Lohnsteuer gesenkt!

iNFO
An einen Haushalt
Zugestellt durch post.at
Nr. 5 - 2015 < Dezember 2015
ZielpunktPleite
Die AK Burgenland
hat über 260 Zielpunkt-Beschäftigte
im Burgenland in elf
Betriebsversammlungen betreut.
Nach
Operation ...
... abgemeldet: Wie
ein Bauarbeiter nach
lebensbedrohlicher
Krankheit einfach vor
die Tür gesetzt wurde.
bgld.arbeiterkammer.at
02682 740
Warnung vor
lopoca.com
Ab Jänner mehr im Börsel:
Foto: Fotolia
Keine Sicherheit, hohes
Risiko: Die AK warnt
dringend davor, Ersparnisse in die Glückspielplattform zu investieren.
Lohnsteuer
gesenkt!
Aktuell
Das bringt Ihnen die
Lohnsteuersenkung!
So erreichen
Sie uns:
Eisenstadt:
02682 740
Neusiedl am See:
02167 8120
Stand der Berechnung: November 2015, für Angestellte
WICHTIG: Es können sich durch die Anpassung der
Sozialversicherungswerte noch geringfügige Änderungen ergeben!
Bruttolohn im
Monat
Oberpullendorf:
02612 42255
Oberwart:
03352 32588
Güssing:
03322 42755
Jennersdorf:
03329 46255
Im Internet:
bgld.
arbeiterkammer.at
Entlastung im Jahr
in Euro
weniger
Lohnsteuer
ab 2016
800
290,00*
900
290,00*
1.000
290,00*
1.100
290,00*
1.200
174,00
100%
1.300
273,62
66,5%
1.400
370,13
48,8%
1.500
484,57
42,8%
1.600
576,93
40,2%
1.800
803,06
37,0%
2.000
882,07
30,3%
2.200
911,56
25,0%
2.400
941,06
21,5%
2.600
995,41
19,3%
ArbeiterkammerBurgenland
2.800
1.156,93
19,2%
3.000
1.318,44
19,1%
3.200
1.461,13
18,8%
3.400
1.485,00
17,2%
3.600
1.508,88
15,9%
3.800
1.532,76
14,8%
4.000
1.556,63
13,9%
4.400
1.604,39
12,4%
4.800
1.498,23
10,1%
5.000
1.527,37
9,6%
E-Mail:
akbgld
@akbgld.at
Beispiele
Beispiel 1: Techniker, Angestellter
Verdienst brutto/Monat:
Lohnsteuer jährlich bisher:
Lohnsteuer ab 2016 im Jahr:
Ab 2016 mehr netto im Jahr:
Auf Facebook:
www.facebook.com/
Ab 2016: Weniger L
5.400
1.585,66
8,8%
6.000
1.699,65
8,0%
2.800 Euro
6.016,08 Euro
4.859,16 Euro
1.156,92 Euro
Beispiel 2: Facharbeiter, Metallgewerbe
Verdienst brutto/Monat:
Lohnsteuer jährlich bisher:
Lohnsteuer ab 2016 im Jahr:
2.000 Euro
2.228,16 Euro
1.346,52 Euro
882 Euro
Ab 2016 mehr netto im Jahr:
Beispiel 3: Teilzeitbeschäftigte, Handel
Verdienst brutto/Monat:
Lohnsteuer jährlich bisher:
Lohnsteuer ab 2016 im Jahr:
Durch Gutschrift*) ab 2016
mehr netto im Jahr:
900 Euro
0 Euro
0 Euro
290 Euro
*(Negativsteuer)
Lassen Sie sich Ihre persönliche Lohnsteuersenkung
ausrechnen: mehrnetto.
arbeiterkammer.at
Der Rechner wird tagesaktuell mit den
geltenden Werten gespeist!
*Gutschrift (sogenannte Negativsteuer)
Lohnsteuer gesenkt!
AK-Präsident
Alfred Schreiner
Tel: 02682 740
E-Mail: akbgld@
akbgld.at
2 AK-Info
E
s ist soweit. Wenn im Jänner die ersten Lohnzettel
verteilt werden, dann sehen wir
es schwarz auf weiß: mehr Netto vom Brutto. AK und ÖGB
haben gemeinsam die Senkung
der Lohnsteuer zum Topthema
in Österreich gemacht und damit
ganz oben auf die Aufgabenliste
der Bundesregierung gesetzt. Die
Lohnsteuersenkung ist unser gemeinsamer Erfolg. Sie ist der Erfolg von rund 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die
mit ihren Unterschriften Druck
ausgeübt haben. Und es hat sich
ausgezahlt zu kämpfen. 2016 gibt
es für ALLE Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer eine spürbare
Entlastung. Geld, das gut gebraucht wird.
Diese Steuerreform hilft nämlich
nicht nur den Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern. Auch die
Wirtschaft wartet bereits auf das
mehr Netto vom Brutto. Schließlich werden viele das zusätzliche
Geld in die Besorgungen des alltäglichen Lebens stecken. Bei
den einen oder anderen wird auch
eine lang aufgeschobene Investition endlich getätigt werden: von
der neuen Waschmaschine hin
zum lang ersehnten Urlaub. All
das kurbelt die Wirtschaft an. Und
Wirtschaftswachstum brauchen
wir vor allem für den Arbeitsmarkt. Denn auch wenn wir stolz
auf die gemeinsam erreichte Senkung der Lohnsteuer sein können:
Es gibt noch viel zu tun.
Aktuell
Lohnsteuer, mehr Netto!
Ab 2016 profitieren die ArbeitnehmerInnen von der Lohnsteuersenkung: Eine spürbare Entlastung, weil den Beschäftigten
Monat für Monat mehr Geld im Börsel bleibt!
D
ie Lohnsteuer-Entlastung
lässt aber auch die Wirtschaft und den privaten Konsum
wachsen! Das Wirtschaftswachstum wird sich 2016 laut IHS
und WIFO im Vergleich zu 2015
verdoppeln. Hauptausschlaggebend ist die steuerliche Entlastung der ArbeitnehmerInnen.
Jahrelang haben AK und ÖGB
für eine steuerliche Entlastung
der Arbeitnehmer gekämpft.
Das wurde gemeinsam erreicht:
Die größte Steuerreform seit
40 Jahren. Eine spürbare Entlastung von 5 Milliarden Euro,
die vor allem den kleinen und
mittleren Einkommen zugute
kommt!
Da Hackler
Auch Niedrigverdiener profitieren. Wer so wenig verdient, dass er
gar keine Steuer bezahlt, bekommt
vom Finanzamt eine Gutschrift
(Negativsteuer).
Wir zahlen uns die Entlastung
nicht selbst! Keine Kürzungen
bei Zulagen oder Urlaubs- und
Weihnachtsgeld! Sozial ausgewogene Gegenfinanzierung, die mit
gezielter und verstärkter Bekämpfung des Steuerbetruges zu mehr
Fairness führt!
Bis zu einem Drittel mehr netto
vom brutto. Bei einem mittleren
Einkommen von 2.100 Euro monatlich bleiben 900 Euro im Jahr
mehr. Die Lohnsteuer reduziert
sich um 30 Prozent!
AK-Voranschlag 2016
Die Vollversammlung der AK Burgenland
beschloss einstimmig in ihrer Sitzung im
November den Voranschlag für 2016. Das
Zahlenwerk berücksichtigt die erwarteten
Einnahmen und Ausgaben:
Erträge
1. Kammerumlagen
2. Sonstige Erträge
3. Zinsensaldo
4. Auflösung von Rücklagen
9.793.000,00
499.000,00
42.000,00
und Rückstellungen
300.000,00
GESAMT
Aufwendungen
5. Sachaufwand
6. Betriebs-& Verwaltungsaufwand
7. Kosten der Selbstverwaltung
8. Personalaufwand
9. Vorsorge für Leistungen
10. Kosten der Umlageeinhebung
11. Kostenbeitrag BAK
GESAMT
10.634.000,00
1.514.000,00
839.000,00
431.000,00
6.469.000,00
940.000,00
147.000,00
294.000,00
10.634.000,00
Arbeitsmarkt
n Der burgenländische Arbeitsmarkt
November 2015
9.740 Arbeitslose (4.536 Frauen
und 5.204 Männer); +5,8 % (533
ArbeitnehmerInnen) mehr als im
Vorjahr.
rd. 100.000 unselbständig Beschäftigte ( +1,6 % im Vergleich
zum Vorjahr).
Arbeitslosenrate: 8,9 % (0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr).
www.gerikatur.at
I werd des, was i ab Jänna wegn
da Lohnsteiasenkung mehr
krieg, schnö aufbrauchn. Aba i
werd den Girtel nimma so eng
schnalln miassn. Des is net wenig
Göd, was ma mehr bleibt.
454 offene Stellen (20,4 % mehr
als im Vorjahr).
1.931 in Schulungen des AMS
(12,5 % weniger als im Vorjahr).
760 Arbeitssuchende fanden
mit Hilfe des AMS eine Beschäf-
tigung, im Durchschnitt wurde
deren Arbeitslosigkeit nach 100
Tagen beendet.
11.671 Personen auf Arbeitssuche (Arbeitslose + Schulungsteilnehmer), 2,3 % mehr als im
Vorjahr.
189 Lehrstellensuchende (38
weniger als im Vorjahr) bei 57 offenen Lehrstellen (7 mehr als im
Vorjahr). Rund 540 Jugendliche
nehmen an einer Qualifizierung
im Rahmen der Ausbildungsgarantie teil.
Quelle: AMS, Dezember 2015
Nr. 5 < Dezember 2015
3
Aktuell
Fahrpläne für die große Fahrplanumstellung
Mit der Fahrplanumstellung Anfang Dezember
ging nicht nur der Wiener
Hauptbahnhof in Vollbetrieb. Es änderten sich
auch alle Abfahrtszeiten
der Pendlerzüge aus dem
Burgenland. „Die Fahrplanänderung macht den
PendlerInnen Stress. Viele
beklagen Verschlechterungen“, sagt AK-Präsident
Alfred Schreiner, hier bei der
AK-Fahrplan-Verteilaktion
am Bahnhof Mattersburg.
Die AK führt zur Fahrplanumstellung eine Umfrage
zur Zufriedenheit der BahnpendlerInnen durch. Die
Ergebnisse werden Anfang
2016 präsentiert.
Die Zielpunkt-Pleite war für die mehr als 250 Betroffenen im
Burgenland und ihren Familien ein Schock. Die Arbeiterkammer Burgenland hat elf Betriebsversammlungen organisiert
und die Angestellten über die nächsten Schritte informiert.
Die Arbeiterkammer Burgenland hat rund 260 ArbeitnehmerInnen von Zielpunkt im
Burgenland bei insgesamt elf
Betriebsversammlungen informiert und betreut. Die Unterlagen der Zielpunkt-MitarbeiterInnen wurden der AK Wien für
die Einreichung beim Insolvenzentgeltfonds übermittelt.
Im nächsten Schritt wurden für
alle die zustehenden Ansprüche
und Forderungen (Novembergehalt, Weihnachtsgeld) erhoben, mit der Lohnverrechnung
abgeglichen und dann zur Anerkennung der Forderungen
beim Insolvenzgericht angemeldet und bei der Insolvenzentgeltfonds-Service
GmbH
(IEF-Service GmbH) beantragt.
Nach Vorliegen der Anerkenntnisse durch den Masseverwalter
kann die IEF-Service GmbH mit
der Auszahlung beginnen.
Fotos: AK/Felder
Zielpunkt-Pleite: Über
260 Betroffene im Land
mit der Vertretung im Insolvenzverfahren beauftragen. Die
Vertretung aller Beschäftigten,
auch die aus anderen Bundesländern, hat die Arbeiterkammer in Wien übernommen.
I
n der zweiten Dezemberwoche wurden österreichweit auf
zahlreichen Betriebsversammlungen und in vielen Einzelgesprächen die Zielpunkt-Beschäftigten über ihre Situation und
4 AK-Info
die weitere Vorgangsweise informiert. Dabei konnten die Betroffenen durch Unterzeichnung
einer Vollmacht den Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen von AK und ÖGB (ISA)
Aktuell
Foto: Fotolia
Bauarbeiter nach schwerer OP
einfach abgemeldet
Er biss stundenlang die Zähne zusammen und arbeitete
weiter. Aus Angst, den Job zu verlieren. Und verlor dann fast
sein Leben. Seinen Job hatte er schon zwei Tage nach der
Not-OP nicht mehr. Die Geschichte eines Bauarbeiters im
Burgenland, dem von seinem Chef übel mitgespielt wurde.
E
in Bauarbeiter war im Juni bei
einem Baumeister im Nordburgenland beschäftigt. Bei der
Arbeit bekam er starke Schmerzen im Bauch, musste aber trotz
Meldung an den Vorarbeiter
weiterarbeiten.
Er kontaktierte daraufhin seine
Lebensgefährtin, die mit ihm ins
Krankenhaus fuhr. Während der
Fahrt wurde der Dienstnehmer
bereits ohnmächtig. Im Spital
stellte man bei ihm einen Magendurchbruch fest und führte
eine Not-Operation durch. Ohne
diesen Eingriff hätte der vierfache Familienvater nur mehr
eine Stunde zu leben gehabt.
Nach dem Spitalsaufenthalt
kam dann für den Arbeiter der
nächste Schock: Sein Arbeitgeber hatte ihn nur zwei Tage nach
der Operation einfach bei der
Gebietskrankenkasse abgemeldet. Verzweifelt wandte sich der
Mann an die Arbeiterkammer
Burgenland. „Wir sind erschüttert, dass mit einem Mitarbeiter,
der sogar mit Schmerzen noch
gearbeitet hat und dann nur so
knapp dank der Operation überlebt hat, so umgegangen wurde,“ sagt AK-Jurist Mag. HeinziErik Hobisch. „Die Abmeldung
war rechtswidrig. Wir haben daher die ausstehenden Löhne, die
Kündigungsentschädigung, das
anteilige Weihnachtsgeld und
die Entgeltfortzahlung für den
Arbeitnehmer eingefordert.“
Dank der Intervention der Arbeiterkammer Burgenland erhielt der Bauarbeiter rund 4.700
Euro brutto nachbezahlt.
Krankenstandstage gehen zurück
Weil der Druck steigt: Immer
mehr gehen krank in die Arbeit!
Laut Fehlzeitenreport 2015 des Hauptverbandes
der Sozialversicherungsträger beträgt die
Krankenstandsquote im Burgenland nur noch
11,5 Tage. Das ist ein neuerlicher Rückgang um
einen halben Tage im Vergleich zum Vorjahr.
Damit verzeichnet das Burgenland auch in der
aktuellen Erhebung wieder deutlich weniger
Krankenstandstage als der Österreichschnitt, der
bei 12,4 Tagen liegt.
„Leider heißt das nicht, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer immer gesünder
werden“, analysiert AK-Präsident Alfred Schreiner. „Vielmehr steigt der Druck auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch krank zu
arbeiten anstatt sich zuhause auszukurieren.“
Tatsächlich liegt das Burgenland beim Medikamentenkonsum ganz vorne im Österreichvergleich. „Anstatt sich bei Krankheit zuhause zu
erholen, schlucken die Burgenländerinnen und
Burgenländer Tabletten und gehen zur Arbeit
aus Angst um den Job.“
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten gehen
seit den 1980er Jahren kontinuierlich zurück.
Kurzzeit-Krankenstände werden immer seltener.
Nr. 5 < Dezember 2015
5
Aktuell
Wie man Kind & Beruf
unter einen Hut bringt
Das Thema der Vereinbarkeit wird gerade für die Entwicklung
des ländlichen Raumes in Zukunft noch stärker an Bedeutung
gewinnen. Daher hat die Arbeiterkammer Burgenland ein Programm ausgearbeitet, das sich intensiv mit der Problematik
aus burgenländischer Sicht auseinandersetzt.
Fotos: AK/Felder
Präsentierten das
Programm der
AK Burgenland
zur Vereinbarkeit
(v.l.): AK-Präsident
Alfred Schreiner,
die Studien-Autorinnen und das
Gestalter-Team.
B
eruf und Familie unter einen Hut zu bringen, stellt
viele burgenländische ArbeitnehmerInnen vor große Herausforderungen. „Ein Großteil
der ArbeitnehmerInnen kämpft
mit der Vereinbarkeit, vor allem
jene, die sich um die Betreuung
von Kindern oder der Pflege von
Angehörigen kümmern“, sagt
AK-Präsident Alfred Schreiner.
„Das Burgenland ist ein ländlicher Raum. Kindergärten, Kinderkrippen und Pflegezentren
sind eine wichtige Infrastruktur
für das Leben am Land. Im Burgenland hat sich in den vergangenen 20 Jahren sehr viel getan.
Darauf muss aufgebaut und
weitergearbeitet werden.“ Das
Thema der Vereinbarkeit wird
in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen. Die Arbeiterkammer Burgenland ein Programm ausgearbeitet, das die
Ausgangslage im Burgenland
analysiert, Lösungen anhand
von
Best-Practice-Beispielen
aufzeigt und konkrete Maßnahmen auflistet.
Kinderbetreuung
n Erweiterung der Öffnungszeiten der Kinderkrippen und
Kindergärten auf 7 bis 17 Uhr in
allen Einrichtungen
n Überbrückung der Randzeiten
durch Angebot von Tageseltern
n Verkürzung von langen Ferienschließzeiten
n Weiterentwicklung der Kindergärten zu gebührenfreien
Bildungsinstitutionen
Ganztagsschule
mit
verschränktem Unterricht
n Einführung von Ganztagesschulen mit verschränktem Unterricht: in einem ersten Schritt
Ausbau der Nachmittagsbetreuung
Maßnahmen auf Betriebsebene
n Entgegenkommen hinsichtlich Urlaubsansprüchen in den
Ferienzeiten
n Unterstützung bei kurzfristigen Betreuungsengpässen
n Familienfreundliche Arbeitszeitpolitik
Pflege
n Bedarfsgerecht gleichmäßige
Versorgung der stationären und
mobilen Pflege- und Betreuungsangebote des ganzen Landes
n Mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und faire
Entlohnung
n Mehr Transparenz über Pflege- und Betreuungsangebote in
den Regionen
n Ausbau des Case- und CareManagements und umfassende
Bewerbung und Information
darüber
n Entwicklung alternativer Lebensformen im Alter
Zuschläge werden oft nicht korrekt bezahlt!
Mag.a Doris
Graser-Kern
AK-Arbeitsrecht
Tel: 02682 740
E-Mail: akbgld@
akbgld.
at
6 AK-Info
W
enn wir für unsere Mitglieder Lohn- und Gehaltsabrechnungen kontrollieren, müssen
wir häufig feststellen, dass Zuschläge und Zulagen vom Arbeitgeber nicht korrekt oder gar nicht
abgerechnet wurden. Oft geht es
dabei um hohe Beträge, die den
Beschäftigten vorenthalten werden.
Arbeitgeber sind verpflichtet, Zuschläge und Zulagen, die in Gesetzen und/oder Kollektivverträgen
zwingend geregelt sind, abzugelten.
Zuschläge gibt es etwa für Mehr-
und Überstunden, für Sonn- und
Feiertagsarbeit oder beispielsweise
im Handel für Arbeiten während
der erweiterten Öffnungszeiten.
Die Kollektivverträge sehen eine
Reihe weiterer Zulagen vor: z.B.
Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen, Zulagen für Arbeiten in der Nacht oder im Schichtbetrieb,
Montagezulagen
für
Montagearbeiten, etc.
Viele Beschäftigte kennen zwar ihren „normalen“ Grundlohn, wissen
aber nicht, welche Zuschläge und
Zulagen ihnen wann und in welcher Höhe zustehen. Wir beraten
und helfen weiter! Arbeiterkammer, ÖGB und die Gewerkschaften kontrollieren für Sie Ihre Abrechnungen. Wichtig: Eine genaue
Kontrolle ist nur mit detaillierten
Arbeitszeitaufzeichnungen möglich. Für die Geltendmachung nicht
bezahlter Ansprüche sind allfällige
Verfallsfristen im Kollektivvertrag
und/oder Arbeitsvertrag sowie Verjährungsfristen zu beachten.
Aktuell
Pension: Warum der
Berufsschutz so wichtig ist
Oft melden sich ArbeitnehmerInnen in der Arbeiterkammer:
Sie sind krank und können ihren bisherigen Beruf nicht mehr
richtig ausüben. Jetzt würden sie gerne in „Invalidätspension“ gehen. So einfach ist das aber leider nicht. Denn das Gesetz sieht strenge Kriterien vor. Der sogenannte Berufsschutz
spielt dabei eine wichtige Rolle.
O
b eine Invaliditätspension (für
Arbeiter) oder Berufsunfähigkeitspension (für Angestellte)
zuerkannt wird, hängt nicht nur
von medizinischen Kriterien ab.
„Wichtig ist, ob ein Berufsschutz
besteht“, sagt AK-Sozialrechtsexpertin Mag.a Brigitte Ohr. „Der
Berufsschutz ist nicht nur für die
Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension, sondern auch für
das Rehabilitations- und Umschulungsgeld von besonderer Bedeutung. Nur wenige Betroffene
wissen, ob sie diesen Berufsschutz
genießen.“ Hier die wichtigsten Informationen zum Berufsschutz:
Wer genießt Berufsschutz? Wer
eine zumindest zweijährige Ausbildung abgeschlossen und in den
letzten 15 Jahren vor Antragstellung auf Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension überwiegend
in diesem qualifizierten Beruf gearbeitet hat, genießt Berufsschutz.
Das Gesetz fordert mindestens 90
Monate, also 7,5 Jahre in dieser
qualifizierten Tätigkeit. Für Jüngere, die noch keine 15 Versicherungsjahre beschäftigt waren, ist
zumindest die Hälfte der Versicherungsmonate (mindestens jedoch
12 Monate) erforderlich.
Brigitte Ohr: „Viele sind sehr überrascht, dass sie keinen Berufsschutz
vorweisen können, obwohl sie
einen Beruf erlernt haben. Das ist
oft der Fall, wenn der Beruf in den
letzten 15 Jahren nicht in der erforderlichen Anzahl der Versicherungsmonate ausgeübt wurde.“
Was sind Verweisungstätigkeiten? Der Berufsschutz alleine
bringt jedoch noch keine Leistung.
Es wird zusätzlich geprüft, ob man
im gelernten Beruf noch tätig sein
kann. Wenn nicht, dann gilt es zu
beweisen, dass auch sogenannte
„Verweisungstätigkeiten“ ebenfalls nicht mehr ausgeübt werden
können. Beispiel: Ein Maurer kann
nicht in Pension, wenn er trotz
Krankheit noch als Baumarktfachberater tätig sein könnte, eine
Friseurin wird auf den sitzenden
Beruf der Perückenmacherin verwiesen, diplomierte Pflegekräfte
können in einer Ambulanz tätig
werden. Der KFZ-Mechaniker
könnte im Kundendienst, der Koch
könnte als „Systemgastronom“
oder Sous-Chef eingesetzt werden. Ein Berufskraftfahrer könnte
als Fuhrparkmanager arbeiten.
Brigitte Ohr: „Es kommt nicht darauf an, ob es tatsächlich einen
Arbeitsplatz für die Betroffenen in
einer Verweisungstätigkeit gibt,
sondern nur, ob eine solche Verweisungstätigkeit, wenn sie angeboten würde, ausgeübt werden
könnte.“
Die Liste an „Verweisungstätigkeiten“ und Besonderheiten für
einzelne Berufe ist lang. Lediglich
für einige wenige Berufe, wie Zimmerer oder Dachdecker, gibt es
keine Verweisungstätigkeit.
Umschulung. Je nach Alter der
Versicherten wird auch geprüft,
ob die Betroffenen umschulbar
sind. Dies gilt vor allem für die
nach dem 1.1.1964 Geborenen.
Wenn ein 40-jähriger Dachdecker
nach einem Unfall nicht mehr als
Dachdecker arbeiten kann, so wird
versucht, ihn medizinisch zu rehabilitieren. In diesem Fall steht ihm
Rehabilitationsgeld zu. Sollte er
trotz geeigneter medizinischer Rehabilitation seinen erlernten Beruf
nicht mehr ausüben können und
umschulbar sein, wird dem Versicherten praktisch das Erlernen
eines neuen Berufes ermöglicht.
Dennoch ist – meist bei unheilbaren, schwerwiegenden Krankheiten – auch für Jüngere eine
unbefristete Invaliditätspension
denkbar.
Pensionsversicherung entscheidet. Bei all diesen Varianten entscheidet die Pensionsversicherung
(PVA). Neben den Versicherungszeiten, der sogenannten Wartezeit,
prüft die PVA das Alter, den Berufsschutz, mögliche Verweisungstätigkeiten und die Umschulbarkeit.
Die PVA entscheidet dann mit Bescheid. Ausgezahlt wird das Rehabilitationsgeld für die ab 1.1.1964
Geborenen jedoch von der Gebietskrankenkasse. Das Umschulungsgeld wiederum zahlt das
AMS aus. Es sind also neben der
gesundheitlichen Einschränkung
und dem Krankheitsbild sehr viele
andere Komponenten bei Arbeitsunfähigkeit zu prüfen.
„Die Verfahren sind sehr komplex“,
sagt Sozialrechtsexpertin Brigitte
Ohr. „Deshalb bietet die Arbeiterkammer individuelle Beratungen
für ihre Mitglieder an.“
Mag.a
Brigitte Ohr
AK-Sozialrecht
Tel: 02682 740
e-Mail: akbgld
@akbgld.at
Nr. 5 < Dezember 2015
7
Aktuell
Altersgerecht umbauen:
AK fordert Zuschüsse
Foto: Fotolia
Die Menschen werden immer älter. Viele Häuser und Wohnungen sind aber auf Bedürfnisse von jungen Familien zugeschnitten und nur selten behinderten- und altersgerecht
ausgebaut. Man wird umbauen müssen.
D
ie Arbeitslosigkeit im Burgenland wie in ganz Österreich ist hoch, daher fordert die
Vollversammlung der Arbeiterkammer Burgenland weitere
Impulse zur Belebung des Arbeitsmarktes mit der Initiative
„Bau auf Burgenland“.
Die Bevölkerung wird im Durch-
schnitt immer älter. Gerade das
Burgenland ist davon besonders
betroffen. Ein Vergleich aller österreichischen
Bundesländer
zeigt dass der Anteil der älteren
Bevölkerung im Burgenland am
höchsten ist: Bei der Volkszählung 2001 waren acht Prozent
der Burgenländer über 75 Jahre
alt. Diese Zahl wird im Jahr 2050
auf über 20 Prozent steigen. Der
Bedarf an Häusern und Wohnungen, die altersgercht sind,
wird rapid steigen.
Altersgerechte, barrierefreie
Wohnungen, betreutes Wohnen oder die Unterbringung
in stationären Einrichtungen
werden stark nachgefragt sein.
In diesen Bereichen gab es im
Burgenland in den vergangenen Jahrzehnten einen intensiven Ausbau. Einfamilienhäuser
sind aber im Burgenland oft auf
den Bedarf von jungen Familien
zugeschnitten und daher nur
selten behinderten- oder altersgerecht ausgebaut.
Daher kommt es für ältere Personen mit Einschränkungen
– vierzig bis fünfzig Jahre nach
dem Bau des Eigenheimes – in
den eigenen vier Wänden zu
Problemen, den Alltag zu bewältigen. Zuschüsse aus der
Wohnbauförderung des Landes
sollen nun auch alters- und behindertengerechte Umbauten
(zB Eingangsbereich, Badezimmer, Toiletten o.ä.) ermöglichen.
Mit dem positiven Nebeneffekt,
dass mit diesen Förderungen
burgenländische Arbeitsplätze
gesichert werden.
Ein Geschenk, das nicht immer Freude bereitet: Gutscheine
Mag. Christian
Koisser
AK-Konsumentenberatung
Tel: 02682 740
E-Mail: akbgld@
akbgld.at
Das richtige Weihnachtsgeschenk
findet sich nicht immer auf Anhieb.
Abhilfe scheinen da Gutscheine zu
bringen, die der Beschenkte bei Bedarf einlösen kann. Dass aber Gutscheine nicht immer nur Freude und
im Extremfall sogar besonderen Ärger verursachen können, wird dabei
meist nicht bedacht.
Doch wo liegen die Gefahren? Es
liegt in der Natur der Sache, dass
zwischen dem Kauf und der Einlösung eine gewisse Zeitspanne liegt.
Für das, was während dieser Zeit
passiert, trägt der Gutscheininhaber
das volle Risiko. Diese Erfahrung
mussten zuletzt zahlreiche Besitzer
8 AK-Info
von Zielpunkt-Gutscheinen machen, denen wegen der Insolvenz
des Unternehmens die Einlösung
verwehrt wurde. Dies ist gar nicht
selten und der Schaden kann auch
empfindliche Ausmaße erreichen.
Bei der Insolvenz des TouristikUnternehmens Gullivers schaute
beispielsweise ein junges Ehepaar
durch die Finger, dem wohlmeinende Freunde zur Hochzeit einen
Reisegutschein im Wert von mehreren Tausend Euro geschenkt hatten.
Der früher üblichen relativ kurzen
Befristung von Gutscheinen wurde durch den Obersten Gerichtshof
zwar schon vor Jahren ein Riegel
vorgeschoben. Noch immer verweisen aber manche Unternehmen in
rechtswidriger Weise darauf, dass
Gutscheine schon „abgelaufen“
seien. Den Kunden – oft Beschenkte – sind in solchen Fällen unangenehme Scherereien aufgebürdet,
wenn sie zu ihrem Recht kommen
wollen. Da außerdem ein großer
Anteil von Gutscheinen in irgendwelchen Schubladen vergessen und
niemals eingelöst wird, ist deutlich:
Gutscheine sind zwar für die verkaufenden Unternehmen ein Bombengeschäft, für viele Beschenkte
aber am Ende kein Grund zur Freude. Nicht ideal für Weihnachten,
oder?
Konsument
Warnung vor Glücksspielen auf lopoca.com
Bereits Anfang des Jahres hat die Arbeiterkammer Burgenland
vor der Glücksspiel-Plattform lopoca.com gewarnt. Seither
haben sich unzählige Konsumenten an die AK gewandt. Die einen suchten nach Argumenten, um Freunde oder Familienmitglieder davon abzuhalten, ihre Ersparnisse in das umstrittene
System zu stecken. Andere reagierten verärgert bis aggressiv
– Kritiker gefährden schließlich den Erfolg des Systems.
D
em Kurs der auf der Plattform gehandelten „Nuggets“ hatten skeptische Äußerungen bis vor kurzem nicht
geschadet. Seit Jahresbeginn
stieg er kontinuierlich an.
Doch am 6. November, zwei
Tage nachdem Unternehmensgründer Reinhard Meusburger
vom Nachrichtenmagazin „profil“ und der ORF-Redaktion „heute konkret“ interviewt worden
war, stürzte der Kurs ab. Das war
aber noch vor der Veröffentlichung der Berichte!
Seither gibt es ein stetes Auf und
Ab. Der Höchststand wurde bis
Redaktionsschluss bei weitem
nicht mehr erreicht. Die Kursturbulenzen machen es überzeugten Lopocanern deutlich
schwerer, neue Teilnehmer zum
Einstieg ins System zu bewegen.
Dazu kommt, dass bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft
Graz einen Strafantrag gegen
die Betreiber von Lopoca eingebracht hat. Dieser Strafantrag
wird derzeit vom Straflandesgericht Graz geprüft.
Die AK Burgenland warnt nach
wie vor dringend davor, in das
System Lopoca einzusteigen.
„Aus den zahlreichen Beratungsgesprächen, die wir geführt
haben, wissen wir, dass vielen
die Nuggets von Lopoca als sichere Geldanlage angepriesen
wurden“, meint Konsumentenschützerin Eva Schreiber. Etliche
haben ihre Ersparnisse aufgelöst
und in das System gesteckt. Für
sie ist Lopoca alles andere als ein
Spiel. Verlieren sie ihre Einsätze,
bedeutet das ein finanzielles
Desaster.
Doch Sicherheit gibt es bei Lopoca nicht. Wer an den Glücksspielen auf lopoca.com teilnimmt, riskiert jedoch nicht nur
finanzielle Verluste. „Wer selbst
auf lopoca.com spielt, beteiligt
sich möglicherweise an illegalem
Glücksspiel. Wer andere in das
System bringt und von deren Aktivitäten profitiert, läuft Gefahr,
sich durch die Verbreitung eines
verbotenen
Pyramidenspiels
strafbar zu machen“, meint Eva
Schreiber.
In diesem Fall drohen nicht nur
empfindliche Geldstrafen, sondern auch Haftstrafen.
Screenshot der
Homepage
lopoca.com: Die
„Kursentwicklung“
der Nuggets stürzte
vor der Veröffentlichung eines „Profil“Interviews
ab . Seither
schwankt
der Kurs stark.
Viele Konsumenten
erkennen erst jetzt
das große finanzielle
Risiko, das mit dem
Nuggetkauf
verbunden ist.
Nr. 5 < Dezember 2015
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Konsument
Foto: Fotolia
Auch beim Teppichkauf oder- verkauf gilt: Lassen Sie sich bei ihrer Entscheidung Zeit und zahlen Sie nie im Voraus!
Teppichreinigung mit
unerwarteten Folgen
Überrumpelt: Eigentlich wollte Martina E. (Name geändert)
im Frühjahr nur einen Teppich reinigen lassen. Aber der
Mann von der Teppichreinigung war sehr einnehmend. Und so
schlitterte die Konsumentin in eine schlimme Geschichte.
A
ls die Mitarbeiter der Teppichwäscherei Frau E. den gereinigten Teppich wieder brachten,
fragten sie die Burgenländerin, ob
sie noch andere Stücke habe. Sie
zeigte ihnen einen großen alten
Teppich, der ihr eigentlich nicht
mehr gefiel. Doch der Teppichhändler geriet ins Schwärmen. Das
sei ein Afghane und mindestens
100 Jahre alt hieß es. Schon am
nächsten Tag überbrachte er die
Nachricht, dass ein Interessent dafür 37.500 Euro zahlen würde. Der
Teppich müsse vorher nur restauriert werden. Die überraschte Konsumentin ließ sich dazu hinreißen,
dem Händler 4.250 Euro bar in die
Hand zu drücken. Angesichts des
Verkaufspreises sollte schließlich
eine hohe Summe übrig bleiben.
Doch schon am Abend bereute
Martina E. den Entschluss. Ihr wurde bewusst, dass sie keinerlei Sicherheit hatte, dass das Geschäft
wie vereinbart über die Bühne
10 AK-Info
gehen würde. Es gab keine schriftliche Vereinbarung, nicht einmal
den Erhalt des Geldes hatte der
Händler bestätigt. Nun wollte die
Konsumentin nur mehr raus aus
dem Vertrag und ihr Geld zurück.
Doch der Händler weigerte sich
zunächst. Erst aufgrund der Intervention der Arbeiterkammer
wurde der Vertragsrücktritt bestätigt. Einige Zeit später wurde
der Teppich zurück gegeben. Die
Rückzahlung des Geldes zog sich
jedoch über Monate. Als Ende Oktober immer noch 400 Euro ausständig waren, brachte die Konsumentin die Klage ein. Nun ging
alles sehr schnell. Der Inhaber der
Teppichwäscherei bezahlte die
400 Euro sowie die Gerichtsgebühren und der Fall konnte endlich abgeschlossen werden.
Die Arbeiterkammer hat den
Fall öffentlich gemacht, um andere Konsumenten vor derartigen
Geschäftspraktiken zu warnen. In
der Folge meldeten sich mehrere
Betroffene, die ebenfalls unliebsame Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben. Sie
berichteten über unsachgemäße
Reparaturen und überhöhte Preise. Eine ältere Frau wurde mit einer herzzerreißenden Geschichte
dazu gebracht, dem Teppichhändler Tausende Euro zu leihen. Auch
in diesem Fall wurden Rückzahlungsvereinbarungen nicht eingehalten. Um derartige Probleme zu
vermeiden, empfehlen die Konsumentenschützer:
AK-Tipps:
n Bevor Sie Firmen mit Reinigungs- oder Reparaturarbeiten
beauftragen, holen Sie mehrere
Kostenvoranschläge ein. Nur so sehen Sie, ob die Preise marktüblich
sind.
n Wenn möglich holen Sie Referenzen ein und überprüfen Sie
diese. Suchen Sie im Internet nach
Erfahrungen mit dem Unternehmen.
n Lassen Sie sich bei Ihren Entscheidungen Zeit, lassen Sie sich
nicht unter Druck setzen.
n Halten Sie alle Vereinbarungen
schriftlich fest.
n Leisten Sie im Voraus keine Zahlungen.
n Kontrollieren Sie, ob die Arbeiten wie vereinbart ausgeführt
wurden, ehe Sie bezahlen.
n Lassen Sie sich alle Zahlungen
bestätigen.
Jugend
Aktuell
AK informiert über „Jugendliche und Geld“
Die AK Burgenland informierte SchülerInnen der
vierten Klassen der Neuen
Mittelschule Neufeld im
Rahmen des Berufsorientierungs-Unterrichts zum Thema „Jugendliche und Geld“.
Dabei kam auch erstmals
die neue AK-Broschüre zum
Einsatz. Die Broschüre liegt
in allen AK-Bezirksstellen auf
und kann auf der AK-Homepage heruntergeladen
werden.
Foto: AK/Felder
Hohe Durchfallquoten
bei Lehrlingen
Eine Abschlussprüfung mit einer Durchfallquote von 60 Prozent? Was in keiner Schule geduldet werden würde, ist in der
Lehrausbildung leider Realität. Die extrem hohen Durchfallquoten bei Lehrabschlussprüfungen zeigen, dass es nicht an
den Lehrlingen liegt, sondern die Ausbildung mangelhaft ist.
B
etrachtet man die Durchfallquoten der Lehrlinge bei den
burgenländischen Lehrabschlussprüfungen aus dem Jahr 2014 ergibt sich folgendes Bild:
Spengler 61,5%, Technischer
Zeichner 60%, Platten- und Flie-
ßenleger 37 %, Mechatroniker
32,26%, Karosseriebautechniker
28,1%, Kälteanlagentechniker 25
%, Hotel und Gastgewerbeassistent 23,5%, Informationstechnologie - Technik 22,2% und Friseur
und Perückenmacher 20,9%.
Es gibt viele Betriebe, die gut ausbilden. Aber es gibt auch einige,
die Lehrlinge als billige Hilfskräfte
missbrauchen und jegliche Verantwortung an die Berufsschule abschieben. Wie kann man
rechtzeitig vorbeugen, damit die
Jugendlichen auch wirklich gut
ausgebildet werden? AK-Jugendreferent Martin Giefing: „Die Berufsschule ist die einzige Instanz
der Qualitätssicherung, die die
Lehrlinge durchlaufen. Dort werden Stärken und Schwächen der
Lehrlinge erkannt und man weiß,
welche Betriebe gut ausbilden
und wo es nicht klappt. Es ist sinnvoll, wenn diese Informationen
an die zuständigen Behörden gemeldet werden, damit dort rasch
reagiert werden kann.“
Wir dürfen sie nicht vergessen
J
etzt in der Vorweihnachtszeit,
wo durch viele Initiativen und
Projekte soziale Verantwortung
und soziales Engagement mehr ins
Blickfeld rücken, möchte ich an
eine Gruppe erinnern, die auch im
Burgenland kaum wahrgenommen
wird. Es handelt sich im Burgenland
um rund 800 Jugendliche bis 18
Jahre, die als „NEETs“ (Not in Employment, Education or Training)
bezeichnet werden – also Jugendliche, die keine Schule besuchen,
keine Ausbildung machen und auch
keine Arbeit haben. Diese jungen
Menschen sind aus den verschiedensten Gründen in dieser Sackgasse gelandet: Schulabbrecher, keine
Lehrstelle gefunden, familiäre Vernachlässigung. Ihre Probleme sind
unterschiedlich. 800 Jugendliche,
800 Einzelfälle! 800 Unter-19-Jährige im Burgenland ohne berufliche
Perspektive! Tatsache ist, dass das
Schicksal der NEETs in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird.
Es fehlt an einem Auffangnetz, das
dafür sorgt, dass den NEETs Un-
terstützung und eine Perspektive
bietet. Jeder Monat, den sie nicht
in Schule, Ausbildung oder Arbeit
verbringen, entfernt sie mehr von
der Arbeitswelt. Wir dürfen diese
Jugendlichen nicht vergessen!
Martin
Giefing
AK-Jugend
Tel: 02682 740
e-Mail: akbgld
@akbgld.at
Ein wichtiger Tipp zum Jahresschluss: an die Arbeitnehmerveranlagung im nächsten Jahr
denken. Auch wer nur in den
Ferien gearbeitet hat, kann sich
zumindestens die Negativsteuer
zurückholen!
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BFI Burgenland
Foto: BFI
mer/innen bestätigen. Wichtig ist
natürlich auch, dass wir in jeder
Bezirkshauptstadt vertreten sind
und dadurch den Bildungswilligen viel Zeit und Geld durch
kurze Anfahrtswege ersparen. In
allen burgenländischen Bezirken
bedienen wir die regionalen Märkte mit modern ausgestatteten
BFI-Ausbildungszentren
und
Werkstätten“, stellt BFI-Landesgeschäftsführer Peter Maier fest.
Superkräfteaktivierung
im BFI Burgenland
Nach dem Motto „Hier BILDEN sich neue Superkräfte“ präsentiert die Geschäftsführung des BFI Burgenland das neue
Bildungsprogramm 2016.
D
er topaktuelle BFI-BildungsKatalog soll, so die Verantwortlichen, ein weiterer, intensiver
Schritt zur „geistigen Superkräfteaktivierung“ für den burgenländischen Arbeitsmarkt sein. Auf
mehr als 200 Seiten kann man
aus 220 Bildungsangeboten der
verschiedensten Themenfelder,
aus beruflicher Qualifizierung
und Mitarbeiter/innen-Förderung
auswählen.
„Auch die heurigen Kursinhalte
orientieren sich an den Anforderungen des burgenländischen
Bildungsmarktes, der beruflichen
Praxis, sowie den internationalen
Standards. Als eines der führenden Institute in unserem Bundesland, steht das BFI Burgenland für
anspruchsvolle, praxisorientierte
und qualitativ hochwertige Erwachsenenbildung. Das konnten
im letzten Jahr 15.200 Teilneh-
Sozialökonomische
Betriebe des BFI
S
eit genau einem Jahr führt
das BFI sogenannte „Sozialökonomische Betriebe“ (SÖB) in
Oberwart, Eisenstadt und Mattersburg zur Integration von über
50-Jährigen in den Arbeitsmarkt.
BFI-Landesgeschäftsführer
Peter Maier: „Wir sind vom AMS
beauftragt worden, zwei SÖBs
zu gründen, wo ausschließlich
über 50-Jährige beschäftigt
12 AK-Info
werden. Das Wesen eines derartigen Betriebes ist, dass arbeitsferne Personen einen auf
12 Monate befristeten Vertrag
bekommen, in dieser Zeit unter
wirtschaftsnahen Bedingungen
bei uns arbeiten und danach in
den ersten Arbeitsmarkt rückgeführt werden. Bei uns finden
diese Transitarbeitskräfte einen
geregelten Arbeitsalltag vor
und lernen Verantwortung zu
„Neu im BFI Burgenland sind
ab sofort e-learning Seminare in
„reinster Form“. Wissensvermittlung orts- und zeitunabhängig.
Man kann also ein BFI-e-learningSeminar buchen und lernen, wo
und wann man will. Alle Informationen zum Thema e-learning
sind in unserem Bildungsprogramm ab Seite 18 zu finden.“
Auf der BFI-Website steht ab
sofort das neue BFI-Bildungsprogramm zum Suchen, Informieren,
Buchen und zum Download zur
Verfügung.
Zusätzlich können sich auch alle
Interessierten das BFI-Bildungsprogramm im nächstgelegenen
BFI-Servicecenter in jeder Bezirkshauptstadt abholen.
Kostenlose Service-Hotline
0800 244 155
www.bfi-burgenland.at
übernehmen und entwickeln
Eigeninitiative sowie Kreativität. Ganz wichtig ist, dass es
eine sozialpädagogische Betreuung gibt, wo persönliche,
arbeitshemmende Probleme
erkannt und gemeinsam mit
den entsprechenden Stellen,
wie Schuldnerberatung, Frauenberatung oder Psychosozialer Dienst geklärt und gelöst
werden.
Im Gegensatz zu den bekannten BFI-Qualifikationen
müssen mindestens 20% der
Kosten selbst erwirtschaftet
werden. Und dazu müssen wir
auch etwas verkaufen.“
Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Becom in Hochstrass.
Menschen
Aktuell
Fotos: AK/Felder
Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Hella in Grosspetersdorf.
Ehrung langjähriger Mitarbeiter bei Sattler in Rudersdorf.
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Menschen
Ehrung langjähriger
Mitarbeiter
Die AK-Jubilare-Ehrungen: Auf Antrag des Betriebsrates vergibt die Arbeiterkammer Burgenland Ehrenurkunden und Abzeichen für langjährige Betriebszugehörigkeit (20, 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre).
Anfragen an die AK-Eisenstadt, Telefon: 02682
740-3101, Kollegin Verena Tschida.
20 Jahre
Neudörfler Office
Fischer Jürgen
Südburg
Bruckner Sabine
Raaber Bahn
Kogelmann Roman
Krankenhaus
Kittsee
Belihart Michaela
OA Dr. Brunner Peter
Hella, Großpetersdorf
Karl Hrabovszky
Karin Winkelbauer
Roland Pimperl
Roland Draxler
Markus Frühwirth
Renate Zinter
Rainer Pfingstl
Karl Führer
Simone Kurtz
Karl Glavanovits
Mojzes Ursula
Peck Monika
Krankenhaus Eisenstadt
Holzapfel Andrea
Hilscher Annamaria
Pogats Birgit
Leeb Monika
Hölscher Eva
Fromwald Edith
Schmiedl Erika
Neudinger Thomas
Sommer Elisabeth
Neuwirth Margit
Schindler Günter
Csida Helene
Neubauer Christine
Mittermayer Maria
Pilwax-Leidl Simone
Wallner Manuela
Fleischhacker Thomas
Sailer Margit
Aigner Maria
Fromwald Karin
Fartek Elisabeth
Krankenhaus
Güssing
Brunner Martina
Gotthardt Andrea
Leyrer Silvia
Radakovits Emil
Brantweiner Waltraud
Resch Dach, Mattersburg
Hötschl Michaela
Frank Kevin
Kurbad Bad Tatzmannsdorf
Fritz Kornelia
Jungwirth Susanne
Koger Markus
Krutzler Gertraud
Ochsenhofer Karin
Oswald Sonja
Zourek Heinz
Felix Mattersburg
Leser Claudia
Iszlo Peter
Kastner GroßhandelsgmbH
Schneider Hannes
Lex Ernst
Pummer Michaela
25 Jahre
Südburg
Kalchbrenner Otto
Neudörfler Office
Vogler Ewald
Knipfer Johann
Stöger Ewald
Meyer Martin
Stelzer Jürgen
Saringer Mario, Ing.
Schmiedl Jürgen
Druckzentrum
Eisenstadt
Manuela Szorger
Felix Mattersburg
Mikulits Gabriele
Lazic Mirjana
Gerdenitsch Manuela
Kalbacher Gerlinde
Wograndl Josef
Bgld. Gebietskrankenkasse
Geischnek Karl
Dr. Hickel-Neubauer
Susanne
Machtinger Johann
Morawitz Maria
Sinowatz Brigitte
Krankenhaus
Kittsee
Benesova Marta
Brodekova Ingrid
Gartner Christa
Steiner Bettina
Hella, Großpetersdorf
Siegfried Horvath
Jürgen Schuh
Gudrun Mercsanits
Michael Kopfensteiner
Reinhard Marinkovits
Bibiana Schwab
Krankenhaus Eisenstadt
OA Dr. Stimakovits
Josef
Wolfgang Rosa
Reinprecht Elisabeth
Alfons Franz
OA Dr. StraussSteurer Helga
Prim.Univ.Prof.Dr.
Fuith Lothar
Steindl Anita
Weiss Norbert
Virag Magdalena
OA Dr. Leopold
Ecknot
Ing. Hackl Johannes
Tobi Anita
Patak Endre
Dipl.KH-Mg. Piniel
Michaela
AK-Präsident Alfred Schreiner ehrte langjährige Mitarbeiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in
Eisenstadt. Am Bild: KollegInnen mit 35 Jahren Betriebszugehörigkeit.
14 AK-Info
Menschen
Foto: AK/Ozlsberger
AK-Vizepräsidentin
Josefine Benin ehrte
langjährige MitarbeiterInnen der Pensionsversicherungsanstalt,
Landesstelle Burgenland.
Krankenhaus Güssing
Brandl Susanne
Decker Natascha
Glantschnig Martha
Kalch Ilse
OA Dr. Kallich Horst
OA Dr. Klang Elisabeth
OA Dr. Luisser Irmgard
Strobl Claudia
OA Dr. Tajmel Veronika
Kurbad Bad Tatzmannsdorf
Bauernhofer Ulrike
Dragovics Maria
Knöbl Leo
Neubauer Karl
Ochsenhofer Joahann
Welleschütz Helga
Kastner GroßhandelsgmbH
Reinprecht Sabine
Zirkovits Eduard
Klaghofer Peter
Fasching Willibald
30 Jahre
Druckzentrum
Eisenstadt
Gerald Stiglitz
Raaber Bahn
Wild Werner
Klemenschits Johannes
Kain Franz
Bacher Matthias
Luntzer Johann
Gmaschitz Gerhard
Hella, Großpetersdorf
Brigtte Pirnar
Eduard Kaipel
Erwin Karner
Kornelia Hafner
Krankenhaus Eisenstadt
Siegel Reinhard
OA Dr. Kölndorfer
Gerhard
Pichler Maria
Maad Doris
Lang Margret
Schrumpf Barbara
Kainer Elisabeth
Rozanics Martina
Renner Petra
Neudörfler Office
Sturm Rolf
Pinezits Roland
Reinhalter Wolfgang
Krispel Doris
Krankenhaus
Kittsee
Krejcy Andrea
OA Dr. Nabinger
Gabriele
Neuherz Brigitte
Krankenhaus Güssing
Geider Theresia
Heber Beate
Lang Renate
Marth Monika
Csukovits Claudia
Resch Dach, Mattersburg
Pfeifer Wolfgang
Kurbad Bad Tatzmannsdorf
Grof Alfred
Talasz Bettina
35 Jahre
Neudörfler Office
Salcher Martin
Girner Ewald
Beiglböck Manfred
Steurer Herbert
Krankenhaus Eisenstadt
Pieler Barbara
Szupancsitz Maria
Schappelwein Eveline
Fromwald Renate
Graf Michaela
Recker Beate
Schnedl Reinhard
Schmidt Gabriele
Artner Rita
Mechregui Doris
Schmidt Rosemarie
Krankenhaus
Kittsee
Thaller Rosemarie
Plessl Franz
Kummer Josefine
Bgld. Gebietskrankenkasse
Krumpeck Gerhard
Reiter Günter
Wagner Kurt
Druckzentrum
Eisenstadt
Gerald Leo Szorger
Eva Schleich
Krankenhaus Güssing
Ambrosch Isabella
Behofsitz Romana
Deutsch Roswitha
Hager Christine
VD Hallemann Reinhold
Heilimann Rosa
OA Dr. Hochwarter
Johann
Prim. Dr. Horvath
Wilfried
Lang Christine
Lehner Brigitta
Lorenz Michaela
Mayer Heidmarie
Venus Sabina
Wölfer Ottilie
Kurbad Bad Tatzmannsdorf
Wolf Maria
Laschalt Johann
40 Jahre
Südburg
Schwaiger Günther
Resch Dach, Mattersburg
Rathknecht Josef
Felix Mattersburg
Gerdenitsch Siegmund
Krankenhaus Eisenstadt
Acs Renate
Barcza Gerhard
Kastner GroßhandelsgmbH
Lehner Ilse
Raaber Bahn
Mariel Johann
Zeichmann Ernst
Bgld. Gebietskrankenkasse
Lohr Johann
45 Jahre
Neudörfler Office
Schöll Alfred
Hella, Großpetersdorf
Hermann Skvarits
Kastner GroßhandelsgmbH
Hackl Andreas
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15
Ab 2016:
GESCHAFFT!
MEHR
NETTO
FÜR ARBEITNEHMERiNNEN
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K
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G
R
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T
S
N
H
LO
Rechnen Sie nach:
mehrnetto.arbeiterkammer.at
Impressum
Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und
Angestellte für das Burgenland • 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7 | Telefon: 02682
740-0 | home: bgld.arbeiterkammer.at |
E-mail: [email protected] || Redaktion:
Bernhard Ozlsberger | Roman Felder
Fotos: AK Burgenland, fotolia.com
|| Druck: Leykam Let‘s print, Neudörfl ||
Offenlegung
gem §25 Mediengesetz: Kammer für
Arbeiter und Angestellte für das Burgenland, 7000 Eisenstadt, Wiener Straße 7,
Präsident: Alfred Schreiner. Aufgabenstellung: Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen. Die Blattlinie entspricht jenen
Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind.
AK Info
P.B.B. Verlagspostamt
7000 Eisenstadt
GZ: 02Z032813M