologen, ihre Vorgehensweise zu ändern und ihre Interaktionen mit dem Kunden weg vom Gerät zu führen und mehr auf den Hörgeräteträger selbst zu konzentrieren. 26 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Literatur Charmel, P. A., & Frampton, S. B. (2008). Building the Business Care for Patient-Centered Care. Healthcare Financial Management, 62(3), 80-85. Ekberg, K., Grenness, C., & Hickson, L. (2014). Addressing Patients’ Psychosocial Concerns Regarding Hearing Aids within Audiology Appointments for Older Adults. American Journal of Audiology, 23(3), 337-350. Ekberg, K., Meyer, C., Scarinci, N., Grenness, C., & Hickson, L. (2014a). Disagreements between Clients and Family Members Regarding Clients’ Hearing and Rehabilitation within Audiology Appointments for Older Adults. Journal of Interactional Research in Communication Disorders, 5(2), 193-296. Ekberg, K., Meyer, C., Scarinci, N., Grenness, C., & Hickson, L. (2014b). Family Member Involvement in Audiology Appointments with Older People with Hearing Impairment. International Journal of Audiology, early online, 1-7. Grenness, C., Hickson, L., Laplante-Lévesque, A., & Davidson, B. (2014). Patient-Centred Audiological Rehabilitation: Perspectives of Older Adults Who Own Hearing Aids. Paper presented at the Academy of Rehabilitative Audiology Institute, Philadelphia, U.S. Grenness, C., Hickson, L., Laplante-Lévesque, A., Meyer, C., & Davidson, B. (2015a). Communication Patterns in Audiological History-Taking: Audiologists, Patients and Their Companions. Ear & Hearing, 36(2), 191-204. Laplante-Lévesque, A., Hickson, L., & Worrall, L. (2010). A Qualitative Study on Shared Decision Making in Rehabilitative Audiology. Journal of the American Academy of Audiology, 43, 27-43. Levinson, W., Roter, D., Mullooly, J., & Frankel, R. (1997). PhysicianPatient Communication: The Relationship with Malpractice Claims among Primary Care Physicians and Surgeons. Journal of the American Medical Association, 277(7), 553-559. Mead, N., & Bower, P. (2000). Patient-Centredness: A Conceptual Framework and Review of the Empirical Literature. Social Science & Medicine, 51(7), 1087-1110. Meyer, C., Hickson, L., Lovelock, K., Lampert, M., & Khan, A. (2014). An Investigation of Factors That Influence Help-Seeking for Hearing Impairment in Older Adults. International Journal of Audiology, 53(S1), S3–S17. Nair, E. L., & Cienkowski, K. M. (2010). The Impact of Health Literacy on Patient Understanding of Counseling and Education Materials. International Journal of Audiology, 49(2), 71-75. Poost-Foroosh, L., Jennings, M. B., & Cheesman, M.F. (2015). Comparisons of Client and Clinician Views of the Importance of Factors in Client-Clinician Interaction in Hearing Aid Purchase Decisions. Journal of the American Academy of Audiology, 26(3), 247-259. Pulvirenti, M., McMillan, J., & Lawn, S. (2014). Empowerment, Patient Centred Care and Self-Management. Health Expectations, 17(3), 303-310. Grenness, C., Hickson, L., Laplante-Lévesque, A., Meyer, C., & Davidson, B. (2015b). The Nature of Communication Throughout Diagnosis and Management Planning in Initial Audiologic Rehabilitation Consultations. Journal of the American Academy of Audiology, 26(1), 36-50. Robinson, J. H., Callister, L. C., Berry, J. A., & Dearing, K. A. (2008). Patient-Centered Care and Adherence: Definitions and Applications to Improve Outcomes. Journal of the American Academy of Nurse Practitioners, 20(12), 600-607. Haskard Zolnierek, K. B., & DiMatteo, M. R. (2009). Physician Communication and Patient Adherence to Treatment. Medical Care, 47(8), 826-834. Roter, D., Stewart, M., Putnam, S. M., Lipkin, M., Stiles, W., & Inui, T. S. (1997). Communication Patterns of Primary Care Physicians. Journal of the American Medical Association, 277(4), 350-356. Hickson, L., Meyer, C., Lovelock, K., Lampert, M., & Khan, A. (2014). Factors Associated with Success with Hearing Aids in Older Adults. International Journal of Audiology, 53(S1), S18–S27. Watermeyer, J., Kanji, A., & Cohen, A. (2012). Caregiver Recall and Understanding of Paediatric Diagnostic Information and Assessment Feedback. International Journal of Audiology, 51(12), 864-869. Institute of Medicine. (2001). Crossing the Quality Chasm: A New Health System for the Twenty-First Century. Washington: National Academies Press. STARKEYPRO.DE 27 DAS GESCHENK DES HÖRENS Das Geschenk k dess e g er ganzen Hörens auf der eben e Welt weitergeben 28 Elisa Becker-Herby D ie Starkey Hearing Foundation hat im Januar 2015 ein neues hervorragendes Jahr begonnen und seitdem nicht Halt gemacht. Mit über 175.000 Hörsystemen, die im letzten Jahr darauf angewiesenen Menschen bereitgestellt wurden, planen wir nicht, uns in absehbarer Zeit zu verlangsamen! Zusätzlich zu den Hörsystemen haben wir die internationalen Schulungen für unsere Partner vor Ort erweitert, um uns dabei zu unterstützen, allen Kunden nachhaltige AfterCare-Services zu bieten und die Vision von Bill Austin „So the World May Hear“ wahr zu machen. Schauen Sie sich an, an welchen Orten wir in diesem Jahr bereits gewesen sind, und erfahren Sie, was wir unterwegs erlebt haben. Land: MALAYSIA Kuala Terengganu In Kuala Terengganu haben wir viele Kunden kennengelernt, aber nur einen Superhelden! Muhammad, 3, hatte das Gefühl, er könne fliegen, nachdem er unser neues Hörsystem erhielt! INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Land: MEXIKO Cabo San Lucas, Los Mochis, Guadalajara, Cuautitlan und Toluca Der fünfjährige Antonio und seine Eltern besuchten uns in Guadalajara. Nach der Anpassung bei Antonio erfuhr das Team, dass seine beiden Eltern ebenso ein Hörgerät benötigten. Nach einem arbeitsreichen Tag mit Anpassungen, Sprachübungen und ausgiebigem Spielen für Antonio, verabschiedete sich die gesamte Familie mit dem Geschenk des Hörens. STARKEYPRO.DE 29 Land: USA Super-Bowl-Wochenendmission in Phoenix Die Hörmission an diesem Super-Bowl-Wochenende war ein hochkarätig besetztes Event! Am Vortag des großen Spiels versammelten wir Freunde und Förderer in Phoenix, um über 75 hilfsbedürftigen Menschen das Geschenk des Hörens zu geben. Viele berühmte Persönlichkeiten trugen dazu bei, diesen Tag für unsere Kunden zu einem besonders denkwürdigen Ereignis zu machen, darunter Larry Fitzgerald, Maria Menounos, Gavin DeGraw, JR Martinez und viele mehr. Land: INDIEN Delhi, Jaipur, Nagpur, Bhubaneswar, Bangalore, Varanasi und Mumbai Die besten Freunde Sawzabh und Utkash erhielten ihr Geschenk des Hörens während unserer Mission in Varanasi. Die beiden 16-Jährigen, die nur an die Kommunikation über Zeichensprache gewöhnt waren, lachten verlegen als sie verbal miteinander sprachen. Nicht nur weil sie ihre eigenen Stimmen zum ersten Mal hörten, sondern weil sie nun auch den Anderen gut hören konnten. 30 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Land: DOMINIKANISCHE REPUBLIK Santo Domingo und Santiago Als wir die fünfjährige Eliamy in Santo Domingo trafen, waren wir zunächst etwas verwirrt. Wir erinnerten uns, nur zwei Tage zuvor eine Anpassung bei einem Mädchen, das genauso aussah, durchgeführt zu haben. Verwundert fragten wir ihre Mutter, ob wir Eliamy schon einmal gesehen hatten. Es stellte sich heraus, dass wir das Hörsystem bei Eliany, ihrer Zwillingsschwester angepasst hatten. Diese beiden Mädchen verließen die Hörmission auf dieselbe Weise — verbunden mit der Welt der Klänge. STARKEYPRO.DE 31 Land: NEPAL Kathmandu und Pokhara In Pokhara führten wir Anpassungen bei einer Gruppe von Schülern von einer örtlichen Schule durch, die von nepalesischen Mönchen des örtlichen Klosters zu uns gebracht wurden. Die Mönche halfen uns dabei, herauszufinden, welche Kinder Hilfe benötigten, und halfen ihnen bei der Vokalisierung und Anpassung an das Leben mit einem Hörsystem. Während der Anpassungen halfen die Mönche dem Team bei der Beratung — und einige erhielten sogar selbst ein Hörsystem! Land: INDONESIEN Jakarta und Yogyakarta Die kleine Yasmin hat in Jakarta unser Herz gestohlen. Sie verlor ihr Hörvermögen aufgrund einer unbekannten Krankheit, als sie 1 Jahr alt war, und strahlte sofort, als ihr Hörsystem eingeschaltet wurde. Yasmins Lächeln sagt mehr als 1000 Worte! 32 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Land: KAMBODSCHA Phnom Penh „Omas“ in Kambodscha geben durch ihre Erzählkünste Geschichten weiter, die während des Krieges verloren gegangen waren, und erhalten so viele Aspekte der kambodschanischen Kultur für zukünftige Generationen am Leben. In Phnom Penh stellten wir das Hörvermögen vieler dieser Frauen wieder her und trugen so dazu bei, dass ihre Traditionen auch in Zukunft aufrechterhalten bleiben. STARKEYPRO.DE 33 HAPTIK: Den Erfolg im Griff Stefan Gebhardt, Verkaufstrainer SALES Haben Sie gewusst, dass der menschliche Fötus bereits schon ab der sechsten Schwangerschaftswoche auf Berührung reagiert? 34 Das Begreifen ist für uns Menschen von elementarer Bedeutung. Wenn wir uns einmal ein Baby vorstellen, wie es zum Beispiel in seiner Wiege liegt und seine Bedürfnisse daher zum Ausdruck bringt, indem es schreit, weint und lacht, nicht zu vergessen auch viel schläft. Wenn wir das Leben des Babys begleiten, wie es wächst und seine Umgebung erkundet und in sich aufsaugt. Wenn wir uns halbwegs ein Bild davon machen könnten, welche Leistungen das Gehirn vollbringt, um sich zu verschalten und zu koordinieren. Wenn wir uns also fragen, was dieser kleine Mensch alles leistet, sollten wir an einer bestimmten Sache nicht achtlos vorübergehen. Doch was könnte dieser eine durchaus erfolgreiche Aspekt sein? Was macht dieser kleine Mensch den ganzen Tag? Noch bevor das Baby versucht alles nachzuahmen, versucht es zu begreifen. Und wie funktioniert das? INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Das Baby wird alles in die Hand nehmen, was auf irgendeine Art und Weise zu greifen ist. Es wird vielleicht zuerst mit dem einen oder anderen Finger darauf zeigen. Mehr oder weniger geschickt wird es versuchen einen Gegenstand zu packen, es wird den Gegenstand einen Augenblick anschauen und dann sofort in den Mund nehmen. Es wird das Ding schmecken wollen, um dann unverzüglich zu schlucken. Das wird wiederum die Eltern dazu veranlassen, dem Baby den Gegenstand aus dem Mund zu nehmen und sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, warum denn das eine oder andere in der Nähe des Kindes herumliegt. Wir von Starkey haben uns gefragt, ob uns das was zu sagen hat. Wenn wir von Kommunikation sprechen, von Kundenbindung, von erfolgreichem Verkaufen, von Mitarbeiterführung. Beim Entwerfen von Strategien oder beim Setzen von Zielen. Sprechen wir da immer die gleiche Sprache? Werden wir immer verstanden? Haben wir die richtigen Aspekte mit in unsere Betrachtung mit einbezogen? Wenn das Begreifen für uns Menschen schon zu Beginn so wichtig ist, warum geben wir dieser Tatsache so wenig Bedeutung? Sprechen wir nicht schon lange von: Das hat mich umgehauen, da muss ich mich erst einmal setzen, das verstehe ich nicht, das begreife ich nicht, da habe ich wohl den Halt verloren. Wenn Sie einen Kunden bedienen, achten Sie einmal auf seine Wortwahl. Verwendet der Kunde gehäuft diese Wörter, dann befindet er sich in einer „haptischen“ Phase. Jetzt können Sie dem Kunden alles erklären, was Sie wollen, verstehen wird er es nur selten, denn er möchte es verstehen oder ganz einfach: Er will es begreifen. Der Kunde möchte jetzt das Ganze auf eine haptische Art und Weise nähergebracht bekommen, sonst sprechen Sie beide nicht die gleiche Sprache, was dazu führt, dass der Kunde bei einem anderen Hörgeräteakustiker kauft, von dem er auch verstanden wird. Geben Sie dem Kunden ein Beispiel für den Sachverhalt, den Sie gerade miteinander besprechen. Machen Sie sich Gedanken, wie Sie im wörtlichen Sinne das Ganze plastisch machen können. Finden Sie Dummys, zeigen Sie Bilder. Verwenden Sie in Ihrer Sprache Bilder, die der Kunde im übertragenen Sinn auch anfassen kann. Denn das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Dingen, die gesehen werden oder Dingen, die vom Gehirn rekonstruiert werden. (Hier ein kleiner Buchtipp: Thorsten Havener, Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten.) Aus diesem Grund hat Starkey für eine sehr wichtige Phase innerhalb eines Verkaufes eine haptische Verkaufshilfe entwickelt. Diese kommt dann zum Einsatz, wenn der Kunde den Einwand bringt, vor dem die meisten Akustiker zusammenzucken. Dem Preiseinwand: ZU TEUER! BEI STARKEY ZÄHLT PREIS-LEISTUNG Beratungshilfe Preis/Nutzen Artikelnr. W15-0043 Im idealen Fall kommt es gar nicht zu diesem Einwand, denn der Akustiker sollte ja genau die Bedürfnisse des Kunden ergründet haben. Und dennoch liegt genau hier das größte Problem, da der Akustiker zwar voller Begeisterung und nach allen Regeln der Kunst dem Kunden eine Hörhilfe anpreist und dabei aber vergisst die Sprache des Kunden zu sprechen. Wenn also der Kundeneinwand mit dem Preis kommt, haben wir nochmals eine Chance das, was wir vorher falsch gemacht haben, mit neuen Fragen nun noch ein einziges Mal besser zu machen. Jetzt ist die Spannung in der Verkaufsphase am höchsten und geringe Fehler können hier über einen Verkaufserfolg oder Misserfolg entscheidend sein. Nur fehlt oft eine gekonnte Überleitung, um erfolgreich mit der Beratung weiter zu machen. Jetzt ist die Überleitung da! Eine, die eine Möglichkeit des Vertrauens schafft. Eine, in der der Kunde wieder begreifen kann, warum der Akustiker gerade diesen Hörgerätevorschlag gemacht hat. Aber das Wichtigste ist hierbei der Aufbau von Rapport (Wikipedia: bezeichnet eine aktuelle, von wechselseitiger empathischer Aufmerksamkeit getragene Beziehung). STARKEYPRO.DE 35 Das Beste zum guten Preis! Auf eines können Sie sich bei Starkey verlassen: Preis und Nutzen stehen immer in einem angemessenen Verhältnis. Nutzen Preis Erleben Sie erstklassige Starkey-Qualität und neueste Technologie zu fairen Preisen! Kommen wir also zur Anwendung der haptischen Verkaufshilfe: Dem Kunden ist das Angebot zu teuer. Jetzt nimmt der Akustiker den Hörgeräteplatzhalter mit dem Aufdruck Preis und gibt dies dem Kunden in die Hand. Der begleitende Satz könnte heißen: „Wenn Sie den Preis isoliert betrachten, haben Sie Recht und jetzt halten Sie doch den Hörgeräteplatzhalter mit dem Aufdruck Nutzen direkt an die rechte Innenseite des anderen Dummys und Sie werden feststellen, dass der Nutzen viel größer wirkt, als der Preis.“ Wichtig ist, dass der Kunde beide Dummys in die Hände bekommt. wichtige Punkte im Erfragen von Bedürfnissen des Kunden offen, die es unbedingt heraus zu finden gilt. Würde mit der Übergabe der beiden Dummys das Gespräch zwischen dem Kunden und dem Hörgeräteakustiker nun enden, dann wäre wahrscheinlich auch der Kunde an einen anderen Akustiker verloren, der den Kunden besser versteht, weil er dessen Sprache spricht. Achten Sie deshalb auf die Wortwahl Ihres Kunden. Finden Sie dessen Bedürfnisse heraus, die ein besseres Hören erfordern. Dann finden Sie den wichtigsten Grund für die Hörgeräteversorgung und helfen Sie Ihrem Kunden diese Sache wieder in Ordnung zu bringen, da hier eine Hörgeräteversorgung helfen kann. Wenn Sie diesen Weg bestmöglich mit Ihrem Kunden gehen, dann ist ein erfolgreicher Abschluss schon fast die Regel. Sollte dennoch eine Preisverhandlung am Ende folgen, dann bemühen Sie die haptische Verkaufshilfe. Haben Sie noch Fragen zur haptischen Verkaufshilfe oder Themen zur Umsatzsteigerung durch Trainingsmaßnahmen im Bereich Verkauf oder verkaufsfördernder Maßnahmen, dann kontaktieren Sie mich: Kontakt: Herr Stefan Gebhardt Verkaufstrainer E-Mail: [email protected] Mobil: 0151 17 10 12 03 Sie möchten die haptische Verkaufshilfe bestellen? Kontakt Marketing Nun folgt die nächste Phase, in der der Hörgeräteakustiker nochmals zurück in die Bedürfnisanalyse des Kunden springen kann und auch muss, denn dort sind wahrscheinlich noch 36 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 E-Mail: [email protected] Telefon: +49 40 429473-310 Aparna Rao, Ph.D. Mehr als 10 Prozent der Bevölkerung haben eine Gehörschädigung, welche die Kommunikation und folglich das psychosoziale Wohlbefinden beeinträchtigt (NIDCD, 2010). Dieser Prozentsatz steigt mit dem Alter zunehmend: Im Alter von 65 haben 40 Prozent der Bevölkerung einen Hörverlust und nach 70 hat beinahe jeder einen Hörverlust (Gates & Mills, 2005). Die Populationsgruppe der über 65-Jährigen soll von 41 Millionen im Jahr 2015 auf 61 Millionen im Jahr 2030 steigen (USamerikanischen Statistikbehörde, 2014). Als Audiologen haben wir die einzigartige Gelegenheit, dieser wachsenden Zahl an älter werdenden Personen mit einer Hörminderung zu helfen, ihre Lebensqualität mittels geeigneter Rehabilitationsstrategien zu erhalten. Im Ohr finden altersbedingte anatomische Veränderungen zwischen dem äußeren Gehörgang und dem Gehirn statt. Ein häufiges funktionales Problem im Alter, das wohl alle Audiologen kennen, ist die nachlassende Sprachwahrnehmung vor allem in lauten Umgebungen. Das liegt daran, dass die Sprachwahrnehmung auf verschiedenen komplexen Prozessen von der Cochlea zum Kortex basiert. Periphere Hörprozesse, Frequenzunterscheidung und Lautheitsanstieg sind zusammen mit kognitiven Aufmerksamkeits-, Gedächtnisund Verständnisfunktionen ausschlaggebend für eine erfolgreiche Sprachwahrnehmung in alltäglichen Hörumgebungen. Mit dem Alter können verschiedene Prozesse der Sprachwahrnehmung negativ beeinflusst werden (siehe Bericht in Pichora-Fuller & Souza, 2003). VON DER FORSCHUNG ZUR WIRKLICHKEIT GEHIRNTRAINING: Hörsysteme und ReadMyQuips STARKEYPRO.DE 37 Der erste Schritt nach der Diagnose einer Hörminderung ist es, das Hörvermögen durch die Verstärkung der akustischen Signale wiederherzustellen. Zu diesem Zweck können Hörsysteme oder Cochlea-Implantate verwendet werden. Allerdings müssen wir heute feststellen, dass die Wahrnehmung akustischer Signale vor allem bei älteren Menschen zwar ein wichtiger, aber längst nicht der einzige Schritt zur Wiederherstellung der Sprachwahrnehmung ist. Personen mit vergleichbaren Audiogrammen und sehr ähnlicher Hörsystemtechnologie erreichen nicht die gleichen Ergebnisse. Sogar mit den fortschrittlichsten digitalen Hörsystemen können Kommunikationsprobleme in lauten Umgebungen bestehen bleiben. Unsere Kunden von Hörsystemen mit dem alten Spruch „Es braucht seine Zeit, bis man sich an das Hörsystem gewöhnt“ zu beschwichtigen, zeugt von einem mangelhaften Service und bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, die wir an uns als Hörgeräteakustiker stellen sollten. Neben der Hörsystemanpassung gehören zu einer umfassenden Rehabilitation des Gehörs weitere Komponenten entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Person: (1) Tipps zur Verbesserung der Kommunikation, (2) Einweisung in die Verwendung spezieller Geräte jenseits von Hörsystemen, und (3) Training im Verwenden hörbarer Anhaltspunkte. Zahlreiche Ressourcen belegen den Nutzen dieser Strategien (Hawkins, 2005; Laplante-Levesque, Hickson & Worrall, 2010). Neben der verbesserten Sprachwahrnehmung werden auch Verbesserungen der Kommunikationsfunktion, des seelischen Wohlbefindens, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der Kommunikationsstrategien beobachtet. Außerdem reduzierte sich die subjektiv wahrgenommene Hörschädigung (Chisolm et al., 2007). Hörtraining Dieser Artikel befasst sich mit dem Hörtraining, das sich auf formale Höraktivitäten zur Optimierung des Sprachverständnisses bezieht (Boothroyd, 2007). Die Neurowissenschaften liefern überwältigende Beweise für die Effektivität des Hörtrainings. 38 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Das menschliche Gehirn ist nicht fest verdrahtet – es hat die Fähigkeit, Reaktionen auf Stimuli zu ändern. Durch Training und Lernen finden strukturelle und physiologische Veränderungen im Gehirn statt. Diese positive Eigenschaft, auch „Plastizität“ genannt, bleibt das ganze Leben, auch im Erwachsenenalter, erhalten (siehe Bericht in Pascual-Leone et al., 2005). Mithilfe von verhaltenstheoretischen Ansätzen sowie bildgebenden und elektrophysiologischen Techniken können Plastizitätsveränderungen nachgewiesen werden. Beim Hörtraining wird die Plastizität des Gehirns mithilfe strukturierter Stimuli ausgenutzt. Das Konzept des Hörtrainings ist nicht neu, es geht Jahrzehnte bis auf die Anfänge der Audiologie zurück, als auditive Rehabilitationsprogramme für Soldaten entwickelt wurden, die ihr Gehör verloren hatten. Heutzutage zählt dies jedoch nur noch für Kinder, die eine (Re-)Habilitation durchlaufen, und Kunden, die Cochlea-Implantate erhalten, zur klinischen Praxis. Die positive Wirkung des Hörtrainings bei Erwachsenen mit einer Verstärkung als Ausgleich des Hörverlusts wird inzwischen systematisch dokumentiert. Das Ziel von Hörtraining bei Erwachsenen mit Hörverlust ist die Verbesserung des Sprachverständnisses in lauter Umgebung. Hörtraining kann einen analytischen, einen synthetischen oder einen kombinierten Ansatz haben. Das analytische Training umfasst die Einübung von Sprachbausteinen wie Silben und Wörtern, während das synthetische Training den Schwerpunkt auf kognitive Fähigkeiten und das allgemeine Verständnis des Satzes und/oder der Botschaft legt. Wenngleich die Ergebnisse des analytischen Trainings gemischt bleiben, ist vom synthetischen Training oder einem kombinierten Ansatz bekannt, dass sie die Satzerkennung und die Kommunikation insgesamt verbessern (Sweetow & Palmer, 2005). Hörgeräteakustiker tendieren dazu, kein Hörtraining anzubieten, weil es nur eingeschränkt erstattet wird und sehr zeitaufwendig ist. Inzwischen sind derartige Schulungen jedoch auch kostenlos oder kostengünstig im Internet erhältlich. Heutzutage Sitzung 1 Vortest Hörsystemnutzung (4 Wochen) Sitzung 2 Hörsystem-Abschlusstest Training (4 Wochen) Sitzung 3 Trainings-Abschlusstest Oddball-Paradigma für ERP-Tests Aktives Ohr Passives Ohr Standard Standard Ziel Standard Zeit Distraktor Standard Ziel Standard Distraktor Standard Standard Ziel Abbildung 1: Diese Abbildung beschreibt den Aufbau für das elektrophysiologische Experiment. gehört das computergestützte Hörtraining bereits zur Realität. Trainingsprogramme, die auf perzeptuellem Lernen basieren, enthalten eine Reihe anpassbarer Höraufgaben, sie geben den Benutzern unmittelbar Rückmeldung, verwenden sowohl hörbare als auch visuelle/orthografische Anhaltspunkte und setzen die Hörer mehreren Sprechern aus. Mit Hörtraining kann eine kleine, aber verlässliche Veränderung des Sprachverständnisses erreicht werden. Weitere Vorteile sind die Reduzierung der subjektiv wahrgenommenen Hörschädigung und Kommunikationsschwierigkeiten, eine Verlagerung des Trainings auf kognitive Fähigkeiten, wie Aufmerksamkeit, eine geringere Höranstrengung und eine verbesserte multisensorische Integration, sowie Vorteile jenseits des Sprachverständnisses und der Kommunikation wie etwa die Lebensqualität. Derzeit werden mehrere Hörtrainingsprogramme kommerziell vertrieben: Listening and Communication Enhancement (LACE) und ReadMyQuips (RMQ) sind zwei Beispiele von OnlineProgammen für Erwachsene, die von einem Hörverlust betroffen sind (Sweetow & Henderson-Sabes, 2004; Sense Synergy, 2015). LACE ist ein selbstbestimmtes Trainingsprogramm, das eine Kombination von analytischen und synthetischen Ansätzen anwendet. Zu dem Training zählen das Hören bei Hintergrundgeräuschen, das Zuhören von schnellen Rednern und das Zuhören von überlagerten Stimmen. Darüber hinaus werden die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die Verwendung von kontextuellen Anhaltspunkten und Gedächtnisaufgaben trainiert. Die Teilnehmer erhalten während des Trainings zudem nützliche Kommunikationstipps. Es wurden Verbesserungen der Wahrnehmungsfähigkeiten und der kognitiven Fähigkeiten dokumentiert (Sweetow & Sabes 2006; Olson, Preminger & Shinn, 2013). STARKEYPRO.DE 39 9 KONTROLLGRUPPE -3 Amplitude in Mikrovolt -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 -100 0 100 200 300 400 500 600 700 600 700 Latenz (ms) VERSUCHSGRUPPE -3 Amplitude in Mikrovolt -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 -100 0 100 200 300 400 500 Latenz (ms) S1: Vortest S2: HA-Abschlusstest S3: Trainings-Abschlusstest Abbildung 2: Grand-average-Wellenformen im mittleren Frontalbereich (Fz) für P3a werden beim Vortest, dem Abschlusstest nach der Hörsystemstudie und dem Abschlusstest nach dem Training aufgezeichnet. Die Wellenformen wurden separat für die zwei Gruppen gemittelt. Der schattierte Bereich zeigt den analysierten Latenzbereich 40 40 IINNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Benutzer haben auch Zugriff auf das Trainingsprogramm von MyStarkey* namens RMQ. Die Teilnehmer machen Kreuzworträtsel, bei dem in jedes Feld ein Wort (kein Buchstabe) und in jede Zeile oder Spalte ein lustiger Spruch geschrieben werden müssen. Die Hinweise zur Lösung des Rätsels erhalten die Teilnehmer aus Videoaufzeichnungen eines von vier Sprechern, die mit Hintergrundgeräuschen den Spruch einer bestimmten Zeile oder Spalte des Rätsels aufsagen. RMQ basiert auf audiovisuellem Training, das sich bei der Verbesserung des auditiven perzeptuellen Lernens gegenüber dem Hörtraining allein als deutlich überlegen erwiesen hat (Bernstein, Auer, Eberhardt & Jiang, 2013). Das Programm wendet eine Reihe von Signal-Rausch-Verhältnissen (engl. Signal-to-Noise Ratios; SNR) an, um die Aufgaben der Hörer mit zunehmender Leistung anspruchsvoller zu gestalten. Demzufolge müssen die Hörer zunehmend lernen, störende Hintergrundgeräusche zu ignorieren und sich auf visuelle Anhaltspunkte zu verlassen, wenn sie ihr Leistungsniveau erhalten möchten. Der Schwierigkeitsgrad reicht von 1 bis 16, wobei 1 nahezu geräuschlos ist und 16 für den ungünstigsten SNR steht. Die Zuhörer können das Video beliebig oft abspielen und sie können jederzeit mit der rechten Maustaste auf ein Feld klicken, um das Zielwort anzuzeigen. Untersuchung des Nutzens von ReadMyQuips Das Hörtraining wirkt sich nachweisbar positiv auf die Erkennung nicht trainierter Stimuli aus und bewirkt langfristige Verbesserungen der kognitiven Leistung (Sweetow & Sabes 2006; Ferguson, Henshaw, Clark & Moore, 2014). In einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der University of Minnesota und Starkey Hearing Technologies wurde der Nutzen von Hörtraining mit RMQ nach der Verstärkung untersucht. Es wurde ein selektives Aufmerksamkeitsparadigma angewandt, bei dem die Teilnehmer aufgefordert wurden, sich auf die Aufgabe relevante Geräusche (Ziele) zu konzentrieren und irrelevante Geräusche (Distraktoren) auszublenden. Die Daten zu hörereigniskorrelierten Potenzialen (ERP) wurden mithilfe hörbarer Stimuli erfasst. Der zur Präsentation der Stimuli und der Erfassung der elektrophysiologischen Daten verwendete Versuchsaufbau ist in Abbildung 1 dargestellt. Das Sprachverständnis wurde während des Hörverständnistests in lauter Umgebung (HINT) bewertet. Zu den Teilnehmern zählten Erwachsene im Alter von 49 bis 85 Jahren. Ihre Gehörschädigung hatte in den niedrigen und mittleren Frequenzen entweder eine leichte Ausprägung oder im hohen Frequenzbereich eine mäßige bis schwere Ausprägung. Die HINTTests wurden mit Hörsystemen durchgeführt. Die elektrophysiologischen Tests wurden ohne Hörsysteme durchgeführt, allerdings konnte die Lautstärke angepasst werden. Alle Teilnehmer bestanden den Mini-MentalStatus-Test. An der Studie nahmen insgesamt 22 Teilnehmer mit je 11 Personen in jeder Gruppe, d. h. eine Versuchsgruppe und eine Kontrollgruppe, teil. Die Personen haben am RMQ mindestens 30 Minuten jeden Tag an fünf Tagen die Woche über einen Zeitraum von vier Wochen teilgenommen. Derselbe Zeitplan wurde von den Teilnehmern verfolgt, die mit den Hörbüchern arbeiteten. Die Teilnehmer erhielten Laptops für das RMQ-Training und die Höraktivitäten. -5 -5 SNR-50 Bei dem elektrophysiologischen Experiment wurden die Teilnehmer aufgefordert, ein einmaliges Geräusch in einer Reihe von auf einem Ohr gehörten Standardgeräuschen zu identifizieren (Oddball), während dem anderen Ohr ein hervorstechendes, aufmerksamkeitserregendes Geräusch (Distraktor) präsentiert wird. Ziel dieser Aufgabe ist es, die selektive Aufmerksamkeit durch die Messung der Zielerfassung trotz klanglicher Ablenkungen zu bewerten. Hörtraining in lauter Umgebung steht in direktem Zusammenhang mit der kognitiven Fähigkeit der selektiven auditiven Wahrnehmung. Wir haben den Nutzen der Verstärkung nach vier Wochen der Hörsystemnutzung und nach dem RMQ-Training bewertet. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe wurden aufgefordert, sich aktiv Hörbücher anzuhören, und anschließend getestet, wie viel sie davon verstanden haben. Zweck dieser Studie war die Untersuchung der Allgemeingültigkeit der Aussage, dass das Training die kognitive Kompetenz der selektiven auditiven Wahrnehmung (Moore & Amitay, 2007; Green & Bavelier, 2003; Sweetow & Sabes, 2006; Ferguson et al., 2014) bei erstmaligen Benutzern eines Hörsystems intensiviert. -7 -4 -3 -2 -1 Versuchsgruppe Experimental group Control group Kontrollgruppe 0 HAAbschlusstest TrainingsAbschlusstest Abbildung 3: Dieses Diagramm zeigt die Verbesserung von SNR-50 bei den HINT-Ergebnissen der Teilnehmer aus der Versuchsgruppe. Bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe wurde dieser Effekt nicht festgestellt. Ergebnisse Nutzen der Verstärkung Die Sprachwahrnehmungstests mit HINT zeigten nach vier Wochen der Hörsystemverwendung vor dem Hörtraining keine statistisch relevante Änderung. Obwohl die Verstärkung einen unmittelbar positiven Effekt auf die Kommunikationsfunktion hat und die Benutzer einen subjektiven Nutzen aus der Verwendung von Hörsystemen berichten (Chisolm et al., 2007), konnten bei Akklimatisierungsstudien keine einheitlichen Auswirkungen auf die Sprachverständnistests nachgewiesen werden (Dawes, Munro, Kalluri & Edwards, 2014; siehe Rezension von Turner, Humes, Bentler & Cox, 1996). Nach dem Hörsystemversuch stellten wir jedoch eine deutliche Veränderung des ERP fest (bezeichnet als P3a), der mit der unfreiwilligen Orientierung zu ablenkenden Stimuli steht. Die Verstärkung hat die Fähigkeit, Distraktoren zu unterdrücken, verbessert. Außerdem nahm die perzeptuelle Prominenz nach nur vier Wochen der Hörsystemnutzung ab. Die Plastizitätsänderungen bei den ERPs durch die Verwendung von Verstärkern können zumindest teilweise die kognitive Basis des subjektiven Nutzens der Anwender von Hörsystemen erklären. Diese Reduktion von P3a ist in Abbildung 2 dargestellt. STARKEYPRO.DE 41 1 Nutzen des Trainings KONTROLLGRUPPE -3 Amplitude in Mikrovolt -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 -100 0 100 200 300 400 500 600 700 Latenz (ms) VERSUCHSGRUPPE -3 Amplitude in Mikrovolt -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 -100 0 100 200 300 400 500 600 700 Latenz (ms) S1: Vortest S2: HA-Abschlusstest S3: Trainings-Abschlusstest Abbildung 4: Grand-average-Wellenformen im mittleren Parietalbereich (Pz) für P3b werden beim Vortest, dem Abschlusstest nach der Hörsystemstudie und dem Abschlusstest nach dem Training aufgezeichnet. Die Wellenformen wurden separat für die zwei Gruppen gemittelt. Der schattierte Bereich zeigt den analysierten Latenzbereich. 42 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 RMQ wirkte sich durchweg positiv auf die Sprachwahrnehmung in lauter Umgebung aus, wie mithilfe von HINT belegt wurde. Der bei HINT nachgewiesene Nutzen wurde nicht bei Teilnehmern der Kontrollgruppe festgestellt. Dieser Zusammenhang wird in Abbildung 3 dargestellt. Bei der selektiven auditiven Wahrnehmungsaufgabe war es uns nicht möglich, einen gewissen Übungsfaktor auszuschließen, da sowohl das Training mit RMQ als auch die Arbeit mit Hörbüchern zu verbesserten Zielerfassungsfähigkeiten führte. Die Auswirkungen des RMQ-Trainings waren differenziert, allerdings zeigten die Teilnehmer nach dem Training ein größeres Vertrauen in ihr Urteilsvermögen. Insgesamt veränderte sich die Amplitude der ERPs in Zusammenhang mit der Zielzuordnung (bezeichnet als P3b) nicht, was in Abbildung 4 dargestellt wird. Die Änderung der Amplitude von P3b wurde bei den Teilnehmern, die RMQ-Training erhalten haben, mit der Genauigkeit der Zielerkennung korreliert, was die Anwendung einer spezifischen, kognitiven Strategie nahelegt. Diese Erkenntnis ist keine Überraschung, zumal das RMQ-Training in einer lauten Umgebung stattfindet, die eine hohe selektive auditive Wahrnehmung erfordert. Diese Korrelation ergab weiterhin, dass manche Teilnehmer keinen Nutzen aus dem Training zogen. Leider haben wir den Schwierigkeitsgrad, den die Teilnehmer beim RMQ-Training erreicht haben, nicht aufgezeichnet. Außerdem hatten wir keine Methode zur Bewertung der Kreuzworträtsel entwickelt. Angesichts des adaptiven und hörerfreundlichen Trainingsformats ist es denkbar, das sich manche Teilnehmer nicht genug abverlangt haben, um das Hörtraining bei schlechteren SNRs durchzuführen. Manche Variablen müssen näher untersucht werden, um gegebenenfalls deren Ergebnisse zu verbessern. Weder die Verstärkung noch das Training hatte Einfluss auf die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die ERPLatenzeffekte nach der Verstärkung und dem Training waren unerheblich. Fazit Unsere Forschung hat zahlreiche Konsequenzen für die audiologische Praxis. Wir gehen davon aus, dass die Verstärkung zu einer verbesserten selektiven auditiven Wahrnehmung führt, indem es störenden Lärm reduziert. Kunden sollten über Folgendes aufgeklärt werden: RMQ wirkt sich positiv auf die Sprachwahrnehmung bei Lärm aus. Dieser Nutzen wurde hingegen nicht bei Kunden beobachtet, die das Training mit Hörbüchern absolviert haben. RMQ wurde auch mit leichten Verbesserungen der selektiven auditiven Wahrnehmung in Verbindung gebracht. Diese Verbesserung ergab sich hauptsächlich durch ein größeres Vertrauen in das eigene Urteilsvermögen. Die bei Teilnehmern nach einem Training mit RMQ beobachtete GehirnVerhaltenskorrelation legt einen strategischen Ansatz zusätzlich zu praktischen Übungen nahe. Danksagung Der Autor bedankt sich bei folgenden Teammitgliedern beider Zentren, welche die zügige und zeitnahe Fertigstellung des Projekts mit großer Begeisterung unterstützt haben: Luodi Yu und Yang Zhang waren Kollegen von der University of Minnesota; Dania Rishiq, Harvey Abrams, Sandy Jobes und Ryan Irey waren ihre Partner von Starkey Hearing Technologies. Ich möchte mich außerdem bei meinem Mentor, Robert Melara, bedanken, der mich beim Aufbau des elektrophysiologischen Versuchs unterstützt hat. Literatur Boothroyd, A. (2007). Adult auditory rehabilitation: what it is and does it work? Trends Hear, 11, 63-71. Bernstein, L. E., Auer, E. T., Jr., Eberhardt, S. P., & Jiang, J. (2013). Auditory perceptual learning for speech perception can be enhanced by audiovisual training. Frontiers in Neuroscience, 7, 34. Chisolm, T. H., Johnson, C. E., Danhauer, J. L., Portz, L. J. P., Abrams, H. B., Lesner, S., … Newman, C. (2007). A systematic review of health-related quality of life and hearing aids: Final report of the American Academy of Audiology task force on the health-related quality of life benefits of amplification in adults. Journal of the American Academy of Audiology, 18, 151-183. Dawes, P., Munro, K. J., Kalluri, S., & Edwards, B. (2014). Acclimatization to hearing aids. Ear & Hearing, 35, 203-212. Ferguson, M. A., Henshaw, H., Clark, D. P., & Moore, D. R. (2014). Benefits of phoneme discrimination training in randomized controlled trial of 50- to 74-year-olds with mild hearing loss. Ear & Hearing, 35, e110-e121. Gates, G. A., & Mills, J. H. (2005). Presbycusis. Lancet, 366, 1111-1120. Green, C. S., & Bavelier, D. (2003). Action video game modifies visual selective attention. Nature, 423, 534-537. Hawkins, D. H. (2005). Effectiveness of counseling-based adult group aural rehabilitation programs: A systematic review of the evidence. Journal of the American Academy of Audiology, 16, 485-493. Laplante-Levesque, A., Hickson, L., & Worrall, L. (2010). Rehabilitation of older adults with hearing impairment: A critical review. Journal of Aging and Health, 22, 143-153. Moore, D. R., & Amitay, S. (2007). Auditory training: rules and applications. Seminars in Hearing, 28, 99-109. National Institute on Deafness and Other Communication Disorders. (2010). Quick statistics. Olson, A., Preminger, J., & Shinn, J., (2013). The Effect of LACE DVD Training in New and Experienced Hearing Aid Users. Journal of the American Academy of Audiology, 24, 214–230. Pascual-Leone, A., Amedi, A., Fregni, F., & Merabet, L. B. (2005). The plastic human brain cortex. Annual Review of Neuroscience, 28, 377-401. Pichora-Fuller, M. K. & Souza, P. (2003). Effects of aging on auditory processing of speech. International Journal of Audiology, 42, 2S11-2S16. Sense Synergy. (2015). ReadmyQuips. Retrieved from: http:// sensesynergy.com/ Sweetow, R. W. & Palmer, C. V. (2005). Efficacy of individual auditory training in adults: a systematic review of the evidence. Journal of the American Academy of Audiology, 16, 494-504. Sweetow, R. W. & Henderson-Sabes, J. (2004). The case for LACE (Listening and Communication Enhancement). Hearing Journal, 57, 32–40. Sweetow, R. W., & Sabes, J. H. (2006). The need for and development of an adaptive listening and communication enhancement (LACE™) program. Journal of the American Academy of Audiology, 17, 538-558. Turner, C. W., Humes, L. E., Bentler, R. A., & Cox, R. M. (1996). A review of past research on changes in hearing aid benefit over time. Ear & Hearing, 17, 14S–25S. United States Census Bureau. (2014). 2014 National Population Projections: Summary Tables: Retrieved from: http://www.census.gov/ population/projections/data/national/2014/summarytables.html STARKEYPRO.DE 43 SERVICETAG Ein Marketingkonzept mit großer Wirkung Marina Teigeler, Leitung Marketing/PR I MARKETING n unserer letzten Ausgabe haben wir unseren Aktionstag „Hörtrailer“ vorgestellt sowie Ihre Möglichkeiten, sich regional als Marke mit diesem aufmerksamkeitsstarken Hörmobil vom Wettbewerb abzusetzen und Neukunden zu gewinnen. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen die Vorteile des Starkey Servicetages näherbringen, der sich in erster Linie an die Bestandskunden mit einer anstehenden Nachversorgung richtet, aber auch für die Gewinnung von Neukunden eingesetzt werden kann. Die Bestandskundenpflege ist eines der wichtigsten Themen und sollte als fest geplante Aktion 1 — 2x jährlich, je nach Größe Ihres Kundenstammes, eingeplant werden. 44 Starkey Produkttrainer bei der Inspektion INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Reinigung eines Hörgerätes SERVICETAG mit Starkey Techniker vor Ort 00.00.2015 00 BIS 00 UHR Ihr kostenloser Hörgeräte-Check: ì5HLQLJXQJ ì/LYH'HPR ì1HXHLQVWHOOXQJ ì5HSDUDWXU (aller Hörgeräte-Modelle) NUR 10 MINUTEN – UND IHR HÖRGERÄT IST WIE NEU! Logo Hör-Akustiker Hörgeräte Mustermann Musterstrasse 12 12345 Musterstadt www.mustermann.de Jetzt Termin sichern! (000) 00 00 00 - 00 *je nach Umfang können Kosten anfallen Mit freundlicher Unterstützung von: Live Impressionen des Starkey Servicetages Anzeigenvorlage zur Bewerbung Warum Starkey Servicetag? • Starkey unterstützt Sie mit einer vor Ort Betreuung und agiert als neutraler Empfehler — wir übernehmen die Reinigung der Hörgeräte, die Überprüfung, geben Empfehlungen zur Nachversorgung und stellen bei Bedarf die neuen Hörsysteme von Starkey vor. • Kleiner Aufwand — großer Erfolg: Sie erhalten eine Marketingberatung, Unterstützung in Form von Marketingvorlagen, wie beispielsweise Anschreiben zur Einladung des Aktionstages und Anzeigenvorlagen, PR Text zur erfolgreichen Bewerbung: Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, dass dieser Tag 20-30 Termine generiert und effizient und erfolgreich mit Ihnen und Ihrem Team durchgeführt wird. • Hörsysteme zum Testen — Wir schulen und trainieren Ihr Team bei Bedarf im Vorfeld zu unseren aktuellen Produkten wie z.B. der Z-Series oder Halo und stellen genügend Testgeräte zur Verfügung, die direkt angepasst und zur Ausprobe mitgegeben werden können. Bei Fragen steht Ihnen unser Produkttrainer zur Verfügung. • Kundenpflege — Sie haben feste Termine im Jahr, an denen Sie in den direkten Dialog mit Ihrem Kunden treten, ihn mit einer Servicedienstleistung erfreuen und sich um ihn kümmern. STARKEYPRO.DE 45 Sie haben Fragen zu unserem Servicetag? Dann wenden Sie sich gern an die Starkey Marketingabteilung. Kontakt: [email protected] Tel: 040 429 473-310 Wie läuft der Starkey Servicetag ab? 1. Im ersten Schritt suchen wir mit Ihnen einen gemeinsamen Termin aus und prüfen die Verfügbarkeit des Produkttrainers. 2. Im zweiten Schritt erhalten Sie eine Terminbestätigung inkl. Checkliste, sowie Beratungsunterstützung aus dem Marketing zur Bewerbung 3. Der Produkttrainer setzt sich im Vorfeld telefonisch mit Ihnen in Verbindung um den optimalen Ablauf gemeinsam mit Ihnen abzustimmen 4. Sie erhalten 1 Woche vor der Aktion ein Werbemittelpaket und stimmen die Leihgeräte mit Ihrem Ansprechpartner im Außendienst ab 5. Am Aktionstag betreut Sie vor Ort der Starkey Produkttrainer: Ausgestattet mit einer kleinen Theke, einem Mikroskop sowie einem Laptop zur Demonstration, führt er die Hörgeräteinspektionen professionell in Ihrem Fachgeschäft durch. Organisation Aktionstage: Frau Alina Brasch 6. Der Servicetag kann starten! im Anschluss findet ein Auswertungsgespräch mit Ihrem Ansprechpartner im Außendienst statt TIPP: Unsere Online Präsentation zum Anschauen und Anhören unter: www.starkeypro.de/campus — Webinar Mitschnitte Titel des Webinars: “Servicetag — Ein Marketingkonzept mit großer Wirkung” 46 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Halo-Hörsysteme bald mit neuer Apple Watch kompatibel Die Apple Watch™ ist das neue intelligente Gadget von Apple® und sie wird genau wie das iPhone® mit der TruLink™Hörsystemsteuerungs-App und den Halo™*-Hörsystemen von TruLink funktioniert nahtlos mit den Halo-Hörsystemen und bietet eine Fernbedienungsfunktion, Geotagging, direktes Streaming von Anrufen und Musik und vieles mehr. Dank der Kompatibilität mit intelligenten Gadgets verfügen Hörsystembenutzer über eine unglaubliche Flexibilität und Vielseitigkeit. Ähnlich wie beim iPhone können Benutzer der Apple Watch ihre Hörsysteme schnell und einfach einstellen, ohne dass sie das Hörsystem anfassen müssen oder jemand bemerkt, dass sie eines tragen. Funktionen von TruLink • Streamen Sie Musik, Telefonanrufe, Videos, FaceTime®-Anrufe, Siri® und andere Medien direkt auf Ihr Halo-Hörsystem. • Sie können die Toneinstellungen überall ganz einfach anpassen, indem Sie mit dem Finger über den SoundSpace-Bildschirm fahren und die Lautstärke (hoch oder niedrig) sowie Bass und Höhen einstellen. • Mit TruLink Memories können Sie personalisierte Geotags erstellen, die Ihre geografische Position und die für einen bestimmen Ort erstellten Toneinstellungen speichern (wenn Sie z. B. eingestellt haben, dass die Lautstärke bei Betreten Ihres Lieblingscafés reduziert werden soll, wechselt Halo automatisch zu dieser gespeicherten Einstellung, wenn Sie das Café erneut betreten). • Streichen Sie mit den Fingern auf dem benutzerfreundlichen Fernbedienungs-Bildschirm nach links oder rechts, um die Lautstärke beider Hörsysteme oder jedes Hörsystems einzeln anzupassen. • Remote Mic ist ein externes Mikrofon zur Übertragung von Signalen und Gesprächen und bietet einen klangvollen Hörgenuss auch in herausfordernden Hörsituationen. • Finden Sie verlorene oder verlegte Hörsysteme mit der Funktion „Mein Hörsystem finden“ wieder. Sie gibt Ihnen die aktuelle Position und aufgezeichnete Uhrzeit an. Apple Watch-Funktionen Zusätzlich zu den TruLink-Funktionen haben Sie über die Apple Watch folgende Möglichkeiten mit Ihrem Halo-Hörsystem: • Lautstärke einfach und mühelos in jeder Umgebung kontrollieren • Personalisierte Einstellungen für Erinnerungen verwenden • Hörsystemmikrofone stumm schalten Halo-Hörsysteme sind in zwei Versionen verfügbar: als externer Hörer im Gehörgang (RIC) und als Hinter-dem-Ohr-Hörsystem (HdO). Zusätzlich zur Apple Watch funktionieren Halo und die TruLink-App mit vielen anderen Apple iOS-Geräten, einschließlich iPhone, iPad® und iPod touch®. * Halo ist ein Produktname von Starkey. TECHNOLOGIE IM BLICKPUNKT Starkey Hearing Technologies kompatibel sein. STARKEYPRO.DE 47 WIR BEARBEITEN IHRE AUFTRÄGE Ulrike Buchweitz, Leitung Kundendienst und auftragsbearbeitende Bereiche Starkey Deutschland Dank der hohen Betriebszugehörigkeit von durchschnittlich 15 Jahren steht Starkeys Abteilung Customer Service & Sales Order Processing auf einem soliden Fundament. Wie ist nun das Zusammenspiel der Teams Kundendienst, Auftragsbearbeitung, Logistik und Reparatur-Service organisiert? Wie wird Kunden-Orientierung gelebt, wenn 2/3 der Abteilung keinen direkten Kunden-Kontakt haben? Und wie Routine vorgebeugt? SERVICES 30 Mitarbeiter arbeiten hier Hand in Hand, um Ihre Fragen zu beantworten und Aufträge zu bearbeiten. Die ersten starten frühmorgens um 7 Uhr, die letzten verlassen gegen 18 Uhr die Büro-Räume; immer wert darauf legend, dass durch ‚Früh- und Spätschicht’ innerhalb der Teams interne Anfragen bedient werden. 48 „Wir freuen uns über Ihre Aufträge. Dankeschön!“ INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 Sorgen für einen reibungslosen team-übergreifenden Arbeitsfluss: die Teamleiter Jana Emkow, Elke Fenneberg, Horst Förster, Kirsten Kernchen und Imke Franck GLEICHMÄSSIG DREHEND wie bei einem Zahnrad haben Abteilungsleiterin Ulrike Buchweitz und die fünf Teamleiter die innerbetrieblichen Prozesse für kompetente Beratung, stabile Lieferzeiten und hochwertige Qualität abgestimmt. Informationen sind hierfür das A und O. Jeder muss rechtzeitig und vollständig Bescheid wissen. Seit zwei Jahren führen wir deshalb täglich TierMeetings. Tier kommt aus dem englischen und Bedeutung Linie, Reihe. Die Tier-Meetings sind hierarchisch organisiert. Zunächst kommt jeder Teamleiter mit seinen Mitarbeitern zusammen, um den Tag zu besprechen und News auszutauschen. Tauchen Schwierigkeiten auf, haben die Mitarbeiter hier gleich morgens die Gelegenheit diese anzusprechen. Auf diese Tier 1-Meetings folgt um Viertel vor Zehn das Tier 2-Meeting, bei dem alle Teamleiter und Ulrike Buchweitz zusammen treffen. Die wichtigsten Nachrichten aus den 4 Teams werden geteilt sowie Informationen aus den Abteilungen Vertrieb, Controlling, Produktmanagement und Marketing kommuniziert. STARKEYPRO.DE 49 ERGÄNZT WIRD DIESER FORMELLE Informationsfluss durch team-übergreifende Aktivitäten: Wie die Produktschulungen durch den Trainer-Kollegen Florian Heyn oder die Praxistage. Einmal im Jahr ist jeder eingeladen, einen Tag in einem SchwesterTeam zu verbringen. Dank der langen Betriebszugehörigkeit, wird hier nicht nur über die Schulter geguckt, sondern wirklich aktiv mitgearbeitet. Dies fördert nicht nur das Verständnis für die Arbeit der Kollegen und lockert den eigenen Arbeitsalltag anschaulich auf, es legt vor allem Potenzial für WeiterEntwicklungen frei. Im Wesentlichen entdecken wir Wege für schlankere Prozesse. „José Arminio hat sich für einen Praxistag im Reparatur-Service entschieden.“ “MIR IST ES WICHTIG, DASS STARKEY – RAUMPLAN WIR ALLE mit Ihnen interagieren“, sagt Ulrike Buchweitz gegenüber der INNOVATIONS „auch + wenn unsere 20 Mitarbeiter der auftragsbearbeitenden Teams ++ + wenig persönlichen Kontakt zu Ihnen haben.“ Um sich bestmöglich in Ihre Lage versetzen zu können, + ist es von Vorteil Ihre Aussagen + + selbst zu hören. Deshalb sind alle Teamleiter regelmäßig aktiv im Customer Service tätig. Ideen für die kundenfreundliche Kurze Wege und offene Türen wirken sich positiv auf die Weiterentwicklung der Teams Zusammenarbeit aus. Der Customer Service agiert deshalb werden hier geboren. Und räumlich ganz bewusst inmitten aller Teams. erfreulicherweise haben sich in diesem Jahr auch mehrere TeamIhnen während der Starkey Unternehmertage Mitglieder für einen Praxistag im Service und dem EUHA-Kongress ganz besonders. entschieden. Unser Arbeitsschwerpunkt ist Besuchen Sie uns in unseren Räumen in natürlich im Innendienst. Wir genießen daher Hamburg! Hier können Sie die 30-köpfige den direkten, persönlichen Austausch mit Service-Crew kennenlernen. TL 6 5 4 TL TL 2 TL 50 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 1 Customer Service & Operations 2 Reparatur 3 Kundendienst 4 Auftragsbearbeitung 5 Lager und Versand 6 Warenwirtschaft TL Teamleiter MGR Manager of Customer Service and Operation TL 3 + MGR 1 MINDESTENS EINMAL IM QUARTAL arbeiten die Teamleiter im Kundendienst mit, um Ihre Wünsche und Anforderungen mit eigenen Ohren zu hören. Hier Kirsten Kernchen und Horst Förster. SIE SIND SICH NICHT SICHER, AN WEN Sie sich bei Starkey wenden sollten? Frau Nadja Horváth und Frau Sonja Wawrzynek verraten es Ihnen. (Tel. 040 429473-0) BEREITEN ZURZEIT DIE MARKTEINFÜHRUNG VOR: Ulrike Buchweitz, Kirsten Kernchen und Jana Emkow STARKEYPRO.DE 51 Wir machen Sie stark mit Starkey Training – mehr als Software und Produkte TRAINING & EDUCATION Sylvie Gerber, Leitung Produktmanagement 52 Schon seit vielen Jahren möchten wir unsere Philosophie, Produkte und die sichere Anwendung unserer Anpasssoftware unseren Kunden nahebringen und schulen gern vor Ort, in Workshops, auf Roadshows oder veranstalten kleine Events. Und immer wieder freuen wir uns über neue Interessenten, wissbegierige Power-User und alle Akustiker, die sich gern mit Starkey beschäftigen. Unsere Trainingsmethoden fokussierten sich in der Vergangenheit darauf, Akustiker für unsere Produkte und die Einstellmöglichkeiten in der Inspire Software fit zu machen. Diese intensiven Schulungen beschäftigten sich zu meiner Anfangszeit im Starkey Training vor gut fünf Jahren mit der Schulung und Anwendung der integrierten Real Ear Messung in den damaligen ZON und S Series Geräten, mit Anpasstricks gegen einen zu scharfen, schrillen Klang und kaum später besprachen wir den Einsatz und die Kopplung des SurfLink Zubehörs. Wichtige Grundlagen, die in keiner Schulung fehlen dürfen, denn Sie sind das tägliche Handwerkszeug. Doch in den vergangenen 18 Monaten änderten sich die Fragestellungen, INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 die wir im Trainerteam von den Akustikern erhielten. Vieles dreht sich nicht mehr um die generelle Funktionsweise und Einstellung der Hörgeräte sondern vielmehr beschäftigt die Akustiker heute: Wie werden moderne Features zum Endnutzer besser argumentiert um den Nutzen in seinem Alltag herauszustellen. Mit der verbesserten Grundversorgung wurde es immer wichtiger nicht nur technologisch argumentieren zu können sondern individuelle Bedürfnisse stärker anzusprechen und gezielt zu erkennen, welches Starkey Feature genau diese Problematik adressiert. In diesem Zeitraum, seit ca. 2 Jahren, setzen wir verstärkt auf den Einsatz von Sounddemonstrationen, welche das Klangerlebnis sofort vermitteln können und einen wunderbaren Einblick in die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Technologieklassen geben. Wie klingt Spectral iQ, arbeitet Voice iQ tatsächlich besser im HighEnd Produkt und wie klingt die Basisversorgung im Vergleich zu zuzahlungspflichtigen Geräten. Die Demonstrationsergebnisse sprechen für sich und mittlerweile wurde das Equipment hierzu aufgestockt. Die Integration der Klangdemonstrationen in unsere Trainingsmethoden war nur der erste Entwicklungsschritt — einen nächsten Schritt vollzogen wir Anfang 2015, indem wir ein Modulsystem entwickelten. Dieses Baukastenprinzip lässt es zu, dass der Akustiker sich einen individuellen Trainingsplan zusammenstellt — es wird nicht mehr das komplette Angebot grundsätzlich geschult, sondern wir bieten hiermit zielgerichtetes Training auf die jeweilige Markt-/Wettbewerbssituation. Neben den Grundlagen zum Umgang mit Produkten und Software erweitern wir das Angebot mit Schulungen auf Nischenprodukte (IIC, IdO, PowerPlus), können den Fokus auf Anbindungsmöglichkeiten, Tinnitus Therapie und auch höherwertigen Verkauf richten. Diese Module ergänzen wir mit Fachvorträgen, Aktions- und Servicetagen. Vor diesem Hintergrund entsteht das Starkey Campus Training & Education Programm. Welches die bereits bestehenden Module in eine etablierte Trainingslösung bringt und um eine wichtige Komponente ergänzt: das Beratungstool. Ein Anpasskonzept für jeden interessierten Akustiker, das sich in 4 Phasen einteilt — Beratungsphase, Höraufbauphase, Versorgungsphase und Nachbetreuung. Durch die umfangreichen Forschungen und wissenschaftlichen Betrachtungen unserer Kollegen in USA, nutzen wir Studienergebnisse wie die von Dr. Aparna Rao im Beitrag Gehirntraining, und transferieren diese in erfolgsversprechende Schulungsprogramme. Unser Ziel ist es eine Lösung anzubieten, die nicht nur Hörgeräte erklärt, sondern die Hörgeräte in eine erfolgreiche, kundenorientierte Anpassung bringt. Es entsteht ein gezielter Plan für mögliche Werbemaßnahmen inkl. Themenspezifischer Schulungen. Denn unsere Erfahrung zeigt, dass eine Fokussierung zu höheren Erfolgen führt. Gezieltes Training, schafft gezieltes Wissen, welches sich effektiv mit Marketingaktivitäten verknüpfen lässt. Nach Belieben kann der Akustiker dieses mehrstufige Trainingsprogramm für seine Bedürfnisse ergänzen und weitere Module hinzubuchen — so beispielsweise verkaufsfördernde Maßnahmen und Seminare (Lesen Sie hiezu mehr im Fachbeitrag meines Kollegen Stefan Gebhardt auf Seite 32), Aktionstage, Endverbraucherevents und auch Online Schulungen, die Wissen jederzeit zur Verfügung stellen. Starkey Campus — Beyond Training Im Juni 2015 widmeten wir uns in Vorbereitung auf die Starkey Unternehmertage der Thematik: Beratung und Nutzen-Argumentation. Und trafen den Nerv der Zeit. Das Interesse war geweckt. So ist es uns ein Anliegen, dass wir als Starkey unsere Kunden im erfolgreichen Verkauf unterstützen. Mit der neuen Komponente Lernen soll das Training ergänzt werden. Zudem soll es den Akustikern Inhalte liefern, die stärker in das Tages-Geschäft integriert werden können und zusätzlichen Mehrwert und Unterstützung bringen. Wir freuen uns, unseren Kunden und interessierten Akustikern nicht nur mit Starkey Produkten für ihr erfolgreiches Geschäft zur Seite stehen zu können. Die Entwicklung des Starkey Campus mit dem Training & Education Programm ist uns ein Anliegen, um Akustikern einen nachhaltigen und wertschöpfenden Service zu bieten. Herzliche Grüße Sylvie Gerber Kontakt: [email protected] STARKEYPRO.DE 53 & NEWS VIEWS Halo mit den Design-Preisen Edison, Eureka und Core77 ausgezeichnet Starkey unter den 150 besten Arbeitgebern für 2015 NEWS & VIEWS Starkey landete auf Platz 17 der 150 besten Arbeitgeber für 2015 der Tageszeitung „Star Tribune“. 54 Starkey Hearing Technologies hat seit April mehrere Auszeichnungen für sein innovatives Halo™ Made for iPhone® Hörgerät erhalten. Halo erhielt den 2. Preis in der Profi-Kategorie für kommerzielle Geräte des Core77 Design-PreisProgramms, einen Eureka! Preis von der Zeitung The Minneapolis/St. Paul Business Journal und eine Silber-Auszeichnung in der Kategorie Wissenschaft/Medizin/Zahntechnik der Edison Awards™ für 2015. 28. Oktober 2015 Pilot-Workshop “Smart Repair” Kleine Teile – schneller Service 13:00 – 18:00 Uhr Starkey Hamburg Anmeldungen an: [email protected] INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 13. November 2015 SoundLens Experten-Workshop 12:00 – 19:00 Uhr Hamburg Anmeldungen an: [email protected] Special Olympics Im August arbeitete Starkey mit der Special Olympics Healthy Hearing-Initiative für die Special Olympics 2015 World Games in Los Angeles in Kalifornien zusammen. Freiwillige Helfer der Starkey Hearing Foundation passten vor Ort Hörgeräte für die Special Olympic-Sportler an, u. a. für die Basketballmannschaft aus Nigeria. Vorbereitung auf die Hearing Innovation Expo 2016 Bald ist es Zeit für die Hearing Innovation Expo 2016 in Las Vegas, wo Branchenexperten vier Tage lang unter einem Dach lernen, Informationen austauschen und neue Kontakte knüpfen. Dies ist die wichtigste Veranstaltung für unabhängige Hörgeräteakustiker mit international anerkannten Vordenkern, Branchenexperten, Breakout-Sitzungen sowie unterhaltsamen Veranstaltungen für alle Teilnehmer, auf der Beziehungen aufgebaut und Kontakte geknüpft werden können. Photo: littleny / Shutterstock.com Preisverleihungsgala So the World May Hear der Stiftung „Starkey Hearing Foundation“ brachte 9 Million US-Dollar ein Die 15. jährliche Preisverleihungsgala So the World May Hear ist mit einem Spendenergebnis von 9 Millionen US-Dollar für weltweite Programme und Initiativen zur Verbesserung des Hörvermögens die bisher erfolgreichste Gala. Prominente, Profisportler und Politiker waren unter den 1600 Gästen an einem Galaabend, bei dem der Stiftung „Starkey Hearing Foundation“ sowie der Arbeit von Ex-Präsident George W. Bush, Delta Zeta Sorority, No Limits, Senatorin Beth Mugo aus Kenia, dem besonderen Gast Ex-Präsident Bill Clinton sowie anderen Anerkennung gezollt wurde, die sich für die Förderung des Hörvermögens eingesetzt hatten. Offizieller Hörgeräte-Partner für die von Humana gesponserte US-Seniorenolympiade 2015 Die von Humana gesponserte US-Seniorenolympiade 2015 wurde diesen Juli in Minneapolis/St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota ausgetragen. Diese Olympiade findet alle zwei Jahre statt und ist die größte Veranstaltung mit verschiedenen Sportarten für Sportler ab 50 Jahren. Starkey Hearing Technologies war der offizielle Hörgeräte-Partner für die US-Seniorenolympiade 2015, an der nahezu 8500 Sportler und 38.000 Zuschauer teilnahmen. Die diesjährigen Wettkampfdisziplinen waren u. a. Basketball, Bowling, Radrennen, Golf, Hufeisenspiel, Racquetball, Softball, Schwimmen, Tischtennis, Tennis, Leichtathletik und Volleyball. Starkey Hearing Technologies prüfte das Gehör von Sportlern und Expo-Teilnehmern. Außerdem hatten Besucher am Stand von Starkey Hearing Technologies die Gelegenheit, sich die Apps Relax, SoundCheck und Hear Coach vorführen zu lassen und Informationen über die Ursachen und Vorbeugung von Gehörverlust zu erhalten. Unter youtube.com/StarkeyLabs finden Sie Testimonials von Sportlern der Seniorenolympiade. 56 INNOVATIONS | VOLUME 2 | AUSGABE 2 | 2015 © 2015 Starkey Hearing Technologies. Alle Rechte vorbehalten. 9/15 BKLT2809-00-GG-GR
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