KREIS SÜDLICHE WEINSTRASSE DIE RHEINPFALZ — NR. 16 MITTWOCH, 20. JANUAR 2016 Multi-Kulti in der Gastronomie Kurpark-Leuchten: Karten zu gewinnen RHODT/WEYHER: In der deutschen Gastronomie sind tausende Ausbildungsstellen unbesetzt. Migranten könnten die BAD BERGZABERN. Nachdem nun auch in der Südpfalz der Winter Einzug gehalten hat, kann das „winterliche Kurpark-Leuchten“ kommen. Am Wochenende, 22. bis 24. Januar, wird sich der Kurpark beim ersten Wein-Open-Air des Jahres in ein buntes Lichtermeer verwandeln. Karten sind für alle drei Tage noch erhältlich, teilt die Veranstalter Ideenkonstrukteur mit. Die RHEINPFALZ verlost zehnmal zwei Karten. Lücken schließen. Im Hotel „Alte Rebschule“ werden vier Spanier, vier Kenianer und zwei Flüchtlinge aus Eritrea ausgebildet. Auch der Familienbetrieb „Zum Kronprinz“ berichtet über gute Erfahrungen mit einem Lehrling aus Afrika. Auch John Kassimu wurde vor anderthalb Jahren in Kenia von Stephan Hafen von einer Ausbildung zum Koch in Deutschland überzeugt und in die Pfalz vermittelt. Seit September arbeitet der Afrikaner in Weyher. Im familiengeführten Hotel „Zum Kronprinzen“ ist der junge Küchenchef Simon Seiler mit dem ersten eigenen Azubi gleich ins kalte Wasser gesprungen. Im Juli hat er die Küchenleitung von Vater Franz übernommen, einen Monat später hat er sich entschieden, den kenianischen Auszubildenden zu übernehmen. Und der Mitt-Zwanziger hat es nicht bereut. „Sehr motiviert, sehr fleißig und sehr genau“, lautet das Lob. Das erste Lehrjahr hat John im „Prinzregent“ in Edenkoben absolviert. „Ich möchte viele unterschiedliche Betriebe kennenlernen“, sagt der 23-Jährige. Wenn er ausgelernt hat, will er noch ein paar Jahre in Europa Erfahrungen sammeln. Aber irgendwann will er VON SONJA ROTH-SCHERRER Mit ihren 32 Jahren hat Maria in ihrer Heimat Spanien acht Jahre lang ungelernt im Gastronomiegewerbe gearbeitet, in Deutschland hat sie nun die Chance, eine Ausbildung zur Hotelfachfrau zu absolvieren. Ebenso wie Estefania und zwei angehende Köche, die im Hotel „Alte Rebschule“ in Rhodt zu Silvester die Speisekarte mit Paella und Tapas bereicherten. „80 Gäste, die mit uns den Jahreswechsel feierten, waren begeistert vom Essen und von den spanischen Tänzen“, schwärmt Hotelchef Stephan Hafen. Weihnachten waren die Kenianer Thaddeus, Olive und Scholastica zu Gast in ihrem Ausbildungsbetrieb. Auch John, Kochlehrling aus dem „Kronprinz“ in Weyher, und Lynn, die im „Castell“ in Leinsweiler zur Köchin ausgebildet wird, waren eingeladen. „Wir Gastronomen an der Südlichen Weinstraße wollen den Touristen beste Gastgeber sein, da liegt es doch nahe, dass wir uns bemühen, auch gute Arbeitgeber zu sein“, sagt Hafen, der sich zusammen mit seiner Frau Hannelore und seiner Tochter Sonja Schäfer rührend um die ausländischen Auszubildenden kümmert. Die mittlerweile mit einem Pfälzer verheiratete Grace Fernekorn aus Kenia zum Beispiel kam als Spülerin in die „Alte Rebschule“, dort hat man ihr Talent erkannt und will sie nun ebenfalls zur Köchin ausbilden. Gut drauf: Aus aller Herren Länder kommen Auszubildende in der „Alten Rebschule“. FOTO: IVERSEN Die Fahrt nach Ludwigshafen ist umständlich, sagen sie. Stephan Hafen ist mehr als „nur“ Arbeitgeber: Der 65-Jährige Hotelchef hat die jungen Leute in Spanien und Afrika persönlich rekrutiert, hier begleitet er sie zu Behördengängen, Ehefrau Hannelore die Mädchen zum Arzt. Für die Kenianer hat er in Weyher ein Haus gemietet und für die Spanier ein Auto angeschafft. Damit fahren Maria und Estefania derzeit zum Blockunterricht nach Ludwigshafen. Im ersten Lehrjahr waren sie noch an der Hotelfachschule in Edenkoben, da fühlten sie sich richtig gut aufgehoben: „Man hat auf uns Rücksicht genommen“, erklärt Estefania. Beim Treffen mit der RHEINPFALZ ist die angehende Hotelfachfrau sauer, weil sie gerade eine sechs geschrieben hat. Im Fach Englisch. „In der BBS in Ludwigshafen achten die Lehrer nicht auf Sprach- oder Verständnislücken der ausländischen Schüler“, klagt sie. Auch Iseas und Filmon aus Eritrea stöhnen, dass die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule in Ludwigshafen vier Stunden dauere. Mit den spanischen Kolleginnen im Auto fahren können sie nicht, weil sie in einer anderen Klasse sind. Die beiden Flüchtlinge sind über ein Praktikum während des Deutschkurses in der Alten Rebschule „hängengeblieben“. Thaddeus Musomba Kimanthi zeigt lachend seine strahlend weißen Zähne – und sein Zeugnis, das ihn nun als ausgelernten Koch ausweist. Die Praxis hat der 23 Jahre alte Kenianer mit einer glatten Eins bestanden. In der Theorie ist er im ersten Anlauf über die Fächer Warenwirtschaft und Sozialkunde gestolpert. Mit der ehrenamtlichen Nachhilfe bei Margit Reiss von den Ausbildungsbegleitenden Hilfen beim Bildungsträger So wird’s gemacht: Küchenchef Simon Seiler (links) und John Kassimu im „Kronprinzen“. Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) in Landau hat er diese Hürde im Nachgang gepackt. Die Übernahme als Fachkraft droht daran zu scheitern, dass der Beruf des Kochs nicht auf jener Liste zu finden sei, die einen akuten Fachkräftebedarf ausweist. Im Klartext heißt dies, dass Thaddeus als so genannter „Drittstaatler“ Zur Sache: Förderprogramm für 300 Flüchtlinge Unter dem Motto „Willkommen in Deutschland“ will der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Rheinland-Pfalz mit einer Integrations-Initiative gemeinsam mit freiwilligen Kooperationspartnern landesweit 300 Flüchtlingen über Sprachkurse und Praktika einen Ausbildungsplatz im Hotel- und Gastronomiegewerbe anbieten. „MobiPro EU“ heißt das Förderprojekt, wodurch die spanischen Auszubildenden nach Rheinland-Pfalz gekommen sind. Kooperationspartner des Dehoga-Landesverbandes sind ANNWEILER: Fall Erdaufschüttungen am Ebersberg Das Problem Ebersberg treibt den Bund für Umwelt und Naturschutz schon länger um. Wie 2014 berichtet, stießen Wanderer am dortigen Holzlagerplatz auf eine Reihe von Schrottablagerungen. Bei der Kontrolle des Kreises kam heraus, dass die notwendigen naturschutzrechtlichen Zulassungen für die immensen Erdaufschüttungen fehlen. Der Kreisrechtsausschuss gab unlängst dem Kreis recht. In der Begründung heißt es, dass die Gesamtumstände die Annahme nahelegen, dass es der betreibenden stadteigenen Forstgesellschaft Trifels Natur hauptsächlich darauf ankommt, sich zusätzliche Einnah- denkt, dass im vergangenen halben Jahr allein in der Stadt Landau drei Gaststätten aus Mangel an qualifiziertem Personal schließen mussten. Von seinem schmalen Ausbildungsgehalt hat Thaddeus drei Jahre lang seiner Schwester in Afrika den Schulbesuch finanziert, seit sechs Monaten steht auch Scholastica als Azubi neben ihm am Herd in Rhodt. dann doch wieder nach Hause, sein Traum: Ein eigenes Restaurant in der Heimat. Beim Besuch der RHEINPFALZ bereitet John gerade eine Kürbissuppe zu. Aber er habe auch schon einen Saumagen gefüllt, bestätigt der Afrikaner lachend, schließlich steht die pfälzische Fleischspezialität gemeinsam mit Käsespätzle ganz oben auf der Hitliste „exotischer“ Speisen für einen Afrikaner. Was ihn zum Beginn der Ausbildung am meisten beeindruckt habe? „Dass man hier das Fleisch in ganzen großen Stücken zubereitet.“ Seinen kenianischen Kollegen in Rhodt schmecken besonders Bratwurst, Schnitzel und Glühwein. Olive, die in Kenia bereits Hotelmanagement studierte, zeigt sich beeindruckt von den Likören aus regionalen Früchten. Die Spanier schwärmen vom pfälzischen Rotkraut, Leberknödeln und – Maria wagt es in einem renommierten Winzerbetrieb und Weinhotel kaum zu sagen – vom hellen Hefeweizen, „denn in Spanien kennen wir nur Pils“. „Wir müssen uns endlich öffnen“, sagt Stephan Hafen mit Blick auf die Zukunft des Hotel- und Gaststättengewerbes und die Tatsache, dass nur eine Deutsche unter den Nachwuchskräften im Hotel ist. Auf die Frage, warum er sich persönlich so intensiv um seine selbst ausgesuchten Schützlinge einsetzt, antwortet der Winzer und Hotelchef schlicht: „Ich helfe und ich teile gerne.“ •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• BUND fordert Konsequenzen „Es müssen endlich Konsequenzen gezogen werden“, fordert die BUNDKreisgruppe Südpfalz in Sachen Erdaufschüttungen am Ebersberg bei Annweiler (wir berichteten am Freitag im Artikel „Illegale Anlage“). wahrscheinlich keine Arbeitserlaubnis bekommen wird. Auf eine entsprechende Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Christine Schneider an die Bundesarbeitsministerin, Köche in diese Liste aufzunehmen, habe Andrea Nahles (SPD) geantwortet, in diesem Bereich fehle es nicht an einheimischem Fachpersonal. Das mutet seltsam an, wenn man be- FOTO: IVERSEN Auch Saumagen befüllen muss der Afrikaner lernen. men durch die Erdanlieferungen gegen Gebühr zu verschaffen. Nun strebt die Trifels Natur den Klageweg an. Zudem laufen Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft wegen der Anlage und der Abfallablagerungen. „Bei der Verfüllung des Talkessels scheint ein ganzes Bündel von Verstößen vorzuliegen“, so der BUND. Ihm drängen sich die Fragen auf: „Welche Rolle haben die zuständigen Behörden die ganze Zeit über gespielt? Haben diese jahrelang einfach zugeschaut? Waren sie überfordert?“ In diesem Zusammenhang fordert der BUND eine „bessere personelle Ausstattung der Natur- und Umweltbehörde“. Vergleichbare Ablagerungen wie am Ebersberg dürften zu Hunderten im Boden des Kreises schlummern, vermutet der BUND. Er fordert einen Rückbau der illegalen Ablagerungen – zu Lasten der Verursacher. (rhp) die Berufsbildenden Schulen Bernkastel-Kues und Südliche Weinstraße, die IHK Trier, die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) mit den örtlichen Agenturen für Arbeit und den Sprachförderern Daa und Profes. Hinter dem sperrigen Titel „Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa“ verbirgt sich eine 2013 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufene Initiative. Das Förderprogramm fi- nanziert ein Praktikum oder die Ausbildung in Deutschland. Auch die Kosten für Heimfahrten, Unterkunft und Sprachkurse werden finanziell unterstützt. Kontakte nach Kenia pflegt Stephan Hafen seit 1992 im eigenen Verein „Hermann-Marx-Kenia-Hilfe“. Gegründet und benannt ist der gemeinnützige Verein nach dem frühen Tod eines guten Freundes und Mitorganisators des Landauer Hungermarsches. In Zusammenarbeit mit den Schwestern des St. Josephs Ordens in Mombasa hat der Verein mit Spenden aus Deutschland unter anderem eine Schule für rund 900 Kinder aufgebaut. Unterstützt wird der Hotelier aus der Pfalz auch vom Lions-Club Edenkoben und vom Hilfswerk der Deutschen Lions. Bei Besuchen rekrutiert er über private Kontakte und an Hotelfachschulen vor Ort talentierte Auszubildende. Voraussetzung für so genannte Drittstaatler, bei der Deutschen Botschaft in Nairobi Visum und Aufenthaltstitel zu bekommen, ist ein Ausbildungsvertrag und ein abgeschlossener Deutschkurs am GoetheInstitut in Mombasa. (srs) Am Freitag und Samstag von 17 bis 24 Uhr und am Sonntag von 15 bis 22 Uhr wird der Kurpark professionell beleuchtet. 25 Winzer aus der Region bieten ihre Weine an, dazu gibt es regional typische Spezialitäten von ausgewählten Gastronomen. Die Gäste des winterlichen Kurpark-Leuchtens erhalten mit dem Genießerpass für 18,50 Euro Einlass auf das Gelände sowie zehn Verkostungsmarken für Wein. Mit einem Lichterpass für 8,50 Euro gelangt der Gast auf das Gelände, Essen und Getränke muss er extra bezahlen. Karten gibt es bei allen Filialen der VR-Bank Südliche Weinstraße, dem Tourismusverein Bad Bergzaberner Land sowie AD-Ticket. Weitere Infos gibt es unter www.kurpark-leuchten.de oder der Hotline 06343 9358150. (jpa) VERLOSUNG Die RHEINPFALZ verlost zehnmal zwei Genießerpass-Karten für den Sonntag. Berücksichtigt werden alle E-Mails, die bis morgen, Donnerstag, 14 Uhr, unter [email protected], Stichwort „Kurpark-Leuchten“, eingehen. Bitte Name und Telefonnummer angeben. Die Gewinner werden benachrichtigt. Die Karten können am Freitag in der Lokalredaktion in Bad Bergzabern abgeholt werden. B LA U LICHT Annweiler: Gerätehütte in Flammen Eine hölzerne Gerätehütte mit den Ausmaßen 2 x 1,50 x 2,50 Meter ist in der Nacht zum gestrigen Dienstag abgebrannt. Wie die Polizei mitteilt, wurde der Feuerwehr kurz nach 3 Uhr ein Brand „An den Bächen“ gegenüber der Villa Gotthold gemeldet. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der oder die Täter hatten die Tür zur Hütte, die mit einem Vorhängeschloss gesichert war, aufgebrochen und wohl einen Strohballen entzündet. Der Sachschaden wurde auf 1000 Euro geschätzt. Zudem verschwand eine Motorsäge der Marke Stihl im Wert von 350 Euro. Zeugenhinweise an die Polizeiwache Annweiler unter Telefon 06346 964619. Edenkoben: Karosseriebauer erläutert Grund für Streit Im Zusammenhang mit dem Streit um eine Oldtimer-Restaurierung am Freitag legt der Karosseriebauer Wert auf die Feststellung, dass nicht er der Auslöser war. Der Auftraggeber sei nach drei Jahren gebeten worden, seinen Oldtimer abzuholen, weil dieser die noch in seinem Besitz befindlichen Teile zur Restaurierung nicht gebracht habe und deshalb kein Arbeitsausführung möglich gewesen sei. Außerdem habe der Kunde nicht einmal eine entsprechende Anzahlung geleistet. Wie berichtet, hat der Handwerker nach der Auseinandersetzung Anzeige bei der Polizei wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung und Beleidigung gestellt. (rhp) Paten für Asylbewerber FREIMERSHEIM: 40 Helfer für sechs junge Männer aus Syrien und Iran – Wohnungen gefunden 40 Männer und Frauen waren am Montagabend der Einladung der Gemeinde Freimersheim gefolgt, um den am nächsten Tag eintreffenden sechs jungen Männern aus Syrien und Iran Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Am Ende der zweistündigen Veranstaltung wurde der Vorschlag begrüßt, Patenschaften anzubieten. Die Paten sind direkte Ansprechpartner, werden aber von weiteren Engagierten unterstützt. Eine Mailingliste, in die sich die Interessierten eingetragen haben, soll eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation und Reaktion ermöglichen. Am Anfang aller Aktivitäten steht die ehrenamtliche Sprachschulung durch pädagogische Fachkräfte. In einem professionellen Sprachkurs werden die Kenntnisse vertieft. Das erforderliche Lernmaterial oder auch Material zum Herrichten von Fahrrädern wird über das bestehende Spendenkonto bei der Verbandsgemeinde finanziert. Für die zwei Iraner und vier Syrer zwischen 19 und 28 Jahren wurden zwei Unterkünfte gefunden. Die beiden Iraner werden von Familie Bernd Lang in deren Haus aufgenommen und auch von der Familie betreut. Für die vier Syrer stellt die Firma Cornexo Räume zur Verfügung. Unter der Woche ist eine Mitarbeiterin Ansprechpartnerin für die Asylsuchenden, an den Abenden. Am Wochenende hat sich Herrmann Rummel bereit erklärt, als Pate zu fungieren. Die jungen Männer benötigen laut Ortsbürgermeister Daniel Salm in der ersten Zeit Unterstützung beim Einkaufen, beim Besuch von Ärzten und Behörden oder beim Kauf von Karten für Bus und Bahn, Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung durch Angebote der Vereine und vor allem Fahrräder. Es werden noch mindestens zwei Drahtesel benötigt, die, falls nötig, gemeinsam mit den Flüchtlingen repariert werden. „Hilfe zur Selbsthilfe“ lautet das Motto. Dies empfahlen die Beigeordnete der Verbandsgemeinde Edenkoben, Sigrid Schwedhelm-Schreiner, sowie die zuständige Fachkraft und Ansprechpartnerin für die Verwaltung, Susanne Tönnis. Beide ließen die Anwesenden an ihrem breiten Erfahrungsschatz teilhaben und stellten sich den zahlreichen Fragen zu den Möglichkeiten der Hilfe, zum Versicherungsschutz der Helfer. Es wurde bedauert, dass man über die Menschen nichts wisse außer Name, Geburtsdatum und Herkunftsland. Daher wurde angeregt, nach zwei bis drei Wochen ein Treffen der Helfer gemeinsam mit den jungen Männern anzuberaumen, um sich bei der persönlichen Begegnung besser kennenzulernen. Die Ehrenamtlichen sind als Vermittler von Grundlagen des Zusammenlebens und der Kultur besonders gefragt. Bisher gelinge dies in den bereits aufnehmenden Orten der Verbandsgemeinde – Edenkoben, Edesheim, Gommersheim, Hainfeld und Rhodt – recht gut und auch zur Zufriedenheit aller, wie Sigrid Schwedhelm-Schreiner betonte. Zur gesellschaftlichen Integration bieten sich Vereine und Kirchen an, die auch vertreten waren und sich nach Bedarf einbringen wollen. Der FSV soll mit seinem Abteilungen Fußball, Tischtennis und Tennis erster Ansprechpartner seind. Als Englisch-Übersetzer und zum Herstellen von Kontakten stellte sich Sandro Mees zur Verfügung. Für die Flüchtlinge besteht die Möglichkeit, sich mit Arbeit in der Gemeinschaft einzubringen, die von der Gemeinde mit einem Euro pro Stunde vergütet wird. Bezüglich Kleidungsbeschaffung wurde auf die Kleiderkammer der Evangelischen Kirchengemeinde Edenkoben hingewiesen. Ansprechpartner neben Susanne Tönnis und ihren beiden Kolleginnen sind der ehrenamtliche Koordinator, der ehemalige Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Gerhard Pulg, und ab 1. Februar Jannik Westrich, der ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. KONTAKT Per E-Mail unter [email protected] und per Telefon bei Ortsbürgermeister Daniel Salm, 06347 9829866. (dnb) lrh_hp19_lk-ede.01
© Copyright 2024 ExpyDoc