Eine Frau, die weiß, was sie will! von Oscar Straus

Presseinformation | Stand: 14.7.2015 | acr
Dagmar Manzel und Max Hopp kehren zurück
Eine Frau, die weiß, was sie will! von Oscar Straus
Wiederaufnahme: Samstag, 24. Oktober 2015 | 20 Uhr
Mit Oscar Straus’ Eine Frau, die weiß, was sie will! knüpfte Intendant und Chefregisseur Barrie
Kosky einmal mehr an die Tradition der Komischen Oper Berlin vor 1933 an: Das Operettenschmuckstück feierte 1932 am selben Haus, damals das Metropol-Theater, mit Fritzi Massary
in der Titelrolle seine umjubelte Uraufführung. Im Januar 2015 kehrte es als verrückte Tour de
Force nach Berlin zurück: Als Zweipersonenstück in neuer musikalisch-szenischer
Einrichtung sorgte es bei Kritikern und Publikum für Begeisterungsstürme. Dagmar Manzel
und Max Hopp spielen und singen sich durch insgesamt 20 verschiedene Rollen.
Im Mittelpunkt steht Manon Cavallini, eine von allen Männern umschwärmte Operettendiva.
Auch Raoul Severac ist ihr erlegen – sehr zum Unmut der jungen Lucy, die Hals über Kopf in
den schmucken Junggesellen verliebt ist. Sie bittet den Bühnenstar daher, auf Raoul zu
verzichten und ihn ihr zu überlassen. Was sie nicht weiß: Manon ist ihre Mutter. Äußerst
verzwickte Familienverhältnisse brodeln also hinter den Kulissen des schillernden
Operettenbetriebs …
Oscar Straus, in den 1920er und 30er Jahren einer der erfolgreichsten Operetten- und
Filmkomponisten, schuf in Eine Frau, die weiß, was sie will! neben flotten Märschen und
stürmischen Walzern unvergleichliche Chansons wie »Die Sache, die sich Liebe nennt« und
»Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?«. Musikalisch trifft Wiener Schmelz auf
Berliner Bissigkeit. Und wenn zwei Darsteller 20 Charaktere darstellen, dann bleibt es nicht
aus, dass der Backfisch Lucy von Max Hopp verkörpert wird – und Dagmar Manzel nicht nur
Manon, sondern auch gleich deren zahlreiche Fans und Verehrer spielt.
»Dem glühenden Operettenfan Barrie Kosky ist mit »Eine Frau, die weiß, was sie
will« endlich wieder ein glaubhaftes Plädoyer für die subversive Kraft dieses Genres
gelungen. […] sein Konzept geht so brillant auf, dass es das Publikum schier vom
Hocker reißt und der Abend am Ende mit stehenden Ovationen bejubelt wird.«
[Deutschlandfunk]
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Oscar Straus
Eine Frau, die weiß, was sie will!
Musikalische Komödie in zwei Akten [1932]
Libretto von Alfred Grünwald nach Louis Verneuil
Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Inszenierung: Barrie Kosky
Musikalisch-szenische Einrichtung: Adam Benzwi, Pavel B. Jiracek, Barrie Kosky
Kostüme: Katrin Kath
Dramaturgie: Pavel B. Jiracek
Licht: Diego Leetz
Mit Dagmar Manzel und Max Hopp
Termine
Wiederaufnahme:
Samstag, 24. Oktober 2015, 20 Uhr (mit After Show Lounge)
Weitere Termine:
8. Nov 2015, 12. Jan, 7. Feb, 4. Mrz 2016
Karten
Preise: 12 - 49 €
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
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Hintergrund
Fritzi Massary, der berühmteste Operettenstar seiner Zeit, verkörperte bei der Uraufführung
die Titelpartie der Manon Cavallini, eine Operettendiva par excellence. Ihr schrieben Oscar
Straus und der Librettist Alfred Grünwald, der auch für das Libretto von Paul Abrahams Ball
in Savoy sowie Emmerich Kálmáns Gräfin Mariza und Arizona Lady mitverantwortlich
zeichnete, Eine Frau, die weiß, was sie will! direkt auf den Leib. »… eine Frauengestalt aus dem
modernen Leben. Keine Kaiserin, keine historische Kurtisane, eine kluge, intellektuelle Frau,
die weiß, was sie will.« – So charakterisierte das Programmheft der Uraufführung die
Titelheldin, »eine Selfmadedame«. Fritzi Massary kehrte als Manon Cavallini nach einem
vierjährigen Ausflug ins Schauspiel auf die Operettenbühne zurück. Die Uraufführung wurde
für sie zu einem Triumph. Bereits 1932 störten Nationalsozialisten gezielt Aufführungen von
Eine Frau, die weiß, was sie will! Nach der Machtergreifung wurde das Stück in Deutschland
nicht mehr gespielt, wohl aber in Österreich, wo es 1933 in Wien wiederaufgenommen wurde.
1934 wurde es zudem erstmals verfilmt, mit Lil Dagover in der Titelrolle. Fritzi Massary
emigrierte 1933 zunächst nach Österreich und verließ 1937 Europa in Richtung USA.
Oscar Straus, 1870 in Wien geboren, studierte dort zunächst Klavier und Komposition, bevor
er sein Kompositionsstudium in Berlin bei Max Bruch fortsetzte. Als junger Kapellmeister
stand Straus erstmals in Brünn und Teplitz-Schönau am Pult, dann am Stadttheater Mainz.
Seine Mitwirkung beim Musikkabarett »Überbrettl« bahnte ihm den Weg zur Operette. Mit
seiner 1907 im Wiener Carl-Theater uraufgeführten Operette Ein Walzertraum gelang ihm der
Durchbruch. Zeitweise wurde sie öfter als Franz Lehárs Die lustige Witwe aufgeführt. Es folgten
nahezu 50 Bühnenwerke, die er schnell produzierte. Erst 1920 konnte er an den großen Erfolg
von Ein Walzertraum anknüpfen, mit Der letzte Walzer, bereits mit Fritzi Massary. Es folgten
weitere Erfolge, u. a. mit der großen Ausstattungsoperette Die Perlen der Cleopatra (1923), die er
ebenfalls für die Massary schrieb. In den 1930er-Jahren entstanden u. a. die musikalische
Komödie Eine Frau, die weiß, was sie will! (1932) und die Operette Drei Walzer (1935). Seit 1927
lebte Straus bereits in Paris und emigrierte 1939 in die USA. 1950 kehrte er nach Europa
zurück und komponierte weitere Operetten sowie die Musik zu Max Ophüls Reigen-Film nach
Arthur Schnitzler (1950). Am 11. Januar 1954 starb Oscar Straus 84-jährig in Bad Ischl.
Dagmar Manzel und Max Hopp arbeiteten an der Komischen Oper Berlin erstmals 2010
zusammen, bei einer Operette – im Weißen Rößl standen sie gemeinsam auf der Bühne,
Dagmar Manzel als Rößl-Wirtin und Max Hopp als Zahlkellner Leopold. Für Max Hopp war es
die erste Arbeit im Haus an der Behrenstraße. Dagmar Manzel trat 2004 erstmals an der
Komischen Oper Berlin auf, als Mrs. Lovett in der Deutschen Erstaufführung von Sweeney
Todd von Stephen Sondheim. 2008 übernahm sie die Titelrolle in Barrie Koskys Inszenierung
von Kiss me, Kate, 2012 folgten Sieben Songs/Die sieben Todsünden. Sie ist regelmäßiger Gast am
Haus, aktuell in Ball im Savoy.
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