20 Durchs Valle Santa Maria am Lukmanier Alpe Casaccia – Campra 9 km, 2 3 Õ4 Std. An der Haltestelle Alpe Casaccia, wo der Kanton Graubünden nur wenige Schritte entfernt liegt, starten wir mit unserer Wanderung. Der Lukmanier ist der niedrigste Alpenpass (1916 m ü. M.) der Schweiz. Lateinisch bedeutet «lucus magnus» grosser Wald. Deshalb überraschen die vielen Tannen und die weichen Alpwiesen kaum. Bereits die Kelten und Römer nutzten den Lukmanierpass zum Transitverkehr. Seine erste Blüte erlebte der Pass im Fränkischen Reich, als im 8. Jh. das Kloster Disentis gegründet wurde. Im Hochmittelalter, zur Zeit der Staufer, war es die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweiz und sogar der deutsche Kaiser Otto der Grosse zog dreimal über den Passo del Lucomagno, um mit den Sarazenen aufzuräumen, die im 12. Jahrhundert ihr räuberisches Unwesen im www.coop.ch/promontagnawandern Bleniotal trieben. Der Pass verlor diese Rolle nach Errichtung des Stiebenden Stegs und der Teufelsbrücke an den Gotthardpass. So wandern wir im Oberteil des Bleniotals, im Valle Santa Maria, in ruhiger Atmosphäre. Wir folgen dem Wegweiser zur Alpe Cana. Der Weg führt über die sanfte Alpwiese und steigt dann kurz über Campo Solario und ein idyllisches Hochmoor zu den Steinhäusern von Stabbio Nuovo an. Bald gelangen wir an den höchsten Punkt unserer Wanderung, wo wir einen wunderbaren Blick auf das Rheinwaldhorn oder, wie die Tessiner sagen, auf die Adula geniessen. Das Rheinwaldhorn ist mit 3402 Metern über Meer der höchste Punkt im Kanton. Die Sonne lässt das Valle di Blenio in bestem Licht erscheinen. Die Talbewohner nennen denn ihr Tal auch liebevoll «Val di Sole». Wir wan- dern entlang des Ri di Lareccio Richtung Osten. Der Pfad ist nicht mehr so deutlich auszumachen, so orientieren wir uns an den Markierungen an den Steinen. Vor der Brücke über den Bach gelangen wir wieder auf einen Weg. WANDERTIPP Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. Richtzeit Wanderzeit 2 3 Õ4 Std. Anfahrt Mit dem Zug bis Biasca, Postauto nach Olivone. Kleiner Bus 4x täglich zur Alpe Casaccia und weiter zum Lukmanier. Von Campra mit kleinem Bus zurück nach Olivone aufs Postauto nach Biasca. Pro-Montagna-Produzent in der Umgebung V Alpe Lucomagno DOP, Croce Strassenkarte S. 117 Wir werden vom grunzenden Glücksbringer begleitet. Abwechselnd durchqueren wir lichte Waldstücke und Alpwiesen. Bald erreichen wir über Frodalera die einsame und schön gelegene Alp Brönich. Die Tessiner Bergbauern sömmern hier ihr Vieh und wir rasten an einem sonnigen Plätzchen. Mit LeckeUHLHQDXVGHP5XFNVDFNYHUS´HJW setzen wir unseren Streifzug fort. Weiter ostwärts setzen wir Fuss vor Fuss, halten uns rechts und wandern den Waldrand entlang, bis wir wieder auf den Weg treffen. Bald erreichen wir die Passstrasse, die wir überqueren. Der Wanderweg verläuft nun parallel zum Brenno del Lucomagno, der bei Biasca in den Ticino mündet. Sachte senkt sich der Weg und wir kommen Campra immer näher, doch vorerst streifen wir das moorige Gebiet von Campra di Là, wo wir links gehen. Es folgt ein Stück auf einer befestigten Strasse, die wir in der Kurve rechter Hand verlassen. Immer geradeaus halten wir auf das Centro sci nordico, Campra zu. In welch herrlicher Kulisse – verschneite Kiefernwälder und sanfte Hügel – können sich hier Langläufer tummeln! Wir hingegen wischen uns den Schweiss der Sommersonne von der Stirn und steigen beim Centro in den Bus ein, der uns zurück nach Olivone bringt. ZUM NÄCHSTEN ZWISCHENZIEL 1 2 3 4 Alpe Cana Campo Solano Stabbio Nuovo Campra www.coop.ch/promontagnawandern
© Copyright 2024 ExpyDoc