unternehmen finden helle köpfe

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UNTERNEHMEN FIND
HELLE KÖPFE
en
Unternehmensleitfad ting
für das Personalmarke
an Hochschulen
INH A LT
VORWORT
1Hintergrund
5
Sehr geehrte Damen und Herren,
2 Helle Köpfe finden
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die Wirtschaft in der Metropole Ruhr wächst – und dieses Wachstum liegt zu
einem großen Teil in den Händen der kleinen und mittleren Unternehmen
unserer Region.
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Checkliste Arbeitgeber­attraktivität
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4 Die richtigen Kontakte an Hochschulen knüpfen
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5 Kooperationen aufbauen
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6 Prioritäten setzen und Netzwerke bilden
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7 Übersicht: Formate und Kontakte
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Im Wettbewerb um die hellsten Köpfe der Absolventinnen und Absolventen
der Hochschulen konkurrieren kleine und mittlere Unternehmen mit großen
Unternehmen, die ein umfangreiches Personalmarketing betreiben und sich
systematisch als attraktiver Arbeitgeber darstellen. Kleine und mittlere Unternehmen verfügen oftmals nicht über die notwendigen Ressourcen hierfür.
KMUni – das Gemeinschaftsprojekt der Wirtschaftsförderungen Bochum
und Dortmund – setzt genau hier an: In Zeiten eines immer stärker sichtbar
werdenden Fachkräftemangels, unterstützt das Projekt kleine und mittlere
Unternehmen dabei, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren sowie
Kooperationen mit den Hochschulen zu nutzen, um helle Köpfe zu finden.
Unterstützt durch die lokalen Industrie- und Handelskammern machte KMUni
in zwei Durchgängen rund 40 Unternehmen fit, um tragfähige Brücken
zwischen Unternehmen, Hochschulen und Absolventen zu bauen und so ein
langfristiges Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.
Mit diesem Leitfaden halten Sie nun die Ergebnisse und Erfahrungen des Projektes in der Hand. Er soll sowohl andere institutionelle Akteure zum Nachahmen einladen als auch Unternehmen als Einstieg in die Thematik „Marketing
an Hochschulen“ dienen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Gendergerechte Sprache: Die weibliche
Form ist der männlichen Form in dieser
Broschüre gleichgestellt; lediglich aus
Gründen der Vereinfachung wurde die
männliche Form gewählt.
Thomas Westphal
Geschäftsführer
Wirtschaftsförderung Dortmund
Ralf Meyer
Geschäftsführer
Wirtschaftsförderung Bochum GmbH
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1
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HINTERGRUND
„Helle Köpfe“ für kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) finden und binden ist keine leichte Aufgabe für
den Mittelstand. Angesichts eines verschärften Wettbewerbs um Fachkräfte, einer insgesamt ungünstigen
demografischen Entwicklung in der Metropole Ruhr
und zunehmender Fachkräftelücken wird die Versorgung mit qualifizierten Fachkräften zum Schlüssel
für den wirtschaftlichen Erfolg und den Erhalt der
Innovationsfähigkeit. Das gilt insbesondere für KMU.
PERSONALMARKETING ALS STRATEGIE
Zentrale Herausforderung ist hier die Tatsache, dass
Personalmarketing in vielen KMU noch nicht als stra­
tegisches Thema begriffen wird. Sowohl in mittleren
Unternehmen mit rund 150 bis 250 Mitarbeitern als
auch in Betrieben mit deutlich weniger Beschäftigten,
sind oftmals keine hinreichenden Personalressourcen
eingeplant, um das Thema Personalmarketing aktiv zu
bearbeiten. KMU sind, obwohl sie ebenso wie größere
Unternehmen spannende Einsatzfelder und gute Karrierechancen bieten, an den regionalen Hochschulen
deutlich weniger vertreten als beispielsweise große
Konzerne mit eigenen Rekrutierungsabteilungen.
Daher tauchen sie auf dem Berufsorientierungsradar
der meisten Hochschulabsolventen weit weniger häufig als attraktive Arbeitgeber auf.
Barrieren für eine systematische Präsenz von KMU an
Hochschulen sind, neben der geringen Ausstattung mit
notwendigen Ressourcen, vor allem die Unkenntnis
über Kontaktpersonen und Zugangswege zur Zielgruppe der jungen Fachkräfte.
6
7
VERNETZUNG IST DAS A UND O
Eine wichtige Quelle für die Rekrutierung von Fachkräften sind die lokalen Hochschulen. Diese zeichnen sich durch ein breites Bildungsangebot aus und
stellen somit einen wichtigen Pool für wertvolle
Arbeitskräfte in der Region dar. Neben zahlreichen
neuen Studiengängen gewinnt vor allem das duale
Studium an Bedeutung. Dieses wird oftmals in Kooperation mit namhaften Unternehmen umgesetzt, die
ein grundsätzliches Interesse daran haben, gut ausgebildete Fachkräfte zu binden. Dabei sind die KMU
gegenüber größeren Betrieben in einer schlechteren Ausgangslage. Ihre Auswahlmöglichkeiten und
Rekrutierungsmaßnahmen sind oft begrenzt. Nicht
selten fehlt die Vernetzung mit relevanten Hochschulakteuren aus der Region. Ebenso mangelt es an
notwendigem Wissen über Wünsche, Bedürfnisse und
Kommunikations­kanäle, um junge Hochschulabsolventen als potenzielle Fachkräfte für das eigene Unternehmen anzusprechen und zu gewinnen.
Vielmehr tritt der Wunsch nach einer ausgewogene­
ren Balance zwischen Arbeit und Privatleben stärker
in den Vordergrund. Einher damit geht die Forderung
nach mehr Autonomie und Flexibilität im Berufsleben.
Für Unternehmen und Führungskräfte stellt sich die
Frage: Wie muss ich reagieren, um mich als attraktiver Arbeitgeber für junge Fachkräfte zu präsentieren?
Flexible Arbeitszeiten mit individueller Zeitein­
teilung sind der Generation Y hier ebenso wichtig wie
die perspektivische Vereinbarkeit von Familie und
Beruf. Hier können sich Unternehmen durch verschiedene Angebote wie z. B. Teilzeitarbeit, Homeoffice,
Gleitzeit und Sabbaticals als attraktiver Arbeitgeber
positionieren. Geld spielt für die Generation Y zwar
auch eine wichtige Rolle, berufliche Selbstbestimmung,
Arbeitsplatzsicherheit und gute soziale Beziehungen am
Arbeitsplatz werden dennoch oft höher bewertet.
GENERATION Y – GLOBAL & DIGITAL
Welche Wege geht die sogenannte Generation Y, also
die künftigen Arbeitskräfte? Anders als vorangegangene Generationen wuchsen die zukünftigen Fachkräfte mit der Globalisierung, der Digitalisierung,
dem Internet und sozialen Netzwerken auf. Geprägt
von diesen Phänomenen ist Arbeit für Hochschulabsolventen zwar immer noch bedeutsam, hat aber nicht
mehr denselben Stellenwert wie für die Generation
der Babyboomer oder die Generation X.
„Es findet ein harter Wettbewerb
um gutes Personal statt und
gerade kleine und mittlere
Unternehmen haben es
schwer, gegen die Großen zu
konkurrieren. KMUni ist eine
Plattform für Unternehmen, um
sich zu präsentieren und sich
mit den beteiligten Hochschulen
auszutauschen.”
Dr. Gudrun Schirmer, iX-factory GmbH
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HELLE KÖPFE
FINDEN
2
Sie suchen helle Köpfe für Ihr Unternehmen? Sie
haben eine Stelle ausgeschrieben und konkurrieren
mit anderen Firmen um den hellsten Kopf? Für KMU
ist der Transfer des Humanvermögens von den Hochschulen ins eigene Unternehmen nach wie vor keine
Selbstverständlichkeit. Dies liegt unter anderem an
der Schwierigkeit, die eigenen Stärken als potenzieller
Arbeitgeber zu vermarkten. Im zunehmenden Konkurrenzkampf um Nachwuchstalente ist es daher besonders wichtig, dass KMU an den Hochschulen präsent
sind.
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häufig von Studenten und Absolventen wenig wahrgenommen werden, ist es wichtig, durch derartige Instrumente die Präsenz an den Hochschulen zu erhöhen,
um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Soweit
die Theorie.
ARBEITGEBER­ATTRAKTIVITÄT
Das heißt konkret: Ihre Arbeitgebermarke muss potenzielle Bewerber und Mitarbeiter davon überzeugen,
dass Ihr Unternehmen sich durch die Gesamtheit von
Unternehmenskultur, Aufstiegsmöglichkeiten und
Identität als die beste Wahl erweisen wird. Das bedeutet auch, dass Ihre Arbeitgebermarke nur dann überzeugen kann, wenn sie glaubhaft, zutreffend, wahr,
unverwechselbar und inspirierend nach außen kommuniziert wird – kurz: attraktiv ist. Die Anforderungen Ihres Unternehmens müssen sich ebenso wie die
des Arbeitsmarktes in ihr widerspiegeln.
„Welche neuen
Ideen gibt es im
HR-Marketing,
die für uns als
mittelständisches
Unternehmen
interessant sein
könnten?“
Andrea Galle,
Comline AG
EMPLOYER BRANDING
Eine Möglichkeit langfristig für den Wettbewerb um
Fachkräfte gerüstet zu sein ist das Employer Bran­
ding bzw. die Einführung einer Arbeitgebermarke.
Employer Branding bezeichnet den strategischen Prozess und die Maßnahmen, um ein Unternehmen als
den Arbeitgeber der besten Wahl für eine definierte
Zielgruppe zu bewerben, die das Unternehmen benötigt, einstellen und binden möchte. Dabei zielt diese
Form des Personalmarketings sowohl auf die Bindung
der Belegschaft, als auch auf die Gewinnung neuer
Arbeitskräfte ab. Insbesondere für Sie als KMU, die
Image
(äußere Wahrnehmung)
Größe
Arbeitgeber­
attraktivität
Eigentümerstruktur /
Rechtsform
Standort
„Welche Maßnahmen sind sinnvoll, um als
Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und
was hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich
der Ansprache von Bewerbern geändert?“
Christiane Weidenbach, eggheads GmbH
Unternehmesspezifische
Faktoren
Unternehmenskultur
(innere Werte)
Branche
Kontext /
Umfeld-Faktoren
Modell: Prospektiv GmbH
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ANALYSE: WOFÜR STEHT IHR
UNTERNEHMEN?
„Wie kann ich
unser Recruiting effektiver
gestalten?”
Susanne Oberheide,
Brockhaus AG
Entfernen Sie sich von einer produktzentrierten Unternehmenspräsentation. Stattdessen kommunizieren
Sie klar, für was Ihr Unternehmen steht und lassen die
Fakten für sich sprechen. Zum Beispiel können dies
authentische Aussagen der Geschäftsführung oder
Ihrer Mitarbeiter sein wie: „Die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf ist für uns selbstverständlich. Mehr
als ein Drittel unserer Angestellten arbeitet regelmäßig von zu Hause.“
Nur: Sie dürfen mit ihrer Arbeitgebermarke nicht
mehr versprechen, als Sie tatsächlich halten können. Daher sollten Sie die folgenden Grundregeln
beachten:
Die Zielgruppe im Blick behalten.
Authentisch sein.
IM FOKUS: UNTERNEHMEN UND ZIELGRUPPE
Eine überzeugende Arbeitgebermarke einzuführen, heißt systematisch
vorzugehen und gründlich zu analysieren, was die Bedürfnisse und
Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Zielgruppe sind:
Was erwarten junge Fachkräfte? Welche Generation spreche ich an?
Was sind meine strategischen Ziele? Was kann und will ich für meine
Mitarbeiter leisten?
Sind Ziele, Erwartungen und Leistungen definiert, heißt es im nächsten Schritt: Wie kann ich mich von der Konkurrenz abgrenzen? Wie stelle
ich mich und mein Unternehmen Bewerbern am besten dar? Die Arbeitgebermarke beginnt nun Form anzunehmen.
KOMMUNIKATION NACH AUSSEN
Sind diese Fragen beantwortet, steht der
Kern der Arbeitgebermarke fest. Nun muss
diese in offensiver Kommunikation der
Zielgruppe nahegebracht werden – z. B.
in einem Navigationspunkt „Karriere“ auf
der Unternehmens­webseite. Dort und in
allen anderen relevanten Bereichen stellen
Sie die Einzigartigkeit Ihres Unternehmens
für potenzielle Bewerber prägnant und
eindrücklich dar. Dieser rote Faden sollte
sich durch Ihren gesamten Außenauftritt
ziehen. Auch in Stellenanzeigen, Profilen
in Online-Stellenbörsen oder Flyern für
Messen präsentieren Sie Ihr Unternehmen.
SOCIAL MEDIA
Kanäle in den Sozialen Medien mit
wirtschaftlicher Ausrichtung wie z. B.
XING oder LinkedIn sowie allgemeine
Kanäle wie Twitter oder Facebook
eignen sich ebenfalls, um Ihre Arbeitgebermarke zu kommunizieren.
Voraussetzung ist eine regelmäßige
Pflege. Nichts wirkt unattraktiver
als alte und ungepflegte Inhalte.
Berücksichtigen Sie auch hier, dass
Sprache und Bild als Botschaft
ganzheitlich zusammenpassen. Und:
Nutzen Sie Ihre Angestellten als
Botschafter nach außen – verlinken
Sie z. B. Ihr Firmenprofil mit den
Profilen der Mitarbeiter; gratulieren
Sie zu Geburtstagen usw. Was ist eine
bessere Werbung für eine positive
Unternehmenskultur als zufriedene
Angestellte, die in vertrauensvollem
Kontakt zum Unternehmen stehen?
ÜBERBLICK: DIE DREI PHASEN
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Einstieg: Analyse & Bedürfnisse
Was braucht mein Unternehmen?
Was benötigen meine Fachkräfte?
Was für Leistungen kann ich bieten?
Definition: Image & Kernbotschaften
Entwicklung von Kernbotschaften:
Wie stelle ich mich am besten meiner
Zielgruppe dar?
Umsetzung: Kommunikation
Einführung und Etablierung des
Arbeitgeberprofils: Wie kann ich meine Vorteile
meiner Zielgruppe am besten kommunizieren,
um meine Ziele zu erreichen?
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WEN BRAUCHE ICH? WIE STARTE ICH?
Um eine zielgruppenspezifische Arbeitgebermarke zu entwickeln,
steht zuerst die Frage nach den eigentlichen Adressaten – hier den
Hochschulabsolventen – im Vordergrund. Ist diese Frage geklärt, gilt
es den Status-Quo im Unternehmen zu ermitteln. Zur Vermeidung
zeit- und kostenintensiver Analyseverfahren ist im Rahmen des
KMUni-Projektes eine Checkliste entstanden, die hilft, eine erste
Einordnung vorzunehmen.
Die komplette Checkliste können
Sie hier als PDF herunterladen:
kmuni.ruhr/check.pdf
GmbH
•
Prospektiv
Eine effektive Arbeitgebermarke ist die Kombination
von Markterkundung, Ziel- und Leistungsdefinition
sowie die Umsetzung geeigneter Kommunikationsund Marketingmaßnahmen. Mit dem Ziel: definierte
Fachkräfte einwerben und langfristig binden. Dies
ist ein zyklischer Prozess, der ständiger Justierung,
Überprüfung und Hinterfragung unterliegt, denn die
Bedürfnisse des Unternehmens und des Arbeitsmarktes ändern sich. Dieser Prozess ist auch für KMU, die
häufig über weniger Ressourcen für die Auseinandersetzung mit der Personalentwicklung ausgestattet
sind, realisierbar.
Checkliste:
ZUSAMMENGEFASST
CHECKLISTE
ARBEITGEBER­
ATTRAKTIVITÄT
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•
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DIE RICHTIGEN
KONTAKTE AN
HOCHSCHULEN
KNÜPFEN
Kontaktstellen
Career Services
Transferstellen
Fachbereiche & Lehrstühle
Kooperationsformen
Praktika
Abschlussarbeiten
Vorträge und Lehre
Duales Studium
Forschungsprojekte
An den Fachhochschulen und Universitäten der Region
die richtigen Ansprechpartner zu finden, ist auf
den ersten Blick gar nicht so leicht. Die Vielfalt an Studiengängen, Abschlüssen und Kontaktmöglichkeiten
kann auf den ersten Blick erschlagend wirken.
ANLIEGEN SINNVOLL PLATZIEREN
Genau hinschauen lohnt sich. Je nachdem, ob Sie den
Kontakt zu Studenten oder Absolventen suchen oder
zu einzelnen Lehrstühlen und Professoren (Projekte,
Informationsaustausch, Netzwerke): Platzieren Sie Ihr
Anliegen an der richtigen Stelle. Die Erfahrungen
aus dem Projekt und Berichte zahlreicher KMU haben
gezeigt, dass Hochschulen grundsätzlich sehr offen
sind für den Aufbau von Kooperationsbeziehungen
– auch zu kleinen und mittleren Unternehmen. Dabei
sollte allen Beteiligten klar sein: Damit auf lange
Sicht sowohl das Unternehmen als auch Hochschulvertreter und Studenten profitieren bedarf es eines intensiven persönlichen Austauschs, vergleichbar mit
den Beziehungen zu Zulieferern oder Kunden.
Zur Orientierung dienen folgend die wichtigsten Kontaktmöglichkeiten an Universität und Fachhochschule.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen konkreten fachoder personenbezogenen Anliegen und eher allgemeinen Fragestellungen.
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CAREER SERVICES
FACHBEREICHE & LEHRSTÜHLE
Als wichtige Anlaufstellen für die Studenten jeder
Hochschule bieten Career Services die Organisation
eines praxisnahen Studiums. Dabei werden Studenten sämtlicher Fachrichtungen bei der Entwicklung
beruflicher Perspektiven und beim Einstieg in den
Arbeitsmarkt begleitet. Career Services sind auch für
Ihr Unternehmen die Ansprechpartner an der Schnittstelle von Studienabschluss und Berufseinstieg. Durch
Angebote wie Berufspraktika, die Beteiligung an Firmenkontaktmessen oder die Durchführung gemeinsamer Workshops können Sie schon früh den Kontakt zu
Studenten herstellen.
Ob Institut, Fakultät, Fachbereich, Abteilung oder
Lehrstuhl – die einzelnen Organisationseinheiten der
Hochschulen stehen immer in einem fachlichen oder
forschungsbezogenen Kontext. Im besten Fall passt
dieser zu Ihrem Produktions- und Dienstleistungs­
segment. Haben Sie eine konkrete Vorstellung zur
Realisierung eines Projektes? Suchen Sie Studenten
für eine Masterarbeit? Es kann von Vorteil sein, direkt
Kontakt mit zuständigen Professoren aufzunehmen.
Auch wenn im ersten Versuch nicht die richtige Person kontaktiert wird, kann man Sie meist schnell und
unkompliziert an die zuständige Stelle innerhalb des
Fachbereichs oder des Lehrstuhls vermitteln.
TRANSFERSTELLEN
Für den Technologie- und Forschungstransfer in die
Wirtschaft an den verschiedenen Hochschulen gibt
es meist direkte Ansprechpartner bzw. eine Transferstelle, an die Sie sich als Unternehmen wenden können. Im Unterschied zu den Career Services geht es
hier um Themen wie F&E-Kooperationen, Förderprogramme, Drittmittel oder Duale Studiengänge, die
ermöglichen, fach- oder themenbezogene Kon­
takte zu Hochschulakteuren aufzubauen.
„Wie kann ich Kontakte zu Hochschulen
knüpfen, um unser Unternehmen als
Arbeitgeber für Studenten bekannter
zu machen?”
Dominique Bouwes, iX-factory GmbH
Eine Liste von Kontaktpersonen an den Hochschulen
in Bochum und Dortmund können Sie hier als PDF
herunterladen: kmuni.ruhr/kontakte.pdf
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KOOPERATIONEN
AUFBAUEN
Um Studenten und Absolventen frühzeitig zu erreichen und auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu
machen, gibt es verschiedene Kooperationsfor­
men zwischen KMU und Hochschule. Die folgenden
Formate haben sich als praxisnah und erfolgreich
erwiesen:
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DUALES STUDIUM
In einem Dualen Studium werden die Inhalte von Studium und Ausbildung kombiniert, woraus durch die Direktanstellung in Ihrem Unternehmen im Vergleich zu herkömmlichen Studiengängen ein deutlich
höherer Praxisbezug entsteht. Studenten gewinnen an Sicherheit und
Sie haben die Möglichkeit Nachwuchs auszubilden, der eine akade­
mische Ausbildung mitbringt und gleichzeitig von Anfang an in Ihre
betriebliche Prozesse integriert ist. Die Fachhochschulen sind auf diesem Gebiet Vorreiter.
FORSCHUNGSPROJEKTE
PRAKTIKA
Praktika sind als gängiges und effektives Instrument zur Akquisition von (zukünftigen) Absolventen
bekannt. Sie sind bei Studenten sehr beliebt: um einen
Einblick in den Arbeitsalltag zu erhalten und um
herauszufinden, ob die Chemie zwischen Ihnen als
Unternehmen und der zukünftigen Fachkraft stimmt.
Für eine langfristige Unternehmensentwicklung sind Innovationen
unabdingbar. Um Forschungsprojekte in Kooperation mit Hochschulen zu
realisieren bietet das Land Nordrhein-Westfalen speziell für KMU Inno­
vationsgutscheine, wodurch die Kosten für externe Beratungs-, Forschungs- und Entwicklungsleistungen zu 50 bis 80% erstattet werden.
Hier werden langfristige regionale Netzwerke geknüpft.
INTERESSEN BERÜCKSICHTIGEN
„Für kleine Firmen
ist es schwierig,
Kontakte zu
Absolventen
zu knüpfen.
Es ist wichtig,
Fachkräfte in
der Region zu
halten.”
Uwe Lindner, Lindner
Elektronik GmbH
ABSCHLUSSARBEITEN
Eine Vielzahl von Studenten präferiert Studien-/
Abschlussarbeiten, die sie in Kooperation mit Unternehmen erstellen. Sie profitieren von der Praxisnähe
und machen erste Erfahrungen im Umgang mit Unternehmen. Im Umkehrschluss können Sie dieses Instrument einerseits zur Kontaktpflege mit den einzelnen
Studenten, andererseits zur Erweiterung des Bekanntheitsgrades an der Hochschule nutzen.
VORTRÄGE UND LEHRE
Um in den Köpfen der Studenten präsent zu sein
bieten sich auch Gastvorträge oder Lehraufträge an.
Wichtig: Eine authentische, aber zielgruppengerechte
Präsentationen der Inhalte und Unternehmenswerte.
So kann die Neugier der Studenten geweckt werden, sich intensiver mit Ihrem Unternehmen auseinander zu setzten.
Welches Instrument aus diesem breitgefächerten Möglichkeiten-Kanon
für Sie zum Einsatz kommt, ist von Ihren Zielen und Ressourcen abhängig. Da eine Kooperation für beide Partner – Unternehmen und Hochschule – ein Gewinn sein soll, gilt es die Interessen der Hochschulen zu
berücksichtigen. Diese sind besonders an langfristigen Kooperationen
interessiert, was letztlich für ein nachhaltiges Marketing an den Hochschulen und eine vorausschauende Personalentwicklung auch in Ihrem
Interesse ist. Zu Beginn lohnt es, sich mit verschiedenen Fragestellungen
zu beschäftigen: Was muss ich mit meinen Zielen bei der Zusammenarbeit mit Hochschulen beachten? Welche Ressourcen stehen mir zur
Verfügung?
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PRIORITÄTEN SETZEN
UND NETZWERKE
BILDEN
Hochschulen
Es gibt viele Möglichkeiten sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, mit jungen Fachkräften in Kontakt zu treten oder sich mit anderen
Unternehmen auszutauschen. Bei knappen personellen, zeitlichen und
finanziellen Ressourcen ist es dabei für kleine und mittlere Unternehmen
häufig schwierig alle Ideen umzusetzen.
KMUni
Unternehmen
„Ich finde den
Absolventinnen
und Absolventen
Netzwerkgedanken sehr
wichtig. Auch als Mittelständler
kann man mit überschaubarem
Aufwand an verschiedenen
GEMEINSAM EFFIZIENT
Das bedeutet für den Mittelstand: Prioritäten setzen! Um sichtbar zu
werden, ist es oft mehr als ratsam, nicht alles alleine zu bewerkstelligen,
sondern sich im Verbund mit anderen Unternehmen und Akteuren in
Szene zu setzen. Unter dem Motto „alleine stark, gemeinsam stär­
ker“ kann so bei verschiedensten Aktivitäten eine höhere Durchschlagskraft bei gleichzeitig überschaubaren Ressourceneinsatz erzielt werden.
Die clevere Kombination ausgewählter Aktionen, die unter Umständen alleine oder nur mit einer Partei durchgeführt werden und gemeinschaftlichen Aktionen im Unternehmensverbund tragen dazu bei, dass
auch kleine Unternehmen eine große Wirkung bei der Zielgruppe der
Hochschulabsolventen erzielen können – das jedenfalls hat die Erfahrung
aus den Praxisformaten des Projektes KMUni gezeigt.
Veranstaltungen teilnehmen.“
Anne Stallbaum, Scienlab
electronic systems GmbH
Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, erst einmal zu schauen, welche
Angebote es von Seiten der Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern, Unternehmensverbände, Initiativen wie UniverCity Bochum
oder von den Hochschulen bereits gibt. Diese können für den eigenen
Bedarf in Anspruch genommen werden. Auch in solch einer frühen Phase
können schon Verbündete in Netzwerken wie KMUni gesucht und
gefunden werden. Auf diesem Weg stellen Sie sich breiter und regionaler
auf und profitieren vom Miteinander im Netzwerk.
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ÜBERSICHT: FORMATE
UND KONTAKTE
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Die folgende Übersicht an Formaten und Aktivitäten, die im
Rahmen von KMUni erprobt wurden, erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Sie soll Ihnen vielmehr als Orientierungshilfe dienen und aufzeigen, welche Möglichkeiten der Interaktion sich als erfolgreich erwiesen haben.
FORMATE
Thematische
Workshops
Verbundstände
auf Messen
Formate mit
Hochschulen
Individuelle
Beratung
Netzwerk–
treffen
In Workshops zu Themen wie der Bedeutung von Employer Bran­
ding, dem richtigen Einsatz von Social Media-Instrumenten oder den
Chancen und Risiken von Bewertungsplattformen können spezifische
Inhalte schnell und umfassend erarbeitet werden.
Die gezielte Präsenz von mehreren Unternehmen in Form eines
Verbundstandes auf lokalen und regionalen Rekrutierungsmessen
bündelt zeitliche und finanzielle Ressourcen, erhöht die Wahrnehmung bei der Zielgruppe und beflügelt zudem die Vernetzung der
Unternehmen untereinander.
Kooperationsveranstaltungen mit den Career Services oder Trans­
ferstellen ermöglichen den Unternehmen, sich an den Hochschulen
zu orientieren und mit den Fachkräften von morgen in Kontakt zu
treten: von Campusführungen für Unternehmen hin zu Abschlussarbeitenworkshops.
Gezielte Informationsweitergabe von regionalen Angeboten, die
Vermittlungen von Hochschul- oder Unternehmenskontakten oder die
bedarfsgerechte Erarbeitung von Instrumenten: Manchmal empfiehlt
sich in individuellen Beratungsgesprächen Einzellösungen mit Unternehmen zu entwickeln.
Regelmäßige und zentral organisierte Netzwerktreffen geben Unternehmen die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre und ohne
Konkurrenzdruck auf Augenhöhe rund um das strategische Personalmarketing auszutauschen.
Hier finden Sie eine detaillierte
Übersicht als PDF:
kmuni.ruhr/formate.pdf
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AUSGEWÄHLTE LINKS ZU HOCHSCHULEN UND PROJEKTEN
Hochschulen
EBZ Business School GmbH
www.ebz-business-school.de/fuer-arbeitgeber.html
Fachhochschule Dortmund
www.fh-dortmund.de
FOM Hochschule
www.fom.de/studienorte/studium-in-dortmund.html#!acc=kooperationen
www.fom.de/studienorte/studium-in-bochum.html
Hochschule Bochum
www.hochschule-bochum.de/zielgruppe/unternehmen.html
Hochschule für Gesundheit
www.hs-gesundheit.de
International School of Management
www.ism.de/ism/netzwerk/unternehmen#faqnoanchor
IT-Center Dortmund
www.itc-dortmund.de/unternehmen_personalgewinnung.php
Ruhr-Universität Bochum
www.ruhr-uni-bochum.de/angebote/unternehmen/
Technische Fachhochschule Georg Agricola für
Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum
www.tfh-bochum.de/forschung-transfer/
Technische Universität Dortmund
www.tu-dortmund.de/uni/Wirtschaft/index.html
Industrie- und Handelskammern
IHK zu Dortmund
www.dortmund.ihk24.de
IHK Mittleres Ruhrgebiet
www.bochum.ihk.de
Weitere Projekte und Initiativen
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
www.kofa.de
UniverCity Bochum – Zusammenschluss der Bochumer Hochschulen
www.univercity-bochum.de/
Universitätsallianz Ruhr
www.uaruhr.de
www.kmuni.ruhr
Ansprechpartner
Wirtschaftsförderung Bochum GmbH
Wirtschaftsförderung Dortmund
Jonas Stawowy
Oliver Walter
Tel.: +49 234 61063-155
Tel.: +49 231 50292-15
[email protected]
[email protected]
www.wifoe-bochum.de
www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de
IMPRESSUM
KMUni ist ein gemeinsames Modellprojekt der Wirtschaftsförderungen Bochum und
Dortmund, das sich für die Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen mit den
regionalen Hochschulen einsetzt. Ziel ist es, KMU mittelfristig für den Wettbewerb um
qualifizierte Fachkräfte fit zu machen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
V.i.S.d.P.:
Jonas Stawowy
Wirtschaftsförderung Bochum GmbH
Viktoriastraße 10
44787 Bochum
Stand der Broschüre:
August 2015
Laufzeit des Projektes:
01.2014 – 08.2015
Mitarbeiter:
Jan Bohrke, Isabel Stasinski, Jonas
Stawowy, Sabine Sudhaus
EIN PROJEKT DER:
IN KOOPERATION MIT:
Redaktion:
Joachim Beyer, Tim Fröhlich,
Isabel Stasinski, Jonas Stawowy
Gestaltung:
acht ideen
Bürogemeinschaft für Gestaltung
www.acht-ideen.de
GEFÖRDERT DURCH: