Morgenfeier der Christlichen Wissenschaft

Morgenfeier der
Christlichen Wissenschaft – Christian Science
in der Reihe „Positionen“
Bayerischer Rundfunk
UKW 2. Programm – BAYERN 2 RADIO
Sonntag, 17. Mai 2015, 6.45 Uhr
Thema: „G OTTES heilende L IEBE“
Autorin / Sprecherin: Marietta Stofer
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Sehnt sich nicht jeder danach, geliebt zu werden?
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So angenommen zu werden, wie er ist?
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Ich kann Ihnen versichern: Sie werden geliebt. Gerade jetzt. Ein jeder von Ihnen.
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Und diese Liebe ist nicht abhängig davon, wie Sie aussehen, wie viel Sie verdienen oder
was Sie geleistet haben.
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Diese Liebe ist bedingungslos. Sie beruht auf einem göttlichen Gesetz.
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Sie ist überall gegenwärtig. Für jeden.
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Sie segnet und heilt. Weil das das Wesen der Liebe ist.
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Ja, ich spreche hier von der Liebe Gottes. Von der Liebe Gottes zu Ihnen. Diese Liebe ist
nichts Zufälliges, nichts Unsicheres. Auf diese Liebe können Sie sich 100% verlassen. Sie
ist für jeden in reichlichem Maß vorhanden.
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Ein kleines Beispiel hierzu:
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Eines Abends litt ich unter asthmatischen Beschwerden und bekam schlecht Luft. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
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Aus eigener Erfahrung wusste ich bereits, dass Gebet eine wirksame Hilfe bei all den
Problemen ist, die uns im täglichen Leben begegnen. Gebet hatte mich schon durch viele
schwierige Situationen in meinem Leben geführt.
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Und es gibt Menschen, die hauptberuflich jedem zur Verfügung stehen, um durch Gebet
christlich-wissenschaftliche Behandlung bei Problemen und Herausforderungen des Alltags zu geben.
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Sie heißen Christian Science Praktiker oder auf deutsch: Praktiker der Christlichen Wissenschaft.
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Und so rief ich einen Praktiker an und bat ihn, mir in dem Fall zu helfen.
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Er sprach mit mir darüber, dass Gottes Liebe gerade jetzt und hier gegenwärtig ist und dass
nichts als diese Liebe mich einhüllt. Und er sagte mir zu, für mich zu beten. Das entlastete
mich und ich konnte entspannen und vertrauen -und schon nach kurzer Zeit war der Spuk
vorbei. Ich konnte wieder frei atmen, der Druck war völlig weg. Und – was mich ganz
besonders berührte und auch freute – war, dass ich diese Liebe so spürte -– dieses Gefühl
des Geliebt- und Beschützt-seins.
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Mary Baker Eddy, die Anfang des 19. Jahrhunderts in Neuengland, in den USA geboren
wurde, hatte schon als kleines Mädchen ganz instinktiv eine sehr starke und vertrauensvolle Verbindung zu Gott und sie erlebte Heilungen durch Gebet bei sich und in ihrer Familie.
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Auch später war ihr ganzes Augenmerk auf das Heilen gerichtet. Sie nahm die in der Bibel
berichteten Heilungen sehr ernst und fragte sich oft „Warum heilen wir heute nicht so wie
damals? Was heilt wirklich?“
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Und sie studierte in der Bibel und forschte. Sie entdeckte göttliche Gesetze, die Gesundheit, Harmonie und Wohlbefinden aufrechterhalten oder wieder herstellen. Mary Baker
Eddy konnte mit ihrem wachsenden Verständnis dieser Gesetze -– ohne den geringsten
Einsatz von materiellen Mitteln — außerordentliche Heilungen erzielen.
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Und sie erkannte, dass Christus Jesus diese Gesetze verstanden und beim Heilen angewandt hatte.
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Sie fand dabei Gesundheit nicht nur für sich, sondern entdeckte ein wirkungsvolles und
zuverlässiges Heilsystem.
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Ihre Entdeckung nannte Mary Baker Eddy Christian Science, auf deutsch Christliche Wissenschaft. Christlich, weil sie auf den Lehren von Christus Jesus beruht. Wissenschaft,
weil es sich um Gesetze handelt, die bereits vor 2000 Jahren erfolgreich und gesetzmäßig
genutzt wurden und jederzeit reproduzierbar sind.
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Diese geistigen Gesetze und ihre Anwendbarkeit beschreibt sie in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ so klar, dass jeder sie für sich
anwenden kann und so Heilung und Befreiung von Krankheit finden kann.
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Mary Baker Eddy hebt die Liebe, die göttliche Liebe immer wieder als einen der wichtigsten Bestandteile des Heilens hervor.
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Diese Liebe ist bedingungslos.
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Diese Liebe liebt, weil sie Liebe ist, unerschütterlich, unaufhörlich, unerschöpflich.
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Sie ist allmächtig. Eine Macht und Gegenwart des Guten, die ständig mit Ideen versorgt,
mit Intelligenz, Mut, Vertrauen, Inspiration -– ja mit all den Eigenschaften, die für uns
notwendig sind, um gesund und glücklich zu sein.
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Bei einem ihrer Kurse über das Heilen fragte Mary Baker Eddy ihre Schüler einmal:
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„Wie kann man am Besten augenblickliche Heilungen bewirken?“
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Und nachdem die Schüler einige Antworten gegeben hatten, beantwortete sie ihre Frage
selbst, indem sie sagte: „Ich werde Ihnen sagen, wie man es macht. Durch Lieben! Leben
Sie -– seien Sie -– Liebe. Lieben Sie, lieben Sie, lieben Sie. Kennen Sie nichts anderes.
Das wird das Werk vollbringen. Es wird alles heilen; es wird die Toten auferwecken. Seien
Sie nichts als Liebe.“
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Es entspricht unserer Natur, zu lieben. Auch wenn die Umstände manchmal so sind, dass
es einem erst mal nicht so leicht fällt, zu lieben. Aber wir haben eine geistige gedankliche
Liebe in uns. Sie ist unabhängig von äußeren Umständen.
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Lieben ist etwas, das nicht nur den anderen, sondern uns selber glücklich und auch gesund
macht. Wer Liebe gibt, gewinnt nur dabei. Liebe verbraucht sich nie — ganz im Gegenteil!
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Liebe hilft uns und dem anderen dabei, das Gute, das man gerade selbst vielleicht nicht
sehen kann, das aber ja doch da ist, wieder zu entdecken.
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Liebe lässt uns spüren, dass man wertgeschätzt ist.
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Liebe tröstet uns und ist bei uns, wenn wir uns allein oder einsam fühlen.
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Liebe kennt nur Heilung, keine Verurteilung, keine Schuld, keine Strafe.
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Liebe hat in sich die Kraft, Situationen zum Guten zu wandeln.
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Liebe ist in der Tat wahrnehmbar und spürbar.
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Liebe heilt.
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Und ich bin mir ganz sicher, dass jeder liebevolle Gedanke, den wir im Bewusstsein haben
etwas Gutes bewirkt und den anderen genau da berührt, wo dieser es gerade braucht.
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Warum?
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Weil jeder liebevolle Gedanke auf Gott zurückzuführen ist und eine starke Macht hinter
sich hat.
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Was aber nun, wenn einem das Lieben (und damit das Leben) schwer gemacht wird? Wenn
da jemand ist, der nur am Kritisieren ist, alles schlecht macht und einem dauernd Steine in
den Weg legt – was tun, wenn einem hier regelrecht Hass begegnet?
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Sollen wir mit den gleichen Waffen zurückschlagen?
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Nein. Hass kann nicht heilen.
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Forderte uns hier nicht auch Christus Jesus, der sicher einer der stärksten Verfechter von
Frieden, Harmonie und Liebe war auf, umzudenken und Hass durch Liebe zu ersetzen?
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Eigentlich ja schon, aber. . . es geht einem ja bisweilen so, dass man das in dem Fall dann
erst mal gar nicht möchte oder auch noch nicht kann. Dass man hier vielmehr denkt, seinen
Ärger und seine Enttäuschung loswerden zu müssen. Und dass man das auch immer wieder
in Gedanken durchspielt, wie berechtigt es doch ist, ärgerlich oder traurig zu sein. Hier
bemitleidet zu werden oder andere zu bemitleiden und zu kritisieren.
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Man denkt, dass sich die Anderen oder auch die Umstände ändern müssten, bevor man das
vergeben könnte und wieder lieben könnte.
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Aber nehmen wir uns dadurch nicht im Grunde selbst die Möglichkeit zu lieben, wenn wir
uns durch andere beleidigt und gekränkt -– krank – fühlen?
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Heute erkennen immer mehr Menschen diese Tendenz, sich verstärkt mit dem Negativen
zu beschäftigen als einen mentalen Einfluss, der das menschliche Denken vom Guten, von
der Liebe ablenken möchte.
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Mary Baker Eddy macht ganz klar, sich nicht davon beeinflussen zu lassen. Ja, wachsam
mit seinen Gedanken zu sein.
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Jeder kann sich in jeder Situation, die einem begegnet von dem Einfluss herabziehender
liebloser Gedanken befreien und dadurch Freiheit und Gesundheit erleben.
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Die göttliche L IEBE ist das absolute Gute und dieses Gute ist die einzige Macht.
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Es ist immer gegenwärtig.
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„Bist du mit der Rüstung der L IEBE angetan, kann menschlicher Hass dich nicht erreichen.“, versichert uns Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (WuG, S. 571).
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Wir haben es immer nur mit unserem eigenen Bewusstsein zu tun. Für das sind wir verantwortlich. Das dürfen wir pflegen.
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Eine Freundin sagte mal zu mir: „Wir sind nicht dafür verantwortlich, was andere denken. Aber wir sind sehr wohl dafür verantwortlich, was wir denken, das sie (die anderen)
denken.“
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Wir können nur uns selbst, also unser eigenes Denken ändern. Und indem wir das tun und
unser Denken in Übereinstimmung mit der göttlichen L IEBE bringen und lieben – und das
ist Gebet – wandelt sich dann die jeweilige Situation. Und wir fühlen uns auch wieder frei.
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Das habe ich schon oft erlebt, wenn ich dazu bereit war, mein Denken mit liebevollen
Gedanken zu füllen.
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Beginnen wir also damit, das Gute bei unseren Mitmenschen wahrzunehmen. Wertschätzen wir ihre guten Eigenschaften, lieben wir sie, wenn sie es momentan noch nicht können.
Die Fehler, die wir noch sehen, sind vorübergehend und wir können zu ihrem Verschwinden beitragen, wenn wir in diesem Mitmenschen sein wahres, ihm von Gott gegebenes
Wesen erkennen und ihn nicht noch zusätzlich durch Kritik und Vorwürfe belasten.
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Bestimmt hätte derjenige anders gehandelt, wenn es ihm möglich gewesen wäre.
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Helfen wir ihm auf die Weise, die für uns richtig ist. Tun wir ihm Gutes. Dadurch entsteht
uns kein Nachteil. Ganz im Gegenteil! Wir helfen nicht nur ihm, dass er sich mehr geliebt
fühlt und es auch leichter findet, selber mehr Liebe zu geben, sondern wir helfen damit
auch uns und fühlen uns geliebt!
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Jeder kann etwas bewirken: auch ein kleines Lächeln, ein ermutigendes und lobendes Wort,
eine liebevolle Geste können den Tag eines Menschen schöner machen.
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Und wenn unsere Motivation dazu die Liebe ist, steht die göttliche Liebe mit aller Macht
hinter uns, hinter unseren Worten und auch Handlungen und bewirkt nur Gutes.
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Wir lesen vom Apostel Paulus in der Bibel und er beschreibt so wunderbar im Hohelied
der Liebe (im 1. Korinther 13) die Ideen der Liebe und ich gebe Ihnen ein paar mit auf
Ihren Weg:
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„Die Liebe ist langmütig, freundlich, sie eifert nicht, bläht sich nicht auf, tut nicht groß,
sie benimmt sich nicht unanständig, sie rechnet das Böse nicht zu. Die Liebe freut sich an
der Wahrheit, sie hofft alles, sie hört niemals auf.“
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Diese Eigenschaften im Alltag zu leben, ist das nicht wahre Liebe? Liebe, die liebt, weil
sie glücklich und wahrhaft zufrieden macht. Liebe, die keine Gegenleistung dafür erwartet.
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Liebe, die liebt, lässt frei. Sie klammert nicht.
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Ist das auch die Liebe, die Sie zu sich haben?
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Wunderbar!
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Freuen Sie sich an der Liebe.
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Gott liebt Sie! Tun Sie es auch!
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Sie sind Sein geliebtes Kind.
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Unendlich wertvoll!
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Es lohnt sich wirklich, sich ganz bewusst für die göttliche L IEBE zu entscheiden, sich an
sie zu wenden und sich ihr zu öffnen.
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Ganz bestimmt werden Sie erkennen, dass Sie wundervoll gemacht sind und dass Sie über
einzigartige Fähigkeiten verfügen.
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Abschließend zitiere ich noch aus dem Christian Science Monitor (aus einer Ausgabe vom
14.8.1932), einer internationalen Tageszeitung, die von Mary Baker Eddy im Jahr 1908 ins
Leben gerufen wurde:
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„Versprich dir selbst,
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. . . alle deine Freunde fühlen zu lassen, dass es immer etwas Gutes in ihnen gibt.
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. . . stets auf die sonnige Seite zuerst zu blicken und deinen Optimismus in die Tat umzusetzen.
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. . . nur das Beste zu denken, nur für das Beste zu arbeiten.
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. . . ebenso begeistert über den Erfolg anderer zu sein, wie du über deinen eigenen bist.
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. . . frühere Fehler anderer zu vergessen, . . .
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. . . zu jeder Zeit ein fröhliches Gesicht zu zeigen und jedes Lebewesen mit einem Lächeln
zu begrüßen.“
Literatur:
(WuG) Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.
Deutsche Übersetzung der autorisierten englischen Ausgabe von 1875. Hrsg. The First
Church of Christ Scientist. Boston, Massachusetts, U.S.A.: 2012 (ISBN 978-0-87952-3152)
Für Anfragen beim Bayerischen Rundfunk, bzw. wenn Sie mehr über Christian Science /
die Christliche Wissenschaft erfahren möchten:
• Das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker
Eddy ist in jedem Buchhandel sowie in den Christian Science Leseräumen der jeweiligen
christlich-wissenschaftlichen Zweigkirchen erhältlich.
• Dort erhalten Sie auch die Christian Science Zeitschriften.
• Im Internet unter www.christian-science-deutschland.de oder christianscience.com finden
Sie Links zu Literatur, Einrichtungen, Namen von Praktikern und Lehrern der Christlichen
Wissenschaft.
Dieses Manuskript wurde veröffentlicht auf www.christian-science-nuernberg.de
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