- So erreichen Sie uns: Gemeindeamt der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Lützel Moselring 2-4, 56068 Koblenz, Bernhardine Otte, Tel.: 40 40 3-26 Fax: 40 40 3-44 E-mail: [email protected], Konto-Nr. 4002, SPK Koblenz (57050120) Bezirk Bezirk Bodelschwingh Bubenheim Pfarrerin Silke Arendsen Pfarrer Tillmann Böhme Bodelschwinghstr. 8 a 56070 Koblenz Tel.: 87 05 Gemeindezentrum Bodelschwingh Bodelschwinghstr. 8 Tel.: 9 82 76 91 Metternich - Güls Pfarrerin Beate BraunMiksch Pfarrer Andreas Miksch Trierer Str. 89 56072 Koblenz Tel.: 2 75 11 „Sälchen“ Trierer Str. 89 Kirche Metternich Trierer Str.141 Tel.: 2 76 64 Küsterin Ursula Heurich Küsterin Marion Brost Tel.: 86 98 31 (siehe „Essen auf Rädern“) Gemeindezentrum Güls Steinebirker Weg 1 Tel.: 4 24 74 Küsterin Eva Zeutzheim Marion Brost GZ-Bodelschwingh Mo.-Fr. 9.00-10.15 und 13.00-14.00 Uhr, Sa. 9.30-.10.15 Uhr Tel. und Fax: 86 98 31 Diakonisches Werk Hans-Bellinghausen-Str. 94 Mittwoch 11.00 – 12.00 Uhr Superintendent Pfarrer Rolf Stahl Tel.: 8 32 45 Pfarrer W. Hüllstrung Kurfürstenstr. 82 56068 Koblenz Tel.: 0160-4037710 Martin-Luther-Kirche Brenderweg 125 Tel.: 8 52 91 Küsterin Erika Schurkina Tel.: 0159-02314769 Ev. Kirche Kesselheim Küsterin Eva Höfer Tel.: 0151-42313540 Kindertagesstätten: Neuendorf, „Bunte Welt“, Brenderweg 125 Leitung: Jana Fromm Tel.: 86 96 51 Ev. Seelsorgedienst im Bundeswehrzentralkrankenhaus, Pfarrer Bernd Krause Tel.: 2 81-45 30 Jugendarbeit und Erwachsenenbildung: Martin Grasteit Tel.: 390 75 600 Bodelschwinghstr. 8, 56070 Koblenz Jutta Rothburg-Faust Tel.: 4 45 24 Gulisastr. 98 b, 56072 Koblenz "Essen auf Rädern" Bezirk Neuendorf - Rheindörfer Bodelschwingh, Bodelschwinghstr. 8 Leitung: Christiane Bünning Tel.: 8 61 69 CompuGroup, Maria Trost 21 Leitung: Vera Zitz Tel.: 80 00 10 99 Sozialstation „Kirche unterwegs“ Bogenstr. 53 a, 56073 KO Pflege: Tel.: 922205-0 Beratung:Tel.: 296719-21 Telefonseelsorge Tel.: 08 00/1 11 01 11 u. 08 00/1 11 02 22 2 Evang. Beratungsstelle für Erz.-, Partnersch.- und Lebensfragen Mainzer Str. 73, 56068 KO Tel.: (02 61) 9 15 61 25 Diakoniepunkt Schwangeren- und Schwang.- Konfliktberatung Bodelschwinghstr.36f 56070 Koblenz Tel.: (02 61) 9885701-0 Fax: (02 61) 9885701-31 Sonderausgabe Andacht Eine Sonderausgabe des Gemeindebriefs „Neue Wege“ der evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Lützel halten Sie in den Händen. Das ist unser Weihnachtsgeschenk für Sie! Manches in diesem Heft ist neu – anderes wird es noch. Und wenn Sie Lust haben, unseren Gemeindebrief zukünftig mitzugestalten, würden wir uns darüber sehr freuen. Melden Sie sich bitte bei: Pfarrerin Beate Braun-Miksch Tel.: 0261 / 27511 oder [email protected] Liebe Gemeinde, „früher war mehr Lametta“, sagt Opa Hoppenstedt in einem Loriot-Sketch von 1976. Sein Blick zurück ist sprichwörtlich geworden. Viele Menschen empfinden gerade in der Weihnachtszeit eine ähnliche Sehnsucht. In der Erinnerung erscheinen vergangene Feste schön und besinnlich, während im aktuellen Jahr einmal mehr Hektik und Notlösungen die Stimmung prägen. Früher war vieles anders. Oft heißt es: Früher war Weihnachten wirklich noch ein Fest der Liebe und der Familie. Ich frage mich dann immer, wann dieses „früher“ gewesen sein mag. Häufig handelt es sich um einen verklärten Rückblick auf zurückliegende Jahrzehnte – jedenfalls auf Zeiten, die man früher selbst miterlebt hat. 3 Andacht Dabei ist das Weihnachtsfest viel älter. Es war vor uns da und es wird nach uns da sein. In den vielen Veränderungen, die dieses Fest erfährt, bleibt doch eines gleich: Christ, der Retter ist da! Diese frohe Botschaft ist so viel wichtiger als die Diskussion darüber, wie schlimm es ist, dass es Lebkuchen ab September gibt oder ob zu große Geschenke den Charakter verderben. Weihnachten ist so viel mehr. Wenn wir zurückblicken auf das allererste Weihnachtsfest, das ungefähr 2000 Jahre her ist und von dem uns die Bibel erzählt, dann stellen wir fest: Früher war wirklich alles anders! Lametta gab es gar nicht. Von Liebe und Familie hat auch erst einmal niemand geschwärmt. Es ging viel hektischer zu als wir uns das vorstellen können. Denn: Marias Schwangerschaft war nicht konfliktfrei. Geboren wurde das Kind in einer Notunterkunft. Wenige Tage später war sein Leben so bedroht, dass die Familie nach Ägypten floh. Und doch: So viel Weihnachten wie damals gab es nie wieder! Wir leben aus der einen, längst vergangenen Heiligen Nacht. Aus der Nacht, in der Gott einer von uns wurde – um uns nahe zu sein und um uns zu verstehen. Dabei hat Gott nicht die vornehmen, gut geheizten Weihnachtsstuben aufgesucht, sondern all die Orte, an denen das wirkliche Leben stattfindet. Seit dem allerersten Weihnachtsfest wissen wir: Gott ist zu finden im Alltag dieser Welt mit all seiner Dunkelheit, mit all seiner Mühsal, mit all seinen Bedrohungen – mit all seiner Hektik und allen Notlösungen. Deswegen singen wir an Weihnachten mit Worten von Dieter Trautwein: „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein!“ 4 Andacht Dass Sie, liebe Gemeindeglieder, das Licht der Heiligen Nacht spüren und dass Sie erleben, dass es auch in Ihre ganz persönlichen Dunkelheiten fällt um sie zu erhellen, das wünsche ich Ihnen in dieser Weihnachtszeit. Ihre Pfarrerin Silke Arendsen (Bildnachweis Umschlagseite: Fenster in der Maria-Hilf-Kapelle in Koblenz-Lützel) 5 Studienreise Breslau und Umgebung Studienreise in die europäische Kulturhauptstadt 2016 Breslau, Stadt der 100 Kirchen und 100 Brücken, wird auch „Schlesisches Venedig“ genannt. Kunst, Kultur, eine wechselhafte Geschichte und religiöse Traditionen sind hier zuhause. Viele historische Gebäude, die Dominsel und der Fluss Oder machen den einmaligen Charme der Stadt aus. Die wieder aufgebaute Altstadt, die während des Krieges zerstört wurde, gehört zu den schönsten in Polen. Im Jahr 2016 finden viele interessante Kulturveranstaltungen statt. Breslau ist dann nicht nur Europäische Kulturhauptstadt, sondern auch UNESCOWelthauptstadt des Buches. Auf Ausflügen in die umliegende Region lernen Sie die kulturelle und landschaftliche Vielfalt Niederschlesiens mit seinen Bergen, Tiefebenen, klaren Flüssen, Waldgebieten und malerischen Städtchen kennen. Durch die Neuaufteilung Europas kurz nach Kriegsende liegt die Stadt seither auf dem Staatsgebiet Polens. Die bewegte deutsch-polnische Geschichte, politisch geprägte Inhalte sowie das Leben und Arbeiten Dietrich Bonhoeffers sind zentrale Programmpunkte der Reise. Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e.V. bietet diese Reise in Kooperation mit dem Reiseveranstalter Conti-Reisen an. Die Leitung hat Pfarrerin Margit Büttner, Bildungsreferentin im eeb. Termin: 17.08. – 22.08.2016. Die Hin- und Rückreise erfolgt mit der Lufthansa ab Frankfurt/Main. Der Reisepreis beträgt im DZ 1075,- € Einzelzimmerzuschlag 150,- €. Anmeldeschluss: 01.04.2016. Nähere Informationen finden Sie unter www.eeb-sued.de oder auf Anfrage unter Telefon 06761-7018 bzw. 0261-9116164. 6 Kinderseite Drei weise Könige sind auf dem Weg zum Jesuskind. Kannst Du ihnen helfen, den Weg zu finden? 7 Regelmäßige Veranstaltungen und Gruppen Bezirk Bodelschwingh und Bubenheim Gemeindezentrum Bodelschwingh, Bodelschwinghstr. 8 Kinder- und Jugendgruppen Jugend-Mitarbeiterrunde 18.10 Uhr dienstags Gitarrenkreise, donnerstags 16.20 Uhr bis 18.00 Uhr. Ansprechpartner: Martin Grasteit, Tel. 390 75 600 Interkulturelle Kindergruppe Jeden Donnerstag 16.00 -18.15 Uhr Mädchen und Jungen von 6 - 11 Jahren Ansprechpartnerin: Frau Liss-Gul, Tel. 9 15 61-29 Besuchsdienstkreis nach Absprache Ansprechpartner: Pfarrer Tillmann Böhme & Pfarrerin Silke Arendsen, Tel.: 87 05 Senioren- und Frauengruppen Frauenhilfe mittwochs 15.00 Uhr 09. u. 23. Dez., 13. u. 27. Jan., 10. u. 24. Feb.. Seniorentreff jeden Dienstag 15.00 Uhr Stadtteilfrühstück: immer am letzten Montag im Monat im Pfarrheim St. Antonius. Info unter Tel. 98 87 85 05, Caritasverband Koblenz e.V. ____________________________________________________ Seniorenheim Bodelschwingh Ev. Gottesdienste m. Abendmahl jeweils 3. Donnerstag im Monat Donnerstag, 17. Dez 15:30 Uhr Weihnachtsfeier Donnerstag, 21. Jan 16:00 Uhr Donnerstag, 18. Feb 16:00 Uhr 8 Regelmäßige Veranstaltungen und Gruppen Bezirk Metternich und Güls In Metternich (Trierer Str. 89) findet statt: Kinder (Info: Pfarrerin Braun-Miksch): Kinderbibeltag Samstag 12.12.2015, 16.01. und 13.02.2016 10.00 -12.30 Uhr und... „Café plus“ Mittwoch 13.01. und 03.02.2016 15.00 -17.00 Uhr in Güls (Steinebirker Weg 1) findet statt: Kinder- und Jugendgruppen Ansprechpartnerin Frau Rothburg-Faust Kleines Mitarbeiterseminar Dienstag Kindermusicalgruppe Mittwoch Kreativteam Mittwoch Mitarbeiterrunde Mittwoch 17.30 - 20.00 Uhr 15.00 - 16.00 Uhr 16.30 - 18.00 Uhr 18.00 - 21.00 Uhr Ansprechpartnerin Frau Rothburg, Tel. 0261/40 89 88 Krabbelgruppe (Während der Ferien finden die Kinder- und Jugendgruppen nicht statt.) und... „Café plus“ Yoga Frauengruppe Mittwoch 20.01. und 17.02.2016 15.00 -17.00 Uhr Donnerstag 17.30 -18.30 Uhr,Tel. 015112766527 jeden 2. und 4. Dienstag im Monat 19.30 - 22.00 Uhr Mitarbeiterrunde Metternich/Güls Dienstag, nach Vereinbarung , B. Braun-Miksch u. A. Miksch, Tel. 2 75 11 Seniorenheim Laubenhof Güls – Ev. Gottesdienst mit Abendmahl 16. Dezember als ökumenischer Adventsgottesdienst, 27. Januar und 24. Februar jeweils mittwochs um 16.00 Uhr 9 Regelmäßige Veranstaltungen und Gruppen Bezirk Neuendorf und Rheindörfer Martin-Luther-Kirche Neuendorf: Frauenkreis 14.30 Uhr nach Vereinbarung Kindergottesdienst Ansprechpartnerin Frau Christ, Tel.: 9 88 81 71 Kinder- und Jugendgruppen: Ansprechpartner Martin Grasteit, Tel. 390 75 600 MitarbeiterInnenrunde Hausaufgabenhilfen Montag täglich 18.15 Uhr 14.00 Uhr Besuchsdienst jeden 1. Mittwoch des Monats um 18.30 Uhr Vers. m. Bibel u. Gebet jeden Mittwoch und Samstag um 18.00 Uhr Ökumenisches Friedensgebet jeden Samstag um 8.00 Uhr. Ev. Kirche Kesselheim: Seniorenkreis (Nun aufwärts froh...) Ansprechpartner H.-A. Kottenberg, Tel. 8 41 48 Donnerstag 03.12., 07.01. u. 4.02. Bibelkreis Gesprächskreis Gitarrenkreise 15.00 Uhr Mittwoch 20.01., und 24.02. 19.30 Uhr Donnerstag 10 .12.,14.01. und 11.02. 19.30 Uhr Ansprechpartner Martin Grasteit, Tel. 390 75 600 (dienstags und mittwochs) Kapelle Seniorenheim „Maria vom Siege“, Hochstr. 207 Montag, 21. Dezember ökumenische Weihnachtsfeier. Ev. Gottesdienst mit Abendmahl Donnerstag 21. Januar, 18. Februar, jeweils um 15.30 Uhr 10 Veranstaltungen im Advent Weihnachtsfreude braucht Vorbereitung Wir laden Sie ein zu 5 Winterabenden mit meditativen Elementen, biblischen Texten, Weihnachtsverheißungen, Gesprächen und Impulsen für die Woche. Jeweils mittwochs 09.12./ 23.12./ 6.1./ 20.01. und 3.2. von 19.00 bis 20.30 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Bodelschwingh. Pfarrerin Silke Arendsen, Tel. 87 05 Das „Café Füreinander“ lädt ein zur Begegnung: Am Donnerstag den 3.12. in den Räumlichkeiten des Gemeindezentrums der Martin-Luther-Kirche im Brenderweg 125. Eine Möglichkeit in Neuendorf ins Gespräch zu kommen, sich kennenzulernen; ganz ungezwungen bei einer Tasse Tee, Kaffee o.ä. Schauen Sie doch mal zwischen 17.00 und 19.00 Uhr vorbei - das Vorbereitungsteam freut sich auf Sie! Martin Grasteit, Tel. 390 75 600 Plätzchenbackaktion am 5. Dezember 2015 In guter alter Tradition treffen wir uns wieder mit vielen Kindern im Gemeindezentrum Bodelschwingh zum gemeinsamen Plätzchenbacken, Singen, Basteln... Einstimmen auf die Weihnachtszeit. Der bevorstehende „Nikolausabend“ wird uns an diesem Nachmittag auf vielfältige Weise Richtschnur sein. Herzliche Einladung von 14.00 bis 17.00 Uhr mit dabei zu sein! Martin Grasteit, Tel. 390 75 600 11 Veranstaltung im Advent Adventskonzert in der evangelischen Kirche Güls „Wie schön leucht` uns der Morgenstern“ – unter diesem Motto präsentiert das Gülser Ensemble „Zores & Bagaasch“ am Sonntag, dem 6. Dezember, um 17.00 Uhr ein Adventskonzert in der evangelischen Kirche in Güls. Bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder aus aller Welt stehen im Mittelpunkt dieses Konzertes. Die Lieder sind zum Teil neu arrangiert für Akkordeon, Klavier, Klarinette, Gitarre, Bass und Perkussionsinstrumente und werden sowohl instrumental als auch mit Gesangseinlagen vorgetragen. Ein Vokalensemble mit den Gästen Kirsten Maxeiner und Almut Nieratschker bereichert das weihnachtliche Programm. Um Spenden für die Unterstützung unserer Flüchtlinge wird gebeten. 12 Besinnliches zu Weihnachten 13 Menschen auf der Flucht Flucht 1945 Zu Millionen fliehen Menschen über die Erde. Was Flucht bedeutet, das wissen viele Menschen in unserem Land. Ich denke an meine Mutter: Was würde sie sagen, wenn sie diese Flüchtlingswelle noch erleben würde? Sie hat einige ihrer Erinnerungen von der Flucht 1945 aufgeschrieben. Ich erzähle einige Begebenheiten aus diesem Bericht: Mutter kam aus Remscheid im Bergischen Land. Sie, ihr großer Bruder und ihre Mutter wurden 1943 ausgebombt. Sie waren auf einen Schlag heimatlos. Der Stiefvater meiner Mutter war Ostpreuße. So flohen sie vor den Bomben auf das Land. Sie war damals vierzehn Jahre alt. Zwei Jahre später standen russische Soldaten „vor ihrer Tür“ in Korschen. Ich zitiere aus dem Bericht: „Damals war ich im Pflichtjahr. Die Front rückte immer näher. Es fielen Splitterbomben und über die Felder schallte es aus Lautsprechern: ‚Kameraden von Großdeutschland habt ihr nichts zu fressen? Kommt rüber zu uns, wir haben alles!‘ Im Radio am Abend hieß es: ‚Hier einzige Wahrheit- Wir bringen Nachrichten: Alles Lügen, alles Lügen‘. Wie habe ich mich gefürchtet“. Am 27. Januar 1945 mussten sie fliehen. Die Artillerie war schon zu hören. Die Front war nur noch vier Kilometer entfernt. Eigentlich war es zu spät. Mutters Bruder, Hans-Gustav, hatte immer zur Flucht gedrängt, doch meine Oma war hochschwanger gewesen. Nun war der kleine Udo geboren und gerade vier Wochen alt. Es gab eine letzte Chance: Sie bekamen den allerletzten Zug nach Westen. Der Zug kam jedoch nicht sehr weit. So wurden sie untergebracht in einem Kino in Heilsberg. Sie waren ohne Gepäck, hatten nichts zu essen, die Oma konnte den Kleinen nicht mehr stillen. Es herrschten -30°C. 14 Menschen auf der Flucht Kälte und Schnee. Es ging weiter in einem Lazarettzug voll schwer verwundeter Soldaten. Ein Soldat starb unterwegs. Er wurde in einem Mehlsack einfach aus dem Zug geworfen. Der nächste Soldat freute sich über sein Bett. „Wenn man erst fünfzehn Jahre alt ist, es war für mich wirklich ein Schock!“, so schreibt Mutter. In Braunsberg mussten sie aussteigen. Sie wurden von russischen Tieffliegern beschossen. Von dort aus mussten sie zu Fuß weitergehen über die vereiste Ostsee, über das sogenannte „Haff“. Es hatte jedoch Tauwetter eingesetzt. Es war sehr gefährlich auf der Ostsee. Oma wurde mit dem kleinen Udo in einem Wagen mitgenommen. Mutter und Hans-Gustav mussten zu Fuß gehen. So waren sie voneinander getrennt. „Ich denke heute noch mit Grauen an die Nächte und Tage auf dem Eis: Von oben Tiefflieger, die uns beschossen, eingestürzte Wagen, Menschenleichen, Tierkadaver. Es war furchtbar, 60 km waren über das Eis zurückzulegen. Ich wollte mich setzen, da ich einfach nicht mehr konnte. Aber mein Bruder hat es immer wieder geschafft, mich auf den Beinen zu halten.“ Dann hatten sie es hinüber geschafft. In Kahlberg saß die Oma am Straßenrand. Sie hatte gewartet, dass ihre Kinder vorbeikommen. Mutter schreibt: „Sie saß auf einem Stein mit dem Säugling auf dem Arm und sagte: ‚Nun ist er tot, er ist ganz blau im Gesicht! ‘ - Wir guckten, aber Udo lebte! Noch etwas Grauenvolles erwartete uns am Eingang von Kahlberg. Hier hingen aufgeknüpfte Menschen, die angeblich geplündert hatten. Weiter ging es über die frische Nehrung. Auf diesem 60 km langen sandigen Streifen quälten wir uns weiter. Wir waren froh, einen stabilen Kinderwagen zu haben, denn manches Kind hat die Strecke nicht überstanden.“ - Am Ende der Nehrung kamen sie in das inzwischen leere Konzentrationslager 15 Menschen auf der Flucht Stutthoff. „Wir wurden von den Bewachern, oder wie soll ich sie nennen, ins Innere getrieben.“, so berichtet sie, „ Es hieß: ‚Ausziehen zum Entlausen!‘ Noch heute bewundere ich meine Mutter, die sich dieser Aufforderung widersetzte. “Dort im KZ tranken meine Mutter und ihr Bruder aus einem Hydranten Wasser, weil sie entsetzlichen Durst hatten. Sie erkrankten daraufhin beide an Typhus. Hans-Gustav starb daran mit einundzwanzig Jahren. Er hat seine geliebte Heimat nicht wieder gesehen. Die anderen kamen an und wurden von Omas Schwester Gertrud liebevoll aufgenommen. Waltraud Braun / Beate Braun-Miksch Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen. (2. Mose, Kapitel 22, Vers 20) Die Bibel verweist hier auf die Befreiung Israels aus ägyptischer Gewaltherrschaft. Die Bibel stärkt an vielen Stellen das Vertrauen in einen Gott, der Menschen in ihrer Bedrängnis, Flucht und Heimatlosigkeit beisteht. Sie begründet mit diesem Satz die ethische Forderung, Flüchtlinge explizit zu schützen. 16 Gottesdienste Weihnachten und Silvester 24.12.2015 15.00 Uhr 16.00 Uhr 16.00 Uhr 16.00 Uhr 17.00 Uhr 17.30 Uhr 22.00 Uhr 25.12.2015 10.30 Uhr Donnerstag, Heiligabend Bundeswehr-Zentralkrankenhaus, ökumenische Christvesper Metternich, Christvesper mit Krippenspiel Bodelschwingh, Christvesper Neuendorf, Christvesper Güls, Christvesper Kesselheim, Christvesper Neuendorf, Christmette Freitag, 1. Weihnachtstag Bodelschwingh mit Abendmahl Gemeinsamer Gottesdienst aller Bezirke 26.12.2015 Samstag, 2. Weihnachtstag 10.00 Uhr Neuendorf mit Abendmahl Gemeinsamer Gottesdienst aller Bezirke 27.12.2015 Sonntag 10.00 Uhr Kirche Kesselheim Gemeinsamer Gottesdienst aller Bezirke 31.12.2015 Donnerstag, Altjahrsabend/Silvester 17.00 Uhr Neuendorf mit Abendmahl 18.30 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst in Metternich mit Abendmahl 17 Unsere Gottesdienste Dezember So. 06.12. 2. Advent So. 13.12. 3. Advent Sa. 19.12. So. 20.12. 4. Advent Do. 24.12. Heiligabend 2015 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls 09.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Kesselheim 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls 18.00 Uhr Güls 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh 16.00 Uhr Metternich Miksch Stahl Böhme Miksch Krause Hüllstrung Arendsen Krause Braun-Miksch Stahl Martin Braun-Miksch mit Abendmahl mit Abendmahl mit Abendmahl Lichter-Gd mit Abendmahl Christvesper 16.00 Uhr Neuendorf 17.00 Uhr Güls 17.30 Uhr Kesselheim 22.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh Böhme + Arendsen Hüllstrung Miksch Stahl Stahl/Grasteit Arendsen 10.00 Uhr Neuendorf Hüllstrung 10.00 Uhr Kesselheim 17.00 Uhr Neuendorf 18.30 Uhr Metternich Hüllstrung Hüllstrung Hüllstrung Januar So. 03.01. 2016 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh Leh Böhme mit Abendmahl So. 10.01. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Kesselheim 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls Krause Hüllstrung Steffens Krause mit Abendmahl mit Abendmahl 16.00 Uhr Bodelschwingh Fr. 25.12. 1.Weihn.tag Sa. 26.12. 2.Weihn.tag So. 27.12. Do. 31.12. 18 Christvesper Christvesper Christvesper Christvesper Christmette mit Abm./ Gem. Gd aller Bezirke mit Abm./ Gem. Gd aller Bezirke Gem. Gd aller Bez. mit Abendmahl mit Abendmahl Januar 2016 Sa. 16.01. 18.00 Uhr Güls So. 17.01. 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh Sa. 23.01. 17.00 Uhr Neuendorf So. 24.01. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Kesselheim 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls So. 31.01. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls Februar So. 07.02. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls So. 14.02. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Neuendorf 10.00 Uhr Kesselheim 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls Sa. 20.02 18.00 Uhr Güls So. 21.02. 10.00 Uhr Neuendorf 10.30 Uhr Bodelschwingh Sa. 27.02. 17.00 Uhr Neuendorf So. 28.02. 9.30 Uhr Metternich 10.00 Uhr Kesselheim 10.30 Uhr Bodelschwingh 10.45 Uhr Güls Braun-Miksch Hüllstrung Arendsen Stahl Miksch Stahl Arendsen Miksch Braun-Miksch Grasteit Böhme Braun-Miksch Frenz Diesel Arendsen Frenz Miksch Stahl Hüllstrung Böhme Miksch Braun-Miksch Hüllstrung Frenz Stahl Miksch Stahl Arendsen Miksch Lichter-Gd mit Abendmahl mit Abendmahl mit Abendmahl mit Abendmahl mit Abendmahl Lichter-Gd mit Abendmahl Ev. Gottesdienste in der Kapelle des Bundeswehrzentralkrankenhauses (BWZK) jeden Mittwoch um 17.30 Uhr. 19 Jahreslosung 2016 Was wird es bringen das neue Jahr 2016? Vor uns liegen 366 Tage, das sind 8784 Stunden. Manche Freude und manche Sorge, Geplantes und Unerwartetes, Erfolge und Rück-schläge, all das wird es geben. Über all dem steht – groß und zuverlässig – ein gutes Wort, das uns in die Ungewissheit hinein begleiten will. Es ist die Jahres-losung. Sie erzählt von Gottes Nähe – gerade dann, wenn wir uns trostbedürftig fühlen. Bei allem, was das neue Jahr bringen wird, dürfen wir darauf vertrauen: Gott ist da. Seine Nähe tut gut. Das gibt uns Zuversicht für alle Zeit, die uns geschenkt sein wird. Redaktionsschluss19.01.2016 Herausgeber: Ev. Kirchengemeinde Koblenz-Lützel Moselring 2-4, 56068 Koblenz, www.kirche-luetzel.de Redaktion "Neue Wege": B. Braun-Miksch, M. Grasteit Moselring 2-4, 56068 Koblenz unter Mitarbeit von: S. Arendsen, T. Böhme, A. Miksch, W.Hüllstrung Konfis und Jugendmitarbeiter Druck: Rhemo-Druck, Koblenz 20 Besondere Gottesdienste Passionsandachten Februar / März 2016 jeweils mittwochs um 19.30 Uhr 10.02.2016: 17.02.2016: 24.02.2016: 02.03.2016: 09.03.2016: 16.03.2016: Metternich, Ev. Kirche Bodelschwingh, Gemeindezentrum Kesselheim, Ev. Kirche Neuendorf, Martin-Luther-Kirche Güls, Ev. Kirche Bodelschwingh, Gemeindezentrum Goldene, Diamantene und Eiserne Konfirmation 2016 am Palmsonntag Das Fest der Jubiläums-Konfirmation feiern die Christen der Evangelischen Kirchengemeinden Karthause, Lützel, Mitte und Pfaffendorf am Palmsonntag, den 20. März 2016 um 10.45 Uhr in der Evangelischen Kirche Güls Alle Jubilare, die vor 50/60 oder 65 Jahren eingesegnet wurden, ganz gleich, ob in Koblenz oder in einer anderen Gemeinde, sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Im Anschluss an den Gottesdienst findet in der Nähe ein gemeinsames Mittagessen statt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Anmeldung. Anmeldungen möglichst bis 22. Januar 2016 im Evangelischen Gemeindeverband Koblenz, Moselring 2-4, 56068 Koblenz (Tel. 0261-4040326) mitteilen. 21 Weltgebetstag Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf Zum Weltgebetstag 2016 aus Kuba: Kuba ist im Jahr 2016 das Schwerpunktland des Weltgebetstags. Die größte und bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Mittelpunkt, wenn am Freitag, den 4. März 2016, Gemeinden rund um den Erdball Weltgebetstag feiern. Texte, Lieder und Gebete dafür haben über 20 kubanische Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen ausgewählt. Unter dem Titel „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ erzählen sie von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land. Von der „schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten“ schwärmte Christopher Kolumbus, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, weiten Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Naturund Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Der Großteil der über 11 Mio. Kubanerinnen und Kubaner ist röm.-katholisch. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Santería. Der sozialistische Inselstaat ist nicht erst seit Beginn der 22 Weltgebetstag US-kubanischen Annäherung Ende 2014 ein Land im Umbruch – mit seit Jahren wachsender Armut und Ungleichheit. Im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2016 feiern die kubanischen Frauen mit uns ihren Glauben. Jesus lässt im zentralen Lesungstext ihrer Ordnung (Mk 10,13-16) Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstags-Frauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren. Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. Wir wollen von den Frauen aus diesem Land hören und lernen, ihre Freude und ihr Leid teilen und mit ihnen feiern und beten. Der Gottesdienst wird von Frauen auch aus den jeweiligen Gemeinden vor-bereitet. Hierzu ergeht herzliche Einladung im Anschluss der jeweiligen Gottesdienste zum Beisammensein bei Tee und Kaffee. Neuendorf Kesselheim Metternich u. Bodelschwingh Güls 15.30 Uhr Informationen in St. Peter anschließend Wortgottesdienst in St. Peter 17.00 Uhr Gottesdienst, Ev. Kirche Kesselheim 16.00 Uhr Kath. Pfarrheim St. Johannes 15.30 Uhr Gottesdienst, Ev. Kirche Güls 23 Menschen auf der Flucht Konfirmandenfreizeit Metternich/Güls im Herbst 2015: „Heimat ist, wo Licht und Liebe ist“ Wo komme ich her? Was ist meine Heimat? Dies sind nur zwei der vielen Fragen, mit denen wir uns in einer Woche Konfirmandenfreizeit befasst haben. Dabei kamen wir zu der Erkenntnis, dass Heimat für jeden etwas anderes bedeutet. Für manche ist es ein Ort, für andere eine Person oder gleich mehrere. Doch einige Menschen müssen ihre Heimat notgedrungen verlassen. Mithilfe einer realitätsnahen Simulation in Form eines Planspiels haben wir uns in den politischen Vorgang hinsichtlich der Flüchtlingsverteilung hineinversetzt. Hierbei wurde klar, wie viele verschiedene Interessen aufeinander trafen bis eine für alle akzeptable Lösung gefunden werden konnte. Denn auch jeden von uns betrifft diese Thematik, da auch wir, wie ganz zu Beginn festgestellt wurde, zum Teil unsere Wurzeln in anderen Ländern haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Flüchtlingen zu einer neuen Heimat verhelfen. „Die Heimat fängt da an, wo das Gefühl dazu kommt“, (so sagte es eine Mitarbeiterin). Lea, Lara, Antonia, Lukas, Laura und Sven Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. (Matthäusevangelium, Kap.25, V.35) 24 Menschen auf der Flucht Heimat Heimat ist, wo du geborgen bist. Heimat ist, wo du immer hin zurückkehren kannst. Heimat ist, wo du selbst sein kannst, ohne ein Urteil fürchten zu müssen. Heimat ist ein Rückzugsort in der Not auch nur für dich. Heimat ist etwas, das dich prägt und du viel mit verbindest. Heimat ist etwas, das dir Rückhalt gibt, weil du weißt, dass du dort immer willkommen bist. Heimat ist, wo du abschalten kannst und all deine Sorgen zumindest für eine Zeit vergessen. Heimat ist, wo es dir an nichts mangelt. Sven Schlömer Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott. (3. Mose, Kap.19, V.33) 25 Menschen auf der Flucht Konfirmandenfreizeit Metternich/Güls, Herbst 2015: Ein kulinarisches Erlebnis Es wurde aber nicht nur gearbeitet in dieser Freizeit. Nachdem wir am Nachmittag Kurzfilme gesehen hatten über Schicksale von Flüchtlingskindern aus fünf verschiedenen Ländern, erlebten wir diese Länder auch kulinarisch. Wir kochten miteinander nach Rezepten aus Afghanistan, Eritrea, Simbabwe, Zentralasien, Iran. Es war köstlich! Hier ein Rezept aus Simbabwe: 1kg Huhn, 3 EL Mehl, 4 EL Öl, 1 rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe gepresst, 0,5 EL Ingwer gerieben, 1 rote Paprikaschote, 2 Tomaten, 025 l Geflügelfond, 200 g Erdnussbutter/-mus, 0,5 TL Rosmarin, Salz, Pfeffer Mehl mit Salz und Pfeffer vermengen, das Huhn in Stücke schneiden und diese in Mehl wälzen, mit Öl rundherum braun anbraten, aus dem Topf nehmen und warm stellen. Zwiebel hacken, Tomaten und Paprika häuten und würfeln. Zusammen mit Knoblauch und Ingwer im Bratfett andünsten. Fleisch zugeben, Fond angießen, salzen und pfeffern. Rosmarin überstreuen und alles bei kleiner Hitze eine halbe Stunde köcheln. Erdnussbutter unterrühren, ein wenig Wasser zufügen und alles noch weitere 15 Minuten garen. 26 Päckchenaktion für Flüchtlinge Am Ende unserer Konfirmandenfreizeit zum Thema Asyl hatten die Konfirmanden die Idee, Weihnachtspäckchen für Flüchtlinge zu packen und auch die Gemeinde zu bitten, solche Päckchen zu spenden. In der Jugendmitarbeiterrunde haben wir beschlossen das nun auch zu tun. Liebe Gemeindeglieder aus dem Bezirk Metternich und Güls, wenn Sie Flüchtlingen ein Weihnachtspäckchen schenken möchten, bringen Sie diese bitte bis zum 12. Dezember in das Ev. Gemeindezentrum Güls, Steinebirker Weg 1. Die Jugendlichen nehmen die Päckchen dienstags und mittwochs zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr an oder sonntags vor dem Gottesdienst. Wir sammeln keine Kleidung. Es soll ein Päckchen sein mit sinnvollen Kleinigkeiten für alleinstehende Männer und Familien und mit Leckereien (bitte nichts Verderbliches; kein Schweinefleisch, Achtung: Gummibonbons ohne Gelatine!) Am 12. Dezember werden Konfis und Jugendmitarbeiter/innen die Flüchtlinge besuchen und die Päckchen verteilen. Beate Braun-Miksch 27 Menschen auf der Flucht Zuflucht und Heimat In einem Gespräch vor einigen Wochen sagte ein Mann, der aus dem Iran Zuflucht bei uns in Deutschland sucht: „Deutschland ist ein christliches Land, denn hier hilft man Flüchtlingen.“ Wir Christen aus Deutschland in der Runde waren erfreut und beschämt zugleich, wissen wir doch, dass nicht alle hilfsbereit und freundlich sein wollen. Und so bedankten wir uns für diese Aussage und sagten auch sogleich, dass es ja auch anderes gäbe. Wir alle sind in dieser Zeit hin- und hergerissen. Da ist Furcht vor Überforderung, auch die Angst vor Verlust oder Veränderung, andererseits ist da auch viel Anteilnahme und Hilfsbereitschaft. In vielen Familien in unserer Gemeinde gibt es Erinnerungen an Krieg, Vertreibung, Flucht. Auch unsere Gemeinde ist zu einem großen Teil eine Zuwanderergemeinde, vor allem durch die Zuwanderung ins Rheinland nach dem Zweiten Weltkrieg. Das alles ist in uns, unter uns. Es sind persönliche Erlebnisse, über die mancher vielleicht schon lange nicht mehr geredet hat. Eine Heimat finden. Ein anderes ist unser religiöses Gedächtnis, die Erinnerung an die Fülle der Geschichten in unserer Heiligen Schrift. Wenn wir zu Weihnachten die Geburt Jesu feiern und die Weihnachtsgeschichte lesen und hören, dann gehört die Geschichte von der Flucht nach Ägypten mit dazu. 28 Menschen auf der Flucht Josef hört im Traum die Stimme Gottes und er macht sich auf, mit Maria und Jesus und flieht mit seiner Familie vor der Mörderbande des Königs Herodes. Zuflucht finden. Seit Wochen und Monaten sind nun schon viele Menschen in Koblenz ehrenamtlich aktiv in der Flüchtlingshilfe, auch aus unserer Kirchengemeinde. Aus der Mitarbeit beim Runden Tisch Asyl in Güls und Bisholder ist das Projekt „Café Miteinander“ entstanden, das im Oktober begonnen hat und in der Regel am letzten Sonntag im Monat in unserer Gülser Kirche stattfindet. Einheimische und Geflüchtete treffen sich, essen und trinken gemeinsam, kommen miteinander „mit Händen und mit Füßen“ ins Gespräch. Informationen findet man auch auf der eigenen Homepage www.runder-tisch-asyl.de. Seit Anfang Juli gibt es auf dem Gebiet des Gemeindebezirks Neuendorf-Rheindörfer, auf dem Messegelände am Wallersheimer Kreisel, eine Containersiedlung, in der bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht werden können. Ein Großteil der Bewohner - bisher überwiegend junge Männer ab 17 Jahre kommt aus Syrien, Viele auch aus Eritrea, Somalia, Ägypten und Albanien. Obwohl sich das Containerdorf zunehmend füllt, ist die Stimmung nach Aussage des Betreuers vor Ort, Herr Faddane, in diesen ersten Monaten gut und entspannt gewesen. Auf Initiative der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde wurde inzwischen ein ökumenisches Netzwerk zur Flüchtlingshilfe „Willkommen in Wallersheim“ (WiW) gegründet, an dem sich neben vielen Gemeindegliedern auch zahlreiche Menschen 29 Menschen auf der Flucht aus Parteien, Sportvereinen, anderen lokalen Einrichtungen oder auch als Privatpersonen beteiligen. Es ist sehr erfreulich, dass die Hilfsbereitschaft in Wallersheim und Neuendorf groß ist. Beim letzten Netzwerk-Treffen Ende September kamen fünf verschiedene Arbeitsgruppen zustande, die sich eigens um die Koordination bestimmter Bereiche kümmern: 1. Versorgung und Veranstaltungen vor Ort. 2. Lotsendienste Wege nach draußen. 3. Freizeitgestaltung nach außen (Musik, Sport, Kultur). 4. Kommunikation und Information. 5. Bildung. Wer an näheren Informationen zum Netzwerk interessiert ist oder sich gerne an der Hilfe für Flüchtlinge beteiligen möchte, nehme bitte Kontakt auf zu Pfarrer Hüllstrung ([email protected]). Es gibt auch ein Spendenkonto, mit dem Sie die Arbeit des ökumenischen Netzwerks unterstützen können: Kirchengemeinde St. Peter, IBAN DE81 57050120 0036004059, BIC: MALADE51KOB. Verwendungszweck: Spende Flüchtlingshilfe. (Wer eine Spendenquittung benötigt, sollte dies bitte vermerken.) Ab Dezember wird es in unserer Martin-Luther-Kirche in Neuendorf, in der schon seit längerer Zeit Deutsch-Kurse für Asylsuchende stattfinden, ein „Café Füreinander“ geben, in dem persönliche Begegnungen zwischen Flüchtlingen, Neuendorfer Bevölkerung, Gemeindegliedern und der Aufbau von dauerhaften Kontakten ermöglicht werden sollen. So versuchen wir in kleinen Schritten, mit unseren Möglichkeiten mitzuhelfen. Menschen, die mitmachen und gute Ideen haben, werden immer gebraucht! Andreas Miksch / Wolfgang Hüllstrung 30 Beratungsstelle für Flüchtlinge Diakonie verdoppelt Beratungsangebot bei Asylund Flüchtlingsfragen Koblenz. Beratung und Hilfe in Asyl- und Flüchtlingsfragen bietet das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz. Am 1. Oktober hat Maja Kelly ihren Dienst in der Mainzer Str. 73 aufgenommen. Geschäftsführerin Iris Pfisterer-Dahlem zeigt sich erleichtert: „Der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) fördert die halbe Stelle unserer neuen Flüchtlingsberatungs-Fachkraft für die kommenden drei Jahre… Sie ergänzt die Flüchtlingsarbeit von Barbara Liss-Gul im DiakoniepunktBodelschwingh.“ Schwerpunkte der Arbeit sind Erstberatung mit Hilfe zur Orientierung und Verfahrensberatung, Einzel- oder Gruppenberatung, Zuarbeit zur Trauma-Beratung, Organisation von Sprachkursen, Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen, Netzwerkarbeit mit den Vereinen, Verbänden und den Kirchengemeinden im Einzugsgebiet, Austausch mit anderen Projektteilnehmern, Dokumentation, Berichterstellung und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Begleitung von Kindergruppen. Das Förderprogramm AMIF wird durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verwaltet. Standort 1 DiakoniepunktBodelschwingh Bodelschwinghstr. f-g, 56070 Koblenz-Lützel Telefon 0261 - 988570-112 Barbara Liss-Gul Dipl. Pädagogin (½ Stelle) Standort 2 (AMIF-Projekt) Diakonisches Werk, Mainzer Str 73, 56075 Koblenz Telefon :0261 - 91561-29 Maja Kelly, B.A. (½ Stelle) 31 „Flieh nach Ägypten!“ www.kirche-luetzel.de
© Copyright 2025 ExpyDoc