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Wohnmobile als offizielle Scheinspurenmobile
Veröffentlicht am 11.03.2016
Seit einiger Zeit gehe ich jetzt die Akten zum Bombenanschlag von Bologna 1980 durch, und überall dort, wo
von den Behörden gelogen und gefälscht wird bis der Untersuchungsrichter kommt, sieht es nach
strukturellen Parallelen zum „NSU“ aus. Nicht nur, dass man sich nach drei gescheiterten Mammut-Prozessen
auf ein erotisch angehauchtes Terrortrio mit Polizistenmörder geeinigt hat; schon kurz nach dem Attentat
wurde vom Geheimdienst eine Scheinspur gelegt, in der ein Wohnmobil die zentrale Rolle spielt.
Im Herbst 1980 „meldete“ ein Abteilungsleiter des italienischen Militärgeheimdienstes, ein gewisser Pietro
Musumeci, offensichtlich nach Kenntnisnahme der Akten zur „Operation Wandervogel“ (diverse Landesämter
für Verfassungsschutz, federführend die Bayern, beobachteten einen PKW-Transport der WSG Ausland), dass
eine „gruppo Ofmann“ (also die WSG Ausland) neben dem Oktoberfestattentat höchstwahrscheinlich auch das
Attentat in Bologna begangen hätte.
Dieser Blödsinn ist im Grunde identisch mit dem Kram, der später Jahrzehnte lang von „engagierten
Antifaschisten“ über das Oktoberfestattentat verbreitet worden ist. Ich habe auch schon darauf hingewiesen,
dass man in Italien für eine solche Scheiße als Beamter in den Knast oder als Journalist in die Insolvenz geht
und nicht Spielfilme über die eigene hochgeehrte Person drehen lassen kann.
Besagter Musumeci wollte die WSG Ausland und damit Hoffmann wie folgt in die Pfanne hauen:
- Er besaß genaue Kenntnisse über ein Wohnmobil, das am Tag des Anschlags in der Nähe des Anschlagsortes
war (woher er das gewusst haben kann, mag sich der Leser denken),
- er stellte die falsche Behauptung auf, dass die Männer der WSG Ausland zuvor dieses Wohnmobil
ausgeliehen hätten und damit nach Bologna gefahren seien,
- er produzierte (fälschte) entsprechende Unterlagen und übergab sie zusammen mit einer
„geheimdienstlichen Lageeinschätzung“ der Justiz.
Ich veröffentliche die Original-Unterlagen von Musumecis „Beweismittelorgie à la NSU“ hier nicht, weil ich
keine Lust habe, unter Impressumspflicht von irgendwelchen Pizza-Kriminellen Sekundenkleber ins
Schlüsselloch gedrückt zu bekommen. Diese Unterlagen erlauben Rückschlüsse auf Personen, die tatsächlich
mit dem Wohnmobil zu tun hatten und auf weitere beteiligte Personen, die vielleicht noch leben.
Mit der WSG Ausland, also der „gruppo Ofmann“, hat das alles gar nichts zu tun. Man wollte hier einfach
Täterdarsteller rekrutieren und nutzte dazu unterstützendes Material des Bayerischen Landesamtes für
Verfassungsschutz und des italienischen Militärgeheimdienstes. Dieser hatte Hoffmann seit 1979 mit seinen
Provokateuren anzugreifen versucht und im Grunde belangloses Material produziert, das als Füller, wie man
es vom „NSU“ kennt, die Scheinspur begleiten sollte.
Der italienische Untersuchungsrichter ließ sich aber durch diese albernen „Fahrzeugunterlagen“ nicht aus der
Ruhe bringen und erkannte recht schnell, dass man ihn in die Irre führen wollte. Da er kein BRD-Beamter, kein
weisungsgebundener Staatsanwalt war, besaß er die Freiheit, den Kram anständig zu prüfen. Das genaue
Wissen des Musumeci über das Wohnmobil muss ihm schnell spanisch vorgekommen sein; und so ließ er sich
Verbindungsdaten aus den Telefonzellen am Bahnhof und noch weiteres Telekommunikations-Material (was
es 1980 nicht alles schon gegeben hat!) geben. Als echter Verschwörungstheoretiker entdeckte er doch
tatsächlich ein paar Verweise zum „Uffizio Musumeci“...
Tja, damit lag natürlich der Verdacht nahe, dass das Wohnmobil am Anschlagsort ganz anderen Zwecken
gedient haben und man aus eigenem Erleben von diesem Wohnmobil „gewusst“ haben konnte. Ebenso klar
war natürlich auch, dass hier nicht (wie das Herr Ganser so gern kolportiert) der Militärgeheimdienst selbst als
„Täterorganisation“ in Frage kam. Ein wenig besser abdecken hätte man dann schon müssen. Aber man war
anwesend und hatte irgendwelche „Infos“, die es zu überprüfen galt, vielleicht eine mehr oder weniger
unbekannte Operation, die man überwachen wollte.
Solche Verschwörungstheorien dürfte ein Staatsanwalt in der BRD natürlich nicht anstellen. Wo kämen wir da
hin?
Wir kämen, etwa beim „NSU“, dahin, dass ein Scheißkram wie die Fahrzeugunterlagen, mit denen bis heute die
Wohnmobil-Phantasien der Bundesanwaltschaft gestützt werden, objektiv überprüft werden müsste. Der
italienische Untersuchungsrichter tat dies auch und fragte hoch offiziell, mit Brief und Siegel gewissermaßen,
beim BKA an, ob man die Produkte des Herrn Musumeci in irgend einer Weise erhärten oder bestätigen
könne.
Dem BKA war das denn doch zu heiß. Den Wahnsinn eines Pietro Musumeci (der immer noch besser
zusammengeschustert war als die Fahrzeugunterlagen beim „NSU“) hätte man höchstens durch noch
wahnsinnigere eigene Fälschungen bestätigen und untermauern können. Mit nicht absehbarem Aufwand und
horrenden Risiken, waren doch italienische Untersuchungsrichter auch bei anderen Gelegenheiten immer
wieder mal in die Eisenbahn gestiegen und hatten den deutschen Behörden höfliche Besuche abgestattet.
Das BKA konnte und wollte also die italienischen Fahrzeugunterlagen nicht bestätigen, wenn es auch nicht
offen widersprach. Das erledigte die italienische Justiz.
Für Signore Musumeci ging es dann in Richtung Knast. Da nutzte ihm auch die verzweifelte Aktion nichts mehr,
zu Jahresanfang 1981 Sprengstoff in einem Zug in Bologna zu platzieren und gefälschte Flugtickets, die man
der WSG Ausland anhängen wollte, nachzuschieben.
Der italienische Dreckstaat im Jahre 1980 ist um so vieles demokratischer und hat mit rechtsstaatlichen
Verhältnissen so viel mehr am Hut als die BRD des Jahres 2016...
Bildquelle Wohnmobil / Lizenz: gemeinfrei
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