Paradiso Cracks Gàbor Fekete und Randy Tischler 27.02. – 27.03

 Paradiso Cracks
Gàbor Fekete und Randy Tischler
27.02. – 27.03.2016
Das Erzählen von Bildergeschichten, bei denen man nicht weiss wie sie
beginnen und wie sie enden werden, verbindet das künstlerische
Schaffen von Randy Tischler und Gàbor Fekete.
In der Ausstellung «Paradiso Cracks» beginnt eine spannende Reise mit
den Kameras der Künstler und den eigenen Schuhsohlen. Mit dem Medium
der Fotografie fangen beide Künstler verschiedene Alltagsszenen und
Kuriositäten unserer kleinen Welt ein. Dadurch, dass sie sich bewusst
der digitalen als auch der analogen Fotografie bedienen, spielen sie
mit dem Faktor Zeit. Die Schwarzweiss-Aufnahmen suggerieren
unweigerlich eine Zeitlosigkeit. Man weiss nicht, wann und wo sich die
abgelichteten Situationen abspielen.
Während Gàbor Fekete durch die Welt flaniert und mit sorgfältigem
Blick die durch den Zufall gegebenen Szenen ablichtet, arbeitet Randy
Tischler bewusst an bestimmten Themen, für die er Menschen und Orte
sucht und somit einen Raum zwischen Dokumentation und Fiktion kreiert.
Der Illustrator und Fotograf Gàbor Fekete (*1954) ist ungarischer
Herkunft und lebt in Luzern. Ob mittels Kamera oder mit Tusche und
Filzstift hält er politische oder alltägliche Absurditäten in Bild und
Text fest. Gàbor Fekete sucht keine Bilder, sondern er findet sie. Es
sind Bildergeschichten, die aus dem Zusammenspiel von Personen und
Umgebung entstehen, die beim genauen Hinschauen, atypische
Konstellationen aufweisen. Als unsichtbarer Protagonist geht er in
seinen Heimatländern, in der Schweiz und in Ungarn auf Spurensuche.
Dem Zufall überlassen, aber doch mit bewusstem Blick auf die Welt und
seine Mitbürger, entdeckt er rätselhafte Gegebenheiten. Neben den
ausgewählten Fotografien wird Gàbor Fekete im Benzeholz ein Atelier
eröffnen, in dem er Schuhsohlen mit Illustrationen bemalt, die dann in
die Welt hinausgetragen werden können.
Randy Tischler (*1973, in Emmenbrücke aufgewachsen, lebt in Zürich)
verwandelt in seinen Fotografien und Reportagen Alltägliches in
Sinnbildliches. Beispielsweise präsentiert eine dunkelhäutige junge
Frau in einem hell-blauen Raum einen Traubenzweig, auf einem anderen
Bild posiert die gleiche Frau mit jungem Mann und Cocacola-Flasche vor
rosarotem Hintergrund. Geht es nun um diese Menschen oder die Dinge
oder deren Beziehung zueinander? Themen wie Migration, Konsum oder
Kapitalismus werden darin angedeutet, bleiben aber in der Schwebe. Wir
erfahren nicht, wo und in welchem Kontext die Bilder entstanden sind,
sie entziehen uns den Boden, lassen uns mit unseren Vorurteilen zurück
bzw. wecken unseren Blick und machen neugierig. Randy Tischlers
Fotografien deuten etwas an, aber decken nie auf. Verschiedene,
unvereinbare, teilweise provozierende Welten werden in ein Bild
gebracht, ohne diese zu werten. Im Benzeholz bewegt sich der Besucher
zwischen Tapete und Spray, Sofa und Coke-Automat an einem Un-Ort, der
zwischen behaglich und unwohl changiert.
Sabrina Negroni, Februar 2016
Weitere Informationen zu den Künstlern:
www.gaborfekete.ch
www.tableme.co.uk
Freitag 26.2. 18.30 Uhr
Vernissage
Sonntag 28.2. 14-18 Uhr
Rendez-vous mit Gàbor Fekete:
er bemalt auf Wunsch eure Schuhsohlen
Sonntag 13.3. 17 Uhr
Die Künstler im Gespräch mit Alexandra Blättler,
Kuratorin Stiftung Volkart
Wir danken für die Unterstützung: