Der Langnauer Spitzenkoch und sein Kochbuch Krimidebüt mit

Hans Ulrich Schwaar hatte schon in seiner Jugend
eine besondere Beziehung zu Bildern. Sein Sackgeld
setzte er um in den Kauf von Bildern und BilderAlben wie «Wunder aus aller Welt». Im Seminar
fand er durch seinen Zeichnungslehrer, den Kunstmaler Heinrich Würgler, den Zugang zur Kunst
und später durch den Kauf von Gemälden, Grafik
und Plastiken auch wertvolle Kontakte mit lebenden Schweizer Künstlern. Durch Ausstellungen
seiner Sammlung im Schulhaus Gohl versuchte er
Schüler und Eltern mit Kunstwerken bekannt zu
machen. Die Sammlung wuchs und führte zur Stiftung: «Kunst auf dem Lande» später umbenannt
zu: «Stiftung Hans Ulrich Schwaar». Sie umfasst
heute über 2500 Kunstwerke, verteilt in die Depots:
Langnau (Sitz der Stiftung), Herzogenbuchsee, Biel
und Payerne mit grösseren Werkgruppen von Emil
Zbinden, Eugen Jordi, Karl Geiser, Hans Berger,
Hans Kohler, Emil Jenzer, Edouard Vallet, Gérard
de Palézieux, den finnischen Künstlern: Soile YliMäyry, Jussi Jäälinoja sowie dem Franzosen Alfred
Manessier. Seine Sammlung samischer Künstler befindet sich im Museum von Inari.
Landverlag
In Langnau aufgewachsen und zum Koch ausgebildet,
hat Urs Messerli von Kindheit an einen Bezug zur Küche der Region. Mit dieser Grundlage gibt er in «La
haute cuisine bernoise» sein Wissen und seine Leidenschaft exklusiv und dennoch nachvollziehbar an die Leser weiter. Urs Messerli, Starkoch mit 15 GaultMillauPunkten, einst Co-Chef im «Hirschen» Langnau und
bekannt durch seine «mille sens groupe», präsentiert in
seinem professionellen Werk die Berner Landküche auf
höchstem Niveau: 13 mehrgängige Menüs nach alter
Tradition – modern interpretiert und mit dem nötigen
Respekt und hochwertigen Produkten. Messerli bleibt
in seinem Buch seinem Grundsatz treu: Er bringt die
Kochkunst, das Kochhandwerk mit seinen Geheimnissen ein – und begeistert damit seine Gäste und die
Lesenden zugleich. Ein wunderbares Kochbuch zum
«Gluschte», Träumen und Inspirationen holen.
GSCHRIBE WI ME REDT
Hans Ulrich Schwaar
Geboren am 31. Januar 1920 in Sumiswald
Weiterstudium an den Universitäten Basel (Turnen
und Sport, Musik), Neuenburg (Französisch), Umeå (samische Geschichte und Mythologie)
66 Lesenswert
KRIMINALROMAN
Lehrer in Trubschachen, Gohl und Langnau. Lebt
seit 1982 mehrheitlich in Finnisch- und SchwedischLappland
Literatur- sowie Kulturpreis des Kantons Bern
Landverlag
Hohe Auszeichnung des finnischen Staatspräsidenten und der Universität Tampere (Finnland)
NYDEGG
VERLAG
Ehrenbürger von Langnau i. E.
H.U. SCHWAAR
Hans Ulrich Schwaar
legt ein neues Buch vor
Bald feiert Hans Ulrich Schwaar, der bekannte, nimmermüde Schriftsteller aus dem Emmental, seinen 92. Geburtstag. Ruhen mag er deswegen noch lange nicht.
Nachdem er zu seinem 90. Geburtstag das Erscheinen
seines gern gelesenen Buches «Rychs Bärndütsch» feiern durfte, legt er nun eine Fortsetzung dieses Werkes
vor: «Läbigs Bärndütsch». Wiederum zeigt Schwaar in
Form von Stabreimen auf, wie vielfältig unsere Muttersprache ist, welch fantastische Ausdrücke unserem
Wortschatz angehören. Der Leser mag eintauchen in
dieses Sammelsurium an Worten, die ihm vielleicht
noch bekannt vorkommen, weil Grossmutter sie früher
auch gebraucht hatte. Illustriert wurde das Buch von
Ueli Augstburger aus Lützelflüh. Der «Ochsen»-Wirt
und ehemalige Schüler Schwaars versteht es ausgezeichnet, die kernigen Worte Schwaars mit Bleistiftzeichnungen zu unterstreichen.
Hans Ulrich Schwaar: Läbigs Bärndütsch,
mit Illustrationen von Ueli Augstburger, Landverlag.
«Urs Messerli – La haute cuisine bernoise» mit zahlreichen
kulinarischen und landschaftlichen Fotos, Weber Verlag Thun.
Vor nicht langer Zeit sorgte das Bundesgericht für Aufsehen: Es verurteilte einen Chauffeur zu 100 Franken Busse
und 4000 Franken Gerichtskosten, weil ein lesender Fussgänger in seinen stillstehenden Sattelschlepper gelaufen
war. Der Chauffeur hatte den Mann kommen sehen, und
als er sah, dass der Mann den Lastwagen nicht bemerkte,
sofort angehalten. Trotzdem prallte der Fussgänger, der
soeben seine ärztlich verschriebene Dosis Methadon konsumiert hatte, in den Lastwagen. Die erste Instanz hatte
den Lastwagenfahrer noch freigesprochen, doch am Ende
verurteilte ihn das Bundesgericht: Er hätte hupen müssen.
Im Schrebergarten
Sprachaufenthalte in Bournemouth, Edinburgh und
Östersund
ISBN 978-3-905980-07-3
Der Langnauer
Spitzenkoch und
sein Kochbuch
LÄBIGS
BÄRNDÜTSCH
Von 1935 bis 1939 Besuch des Lehrerseminars Muristalden, Bern
H.U. SCHWAAR
Lesenswert
LÄBIGS BÄRNDÜTSCH
SANDRA RUTSCHI
Das Verbot von «Bärndütsch» als Unterrichtssprache an
bernischen Schulen bewegte den 90-jährigen Schriftsteller
und Übersetzer so tief, dass er aus Liebe zu seiner Muttersprache nochmals zur Feder griff, um auf eine ganz besondere
Art auf deren ungewöhnlichen Reichtum aufmerksam zu machen. In der vorliegenden Broschüre versucht der Schriftsteller
und Übersetzer erneut, auf altes Kulturgut aufmerksam zu
machen, um es vor Verfall und Vergessenheit zu bewahren.
Waren es jahrelang die Lebensweise und das Gedankengut der Samen, der Urbevölkerung des europäischen
Nordens, sind es nun der Reichtum und die Vielfalt seiner
Muttersprache, des emmentalisch geprägten «Bärndütsch».
Als Ergänzung zu «Rychs Bärndütsch» fasst er im «Läbigs
Bärndütsch» Ausdrücke für Tätigkeiten in Stabreime. Je zwei
gegensätzliche Stabreime verbindet er mit dem Wort: «Statt»
… zu einem gelegentlich humoristisch oder nachdenklich stimmenden Vers. Die Schönheit der Sprache in Rhythmus und
Melodie, die charakterliche Vielfalt der emmentalischen Bevölkerung, aber auch die Zeichnungen von Ueli Augstburger
fügen sich zu einem einzigartigen authentischen Dokument des
oberen Emmentals.
Krimidebüt mit
Nachwirkungen
Bern, im Frühling 1964: Der junge Jurassier Pierre
Bergier taucht unter falschem Namen in einem Schrebergarten unter, weil er von der Polizei gesucht wird.
Um die Unabhängigkeit des Juras vom Kanton Bern zu
erkämpfen, hat er Bomben gezündet und Brände gestiftet. In seinem Versteck lernt er die einige Jahre ältere Anna Gerber kennen – eine Begegnung, die das
Leben der beiden markant verändert. Fast fünfzig Jahre
später übernimmt die Zeitungsredaktorin Katja Schild
unfreiwillig das Dossier rund um die Jurafrage. Was sie
stattdessen wirklich beschäftigt, ist das Schicksal ihrer
Grossmutter Anna Gerber, die im Spätsommer 1964
auf rätselhafte Weise ums Leben kam. Während Katja Schild verbissen dem Familiengeheimnis nachspürt,
merkt sie nicht, dass Pierre Bergier in den Schrebergarten zurückgekehrt ist.
Der erste Krimi «Im Schrebergarten» der in Wasen
im Emmental geborenen Sandra Rutschi wirkt nach.
Ihre Figuren werden während des Lesens zu Personen, die einen auch nach Schluss der Lektüre lange
nicht kalt lassen.
Sandra Rutschi, Im Schrebergarten, Kriminalroman, Nydegg Verlag.
Absurd und bizarr, sagten viele, «Verantwortlich für die
Dummheit der anderen» titelte verärgert der «Tages-Anzeiger». Doch weil das letzte Wort des höchsten Gerichts
das letzte Wort ist, bleiben einem nur zwei Möglichkeiten:
leer schlucken und schnell vergessen. Oder man nimmt die
seltsame Perspektive der Richter ein und nutzt sie aus.
   Sie hassen den kleinen Hund ihrer Nachbarin, der immer
aggressiv bellt und aussieht wie eine gepimpte Maus? Gehen Sie den beiden entgegen, zertreten Sie die Maus und
verrenken Sie sich dabei ein bisschen den Fuss. Sollte die
Frau Sie einklagen, halten Sie dagegen: Gefährdung von
Passanten durch unsachgemässes Ausführen eines Hundes: Sie werden gnädige Richter finden.
   Sie haben kein Geld mehr, wollen aber einen neuen
Laptop zu Weihnachten? Gehen Sie frühmorgens in einen
Fachmarkt, kurz nachdem die Billiglohnputzfrauen verschwunden sind, suchen Sie eine Stelle, von der aus die
gelben Warnschilder nicht zu sehen sind und rutschen Sie
aus. Werfen Sie dabei Ihren alten Laptop an die Wand. Sie
werden spätestens in letzter Instanz Richter finden, die den
Fachmarkt verurteilen, Gerichtskosten, Busse und Ihnen einen neuen Laptop zu bezahlen.
   Apropos Weihnachten: Falls Sie sich an den Lämpchen
und Glühgirlanden im Dorf stören – es gibt ausreichend Kabel, über die sich gewinnbringend stolpern lässt. Voraussetzung ist die Bereitschaft zu einer kleineren Verletzung.
   Natürlich können solch listige Ideen zuweilen etwas
skurrile Folgen haben. Nicht umsonst hat zum Beispiel ein
US-Hersteller auf seinen Mikrowellengeräten einen Warnhinweis angebracht, wonach Katzen darin nicht getrocknet werden dürfen. Aber bis heute ist es nicht verboten,
auf kleinen Hunden auszurutschen. Die Justiz engt nicht
das Korsett ein, in dem wir leben. Sie eröffnet uns ganz
neue Möglichkeiten. Man muss sie nur nutzen, bevor sie
verboten sind.
Christoph Lauener, Langnau, Informationschef Bundesamt für Sport,
zuvor 20 Jahre im politischen Journalismus tätig.
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