Tönisvorster Vereine rücken zusammen Auf Einladung von Bürgermeister Thomas Gossen trafen sich am Mittwochabend mit Christian Hülsemann (1. Vors. Turnerschaft St. Tönis) und Christoph Nagels (sportlicher Leiter Handball Turnerschaft) , Dirk Schreiber und Klaus Baumans (1. und 2. Vors. DJK Teutonia), Helmut Thommessen (1. Vors. Spielverein St. Tönis) und Albert Schuffelen (2. Vors. TV Vorst) die Verantwortlichen der größten Tönisvorster Sportvereine mit einer Delegation der Stadt in der Stadtverwaltung. Seit Montag, 5. Oktober, ist auch die Rosentalhalle für die Schulen und Vereine geschlossen, da auch hier Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Mit ca. 30 neu ankommenden Flüchtlingen pro Woche sind die bisherigen Unterbringungen in der mittleren Sporthalle der Jahn-Sport-Anlage, der Hans Hümsch Halle in Vorst, einem leer stehenden Industriegebäude (ehem. Daihatsu) sowie angemieteten Wohnungen im Stadtgebiet nicht mehr ausreichend und der Stadt blieb nichts anderes übrig, als sich zu diesem Schritt zu entscheiden. Diskutiert wurden die Probleme der Vereine und ihrer Mitglieder, die durchaus sehr unterschiedlich sind. Für alle gleich ist nun die Tatsache, dass die Vereine und ihre Sportler enger zusammenrücken müssen und werden, was alle anwesenden Vorstände als "gesellschaftliche Verpflichtung der Vereine und ihrer Mitglieder in Tönisvorst" ansehen und überzeugt sind, dass auch ihre Mitglieder alle Entscheidungen unterstützen und mittragen. Nicht zu übersehen sind jedoch die logistischen Probleme, die mit der Schließung der Rosentalhalle einhergehen. Für die Fußballer des Spielvereins werden nun die Möglichkeiten, Umkleideräume und sanitäre Einrichtungen nutzen zu können, immer schwieriger, was den Trainings- und Spielbetrieb sogar gefährden könnte, wenn die Nutzung irgendwann nicht mehr möglich wäre für die Zeit der Unterbringung der Hilfesuchenden in der Rosentalhalle. Vorerst sollen zwei Umkleideräume in der Rosentalhalle weiter zur Verfügung stehen. "Eine Garantie für Monate oder gar ein halbes Jahr oder mehr" könne sie allerdings nicht geben, so Nicole Waßen (Kämmerin der Stadt). Für die Turnerschaft bedeutet der Wegfall der Trainingsmöglichkeiten (21 Einheiten pro Woche) erhebliche Veränderungen in den Trainingsplänen und Einschränkungen der Anzahl der Trainingseinheiten. Zudem müssen bis Anfang März 55 Meisterschaftsspiele, die in der Rosentalhalle angesetzt waren, neu koordiniert werden, was ein viel größeres Problem darstellt. Ein neuer Trainingsplan sieht vor, dass sich fortan alle Handballmannschaften die Trainingseinheiten mit einer weiteren Mannschaft teilen müssen - dies gilt sogar für die klassenhöchste Mannschaft, die immerhin in der Oberliga spielt. Zugesichert wurde der Turnerschaft, dass sie alle bisher genutzten Trainingszeiten in der Corneliusfeldhalle weiterhin nutzen könne, obwohl auch die Schulen der Stadt 39 Unterrichtseinheiten, die sie bisher in der Rosentalhalle zur Verfügung hatten, neu organisieren müssen. Hierzu finden die Gespräche mit den Schulen aber erst in der kommenden Woche statt. Auch der TV Vorst und die DJK Teutonia müssen erhebliche Einschränkungen und Neustrukturierungen der vorhandenen Trainingszeiten organisieren und nach Lösungen suchen, was teilweise zu erheblichen Einschränkungen führt. Trotz aller Probleme erwiesen sich das Treffen und die Absichten der Vereine als äußerst konstruktiv. Für die Vereine betonte Helmut Thommessen, dass "das wichtigste ist, dass die Hilfesuchenden ein Dach über dem Kopf haben" und man dafür "selbstverständlich" zusammenrücken würde. So zeigten die Vorstände der Turnerschaft und der DJK Teutonia, dass man nicht nur freie Kapazitäten in den eigenen Vereinshallen und Anlagen zur Verfügung stellen wolle, sondern man sogar durch Investitionen in die eigene Infrastruktur und die Übernahme von Um- und Ausbaumaßnahmen aktiv an der Gestaltung von Lösungsansätzen mitwirken wolle. Hierzu sicherte Marcus Beyer für die Stadt zu, die bürokratischen Abläufe zu beschleunigen und alles zu tun, um das Engagement der Vereine zu unterstützen und zeitnah realisieren zu können. Durch die Um- und Neubaumaßnahmen der Teutonia würde die Problematik der fehlenden Umkleideräume und sanitären Anlagen auf dem Gelände der JahnSport-Anlagen entschärft werden. Dirk Schreiber bot dem Vorsitzenden des Spielvereins Thommessen an, diese neuen Einrichtung nach Fertigstellung für die Zeit der Kapazitätsknappheit mit nutzen zu dürfen. Die Turnerschaft könnte durch Umbaumaßnahmen einen weiteren Raum des Vereinsheim für Gymnastikgruppen nutzbar machen und somit zusätzliche Kapazitäten in der vereinseigenen Halle schaffen. "Die vorhandenen und frei werdenden Einheiten könnten durchaus für den Schulsport genutzt werden" so Christian Hülsemann. Auch hierzu sollen weitere Gespräche stattfinden.
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