Vortrag von Angelika Ribler Sportjugend Hessen

„Sport und Flüchtlinge“
Angelika Ribler
SK Werra Meißner 10.11.2015
Gliederung
1. Informationen zu Flucht und Asyl
2. Stärken & Grenzen von Sportvereinen
3. Versicherungsfragen
4. Modell-Projekt „Sport und Flüchtlinge“
Ziel, Ansatz, Impressionen
5. Engagement junger Flüchtlinge (ZI:EL)
6. Rahmenbedingungen verbessern!
SK Werra Meißner 10.11.2015
Flucht weltweit – Zahlen und Hintergründe
•
Fast 60 Millionen Menschen sind weltweit auf
der Flucht
•
Etwa die Hälfte aller Flüchtlinge sind Kinder
und Jugendliche
•
9 von 10 Flüchtlingen (86%) leben in
Entwicklungsländern
Quelle: Flüchtlingsrat NRW e.V.
SK Werra Meißner 10.11.2015
Flucht weltweit – Fluchtwege
•
Die unerlaubte Einreise ist oft die einzige
Möglichkeit für Flüchtlinge Schutz in Europa
zu suchen
•
Es gibt kein Visum zum Zweck der
Asylantragstellung
•
Es gibt kaum andere legale Einreisemöglichkeiten
•
Todesfalle Mittelmeer
•
„Balkanroute“
Quelle: Flüchtlingsrat NRW e.V.
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Flucht weltweit – Wo kommen die Flüchtlinge her?
Syrien, Afghanistan, Irak, Pakistan, Eritrea,
Albanien, Serbien, Mazedonien, Kosovo, Nigeria,
Guinea, Somalia, Mali, weitere afrikanische und
asiatische Länder
Quelle: Flüchtlingsrat NRW e.V.
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Flucht weltweit – Wovor fliehen die Menschen?
• Krieg und Bürgerkrieg
• Politischer Verfolgung
• Verfolgung/Diskriminierung wg. Zugehörigkeit zu
einer religiösen oder ethnischen Minderheit
• Zwangsmilitär- und Kriegsdienst
• Kinderhandel, Kinderarbeit
• Gewalt in der Familie, Zwangsheirat
• Klimakatastrophen, Hunger, einem Leben in
Armut und Perspektivlosigkeit
Quelle: Flüchtlingsrat NRW e.V.
SK Werra Meißner 10.11.2015
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SK Werra Meißner 10.11.2015
Stärken der Sportvereine
• Sport bietet niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten
„untereinander“ und zur Bevölkerung
• „Sport spricht alle Sprachen“
• Engagierte Ehrenamtliche / „Kümmerer“
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Grenzen der Sportvereine
• Sportvereine organisieren vor allem Sport –
besondere Anforderungen bedürfen zusätzlicher
Netzwerkpartner und Unterstützung
• Überforderung von Ehrenamtlichen
• Übungsleiter/innen sind keine Trauma-Therapeuten
• Sportvereine können das Ankommen bzw. die
Integration nur unterstützen, wenn (ihre) Hallen für
den Sport zur Verfügung stehen
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Die extreme Rechte organisiert sich…
Beispiel: „Nein zum Heim Ronshausen“,
Landkreis Hersfeld-Rotenburg
225 mal "Nein zum Heim" auf Facebook, 9 mal in Hessen
Im Durchschnitt haben die Seiten ca. 1500 Likes.
Quelle: Netz gegen Nazis.de
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Versicherungsfragen
• Flüchtlinge sind – unabhängig von ihrem Status –
grundsätzlich krankenversichert oder haben
Anspruch auf eine Gesundheitsversorgung
• Lsbh hat eine ARAG-Zusatzversicherung für
Flüchtlinge und Asylbewerber/innen abgeschlossen
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Ziel des Modell-Projekts „Sport und Flüchtlinge“
„Wir wollen die Möglichkeiten und Grenzen von
Sportvereinen bei der Integration von Flüchtlingen und
der (Mit-)Gestaltung einer lokalen Willkommenskultur
ausloten“
Ansatz
•
•
•
•
•
Auswahl von 3 hessischen Modell-Kommunen
Einsatz von kommunalen „Sport-Coaches“
Soforthilfeprogramm für Sportvereine
Entwicklung „WIR“-Gefühl durch Ausflüge
Vorbeugung/Bearbeitung von Ressentiments
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Unsere 3 Modell-Kommunen….
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Netzwerk
Kommunalpolitik
Jugendhilfe
Diakonie Hessen,
Hessischer
Flüchtlingsrat etc.
Sportjugend
Hessen
Kommunale
Sport-Coaches
BeratungsNetzwerk
Hessen
Flüchtlingsinitiative/
Freiwillige
Kommunale
Asylbetreuung
Sportvereine
Flüchtlinge /
Unterkünfte
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Unser Kooperationspartner…
Unser „integrierter Ansatz“: Wir kombinieren Sport & Beratung
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Aussagen/Sichtweisen der Beteiligten
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Impressionen….
Fotos wurden zum Schutz der Flüchtlinge entfernt
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SG Egelsbach „refugees united“ – DFB
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Was heißt Schiedsrichter auf arabisch?
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Förderung des Engagements (junger) Flüchtlinge
• Basisqualifikation (Fußball-)Jugendbetreuer/
Schiedsrichter & Sprachkurs (inkl. Handbuch)
• Mobil in Maintal
(selbstorganisierte Fahrradwerkstatt)
• Fit in Maintal
(selbstorganisiertes Fitness- und Ballsportangebot)
• Ostpark-Turnier
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Fazit
• Das Struktur-Modell „Kommunaler Sport-Coach“ hat
sich bewährt (Antrag Landesprogramm)
• Das 3-Stufen-Modell hat sich bewährt
1. „Bedarfserhebung“ (Flüchtlinge, Vereine)
2. niedrigschwellige Angebote in eigenen Gruppen
3. Auf Wunsch Integration in Vereinsgruppen
• Sport & Beratung bei Vorbehalten/Ressentiments
konnte gut miteinander verbunden werden
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Fazit
• Sportvereine integrieren vor allem sportaffine
Flüchtlinge, die am Regel-Sportbetrieb teilnehmen
(wollen) – „Systemnähe“
• Die Förderung der Selbstorganisation von
Flüchtlingen in „eigenen“ Sportgruppen stößt
mancherorts auf Kritik (Integrationsverständnis)
• Sportvereine brauchen Unterstützung
(auch finanziell über Förderprogramme)
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Förderprogramme anderer Verbände
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Rahmenbedingungen verbessern
Bis Ende 2015:
30.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung in Deutschland
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15 Punkte-Plan
Amadeu Antonio Stiftung/Deutsches Kinderhilfswerk
1. Willkommensstruktur als Bildungsauftrag verstehen
2. Sichtbar werden, Fragen stellen und Menschen kennenlernen
3. Sachinformationen als Planungsgrundlage nutzen
4. Netzwerke suchen und aufbauen
5. Jugendliche »Stammbesucher/innen« vorbereiten und einbinden
6. Begegnung auf Augenhöhe gestalten
7. Partizipation von Jugendlichen als Grundpfeiler der Jugendarbeit verstehen
8. Hetze gegen Geflüchtete und Rassismus klar entgegentreten
9. Position beziehen und Geflüchteten(selbst)organisationen unterstützen
10. Sozialraum mitgestalten, Kompetenzen bewusst einsetzen
11. Mädchenspezifische Fluchtgründe und -erfahrungen anerkennen
12. Queere Geflüchtete stärken
13. Perspektivwechsel vornehmen
14. Jugendlichen mit Fluchterfahrung selbstbestimmte Räume eröffnen
15. Fort- und Weiterbildungen intensivieren
Quelle: Netz gegen Nazis.de
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http://www.schule-ohne-rassismus.org
http://www.refugeeguide.de
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Gefördert durch:
Kontakt:
Angelika Ribler
Sportjugend Hessen
[email protected]
Tel.: 069/6789-401
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