Was macht eigentlich Susann Würth? Wir stellen Ihnen eine freischaffende Schauspielerin vor Stellen Sie sich bitte kurz vor. Ich heiße Susann Würth, bin in Pforzheim geboren und aufgewachsen und habe dort die Freie Waldorfschule besucht. Nach dem Abitur habe ich ein Jahr auf der staatlichen Musikhochschule in Stuttgart studiert und bin dann nach Berlin auf die staatliche Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ gewechselt. Dort studierte ich die Fächer Schauspiel und Puppenspielkunst und schloss mit dem Diplom ab. Sie waren drei Jahre lang am E.T.A. Hoffmann Theater in Bamberg engagiert? Wie sind sie dann darauf gekommen, Ihr eigenes Theater zu gründen? Ich bin ein Mensch, der gerne Verantwortung übernimmt und gerne zu 100 Prozent hinter dem steht, was ich mache - das kann ich nur in meinem eigenen Theater verwirklichen. Stellen Sie Ihr Projekt „Es lebe der König“ bitte vor. Zum Inhalt: Ein sorgengeplagter König entdeckt eines Nachts das “Hüpfen”, was ihn und sein Land in wundersamer Weise verändert. Die Minister jedoch sind empört über den König: ”Ein hüpfender König? Er ist doch das Vorbild des Landes und was sollen denn da die Nachbarländer denken?” Schließlich überreden sie ihn, ein Gesetz gegen das Hüpfen zu unterzeichnen, was den König in eine verzweifelte Lage bringt. Doch in letzter Minute geschieht etwas Wunderbares. Mit einer Mischung aus Schauspiel und Figurentheater, sowie mit einer minimalistischen Herangehensweise seitens der Technik und Ausstattung, versuche ich die Kinder mit viel Raum für Fantasie, Witz und Einfallsreichtum, in die Geschichte mitzunehmen. Das Schöne hierbei ist, dass die Nachvollziehbarkeit der Puppe des Königs, die ja lediglich aus einer Hand und einem Umhang besteht, direkt an die kindliche Fantasie anknüpft. Von daher freue ich mich jedes Mal, wenn die Kinder nach der Vorstellung zu mir kom- men und mir ihren König (mit ihrer Hand!) präsentieren. Neben der schönen Erzählung war mir auch die Botschaft, die in der Geschichte steckt, ein besonderes Anliegen: Sich nicht ablenken lassen von seinem inneren Weg; was ist gut für mich, was schadet mir? Höre ich nur auf die Stimmen von außen, oder lausche ich auch der Stimme meines Herzens? Neben diesem Stück ist noch ein weiteres in der Projektdatendank des KS:BAM vertreten. Beide für dieselbe Altersgruppe. Was macht Ihnen an der Arbeit mit Kindern, die zumeist der 1.- 4. Klasse angehören, besonders Spaß? Für Kinder zu spielen ist für mich sehr kostbar. Wie ich überhaupt finde, dass die Kinder das Kostbarste in einer Gesellschaft sind. Ich liebe die Offenheit der Kinder, sich ganz auf eine Geschichte einlassen zu können. Ich finde es auch wunderbar, wie sie Eindrücke und Ideen weiterspinnen und spielerisch verarbeiten. Kurzum, ich bewundere Kinder und ich kann sehr viel von ihnen lernen. Welches kulturelle Ereignis hat Sie in Ihrer Jugend besonders geprägt und Sie Ihren beruflichen Weg einschlagen lassen? Mein erstes Theaterstück „Der Lebkuchenmann“ im Stadttheater Pforzheim hat mich zutiefst beeindruckt. Ich habe als Kind Theaterstücke und Hörspiele inszeniert und später dann auch in der Schule viel Theater gespielt. Was bedeutet kulturelle Bildung für Sie? Den Kindern einen Einblick in verschiedene Kunstformen zu geben. Sie zu inspirieren. Ihnen Freude zu bereiten. Zum Abschluss: Ihre 5 Bamberger Lieblinge: 1. Lieblingsplatz in Bamberg: Viele... unter anderem Stephansberg, Karolinenstraße, Rathausbrücke, eigentlich die gesamte Altstadt. 2. Lieblingsessen in Bamberg: Pelikan oder indisch. 3. Lieblingskultureinrichtung in Bamberg: Lichtspielkino. 4. Lieblingseigenschaft Bambergs: wunderschöne Stadt mit freundlichen Menschen die ihre Stadt lieben. 5. Persönlicher Geheimtipp in Bamberg: Leguano-Barfuss-Schuhladen an der unteren Brücke. Herzlichen Dank für das Interview und die äußerst spannenden Einblicke in Ihr Leben und Ihre Arbeit! Weitere Informationen: Susann Würth Theater Option orange www.theater-optionorange.de E-Mail: [email protected]
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