Faktenblatt: GuD-Anlage am Hafen

Faktenblatt: GuD-Anlage am Hafen
Stand: Juli 2015
Inhaltsverzeichnis
1.
Zahlen, Daten und Fakten zur GuD-Anlage am Hafen ....................................................... 1
2.
Funktionsweise der GuD-Anlage am Hafen ........................................................................ 2
2.1 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ................................................................................................ 2
2.2 Kraftwerkstechnik .................................................................................................................... 2
2.3 Ersatzstromaggregat-Blockheizkraftwerk ................................................................................ 2
3.
Bedeutung der GuD-Anlage am Hafen für die Wärmeversorgung ................................... 3
4.
Bedeutung der GuD-Anlage am Hafen für den Klimaschutz ............................................ 3
5.
Standort Hafen ....................................................................................................................... 4
1. Zahlen, Daten und Fakten zur GuD-Anlage am Hafen

Die Abkürzung GuD steht für „Gasund Dampfturbinenanlage“.

Die GuD-Anlage am Hafen ist seit
Herbst 2005 in Betrieb.

Standort: Am Mittelhafen in
Münster

Die Anlage kann bis zu 500
Millionen Kilowattstunden (kWh)
Strom im Jahr erzeugen.

Die Fernwärmeerzeugung von etwa 550 Millionen kWh pro Jahr reicht für über
20 Prozent des Wärmebedarfs in Münster.
Umweltfreundliche Stromerzeugung am Hafen:
Die GuD-Anlage der Stadtwerke Münster
Stand: Juli 2015

Die installierte Leistung liegt bei 100 MW elektrisch und 119 MW thermisch.
Hinzu kommen weitere 130 MW thermisch über Heißwassererzeuger. Die
maximal auskoppelbare thermische Leistung liegt bei 200 MW.

Der maximale Brennstoff-Ausnutzungsgrad beträgt 88 Prozent.

Verringerung der Kohlendioxid- Emissionen im Vergleich zum alten
Kohlekraftwerk: 160.000 Tonnen pro Jahr.

Werfen Sie in unseren 360-Grad-Panorama-Bildern einen Bild in die GuDAnlage: www.stadtwerke-muenster.de/gud.
2. Funktionsweise der GuD-Anlage am Hafen
2.1 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Die Energieerzeugung in der GuD-Anlage am Hafen funktioniert nach dem
ressourcenschonenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Das heißt, dass zum
einen Strom erzeugt wird, zum anderen dabei gleichsam Wärme entsteht, die als
Fernwärme durch Rohrsysteme zum Verbraucher gelangt.
2.2 Kraftwerkstechnik
Das Kraftwerk setzt sich aus zwei Erzeugungslinien zusammen: Sie bestehen
jeweils aus einer Gasturbine und einem Abhitzekessel mit Zusatz- und
Frischluftfeuerung sowie einer von beiden Linien gespeisten Dampfturbine. Sowohl
Gas- als auch Dampfturbine treiben Generatoren an, die Strom erzeugen.
Gleichzeitig wird die Restenergie im Dampf als Abwärme zu Heizzwecken genutzt.
Als Brennstoff werden für die Gasturbine Erdgas und für den Abhitzekessel Erdgas
und Heizöl eingesetzt.
Schematisches Schaubild der Anlage:
www.stadtwerke-muenster.de/fileadmin/
unternehmen/energie/bilder/Grafik_GUD-Anlage.jpg
2.3 Ersatzstromaggregat-Blockheizkraftwerk
Seit Juni 2009 ermöglicht ein Ersatzstromaggregat-Blockheizkraftwerk (ESABHKW) mit 3,9 MW elektrischer Leistung, die GuD-Anlage am Hafen auch bei einem
großflächigen Ausfall des Hochspannungsnetzes wieder in Betrieb zu nehmen. Das
Besondere an dem ESA-BHKW ist, dass es nicht nur als Ersatzstromaggregat dient,
sondern hauptsächlich als KWK-BHKW zusammen mit anderen Erzeugungsanlagen
in Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme erzeugt.
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3. Bedeutung der GuD-Anlage am Hafen für die
Wärmeversorgung
Die GuD-Anlage am Hafen deckt über
Kraft-Wärme-Kopplung jährlich über 20
Prozent des Bedarfs an Raumwärme in
Münster. Die Wärmenachfrage ist im
Tagesverlauf allerdings nicht immer
konstant. Ein Wärmespeicher hilft,
diese Nachfrageschwankungen zu
überbrücken. Im ehemaligen
Kohlebunker direkt nebenan können in
Der Fernwärmespeicher des GuDvier Speicherbehältern insgesamt bis
Kraftwerks am Hafen.
zu 8.000 Kubikmeter aufgeheiztes
Fernwärmewasser gespeichert werden. Das Gesamtspeichervolumen übertrifft
damit das Volumen des gesamten münsterschen Fernwärmenetzes von 6.000
Kubikmetern.
An besonders kalten Wintertagen wird mehr Wärme benötigt, als die GuD-Anlage
über das Kraft-Wärme-Kopplungs-Prinzip produziert. Damit auch dann alle
Anschlüsse ausreichend mit Wärme versorgt sind, wird die Wärme aus dem
Wärmespeicher entnommen oder es werden Heizkessel zugeschaltet.
Die Fernwärme wird von der GuD-Anlage am münsterschen Hafen über ein 111
Kilometer langes Leitungsnetz an Haushalte, öffentliche Einrichtungen und
Gewerbebetriebe geliefert. Nur an Standorten, an denen über ein solches
weitverzweigtes Netz ausreichend Wärme-Abnehmer erreicht werden können, ist
eine leistungsstarke GuD-Anlage ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll.
4. Bedeutung der GuD-Anlage am Hafen für den
Klimaschutz
Die Stromerzeugung in der GuD-Anlage lag 2014 bei ca. 260 Millionen kWh pro
Jahr. Dieser „saubere“ KWK-Strom steht allen münsterschen Haushalten und
Gewerbetreibenden zur Verfügung. Dadurch wird weniger Elektrizität für Münster
von anderen Energieversorgern bezogen – Elektrizität, die häufig in konventionellen
Kraftwerken mit deutlich geringerer Brennstoffausnutzung produziert wird. Durch die
Kombination aus Stromerzeugung und Wärmenutzung in der GuD-Anlage am Hafen
ergibt sich hier ein hoher Nutzungsgrad von bis zu 88 Prozent. Konventionelle
Kraftwerke erreichen häufig nur eine Ausnutzung des Brennstoffs zwischen 45 und
56 Prozent.
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Nach Berechnungen der Stadtwerke Münster ergibt sich durch die GuD-Anlage im
Vergleich zum ehemaligen Kohleheizkraftwerk insgesamt eine Verringerung der
Kohlendioxid-Emissionen von jährlich mindestens 160.000 Tonnen. Eine ähnliche
Menge könnte vergleichsweise nur erreicht werden, wenn alle Häuser in Münster
energetisch saniert werden würden. Auch die Staubbelastung wurde durch die
Umstellung des Brennstoffes von Kohle auf Gas mit der GuD-Anlage um fast 90
Prozent verringert
5. Standort Hafen
Die GuD-Anlage am Hafen ist seit Herbst 2005 in Betrieb. Die Bauzeit dauerte 18
Monate, die Investitionskosten betrugen etwa 95 Millionen Euro. Dass das Stadtbild
am Hafen weitestgehend erhalten bleibt, war den Stadtwerken Münster bei der
Planung der GuD-Anlage am Hafen sehr wichtig. So wurde einerseits beim Bau des
neuen Kraftwerks darauf geachtet, dass sich dieses in Form und Farbe in die
Umgebung einpasst. Außerdem blieb auch der Kohlerundbunker in seiner jetzigen
Form erhalten. Zwar wurden viele interessante Ideen und Vorschläge für die
Folgenutzung des Kohlebunkers gemacht, Wirtschaftlichkeitsberechnungen ergaben
aber, dass ein Fernwärmespeicher zur Optimierung der Fahrweise der neuen GuDAnlage die sinnvollste Nutzung darstellt.
Weitere Informationen
Unternehmenskommunikation
Stadtwerke Münster GmbH
Hafenplatz 1
48155 Münster
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02 51.6 94-20 13
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