IN DEN STARTLÖCHERN Wie Familienunternehmen sich auf den demografischen Wandel vorbereiten 1 IMPRESSUM Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation GmbH Otto-Hahn-Straße 19 44227 Dortmund Tel.: 0231.97 51 39-793 Email: [email protected] Geschäftsführer: Prof. Dr. Walter Jochmann, Prof. Dr. Ingo Böckenholt Verantwortlich für den Inhalt dieser Studie: Prof. Dr. Julia Frohne Wissenschaftliche Mitarbeiter/Autoren: Dr. Michael Strenge, Julia Eikenbusch Wir danken unseren Praktikanten für die Mitarbeit an dieser Studie: Alexander Höfig, Friederike Sieber, Danina Skrobek, Anna-Lena Tschöpe November 2015 2 INHALTSVERZEICHNIS Management Summary ................................................................................................................ 4 Einleitung..................................................................................................................................... 5 Demografie-Management in Unternehmen................................................................................... 6 Demografie-Bewusstsein ........................................................................................................................ 6 Demografie-Auswirkungen und –Maßnahmen....................................................................................... 6 Demografie-Management und exzellente Personalarbeit in Familienunternehmen ............................. 8 Forschungsfragen .................................................................................................................................... 8 Methodik ..................................................................................................................................... 9 Ergebnisse.................................................................................................................................. 12 Demografie-Bewusstsein und Risikoeinschätzung ................................................................................ 12 Die Rolle der HR-Exzellenz..................................................................................................................... 14 Diskussion .................................................................................................................................. 17 Handlungsstrategien für CEOs und Personalverantwortliche ............................................................... 17 Literatur..................................................................................................................................... 20 3 MANAGEMENT SUMMARY Der demografische Wandel mit seinen bereits eingetretenen und noch ausstehenden Konsequenzen stellt (Familien-) Unternehmen vor große Herausforderungen: Die zunehmend alternde Belegschaftsstruktur in Unternehmen führt zu einer steigenden Homogenität der Mitarbeiter. Zusätzlich sehen sich Unternehmen einem gravierenden Fach- und Führungskräftemangel gegenüber sowie dem Rückgang der Gesamtleistungsfähigkeit der Organisation (Eck et al., 2013; Preißing, 2014). Eine der zentralen Aufgaben für Familienunternehmen wird zukünftig die langfristige Sicherung der Belegschaft sein (Prezewowsky, 2007) sowie die Beantwortung der Frage, wie Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich aufrechterhalten werden können. Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit Familienunternehmen im deutschsprachigen Raum auf den demografischen Wandel vorbereitet sind, über welchen Wissensstand sie bezüglich demografischer Entwicklungen verfügen, welche Auswirkungen sie spüren und welche Maßnahmen sie zur Prävention und Reduktion der Folgen des demografischen Wandels verwenden. Dabei untersucht die Studie zwei zentrale Fragen: 1) Demografie-Bewusstsein und Demografie-Management: Trägt ein höheres Demografie-Bewusstsein von Unternehmen dazu bei, dass demografiebasierte Risiken und Auswirkungen besser eingeschätzt werden können und ihnen durch spezifische Maßnahmen besser begegnet werden kann? Die Studie zeigt, dass 60 Prozent der Familienunternehmen ihren Wissensstand hinsichtlich demografischer Entwicklungen als hoch einschätzen, wovon 38 Prozent dieser Unternehmen auch die Auswirkungen des demografischen Wandels als beträchtlich sehen. Nahezu ein Viertel der Familienunternehmen gab an, sowohl über einen geringen Wissensstand zu verfügen als auch die Auswirkungen des demografischen Wandels nur gering zu spüren. In allen Gruppen werden Maßnahmen zur Nachfolgeplanung und zum Gesundheitsmanagement als besonders wichtige Tools angesehen. Ein höheres Demografie-Bewusstsein zeigt somit eine Sensibilität für das Thema auf, führt aber nicht unmittelbar zu einer besseren Risikoeinschätzung und einer gezielteren Anwendung von spezifischen Maßnahmen. 2) Zusammenhang zwischen HR-Exzellenz und Wissensstand: Welchen Einfluss hat die Qualität des Human Resource Managements auf das Bewusstsein und die zukünftigen sowie bereits eingetretenen Auswirkungen des demografischen Wandels in Familienunternehmen? Jedes vierte Unternehmen dieser Studie (25,3 %) verfügt über ein exzellentes HR Management. Familienunternehmen mit derart gut aufgestelltem und professionellem Personalwesen weisen einen deutlich höheren Wissensstand hinsichtlich demografischer Entwicklungen auf und haben im Durchschnitt doppelt so viele Maßnahmen zur Reduktion der Auswirkungen des demografischen Wandels implementiert. Ein exzellentes HR Management ist folglich mit einem deutlich höheren Bewusstsein für demografische Veränderungen gekoppelt und führt zu einem höheren Aktivitätslevel innerhalb der Personalarbeit. Dies drückt sich in der Implementierung verschiedenster Programme und Systeme aus, die negative Auswirkungen des demografischen Wandels abschwächen sollen. Zum Umgang mit den bereits eingetretenen und zukünftigen Auswirkungen des demografischen Wandels in Familienunternehmen gibt diese Studie Handlungsempfehlungen für CEOs und Personalverantwortliche. Hier sind insbesondere die Notwendigkeit für eine strategische Personal- und Kompetenzplanung und ein ausbalanciertes Maßnahmenbündel zu Themen des demografischen Wandels zu nennen. 4 EINLEITUNG Demografie - Herausforderung für die Personalarbeit in Familienunternehmen Unternehmen in Familien- oder Eigentümerhand bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Nach einer Definition des Instituts für Mittelstandsforschung erzielen sie dabei 41,5 Prozent (1,5 Bio. Euro) des Gesamtumsatzes der Wirtschaft und beschäftigen 57,3 Prozent (13,4 Mio. Euro) aller Arbeitnehmer (Institut für Mittelstandsforschung Bonn et al., 2010). Ihr Wachstum verläuft kontinuierlich mit einer stark steigenden Tendenz. So ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass Familienunternehmen aufgrund ihrer Resilienz gegenüber der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 in den Fokus von Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik gerückt sind (Wimmer et al., 2009). Zur Bewältigung der Nachwirkungen dieser Krise zeichnen sich diese Unternehmenstypen insbesondere durch eine hohe Eigenfinanzierungskraft, eine hohe Motivation und große Einsatzbereitschaft der Belegschaft, eine zunehmende Intensivierung der Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie durch die familiäre Rückendeckung aus (Wimmer et al., 2009). Nichtsdestotrotz sehen sich familien-geführte Betriebe großen personalwirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Für moderne und wettbewerbsfähige Familienunternehmen ist es wichtiger denn je, den wachsenden demografischen Anforderungen und Ansprüchen gerecht zu werden. Für diese Unternehmen gilt der demografische Wandel inzwischen als ein Megatrend, der in einem Atemzug mit der Globalisierung und dem technologischen Fortschritt genannt wird (Bartels et al., 2014; Schuett, 2014). Das dramatische Bild ist vorrangig durch die Entwicklung der alternden und stark abnehmenden Bevölkerung geprägt. Laut aktuellen Berechnungen des statistischen Bundesamtes (2015) wird die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2060 in Deutschland um 23 bis 30 Prozent abnehmen. Gleichzeitig führt das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge 1950 bis 1960 aus dem Erwerbsleben dazu, dass der Anteil der über 65-Jährigen bis 2060 von derzeit 21 auf etwa 32 Prozent steigen wird. Hinzu kommt eine Gesamtbevölkerungsabnahme bis 2060 von 10 bis 16 Prozent. Neben einer alternden Belegschaftsstruktur spiegelt sich diese Entwicklung in einem gravierenden Fachkräftemangel und einem Verlust bewährten Expertenwissens wider (Preißing, 2014). Familienunternehmen werden mit der Frage konfrontiert, wie sie dennoch ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Wettbewerb aufrechterhalten können. Ein naheliegender Ansatz ist, in der Personalarbeit wirksame Lösungen für die Auswirkungen der demografischen Verschiebungen in den Unternehmen zu entwickeln. Dazu bedarf es eines professionellen Personalmanagements, das dem demografischen Wandel mit einem ganzheitlichen Ansatz begegnet. Es birgt die Chance, die eigenen Wachstumschancen gegenüber der Konkurrenz maßgeblich zu verbessern (Dachrodt, 2014). Dabei ist entscheidend, dass alle Beteiligten ein Bewusstsein für die demografischen Auswirkungen und die Notwendigkeit zur Veränderung auch erkennen (Deller et al., 2008; Perwiss, 2015) und entsprechende Maßnahmen nutzen. Trotz einiger Konzepte wie strategischer Personalplanung, Gesundheitsmanagement, Qualifizierung und Weiterbildung, generationsspezifischen Arbeitsformen, Wissensmanagement oder demografieorientierten Rekrutierungsstrategien reichen die bislang getroffenen Maßnahmen in der Praxis jedoch nicht aus. Populäre Thesen, wie die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte, bergen in der Praxis die Gefahr, dass sie kontraproduktive Effekte auslösen und Motivationsprobleme sowie eine Abnahme der Leistungsbereitschaft der Stammbelegschaft verursachen können (Lohmann et al., 2011a). 5 Aufgrund der beschriebenen Situation befasst sich die vorliegende Studie mit der Fragestellung, inwieweit Familienunternehmen im deutschsprachigen Raum auf den demografischen Wandel vorbereitet sind und welche Instrumente sie konkret in der Praxis einsetzen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem aktuellen Wissensstand (DemografieBewusstsein) hinsichtlich anstehender demografischer Entwicklungen, auf den bereits eingetretenen und noch zu erwartenden Auswirkungen (Demografie-Auswirkungen) sowie auf den Maßnahmen zur Prävention (Demografie-Tools). Um Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen der Positionierung und Wirksamkeit der Personalarbeit und demografischer Entwicklungen zu gewinnen, wurde eine Unterscheidung zwischen Unternehmen mit einer darauf abgestimmten exzellenten Personalarbeit (HR-Exzellenz-Unternehmen) und Unternehmen mit einem weniger handlungsorientierten Personalmanagement vorgenommen (Übrige Unternehmen). Die Zeit für theoretische Diskussionen wird zunehmend knapper und vielen Familienunternehmen wird bewusst, dass praxistaugliche Strategien eine hohe Priorität auf der Agenda des TopManagements einnehmen müssen. Zugleich ist es eine große Chance für die Personalfunktion, diesen Agendapunkt greifbar mit Leben zu füllen. Ein besonderes Anliegen dieser Studie ist es daher, Handlungsstrategien und -alternativen für CEOs und Personalverantwortliche aufzuzeigen. DEMOGRAFIEMANAGEMENT IN UNTERNEHMEN Demografie-Bewusstsein Die Folgen des demografischen Wandels können weitreichende Konsequenzen für Organisationen mit sich bringen. Nach einer Studie des IfM Bonn (Kay et al., 2008) hatten sich 2008 rund 45 Prozent der deutschen Unternehmen noch nicht näher mit dem demografischen Wandel und seinen möglichen Auswirkungen auseinandergesetzt. Immerhin ein Drittel der befragten Unternehmen war sich der Risiken und Konsequenzen bewusst, während jedes sechste Unternehmen sich dagegen noch gar nicht mit dem Themenbereich befasst hatte. Der Wissensstand der Unternehmen bezog sich dabei vorrangig auf die allgemeine Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, weniger jedoch auf die Region des betreffenden Unternehmens. Über globale Entwicklungen und die Konsequenzen für das eigene Unternehmen war der Wissensstand in der vergangenen Dekade ausgesprochen niedrig (Buck et al., 2002; Fischer, 2007; Kay et al., 2008; Juch, 2009). Häufig wurden die Folgen des demografischen Wandels auf den Fachkräftemangel beschränkt, ließen aber die zunehmende Alterung der Gesellschaft und Mitarbeiter außer Acht (Buck et al., 2002; Juch, 2009). Neuere Studien bestätigen dieses Bild: So sind demografiebedingte Veränderungen, wie die Verschiebung der Altersstruktur mittlerweile zwar bei einem Drittel deutscher Unternehmen, der Fach- und Führungskräftemangel bei 53 Prozent der deutschen Unternehmen spürbar (Towers Watson, 2013), jedoch sehen sich rund zwei Drittel (68 %) der deutschen Unternehmen erst in sieben bis zehn Jahren mit Auswirkungen des demografischen Wandels für das eigene Unternehmen konfrontiert. Lediglich 21 Prozent sind sich bereits heute der Konsequenzen für ihr Unternehmen bewusst (PWC, 2015). Zielgerichtete Maßnahmen werden noch zu selten und zu unsystematisch umgesetzt (Bruch et al., 2010; Lange, 2012; Geithner et al., 2015). Demografie-Auswirkungen und -Maßnahmen Eck et al. (2013) nennen insbesondere drei Herausforderungen des demografischen Wandels: Arbeitskräftemangel, eine steigende Homogenität der Belegschaft und einen Rückgang der Gesamtleistungsfähigkeit der Organisation. 6 Arbeitskräftemangel Die langfristige Sicherung der Belegschaft wird zu einer der zentralen Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft – und das sowohl qualitativ als auch quantitativ (Prezewowsky, 2007). Der Schwund an Facharbeitern führt zu einer harten Konkurrenz um Arbeitskräfte jeglichen Alters und Erfahrungsstands. Über die Hälfte (53 %) der deutschen Unternehmen klagt bereits heute über einen Fach- und Führungskräftemangel (Tower Watson, 2013). Um dieser Entwicklung zu begegnen, werden Rekrutierungsstrategien entwickelt, die vorrangig auf jüngere Arbeitnehmer und Frauen abzielen. In diesem Rahmen nehmen auch das Personalmarketing und aufmerksamkeitsstarke Employer Branding Maßnahmen in ihrer Bedeutung und Anwendung zu. Unternehmen wollen sich zunehmend als attraktiver Arbeitgeber profilieren und bieten vielfältige Weiterentwicklungsangebote und eine Arbeitsorganisation an, die die Verbindung von Arbeit und Privatem erlaubt. Auch Maßnahmen wie eine strategische Personal- und Nachfolgeplanung werden als immer wichtiger erachtet und von mehr und mehr Unternehmen eingeführt (Nienhüser, 2002; Eck et al., 2013). Zusätzlich führen viele Unternehmen ein Diversity Management zur Förderung von Vielfalt, Innovation, Produktivität und Wertschätzung ein (Aretz et al., 2002). Dazu gehört auch die Bildung von altersgemischten Teams. Um dem bevorstehenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, wird auch über eine veränderte Ausstiegspraxis nachgedacht, die sich etwa in der Rücknahme von Frühverrentungsmöglichkeiten ausdrücken kann (Eck et al., 2003). Steigende Homogenität der Belegschaft Ein Resultat der Entwicklung ist der Zwang, vorhandene Mitarbeiter möglichst lange an das Unternehmen zu binden. Dies führt zu einer zunehmenden Homogenität der Mitarbeiter (Eck et al., 2013), die sich in einer geringeren Flexibilität für bevorstehende Anforderungen und einer geringeren Innovationsstärke niederschlagen kann. Der sich ausweitende demografische Wandel führt insbesondere zu einer deutlichen Verschiebung der Altersstruktur der Beschäftigten von Familienunternehmen. Studien zeigen, dass die Arbeitsbeschäftigung in der Spätphase der Erwerbstätigkeit häufig nur in einem reduzierten Umfang realisiert wird – insbesondere der Anteil älterer Frauen in Teilzeitoder geringfügiger Beschäftigung ist sehr hoch (Wanger, 2006; Bäcker et al., 2010). Gegenwärtig bleibt offen, ob ältere Arbeitnehmer bis zum Erreichen der Altersgrenzen in den Unternehmen verbleiben können und wollen (Frerichs, 2014). Produktivitäts- und Kapazitätsrisiken sind deshalb relevante Auswirkungen der zunehmend alternden Belegschaften. Das gilt für alle Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen (Schuett, 2014). Interessant werden Maßnahmen, die sich speziell an ältere Arbeitnehmer richten (Walter, 2009). Laut des Fortschrittsreports „Altersgerechte Arbeitswelt“ des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2014) legt die Mehrheit der deutschen Unternehmen bislang keinen besonderen Fokus auf ältere Beschäftigte. Lediglich neun Prozent der befragten Betriebe beziehen Ältere in betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen mit ein und nur ein Prozent der Unternehmen bietet spezielle Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer an (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2014). Rückgang der Gesamtleistungsfähigkeit Einhergehend mit der Alterung der Belegschaft sind Unternehmen auch von einem zu erwartenden Rückgang der Gesamtleistungsfähigkeit des Unternehmens betroffen. Deutsche Unternehmen sehen bereits eine generelle Abnahme der Leistungs- und Innovationsfähigkeit sowie das Absinken der Qualifikation und des Wissensstands der eigenen Fachkräfte (Statista, 2015). In Kombination mit dem sich verstärkenden Fachkräftemangel, der eine Nichtbesetzung vakanter Positionen nach sich ziehen kann, führt dies dazu, dass die zu leistende Arbeit auf den Schultern Weniger lastet. 7 Der zunehmende Wissensverlust stellt in Unternehmen eine weitere große Herausforderung dar, dem sie mit dem Aufbau von Systemen zum Wissensmanagement begegnen (Köchling, 2000; Maier, 2007; Walter, 2009). Ferner ist eine geringere Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter zu erwarten (Eck et al., 2013). Um diesem vorzubeugen, führen mehr und mehr Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein. Dieses beinhaltet Sport-, Bewegungs- und Präventionsangebote, aber auch Maßnahmen zur ergonomischen und sicheren Gestaltung von Arbeitsplätzen und Angebote zur psychosozialen Beratung (Badura, 2002; Uhle et al., 2011). Demografie-Management und exzellente Personalarbeit in Familienunternehmen Unternehmen haben bereits begonnen, Unternehmens- und Personalstrategien zu entwickeln, die konkrete demografieorientierte Personalmaßnahmen ableiten (Schuett, 2014). Das Demografie-Management bündelt dabei alle Aktivitäten eines Unternehmens, um langfristig Personal gewinnen, fördern und (er)halten zu können (Deller et al., 2008; Niemeyer, 2013). Dazu zählen u.a. Modelle der Personalplanung, Rekrutierung, Auswahl und Beurteilung, Führungsmodelle, Arbeits-, Gratifikations- und Laufbahngestaltung, Unternehmenskultur und Kommunikation sowie demografieorientiertes Wissens-, Gesundheits-, Talent- und Diversity-Management und Konzepte zur Work-Life-Balance (Schuett, 2014). Zudem wird eine vertiefte Risikobetrachtung in Form von Altersstrukturanalysen und Risikobewertungen dazu gezählt, die zur Identifikation und Priorisierung von Handlungsfeldern führen kann. Die Mehrheit mittelständischer (Familien-) Unternehmen reagiert bislang vor allem mit einer Kombination aus HR-Maßnahmen der Bereiche Recruiting, Weiterbildung und Talent Management (Happich, 2013). Hier besteht also noch deutliches Potenzial zum weiteren Maßnahmenausbau. Zur Einführung eines qualitativ hochwertigen Demografie-Managements ist eine exzellente Personalarbeit notwendig (Geithner et al., 2015). Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Thematik steht noch immer am Anfang und es fehlt an umfänglicher Literatur (Gutiérrez-Broncano et al., 2014). Vorhandene Literatur betont dennoch, dass die Qualität der Personalarbeit in Familienunternehmen mit positiven Einflüssen auf Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsleistung und geringerer Fluktuation (Arthur, 1994) sowie auf die aktuelle und zukünftige Unternehmensperformance (Huselid, 1995; Wright et al., 2005; Combs et al., 2006, Beh et al., 2013) einhergeht – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für familiengeführte Unternehmen. Andererseits zeigt die Forschung einen negativen Zusammenhang zwischen Familienunternehmen und der Nutzung professioneller HRM-Praktiken (Fiegener et al., 1996; Cyr et al., 2000; Hilse et al., 2001; Reid et al., 2001). Dies erklären die Autoren mit den vergleichsweise geringeren organisationalen Kapazitäten in kleineren Familienunternehmen. Die geringe Größe vieler Familienunternehmen und ihre daraus resultierende begrenzte Komplexität können als Erklärung für weniger spezialisierte HRMAbteilungen und HR-Angestellte, eine unzureichende strategische Planung bzw. für das Fehlen einer HR-Strategie dienen (de Kok et al., 2006). Forschungsfragen Auf der Grundlage der beschriebenen Situation wollen wir in der vorliegenden Studie folgende Annahmen überprüfen: 1. Ein höheres Demografie-Bewusstsein im Unternehmen trägt dazu bei, dass Unternehmen demografiebasierte Risiken und Auswirkungen besser einschätzen können und Demografie-Tools häufiger und umfänglicher einsetzen. 8 2. Eine hohe Qualität des Human Resource Management hat einen positiven Einfluss auf das Bewusstsein und die zukünftigen und bereits eingetretenen Auswirkungen des demografischen Wandels in Familienunternehmen. METHODIK Die Grundgesamtheit der Befragten bildeten Geschäftsführer und Personalleiter von Familienunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Unternehmen wird in der Studie als Familienunternehmen deklariert, wenn entweder der Geschäftsführer des Unternehmens Mitglied der Eigentümerfamilie ist, mindestens die Hälfte der Geschäftsführung der Eigentümerfamilie angehörig ist, wenn Mitglieder der Eigentümerfamilie im Aufsichtsrat/Beirat vertreten sind oder wenn mindestens 25 Prozent der Unternehmensaktien im Besitz der Eigentümerfamilie sind. Ein Unternehmen muss mindestens eins der genannten Kriterien erfüllen. Insgesamt umfasste die Ausgangsstichprobe 620 Unternehmen, von denen 91 Unternehmen auswertbare Ergebnisse lieferten. Das entspricht einer Rücklaufquote von 14,7 Prozent. Der Umfragezeitraum betrug insgesamt sechs Monate von Juli bis Dezember 2014. Zwischen teilnehmenden Unternehmen und denen, die nicht teilgenommen haben, lagen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Jahresumsatzes und der Mitarbeiteranzahl. Weitere Merkmale der befragten Unternehmen lassen sich Abbildung 1 entnehmen. Mittels der im Vorfeld abgeleiteten Forschungsfragen wurde ein neunseitiger standardisierter, internetbasierter Fragebogen entwickelt. Dieser hatte zum Ziel die Bedeutung des Demografie-Managements in Familienunternehmen unter Geschäftsführern und Personalverantwortlichen zu überprüfen. Der Fragebogen begann mit allgemeinen Fragen über das Familienunternehmen, Fragen zum allgemeinen Wissensstand über den demografischen Wandel und Fragen über dessen prognostizierte Auswirkungen auf das Unternehmen. Darauffolgend wurde erhoben, mit welchen Maßnahmen das Personalmanagement im Unternehmen reagiert. Es folgten allgemeine Fragen zum Human Resource Management des Unternehmens, die sich insbesondere auf die Qualität der Personalstrategie und Abbildung 1: Umsatz, Mitarbeiteranzahl und Unternehmensalter in Klassen der befragten Unternehmen. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. 9 des HR-Strategieprozesses sowie Positionierung und Qualität der Personalarbeit bezogen. Die Beantwortung der beschriebenen Frageblöcke erfolgte im Rahmen einer Selbsteinschätzung von Geschäftsführern und Personalleitern der Familienunternehmen zu den jeweiligen Themen. Der Fragebogen schloss mit einem Statistikteil, in dem allgemeine Angaben zum Unternehmen erfasst wurden. Um den Fragebogen auf seine Verständlichkeit, Akzeptanz und Relevanz zu überprüfen, ging der eigentlichen Untersuchung ein Pretest voraus. Dieser wurde mittels mehrerer Experteninterviews realisiert, in denen verschiedene Experten des Beratungsunternehmens Kienbaum für die Bereiche HRM und Familienunternehmen kritische Anmerkungen zu Struktur, Formulierung der Items und inhaltlichem Fokus des Fragebogens machten. Variablen Demografie-Management Diese Studie versteht die Variable DemografieManagement als eine Kombination aus drei Gestaltungsfeldern: Demografie-Bewusstsein, Demografie-Auswirkungen und DemografieMaßnahmen. Die Variable wurde sowohl gesamthaft als auch in ihren drei Bestandteilen betrachtet. Unter Demografie-Bewusstsein verstehen wir den unternehmensinternen Wissensstand bezüglich der aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des demografischen Wandels sowohl auf die Belegschaft als auch auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Ein solcher Kenntnisstand bildet die Basis, um auf die Herausforderungen demografischer Entwicklungen vorbereitet zu sein. Abbildung 2: Operationalisierung der Variablen Demografie-Bewusstsein und Demografie-Auswirkungen. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. Auf Basis der Ergebnisse und Rückmeldungen im Rahmen des Pretests wurde der Fragebogen modifiziert und mit Bezug auf Logik und Verständlichkeit angepasst. Die Demografie-Auswirkungen zeigen die bereits eingetretenen und zukünftigen Auswirkungen des demografischen Wandels auf, aus denen sich ein grundlegender Handlungsbedarf ergibt. Die Variable bildet die Risikoeinschätzung ab, bezogen auf die Auswirkungen, die sich aus den bevorstehenden 10 Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur ergeben. Die Bewertung der Variablen DemografieBewusstsein und Demografie-Auswirkungen erfolgte mittels Driver-Fragen, die durch die oben beschriebenen Items auf einer Skala von 1 (trifft gar nicht zu) bis 5 (trifft voll zu) operationalisiert wurden. Unter Demografie-Maßnahmen sind Programme und Systeme zusammengefasst, die zum einen der Prävention hinsichtlich der Auswirkungen des demografischen Wandels dienen. Zum anderen gelten sie als Maßnahmen, die Unternehmen darin unterstützen, den mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen resistieren zu können. Hier wurden auch bereits bestehende Maßnahmen des Demografie-Managements in Unternehmen aufgenommen, indem beispielsweise das Vorhandensein von Maßnahmen zu Nachfolgeplanung, Gesundheitsmanagement oder Personalmarketing abgefragt wurden. HR-Exzellenz Im Rahmen dieser Studie wurde eine Unterscheidung zwischen Unternehmen mit einer exzellenten Personalarbeit und den übrigen Unternehmen vorgenommen. Unter HRExzellenz-Unternehmen werden diejenigen Unternehmen zusammengefasst, welche die vordefinierten HR-Exzellenz-Kriterien in besonderem Maße erfüllen. Die Bewertung erfolgte mittels Driver-Fragen, die durch Items auf einer Skala von 1 (trifft gar nicht zu) bis 5 (trifft voll zu) operationalisiert wurden. Unter HR-Exzellenz-Unternehmen verstehen wir dabei Unternehmen, die ausnahmslos alle Items mit einem Wert ≥ 4 bestätigten. Folglich zeichnen sie sich durch eine klare Businessorientierung der HR-Strategie, eine überdurchschnittliche Leistung und Wertschöpfung der Personalarbeit sowie durch eine hohe Kompetenz und Gesamtzufriedenheit der Kunden aus. Abbildung 3: Zusammensetzung der Variable HR-Exzellenz. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. 11 ERGEBNISSE Demografie-Bewusstsein und Risikoeinschätzung Als wesentlicher Faktor für eine adäquate Reaktion auf den demografischen Wandel erscheint die genaue Kenntnis der Sachlage sowohl externer als auch interner Einflussfaktoren auf die Personalsituation von Familienunternehmen. Dazu wurde eine Differenzierung der Unternehmen auf den Dimensionen Demografie-Bewusstsein und DemografieAuswirkungen vorgenommen (vgl. die Operationalisierung beider Variablen im Teil Methodik). Abbildung 4:Zustimmung der Familienunternehmen zu Aussagen über Demografie-Bewusstsein. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. Abbildung 5: Zustimmung der Familienunternehmen zu Aussagen über Demografie-Auswirkungen. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. 12 Sowohl das Demografie-Bewusstsein (M =3,79; SD = 0,99) als auch die DemografieAuswirkungen (M = 3,09; SD = 0,70) zeigen starke Unterschiede in den befragten Familienunternehmen. Lediglich 14 Unternehmen weisen eine hohe Ausprägung auf beiden Variablen auf (Wert ≥ 4). Davon gaben 8 Unternehmen an, eine sehr gute Risikoeinschätzung der Auswirkungen des demografischen Wandels vornehmen zu können. Somit ist kein Vergleich von Unternehmen mit extremer Ausprägung (Wert ≥ 4) gegenüber den übrigen Unternehmen möglich, da lediglich 9 Prozent der befragten Unternehmen diese Bedingung erfüllen. Gleichwohl haben sich Unternehmen, die eine Ausprägung über dem Mittelwert der jeweiligen Variable zeigen, bereits intensiv mit dem demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf das eigene Unternehmen beschäftigt. Deshalb wurden zur Differenzierung zwischen beiden Gruppen die Mittelwerte der Variablen gewählt. Einen hohen Wissensstand im Bereich Demografie weisen somit alle Unternehmen auf, die ihr Demografie-Bewusstsein im Mittel über M = 3,79 einschätzen. Eine hohe Risikoeinschätzung entspricht einem Mittelwert von M > 3,09 der Variable Demografie Auswirkungen. 22 Prozent der Unternehmen, die über ein hohes Bewusstsein demografischer Entwicklungen verfügen, schätzen das Risiko der Auswirkungen des demografischen Wandels als eher gering ein bzw. spüren die Auswirkungen nur in geringem Maße. 38 Prozent der Unternehmen verfügen ebenfalls über ein hohes DemografieBewusstsein, schätzen aber das Risiko der demografischen Auswirkungen auf ihr Unternehmen als eher hoch ein bzw. spüren die Auswirkungen schon stark. 24 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über einen niedrigen Wissensstand bezüglich demografischer Entwicklungen im eigenen Unternehmen und spüren bislang auch nur wenige Auswirkungen des demografischen Wandels. Abbildung 6: Bewusstsein und Auswirkungen des demografischen Wandels in den befragten Unternehmen. Darstellung: Kienbaum Institut@ISM für Leadership & Transformation, 2015. 13 Bei 16 Prozent der Unternehmen dieser Studie ist das Demografie-Bewusstsein niedrig ausgeprägt. Trotzdem liegt eine hohe Risikoeinschätzung hinsichtlich der Auswirkungen des demografischen Wandels vor. Die Rolle der HR-Exzellenz 28,6 Prozent der Unternehmen (N = 26) können als HR-Exzellenz-Unternehmen Abbildung 7: Nutzung der Demografie-Maßnahmen unterschieden nach der Ausprägung des Bewusstseins und den Auswirkungen Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM ISM für Leadership & Transformation, 2015. Zusätzlich zu Demografie-Bewusstsein und Demografie-Auswirkungen wurden in der vorliegenden Studie, die in den Unternehmen verwendeten Demografie-Maßnahmen abgefragt (siehe Abb. 7). Diese sind für alle Gruppen ähnlich, unterscheiden sich lediglich graduell in der Häufigkeit der Nutzung und der Priorisierung. Bei geringer Einschätzung der Auswirkungen werden insgesamt mehr demografiespezifische Maßnahmen verwendet (Frauenförderprogramme, Schaffung einer altersheterogenen Belegschaftsstruktur und Systeme zum Wissenstransfer) als bei einer hohen Risikoeinschätzung. Es liegt die Schlussfolgerung nahe, dass diese Kombination an Demografie-Maßnahmen den Grund darstellt, demografische Auswirkungen auf Unternehmung und Belegschaft als weniger risikoreich einzuschätzen, da sich die Unternehmen bereits mit geeigneten Tools aufstellen. Dabei spielt der tatsächliche Wissensstand eine eher untergeordnete Rolle. identifiziert werden. Diese weisen mit durchschnittlich 7738 Mitarbeitern eine doppelt so hohe Beschäftigtenanzahl im Vergleich zu den übrigen Unternehmen auf. Während ihr Jahresumsatz im Durchschnitt bei 1,7 Mrd. Euro liegt, liegt er bei den übrigen Unternehmen bei knapp 1 Mrd. Euro pro Jahr. Signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten der einzelnen Items der Variable Demografie-Bewusstsein können zwischen HR-Exzellenz-Unternehmen und den übrigen Unternehmen nachgewiesen werden, insbesondere in den Bereichen Wissen über die Entwicklung der Altersstruktur der Belegschaft und Kenntnisstand über die zukünftigen Qualifikationsanforderungen und –bedarfe für Unternehmen und Belegschaft (siehe Abb. 8). 14 Abbildung 8: Unterschiede zwischen HR-Exzellenz und übrigen Unternehmen auf der Variable Demografie-Bewusstsein. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. Abbildung 9: Unterschiede zwischen HR-Exzellenz und übrigen Unternehmen auf der Variable Demografie-Auswirkungen. Darstellung Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. 15 In der Variable Demografie-Auswirkungen unterscheiden sich HR-Exzellenz-Unternehmen und die übrigen Unternehmen nicht signifikant voneinander (siehe Abb. 9). Trotzdem zeichnen sich die Auswirkungen des demografischen Wandels tendenziell stärker bei HR-Exzellenz-Unternehmen ab. Bei der Untersuchung der Maßnahmen zur Begegnung demografischer Folgen stellte sich heraus, dass HR-Exzellenz-Unternehmen alle Maßnahmen intensiver nutzen und über eine größere Bandbreite an Tools und Systemen verfügen. Sie nutzen durchschnittlich 8,2 Demografie-Tools, wohingegen die übrigen Unternehmen durchschnittlich nur auf 4,6 Tools zurückgriffen (siehe Abb. 10). So verfolgen alle HR-Exzellenz-Unternehmen eine zielgerichtete Nachfolgeplanung (übrige Unternehmen: lediglich 64,7 %), aber auch sie nutzen bislang eher klassische Maßnahmen der Personalarbeit, während etwa die gezielte Rekrutierung und Weiterbildung bestimmter Arbeitnehmergruppen auf Basis der demografischen Entwicklung noch längst nicht gängige Praxis ist und nur von jedem zweiten bis dritten HR-Exzellenz-Unternehmen durchgeführt werden (übrige Unternehmen nur etwa jedes sechste). Abbildung 10: Nutzung von Maßnahmen zur Begegnung demografischer Folgen von HR-Exzellenz und übrigen Unternehmen in Prozent. Darstellung: Kienbaum Institut @ ISM für Leadership & Transformation, 2015. 16 Abbildung 11: Demografie-Management bei HR-Exzellenz Unternehmen und übrigen Unternehmen im Vergleich. Darstellung: Kienbaum Institut@ISM für Leadership & Transformation, 2015. DISKUSSION Kennzahlen über Altersstruktur und Beschäftigungsfähigkeit bilden Grundlage für ein demografiefestes Personalmanagement Handlungsstrategien für CEOs und Personalverantwortliche Die Studienergebnisse zeigen, dass HRExzellenz-Unternehmen ein weitaus höheres Problembewusstsein und einen breiteren Wissensstand bezüglich demografierelevanter Entwicklungen in ihren Unternehmen aufweisen. Dies ist insofern eine interessante Erkenntnis, da bisherige Forschungsarbeiten eher zeigen, dass Unternehmen zwar über ein allgemeines Problembewusstsein verfügen, aber weniger in der Lage sind, ihre persönliche Betroffenheit in konkreten Aussagen auszudrücken (siehe z.B. Buck et al. 2002; Fischer, 2007; Kay et al., 2008; Lange, 2012). So gesehen scheint in Familienunternehmen mit einer strategisch positionierten Personalfunktion eine höhere Sensibilität für demografische Entwicklungen zu existieren. Wirksame Personalbereiche benötigen Transparenz über demografieorientierte Kennzahlen sowie den zukünftigen Personalbedarf, Entwicklung der Altersstruktur der Belegschaft, Abgänge von Schlüsselmitarbeitern sowie gegenwärtige und zukünftige Qualifizierungsanforderungen und bedarfe. Die dargestellten Ergebnisse machen deutlich, dass Demografie-Management für personalorientierte Familienunternehmen kein Fremdwort mehr ist. Ganz im Gegenteil sind ein gut aufgestelltes Personalmanagement und eine Personalstrategie, die kurz- und mittelfristige Demografie-Trends für das eigene Unternehmen erfasst, zielführend, um den äußeren Einwirkungen der demografischen Entwicklungen Einhalt zu gewähren. Die Gestaltung eines sogenannten demografiefesten Personalmanagements beinhaltet die Implementierung von wachstumserprobten Konzepten und Maßnahmen, wie z.B. die Nachfolgeplanung oder das Gesundheitsmanagement sowie deren Transparenz im Unternehmen. 17 Eine strategische Personal- und Kompetenzplanung zur Bewältigung demografischer Entwicklungen ist dringend notwendig Diese Studie verfolgt einen breiten Ansatz zur Bezifferung von Herausforderungen des demografischen Wandels und hat vielfältige Aspekte wie den Anstieg des Qualifizierungsund Weiterbildungsbedarf, das Auffangen organisationalen Wissensverlustes und altersbedingten Verlustes an Agilität und Innovationsstärke herangezogen. Unsere Auswertungen ergeben ein differenziertes Bild, betrachtet man die eingesetzten Demografie-Maßnahmen unter Berücksichtigung der Dimensionen DemografieBewusstsein und Demografie-Auswirkungen. Bei einer hohen Risikoeinschätzung der Auswirkungen gibt es kaum Unterschiede in der Priorisierung von Maßnahmen, bezogen auf ein hohes oder geringes DemografieBewusstsein. Hier besteht offensichtlich eine Lücke zwischen Demografie-Bewusstsein und Risikoeinschätzung der Auswirkungen auf der einen Seite, die sehr unterschiedlich ausfallen können, und den verwendeten Maßnahmen auf der anderen Seite. So wäre bei einer strategischen Auseinandersetzung mit den Risiken des demografischen Wandels zu erwarten gewesen, dass Unternehmen mit einem hohen Wissensstand und einer hohen Risikoeinschätzung der Auswirkungen konsequent ihren Bereich der demografieorientierten Tools und Maßnahmen stärken und höher gewichten als andere Maßnahmen. Dies jedoch ist nicht erkennbar. Eine strategische Ableitung operativer Maßnahmen ist also bei vielen Unternehmen in der Beschäftigung mit dem demografischen Wandel gerade nicht erkennbar. Unternehmen sollten also zum einen vermehrt strategische Planungsinstrumente aufbauen und nutzen, um Personalbewegungen zukunftsgerichtet und demografiefest zu steuern (so auch Eck et al. 2013; Nienhüser, 2002). Vernetzt mit der Geschäfts- und HR-Strategie vergleicht sie in quantitativer und qualitativer Sicht den zukünftigen Personalbedarf mit dem prognostizierten Personalangebot, das auf- grund des demografischen Wandels immer kleiner und härter umkämpft sein wird. Auf der anderen Seite sollten Sie Ihr Angebot an Maßnahmen dahingehend analysieren, ob es tatsächlich ihre demografischen Entwicklungen trifft oder ob Maßnahmen entsprechend angepasst werden müssen. Maßnahmenbündel müssen zugeschnitten und unternehmensspezifisch sein Bei der Untersuchung der Strategien und Maßnahmen zur nachhaltigen Bewältigung von demografischen Auswirkungen hat sich herausgestellt, dass die Sensibilisierung für das Thema Demografie insgesamt gestiegen scheint und bei rund 60 Prozent der Unternehmen auch ein großes Detailwissen vorhanden ist. Exzellent aufgestellte Personalfunktionen von Familienunternehmen können durchweg auf ein viel breiteres Arsenal an Maßnahmen und Systemen zurückgreifen, diese jedoch nicht systematisch nutzen. In vielen Fällen bleibt es bei den gängigen Maßnahmen der Marktbearbeitung und Personalentwicklung, ohne auf spezielle demografische Tools zurückzugreifen. So sind als Reaktion auf den demografischen Wandel vor allem Nachfolgeplanung, Gesundheitsmanagement und Personalmarketing bei HRExzellenz-Unternehmen verbreitet, womit sie sich nicht von den anderen Unternehmen unterscheiden. Erst daran anschließend folgen eine demografieorientierte Personalplanung und die Karriereplanung. Hier besteht eine echte Chance für Personalmanager, sich durch stärkere Fokussierung des Themas und Umsetzung in konkrete Maßnahmen von Wettbewerbern abzuheben. Derzeit existieren lediglich vereinzelte Best Practise Beispiele deutschsprachiger Unternehmen. Überspitzt lässt sich formulieren, dass viele Maßnahmen zu einem höheren Sicherheitsgefühl der Unternehmen führen, auch ohne genaue Detailkenntnisse zu besitzen, während andere Unternehmen zwar das Risiko benennen können, ihre Maßnahmen aber nicht darauf ausrichten. 18 Diversity Management stärken und ausbauen Interessant ist die Erkenntnis, dass Familienunternehmen die Bedeutung von Weiterbildungs-, Frauenförderungs- und EmployabilityMaßnahmen zur Begegnung des demografischen Wandels generell geringer einschätzen. Die vorliegende Studie bestätigt dabei die Erkenntnis dass die meisten familiengeführten Betriebe noch keinen dringlichen Bedarf für eine systematische Ermittlung des Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitern sehen, um darauf aufbauend die Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft durch diverse Qualifizierungsmaßnahmen zu erhalten (vgl. auch Happich 2013). Auch eine Stärkung von Diversity Maßnahmen könnte dabei ein wesentlicher, nach wie vor unterschätzter Faktor sein. Wie Aretz und Hansen bereits 2002 zeigen konnten, kann durch die gezielte Förderung von talentierten Frauen eine ausgeglichene Belegschaftsstruktur bei einem gleichzeitig abnehmendem Personalangebot aufrechterhalten werden und so den erwünschten Effekt für erhöhte Vielfalt, Innovation und Produktivität erzielen. Zudem sollten Unternehmen den Qualifizierungsbedarf ausländischer Arbeitnehmer, die in Teilen die demografiebedingten Lücken füllen könnten, ermessen und mit Schulungsmaßnahmen reagieren können. Möglich wäre z.B. die Schaffung der Position eines Diversitymanagers im Unternehmen, um die Entwicklung zu mehr Diversität im Unternehmen voranzutreiben. Demografie-Management eine eigene Rolle zugestehen Mit Blick auf die erzielten Studienergebnisse lässt sich für CEOs und HR-Verantwortliche festhalten, dass ein strategisch ausgerichtetes Demografie-Management mit einer ausbalancierten Kombination an DemografieMaßnahmen und -Systemen einen zentralen Erfolgsfaktor bei der Bekämpfung des demografischen Wandels spielen kann. Es kann aber nur dann eine wirksame Rolle im Rahmen der Unternehmens- und Personalstrategie einnehmen, wenn es von der Verantwortung her direkt beim CEO oder an oberster Wirkungs- stätte bei der strategisch und stark geschäftspositionierten HR-Funktion angesiedelt wird. Es bündelt dabei im Idealfall alle demografischen Aktivitäten des Unternehmens und stimmt diese aufeinander ab. Für jeden Unternehmenstypus ist in Abhängigkeit der internen und externen Einflussfaktoren, wie beispielsweise Altersstruktur der Belegschaft, Qualifikationsanforderungen, Geschäftsmodell, Branche oder Arbeitsmarktbedingungen individuell zu entscheiden, welches Maßnahmenbündel zum Erfolg führt. Zudem erscheint eine vertiefte Analyse des Marktes und des Unternehmens, hier insbesondere von Altersstruktur, Qualifizierungsniveau und Risikobewertungen, notwendig, um kritische Handlungsfelder zu identifizieren und zu priorisieren (so auch Niemeyer, 2013). Nur so scheint eine zielgerichtete und nachhaltige Entwicklung, ein kontinuierliches Monitoring und eine Evaluierung von Maßnahmen möglich zu sein. HR muss dabei als Business Partner auf Augenhöhe agieren und die dafür notwendigen Kompetenzen in den Bereichen HR-Strategie, Change Management, und Arbeitswelt 4.0 entwickeln (siehe z.B. Lohmann et al., 2011b). Familienunternehmen sollte bewusst werden, dass das effektive Management von Risiken und Chancen des demografischen Wandels ein zentraler Erfolgsfaktor der Zukunft sein wird. Das Thema Demografie scheint auf der TopAgenda von Unternehmensentscheidern angekommen zu sein. Zugleich ist es aber auch eine Herkules-Aufgabe für die HR-Funktion, wirksame Lösungsansätze für die Bewältigung von demografischen Herausforderungen zu finden. Ein Grundbaustein dafür ist sicherlich die strategische Personal- und Kompetenzplanung, flankiert um ein zielgerichtetes Maßnahmenbündel an Demografie-Maßnahmen und Systemen. Dafür bedarf es einer stark geschäftsorientierten und strategisch positionierten HR-Funktion, die dem demografischen Wandel mit einem ganzheitlichen Ansatz begegnet und Familienunternehmen dabei hilft, den wachsenden Herausforderungen und Ansprüchen gerecht zu werden. 19 LITERATUR Aretz, H.-I. & Hansen, K. (2002): Diversity und DiversityManagement in Unternehmen, Berlin: LIT Verlag. 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