infoBENEVOL 1/15 Freiwillig im Glück

Ausgabe Juni
Edition juin
1/15
info
BENEVOL
Freiwilligenarbeit und Weiterbildung im Kanton Bern
Bénévolat et formation continue dans le canton de Berne
Freiwillig im Glück
Le bonheur du bénévolat
• Gedeihende Freundschaften
• Le bénévolat: donner pour recevoir
• Integrative Freiwilligenarbeit
• Le bénévolat en guise de thérapie
Unterstützt durch:
2
Editorial
Christine Häsler
Engagiert im Grossen Rat des
Kantons Bern, als Präsidentin
Stiftung Bad Heustrich, Kunsthaus Interlaken und Schule für
Holzbildhauerei
«Der Mensch besitzt
nichts Edleres und
Kostbareres als
die Zeit.»
Mindestens 200 Jahre alt ist dieses Zitat von Ludwig van Beethoven und immer noch ist es richtig.
Wahrscheinlich heute noch richtiger und wichtiger als damals. Wir
versuchen dauernd die Zeit zu
mehren und müssen zusehen, wie sie uns immer mehr zerrinnt
zwischen den Fingern und den Jahren. Zeit ist kostbar und sie
zählt, indessen käuflich ist sie nicht.
Kaufen können wir Zeit nicht, aber wir können sie verschenken
und damit direkt in Glück umwandeln. Auch Glück ist nicht käuflich und gerade darum so wertvoll. Es bedeutet Glück, wenn
wir Zuwendung, Interesse und Vertrauen erfahren. Es bedeutet
Glück zu wissen, dass wir nicht allein sind, dass da jemand ist,
der nach uns sieht und uns hilft, wenn wir Hilfe brauchen. Ein
freundliches Lächeln, ein Besuch, ein gutes Gespräch, die Frage des Nachbarn, ob er etwas für uns tun könne, das ist Glück.
Briefe sind Glück, nur noch ganz selten erhalten wir einen
handschriftlichen Brief von jemandem, der an uns denkt, uns
mag und schriftlich nach uns fragt. Verlässlichkeit ist Glück.
Freundschaft und Vertrauen ist Glück. Geborgenheit ist Glück.
Wer anderen hilft, schenkt also Glück in vielerlei Form.
Und das allerbeste an diesem verschenkten Glück ist, dass
es doppelt glücklich macht. Den Beschenkten und den Schenkenden. Gutes tun tut gut! Glück ist nicht nur, wenn wir etwas
erhalten, sondern vor allem auch, wenn wir etwas geben. Denn
dann wissen auch Schenkende, dass sie nicht allein sind.
Lassen Sie uns Zeit verschenken und Gutes tun, das tut gleich
zweimal gut!
Inhalt
2
Editorial
3
Gedeihende Freundschaft
4
Voyage, voyage
5
Fun und Action bei der PTA Biel
6
Le bénévolat: donner pour recevoir
7
Wohltuendes Spektakel
8
Hinweise
11
Le bénévolat en guise de thérapie
12
«Die integrative Rolle der Freiwilligenarbeit stärken»
14
Aktuell aus den Fachstellen
15
Porträt: Leben nach meinem Naturell
16
benevoljobs.ch
Impressum
infoBENEVOL Nr. 1/15
Auflage Nr. 1/15: 2100Ex.
Erscheint 2x jährlich
Herausgeber
Benevol Bern
Berner GenerationenHaus
Bahnhofplatz 2
3011 Bern
031 312 23 12
[email protected]
www.benevolbern.ch
Abonnentenservice – [email protected]
Zwei Exemplare jährlich 15 Franken
Für Mehrfachbezüge wenden Sie sich an uns
BENEVOL Biel-Bienne
Bahnhofstrasse 30
2502 Biel-Bienne
032 322 36 16
[email protected]
www.benevol-bielbienne.ch
Redaktion
Françoise Engel
Barbara Richiger
Barbara von Escher
Doris Widmer
Christine Häsler
Korrektorat
Renate Kinzl – wort-spiegel.ch
Layout und Druck
Jordi AG
Fotonachweis
Titelblatt: http://www.freeimages.com/
S. 2
Christine Häsler
S. 3
HEKS, Neue Gärten
S. 4
Françoise Engel
S. 5
Pfadi PTA Biel
S. 6
Kinderhütedienst MULTIMONDO /
Enrique Muñoz García
S. 7
Theaterverein Toffen
S. 12 HEKS, Neue Gärten, und Stiftung
Schulungs- und Wohnheime Rossfeld
S. 13 BENEVOL Biel-Bienne
S. 14 BENEVOL Biel-Bienne, Benevol Bern
S. 15 Christine Toggweiler
3
Gedeihende
Freundschaft
Sie bewundert ihre Gartenfreundinnen aus Eritrea, die
beharrlich die Integration anstreben. Nora Burla erlebte
2014 ihre erste Saison als Freiwillige bei HEKS – Neue
Gärten, einem Integrationsprogramm.
Auf Gartenarealen im Kanton Bern bewirtschaften Migrantinnen und Migranten gemeinsam mit Freiwilligen und HEKSMitarbeitenden Gemüse- und Blumenbeete. Auf der fremden
Erde ein Stückchen neue Heimat finden, Kontakte knüpfen, zur
Selbstversorgung beitragen und den Samen des friedvollen
Miteinanders erblühen lassen – dies alles verspricht die Mitwirkung. Die Teilnehmenden sind Asylsuchende, vorläufig aufgenommene und anerkannte Flüchtlinge, die erst seit kurzem in
der Schweiz sind und über kein soziales Netz verfügen. Kinder
sind willkommen und können mit den Eltern jäten und pflanzen
oder sich im Kinderprogramm vergnügen.
Nichts Neues und doch anders
Von Kindesbeinen an ist Nora Burla die Begegnung mit Menschen aus anderen Ländern gewohnt. Die Nord-Süd-Thematik,
die internationale Zusammenarbeit kennt sie aus Studium und
Beruf. «Von Flüchtlingen vernehme ich fast täglich aus der Presse; aber erst durch die Gespräche mit den Flüchtlingsfrauen im
Garten erhielt der Begriff Flucht ein Gesicht.»
Beruflich begleitet die 29-Jährige junge Erwachsene, die für
ein Sozialdienstjahr in die Schweiz einreisen. «Der Unterschied
ist riesig. Hier die Migranten auf Zeit, die neue Erfahrungen
sammeln und dabei möglichst viel Spass wollen, und da die
Vertriebenen, die vieles unwiederbringlich verloren haben.»
Als Freiwillige übernehme sie auch eine angenehmere Rolle,
nicht wie bei der Arbeit als Programmverantwortliche: «Ich
muss weniger streng sein. Die Hierarchie fällt weg, der Umgang ist entspannt und natürlich. Die Beziehung, die beim Gärtnern entsteht, ist zentral.»
Reiche Ernte
In den Wintermonaten hielt Burla den Kontakt zu den Frauen
aus Eritrea. Die Freiwillige bot an, bei Sprach- und Verständnisfragen, bei der Korrespondenz zu helfen, und erteilte Auskunft
über mögliche Anlaufstellen. Die Angebote in Bern für Migranten zu kennen, empfindet sie als bereichernd: «Noch wichtiger
ist es, dass ich in der direkten Begegnung gelernt habe, welche
Hürden es in der Integration gibt. Und dass ich gelernt habe,
in einfachen Worten komplizierte Sachverhalte zu erklären, auf
eine respektvolle Art und Weise.» Das nicht vorhandene Interesse der Bevölkerung an den neu Zugezogenen bedrückt die
junge Frau. Oft höre sie, dass Nachbarn auf höfliches Grüssen
nicht reagierten oder sich gar wegdrehten. «Besonders oft
passiert dies Rania, die ein Kopftuch trägt.» Im Familiengarten
seien die Flüchtlinge zwar willkommen, aber gemeinsame Gespräche noch schwierig, der Dialekt sei hindernd.
«Ich fühle mich beschenkt, durch das Vertrauen, die Freundschaft, die mir entgegengebracht wird. Die Hürden für eine gelingende Integration sind sehr hoch. Ich habe grosse Achtung
für die Migrantinnen, die nicht resignieren und sich unermüdlich
bemühen.» Die Krönung der letzten Saison war, Ende Juli mit
den beiden Gartenfreundinnen das Fest des Fastenbrechens –
Id al-Fitr – zu feiern. «Mein Mann und ich wurden mit Speisen
verwöhnt und wir lachten viel – ein unvergessliches Erlebnis.»
www.heks.ch / Neue Gärten
Barbara Richiger
L’intégration prospère
Dans le cadre de ses activités pour des œuvres EPER,
Entraide Protestante Suisse, Nora Burla âgée de 29 ans, issue du domaine social, habituée au contact avec des étrangers, relate comment elle a vécu l’intégration avec des réfugiées érythréennes. C’est sur l’aire des jardins familiaux
du canton de Berne, en tant que bénévole, qu’elle a appris à
les connaître en jardinant. La plupart des participants sont
des réfugiées arrivées depuis peu en Suisse; quelques-unes
amènent aussi leurs enfants, un programme spécial leur
étant destiné. C’est dans l’approche personnelle qu’on comprend le mieux tous les obstacles à franchir pour parvenir
à l’intégration prétend Nora: «J’ai pu expliquer des choses
compliquées avec des mots tout simples. Les nouvelles
venues souffrent de rejet, on ne répond pas toujours à leur
bonjour surtout quand elles portent le foulard.»
Les réfugiées sont bienvenues dans les jardins familiaux
même si le dialecte suisse-allemand est une barrière de
plus. «Je me sens gratifiée par l’amitié et la confiance qu’on
me témoigne», dit Nora. Le clou de la saison passée a été
l’invitation reçue pour la fête de fin du jeûne. «Mon mari et
moi avons été gâtés par les mets préparés et nous avons
beaucoup ri!»
4
Voyage, voyage –
un bénévolat incognito
Laquelle conduit le groupe?
L’image du bénévolat ne correspond souvent pas à ce que s’en
fait le public au premier abord.
Il a une connotation de dame
d’œuvre dévouée qui donne de
son temps et de sa personne
à des malades cacochymes et
ennuyeux.
Il peut cependant revêtir une tout autre
allure et se cacher sous des activités
très différentes beaucoup plus engageantes et alertes. Il arrive qu’on fasse
du bénévolat comme le bourgeois de
Molière faisait de la prose, sans le savoir
ou, plus précisément, sans en prendre
pleinement conscience!
Un projet de vie appétissant
Le bénévolat est une activité librement
choisie sans rétribution qui s’exerce
généralement au sein d’une société sans
but lucratif. Dans mon cas, la tâche qu’on
m’a proposée a complètement obnubilé
son aspect bénévole. On me demandait
de préparer des voyages culturels pour
l’université populaire jurassienne. J’ai
accepté et je me suis mise au travail. La
motivation la plus grande a été de faire
aimer tout ce que j’appréciais. Je voulais
que d’autres éprouvent le plaisir que
j’avais moi-même éprouvé, qu’ils aiment
ce que j’avais aimé. Je me suis tout de
suite réjouie de préparer et d’organiser
harmonieusement ces escapades.
Une mission stressante
pleine d’inconnues
Les débuts furent semés de doutes et
d’incertitudes. J’étais seule à décider,
à choisir à concevoir. Les journées de
voyage furent minutieusement élaborées.
J’ai même été sur place pour vérifier: la
première fois que je suis partie avec un
tout petit groupe à Gênes, j’avais un peu
d’appréhension au fond de moi.
Savoir et vouloir se jeter à l’eau
Quand on accompagne des gens qui
vous ont fait confiance, on a une certaine
responsabilité envers eux. J’en étais bien
consciente, aussi je me suis efforcée
de répondre à leurs besoins. C’est peutêtre l’aspect bénévole du travail. Comme
pour toutes les situations où nous sommes au service du prochain, il faut savoir
faire passer nos besoins en dernier. J’ai
essayé, cela a marché!
Un bénévolat enrichissant, sympathique, social, gratifiant
Il y a deux ans maintenant que je conduis
des groupes. Cela me procure un immense plaisir. Par monts et vaux, je
guide, montre, et fais découvrir. Quels
beaux moments nous passons tous
ensemble! J’en oublie complètement
l’aspect bénévole au profit de l’échange
et de la communication complice et amicale. Sous l’étiquette du bénévolat, il est
possible de s’impliquer dans des domaines d’activité aussi divers que le sport,
la culture ou les loisirs. Chaque fois que
des personnes se réunissent avec plaisir
pour partager des activités communes,
c’est un plus pour la société car des liens
se nouent. Souvent le bénévolat en est le
catalyseur. Etre avec les autres pour les
autres à la satisfaction de tous, voilà ce
que ma mission de voyages m’a apporté.
Je remercie l’université populaire jurassienne de m’en avoir fourni l’opportunité.
Françoise Engel
Weitergeben können, was
man selber schätzt
Françoise Engel engagiert sich ohne
Entgelt in einem speziellen Gebiet.
Sie ist Reiseleiterin für die Volkshochschule im Berner Jura und kann so
ihre Passion, das Reisen und Entdecken, weitergeben. Als sie vor zwei
Jahren angefragt wurde, ehrenamtlich Reisen zu organisieren, war sie
erfreut und skeptisch gleichzeitig.
Minutiös hat sie die erste Reise geplant, ist sogar im Voraus noch einmal nach Genua gefahren, um alles
genau und vor Ort vorzubereiten. Als
Leiterin war sie verantwortlich für das
Wohl einer Gruppe von Menschen, die
ihr vertrauten. Diese wollte sie nicht
enttäuschen.
Jetzt nach zwei Jahren sagt sie überzeugt, der Aufwand habe sich mehr
als gelohnt und es mache immens
Spass, solche Reisen vorzubereiten
und durchzuführen: «Neue Begegnungen, gemeinsame Erlebnisse,
zufriedene Reisende, die eigenen
Passionen weitergeben, kurz: Herzlichen Dank, dass ich dank freiwilligem Einsatz all diese Erfahrungen
machen durfte.»
5
Fun und Action
bei der PTA Biel
Die PTA, Pfadi Trotz Allem, möchte
Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen, geistigen oder mehrfachen
Behinderung durch möglichst verschiedenartige Aktivitäten ihre Fähigkeiten
und Fertigkeiten erfahren lassen. Der
Grundgedanke der PTA ist: Kinder und
Jugendliche sind in erster Linie Pfadis
und erst in zweiter Linie Behinderte. Mit
«Die PTA Biel steht für Fun, Pfadigeist,
Abenteuer und gaaanz viel Action in der
Natur!» stellt sich die Bieler Gruppe auf
ihrer Webseite vor.
Regelmässig gibt es Pfadilager, letztes Jahr eines in Täuffelen als Teil des
Kantonslagers, bei teilweise miserablem
Wetter. Ein Beispiel, das zeigt, was Inklusion von Menschen mit einer Behinderung bedeutet. Die ehrenamtlichen
Lagerleiterinnen und -leiter befähigen
sich in der Lagerorganisation und der Gestaltung von Freizeitaktivitäten für Kinder
mit speziellen Bedürfnissen. Prägende
Erfahrungen, die den Sinn für Inklusion
und das Miteinander in der Gesellschaft
stärken und, wer weiss, vielleicht sogar
die künftige Berufswahl beeinflussen.
Man spürt den Spass, den alle bei der
Planung, Durchführung und Verarbeitung
dieses Lagers mit den Kindern und Jugendlichen hatten. Lesen Sie dazu Zitate
aus dem Lagerbericht 2014:
Inoterra und die Schlümpfe!
Montag:
Wir machten uns auf den Weg auf die
Insel Inoterra. … Nach einem langen
Marsch und einer Mittagspause kamen
wir etwas erschöpft aber dennoch glücklich in Inoterra an. … Danach hiess uns
der König von Inoterra, William Wasserscheu, willkommen … es regnete in
Strömen und wir waren alle froh, dass
wir nach der Feier in unsere Schlafsäcke
durften.
Am Mittwochmorgen …
… machten wir uns auf Piraten-Suche!
Doch als wir diese fanden, liessen sie
uns nicht mehr gehen. Sie spielten mit
uns ein Leiterlispiel. Dabei mussten wir
Aufgaben erfüllen … Am Nachmittag
trafen wir auf unser APG. Auch sie wollten William Wasserscheu und Inoterra
kennenlernen. Gemeinsam schlumpften
wir eine schlumpfige Wasserstafette. Mit
riesigen Flossen und einer Taucherbrille
ausgestattet, rannten wir übers Feld.
Am Samstag …
… bekamen wir den Hinweis von König
Wasserscheu, dass in Aarbergien kleine
blaue Wesen gesichtet wurden. Um keine
wertvolle Zeit zu verlieren, packten wir
unsere Rucksäcke und machten uns auf
den Weg. In der Badi von Aarbergien wurden wir fündig, viele Schlümpfe haben
sich dorthin verlaufen. Wir schickten sie
zurück in ihr Schlumpfendorf und gönnten uns eine warme Dusche, um uns den
Dreck unter den Fingernägeln endlich mal
wegzuwaschen. Hygiene ist William Wasserscheu nicht sehr wichtig … Duschen
gibt es auf Inoterra keine.
Am Dienstag …
… mussten wir nochmals unser Möglichstes geben, um Ferni zu befreien! Einen
Schlumpftrank zu brauen schien uns eine
gute Idee. Bei anderen Pfadis suchten
wir die Zutaten für den Schlumpftrank,
den uns Papa Schlumpf empfohlen hat.
Es entstand ein schlumpfblaues Gebräu,
das wir zusammen tranken… Am Nachmittag badeten wir im See, um uns
etwas abzukühlen von den schlumpfigen
Anstrengungen.
Am Freitag …
… hiess es Abschied nehmen von Inoterra, den vielen Zelten, der grossen
Burg und von William Wasserscheu. Es
war ein grossartiges Erlebnis!
InfoBENEVOL dankt «Spunk» und «Condura» für die Berichterstattung.
Eclaireurs avant tout,
éclaireurs malgré tout
Garder l’esprit scout! Le groupe
PTA (éclaireurs avant tout) a écrit
un compte-rendu du camp cantonal
des scouts à Täuffelen. A travers
des activités dûment préparées,
les responsables bénévoles ont laissé l’opportunité à des scouts avec
handicap d’exercer leurs capacités
et leur dextérité. En lisant le rapport annuel on comprend combien
cette semaine leur a procuré de
plaisir malgré une météo quelquefois exécrable. C’est un bel exemple
d’insertion dans la société d’enfants
avec des besoins spécifiques. On
leur a permis de vivre des expériences marquantes qui les renforcent
et, qui sait, influencera le choix d’un
métier futur.
Inoterra et les Schtroumpfs,
moments forts du camp:
Mercredi: à la recherche des pirates et rencontre avec le roi William
Wasserscheu à Inoterra.
Samedi: piscine de Aarbergien avec
une bonne douche car il n’y a pas de
douche à Inoterra.
Mardi: fabrication d’une mixture
bleu schtroumpf et baignade dans le
lac pour se rafraîchir.
Vendredi: on a pris congé de Inoterra et de William Wasserscheu de
toutes les tentes et du château.
C’était une semaine remarquable!
6
Le bénévolat:
donner pour
recevoir
Nadia est née en Algérie et vit
depuis de nombreuses années en
Suisse. Au début ça a été difficile
pour elle, toute fois son intégration a été facilitée par le travail
rémunéré et puis par le bénévolat.
Nadia parle de ses expériences
avec Françoise Engel.
Madame Nadia…, comment vous sentez-vous aujourd’hui?
Très bien, contente, intégrée et à l’aise
dans ma vie familiale et professionnelle.
Ça n’a pas toujours été comme ça.
Pouvez-vous préciser?
Je viens d’Algérie, et, quand je suis arrivée ici, j’ai changé de monde. Au début,
sans travail, j’ai eu beaucoup de mal à
m’habituer.
Comment avez-vous fait pour vous en
sortir?
J’ai cherché du travail. A ce moment-là,
même sans formation on en trouvait.
Etiez-vous satisfaite?
Oui, je travaillais dans un home. Après restructuration, le personnel a été réduit.
Je me suis retrouvée sans rien et c’est là
que la galère a commencé. J’ai cherché
mais je n’ai obtenu que des réponses négatives. Je sentais au fond de moi que
j’avais besoin de faire quelque chose
mais personne ne me voulait…
C’est là que vous avez commencé le
bénévolat?
Oui, et c’est par hasard. En fréquentant
les ateliers pour les femmes migrantes,
on m’a demandé si je voulais bien garder
bénévolement les enfants de celles qui
suivaient les cours. Je m’y suis mise volontiers. J’ai eu du plaisir.
Pendant combien de temps avez-vous
travaillé comme bénévole?
Je l’ai fait 7 ans sans voir le temps passer. J’avais trouvé mon bonheur dans ma
garderie.
Comment êtes-vous parvenue à réintégrer le monde du travail?
Grâce aux responsables du bénévolat,
j’ai su qu’on pouvait acquérir un diplôme
d’animatrice de garderie en suivant les
cours à Berne. Il fallait avoir des stages
à son actif. On m’a reconnu l’expérience
acquise pendant mes 7 années. J’ai suivi les cours théoriques et obtenu mon
certificat qui m’a permis d’être engagée
et payée.
Qu’avez-vous éprouvé?
Le contrat de travail m’a donné de la
sûreté. Je me suis sentie chez moi ici
pour la première fois, à l’aise, libre, adulte, fière. Je me suis mise au travail avec
entrain.
Avez-vous des souvenirs de votre bénévolat?
J’en ai une foule avec les enfants bien
sûr, mais, sur le plan personnel ce sont
les contacts que j’ai pu nouer qui m’ont
laissé les souvenirs les plus marquants.
Lorsque j’étais chez moi sans travail je
ne parlais à personne, je n’avais aucun
contact. Je déprimais. Grâce à mon engagement, je suis entrée dans la vie, j’ai
connu des gens merveilleux qui m’ont
tendu la main. Mon horizon s’est ouvert
et surtout il s’est élargi.
Avez-vous un nouvel objectif?
Oui. Je crois qu’il est dans mes cordes de
le réaliser. J’aimerais obtenir un CFC (certificat fédéral de capacité) socio-éducatif
à l’école de St-Imier. Je sais que c’est un
très gros engagement mais je me sens la
force d’y parvenir. Je pourrais ainsi être la
responsable d’une garderie!
Bravo, et bon succès, Nadia, nos vœux
de réussite vous accompagnent!
Françoise Engel
Geben und zurückbekommen, das ist Freiwilligenarbeit
Nadia kommt ursprünglich aus Algerien und lebt seit vielen Jahren in der
Schweiz. Damals war es schwierig
für sie. Erst als sie eine Arbeit als
Aushilfe in einem Heim fand, konnte
sie sich integrieren. «Damals war das
noch einfach, auch ohne Ausbildung,
nicht so wie heute«, sagt sie. Nach einer Restrukturierung im Heim verlor
sie die Stelle. Es folgten viele erfolglose Bewerbungen. Sie spürte, dass
sie etwas tun musste, aber niemand
brauchte sie. Durch Zufall hörte sie,
dass für Sprachkurse für Frauen
Personen gesucht wurden, die während der Kurse die Kinder der Frauen
hüteten. So ist sie in diese Aufgabe
hineingewachsen und hat viel Spass
gehabt. So viel, dass sie die Suche
nach einer bezahlten Arbeit aufgab.
Erst nach sieben Jahren konnte sie
dank der Hilfe ihrer Vorgesetzten
eine Ausbildung als «animatrice de
garderie« beginnen und auch abschliessen. Der erste Arbeitsvertrag
machte sie stolz. Sie fühlt sich endlich zufrieden und frei. Ein Abschluss
mit Fähigkeitszeugnis ist ihr nächstes
Ziel. Damit kann sie sogar Leiterin eines Kinderhortes werden. Viel Erfolg
wünscht infoBENEVOL.
7
Wohltuendes Spektakel
«Pinte Rösi» steht aufrecht, trägt ruhig das Tablett
mit der Karaffe Neuenburger und den leeren Gläsern. Die Bühne ist dunkel, nur die Büste der Erzählerin ist ausgeleuchtet. Im voll besetzten Saal ist es
mucksmäuschenstill, die Wirtin fragt: «Freigsproche
ja. Aber – würklech frei?»
Um diese Schlüsselfrage dreht sich das Stück «D Schattmattbure» nach dem Roman von Carl Albert Loosli. Der 1877 im
Seeland unehelich geborene und 1959 in Bümpliz verstorbene
Autor war seiner Zeit weit voraus. Die Ansichten und Visionen
des scharfen Kritikers Carl Albert Loosli sind aktuell geblieben.
Die Scham und ihre fatalen Folgen, die in die Familienmuster
verstrickt werden, stellte das Ensemble des Vereins Theater
Toffen eindrücklich dar.
Sie hält die Fäden
Über 40 Aktive und rund 150 Gönner zählt der Verein heute.
Begonnen hat alles mit 13 Theaterbegeisterten, welche im April
1985 das erste Stück aufführten. Die Schauspieler wohnen vornehmlich im Tal, doch auch Auswärtige sind mit dabei. «Uns
ist die Förderung der Spieler wichtig, genau so wie eine hohe
Qualität bei der Inszenierung und der Darbietung», berichtet
Andrea Peter alias Pinte Rösi. Seit 2006 ist die Pflegefachfrau
mit dabei. «Das erste Jahr gilt als Probejahr, danach kann eine
Mitgliedschaft beantragt werden»; offensichtlich ist die Begeisterung des Ensembles ansteckend. Etliche der jungen Leute,
die 2015 mitwirken, möchten dem Verein beitreten. «Mich hat
der Theatervirus sofort gepackt, und dieses Jahr habe ich zum
dritten Mal in Folge die Produktionsleitung innegehabt.» Es liegt
ihr, der vitalen Mutter zweier Töchter, zu organisieren, die Fäden zu halten, ohne dass es ein «Gnusch» gibt. In hektischen
Momenten bleibt sie ruhig, wie auf der Station im Inselspital.
«Ich schätze es sehr, dass mich die Stationsleitung unterstützt.
In den Wochen vor und während der Aufführungen kann ich meine Arbeitsschichten ideal einteilen.»
Spielen für das Wohlsein
Selber wählen, womit sie sich beschäftigt, sei es Handarbeiten,
der Sport, die Gestaltung des Familienlebens oder das Theater,
das ist Andrea Peter sehr wichtig. Die Hände in den zu Schoss
legen, ist nicht ihr Ding. Beschäftigt sein und etwas bewirken,
das tue ihr gut, betont die Toffenerin. Es gelinge sehr gut, die
drei Bereiche Erwerbstätigkeit, Familie und Engagement für die
Kultur zu kombinieren.
Letztes Jahr besuchte die Laiensttchauspielerin in Österreich
gemeinsam mit weiteren Ensemblemitgliedern einen Schauspielkurs. Die Kosten der Weiterbildung wurden teils durch den
Verein und teils durch die Teilnehmer getragen. «Es hat mir
sehr gut gefallen. Ein richtiges Training. Emotionen jeder Art
zu verspüren und dann zu spielen ..., das war oft eine Herausforderung!» Sie empfindet eine grosse Freude, wenn sie ihre
Begabungen ausleben kann. In ihrem Lebensstück würde es
wohl heissen: Theaterspielen. Wirklich frei!
Barbara Richiger
Savoir choisir et jouer
pour se sentir bien
Mener de front des activités de mère de famille, des
activités professionnelles à l’hôpital de l'Ile et exercer en
tant que directrice de production de l’association Théâtre Toffen (fondée en 1985), tel est le défi que relève
avec succès Andrea Peter. Depuis trois ans, c’est elle
qui tient tout entre ses mains. Les acteurs sont principalement des locaux. S’ils étaient 13 au départ, ils sont 40
aujourd’hui et 150 bienfaiteurs ont rejoint l’association.
Mme Peter gère, organise, stimule et prépare. Elle sait
garder son calme en toutes circonstances. Son engagement pour la culture lui tient à cœur. L’an dernier, elle
a fréquenté un cours de théâtre en Autriche dont elle a
tiré grand profit. Au programme cette année, une pièce
de Carl Albert Loosli, écrivain bernois, qui traite de la liberté. Très en avance sur son temps, ses idées gardent
toute leur actualité. Pour Andrea Peter c’est sûr: faire du
théâtre c’est être libre!
8
Hinweise/
Indications
Kurse/courses
Lehrgang Freiwilligen-Koordination
Machen Sie Ihre Organisation zu einem attraktiven Einsatzort für Freiwillige und besuchen Sie den
BENEVOL-Lehrgang für Koordinatorinnen und
Koordinatoren.
Daten: Mittwoch, 14. Oktober 2015
Mittwoch, 28. Oktober 2015
Mittwoch, 11. November 2015
jeweils 8.45–12.45 und 14.00–17.00 Uhr
Mittwoch, 17. Februar 2016, 14.00–17.00 Uhr
Kursleitung: Barbara von Escher, Geschäftsführerin
BENEVOL Biel und Umgebung
Doris Widmer, Geschäftsleiterin Benevol Bern,
NPO-Managerin
Kursort: BENEVOL Biel, Bahnhofstrasse 30, 2502 Biel-Bienne
Kurskosten: Fr. 450.– für Personen, die im Kanton Bern
wohnen oder arbeiten, für alle anderen: Fr. 740.–
Anmeldung: bis 16. September 2015, BENEVOL Biel,
031 322 36 16, [email protected]
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
Zielpublikum: Der Lehrgang ist konzipiert für Verantwortliche
in der Freiwilligenarbeit (Ehrenamtliche und Angestellte) in
Institutionen, Organisationen und Kirchgemeinden.
Themen: Grundlagen der Freiwilligenarbeit / Rechtliche Aspekte / Freiwilligenarbeit in der Organisation verankern / Freiwillige suchen und behalten und deren Einsatz anerkennen /
Öffentlichkeitsarbeit und Social Media / Erfahrungsaustausch
Formation Bénévolat-Vaud
Ces formations sont prioritairement destinées aux associations actives dans le canton de Vaud. Des listes d’attente sont
proposées aux organisations actives dans d’autres cantons
qui souhaitent s’y inscrire: www.benevolat-vaud.ch
Recrutement: valoriser les compétences
professionelles et sociales acquises dans le
bénévolat.
Objectifs: Faire le lien entre les compétences acquises dans
le cadre d’un engagement bénévole et les compétences utiles
au monde professionnel. Passer de la définition des compétences nécessaires aux questions concrètes à poser lors de
l’entretien de recrutement. Tester les questions en entretien.
Contenu: Cette formation permet à toute personne amenée
à recruter du personnel salarié d’être sensibilisée aux compétences que les candidats ont acquises dans leurs expériences
bénévoles et qui seront utiles dans le poste mis au concours.
Méthode: Travail préparatoire, apports théoriques, travail
individuel et en groupe, entretien fictif, soutien individualisé
possible.
Public cible: Tout employeur, non professionnel des ressources humaines (entreprises, associations, institutions, etc.).
Intervenants: Catherine Buchet, consultante RH et psychologue du travail, et Perry Fleury, directeur des ressources
humaines et coach certifié
Le conflit, j’en fais quoi?
Contenu: Au travers de quelques bases théoriques de communication non violente et des analyses de pratiques entre
participants, cet atelier vise à trouver des pistes pour traiter
les conflits de manière efficace.
Public cible: Toute personne fréquentant un groupe d’entraide
autogéré, tout bénévole actif
Intervenante: Marie-Claude Ischer, médiatrice et formatrice
d’adultes
Dates: Jeudi 1er octobre 2015, 18.00–21.00h
Lieu: Bénévolat-Vaud, Av. Ruchonnet 1, 1003 Lausanne
Prix: Chapeau à la sortie
9
VA BENE
Besuchen und begleiten – eine Weiterbildung
für Freiwillige
Informationsabend: Mittwoch, 26. August 2015, 18.30 Uhr,
bei BENEVOL Biel
Zielpublikum: Der Kurs richtet sich an Personen, die gerne
regelmässig (1–4 mal im Monat) andere Menschen besuchen
oder im Alltag begleiten möchten. Neben einer allgemeinen
Einführung gibt es Themenabende, bei denen Fachleute und
direkt Betroffene Einblick geben in verschiedene Krankheitsbilder und Behinderungsarten. Praktische Tipps und Übungen
runden den Kurs ab.
Wann: Ab Mittwoch, 9. September 2015, 18.30–21.15 Uhr,
neunmal Mittwochabend, und ein Samstag von 9.30–15.30 Uhr.
Kursleitung: Verschiedene Fachpersonen aus den angesprochenen Bereichen
Kursort: In der Regel: Bahnhofstrasse 30, 2502 Biel
Kursgeld: CHF 370.– Ratenzahlung möglich. Personen, die
sich für ½ Jahr im Projekt VA BENE engagieren, erhalten die
Kosten rückerstattet.
Anmeldung bis 4. September 2015, BENEVOL Biel, Bahnhofstrasse 30, 032 322 36 16, [email protected]
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
Veranstaltungen/
Manifestations
Tête-à-Tête
Lernen Sie Freiwilligen-Engagement kennen. Benevol Bern und
seine Mitglieder stellen bereichernde Einsatzmöglichkeiten
vor. Am Eröffnungsfest des Berner GenerationenHauses am
Freitag, 12. und Samstag, 13. Juni, von 10.00 bis 16.00 Uhr.
Es ist keine Anmeldung nötig und der Anlass ist kostenlos.
Wir freuen uns auf Sie!
www.benevolbern.ch
Jedem seinen Weg – Vernissage – Dauerausstellung Heidi Ernst, Fotos
Montag 29. Juni um 18:00 Uhr.
Selbsthilfe BE und BENEVOL Biel laden Sie herzlich ein zur
Vernissage der Fotoausstellung «Jedem seinen Weg» von
Heidi Ernst. Die Sujets, welche die Fotografin am Wegesrand
gefunden hat, sind humorvoll, aber auch nachdenklich stimmend. An der Vernissage liest Frau Marianne Finazzi ebensolche Texte auf Französisch.
Selbsthilfe BE und BENEVOL Biel freuen sich, Sie anlässlich
der Vernissage zu begrüssen.
Wann: Montag, 29. Juni 2015 | 18.00–21.00 Uhr
Wo: Selbsthilfe BE und BENEVOL Biel, Beratungszentrum Biel |
Bahnhofstrasse 30 – 2502 Biel/Bienne.
Die Dauerausstellung kann während der Geschäftszeiten von
Selbsthilfe BE besichtigt werden.
A chacune son chemin – Vernissage – Exposition permanente Heidi Ernst, Photos
Lundi 29 juin à 18h00
Info-Entraide BE et BENEVOL Bienne ont le plaisir de vous
convier au vernissage de l’exposition de photos «A chacune
son chemin» de la photographe Heidi Ernst, un méli-mélo de
photos pleines de fantaisie, d’humour et de tendresse, trouvées sur le bord du chemin … présente également Marianne
Finazzi qui nous fera la lecture de quelques histoires hors des
sentiers battus.
Info-Entraide BE et BENEVOL Bienne se réjouissent de vous
accueillir à ce vernissage.
Quand: lundi 29 juin 2015 | 18h00–21h00
Où: Centre de consultation d’Info-Entraide BE Bienne et
BENEVOL Bienne | Rue de la Gare 30 – 2502 Biel/Bienne.
L’exposition permanente peut être visitée durant les heures
d’ouverture d’Info-Entraide BE.
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Mit Speed zum Traumengagement
Das soziale Kapital der Schweiz
Speeddating für Freiwillige / 22. und 23. Oktober 2015
Band 1 der Reihe
«Politik und Gesellschaft in der Schweiz»
Sie suchen den idealen Freiwilligeneinsatz, haben aber nur wenig
Zeit, um Informationen zu sammeln? Dann sind Sie bei «Sie sind
ENGAGIERT!», dem Speeddating für Freiwillige, richtig.
Am 22. und 23. Oktober 2015 stellen sich gemeinnützige
Berner Organisationen vor. Lernen Sie abwechslungsreiche
Einsatzmöglichkeiten kennen, wo Ihr Engagement wirkt. Im
zehnminütigen Gespräch erfahren Freiwillige, worum es konkret geht und wie die Freiwilligenarbeit koordiniert und gewürdigt wird.
Speeddating ist rasch, direkt und konkret; die Karten liegen auf
dem Tisch und vielleicht ist auch ein wenig von «Love is in the
air» zu verspüren ...
www.benevolbern.ch/speeddating
Medientipps/
Suggestions des médias
Des bénévoles plus nombreux
mais moins réguliers
Etude «La France Bénévole 2014»
«Ce qui compte ne peut pas toujours être compté», affirmait Albert Einstein. Recherches et Solidarités et Pro Bono
Lab tentent de contredire le célèbre physicien en publiant
ensemble la onzième édition de l’étude «La France Bénévole».
Cette étude nationale s’attache depuis plusieurs années
à compter ceux qui comptent: les bénévoles en France,
leur engagement, leurs motivations et leurs actions.
Depuis 2013, le constat est clair: les bénévoles sont plus
nombreux mais ils sont moins réguliers dans leur engagement. En effet, la France compte un million de bénévoles en
plus depuis 2010. Leur nombre s’élève ainsi à 12,5 millions.
Pourtant ils sont moins nombreux à s’engager sur une base
hebdomadaire: seulement 5,5 millions d’entre eux interviennent chaque semaine, soit 10,5% des français contre 13,5%
en 2010.
L’étude entière est disponible sur le blog suivant: pro-bono
France – http://bit.ly/1Rk6Db2
Medialisierung, Individualisierung und veränderte Lebensgewohnheiten fordern die Entwicklung des Miteinanders zunehmend heraus und gefährden die Fundamente des sozialen
Zusammenhalts. In diesem Band analysiert Markus Freitag mit
seinen Mitautoren Wesen und Formen des Sozialkapitals in der
Schweiz. Gehen den Vereinen die Mitglieder und den Institutionen die Freiwilligen aus? Wie gelingt soziales Miteinander?
NZZ libro, www.nzz-libro.ch, 352 Seiten, Das soziale Kapital
der Schweiz [Klappenbroschur] / Markus Freitag (Hrsg.),
ISBN: 978-3-03823-882-9 Buch, 36 Franken plus Versand,
978-3-03823-999-4 e-book, 23.60 Franken
Anders begabt und freiwillig engagiert!
Empfehlungen zur Unterstützung des freiwilligen
Engagements von Erwachsenen mit intellektuellen
Beeinträchtigungen
Nicht alle Menschen können sich gleichermassen als Freiwillige
beteiligen, z.B. Personen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung. Dies zeigt auf, welche Herausforderungen das freiwillige
Engagement für Personen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung mit sich bringt und wie sie besser in ihrem Engagement
unterstützt werden können. Praxisnahe Empfehlungen für die
Freiwilligen, für Einsatzorganisationen und Vermittlungsstellen
bieten Instrumente im Freiwilligen-Management. Auch ein Konzept-Kursangebot gehört dazu.
Autoren: Monika T. Wicki, Dr., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (mbA) im Bereich Forschung und Entwicklung an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. Simon Meier, lic. phil., ist wissenschaftlicher Assistent im Bereich
Forschung und Entwicklung an der Interkantonalen Hochschule
für Heilpädagogik (HfH) in Zürich.
Quelle / Bezug: Seismo Verlag, Wicki, Monika T.; Simon
Meier, 2014, ISBN 978-3-03777-138-9, 180 Seiten, Umschlag:
broschiert, Fr. 32.00, Euro 25.00
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Le bénévolat en guise
de thérapie!
Le parcours de vie de Monsieur Carlos Monnier
est tout à fait original!
Son chemin commence par être un petit sentier caillouteux,
puisque Carlos voit le jour à Bogotà comme enfant des rues.
Pendant 5 ans, il vit avec d’autres enfants qui s’occupent plus ou
moins de lui. Il apprend la solidarité. Une bonne fée se penche
sur sa paillasse, car un jour il arrive à la Chaux-de-Fonds grâce
à Terre des Hommes. Carlos se retrouve avec une maman, un
papa, un frère et une sœur. Un changement radical auquel il
s’habitue petit à petit. Les contraintes, la langue, l’école ainsi
que tous les nouveaux apprentissages qui lui serviront dans
son avenir sont acquis à force de volonté, non sans mal, non
sans rébellion, non sans difficultés.
A la fin de sa scolarité, il trouve un emploi dans un restaurant.
Après son temps d’essai probant, son patron lui propose de
faire un apprentissage dans la branche, ce qu’il entreprendra
et finira avec succès. Carlos choisit un métier au service des
autres. Souriant, compétent, efficace il gravit les échelons
de la profession et devient chef de rang. Mais le métier perd
de son attrait avec le service sur assiette. Carlos décide de
changer. Il devient aide-infirmier. Il exerce avec bonheur sa
nouvelle profession.
Tout va bien quand, patatras, un accident de santé vient troubler ce parcours tranquille. Carlos souffre à son tour. Un burnout lui tombe dessus.
Suit une période noire, hospitalisation, cure, difficile retour à
la vie ordinaire. Carlos met du temps à reprendre sa vie en
main. C’est à ce moment qu’il se dit qu’il pourrait donner un
peu de son énergie renaissante. Tout naturellement, il en vient
au bénévolat. Ayant été fort démuni et très éprouvé dans sa
santé, il est à même de mieux comprendre les autres. Il offre
de son temps à Evilard au home La Lisière.
Rapidement, il prend ses marques dans l’établissement, gagnant la confiance des résidents comme du personnel régulier.
Il devient même très apprécié car il sait mettre la main à la
pâte, adresser un sourire, aider lors des animations. Pas un
anniversaire n’est fêté sans qu’il ne serve des tranches de gâteau! Il contribue au bien-être des patients en les aidant dans
leurs ateliers. Chacun peut faire appel à lui. Toujours disponible, il prête main-forte à celles et ceux qui sont devenus trop
gauches pour certains gestes indispensables. Il soutient ceux
dont la démarche devient vacillante, il converse avec ceux qui
ont besoin de parler, il leur sourit. Chacun l’apprécie, Carlos
se sent valorisé par son bénévolat. Il se sent mieux parce qu’il
aide les autres, tellement mieux qu’il peut diminuer la dose des
médicaments qu’il doit prendre au quotidien! Ragaillardi par
cette constatation, Carlos donne aussi un coup de main au La-
Il tient à cœur à M. Monnier d’adresser des remerciements à
tous ceux qui l’ont aidé dans sa vie et soutenu dans les moments difficiles.
Freiwilliges Engagement
als Therapie
Carlos ist in Bogotà als Strassenkind geboren. Er
wurde von einer Schweizer Familie adoptiert und erhielt so eine Schwester und einen Bruder. Nach einer
Kindheit mit Hochs und Tiefs machte er eine Lehre im
Gastgewerbe. Er wechselte den Beruf und arbeitete in
der Folge als Hilfspfleger. Dienen und helfen war sein
Leben. Es folgte eine schwarze Zeit nach einem Burnout mit schwerer Depression, Hospitalisation, Medikamenten … Wiedereinstieg in die Erwerbsarbeit war
unmöglich. Ein freiwilliger Einsatz in einem Altersheim
war die Lösung. Dort, wo die Arbeit der Angestellten
aufhört, ist Carlos da. Er setzt sich zu ihnen, hat Zeit
für ein Lächeln, kann zuhören, hilft im Atelier und ist
glücklich. Ein Nebeneffekt dieses Einsatzes: Carlos
kann die Medikamente stark reduzieren. Seit einiger
Zeit ist er zusätzlich im Ladenbistro aktiv, einem Begegnungsort für Menschen mit und ohne Handicap in Biel.
Im Gespräch betont Carlos, er möchte auf diesem Weg
allen danken, die ihn in seinem Leben bisher unterstützt
und begleitet haben.
denbistro dans la vieille ville. Il est le premier à faire l’apologie
du bénévolat non seulement pour aider les autres mais pour
s’aider soi-même.
Françoise Engel
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Editorial
«Die integrative Rolle der Freiwilligenarbeit stärken»
Dem gelingenden Leben mit und
ohne Freiwilligenarbeit spürten
Forscher der ETH Zürich und
der Universität Zürich nach.
Die Studie sowie ein Review der
bisherigen Befunde legen nahe:
Freiwilligenarbeit fördert die
Gesundheit. Diejenigen, die am
meisten davon profitieren könnten, bleiben jedoch zu oft aussen
vor.
2012 wurde Work-Life-Balance zum Unwort des Jahres gewählt. Man hört es oft
in der S-Bahn, beim Sport und im Ausgang. Meistens dann, wenn die Balance
weg ist. Noch grösser ist das Unbehagen, wenn einer sagt: «Hey! Kein Problem, ich bin im Gleichgewicht.» Vielleicht
ist es ein Freiwilliger.
Macht Freiwilligenarbeit gesund?
Bei der Studie des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mitgearbeitet hat auch
Romualdo Ramos. «Die Werteänderung
der letzten Jahre zur Frage der Sinnhaftigkeit bei der Arbeit ist bemerkenswert.
Die Arbeitspsychologie befasste sich
ausgiebig damit. In der aktuellen Studie untersuchten wir die Wirkung des
unbezahlten Engagements auf Erwerbstätige.» Aus den USA lagen zahlreiche
Studien vor, die die gesundheitlichen Effekte der Freiwilligenarbeit auf Senioren
untersuchten. So ist es bekannt, dass
freiwillig engagierte Rentner insgesamt
eine bessere Gesundheit haben als die
Vergleichsgruppe. In der SNF-Studie
wurden 750 volljährige Arbeitnehmende
in der Deutschschweiz befragt, wovon
ein Drittel Freiwillige sind. Das Studienergebnis legt nahe, dass Freiwilligenarbeit
tatsächlich mit Gesundheit korreliert
(weniger Stress- und Burnoutsymptome,
und gesteigertes psychisches, soziales
und emotionales Wohlbefinden). Ausserdem, und trotz zusätzlicher Belastung,
sind Freiwillige zufriedener mit dem
Ausbalancieren zwischen Berufs- und
Privatleben als Erwerbstätige ohne Engagement.
«Gesundheit wird allgemein als physische und psychische Gesundheit verstanden. In der Forschung sprechen wir
zunehmend von der sozialen Gesundheit», führt Ramos aus. Das Konzept der
sozialen Gesundheit umfasst die materiellen, kulturellen und gesellschaftlichen
Ursachen und Rahmenbedingungen für
Gesundheit. «Menschen empfinden sich
dann als gesund, wenn sie sozial eingebunden sind, wenn ihr Tun für sie Sinn
macht und wenn sie teilhaben können.»
Die so geschaffenen positiven Emotionen stärken wiederum den Körper. Die
Zugehörigkeit zu einem sozialen Netzwerk kann auch gesundheitsbewusstes
Verhalten fördern, hält Romualdo Ramos
fest. Den grössten Effekt erzielt man
mit regelmässigem und lang dauerndem
Engagement.
Bedingungen
Trotz der klaren Tendenz, dass freiwilliges Engagement wohl tut, tut es dies
nicht bei jedem und nicht in jedem Fall.
Hemmend wirken fremdbestimmte Beweggründe, wie das Engagement zu
Karrierezwecken oder durch Druck aus
dem sozialen Umfeld, dann bleibt die positive Wirkung ganz aus. Dazu stellen die
Forscher eine Beziehung in beide Richtungen fest: Freiwilligenarbeit kann Gesundheit fördern, oft sind es aber auch
gesunde Leute, die Freiwilligenarbeit
leisten. Dies spricht für einen Selektions-
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prozess, in dem gesunde Menschen sich
durch Freiwilligenarbeit gesund erhalten,
während diejenigen welche davon profi tieren würden, ihr fern bleiben.
schaffen, die eine Landessprache erwerben, und barrierefreie Einsätze für
Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, so die Vision.
Freiwilligenarbeit für alle
«Die Erkenntnisse sollen Eingang in der
Praxis finden», wünscht sich der Arbeitspsychologe Romualdo Ramos «Wir wollen mit Non-Profit-Organisationen Wege
suchen, wie sie ihre wertvolle integrative
Rolle wahrnehmen können. Zum Beispiel
durch neue Tätigkeitsfelder, «peer-topeer volunteering» (von gleich zu gleich,
Anm. d. Red.) ist so ein Ansatz. Besonders feinfühlige Menschen, welche sich
in ähnlichen Lebenssituationen finden
bzw. gefunden haben, haben oft eine
ausgeprägte Fähigkeit in der Begleitung
anderer Hochsensibler.» Niederschwellige Einsätze ermöglichten den Einstieg in
die Freiwilligenarbeit, darauf kann aufgebaut werden. Sprachbarrieren umgehen
und geeignete Aufgaben für Menschen
Barbara Richiger
Information
Review «Hält Freiwilligenarbeit gesund?
Erklärungsansätze und kontextuelle
Faktoren», Romualdo Ramos und Theo
Wehner, zum Buch Psychologie der
Freiwilligenarbeit, T. Wehner, S. Güntert
(Hrsg.),
ebook ISBN 978-3-642-55295-3,
Hardcover ISBN 978-3-642-55294-6,
DOI 10.1007/978-3-642-55295-3,
Springer Verlag Berlin Heidelberg 2015
«Busy Yet Socially Engaged: Volunteering, Work-Life Balance, and Health in the
Working Population», Romualdo Ramos,
Le rôle intégrateur du bénévolat
D’après une étude de l’Université de Zurich et des chercheurs de l’ETH, le bénévolat est directement corrélé à
un bon état de santé (moins de stress, de symptômes
de burn-out, augmentation du bien-être psychique et du
bien-être émotionnel). Malgré l’augmentation de la charge
de travail, les bénévoles sont plus satisfaits de l’équilibre
entre leur vie privée et leur vie professionnelle.
Le bénévolat, une panacée?
Les vertus du travail bénévole sont remarquables. Cependant, cet effet ne se déploie pas lorsque l’engagement est
motivé par des objectifs de carrière ou répond à une pression sociale.
De très nombreuses recherches faites aux Etats-Unis
concernent les effets positifs de ce libre engagement chez
les seniors. Il est ainsi démontré que les retraités s’engageant bénévolement jouissent d’une meilleure santé que
MSc, Rebecca Brauchli, Dr., Georg
Bauer, Dr. med., Theo Werner, Prof. Dr.,
and Oliver Hämmig, Dr., JOEM, Journal
of Occupational and Environmental
Medicine, Volume 57, Number 2, February 2015.
«Les bénéfices du volontariat pour les
personnes actives», Fonds National Suisse de la Recherche Scientifique, publication online,
www.sncf.ch/fr, 10. Februar 2015
«Volunteering may be good for body
and mind», Harvard Health Publications,
Stephanie Watson, Executive Editor,
Harvard Women’s Health Watch, 26. Juni
2013, 11:35 AM online,
www.health.harvard.edu/blog
Romualdo Ramos, Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention,
Universität Zürich,
E-Mail [email protected]
ceux qui ne le font pas. Selon Romuald Ramos, chercheur,
le concept de santé sociale comprend des causes matérielles, culturelles et sociétales. «Les personnes se sentent
en bonne santé lorsqu’elles sont intégrées socialement,
lorsque leurs actes ont un sens et lorsqu’elles peuvent participer.» Les émotions générées renforcent le corps.
L’intégration dans un réseau social stimule un comportement responsable envers la santé. L’effet le plus significatif
est obtenu par le biais d’un engagement durable et régulier. Des personnes allophones et des personnes avec des
besoins spéciaux sont celles qui profiteraient le plus du
bénévolat. Malheureusement, elles en restent trop souvent
écartées. Le professeur Ramos s’engage avec des associations pour un bénévolat intégratif car il y voit également
une chance pour le recrutement de nouveaux bénévoles.
D’après sa vision, il faut éluder les barrières linguistiques
et intégrer des personnes ayant des limitations physiques
ou mentales.
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Aktuell aus den Fachstellen
Raphael Corneo
Jan Gnägi
neuer Präsident von BENEVOL Biel und Umgebung
Seit dem 1. Dezember 2014 bin ich Koordinator des Schreibdienstes von Benevol Bern. Viel Spannendes durfte ich in dieser
Zeit erleben. Kein Schreibdienst-Tag ist gleich wie der andere.
Neben den Begegnungen mit unseren Kunden aus aller Welt
schätze ich die Zusammenarbeit mit meinem Schreibdienst-Freiwilligen-Team sehr. Mich beeindruckt, wie viel Herzblut die Freiwilligen bei uns zweimal pro Woche in ihre Arbeit stecken und
mit welcher Freude sie den Schreibdienst mitgestalten. Meine
Aufgaben umfassen die Organisation von Weiterbildungen, die
Einführung und die Begleitung der Freiwilligen im Einsatz und
die Öffentlichkeitsarbeit. Wenn der Andrang gross ist, packe
ich sehr gerne selbst mit an und schreibe Briefe.
Am Schreibdienst fasziniert mich, wie viel man schon mit sehr
wenig erreichen kann. Wie wir mit für uns ganz selbstverständlichen und einfachen Briefen für unsere Kunden einen Unterschied machen können. Doch nicht immer handelt es sich um
einfache Fälle. Immer wieder begegnen wir auch komplizierteren Ausgangslagen, die uns Woche für Woche herausfordern.
Langweilig wird es einem im Schreibdienst ganz sicher nicht.
Der Schreibdienst von Benevol Bern ist für mich der perfekte
Einstieg in das Berufsfeld der Migration, in dem ich mich weiterbilden will und später auch weiterhin arbeiten möchte. Und
das Pensum von 25 Prozent lässt sich bestens mit meinem
zweiten Job als «Gärtner» bei meinem Unternehmen Gorilla
Gardening vereinbaren.
Ich freue mich jetzt schon auf viele weitere schöne und spannende Begegnungen!
Am 27. Mai 2015 wurde Jan Gnägi zum neuen Präsidenten von
BENEVOL Biel und Umgebung gewählt. Er stellte sich so vor:
«Ich bin 1991 in Biel geboren und wohne in Jens im ländlichen
Seeland. Beruflich bin ich als Leiter Administration der reformierten Kirchgemeinde Zollikofen tätig. Seit 2010 bin ich Mitglied des Grossen Rates und dort in der Bildungskommission
engagiert. In meiner Freizeit verbringe ich Zeit mit Familie und
Freunden und treibe gerne Sport.
Ich engagiere mich freiwillig, weil freiwilliges Engagement – sei
es in Sport, Politik, Verein oder Kirche – für unsere Gesellschaft
nicht wegzudenken ist. BENEVOL Biel macht den Wert dieser
Arbeit sichtbar. Deshalb möchte ich dazu beitragen, dass sich
der Verein und die Idee «BENEVOL» weiterentwickeln, und stelle mich als Präsident von BENEVOL Biel und Umgebung zur
Verfügung.»
Giovanna Massa, die langjährige Präsidentin, wird im nächsten
infoBENEVOL gebührend verabschiedet.
Jan Gnägi est le nouveau président de BENEVOL
Bienne et environs. Né à Bienne en 1991, il habite
à Jens dans le Seeland. Il est responsable du secteur
administratif de l’Eglise réformée de la commune de
Zollikofen et est député au Grand Conseil du canton de
Berne. Il souhaite s’engager dans le bénévolat car il ne
peut concevoir une société sans engagement bénévole.
Il compte s’investir et développer les idées de BENEVOL.
Barbara von Escher
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Leben nach meinem Naturell
Mich selber, mein Wirken anerkennen zu können – das ist wichtig. Viel wichtiger als
die Anerkennung von aussen. Erst wenn ich mich selber anerkenne, bin ich frei. Frei
von Kontrolle. Ich muss mich nicht mehr rückkoppeln zu einem anderen und prüfen,
ob meine Leistung genügt, oder noch mehr, ob ich selbst genüge.
Kontrolle verhindert die Entfaltung des Menschen. Ich erinnere mich, wie verkrampft
ich war, wenn jemand neben mir stand und kontrollierte, ob ich etwas richtig mache,
und wie die Angst zu versagen wuchs und wuchs ...
Meine Krankheit verstärkt die Wahrnehmung um ein Vielfaches. Jahrzehntelang litt
ich, ertrug einen enormen Druck, drängte mir irgendwelche Erwerbsarbeit auf. Die
Prämisse, nicht aufzufallen, nicht abgestempelt zu werden, im «normalen» System
zu verbleiben, bestimmte mein Leben. Die Folgen waren Schlaflosigkeit, rasende Gedanken, Ängste, Aggressionen, die totale Systemüberreizung. Mehrmals wechselte
ich den Beruf und stand trotzdem immer wieder vor der Wand, auf der geschrieben
stand: Ich genüge nicht. Abklärungen folgten, Befunde, Klinikaufenthalte, medikamentöse Therapien und das Fazit IV-Rente 100%. Nach dem ganzen Prozess der
IV-Renten-Abklärung fühlte ich mich leer. Das geht nicht mehr, dies kann ich nicht ̶
ich hatte das Gefühl: Keine Fähigkeiten und keine Belastbarkeit, ergo bin ich nicht zu
gebrauchen.
Heute? Heute lebe ich. Mit weniger Medikamenten und nach meinem Naturell, und
siehe da: Es gibt Tage, da kann ich gut arbeiten! Zum Beispiel im Garten eines betagten Ehepaares, das ich vor einiger Zeit kennengelernt habe. Der alte Mann und
ich arbeiten draussen zusammen und trinken nachher mit seiner kranken Ehefrau
Tee und reden über dies und das. Ich habe einen Draht zu betagten Menschen. Beim
Besuch im Altersheim Domicil öffnet sich «mein Bewohner». Ich glaube, er spürt, dass
ich auch in der Ausweglosigkeit so etwas wie Hoffnung spüre. Durch mein Leben,
mitsamt der Krankheit, habe ich zuweilen Zugang zu einer Ebene des Seins, die sonst
nicht so fassbar ist. Meine Hochsensibilität ist mein Werkzeug. Ich setze sie ein in
der Begleitung von sehr alten Menschen oder Sterbenden. Es ist wie ein Kreislauf:
Ich gebe etwas von mir, der Mensch empfängt und transformiert dieses Etwas und
schenkt es mir zurück.
Jeder will mitwirken, mancher vielleicht dort, wo sonst keiner hinschaut und auf ihre
Weise.
In den letzten zwei Jahren lernte ich die Klarheit bei der Freiwilligenarbeit zu schätzen: Der Zeitrahmen und die Aufgabenbereiche sind abgesteckt und ich bin frei, wie
ich meinen Dienst gestalte. Meinen Energiehaushalt steuere ich, und zwischen den
Einsätzen plane ich Regenerationstage ein, an denen ich nix tue. Oder ich singe und
musiziere. Ich lasse mich leiten durch meine Neugierde und meine Lust! Nach einem
Nachmittag häkeln mit Kindern in der Heiteren Fahne in Wabern gehe ich glücklich
heim, sage mir: «Das hast du gut gemacht» und lächle mir zu.
Porträt von Christine Toggweiler
Aufgezeichnet durch Barbara Richiger
Vivre selon ma nature
En vivant selon sa nature Christine retrouve une raison de vivre,
de se sourire à elle-même et
d’éprouver le sentiment d’avoir
fait quelque chose de bien, le soir.
Cette reconnaissance-là est bien
plus importante que celle de la société, c’est ce qu’elle a découvert
après de longues années. Pour
le monde ordinaire, elle n’est pas
assez performante, elle est même
insuffisante. Les contrôles qu’elle
a subis la stressaient, la rendaient
anxieuse et le verdict d’incapacité
assorti d’une rente AI la déprime.
Aujourd’hui elle vit avec moins de
médicaments grâce au bénévolat.
Elle aide un vieux couple dans
son jardin, elle rend visite à des
personnes très âgées à l’EMS
Domicil. A cause de sa maladie,
elle est capable de percevoir
l’espoir dans le désespoir. Elle a
appris la clarté, les objectifs, les
responsabilités et la gestion de
sa propre énergie. Elle se laisse guider par ses envies et ses
capacités au gré de ses possibilités. «Je donne quelque chose, je
reçois quelque chose.» C’est dans
cet échange utile et bénévole
qu’elle a le sentiment d’être libre.
benevoljobs.ch
16
Aktuelle und spannende Einsätze für Sie herausgepickt!
Für Detailinformationen und Anmeldungen nutzen Sie die Online-Plattform benevol-jobs.ch oder rufen Sie uns an.
Benevol Bern 031 312 2 312
BENEVOL Biel-Bienne 032 322 36 16
Patientenverfügung – Damit ihr Wille zählt
Sommerlager, PTA Biel
Sie sind interessiert an medizinisch-ethischen und persönlichen Fragen rund um Alter, Krankheit und Sterben.
Sie sind bereit, eine entsprechende Schulung zu absolvieren, und bringen Gesprächsführungskompetenzen mit.
Die Pfadi Trotz Allem für Kinder und Jugendliche mit
Beeinträchtigungen sucht Lagerköche, motivierte Leiterinnen und Leiter ab 16 Jahren und Unterstützung beim
Auf- und Abbau des Sommerlagers.
[email protected], Telefon 0800 775 775
Sarah Scholl, [email protected]
www.pfadi-pta-biel.ch
Rolling Thunder – Elektrorollstuhlhockey
Sportler der E-Hockey-Mannschaft Bern suchen Betreuerinnen und Betreuer bei mehrtägigen Turnieren und
Trainingslagern.
Kommunikative und sportbegeisterte Menschen sind
uns willkommen!
Stiftung Schulungs- und Wohnheim Rossfeld, Bern
Telefon 031 300 02 02
Junior Coaching
Begleiten Sie Jugendliche bei der Lehrstellensuche,
nehmen Sie an Aus- und Weiterbildungen teil, gewinnen
Sie neue Kompetenzen und helfen Sie jungen Menschen
beim Fussfassen in der Arbeitswelt.
BIZ Kanton Bern – Marcel Dellsperger
Telefon 031 633 80 00
La 19e Schubertiade d’Espace 2 à Biel/
Bienne, les 5 et 6 septembre 2015
La plus grande fête de musique classique de Suisse avec
près de 150 concerts, cherche des bénévoles pour l’accueil du public dans les salles, l’accueil des musiciens,
les caisses, les points «Information». Temps minimum à
offrir: trois heures.
Renseignements et inscriptions sur www.schubertiade.ch
Auch Deutschsprechende sind willkommen.
Catherine Kolb [email protected]; 058 236 61 82
[email protected], 032 326 14 04
Mit mir – avec moi
Le projet bilingue de CARITAS réunit des enfants issus
de familles en difficulté avec des marraines et des parrains bénévoles. En tant que marraine ou parrain vous
passez environ deux fois par mois un demi-jour avec
votre filleul. Nous recherchons urgemment des marraines et parrains pour des garçons.
Contact: Liz Tuohy, Rue de la Gare 30, 2502 Biel/Bienne
tel. 032 322 64 08, [email protected].
Wir suchen auch Deutsch sprechende Personen.