«Zugkunft 2002» kommt voran Begleitgruppe für

BASELLAND 29
BASEL | BASELLANDSCHAFTLICHE
FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015
Auf – und ab
in den Wald!
NACHRICHTEN
«CONEX 15»
Dies war der erste Streich,
der zweite folgt sogleich
Die Grenzwachtregion I (Basel) hat im
August während einigen Tagen mit
der Schweizer Armee die Zusammenarbeit an der französisch-schweizerischen Grenze trainiert, um in möglichen Krisensituationen den Schutz
der Bevölkerung und die Bereitschaft
zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit habe gut funktioniert, und es seien Erkenntnisse über die mögliche
Zusammenarbeit im Ernstfall gewonnen worden, teilt die Grenzwachtregion Basel mit. Diesen Monat wird das
Grenzwachtkorps erneut während
mehrerer Tage mit der Armee trainieren. Ebenso finden in den Kalenderwochen 38 und 39 weitere Übungssequenzen der Armee mit zivilen Behörden und Blaulichtorganisationen statt.
Unter anderem wird auch der zivile
Zoll in die Übung «Conex 15» involviert sein. (BZ)
Erlebnis Was haben die Waldtage in Arisdorf
vom kommenden Wochenende zu bieten?
Die bz beantwortet die wichtigsten Fragen
VON SIMON TSCHOPP (TEXT UND FOTO)
Weshalb sollten Sie die Waldtage
2015 keinesfalls verpassen?
«Der Anlass ist ein Erlebnis für Gross
und Klein, für Jung und Alt. Man sieht,
wie im Wald gearbeitet und was dort alles getan wird», erklärt OK-Präsident
Urs Schaub, Revierförster des Forstreviers Violental-Altenberg. Die Waldtage
finden zum siebten Mal statt und werden alle vier Jahre durchgeführt. Am
bewährten Konzept wurde festgehalten; die Themen werden jedoch stets
aktualisiert und anders umgesetzt. Das
Gebiet Vogelsand-Bärenfels ob Arisdorf
entpuppt sich als ideales Festgelände.
Mehr als ein Drittel der Fläche der
Gastgebergemeinde Arisdorf ist bewaldet.
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Was bezweckt dieser viertägige
Anlass?
Die Leute sollen für Waldthemen sensibilisiert werden. Laut OK-Chef Schaub
werben die Waldtage zudem fürs Verständnis der Bevölkerung für Holznutzung und -ernte. Auch werden die verschiedenen Ansprüche der Öffentlichkeit gegenüber dem Wald aufgezeigt
und wo es zu Konfliktsituationen kommen kann. Die ersten zwei Tage sind
den Schulen vorbehalten. 104 Klassen
mit 2055 Mädchen und Knaben haben
sich angemeldet. «Damit sind wir ausgebucht», sagt Ernst Spahr, Projektleiter Schulprogramm und Kreisforstingenieur beim Amt für Wald beider Basel.
Die Schulklassen können den Waldparcours individuell absolvieren. «Dies soll
Spass machen und ein Erlebnis, jedoch
keine Schulstunde sein», betont Spahr.
Das Amt für Wald beider Basel hat für
Lehrkräfte Unterrichtshilfen erarbeitet.
An Posten sind Fachleute vor Ort und
informieren.
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Welches sind die Höhepunkte?
Herzstück des Grossanlasses in
Arisdorf ist der Waldparcours über
3,2 Kilometer mit 37 Posten und Verpflegungsmöglichkeiten. Der Rundgang
ist für alle Altersstufen konzipiert; er
präsentiert den Wald in seiner vielfältigsten Weise und deckt fast alle Themenbereiche ab: Baumfällen, Holzern-
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te, Waldpflege, Sägerei, Waldberufe,
Jagd, Ameisen, Waldstrassenunterhalt,
Freizeit sind nur einige Stichworte. Die
Bürgergemeinde Arisdorf hat eigens für
die Waldtage ein Blockhaus erstellt, das
als dauerhafte Schutzhütte dient. Morgen Samstag werden die Schweizer
Meisterschaften im Kettensägeschnitzen und im Speedcarving durchgeführt. Heute und morgen stehen Holzskulpturen bereit zum Versteigern.
Ebenfalls an den beiden Tagen kommt
es zu einer Greifvogelschau. Am Sonntag findet ein Holzrücke-Wettkampf mit
Pferden statt. Die Kinder können sich
auf einem Seilbähnli verweilen.
WALDENBURGERBAHN
«Zugkunft 2002»
kommt voran
Weshalb ist die Hängebrücke der
Publikumsmagnet?
Die Brücke ist mit ihren 55 Metern Länge und einer maximalen Höhe von
12 Metern eindrücklich. Sie ist durch
zahlreiche Drahtseile an Bäumen fixiert. Zwei der drei Stützen wurden
schon Mitte Juli mithilfe eines Helikopters montiert. Das schwerste Teil wiegt
2,2 Tonnen.
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Die Erneuerung der Infrastruktur und
der Züge der Waldenburgerbahn
(WB) kommt voran: Zurzeit laufen die
ersten Plangenehmigungsverfahren
beim Bundesamt für Verkehr. Mit dem
Projekt «WB: Zugkunft 2022» werden
bis zum Fahrplanwechsel 2022 für Infrastruktur und neue Züge gegen
280 Millionen Franken in die Modernisierung der WB investiert und damit
die Zukunft dieser für die Region bedeutenden Verbindung des öffentlichen Personenverkehrs gesichert. Die
WB hat gestern alle Haushalte und Firmen der Region über den aktuellen
Stand des Projekts informiert. «Fürs
Waldenburgertal und für uns alle ist
die umfassende Erneuerung unserer
Bahn eine einmalige Chance», sagt
WB-Verwaltungsratspräsident Urs
Steiner und meint weiter: «Mit der Garantie, dass die Bewohnerinnen und
Bewohner künftig noch zuverlässiger,
sicherer und komfortabler an Basel
und das Mittelland angebunden sind,
gewinnt das Tal zusätzlich an Attraktivität.» (BZ)
Wie viel Geld verschlingen die
Waldtage 2015?
Das Budget beträgt rund 460 000 Franken. Die Kosten tragen primär Sponsoren und Bürgergemeinden. Vor, während und nach den Waldtagen leisten
über 200 Freiwillige oder durch Forstbetriebe gestellte Personen mehr als
300 Personentage Fronarbeit. Anfang
Woche haben die Aufbauarbeiten begonnen. Spezielle Einrichtungen wurden schon vorher errichtet.
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Wie gelangt man zum Festgelände?
Speziell für diesen Anlass ist die temporäre Bushaltestelle «Waldtage» in Arisdorf in Betrieb, die von der Buslinie 83
ab Bahnhof Liestal und Bahnhof Kaiseraugst bedient wird. Bis Sonntag erwarten die Veranstalter Försterverband
beider Basel, Amt für Wald beider Basel
und Waldwirtschaftsverband beider Basel mehr als 20 000 Besucherinnen
und Besucher. Parkplätze stehen beim
Festgelände beschränkt zur Verfügung.
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www.waldtage.ch
ARLESHEIM
Begleitgruppe für
Asylsuchende
OK-Präsident Urs Schaub (rechts) und Ernst Spahr, Projektleiter Schulprogramm,
fühlen sich wohl auf der schaukelnden Hängebrücke.
Architekturschätze, die es zu entdecken gilt
Laufen im Fokus Der Kanton
Baselland richtet die Europäischen Tage des Denkmals am
kommenden Wochenende im
Städtchen Laufen aus.
Vielzahl von bedeutsamen Gebäuden
verfügt. Für die diesjährige Ausgabe
entschied sich die Baselbieter Denkmalpflege für das Städtchen Laufen. Das
Laufental sei architekturhistorisch noch
kaum erforscht, sagt Walter Niederberger, der als stellvertretender kantonaler
Denkmalpfleger die Veranstaltung koordiniert. «Besonders in Laufen sind aber
über die Jahrhunderte viele interessante
und sehenswerte Gebäude entstanden,
welche die vielfältige Geschichte des Ortes widerspiegeln». Wie die Katharinenkirche werden mehrere Objekte von
ortsansässigen Personen vorgestellt.
VON DIMITRI HOFER
Wenn er über die ereignisreiche Geschichte der Katharinenkirche berichtet, gerät der Laufner Architekt Giuseppe Gerster ins Schwärmen. «Das Gebäude aus dem späten 17. Jahrhundert ist
der zweitwichtigste kirchliche Barockbau im Baselbiet nach dem Arlesheimer
Dom», beschreibt er die Bedeutung.
Einst als Gotteshaus für alle Katholiken
gebaut, wurden während des Kulturkampfs die Römisch-katholischen vertrieben. Heute diene die Kirche wegen
ihrer hervorragenden Akustik oft als
Austragungsort von hochkarätigen klassischen Konzerten, erklärt Gerster.
Viele ortsansässige Führer
Von seiner Begeisterung und seinem
grossen Wissen werden am kommenden Wochenende die Teilnehmer einer
Führung durch die Kirche profitieren
können. Die christkatholische Kirche
Rundgang durch private Villa
Barock-Juwel: Die Katharinenkirche. ZVG
neben dem unteren Stadttor von Laufen
ist eines der Bauwerke, die im Rahmen
der Europäischen Tage des Denkmals
im Fokus stehen. Seit vier Jahren konzentriert der Kanton den internationalen Anlass an einem Ort, der über eine
Zu den berücksichtigten Bauten gehören behördliche Einrichtungen wie
das seit mittlerweile eineinhalb Jahren
leerstehende Amtshaus und das Stadthaus. «Es ist ausserdem unser Ziel, den
Interessierten auch Privatobjekte zu
zeigen», ergänzt Niederberger. So wie
die im Jahr 1900 erbaute Villa Kleiber
am Allmendweg, die mit ihrer reichen
Ausstattung die damalige kunstgewerbliche Dekorationskunst dokumentiert.
Der aktuelle Eigentümer Arnold Kaiser
wird am Samstag und am Sonntag insgesamt sieben Mal durch das feudale
Anwesen führen. Gerade dieses Gebäu-
de sowie die ebenfalls vorgestellte Spitalkapelle seien Trouvaillen und verdienten deshalb besondere Aufmerksamkeit. Letztere liegt quer zum Spital
und wurde von mehreren Schweizer
Künstlern ausgeschmückt.
1000 Besucher erwartet
Eine von Andreas Fischer von Archäologie Baselland abgehaltene Führung zu den beiden jungsteinzeitlichen
Dolmengräbern in Laufen soll einen
Einblick in die Gesellschaft von vor
5000 Jahren vermitteln. Dolmen dienten als kollektive Grabstätten, in die
über mehrere Generationen hinweg
Verstorbene gelegt wurden. Die tonnenschweren Kalksteinplatten stammen
wohl aus einem Steinbruch in der Nähe
der Birs. Die Dolmengräber liegen bei
der Katharinenkirche und dem Museum
Laufental. Dieses ist am Wochenende
geöffnet und veranstaltet am Samstag
Führungen durch die Laufner Altstadt.
Organisator Walter Niederberger
rechnet an den beiden Tagen mit etwa
1000 Besuchern, welche die verschiedenen Bauwerke besichtigen werden.
Die Führungen sind kostenlos und sollen dazu dienen, «in der Bevölkerung
das Interesse an der Erhaltung unserer
Kulturgüter zu wecken.»
Derzeit befinden sich 68 Personen in
der temporären Asylunterkunft in Arlesheim. Die gemeinnützigen Einsätze
fänden nach wie vor grossen Anklang
und würden entsprechend weitergeführt, teilt der Gemeinderat mit. Die
Stimmung unter den Asylsuchenden
sei gut, und die Verpflegung durch die
Obesunne komme sehr gut an. Mittlerweile hat sich die eingesetzte Begleitgruppe zu ihrer ersten Sitzung getroffen. Rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger trafen sich mit den
Verantwortlichen des Staatssekretariats, der Betreuungsorganisation und
der Gemeinde, um Ideen zu sammeln,
was an gemeinsamen Anlässen organisiert werden kann. Ziel ist, die Zeit
der Asylsuchenden in Arlesheim abwechslungsreich zu gestalten und
persönliche Kontakte zwischen der
Bevölkerung und den Asylsuchenden
zu lancieren. (BZ)
BINNINGEN
Bruderholz-Spital: Zufahrt
nicht mehr möglich
Ab Montag ist es nicht mehr möglich,
mit Motorfahrzeugen von Binningen
her zum Bruderholz-Spital zu gelangen. Dann beginnen in der KirschtalStrasse die Bauarbeiten für eine neue
Fernwärme-Leitung. Die Baustelle ist
nur noch für Anlieferer passierbar,
ebenso können Fussgänger weiterhin
das Trottoir benutzen. Die Parkplätze
werden aufgehoben. Grund für die
Einschränkungen ist der Bau einer
neuen Fernwärme-Leitung der Industriellen Werke Basel (IWB). Diese beliefern das Spital ab Herbst 2016 mit
Fernwärme. Hierfür muss das Spital
mit einer Leitung im Gundeli verbunden werden. Die Arbeiten sollten Ende Januar abgeschlossen sein. (BZ)