Innovative Wiegesysteme von TALLY TECH, CES & FSH liefern

HAFEN + TRANSPORT INTERMODAL
Ab dem 1. Juli 2016 gelten neue Vorschriften für die Containerverwiegung im Export
Innovative Wiegesysteme von
TALLY TECH, CES & FSH liefern
zertifizierte Daten
Ab dem 1. Juli 2016 muss jeder exportierte Container vor der Verladung im Seehafen zertifiziert verwogen werden.
Ein halbes Jahr vor dem Inkrafttreten der neuen Vorschriften für die Containerverwiegung im Rahmen des Sicherheitsübereinkommens SOLAS haben allerdings viele Seefrachtakteure noch Probleme mit der Umstellung oder wissen
gar nicht, dass sie von der neuen Regelung unmittelbar betroffen sind. Die Bremer SOLAS Compliance Experten TALLY
TECH und die Intermodal Experten von FSH und CES aus dem badischen Forst entwickeln gemeinsam praktikable Wiegesysteme, die ab März 2016 am Markt verfügbar sind und zertifizierte Daten übermitteln.
N
ach einer Umfrage des E-Commerce-Dienstleisters der
großen Containeroperator INTTRA haben von 410 befragten Kunden 48 % Zweifel, dass sie bis zum
Stichtag ihre Prozesse umgestellt haben und den
Seereedereien rechtzeitig zertifizierte Gewichtsangaben zur Verfügung stellen können. Zwei Drittel
der Befragten glauben, dass die neue Regelung
den Warenverkehr moderat oder stark stören
wird. Am schwierigsten werde es in der AsienPazifik-Fahrt. Die Vorschrift besagt, dass Container erst verladen werden dürfen, wenn
das Gewicht überprüft und bestätigt ist.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Ab dem 1. Juli 2016 muss jeder zum Export
vorgesehene Container vor der Verladung
im Seehafen zertifiziert verwogen werden.
Der Versender ist in der Verantwortung, das
Gewicht des Containers zu ermitteln und der Reederei rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
Die Reedereien erarbeiten anhand dieser Informationen Staupläne und stellen die Gewichte dem Terminal zur stichprobenartigen
Überprüfung zur Verfügung. Container ohne oder mit falsch angegebenem Gewicht werden ab dem 1. Juli 2016 nicht mehr geladen. Die daraus entstehenden Kosten sind vom Versender zu
tragen.
So klar diese Rahmensetzungen auch gefasst sind – in der praktischen Umsetzung dürfte es angesichts der Umfrageergebnisse
der INTTRA zu erheblichen Problemen kommen. Fragt man
die an der Transportkette zwischen Versender
und Seehafenterminal beteiligten
Dienstleister nach ihren Plänen,
die neuen Vorschriften ab Mitte
2016 umzusetzen und mit eigenen Aktivitäten zu erfüllen,
so herrscht hier das bekannte
St. Floriansprinzip vor: Liefern
muss ja der Versender, also muss
der auch für die zertifizierte Gewichtsermittlung Sorge tragen.
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AWSP: Verwiegen des Containers mit dem FSH Load Balancing
System im Spreader des Reachstackers und Datenübermittlung mit der TALLY TECH Weighing App ans Rechenzentrum Bilder: TALLY TECH
Zertifiziertes Containergewicht – aber wie?
Nun ist durchaus vorstellbar, dass Industrie- und Handelsunternehmen, die ihre
Exportcontainer in eigener Regie packen,
über eine geeichte Waage verfügen, mit
der sie das Gesamtgewicht des Containers ermitteln und in die Frachtpapiere
einfügen können. Jetzt muss nur noch
das Problem ‚Zertifizierung‘ gelöst
werden. Bei der Frage nach dem ‚Wie‘
sieht man allerdings oft Schulterzucken. Oft nutzen jedoch die Verlader
etwa aus der Stahlindustrie oder der
Chemiebranche externe Dienstleister,
die auf ihren Lägern Produkte des Versenders vorhalten und nach dessen Angaben in Container verpacken
und weltweit zum Versand bringen. Wer hat hier die Bringschuld
für das zertifizierte Gewicht? Noch schwieriger wird es bei den vielen mittelständischen Unternehmern, die in regelmäßiger Folge
Leercontainer mit Chassis an ihrer Rampe beladen und mangels
geeichter Waage von Natur aus Schwierigkeiten haben dürften, ein
zertifiziertes Gesamtgewicht festzustellen. Für solche Unternehmen soll es möglich sein, das Containergesamtgewicht aufgrund
der Inhaltslisten der einzelnen Transportgüter und dem Taragewicht des Containers aufzuaddieren, mit dem Risiko, dass die Box bei einer späteren
Überprüfung irgendwo in der Transportkette stehen gelassen wird.
Eines dürfte sicher sein: Der Container muss auf dem Weg vom Versender
zum Seecontainerterminal irgendwo
AWC: Verwiegen des Containers mit dem FSH/CES
‚Automatischen Wiegesystem für Containerchassis‘
in den Twistlocks und Datenübermittlung mit der
TALLY TECH Weighing App ans Rechenzentrum
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HAFEN + TRANSPORT INTERMODAL
zertifiziert gewogen werden, denn die Seeterminals dürften kaum
Interesse daran haben, angesichts der ohnehin beengten Platzverhältnisse einen Teil der von ihnen zur Beladung bereitgestellten
Boxen vom Seeschiff abgelehnt zu bekommen, da sie nicht den
SOLAS-Vorschriften entsprechend verwogen sind. Um chaotische
Verhältnisse in den Terminals zu vermeiden, kann man davon ausgehen, dass die Seecontainerterminals nicht ordnungsgemäß verwogene Container – egal ob sie per Lkw, Bahn oder Binnenschiff
angeliefert werden – erst gar nicht zur Verladung annehmen werden.
Neues Geschäftsfeld für Containerdienstleister
In den meisten Fällen dürfte der ‚Schwarze Peter‘ ab dem 1.
Juli also beim Containertrucker oder beim im Binnenland befindlichen Verladeterminal landen, obwohl diese bisher davon
ausgehen, dass sie eigentlich gar nicht betroffen sein werden.
Andererseits handelt es sich hierbei um hoch flexible und oft
mittelständisch strukturierte Unternehmen oder Dienstleister,
für die eine neu übernommene Dienstleistung durchaus ein interessantes Geschäftsfeld sein könnte, denn der damit verbundene
Ein leistungsfähiges Rechenzentrum der TALLY TECH in Bremen sorgt für
verlässliche Datenübermittlung
verstellbarem Radstand zur Erprobung in Dienst gestellt, der ab
2016 im Markt in 60 Varianten angeboten wird.
• Die in Langenfeld und Forst ansässige FSH Flurförderfahrzeuge
Service & Handels GmbH ist Händler namhafter Umschlagsgeräte-
Darstellung des technischen Ablaufes
FSH-Prokurist Ulrich Glatzel und TALLY TECH-Geschäftsführer Riccardo Hilpert
freuen sich über gemeinsam entwickelte Lösungen zum automatischen
Wiegen von Containern
Investitions- und Kostenaufwand müsste vom Versender bezahlt
werden.
Genau hier setzt das neue Joint Venture von TALLY TECH, FSH und
CES an, denn gemeinsam hat man eine praktikable Problemlösung
entwickelt, die ab Februar 2016 in zwei Stufen flächendeckend
aufgebaut werden kann, und den Anforderungen aller Beteiligter
gerecht wird. Dabei bringt jeder Partner seine spezifischen Begabungen in das Joint Venture ein, das technisch solide Lösungen
mit Digital durchgängiger Informationsübermittlung und einem
umfassenden Servicepaket vereint:
• Die in Bremen ansässige TALLY TECH GmbH ist ein Start-Up, das
über seine Gesellschafter auf über 30 Jahre Kompetenz und KnowHow im Bereich der Logistik IT und EDV verfügt. Im Herzen des
Bremer Technologiezentrums gelegen, bietet TALLY TECH mit eigenem Rechenzentrum und qualifiziertem Fachpersonal eine Komplettlösung für die SOLAS-Compliance aus einer Hand.
• Die CES Containerhandling Equipment & Solutions GmbH ist seit
2004 im badischen Forst ansässig und entwickelt Umschlagsgeräte
und innovative Zusatzgeräte rund um den intermodalen Transport
und Umschlag. 2014 wurde der erste Reachstacker der Welt mit
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hersteller wie CVS Ferrari, SANY EUROPE und CES Italy und verfügt
über ein gut bestücktes Service-Netzwerk für die von ihr gelieferten Geräte im deutschsprachigen Europa.
Praktikable Wiegeeinrichtung für Reachstacker und Krane
CES und FSH haben bereits vor einiger Zeit mit dem ‚Load Balancing System‘ (LBS) ein kostengünstiges und einfaches im Spreader
integriertes Wiegesystem entwickelt, das bei der Verladung mit
einem Reachstacker oder Kran das zertifizierte Gesamtgewicht des
Containers ermittelt und dem Fahrer über Display anzeigt. Auf der
Basis des LBS wurde nun in Kooperation mit TALLY TECH ein digitales Erfassungssystem unter Verwendung von Smartphones und
Apps erstellt, das unter der Bezeichnung ‚Automatisches Wiegesystem für Spreader AWSP‘ vermarktet wird. Über die TALLY TECH
Weighing App bekommt der Fahrer die genaue Information über
das Gesamtgewicht und über die Gewichtsverteilung der Ladung im
Container. Mit der APP werden die erfassten Gewichte dann zertifiziert und verschlüsselt an das TALLY TECH Rechenzentrum gesendet
und von dort an die betreffende Reederei übermittelt. „Die TALLY
TECH Weighing App erzeugt für jeden Wiegevorgang eine Zertifizierungsnummer, die dem im System vorregistrierten Container
zugeordnet wird. Damit erhält der Reeder rechtzeitig für seine
Stauplanungen das zertifizierte Gesamtgewicht des Containers, das
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Einloggen der TALLY TECH Weighing APP am
bordeigenen Wiegeystem |Bilder: TALLY TECH
er wiederum zur Überprüfung an das
Seeterminal als auch an den Versender
rückkoppeln kann“, beschreibt TALLYTECH-Geschäftsführer Riccardo Hilpert
den hohen Sicherheitsanspruch der
Gemeinschaftsentwicklung der Joint
Venture Partner.
„Als Zusatzausstattung bei neu gelieferten Geräten oder als Nachrüstsatz
für Gebrauchtmaschinen stellt das AWSP
die perfekte Lösung
für das schnelle und
unkomplizierte Wiegen von Containern
dar. Mit der bisherigen Konstruktion
wurde eine Messgenauigkeit von 1 %
von 100% erreicht, die damit unterhalb der bei
SOLAS festgelegten Fehlergrenze von 3 % liegt“,
so Hilpert. Die Installation des Systems ist geräteabhängig, wobei das AWSP für alle gängigen
Spreader an Reachstackern und Kranen passt. Es
integriert sich damit nahtlos in jeden Terminalfuhrpark und die bestehenden Prozesse.
In einer ersten Stufe können in relativ kurzer
Zeit verschiedene Binnenterminals aber auch
Containerpackbetriebe, Speditionen und Terminals externer Dienstleister in den Seehäfen mit
diesem Wiegesystem an den von ihnen genutzten
Reachstackern und Kranen ausgerüstet werden, um die zertifizierte
Verwiegung und Abfertigung der Container vor dem Versand und
der Zustellung an die Seeterminals zu ermöglichen. Das AWSP
kann über CES/FSH bestellt werden und wird von FSH Technikern
zusammen mit der TALLY TECH Weighing App ausgeliefert und
eingebaut. „Die Binnenterminals erhalten durch die Ausstattung mit dem
AWSP den Charakter von zertifizierten
Container-Wiegestationen, können ihr
Dienstleistungsangebot erweitern und
neue Umsatzpotenziale erschließen“, so
FSH-Prokurist Ulrich Glatzel.
Praktikable Wiegeeinrichtung für
Containerchassis und Trailer
Letzteres gilt analog für Containertrucker: In exklusiver Kooperation mit der
TALLY TECH GmbH entwickeln die Techniker von FSH und CES ein ‚Automatisches
Wiegesystem für Containerchassis AWC‘,
das das Gesamtgewicht des Containers
nach Fertigstellung der Beladung oder
bei Übernahme zertifiziert feststellt,
über eine Onboard Unit automatisch erfasst und per Smartphone an die TALLY
Starten des Wiegeprozesses
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TECH Datenbank zur Weiterleitung an den Reeder übermittelt. Diese in den Twistlocks des Chassis eingebauten AWC-Wiegesysteme
stehen Fuhrparkbetreibern und Containertruckern in zwei Varianten zur Verfügung: Bei neuen Chassis kann das AWC über CES/FSH
bestellt werden und wird zum Einbau direkt an den Chassis-Lieferanten ausgeliefert. Für im Fuhrpark vorhandene Chassis und Trailer ist das AWC als Nachrüstsatz lieferbar. Der Einbau kann durch
jede Werkstatt für Chassis-Reparaturen erfolgen.
Eingeschlossen in die Lieferumfänge ist jeweils die TALLY TECH
Weighing APP, die die Gewichte zertifiziert und verschlüsselt und
automatisch an die Serverlandschaft im TALLY TECH Rechenzentrum überträgt. Hier werden die Daten geprüft
und SOLAS konform an die angebundenen Reedereien kommuniziert. „Diese AWC-Lösung wird
bis Ende März fertig entwickelt sein und kann ab
April 2016 in Produktion gehen. Da in Deutschland rund 50.000 Containerchassis im Einsatz
sind, wird die Ausstattung der verschiedenen
Containertrucker- und Terminal-Fuhrparks einen
längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, so dass
diese Lösung zum 1. Juli 2016 noch nicht flächendeckend an allen infrage kommenden Fahrzeugen eingebaut sein kann“, erwartet Ulrich
Glatzel.
Innovative Lösungen erfreuen die Praktiker
Erste Gespräche mit Terminalbetreibern haben
Anfang bis Mitte Dezember in Deutschland stattÜber die Eingabemaske auf dem Smartphone wird das
automatisch ermittelte Gewicht mit weiteren Daten des
Containers ergänzt und nach Drücken der Sendetaste an
das TALLY TECH-Rechenzentrum übermittelt…
gefunden und großes Interesse für die angebotenen technischen
Lösungen gezeigt. „Im Februar 2016 werden wir die ersten Wiegestationen in Containerpackbetrieben und Speditionen mit dem
AWSP bestücken und gemeinsam mit Verladern und Containeroperatern den Praxistest unseres Systems vornehmen“, kündigt
Ulrich Glatzel an. „Als Ergebnis
einer umfassenden Marktstudie hat
…das im Erfolgsfall den vollständigen
Datenerhalt bestätigt
TALLY TECH festgestellt, dass die
Verwiegung von Containern als Teil
bestehender Prozesse in der Logistikkette zu verstehen ist und eine
entsprechend verlässliche Software
entwickelt. Gemeinsam mit unseren Partnern von CES und FSH
ist es gelungen, ein praktikables
Gesamtsystem auf die Beine zu
stellen, das den hohen Ansprüchen
der SOLAS-Verordnung gerecht
wird und in der gesamten Transportkette für erhöhte Arbeits- und
Transportsicherheit sorgt. Es gibt
nichts Vergleichbares am Markt“,
ist Riccardo Hilpert überzeugt.
Hans-Wilhelm Dünner
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