Zur Entwicklung der Periodisierung des Trainings Überblick Die Entwicklung der Theorien zur Trainingsperiodisierung Die Blocktrainingskonzeption nach ISSURIN im Detail Kritischer Vergleich mit alten und neuen Konzepten Neue Erkenntnisse zur individuellen Wirksamkeit von Trainingsmethoden Erfolgreiches reales Beispiel: DLV-Wurfkonzeption Zusammenfassung und Empfehlungen Was ist Periodisierung? „Periodisierung ist die Festlegung einer Folge von Perioden, deren inhaltliche, belastungsmäßige und zyklische Gestaltung die Herausbildung der optimalen sportlichen Form für einen bestimmten Zeitraum innerhalb des Periodenzyklus ansteuert.“ oder „Periodization (Planned Performance Training) is the timing, sequence and interaction of the training stimuli to allow optimum adaptive response in pursuit of specific competitive goals.“ Entwicklung des Trainingsaufwands seit dem 19. Jahrhundert bis etwa 1950 Zirkusartisten: Tägliches Training, Vollzeitberuf Highland Games, Kommerzielle Laufwettbewerbe als Volksfestattraktionen in Schottland und Australien: Profis gibt es schon lange! Olympische Amateurathleten trainierten im Vergleich dazu anfangs nur sehr wenig: ein- bis zweimal die Woche Keinerlei wissenschaftliche Grundlagen, nur Sammlungen praktischer Erfahrungen existierten als Vorlage Erstes Buch über Allgemeine Trainingslehre: Carl Krümmel (Hrsg.): Athletik: Ein Handbuch der lebenswichtigen Leibesübungen. München: Lehmann, 1930 Leo MATVEEV: Pionier der Periodisierungsforschung Analyse der Vorbereitung der sowjetischen Mannschaft auf die Olympischen Spiele 1952 und 1956 (Leichtathletik, Schwimmen, Gewichtheben) zur Verbesserung der Leistungen bei den OS 1960 Erste Formulierung des Periodisierungsgedankens als interindividuell übertragbare Methode der zyklischen Belastungsgestaltung Nicht das optimale individuelle Training sollte erforscht werden, sondern die beste interindividuell wirksame Variante der Trainingsgestaltung! Matveev: Klassische Periodisierung Umfang Intensität Technik Vorbereitungsperiode PreSeason Hypertroph ie Wettkampfperio de In-Season Maximal/Schnellkraft Peaking Übergangsperio de Off-Season Aktive Pause Matveev: „Klassische“ Periodisierung AVP AVP SVP WP ÜP Einfachperiodisierun g Doppelperiodisierun g Dreifachperiodisieru ng Merkmale und Folgen der „klassischen“ Periodisierungstheorie: Maximierung des Trainingsumfangs, Definition „idealer“ Relationen unterschiedlicher Trainingsinhalte und Methoden „Individualisierung“ vor diesem Hintergrund bedeutete Wege zu finden, wie die geforderten Trainingsumfänge bewältigt werden können. Die Folgen: Übertraining, Burnout und Verletzungen Doping als Versuch, die individuellen körpereigenen Begrenzungen zu durchbrechen Traditionelle Periodisierung: Zusammenfassende Bewertung Vorteile Nachteile • Dieses Konzept funktioniert für Athleten auf einem niedrigeren Level und Nachwuchsathleten recht gut. • Aber auch für diese beiden Gruppen wären modernere Methoden denkbar wenn der Trainer frühzeitige Spezialisierung und Verletzungen vermeidet. • Grosse Umfänge unspezifischen Trainings erschweren die Anwendung qualitativ hochwertiger Trainingsinhalte. • Ein sprunghafter Anstieg der Intensität in der Speziellen Vorbereitungsperiode ist schwer auszusteuern, kann zu Verletzungen führen. „Traditionelle“ Periodisierung – nicht mehr zeitgemäss? Deutliche Steigerung der Anzahl von Wettkämpfen mit Auswirkungen für die gesamte körperliche Belastung; Finanzielle Stimuli für Topathleten, die einen Konflikt zwischen der Zeit für Vorbereitung auf Grossanlässe (WC, OG), Wettkampfserien (e.g. Diamond League, Strassenmeetings, Strassenläufe etc.) und Sponsorenidentifikation mit sich bringen. Verführung zum Doping? Unerlaubte Substanzen könnten die negativen Konsequenzen von zu viel Training vermindern. Neue Technologien der Steuerung des Trainings, der Sportmedizin und der Informationsverarbeitung ermöglichen die verbesserte Beobachtung von Trainingsbelastung und Anpassung sowie medizinische Unterstützung. Reformer der traditionellen Periodisierungskonzeption Jurij Verchoshanskij Peter Tschiene Vladimir Platonov Vladimir Issurin Anatoly Bondarchuk Dr. Vladimir B. Issurin „New Horizons for the Methodology and Physiology of Training Periodization“ Die Entwicklung des Blocktrainings als neues Periodisierungsmodell im Spitzensport ISSURIN: Grenzen der traditionellen Periodisierung für Topathleten Faktor Einschränkungen Energieversorgung Ungenügende Energiebereitstellung für die parallele Anwendung unterschiedlicher Trainingsbelastungen Zelluläre Adaptation Anpassungsprozesse z.B. der Mitochondrien, Myofibrillen, die Synthese anaerobe Enzyme erfordern unterschiedliche biochemische Wege der Adaptation, die nicht alle parallel ablaufen können. Regeneration Da unterschiedliche physiologische Systeme unterschiedliche Zeiträume für die Regeneration benötigen, besteht immer die Gefahr der ungenügenden Wiederherstellung. Kompatibilität unterschiedlicher Trainingsbelastungen Trainingsübungen unterschiedlicher Zielsetzungen können häufig nur mit negativen Folgen kombiniert werden: Energiedefizite, technische Komplexität und/oder neuromuskuläre Ermüdung. Mentale Konzentration Hochbelastende Trainingsinhalte erfordern einen hohen mentalen Bereitschaftszustand, bei dem nicht konkurrierdende Ziele gleichzeitig verfolgt werden können. Wirksame Trainingsreize Das Training von Topathleten erfordert höchste Trainingsbelastungen die nicht gleichzeitig für viele Trainingsziele realisierbar sind. Wettkampfbetätigung Mehrfache erfolgreiche Wettkampfhöhepunkte mit ganzjährig ISSURIN: Hauptmerkmale der Blocktrainingskonzeption Mesozyklus Hauptmerkmale Akkumulation Trainingsziele Grundlegende Fähigkeiten: z.B. Aerobe Ausdauer, Kraft, allgemeine Koordination Verhältnis UmfangIntensität Hoher Umfang, reduzierte Intensität Vernünftige ErmüdungsWiederherstellung für Wiederherstellun die morphologische g Adaptation Kontrollmassnahmen Kontrolle der grundlegenden Fähigkeiten Transmutation Realisation Sportartspezifische Integrierte Fähigkeiten: Spezielle Leistungsbereitschaft: Ausdauer, Wettkampfmodellierung Kraftausdauer, Maximale Schnelligkeit, Saubere Technik Wettkampftaktik Reduzierter Umfang, erhöhte Intensität Niedriger bis mittlerer Umfang, hohe Intensität Keine vollständige Wiederherstellung möglich, Ermüdung wird angehäuft Volle Wiederherstellung, Athleten sollten gut ausgeruht sein Kontrolle der sportartspezifischen Fähigkeiten Kontrolle des Wetttkampfverhaltens und seiner Vorbereitung ISSURIN: Unterschiede zur traditionellen Periodisierung: Charakteristik des Trainingsdesigns Traditionelle Periodisierung Blockperiodisierung Dominantes Prinzip der Trainingsplanung Komplexe Verwendung verschiedener Trainingsbelastungen Konzentrierte Trainingsbelastungen für ein Minimum von Zielfähigkeiten Wissenschaftlicher Hintergrund Kumulative Trainingeffekte Kumulative und residuale Trainingseffekte Zeitliche Anordnung der Trainingsziele Vorwiegend gleichzeitig Vorwiegend nacheinander HauptPlanungskomponente Trainingsperiode: Vorbereitung, Wettkampf, Übergang Status der Vorbereitung: Akkumulation, Transmutation, Realisation Wettkampfteilnahme Vorwiegend in der Wettkampfperiode Vorwiegend am Ende jedes Realisations-Mesozyklus Genereller physiologischer Mechanismus Anpassung an gleichzeitiges Training vieler unterschiedlicher Ziele Überlagerung von Residualeffekten, die durch hoch konzentrierte Trainingsstimuli ausgelöst wurden ISSURIN: Trainingseffekte Typen Akuter E. Beispiele Definition Veränderungen im Körperstatus Herzfrequenzsteigerung; während der Übung Blutlaktatanreicherung; Kraftverminderung während der Übung wegen Ermüdung etc. Sofortiger E. Veränderungen des Körperstatus einer Anstieg des Ruhepulses, Harnstoff einzelnen TE oder einem einzelnen Tag und/oder CPK Spiegel im Blut; Veränderung der Griffkraft, Jump-AndReach, etc. Kumulativer Veränderungen im Körperstatus und Maximale Sauerstoffaufnahme und/oder E. Anstieg der anaeroben Schwelle; Zustand der technischen/motorischen Eigenschaften nach einer Reihe von TE Kraftzuwachs, Ausdauer etc., Anstieg der Spitzenleistung ISSURIN: „Residualeffekte“ Trainingseffekte halten nach Absetzen des Trainings länger an Motorische Eigenschaft Aerobe Ausdauer Maximalkraft Anaerobe glykolytische Ausdauer Kraftausdauer Maximale Schnelligkeit Dauer des Residualeffekts, Tage Physiologischer Hintergrund 30 +/- 5 Höhere Masse aerober Enzyme, Anzahl der Mitochondrien, Muskelkapillaren, Hämoglobinkapazität, höere Aktivitätsrate des Fettstoffwechsels 18 +/- 4 Verbesserte neuronale Mechanismen, Pufferkapazität und Glykogenspeicher, verbesserte Laktatakkumulation 15 +/- 5 Pufferkapazität und Glykogenspeicher, Verbesserte Anzahl anaerober Enzyme, verbesserte Laktatakkumulation 15+/- 5 Muskelhypertrophie hauptsächlich in langsam zuckenden Muskelanteilen, verbesserte aerob/anaerobe Enzyme, bessere Blutzirkulation und Laktattoleranz 5 +/- 3 Verbesserte neuromuskuläre Interaktion und ISSURIN: Bedingungen für die Dauer von kurzzeitigen Trainingsresiduen Faktor 1. Dauer des Trainings vor dem Absetzen Einfluss Längere Trainingsdauer ermöglicht längere Residualeffekte 2. Grad der Belastungskonzentration Höher konzentriertes Training bewirkt im Vergleich vor dem Absetzen zu komplexem Training mit mehrfachen Komponenten kürzere Residuale 3. Alter und Karrieredauer der Athleten Ältere und erfahrenere Athleten haben längere Residuale 4. Charakter des Trainings nach dem Nutzung entsprechender Erinnerungsreize erlaubt Absetzen des konzentrierten verlängerte Residuale und verhindert schnelles DeTrainings Training 5. Biologische Beschaffenheit der zu Fähigkeiten, die auf deutlichen morphologischen und entwickelnden Fähigkeiten biochemischen Veränderungen beruhen wie Muskeljraft und Aerobe Ausdauer haben längere Residuale; anaerob-alaktazide und glykolytische Eigenschaften haben kürzere Residuale Beispiel für eine Blockstruktur im Trainings- und Wettkampfjahr ISSURIN: Vorteile der Blockperiodisierung: Die Blockperiodisierung erlaubt eine Reduktion des gesamten Trainingsumfangs ohne die Gesamtzahl der Trainingseinheiten nennenswert zu verringern; Die Beobachtung des Trainingsprozesses ermöglicht klarere Rückschlüsse; die reduzierte Anzahl der geplanten Trainingsziele erfordert aussagefähige Tests; Die „Belastungs-Anpassungseffekt“ Analyse ist problemlos möglich; Psychologische Besonderheiten: die Athleten können sich auf eine reduzierte Anzahl von Zielen konzentrieren, dies erlaubt eine klare mentale Orientierung und hebt die Motivation; Ernährungsaspekte können genauer geplant werden: proteinreiche Kost kann den anabolen Effekt des Krafttrainings unterstützen; Kohlenhydrate sind insbesondere in Mesozyklen für Spezielle Kraft und Kraftausdauer erwünscht. Kritik an der Konzeption von ISSURIN: Seine Kritik der klassische Theorie ist methodologisch nicht korrekt, denn sie bezieht sich auf alte Quellen, und deren Verfasser werden nicht erwähnt. Die beschriebenen Probleme mit der Wettkampfplanung betreffen nur wenige Topathleten. Es ist nicht realistisch, im Training wegen der verkürzten Zeiträume erfolgreich mehr Trainingsziele hintereinander zu verfolgen, es gibt weniger statt mehr Regenerationszeit, während die Verletzungsgefahr signifikant ansteigt. Die „Residualeffekte“ der hoch konzentrierten Trainingsumfänge sind nicht so stark wie behauptet, wenn sie überschätzt werden, könnte ein Leistungsrückgang die Folge sein; „Daher kann man eher sagen, dass Blockperiodisierung eine eine Fehlkonzeption ist, anstatt ein Durchbruch im Training.“ Blockperiodisierung: Zusammenfassende Bewertung Vorteile Nachteile • Gut für Situationen wo über lange Zeiträume hinweg besondere Einrichtungen nicht benötigt werden oder nicht verfügbar sind (z.B. Sprinttraining, Techniktraining). • Relevant für Disziplinen monostrukturierte Disziplinen wo z.B. Ausdauer, Kraft, etc. eine überragende Bedeutung vor der Technik haben. • Ebenso für Disziplinen mit einer Maximalzahl möglicher Trainingsziele (z.B. Mehrkampf) • Die zeitweise Reduzierung z.B. von Technik- und Schnelligkeitsinhalten ist für viele Trainer von Schnelligkeits-, Sprung- und Wurfdisziplinen nicht akzeptabel. Dr. Vladimir Platonov – Vertreter einer „reformierten“ traditionellen Periodisierungstheorie National University of Physical Education and Sport of Ukraine (NUPESU), Advisor to the Rector Professor of the history of sport and the Olympic movement department in NUPESU Chief editor of the journal “Science in Olympic sports.” Vladimir Platonov: Die Weiterentwicklung des Hochleistungssports erfordert… Deutliche Steigerung des Trainingsumfangs und der Wettkampfbetätigung; Beendigung der vorzeitigen Spezialisierung und forcierten Nachwuchsentwicklung; Ausrichtung der Wettkampfplanung auf Spitzenleistungen bei den Grossanlässen; Zielsetzung zur Erreichung von Spitzenleistungen im höheren Alter; Erhöhung des Umfangs spezieller Trainingsinhalte im gesamten Trainingsvolumen; Systematische Erforschung der funktionellen Bereitschaft, der Anpassung im Training und der Wettkampfbelastungen um verborgene Anpassungsreserven aufzuspüren, die Trainingseffizienz zu steigern und Überlastungen zu vermeiden; Ein ausgewogenes System von Trainings- und Wettkampfbelastung, Ruhe, Ernährung, Wiederherstellung, Stimulation, Arbeitskapazität Mobilisierung von funktionellen Reserven; Entwicklung innovativer Trainings- und Vorbereitungsmethoden. Platonov: Vorschlag für ein erneuertes Periodisierungssystem Charakter Mikrozyklustyp und Charakter der Trainingsbelastung des Mesozyklus I II III IV Einführend Einführender MiZ – Einführender MiZ – Stoss-MiZ Intensiv Regenerativer MiZ – mittlere mittlere (3 HITE) gering Trainingsbelastung Trainingsbelastung , keine HITE (1 HiTE) Grundlegend Stoss-MiZ Intensiv Stoss-MiZ Intensiv Stoss-MiZ Intensiv Regenerativer MiZ – (4 HiTE) (3 HiTE) (5 HiTE) gering Kontroll-MiZ Stoss-MiZ Intensiv Regenerativer MiZ Stoss-MiZ Intensiv Regenerativer MiZ – (5 HiTE) – gering (5 HiTE) gering Vorwettkamp Regenerativer MiZ Stoss-MiZ Intensiv Vorbereitender MiZ Regenerativer MiZ – f – keine HiTE (2 HiTE) – mittel (1 HiTE) gering Wettkampf Vorbereitender MiZ Wettkampf-MiZ – Vorbereitender MiZ Wettkampf-MiZ – gering, Wettkämpfe – gering gering, Wettkämpfe – mittel (1 HiTE) nach Plan nach Plan HiTE = „Hochintensive TE“ Platonov: Vorschlag für ein erneuertes Periodisierungssystem Anatoly Bondarchuk Olympiasieger, Europameister, Sportwissenschaftler, Trainer „Blocktraining“ auf den Kopf gestellt Permanente Programmierung und Auswertung des Trainingsprozesses: Ermittlung derjenigen Trainingsformen, die zur Ausbildung der Topform führen. Ermittlung der individuellen Anpassung des Athleten auf Trainingsreize, um diese so lange zu verändern, bis befriedigende Ergebnisse erzielt werden können. Die Haupt-Periodisierungszyklen bei Bondarchuk Entwicklungszyklus (Aufbau der sportlichen Form), Erhaltungszyklus (Erhaltung der sportlichen Form), Ruhezyklus (Regeneration). Die Haupt-Periodisierungszyklen bei Anatoly Bondarchuk Inhalt und Länge dieser Phasen sind höchst individuell Mehrfache Peaks im Trainings- und Wettkampfjahr möglich (bis zu 7/8) Der verlängerte Zeitraum im Peak Zustand führt zu einer schnelleren Langzeit-Entwicklung der Form. Trainer und Athlet lernen, welche Inhalte und Strukturen zum efektivsten Wachstum der Leistungsfähigkeit führen (Trainingstransfer) und strukturieren zukünftige Zyklen entsprechend. Da dieses System nicht den Umfang und die Intensität variiert um die Anpassung und den Leistungsfortschritt zu variieren, beruht es auf Varianz in den Trainingsinhalten und der Trainingsstruktur um diese Zuwächse zu erzielen. Bis zu diesem erwünschten Zustand kann es jedoch ein Jahr oder länger dauern! Bondarchuk: Entwicklungszyklus Vormittags Nachmittags 8 x 5kg Hammerwürfe 8 x 7.26kg Hammerwürfe 8 x 8.2kg Hammerwürfe 8 x 10kg Hammerwürfe Umsetzen seitlich – 2 x 5 jede Seite @ 50kg Drehungen und Loslassen – 2 x 14 x 14kg Medizinballwürfe (nach unten) – 2 x 6 @ Reissen – 2x5 @ 70kg, 1x5 @ 80kg 7kg Sit-up Medizinballwürfe – 2 x 6 @ 7kg 1/2 Kniebeuge vorne – 3 x 5 @ 120kg One leg vertical jumps – 2 x 4 each leg Sit-ups – 3 x 8 @ 20kg Side Bends – 2 x 8 @ 10kg Good mornings – 3 x 5 @ 50kg Bondarchuk: Entwicklungszyklus Vormittags Nachmittags 10 x 6kg Hammerwürfe 8 x 7.26kg Hammerwürfe Kugelschocken rw – 2 x 8 mit 7.25kg Kugel 8 x 10kg Hammerwürfe Russian twists – 2 x 10 @ 20kg Drehungen und Loslassen – 2 x 14 x 14kg Klappmesser – 2 x 10 Reissen – 2 x 5 @ 70kg, 1 x 5 @ 80kg Supermans – 2 x 8 1/2 Kniebeuge vorne – 3 x 5 @ 120kg Vertikalsprünge mit Dumbells – 2 x 8 @ 20kg Sit Ups – 3 x 8 @ 20kg Good mornings – 3 x 5 @ 50kg Bondarchuk: Zusammenfassende Bewertung Vorteile • Wer gerne Daten sammelt, analysiert und Experimente im Trainingsprozess liebt wird davon profitieren. • Dieses System ist hochindividuell, es dreht sich vor allem die Reaktionen eines einzelnen Athleten auf sein Training. • Eine komplexe Methodologie sichert ganzjähriges Techniktraining und gleichzeitige Verbesserung allgemeiner, spezieller und spezifischer Eigenschaften. • Mehrfache Peaks im TWJ ermöglichen schnellere Verbesserungsprozesse im langjährigen Verlauf. • Gut geeignet für lange Wettkampfserien oder mehrfache Höhepunkten. • Führt zu einem hervorragenden Verständnis der Anpassung eines Athleten auf Training. • Die Periodisierung ist sehr flexibel. Nachteile • Es kann über ein Jahr bis zur stabilen Reaktion eines Athleten auf Training dauern. • Das Fehlen der wellenförmigen Belastungsmodulation wird manchen Trainern fehlen. • Tägliche Trainingsdatendokumentation und -Analyse ist essentiell, für manche Trainer aber schwierig. • Die Identifikation der „richtigen“ Trainingsstruktur ist ein schwieriger Prozess, für den nur wenige Erfahrungswerte existieren. Aktuelle sportwissenschaftliche Diskussion bestehender Periodisierungskonzepte Überprüfung der Grundannahmen: Was passiert beim einzelnen Sportler, wenn ich eine Untersuchungsgruppe nach einem bestimmten Programm trainieren lasse? Ist die Grundannahme gerechtfertigt: Ähnliche Trainingsreize führen bei einer Athletengruppe zu ähnlichen Reaktionen? „When human skeletal muscle is exposed to exercise training, the outcomes, in terms of physiological adaptation, are unpredictable.“ Individuelle Anpassung durch Training: „Ein weites Feld“! John Kiely: Erfassung der Auswirkungen von Belastung und Anpassung durch Training Trainingsbelastungszustand Erhebungsbeispiele Vorbelastung Subjektiver Bereitschaftszustand Objektiver Bereitschaftszustand Psychomotorische Schnelligkeit Herzfrequenzvariabilität Akute Trainingsbelastung Programmierung: Intensität, Wiederholungen, Serien, Pausen Intensitätsempfinden (subjektive Einschätzung der Anstrengung) Technische Ausführungsqualität (Rating) Langzeitbelastung Belastungs-Erholungs-Fragebogen für Athleten Stimmungsprofil Tägliche Analyse der Lebensanforderungen der Athleten Herzfrequenzvariabilität Monotonie (durchschnittliche Wochenbelastung/ SD) Verschleiss (durchschnittliche Wochenbelastung/ Monotonie) Komplexe Periodisierung mit BlockElementen: DLV-Wurf Trainingssystem General Maximum Strength Special Strength Throws (Technique) 100 90 Volume (% of MaxWeek) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 37383940414243444546474849505152 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718192021222324252627282930 Erfolgreiches Modell der traditionellen Periodisierung mit Block-Elementen: DLV-Wurf Trainingssystem Allgemeines Training 100 75 10 0 20 Maximalkraft 10 Spezielle Kraft Technik 20 20 40 40 40 50 70 25 30 0 MeZ 1: Allg. Training MeZ 2: Maximalkraft 20 25 20 15 20 MeZ 3: Spezielle Kraft MeZ 4: Technik Zusammenfassung Die Diskussion über eine optimale Form der Vorstrukturierung und Planung eines erfolgreichen Trainingsprozesses ist in vollem Gang! Alle vorgestellten Periodisierungsmodelle haben ihre Vor- und Nachteile. Was fehlt, sind genügend Vergleichsdaten!. Regenerationsgesichtspunkte haben eine Schlüsselrolle bei allen Diskussionen! Geschlechtsunterschiede müssen bei der Vorstrukturierung des Trainings künftig eine viel wichtigere Rolle als bisher spielen! Die kontinuierliche Ermittlung des individuellen Zustandes im Trainingsverlauf und die Aussteuerung der Trainingsmassnahmen sichert den Erfolg! Um dies zu bewerkstelligen ist eine umfangreiche Planungs- und Auswertungsarbeit des Trainers erforderlich. Subjektive und objektive Tests (z.B. Videokontrollen der Technik, regelmässige Maximalkraftund Sprungkrafttests) können diese stützen.
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