Datum: 15.03.2015 Schweiz am Sonntag 8730 Uznach 055/ 285 91 00 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 5'914 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 001.003 Abo-Nr.: 1094562 Seite: 37 Fläche: 103'490 mm² Die drei klügsten Köpfe der Region Drei Schüler aus dem Linthgebiet treten mit ihren Matura-Arbeiten bei einem nationalen Wissenschaftswettbewerb an VON ANJA RUOSS Larissa Graf, Nicolä Gantenbein und Pascal Keller wollen mit ihren Matura-Arbeiten ans Finale des 49. Nationalen Wettbewerbs der Stiftung «Schweizer Jugend forscht». nander verglichen hat. «Zum anderen aus einer Dokumentation über die Entwicklung einer Population der kleinen Teichrose im Gräppelensee oberhalb von Wildhaus», erklärt Larissa Graf Ihr Ziel sei gewesen, die Entwicklung der letzten Jahre dieser Pflanze zu verste- dann jedoch sehr positiv verlaufen, freut sie sich. Defmitiv qualifiziert für das Finale in Davos ist Larissa Graf jedoch noch nicht. Bis am 22. März muss sie ihre Arbeit noch ergänzen, erst dann erfährt Graf, ob sie am Finale teilnehmen kann. hen und diese aufzuzeigen. «Ich muss den Titel anpassen und erneut Für die Forschungsgruppe musste archivierte Aufnahmen des GräppelenDrei Schüler aus dem Linth- sie Proben aus allen Populationen der gebiet haben sich für den kleinen Teichrose der botanischen Gär- sees auswerten, welche von besserer Qualität sind», sagt sie. 49. Nationalen Wettbewerb ten und aus den Weihern des Kanton der Stiftung «Schweizer Ju- Zürich und St. Gallen sammeln. «Dabei gend forscht» qualifiziert bin ich ziemlich herumgekommen», so Ich habe die Radiowellen und sind auf dem besten Weg zum gros- Larissa Graf der Sonne gemessen und sen Finale in Davos. Bereits im letzten Jahr war die Region bei diesem Wettbe- DOCH NICHT NUR für diesen Teil der wertete diese Messungen aus.» werb erfolgreich vertreten. Der Joner Arbeit investierte sie viel Zeit: Alle zwei Maturandin Corinne Eicher wurde ein bis drei Wochen musste sie für ihre Do- PASCAL KELLER Sonderpreis verliehen: Sie durfte nach kumentation ein Foto der kleinen Teich- DER ZWEITE KANDIDAT aus dem LinthgeStockholm reisen und an der Nobel- rose im Gräppelensee machen. «Um biet ist der 19-jährige Eschenbacher Paspreisverleihung teilnehmen. dorthin zu kommen, musste ich jeweils cal Keller. Er hat sich für die praktische Obschon sich die drei Kandidaten ein paar Stunden wandern», so Graf Radioastronomie entschieden. «Ich war mit ihren Matura-Arbeiten bereits bei Ihre Dokumentation verglich sie schon immer sehr fasziniert von der Asder Vorausscheidung in Bern behaup- mit Aufzeichnungen der vergangenen tronomie, aber ich wusste nur wenig ten konnten, an solche Preise wagen sie 80 Jahre. Das Resultat überraschte: über die Radioastronomie. Das wollte noch nicht zu denken. Die «Südost- «Ich kann nun nämlich genau sagen, ich ändern», erldärt Keller. schweiz» stellt sie und ihre Arbeiten vor. dass diese Pflanze tatsächlich schon Durch Zufall konnte Pascal Keller Mit einer Gruppe aus Forschern habe ich die DNA der Pflanze untersucht. » komme selten vor, dass man eine Antenne der ETH aus, mit der er die RaPflanze so genau einordnen könne. dioemissionen der Sonne messen Diese Ergebnisse verblüffen aber nicht konnte. «Doch bevor ich die Antenne nur Larissa Graf. installieren konnte, musste ich mich LARISSA GRAF DIE EINZIGE FRAU seit Jahrzehnten im Gräppelensee ist den Kontakt zu einem Radioastronound es keine grossen Anzeichen einer men der ETH-Zürich knüpfen, ChrisGefahr für diese Population gibt.» Es tian Monstein. Dieser lieh Keller eine der drei Teilnehmer An den Vorausscheidungen des mit der Theorie vertraut machen», aus dem Linthgebiet ist Larissa Graf aus Nationalen Wettbewerbs in Bern prä- sagt Keller. «Ich wusste nämlich nur, St. Gallenkappel. Die 18-Jährige handelt sentierte die 18-Jährige ihre Arbeit vor dass die Radioastronomie ein Teilge- in ihrer Matura-Arbeit eine einheimi- Experten sowie einer Handvoll weitesche aber seltene Pflanze ab: die kleine ren Teilnehmern und hatte Erfolg. Damit habe sie nicht gerechnet, «denn Teichrose oder «Nuphar pumila». Ihre Arbeit besteht aus zwei Teilen. mein Betreuer an der Kanti Wattwil Zum einen aus einer Studie, bei welcher hat mir am Tag zuvor für die Arbeit sie gemeinsam mit einer Gruppe von eine enttäuschende Bewertung gegeForschern die DNA verschiedener Popu- ben». Das Einzelgespräch mit dem Exlationen der kleinen Teichrose mitei- perten bei der Vorentscheidung sei Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen biet der Astronomie ist und dass die meisten Objekte im Weltall Radiowellen ausstrahlen.» Wie genau man mit der Radioastronomie Objekte untersu- chen könne, habe er aber nicht gewusst. ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 57206592 Ausschnitt Seite: 1/3 Datum: 15.03.2015 Schweiz am Sonntag 8730 Uznach 055/ 285 91 00 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 5'914 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 001.003 Abo-Nr.: 1094562 Seite: 37 Fläche: 103'490 mm² ,11% Qualifiziert: Nicolä Gantenbein, Larissa Graf und Pascal Keller (v.l.) sind glücklich, dass sie sich mit ihren Matura-Arbeiten bei der ersten Runde des 49. Nationalen Wettbewerbs in Bern gegen die anderen Teilnehmer behaupten konnten. BILDCAROLE FLEISCHMANN Das Prinzip sei nicht schwer zu ver- Vorausscheidung. Pascal Keller wurde dem Bau eines eigenen Geräts.» stehen gewesen. Schon rasch begann Keller deshalb damit, die Radiowellen der Sonne in den verschiedenen Frequenzen aufzuzeichnen. «Mit der Auswertung dieser Messungen konnte ich anschliessend alte Experimente nachvollziehen und beweisen, dass gewisse Phänomene der Sonne zusammenhängen», erklärt Keller. Das Resultat seiner Matura-Arbeit überzeugte seinen Betreuer: Bestnote sechs. Aber auch den Experten an der direkt für das Finale in Davos qualifiziert. Darauf freut er sich jetzt schon: NICOLA GANTENBEIN «Es werden wieder viele dort sein, die ich schon in Bern kennengelernt habe. DARAUF FREUT SICH auch Nicolä GantenDaraus können interessante Freund- bein. Der 17-Jährige Eschenbacher ist jedoch, genauso wie Larissa Graf, noch schaften entstehen», erzählt Pascal nicht definitiv für das Finale in Davos Keller. «Nachdem ich die Theorie verstand, begann ich mit Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen zugelassen. Dies erfuhr er aber schon etwas früher, als seine Mitstreiterin. «Ich wusste bereits im voraus, dass ich an diesem Tag nicht nach Bern an die Vorausscheidung gehen kann. Deshalb wurde ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 57206592 Ausschnitt Seite: 2/3 Datum: 15.03.2015 Schweiz am Sonntag 8730 Uznach 055/ 285 91 00 www.schweizamsonntag.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 5'914 Erscheinungsweise: wöchentlich mein Gespräch mit dem Experten vorgezogen», erklärt Gantenbein. Grund für seine Abwesenheit war die Schweizerische Chemieolympiade. Bereits zum zweiten Mal nahm er daran teil. «Dieser Wettbewerb besteht aus drei Prüfungen: Zuerst muss man eine Prüfung von Zuhause aus absolvieren, danach eine zweite in Bern. Besteht man diese Runde ebenfalls, kann man bei zwei Vorberei tungswochenenden teilnehmen. Danach kommt die Finalprüfung in Zürich, von welcher die besten vier Teilnehmenden an die Internationale Chemieolympiade dürfen», so Gantenbein. Er selbst sei für die Finalprüfung in Zürich zugelassen. Die Chemieolympiade war auch der Themen-Nr.: 001.003 Abo-Nr.: 1094562 Seite: 37 Fläche: 103'490 mm² te. «Diese Methode ist in der organischen meter arbeiten. «Auch von der Kanti durf Chemie sehr wichtig», erklärt Ganten te ich Geräte ausleihen, die mir beim Bau bein. «Moleküle werden dabei durch ein halfen.» Das Projekt sei noch nicht abge starkes Magnetfeld ausgerichtet. Durch schlossen: «Ich muss noch ein paar Fre eine Störung der Ausrichtung mit Radio quenzen verstärken und störende Töne wellen erhält man verschiedene Infor loswerden, dann sollte es funktionieren.» Das Gerät fertigzustellen, ist wich mationen über das Molekül.» Im Unterricht hätten sie jedoch nie tig für den Nationalen Wettbewerb die Theorie dieser Methode studiert «Damit ich endgültig selektiert werde. «Deshalb bestand der erste Teil meiner muss ich einen Funktionsnachweis er Arbeit darin, dass ich mir diese selbst an bringen können.» Wie lange er dafür eigne. Das war aber nicht ganz einfach noch braucht, sei schwer abzuschätzen. Denn die Bücher waren voll mit Fachbe Ob die drei Kandidaten aus dem griffe», erklärt Nicolä Gantenbein. Linthgebiet eine Chance auf einen derbe Nachdem er die Theorie gekannt hat gehrten Preise haben, weiss Nicolä Gan te, begann er mit dem zweiten Teil seiner tenbein nicht. «Aber wie sich letztes Jahr Arbeit: dem Bau eines Modells. Um die zeigte, steht das Linthgebiet unter kei Auslöser, dass Gantenbein das Prinzip Funktionsweise eines solchen Gerätes nem schlechten Stern». der Kernresonazspektroskopie (NMR) kennenzulernen, durfte er an der Uni zum Thema seiner Matura-Arbeit mach Bern mit einem Magnetresonanzspektro NATIONALER WETTBEWERB VON «SCHWEIZER JUGEND FORSCHT» Bereits zum 49. Mal veranstaltet die Stiftung «Schweizer Jugend forscht» in diesem Jahr den nationalen Nachwuchswettbewerb. Teilnehmen dürfen alle Jugendlichen aus der Schweiz und dem Fürstentum Lichtenstein, die älter als 14 Jahre sind. Für den diesjährigen Wettbewerb hätten sich 167 Jugendliche in sieben verschiedenen Fachgruppen ihre Arbeiten bei der Vorausscheidung in Bern präsentiert, heisst es in einer Mitteilung von «Schweizer Jugend forscht». Die Jugendlichen mussten die Arbeit den Kandidaten ihrer jeweiligen Gruppe und Experten präsentieren. Danach folgte ein Einzelgespräch. Am Schluss der Vorausscheidung bekamen 109 Teilnehmer grünes Licht für den Final des Nationalen Wettbewerbs in Davos. Einige davon seien direkt für das Finale zugelassen worden, heisst es in der Mitteilung weiter. «Die meisten Teilneh- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen mer müssen jedoch ihre Arbeit noch überarbeiten, um definitiv zugelassen zu werden.» Diese Änderungen müssen bis am 22. März abgegeben werden. Das Final des 49. Nationalen Wettbewerbs findet vom 30. April bis am 2. Mai an der Schweizerischen Alpinen Mittelschule in Davos statt. Auf die Teilnehmer warten vielfältige Preise, wie die Teilnahme an Wissenschaftswettbewerben im In- und Ausland. ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 57206592 Ausschnitt Seite: 3/3
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