iNFO An einen Haushalt Zugestellt durch post.at Nr. 5 - 2015 < Dezember 2015 ZielpunktPleite Die AK Burgenland hat über 260 Zielpunkt-Beschäftigte im Burgenland in elf Betriebsversammlungen betreut. Nach Operation ... ... abgemeldet: Wie ein Bauarbeiter nach lebensbedrohlicher Krankheit einfach vor die Tür gesetzt wurde. bgld.arbeiterkammer.at 02682 740 Warnung vor lopoca.com Ab Jänner mehr im Börsel: Foto: Fotolia Keine Sicherheit, hohes Risiko: Die AK warnt dringend davor, Ersparnisse in die Glückspielplattform zu investieren. Lohnsteuer gesenkt! Aktuell Das bringt Ihnen die Lohnsteuersenkung! So erreichen Sie uns: Eisenstadt: 02682 740 Neusiedl am See: 02167 8120 Stand der Berechnung: November 2015, für Angestellte WICHTIG: Es können sich durch die Anpassung der Sozialversicherungswerte noch geringfügige Änderungen ergeben! Bruttolohn im Monat Oberpullendorf: 02612 42255 Oberwart: 03352 32588 Güssing: 03322 42755 Jennersdorf: 03329 46255 Im Internet: bgld. arbeiterkammer.at Entlastung im Jahr in Euro weniger Lohnsteuer ab 2016 800 290,00* 900 290,00* 1.000 290,00* 1.100 290,00* 1.200 174,00 100% 1.300 273,62 66,5% 1.400 370,13 48,8% 1.500 484,57 42,8% 1.600 576,93 40,2% 1.800 803,06 37,0% 2.000 882,07 30,3% 2.200 911,56 25,0% 2.400 941,06 21,5% 2.600 995,41 19,3% ArbeiterkammerBurgenland 2.800 1.156,93 19,2% 3.000 1.318,44 19,1% 3.200 1.461,13 18,8% 3.400 1.485,00 17,2% 3.600 1.508,88 15,9% 3.800 1.532,76 14,8% 4.000 1.556,63 13,9% 4.400 1.604,39 12,4% 4.800 1.498,23 10,1% 5.000 1.527,37 9,6% E-Mail: akbgld @akbgld.at Beispiele Beispiel 1: Techniker, Angestellter Verdienst brutto/Monat: Lohnsteuer jährlich bisher: Lohnsteuer ab 2016 im Jahr: Ab 2016 mehr netto im Jahr: Auf Facebook: www.facebook.com/ Ab 2016: Weniger L 5.400 1.585,66 8,8% 6.000 1.699,65 8,0% 2.800 Euro 6.016,08 Euro 4.859,16 Euro 1.156,92 Euro Beispiel 2: Facharbeiter, Metallgewerbe Verdienst brutto/Monat: Lohnsteuer jährlich bisher: Lohnsteuer ab 2016 im Jahr: 2.000 Euro 2.228,16 Euro 1.346,52 Euro 882 Euro Ab 2016 mehr netto im Jahr: Beispiel 3: Teilzeitbeschäftigte, Handel Verdienst brutto/Monat: Lohnsteuer jährlich bisher: Lohnsteuer ab 2016 im Jahr: Durch Gutschrift*) ab 2016 mehr netto im Jahr: 900 Euro 0 Euro 0 Euro 290 Euro *(Negativsteuer) Lassen Sie sich Ihre persönliche Lohnsteuersenkung ausrechnen: mehrnetto. arbeiterkammer.at Der Rechner wird tagesaktuell mit den geltenden Werten gespeist! *Gutschrift (sogenannte Negativsteuer) Lohnsteuer gesenkt! AK-Präsident Alfred Schreiner Tel: 02682 740 E-Mail: akbgld@ akbgld.at 2 AK-Info E s ist soweit. Wenn im Jänner die ersten Lohnzettel verteilt werden, dann sehen wir es schwarz auf weiß: mehr Netto vom Brutto. AK und ÖGB haben gemeinsam die Senkung der Lohnsteuer zum Topthema in Österreich gemacht und damit ganz oben auf die Aufgabenliste der Bundesregierung gesetzt. Die Lohnsteuersenkung ist unser gemeinsamer Erfolg. Sie ist der Erfolg von rund 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die mit ihren Unterschriften Druck ausgeübt haben. Und es hat sich ausgezahlt zu kämpfen. 2016 gibt es für ALLE Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine spürbare Entlastung. Geld, das gut gebraucht wird. Diese Steuerreform hilft nämlich nicht nur den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Auch die Wirtschaft wartet bereits auf das mehr Netto vom Brutto. Schließlich werden viele das zusätzliche Geld in die Besorgungen des alltäglichen Lebens stecken. Bei den einen oder anderen wird auch eine lang aufgeschobene Investition endlich getätigt werden: von der neuen Waschmaschine hin zum lang ersehnten Urlaub. All das kurbelt die Wirtschaft an. Und Wirtschaftswachstum brauchen wir vor allem für den Arbeitsmarkt. Denn auch wenn wir stolz auf die gemeinsam erreichte Senkung der Lohnsteuer sein können: Es gibt noch viel zu tun. Aktuell Lohnsteuer, mehr Netto! Ab 2016 profitieren die ArbeitnehmerInnen von der Lohnsteuersenkung: Eine spürbare Entlastung, weil den Beschäftigten Monat für Monat mehr Geld im Börsel bleibt! D ie Lohnsteuer-Entlastung lässt aber auch die Wirtschaft und den privaten Konsum wachsen! Das Wirtschaftswachstum wird sich 2016 laut IHS und WIFO im Vergleich zu 2015 verdoppeln. Hauptausschlaggebend ist die steuerliche Entlastung der ArbeitnehmerInnen. Jahrelang haben AK und ÖGB für eine steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer gekämpft. Das wurde gemeinsam erreicht: Die größte Steuerreform seit 40 Jahren. Eine spürbare Entlastung von 5 Milliarden Euro, die vor allem den kleinen und mittleren Einkommen zugute kommt! Da Hackler Auch Niedrigverdiener profitieren. Wer so wenig verdient, dass er gar keine Steuer bezahlt, bekommt vom Finanzamt eine Gutschrift (Negativsteuer). Wir zahlen uns die Entlastung nicht selbst! Keine Kürzungen bei Zulagen oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld! Sozial ausgewogene Gegenfinanzierung, die mit gezielter und verstärkter Bekämpfung des Steuerbetruges zu mehr Fairness führt! Bis zu einem Drittel mehr netto vom brutto. Bei einem mittleren Einkommen von 2.100 Euro monatlich bleiben 900 Euro im Jahr mehr. Die Lohnsteuer reduziert sich um 30 Prozent! AK-Voranschlag 2016 Die Vollversammlung der AK Burgenland beschloss einstimmig in ihrer Sitzung im November den Voranschlag für 2016. Das Zahlenwerk berücksichtigt die erwarteten Einnahmen und Ausgaben: Erträge 1. Kammerumlagen 2. Sonstige Erträge 3. Zinsensaldo 4. Auflösung von Rücklagen 9.793.000,00 499.000,00 42.000,00 und Rückstellungen 300.000,00 GESAMT Aufwendungen 5. Sachaufwand 6. Betriebs-& Verwaltungsaufwand 7. Kosten der Selbstverwaltung 8. Personalaufwand 9. Vorsorge für Leistungen 10. Kosten der Umlageeinhebung 11. Kostenbeitrag BAK GESAMT 10.634.000,00 1.514.000,00 839.000,00 431.000,00 6.469.000,00 940.000,00 147.000,00 294.000,00 10.634.000,00 Arbeitsmarkt n Der burgenländische Arbeitsmarkt November 2015 9.740 Arbeitslose (4.536 Frauen und 5.204 Männer); +5,8 % (533 ArbeitnehmerInnen) mehr als im Vorjahr. rd. 100.000 unselbständig Beschäftigte ( +1,6 % im Vergleich zum Vorjahr). Arbeitslosenrate: 8,9 % (0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr). www.gerikatur.at I werd des, was i ab Jänna wegn da Lohnsteiasenkung mehr krieg, schnö aufbrauchn. Aba i werd den Girtel nimma so eng schnalln miassn. Des is net wenig Göd, was ma mehr bleibt. 454 offene Stellen (20,4 % mehr als im Vorjahr). 1.931 in Schulungen des AMS (12,5 % weniger als im Vorjahr). 760 Arbeitssuchende fanden mit Hilfe des AMS eine Beschäf- tigung, im Durchschnitt wurde deren Arbeitslosigkeit nach 100 Tagen beendet. 11.671 Personen auf Arbeitssuche (Arbeitslose + Schulungsteilnehmer), 2,3 % mehr als im Vorjahr. 189 Lehrstellensuchende (38 weniger als im Vorjahr) bei 57 offenen Lehrstellen (7 mehr als im Vorjahr). Rund 540 Jugendliche nehmen an einer Qualifizierung im Rahmen der Ausbildungsgarantie teil. Quelle: AMS, Dezember 2015 Nr. 5 < Dezember 2015 3 Aktuell Fahrpläne für die große Fahrplanumstellung Mit der Fahrplanumstellung Anfang Dezember ging nicht nur der Wiener Hauptbahnhof in Vollbetrieb. Es änderten sich auch alle Abfahrtszeiten der Pendlerzüge aus dem Burgenland. „Die Fahrplanänderung macht den PendlerInnen Stress. Viele beklagen Verschlechterungen“, sagt AK-Präsident Alfred Schreiner, hier bei der AK-Fahrplan-Verteilaktion am Bahnhof Mattersburg. Die AK führt zur Fahrplanumstellung eine Umfrage zur Zufriedenheit der BahnpendlerInnen durch. Die Ergebnisse werden Anfang 2016 präsentiert. Die Zielpunkt-Pleite war für die mehr als 250 Betroffenen im Burgenland und ihren Familien ein Schock. Die Arbeiterkammer Burgenland hat elf Betriebsversammlungen organisiert und die Angestellten über die nächsten Schritte informiert. Die Arbeiterkammer Burgenland hat rund 260 ArbeitnehmerInnen von Zielpunkt im Burgenland bei insgesamt elf Betriebsversammlungen informiert und betreut. Die Unterlagen der Zielpunkt-MitarbeiterInnen wurden der AK Wien für die Einreichung beim Insolvenzentgeltfonds übermittelt. Im nächsten Schritt wurden für alle die zustehenden Ansprüche und Forderungen (Novembergehalt, Weihnachtsgeld) erhoben, mit der Lohnverrechnung abgeglichen und dann zur Anerkennung der Forderungen beim Insolvenzgericht angemeldet und bei der Insolvenzentgeltfonds-Service GmbH (IEF-Service GmbH) beantragt. Nach Vorliegen der Anerkenntnisse durch den Masseverwalter kann die IEF-Service GmbH mit der Auszahlung beginnen. Fotos: AK/Felder Zielpunkt-Pleite: Über 260 Betroffene im Land mit der Vertretung im Insolvenzverfahren beauftragen. Die Vertretung aller Beschäftigten, auch die aus anderen Bundesländern, hat die Arbeiterkammer in Wien übernommen. I n der zweiten Dezemberwoche wurden österreichweit auf zahlreichen Betriebsversammlungen und in vielen Einzelgesprächen die Zielpunkt-Beschäftigten über ihre Situation und 4 AK-Info die weitere Vorgangsweise informiert. Dabei konnten die Betroffenen durch Unterzeichnung einer Vollmacht den Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen von AK und ÖGB (ISA) Aktuell Foto: Fotolia Bauarbeiter nach schwerer OP einfach abgemeldet Er biss stundenlang die Zähne zusammen und arbeitete weiter. Aus Angst, den Job zu verlieren. Und verlor dann fast sein Leben. Seinen Job hatte er schon zwei Tage nach der Not-OP nicht mehr. Die Geschichte eines Bauarbeiters im Burgenland, dem von seinem Chef übel mitgespielt wurde. E in Bauarbeiter war im Juni bei einem Baumeister im Nordburgenland beschäftigt. Bei der Arbeit bekam er starke Schmerzen im Bauch, musste aber trotz Meldung an den Vorarbeiter weiterarbeiten. Er kontaktierte daraufhin seine Lebensgefährtin, die mit ihm ins Krankenhaus fuhr. Während der Fahrt wurde der Dienstnehmer bereits ohnmächtig. Im Spital stellte man bei ihm einen Magendurchbruch fest und führte eine Not-Operation durch. Ohne diesen Eingriff hätte der vierfache Familienvater nur mehr eine Stunde zu leben gehabt. Nach dem Spitalsaufenthalt kam dann für den Arbeiter der nächste Schock: Sein Arbeitgeber hatte ihn nur zwei Tage nach der Operation einfach bei der Gebietskrankenkasse abgemeldet. Verzweifelt wandte sich der Mann an die Arbeiterkammer Burgenland. „Wir sind erschüttert, dass mit einem Mitarbeiter, der sogar mit Schmerzen noch gearbeitet hat und dann nur so knapp dank der Operation überlebt hat, so umgegangen wurde,“ sagt AK-Jurist Mag. HeinziErik Hobisch. „Die Abmeldung war rechtswidrig. Wir haben daher die ausstehenden Löhne, die Kündigungsentschädigung, das anteilige Weihnachtsgeld und die Entgeltfortzahlung für den Arbeitnehmer eingefordert.“ Dank der Intervention der Arbeiterkammer Burgenland erhielt der Bauarbeiter rund 4.700 Euro brutto nachbezahlt. Krankenstandstage gehen zurück Weil der Druck steigt: Immer mehr gehen krank in die Arbeit! Laut Fehlzeitenreport 2015 des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger beträgt die Krankenstandsquote im Burgenland nur noch 11,5 Tage. Das ist ein neuerlicher Rückgang um einen halben Tage im Vergleich zum Vorjahr. Damit verzeichnet das Burgenland auch in der aktuellen Erhebung wieder deutlich weniger Krankenstandstage als der Österreichschnitt, der bei 12,4 Tagen liegt. „Leider heißt das nicht, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer immer gesünder werden“, analysiert AK-Präsident Alfred Schreiner. „Vielmehr steigt der Druck auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch krank zu arbeiten anstatt sich zuhause auszukurieren.“ Tatsächlich liegt das Burgenland beim Medikamentenkonsum ganz vorne im Österreichvergleich. „Anstatt sich bei Krankheit zuhause zu erholen, schlucken die Burgenländerinnen und Burgenländer Tabletten und gehen zur Arbeit aus Angst um den Job.“ Die krankheitsbedingten Fehlzeiten gehen seit den 1980er Jahren kontinuierlich zurück. Kurzzeit-Krankenstände werden immer seltener. Nr. 5 < Dezember 2015 5 Aktuell Wie man Kind & Beruf unter einen Hut bringt Das Thema der Vereinbarkeit wird gerade für die Entwicklung des ländlichen Raumes in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen. Daher hat die Arbeiterkammer Burgenland ein Programm ausgearbeitet, das sich intensiv mit der Problematik aus burgenländischer Sicht auseinandersetzt. Fotos: AK/Felder Präsentierten das Programm der AK Burgenland zur Vereinbarkeit (v.l.): AK-Präsident Alfred Schreiner, die Studien-Autorinnen und das Gestalter-Team. B eruf und Familie unter einen Hut zu bringen, stellt viele burgenländische ArbeitnehmerInnen vor große Herausforderungen. „Ein Großteil der ArbeitnehmerInnen kämpft mit der Vereinbarkeit, vor allem jene, die sich um die Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen kümmern“, sagt AK-Präsident Alfred Schreiner. „Das Burgenland ist ein ländlicher Raum. Kindergärten, Kinderkrippen und Pflegezentren sind eine wichtige Infrastruktur für das Leben am Land. Im Burgenland hat sich in den vergangenen 20 Jahren sehr viel getan. Darauf muss aufgebaut und weitergearbeitet werden.“ Das Thema der Vereinbarkeit wird in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen. Die Arbeiterkammer Burgenland ein Programm ausgearbeitet, das die Ausgangslage im Burgenland analysiert, Lösungen anhand von Best-Practice-Beispielen aufzeigt und konkrete Maßnahmen auflistet. Kinderbetreuung n Erweiterung der Öffnungszeiten der Kinderkrippen und Kindergärten auf 7 bis 17 Uhr in allen Einrichtungen n Überbrückung der Randzeiten durch Angebot von Tageseltern n Verkürzung von langen Ferienschließzeiten n Weiterentwicklung der Kindergärten zu gebührenfreien Bildungsinstitutionen Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht n Einführung von Ganztagesschulen mit verschränktem Unterricht: in einem ersten Schritt Ausbau der Nachmittagsbetreuung Maßnahmen auf Betriebsebene n Entgegenkommen hinsichtlich Urlaubsansprüchen in den Ferienzeiten n Unterstützung bei kurzfristigen Betreuungsengpässen n Familienfreundliche Arbeitszeitpolitik Pflege n Bedarfsgerecht gleichmäßige Versorgung der stationären und mobilen Pflege- und Betreuungsangebote des ganzen Landes n Mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung n Mehr Transparenz über Pflege- und Betreuungsangebote in den Regionen n Ausbau des Case- und CareManagements und umfassende Bewerbung und Information darüber n Entwicklung alternativer Lebensformen im Alter Zuschläge werden oft nicht korrekt bezahlt! Mag.a Doris Graser-Kern AK-Arbeitsrecht Tel: 02682 740 E-Mail: akbgld@ akbgld. at 6 AK-Info W enn wir für unsere Mitglieder Lohn- und Gehaltsabrechnungen kontrollieren, müssen wir häufig feststellen, dass Zuschläge und Zulagen vom Arbeitgeber nicht korrekt oder gar nicht abgerechnet wurden. Oft geht es dabei um hohe Beträge, die den Beschäftigten vorenthalten werden. Arbeitgeber sind verpflichtet, Zuschläge und Zulagen, die in Gesetzen und/oder Kollektivverträgen zwingend geregelt sind, abzugelten. Zuschläge gibt es etwa für Mehr- und Überstunden, für Sonn- und Feiertagsarbeit oder beispielsweise im Handel für Arbeiten während der erweiterten Öffnungszeiten. Die Kollektivverträge sehen eine Reihe weiterer Zulagen vor: z.B. Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen, Zulagen für Arbeiten in der Nacht oder im Schichtbetrieb, Montagezulagen für Montagearbeiten, etc. Viele Beschäftigte kennen zwar ihren „normalen“ Grundlohn, wissen aber nicht, welche Zuschläge und Zulagen ihnen wann und in welcher Höhe zustehen. Wir beraten und helfen weiter! Arbeiterkammer, ÖGB und die Gewerkschaften kontrollieren für Sie Ihre Abrechnungen. Wichtig: Eine genaue Kontrolle ist nur mit detaillierten Arbeitszeitaufzeichnungen möglich. Für die Geltendmachung nicht bezahlter Ansprüche sind allfällige Verfallsfristen im Kollektivvertrag und/oder Arbeitsvertrag sowie Verjährungsfristen zu beachten. Aktuell Pension: Warum der Berufsschutz so wichtig ist Oft melden sich ArbeitnehmerInnen in der Arbeiterkammer: Sie sind krank und können ihren bisherigen Beruf nicht mehr richtig ausüben. Jetzt würden sie gerne in „Invalidätspension“ gehen. So einfach ist das aber leider nicht. Denn das Gesetz sieht strenge Kriterien vor. Der sogenannte Berufsschutz spielt dabei eine wichtige Rolle. O b eine Invaliditätspension (für Arbeiter) oder Berufsunfähigkeitspension (für Angestellte) zuerkannt wird, hängt nicht nur von medizinischen Kriterien ab. „Wichtig ist, ob ein Berufsschutz besteht“, sagt AK-Sozialrechtsexpertin Mag.a Brigitte Ohr. „Der Berufsschutz ist nicht nur für die Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension, sondern auch für das Rehabilitations- und Umschulungsgeld von besonderer Bedeutung. Nur wenige Betroffene wissen, ob sie diesen Berufsschutz genießen.“ Hier die wichtigsten Informationen zum Berufsschutz: Wer genießt Berufsschutz? Wer eine zumindest zweijährige Ausbildung abgeschlossen und in den letzten 15 Jahren vor Antragstellung auf Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension überwiegend in diesem qualifizierten Beruf gearbeitet hat, genießt Berufsschutz. Das Gesetz fordert mindestens 90 Monate, also 7,5 Jahre in dieser qualifizierten Tätigkeit. Für Jüngere, die noch keine 15 Versicherungsjahre beschäftigt waren, ist zumindest die Hälfte der Versicherungsmonate (mindestens jedoch 12 Monate) erforderlich. Brigitte Ohr: „Viele sind sehr überrascht, dass sie keinen Berufsschutz vorweisen können, obwohl sie einen Beruf erlernt haben. Das ist oft der Fall, wenn der Beruf in den letzten 15 Jahren nicht in der erforderlichen Anzahl der Versicherungsmonate ausgeübt wurde.“ Was sind Verweisungstätigkeiten? Der Berufsschutz alleine bringt jedoch noch keine Leistung. Es wird zusätzlich geprüft, ob man im gelernten Beruf noch tätig sein kann. Wenn nicht, dann gilt es zu beweisen, dass auch sogenannte „Verweisungstätigkeiten“ ebenfalls nicht mehr ausgeübt werden können. Beispiel: Ein Maurer kann nicht in Pension, wenn er trotz Krankheit noch als Baumarktfachberater tätig sein könnte, eine Friseurin wird auf den sitzenden Beruf der Perückenmacherin verwiesen, diplomierte Pflegekräfte können in einer Ambulanz tätig werden. Der KFZ-Mechaniker könnte im Kundendienst, der Koch könnte als „Systemgastronom“ oder Sous-Chef eingesetzt werden. Ein Berufskraftfahrer könnte als Fuhrparkmanager arbeiten. Brigitte Ohr: „Es kommt nicht darauf an, ob es tatsächlich einen Arbeitsplatz für die Betroffenen in einer Verweisungstätigkeit gibt, sondern nur, ob eine solche Verweisungstätigkeit, wenn sie angeboten würde, ausgeübt werden könnte.“ Die Liste an „Verweisungstätigkeiten“ und Besonderheiten für einzelne Berufe ist lang. Lediglich für einige wenige Berufe, wie Zimmerer oder Dachdecker, gibt es keine Verweisungstätigkeit. Umschulung. Je nach Alter der Versicherten wird auch geprüft, ob die Betroffenen umschulbar sind. Dies gilt vor allem für die nach dem 1.1.1964 Geborenen. Wenn ein 40-jähriger Dachdecker nach einem Unfall nicht mehr als Dachdecker arbeiten kann, so wird versucht, ihn medizinisch zu rehabilitieren. In diesem Fall steht ihm Rehabilitationsgeld zu. Sollte er trotz geeigneter medizinischer Rehabilitation seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben können und umschulbar sein, wird dem Versicherten praktisch das Erlernen eines neuen Berufes ermöglicht. Dennoch ist – meist bei unheilbaren, schwerwiegenden Krankheiten – auch für Jüngere eine unbefristete Invaliditätspension denkbar. Pensionsversicherung entscheidet. Bei all diesen Varianten entscheidet die Pensionsversicherung (PVA). Neben den Versicherungszeiten, der sogenannten Wartezeit, prüft die PVA das Alter, den Berufsschutz, mögliche Verweisungstätigkeiten und die Umschulbarkeit. Die PVA entscheidet dann mit Bescheid. Ausgezahlt wird das Rehabilitationsgeld für die ab 1.1.1964 Geborenen jedoch von der Gebietskrankenkasse. Das Umschulungsgeld wiederum zahlt das AMS aus. Es sind also neben der gesundheitlichen Einschränkung und dem Krankheitsbild sehr viele andere Komponenten bei Arbeitsunfähigkeit zu prüfen. „Die Verfahren sind sehr komplex“, sagt Sozialrechtsexpertin Brigitte Ohr. „Deshalb bietet die Arbeiterkammer individuelle Beratungen für ihre Mitglieder an.“ Mag.a Brigitte Ohr AK-Sozialrecht Tel: 02682 740 e-Mail: akbgld @akbgld.at Nr. 5 < Dezember 2015 7 Aktuell Altersgerecht umbauen: AK fordert Zuschüsse Foto: Fotolia Die Menschen werden immer älter. Viele Häuser und Wohnungen sind aber auf Bedürfnisse von jungen Familien zugeschnitten und nur selten behinderten- und altersgerecht ausgebaut. Man wird umbauen müssen. D ie Arbeitslosigkeit im Burgenland wie in ganz Österreich ist hoch, daher fordert die Vollversammlung der Arbeiterkammer Burgenland weitere Impulse zur Belebung des Arbeitsmarktes mit der Initiative „Bau auf Burgenland“. Die Bevölkerung wird im Durch- schnitt immer älter. Gerade das Burgenland ist davon besonders betroffen. Ein Vergleich aller österreichischen Bundesländer zeigt dass der Anteil der älteren Bevölkerung im Burgenland am höchsten ist: Bei der Volkszählung 2001 waren acht Prozent der Burgenländer über 75 Jahre alt. Diese Zahl wird im Jahr 2050 auf über 20 Prozent steigen. Der Bedarf an Häusern und Wohnungen, die altersgercht sind, wird rapid steigen. Altersgerechte, barrierefreie Wohnungen, betreutes Wohnen oder die Unterbringung in stationären Einrichtungen werden stark nachgefragt sein. In diesen Bereichen gab es im Burgenland in den vergangenen Jahrzehnten einen intensiven Ausbau. Einfamilienhäuser sind aber im Burgenland oft auf den Bedarf von jungen Familien zugeschnitten und daher nur selten behinderten- oder altersgerecht ausgebaut. Daher kommt es für ältere Personen mit Einschränkungen – vierzig bis fünfzig Jahre nach dem Bau des Eigenheimes – in den eigenen vier Wänden zu Problemen, den Alltag zu bewältigen. Zuschüsse aus der Wohnbauförderung des Landes sollen nun auch alters- und behindertengerechte Umbauten (zB Eingangsbereich, Badezimmer, Toiletten o.ä.) ermöglichen. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass mit diesen Förderungen burgenländische Arbeitsplätze gesichert werden. Ein Geschenk, das nicht immer Freude bereitet: Gutscheine Mag. Christian Koisser AK-Konsumentenberatung Tel: 02682 740 E-Mail: akbgld@ akbgld.at Das richtige Weihnachtsgeschenk findet sich nicht immer auf Anhieb. Abhilfe scheinen da Gutscheine zu bringen, die der Beschenkte bei Bedarf einlösen kann. Dass aber Gutscheine nicht immer nur Freude und im Extremfall sogar besonderen Ärger verursachen können, wird dabei meist nicht bedacht. Doch wo liegen die Gefahren? Es liegt in der Natur der Sache, dass zwischen dem Kauf und der Einlösung eine gewisse Zeitspanne liegt. Für das, was während dieser Zeit passiert, trägt der Gutscheininhaber das volle Risiko. Diese Erfahrung mussten zuletzt zahlreiche Besitzer 8 AK-Info von Zielpunkt-Gutscheinen machen, denen wegen der Insolvenz des Unternehmens die Einlösung verwehrt wurde. Dies ist gar nicht selten und der Schaden kann auch empfindliche Ausmaße erreichen. Bei der Insolvenz des TouristikUnternehmens Gullivers schaute beispielsweise ein junges Ehepaar durch die Finger, dem wohlmeinende Freunde zur Hochzeit einen Reisegutschein im Wert von mehreren Tausend Euro geschenkt hatten. Der früher üblichen relativ kurzen Befristung von Gutscheinen wurde durch den Obersten Gerichtshof zwar schon vor Jahren ein Riegel vorgeschoben. Noch immer verweisen aber manche Unternehmen in rechtswidriger Weise darauf, dass Gutscheine schon „abgelaufen“ seien. Den Kunden – oft Beschenkte – sind in solchen Fällen unangenehme Scherereien aufgebürdet, wenn sie zu ihrem Recht kommen wollen. Da außerdem ein großer Anteil von Gutscheinen in irgendwelchen Schubladen vergessen und niemals eingelöst wird, ist deutlich: Gutscheine sind zwar für die verkaufenden Unternehmen ein Bombengeschäft, für viele Beschenkte aber am Ende kein Grund zur Freude. Nicht ideal für Weihnachten, oder? Konsument Warnung vor Glücksspielen auf lopoca.com Bereits Anfang des Jahres hat die Arbeiterkammer Burgenland vor der Glücksspiel-Plattform lopoca.com gewarnt. Seither haben sich unzählige Konsumenten an die AK gewandt. Die einen suchten nach Argumenten, um Freunde oder Familienmitglieder davon abzuhalten, ihre Ersparnisse in das umstrittene System zu stecken. Andere reagierten verärgert bis aggressiv – Kritiker gefährden schließlich den Erfolg des Systems. D em Kurs der auf der Plattform gehandelten „Nuggets“ hatten skeptische Äußerungen bis vor kurzem nicht geschadet. Seit Jahresbeginn stieg er kontinuierlich an. Doch am 6. November, zwei Tage nachdem Unternehmensgründer Reinhard Meusburger vom Nachrichtenmagazin „profil“ und der ORF-Redaktion „heute konkret“ interviewt worden war, stürzte der Kurs ab. Das war aber noch vor der Veröffentlichung der Berichte! Seither gibt es ein stetes Auf und Ab. Der Höchststand wurde bis Redaktionsschluss bei weitem nicht mehr erreicht. Die Kursturbulenzen machen es überzeugten Lopocanern deutlich schwerer, neue Teilnehmer zum Einstieg ins System zu bewegen. Dazu kommt, dass bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft Graz einen Strafantrag gegen die Betreiber von Lopoca eingebracht hat. Dieser Strafantrag wird derzeit vom Straflandesgericht Graz geprüft. Die AK Burgenland warnt nach wie vor dringend davor, in das System Lopoca einzusteigen. „Aus den zahlreichen Beratungsgesprächen, die wir geführt haben, wissen wir, dass vielen die Nuggets von Lopoca als sichere Geldanlage angepriesen wurden“, meint Konsumentenschützerin Eva Schreiber. Etliche haben ihre Ersparnisse aufgelöst und in das System gesteckt. Für sie ist Lopoca alles andere als ein Spiel. Verlieren sie ihre Einsätze, bedeutet das ein finanzielles Desaster. Doch Sicherheit gibt es bei Lopoca nicht. Wer an den Glücksspielen auf lopoca.com teilnimmt, riskiert jedoch nicht nur finanzielle Verluste. „Wer selbst auf lopoca.com spielt, beteiligt sich möglicherweise an illegalem Glücksspiel. Wer andere in das System bringt und von deren Aktivitäten profitiert, läuft Gefahr, sich durch die Verbreitung eines verbotenen Pyramidenspiels strafbar zu machen“, meint Eva Schreiber. In diesem Fall drohen nicht nur empfindliche Geldstrafen, sondern auch Haftstrafen. Screenshot der Homepage lopoca.com: Die „Kursentwicklung“ der Nuggets stürzte vor der Veröffentlichung eines „Profil“Interviews ab . Seither schwankt der Kurs stark. Viele Konsumenten erkennen erst jetzt das große finanzielle Risiko, das mit dem Nuggetkauf verbunden ist. Nr. 5 < Dezember 2015 9 Konsument Foto: Fotolia Auch beim Teppichkauf oder- verkauf gilt: Lassen Sie sich bei ihrer Entscheidung Zeit und zahlen Sie nie im Voraus! Teppichreinigung mit unerwarteten Folgen Überrumpelt: Eigentlich wollte Martina E. (Name geändert) im Frühjahr nur einen Teppich reinigen lassen. Aber der Mann von der Teppichreinigung war sehr einnehmend. Und so schlitterte die Konsumentin in eine schlimme Geschichte. A ls die Mitarbeiter der Teppichwäscherei Frau E. den gereinigten Teppich wieder brachten, fragten sie die Burgenländerin, ob sie noch andere Stücke habe. Sie zeigte ihnen einen großen alten Teppich, der ihr eigentlich nicht mehr gefiel. Doch der Teppichhändler geriet ins Schwärmen. Das sei ein Afghane und mindestens 100 Jahre alt hieß es. Schon am nächsten Tag überbrachte er die Nachricht, dass ein Interessent dafür 37.500 Euro zahlen würde. Der Teppich müsse vorher nur restauriert werden. Die überraschte Konsumentin ließ sich dazu hinreißen, dem Händler 4.250 Euro bar in die Hand zu drücken. Angesichts des Verkaufspreises sollte schließlich eine hohe Summe übrig bleiben. Doch schon am Abend bereute Martina E. den Entschluss. Ihr wurde bewusst, dass sie keinerlei Sicherheit hatte, dass das Geschäft wie vereinbart über die Bühne 10 AK-Info gehen würde. Es gab keine schriftliche Vereinbarung, nicht einmal den Erhalt des Geldes hatte der Händler bestätigt. Nun wollte die Konsumentin nur mehr raus aus dem Vertrag und ihr Geld zurück. Doch der Händler weigerte sich zunächst. Erst aufgrund der Intervention der Arbeiterkammer wurde der Vertragsrücktritt bestätigt. Einige Zeit später wurde der Teppich zurück gegeben. Die Rückzahlung des Geldes zog sich jedoch über Monate. Als Ende Oktober immer noch 400 Euro ausständig waren, brachte die Konsumentin die Klage ein. Nun ging alles sehr schnell. Der Inhaber der Teppichwäscherei bezahlte die 400 Euro sowie die Gerichtsgebühren und der Fall konnte endlich abgeschlossen werden. Die Arbeiterkammer hat den Fall öffentlich gemacht, um andere Konsumenten vor derartigen Geschäftspraktiken zu warnen. In der Folge meldeten sich mehrere Betroffene, die ebenfalls unliebsame Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben. Sie berichteten über unsachgemäße Reparaturen und überhöhte Preise. Eine ältere Frau wurde mit einer herzzerreißenden Geschichte dazu gebracht, dem Teppichhändler Tausende Euro zu leihen. Auch in diesem Fall wurden Rückzahlungsvereinbarungen nicht eingehalten. Um derartige Probleme zu vermeiden, empfehlen die Konsumentenschützer: AK-Tipps: n Bevor Sie Firmen mit Reinigungs- oder Reparaturarbeiten beauftragen, holen Sie mehrere Kostenvoranschläge ein. Nur so sehen Sie, ob die Preise marktüblich sind. n Wenn möglich holen Sie Referenzen ein und überprüfen Sie diese. Suchen Sie im Internet nach Erfahrungen mit dem Unternehmen. n Lassen Sie sich bei Ihren Entscheidungen Zeit, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. n Halten Sie alle Vereinbarungen schriftlich fest. n Leisten Sie im Voraus keine Zahlungen. n Kontrollieren Sie, ob die Arbeiten wie vereinbart ausgeführt wurden, ehe Sie bezahlen. n Lassen Sie sich alle Zahlungen bestätigen. Jugend Aktuell AK informiert über „Jugendliche und Geld“ Die AK Burgenland informierte SchülerInnen der vierten Klassen der Neuen Mittelschule Neufeld im Rahmen des Berufsorientierungs-Unterrichts zum Thema „Jugendliche und Geld“. Dabei kam auch erstmals die neue AK-Broschüre zum Einsatz. Die Broschüre liegt in allen AK-Bezirksstellen auf und kann auf der AK-Homepage heruntergeladen werden. Foto: AK/Felder Hohe Durchfallquoten bei Lehrlingen Eine Abschlussprüfung mit einer Durchfallquote von 60 Prozent? Was in keiner Schule geduldet werden würde, ist in der Lehrausbildung leider Realität. Die extrem hohen Durchfallquoten bei Lehrabschlussprüfungen zeigen, dass es nicht an den Lehrlingen liegt, sondern die Ausbildung mangelhaft ist. B etrachtet man die Durchfallquoten der Lehrlinge bei den burgenländischen Lehrabschlussprüfungen aus dem Jahr 2014 ergibt sich folgendes Bild: Spengler 61,5%, Technischer Zeichner 60%, Platten- und Flie- ßenleger 37 %, Mechatroniker 32,26%, Karosseriebautechniker 28,1%, Kälteanlagentechniker 25 %, Hotel und Gastgewerbeassistent 23,5%, Informationstechnologie - Technik 22,2% und Friseur und Perückenmacher 20,9%. Es gibt viele Betriebe, die gut ausbilden. Aber es gibt auch einige, die Lehrlinge als billige Hilfskräfte missbrauchen und jegliche Verantwortung an die Berufsschule abschieben. Wie kann man rechtzeitig vorbeugen, damit die Jugendlichen auch wirklich gut ausgebildet werden? AK-Jugendreferent Martin Giefing: „Die Berufsschule ist die einzige Instanz der Qualitätssicherung, die die Lehrlinge durchlaufen. Dort werden Stärken und Schwächen der Lehrlinge erkannt und man weiß, welche Betriebe gut ausbilden und wo es nicht klappt. Es ist sinnvoll, wenn diese Informationen an die zuständigen Behörden gemeldet werden, damit dort rasch reagiert werden kann.“ Wir dürfen sie nicht vergessen J etzt in der Vorweihnachtszeit, wo durch viele Initiativen und Projekte soziale Verantwortung und soziales Engagement mehr ins Blickfeld rücken, möchte ich an eine Gruppe erinnern, die auch im Burgenland kaum wahrgenommen wird. Es handelt sich im Burgenland um rund 800 Jugendliche bis 18 Jahre, die als „NEETs“ (Not in Employment, Education or Training) bezeichnet werden – also Jugendliche, die keine Schule besuchen, keine Ausbildung machen und auch keine Arbeit haben. Diese jungen Menschen sind aus den verschiedensten Gründen in dieser Sackgasse gelandet: Schulabbrecher, keine Lehrstelle gefunden, familiäre Vernachlässigung. Ihre Probleme sind unterschiedlich. 800 Jugendliche, 800 Einzelfälle! 800 Unter-19-Jährige im Burgenland ohne berufliche Perspektive! Tatsache ist, dass das Schicksal der NEETs in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird. Es fehlt an einem Auffangnetz, das dafür sorgt, dass den NEETs Un- terstützung und eine Perspektive bietet. Jeder Monat, den sie nicht in Schule, Ausbildung oder Arbeit verbringen, entfernt sie mehr von der Arbeitswelt. Wir dürfen diese Jugendlichen nicht vergessen! Martin Giefing AK-Jugend Tel: 02682 740 e-Mail: akbgld @akbgld.at Ein wichtiger Tipp zum Jahresschluss: an die Arbeitnehmerveranlagung im nächsten Jahr denken. Auch wer nur in den Ferien gearbeitet hat, kann sich zumindestens die Negativsteuer zurückholen! Nr. 5 < Dezember 2015 11 BFI Burgenland Foto: BFI mer/innen bestätigen. Wichtig ist natürlich auch, dass wir in jeder Bezirkshauptstadt vertreten sind und dadurch den Bildungswilligen viel Zeit und Geld durch kurze Anfahrtswege ersparen. In allen burgenländischen Bezirken bedienen wir die regionalen Märkte mit modern ausgestatteten BFI-Ausbildungszentren und Werkstätten“, stellt BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier fest. Superkräfteaktivierung im BFI Burgenland Nach dem Motto „Hier BILDEN sich neue Superkräfte“ präsentiert die Geschäftsführung des BFI Burgenland das neue Bildungsprogramm 2016. D er topaktuelle BFI-BildungsKatalog soll, so die Verantwortlichen, ein weiterer, intensiver Schritt zur „geistigen Superkräfteaktivierung“ für den burgenländischen Arbeitsmarkt sein. Auf mehr als 200 Seiten kann man aus 220 Bildungsangeboten der verschiedensten Themenfelder, aus beruflicher Qualifizierung und Mitarbeiter/innen-Förderung auswählen. „Auch die heurigen Kursinhalte orientieren sich an den Anforderungen des burgenländischen Bildungsmarktes, der beruflichen Praxis, sowie den internationalen Standards. Als eines der führenden Institute in unserem Bundesland, steht das BFI Burgenland für anspruchsvolle, praxisorientierte und qualitativ hochwertige Erwachsenenbildung. Das konnten im letzten Jahr 15.200 Teilneh- Sozialökonomische Betriebe des BFI S eit genau einem Jahr führt das BFI sogenannte „Sozialökonomische Betriebe“ (SÖB) in Oberwart, Eisenstadt und Mattersburg zur Integration von über 50-Jährigen in den Arbeitsmarkt. BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier: „Wir sind vom AMS beauftragt worden, zwei SÖBs zu gründen, wo ausschließlich über 50-Jährige beschäftigt 12 AK-Info werden. Das Wesen eines derartigen Betriebes ist, dass arbeitsferne Personen einen auf 12 Monate befristeten Vertrag bekommen, in dieser Zeit unter wirtschaftsnahen Bedingungen bei uns arbeiten und danach in den ersten Arbeitsmarkt rückgeführt werden. Bei uns finden diese Transitarbeitskräfte einen geregelten Arbeitsalltag vor und lernen Verantwortung zu „Neu im BFI Burgenland sind ab sofort e-learning Seminare in „reinster Form“. Wissensvermittlung orts- und zeitunabhängig. Man kann also ein BFI-e-learningSeminar buchen und lernen, wo und wann man will. Alle Informationen zum Thema e-learning sind in unserem Bildungsprogramm ab Seite 18 zu finden.“ Auf der BFI-Website steht ab sofort das neue BFI-Bildungsprogramm zum Suchen, Informieren, Buchen und zum Download zur Verfügung. Zusätzlich können sich auch alle Interessierten das BFI-Bildungsprogramm im nächstgelegenen BFI-Servicecenter in jeder Bezirkshauptstadt abholen. Kostenlose Service-Hotline 0800 244 155 www.bfi-burgenland.at übernehmen und entwickeln Eigeninitiative sowie Kreativität. Ganz wichtig ist, dass es eine sozialpädagogische Betreuung gibt, wo persönliche, arbeitshemmende Probleme erkannt und gemeinsam mit den entsprechenden Stellen, wie Schuldnerberatung, Frauenberatung oder Psychosozialer Dienst geklärt und gelöst werden. Im Gegensatz zu den bekannten BFI-Qualifikationen müssen mindestens 20% der Kosten selbst erwirtschaftet werden. Und dazu müssen wir auch etwas verkaufen.“ Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Becom in Hochstrass. Menschen Aktuell Fotos: AK/Felder Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Hella in Grosspetersdorf. Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Sattler in Rudersdorf. Nr. 5 < Dezember 2015 13 Menschen Ehrung langjähriger Mitarbeiter Die AK-Jubilare-Ehrungen: Auf Antrag des Betriebsrates vergibt die Arbeiterkammer Burgenland Ehrenurkunden und Abzeichen für langjährige Betriebszugehörigkeit (20, 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre). Anfragen an die AK-Eisenstadt, Telefon: 02682 740-3101, Kollegin Verena Tschida. 20 Jahre Neudörfler Office Fischer Jürgen Südburg Bruckner Sabine Raaber Bahn Kogelmann Roman Krankenhaus Kittsee Belihart Michaela OA Dr. Brunner Peter Hella, Großpetersdorf Karl Hrabovszky Karin Winkelbauer Roland Pimperl Roland Draxler Markus Frühwirth Renate Zinter Rainer Pfingstl Karl Führer Simone Kurtz Karl Glavanovits Mojzes Ursula Peck Monika Krankenhaus Eisenstadt Holzapfel Andrea Hilscher Annamaria Pogats Birgit Leeb Monika Hölscher Eva Fromwald Edith Schmiedl Erika Neudinger Thomas Sommer Elisabeth Neuwirth Margit Schindler Günter Csida Helene Neubauer Christine Mittermayer Maria Pilwax-Leidl Simone Wallner Manuela Fleischhacker Thomas Sailer Margit Aigner Maria Fromwald Karin Fartek Elisabeth Krankenhaus Güssing Brunner Martina Gotthardt Andrea Leyrer Silvia Radakovits Emil Brantweiner Waltraud Resch Dach, Mattersburg Hötschl Michaela Frank Kevin Kurbad Bad Tatzmannsdorf Fritz Kornelia Jungwirth Susanne Koger Markus Krutzler Gertraud Ochsenhofer Karin Oswald Sonja Zourek Heinz Felix Mattersburg Leser Claudia Iszlo Peter Kastner GroßhandelsgmbH Schneider Hannes Lex Ernst Pummer Michaela 25 Jahre Südburg Kalchbrenner Otto Neudörfler Office Vogler Ewald Knipfer Johann Stöger Ewald Meyer Martin Stelzer Jürgen Saringer Mario, Ing. Schmiedl Jürgen Druckzentrum Eisenstadt Manuela Szorger Felix Mattersburg Mikulits Gabriele Lazic Mirjana Gerdenitsch Manuela Kalbacher Gerlinde Wograndl Josef Bgld. Gebietskrankenkasse Geischnek Karl Dr. Hickel-Neubauer Susanne Machtinger Johann Morawitz Maria Sinowatz Brigitte Krankenhaus Kittsee Benesova Marta Brodekova Ingrid Gartner Christa Steiner Bettina Hella, Großpetersdorf Siegfried Horvath Jürgen Schuh Gudrun Mercsanits Michael Kopfensteiner Reinhard Marinkovits Bibiana Schwab Krankenhaus Eisenstadt OA Dr. Stimakovits Josef Wolfgang Rosa Reinprecht Elisabeth Alfons Franz OA Dr. StraussSteurer Helga Prim.Univ.Prof.Dr. Fuith Lothar Steindl Anita Weiss Norbert Virag Magdalena OA Dr. Leopold Ecknot Ing. Hackl Johannes Tobi Anita Patak Endre Dipl.KH-Mg. Piniel Michaela AK-Präsident Alfred Schreiner ehrte langjährige Mitarbeiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Am Bild: KollegInnen mit 35 Jahren Betriebszugehörigkeit. 14 AK-Info Menschen Foto: AK/Ozlsberger AK-Vizepräsidentin Josefine Benin ehrte langjährige MitarbeiterInnen der Pensionsversicherungsanstalt, Landesstelle Burgenland. Krankenhaus Güssing Brandl Susanne Decker Natascha Glantschnig Martha Kalch Ilse OA Dr. Kallich Horst OA Dr. Klang Elisabeth OA Dr. Luisser Irmgard Strobl Claudia OA Dr. Tajmel Veronika Kurbad Bad Tatzmannsdorf Bauernhofer Ulrike Dragovics Maria Knöbl Leo Neubauer Karl Ochsenhofer Joahann Welleschütz Helga Kastner GroßhandelsgmbH Reinprecht Sabine Zirkovits Eduard Klaghofer Peter Fasching Willibald 30 Jahre Druckzentrum Eisenstadt Gerald Stiglitz Raaber Bahn Wild Werner Klemenschits Johannes Kain Franz Bacher Matthias Luntzer Johann Gmaschitz Gerhard Hella, Großpetersdorf Brigtte Pirnar Eduard Kaipel Erwin Karner Kornelia Hafner Krankenhaus Eisenstadt Siegel Reinhard OA Dr. Kölndorfer Gerhard Pichler Maria Maad Doris Lang Margret Schrumpf Barbara Kainer Elisabeth Rozanics Martina Renner Petra Neudörfler Office Sturm Rolf Pinezits Roland Reinhalter Wolfgang Krispel Doris Krankenhaus Kittsee Krejcy Andrea OA Dr. Nabinger Gabriele Neuherz Brigitte Krankenhaus Güssing Geider Theresia Heber Beate Lang Renate Marth Monika Csukovits Claudia Resch Dach, Mattersburg Pfeifer Wolfgang Kurbad Bad Tatzmannsdorf Grof Alfred Talasz Bettina 35 Jahre Neudörfler Office Salcher Martin Girner Ewald Beiglböck Manfred Steurer Herbert Krankenhaus Eisenstadt Pieler Barbara Szupancsitz Maria Schappelwein Eveline Fromwald Renate Graf Michaela Recker Beate Schnedl Reinhard Schmidt Gabriele Artner Rita Mechregui Doris Schmidt Rosemarie Krankenhaus Kittsee Thaller Rosemarie Plessl Franz Kummer Josefine Bgld. Gebietskrankenkasse Krumpeck Gerhard Reiter Günter Wagner Kurt Druckzentrum Eisenstadt Gerald Leo Szorger Eva Schleich Krankenhaus Güssing Ambrosch Isabella Behofsitz Romana Deutsch Roswitha Hager Christine VD Hallemann Reinhold Heilimann Rosa OA Dr. Hochwarter Johann Prim. Dr. Horvath Wilfried Lang Christine Lehner Brigitta Lorenz Michaela Mayer Heidmarie Venus Sabina Wölfer Ottilie Kurbad Bad Tatzmannsdorf Wolf Maria Laschalt Johann 40 Jahre Südburg Schwaiger Günther Resch Dach, Mattersburg Rathknecht Josef Felix Mattersburg Gerdenitsch Siegmund Krankenhaus Eisenstadt Acs Renate Barcza Gerhard Kastner GroßhandelsgmbH Lehner Ilse Raaber Bahn Mariel Johann Zeichmann Ernst Bgld. Gebietskrankenkasse Lohr Johann 45 Jahre Neudörfler Office Schöll Alfred Hella, Großpetersdorf Hermann Skvarits Kastner GroßhandelsgmbH Hackl Andreas Nr. 5 < Dezember 2015 15 Ab 2016: GESCHAFFT! MEHR NETTO FÜR ARBEITNEHMERiNNEN ! T K N E S E G R E U E T S N H LO Rechnen Sie nach: mehrnetto.arbeiterkammer.at Impressum Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für das Burgenland • 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7 | Telefon: 02682 740-0 | home: bgld.arbeiterkammer.at | E-mail: [email protected] || Redaktion: Bernhard Ozlsberger | Roman Felder Fotos: AK Burgenland, fotolia.com || Druck: Leykam Let‘s print, Neudörfl || Offenlegung gem §25 Mediengesetz: Kammer für Arbeiter und Angestellte für das Burgenland, 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7, Präsident: Alfred Schreiner. Aufgabenstellung: Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen. Die Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind. AK Info P.B.B. Verlagspostamt 7000 Eisenstadt GZ: 02Z032813M
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