Håkan Hardenberger Boston Symphony Orchestra Andris Nelsons

Porträt Håkan Hardenberger 1
Internationale Orchester 1
Håkan Hardenberger
Boston Symphony
Orchestra
Andris Nelsons
Freitag
4. September 2015
20:00
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Porträt Håkan Hardenberger 1
Internationale Orchester 1
Håkan Hardenberger Trompete
Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons Dirigent
Freitag
4. September 2015
20:00
Pause gegen 20:45
Ende gegen 21:55
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.
PROGRAMM
Samuel Barber 1910 – 1981
Second Essay op. 17 (1942)
für Orchester
Brett Dean *1961
Dramatis personae (2013)
für Trompete und Orchester
I. Fall of a Superhero
II. Soliloquy
III. The Accidential Revolutionary
Pause
Richard Strauss 1864 – 1949
Ein Heldenleben op. 40 TrV 190 (1897 – 98)
Tondichtung für großes Orchester
Der Held
Des Helden Widersacher
Des Helden Gefährtin
Des Helden Walstatt
Des Helden Friedenswerke
Des Helden Weltflucht und Vollendung
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ZU DEN WERKEN
Samuel Barber: Second Essay
für Orchester op. 17 (1942)
»Ich werde dabei bleiben, nach meinem innersten Gefühl zu
schreiben, und auch dazu gehört viel Mut«, entgegnete der
amerikanische Komponist Samuel Barber (1910 – 1981) auf das
vielfach geäußerte Vorurteil, er habe keinen eigenen Stil entwickelt. Dass ihm gerade stilistische Vielseitigkeit vorgeworfen
wurde, erscheint paradox, da Eindimensionalität im Hinblick auf
Ausdruck und Gehalt auch nicht gerade zum Qualitätskriterium
taugt.
Nun, ein »Avantgarde«-Komponist war Barber nicht, gleichwohl
hat er das amerikanische Musikleben stark beeinflusst. Es ging
ihm nicht um das Erfüllen von Erwartungen, die von außen an ihn
herangetragen wurden, sondern stets darum, seinen schöpferischen Beweggründen gerecht zu werden und für jedes Werk die
ihm angemessene Tonsprache zu finden. Auf massive Vorbehalte
stieß Barber vor allem in Europa – und diese beruhten in erster
Linie auf Unkenntnis. Mehrfach bereiste er den alten Kontinent,
besonders Italien und die Schweizer Berge inspirierten ihn. Seine
Musik dort zu verbreiten, gelang ihm aber kaum. Bis heute wird
er in Europa fast ausschließlich mit einer einzigen Komposition
identifiziert: dem Adagio for Strings, einer von Arturo Toscanini
1937 beauftragten Streichorchester-Bearbeitung des langsamen
Satzes aus Barbers im Jahr zuvor entstandenen Streichquartett
op. 11. Der italienische Dirigent brachte das Adagio 1938 mit dem
NBC Symphony Orchestra zur Uraufführung und nahm es dreieinhalb Jahre später als erstes Stück eines amerikanischen Tonkünstlers auf Schallplatte auf. Auch in den USA ist das Adagio
for Strings, das zur »Begräbnismusik« für gefallene Soldaten und
berühmte Persönlichkeiten geriet, Barbers bekanntestes Werk.
Darauf verengt wird er jenseits des großen Teichs aber nicht.
Sein an die Spätromantik gemahnendes Schwelgen in Klang
kann nicht über strukturelle Strenge hinwegtäuschen, die ein
Gegengewicht zu seiner lyrischen Grundhaltung darstellt. Trotz
Verhaftung in der traditionellen Dur-Moll-Tonalität reizte Barber
das sinnlich-harmonische Spektrum in seiner Musik nach allen
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Richtungen aus. Eine dieser Richtungen, die zudem mit struktureller Strenge korrespondiert, ist sein »essayistischer« Ansatz,
mit dem er eine klare und schnörkellose Formulierung seiner
musikalischen Ideen verband.
Drei Essays für Orchester sind in Barbers umfangreichem Schaffen enthalten, und sie umspannen einen Zeitraum von über 50
Jahren. First Essay op. 12 entstand 1937, fünf Jahre später folgte
Second Essay op. 17 und 46 Jahre später Third Essay op. 47 (1978)
mit dem Untertitel »Dritter Versuch«. Dass Barber nach so vielen Jahren und am Ende seines Lebens noch einmal auf den der
Literatur entlehnten Begriff »Essay« als Titel für ein Orchesterstück zurückkam, unterstreicht die Bedeutung, die diese Charakterisierung für ihn hatte.
Second Essay op. 17 (1942) beruht auf einem Auftrag des Dirigenten Bruno Walter für die New Yorker Philharmoniker. Im »essayistischen« Sinne verzichtete Barber auf ausschweifende Gesten
und langwierige Entwicklungsprozesse. Vielmehr gemahnt das
Werk in seiner Straffheit und Eindringlichkeit an eine höchst verdichtete einsätzige Sinfonie. Thematischer Kern ist ein äußerst
flexibles Flötenmotiv, das am Beginn im Gewand einer ruhigen
Fanfare erscheint. Im Zuge einer Transformation verwandelt es
sich in eine knapp disponierte kraftvolle Gestalt, die einen scharfen Kontrast zum poetischen Beginn bildet. Doch damit nicht
genug: Barber formt aus dem Motiv im Weiteren eine rasante
Fuge, deren Ausdruckssphäre er mit den vorangegangenen
musikalischen Gedanken kombiniert – als würden die rasch
wechselnden, an Filmmusikszenen erinnernden Klangbilder nun
übereinander projiziert und sich zu einem Rausch der Farben
und Formen durchdringen. Als Coda konzipierte Barber einen
mächtigen Choral, der den dramatischen Schlusspunkt setzt und
zugleich den Bogen zum bläserdominierten Anfang von Second
Essay schlägt. Der Kreis schließt sich – nach einer Tour de force
im Spannungsfeld aus glühender Emphase und betörender
Verinnerlichung.
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Brett Dean: Dramatis personae
für Trompete und Orchester (2013)
Auch dem australischen Komponisten Brett Dean genügt es
nicht, Musik allein um der Musik willen zu schreiben. Er möchte
zum Nachdenken über politische, kulturelle und soziale Belange
bewegen, ja, derartige Reflexionen sind bei ihm im Schaffen
selbst aufgehoben. Für sein erstes Streichquartett Eclipse (Verdunkelung, Finsternis) von 2003 ließ er sich beispielsweise –
schon seinerzeit hoch aktuell – von einem Flüchtlingsdrama im
Indischen Ozean anregen, das im August 2001 zu diplomatischen
Verwicklungen führte, die die internationalen Medien wochenlang beschäftigten. Dean betrachtete Eclipse zwar als persönliche Reaktion auf das Schicksal der »Boatpeople« und die restriktive und »zynische« Flüchtlingspolitik seines Heimatlandes.
Das Werk sollte aber bei aller Emotionalität nicht die konkreten
Ereignisse schildern oder abbilden. Stattdessen gehorchen die
Klänge trotz des programmatischen Hintergrunds ihren eigenen
Gesetzmäßigkeiten – und so verhält es sich auch in Dramatis personae für Trompete und Orchester von 2013.
»Die Trompete hat etwas zu sagen, sie ist eine Verkünderin«,
bemerkte Dean über das Soloinstrument seines dreisätzigen
Konzerts, das vom Festival Grafenegg beauftragt und im August
2013 im dortigen Wolkenturm mit Håkan Hardenberger als Solisten uraufgeführt wurde. Dramatis personae zeugt denn auch von
einem tiefen Verständnis für die Möglichkeiten der Trompete,
obwohl Dean als Instrumentalist eher mit dem Streicherklang
vertraut ist. Er ist Bratscher und trat seit den frühen 1980er-Jahren als Solist und Kammermusiker hervor, von 1985 bis 2000 war
er zudem ständiges Mitglied der Berliner Philharmoniker. Seit
1993 rückte in seiner künstlerischen Arbeit aber mehr und mehr
der Komponist ins Zentrum; mittlerweile enthält sein Werkverzeichnis Stücke für alle Gattungen vom Solo bis zum großen
Orchester.
Besondere motiviert wurde Dean von der Zusammenarbeit mit
Håkan Hardenberger, der auch im heutigen Konzert den Solopart spielt und dessen Virtuosität und Engagement für die Neue
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Musik er außerordentlich schätzt. In der Trompete, so Dean, »stecken gleichzeitig viele Charaktere. Darum lasse ich das Instrument, das ich als Protagonisten einer Handlung höre und sehe,
verschiedene Stadien durchlaufen.« Mit diesen Worten deutet
er eine inhaltlich-assoziative Ebene an, die in Dramatis personae eine zentrale Funktion einnimmt. Das Konzert begibt sich in
klanglicher Abstraktion auf die Spuren eines »Superhelden«, für
den sich Dean durchaus von Actionfilmen und grellen Comic­
figuren inspirieren ließ. Pate standen für ihn aber auch die historischen Dimensionen des Heldentums und die mannigfaltigen
Reflexionen darüber, wofür es in der Musik- und Kunstgeschichte
viele Vorbilder gibt – bis hin zu Richard Strauss’ Tondichtung Ein
Heldenleben op. 40. Die Trompete verkörpert in Dramatis personae den Helden, wobei Dean drei Tableaus schuf, in denen sich
dieser »Held« in einer Fantasiewelt seinen Weg bahnt.
Im ersten Satz – Fall of a Superhero – repräsentiert die Trompete
das Edle und Gute, während dem Orchester die Rolle des grimmigen Widersachers zukommt. Das stets brisante Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der »Masse«, zwischen Individuum
und Gesellschaft, wohnt der Konzertform per se inne und wurde
von Dean markant zugespitzt. Stemmt sich der Solist im Kopfsatz
vergeblich gegen die »Massenbewegungen« des Orchesters, so
ist er im Mittelsatz – Soliloquy – der Dreh- und Angelpunkt. Soliloquy bezeichnet im Schauspiel den Spezialfall eines Monologs,
in dem der Akteur die Bühne für sich alleine hat. Die dramatische
Handlung ist angehalten, innere Einkehr und Selbstbespiegelung erhalten breiten Raum.
Ins Humorvolle tendiert dann der Finalsatz von Dramatis personae, den Brett Dean mit The Accidental Revolutionary überschrieb.
Als gedankliche Vorlage für das Moment des Ironischen und
Komischen in seiner Betrachtung des Heldentums dient ihm eine
Szene aus dem berühmten Film Modern Times (»Moderne Zeiten«) von Charlie Chaplin, der selbst die Hauptfigur spielte und in
besagter Szene unbeabsichtigt zum Anführer einer Gruppe streikender Arbeiter wird. Phänomene von Ursache und Wirkung, von
Impuls und Reaktion sind die musikalischen wie geistigen Voraussetzungen, auf denen die harschen, von schrillen Stilcollagen und Überblendungen bestimmten musikalischen Vorgänge
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basieren; bevor der Solist im Sinne instrumentalen Theaters
seine führende Position und optisch herausragende Stellung
– freiwillig – verlässt und sich ins Orchester einreiht, sich quasi
zu seinesgleichen gesellt. Ob diese Einebnung der Gegensätze
und Hierarchien eine gesellschaftliche Utopie anzeigt oder die
Unterordnung des Individuums und seiner besonderen Fähigkeiten unter die Interessen der »Masse« besiegelt, ließ Brett Dean in
Dramatis personae allerdings offen.
Richard Strauss:
Ein Heldenleben op. 40
Die komplexen Beziehungen zwischen dem Held und seiner Welt
fokussierte auch Richard Strauss in seiner Tondichtung für großes Orchester Ein Heldenleben op. 40. Dass er sich zumindest
indirekt – und mit schelmischer Distanz – auf ein grandioses
Referenzwerk der Musikgeschichte bezog, deutete er in einem
Brief vom 25. Juli 1898 aus seiner Sommerfrische im oberbayerischen Marquartstein an: »Da Beethovens Eroica bei unseren
Dirigenten so äußerst unbeliebt ist und deshalb nur selten aufgeführt wird, komme ich einem großen Bedürfnis nach, indem
ich eine Tondichtung von beträchtlicher Länge mit dem Titel Ein
Heldenleben schreibe. Zwar enthält sie selbstverständlich keinen Trauermarsch, steht aber dennoch in Es-Dur mit reichlichem
Hörnerklang, denn das Horn ist schließlich genau das Richtige
fürs Heldenhafte.«
Die leise Ironie, die aus diesen Zeilen spricht, schlug sich in
der Ende Dezember desselben Jahres vollendeten – und am
3. März 1899 in einem Frankfurter Museumskonzert unter Strauss’
Leitung uraufgeführten – Tondichtung durchaus nieder. Zwar
geizte er keineswegs mit tönenden Insignien des Heldischen,
zwar scheute er sich nicht, im vierten (Des Helden Walstatt) von
sechs Teilen gar ein martialisches Schlachtengemälde zu entwerfen. Dennoch bietet Ein Heldenleben, statt das militaristischimperialistische Weltbild des wilhelminischen Zeitalters zu spiegeln, dem geistigen Auge eher den Eindruck eines zweifelnden
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»Helden«, eines von Epochenwandel (Fin de siècle) und Niedergang des bürgerlichen Zeitalters geprägten Künstler-Typus,
der mehr mit sich selbst statt mit äußeren Feinden ringen muss.
Auch ist mit dem »Helden« nicht, wie oft unterstellt wurde, ausschließlich der sich selbst verherrlichende Komponist gemeint.
Vielmehr erscheint das Persönliche ins (Tiefen-) Psychologische
und Wesenhafte entrückt. Strauss selbst fasste die Dimension
des »Heldischen« in seinem Werk wie folgt auf: »Ein Heldenleben
zeigt uns nicht eine einzelne poetische oder historische Figur,
sondern vielmehr ein allgemeineres und freieres Ideal eines
großartigen und mannhaften Heroismus. Gemeint ist nicht der
Heroismus, an den man einen Allerweltsmaßstab des Heldenmutes anlegen kann, mit materiellen und anderen äußerlichen
Belohnungen, sondern derjenige Heroismus, der die inneren
Kämpfe eines Lebens beschreibt und der durch Anstrengung
und Entsagung die Erhebung der Seele erstrebt.«
Charakteristisch für die reflektierende Ebene ist auch die assoziative Verknüpfung mit anderen Tondichtungen. Mit dem ein Jahr
zuvor entstandenen Don Quixote op. 35 bildet Ein Heldenleben
ein Gegensatzpaar, und zusammen mit der Sinfonia Domestica
op. 53 (1903) entstand gar eine dreiteilige Folge: vom tragikomischen »Ritter von der traurigen Gestalt« über die ins Philosophische überhöhte Auseinandersetzung zwischen »Held« und
(seiner) Welt bis zur musikalischen Darstellung von bürgerlichfamiliärem Umfeld und Eheleben – die Wendung des »Helden«
zum »Pantoffelhelden«? Zwar blieb die Funktion des häuslichen
Familienlebens um 1900 als Gegenwelt zum rauen Weltgetriebe,
in dem der Mann sich tatkräftig zu behaupten hatte, erhalten,
doch die bürgerlichen Ideale drohten von einschneidenden
gesellschaftlichen Veränderungen überrollt zu werden. Sie wurden in der anbrechenden »Moderne« massiv hinterfragt und von
der Jugendstil- und Expressionisten-Generation mit beißendem
Spott bedacht. So reimte der Frühexpressionist Alfred Mombert
in seinem 1896 erschienenen Gedichtband Der Glühende: »Ja,
in der Jugend war ich der starke Junge, schleppte die stärksten
Helden an meinem Tau, aber da wässerte mir die Zunge und ich
hing am Arm einer Ehefrau.«
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Strauss nahm in seiner Tonsprache eine vermittelnde Position zwischen konservativen Strömungen und »Moderne« ein.
Obwohl einem bürgerlichen Weltbild stets verpflichtet, gehörte
er bis um 1910 – zumal mit seinen Tondichtungen und den Opern
Salome und Elektra – zu den führenden Vertretern musikalischer
Erneuerung. Den Durchbruch zur »Atonalität« und mithin zur
»Neuen Musik«, vollzogen von Arnold Schönberg und seinen
Schülern Alban Berg und Anton Webern, lehnte Strauss aber ab.
Wie viele andere strebte er als Reaktion darauf nun nach klassischen Idealen, die er indes zeitgemäß umdeutete. Die Klangwelt seiner Oper Der Rosenkavalier (1910), die als Wendepunkt in
Strauss’ Schaffen gilt, war daher auch nicht rückschrittlich, sondern blieb, mit überraschenden harmonischen Rückungen und
bitonalen Konstellationen, durchaus kühn – nur eben die Grenze
zur »atonalen« Musik nicht überschreitend.
Zum zentralen Merkmal gerieten bitonale Elemente bereits in Ein
Heldenleben, worin sie ebenfalls kein Selbstzweck, sondern dramaturgisch motiviert waren, da sie eine extreme Individualisierung der thematischen Gestalten anzeigen. Treffen zwei rivalisierende »Gestalten« aufeinander, so versucht die eine »Gestalt« mit
ihrer Tonalität die abweichende Tonalität der anderen zu dominieren, was als bitonaler Konflikt zum Ausdruck kommt. Indem
Strauss verschiedene und widerstreitende Themen unmittelbar
gegeneinander setzte, dehnte er die Dissonanz- und Kontrapunktregeln vom Einzelton auf Tongruppen bzw. »Gestalten« aus.
Gepaart ist dieses Konzept mit virtuoser Handhabung orchestralen Farbenreichtums und stilistischer Vielfalt, die jedoch in
das – am Vorbild Eroica orientierte – Gerüst einer weit ausgreifenden Sonatenhauptsatzform eingebunden sind. Die ersten drei
Abschnitte des Heldenlebens bilden die Exposition: In schwelgerischem Duktus präsentiert sich Der Held als charismatische
Erscheinung, während Des Helden Widersacher in den Holzbläsern zetern. In wonniger Klanglandschaft tritt Des Helden
Gefährtin auf, versinnbildlicht durch eine Solovioline, die neben
schmachtend-sehnsüchtigen und lieblichen auch, laut Vortragsanweisung, »drängende« und »keifende« Töne erzeugt. Auf
starkes Interesse stieß Des Helden Gefährtin bei Strauss’ erstem
Verleger Eugen Spitzweg, der den Komponisten seinerzeit dazu
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befragte: »Ich wollte den Schlüssel für die Personen, besonders
die Frau des Helden. Sie macht einen neugierig. Die einen hören
eine Perverse, andere eine Kokette. Er (Strauss) sagte: Weder –
noch. Ich habe meine Frau dargestellt. Sie ist sehr kompliziert,
ein wenig pervers, ein wenig kokett, wechselt von einer Minute
zur anderen. Der Held folgt ihr zu Anfang, nimmt den Ton auf,
den sie sang. Sie entflieht immer wieder. Da sagt er: geh du nur,
ich bleibe. Und zieht sich in seine Gedanken, seinen eigenen Ton
zurück. Da sucht sie ihn. Musikalisch ist dieser Teil ein langes
Zwischenspiel zwischen beiden Ausbrüchen des Anfangs und
der Schlacht.«
Nach vermeintlichem Kampfgetümmel (Des Helden Walstatt), das
formal die Durchführung repräsentiert, mündet das Werk in die
mit Selbstzitaten angereicherte Reprise (Des Helden Friedenswerke) ein. Dieser folgt wiederum eine groß angelegte, besinnliche Coda (Des Helden Weltflucht und Vollendung), in der sich
häusliche Intimität und Visionen vom Heldentum im gefühlvollen
Dialog zwischen Solovioline und Horn vereinen. Und der finale,
von Pauken grundierte Aufschwung der Trompeten, den Strauss’
seiner eigenen Nietzsche-Tondichtung Also sprach Zarathustra
(1896) nachempfand, gemahnt an Entrückung aus den Niederungen des Weltgetriebes in eine fiktive Herrschaft des Geistes und
der Kunst.
Egbert Hiller
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Porträt Håkan Hardenberger
Der Mann mit dem goldenen Atem – der
Trompeter Håkan Hardenberger
zu Gast in der Kölner Philharmonie
Bei der Frage, wer so alles ein Trompetenkonzert geschrieben
hat, muss man nicht lange überlegen. Klar, von Haydn gibt es
eines – und auch von Johann Nepomuk Hummel. Und von den
beiden Franzosen Henri Tomasi und André Jolivet hört man
ebenfalls immer wieder einmal ein Konzert für die Trompete.
Doch dann kommt man schnell ins Grübeln. Und je länger man
nachdenkt, desto klarer wird einem: obwohl die Trompete zu den
unüberhörbarsten Blasinstrumenten der Musikgeschichte zählt,
ist das Solo-Repertoire tatsächlich äußerst dünn ausgefallen.
Auch einem aufstrebenden, schon mit einigen Wettbewerbspreisen ausgezeichneten Musiker wie Håkan Hardenberger
kam diese Erkenntnis, zwar nicht als Schock, aber die Vorstellung, sein zukünftiges Künstlerleben nur noch mit Haydn & Co.,
beliebten Bearbeitungen und sporadischen Ausflügen in die
Originalklangbewegung zu verbringen, sorgte schon für eine
gewisse Frustration. Und so konnte er nicht anders, als aus der
Not eine Tugend zu machen: er nahm einfach Kontakt zu namhaften sowie gerade aufstrebenden Komponisten auf und fragte
an, ob sie nicht ein Trompetenkonzert für ihn schreiben wollten.
»Wenn sich die Trompete als Solo-Instrument in der Welt der
klassischen Musik behaupten will, dann muss es ein umfangreiches Repertoire geben«, lautet heute wie damals Hardenbergers Credo. »Und dieses Repertoire muss so gut sein, dass es mit
einem großen Violinkonzert oder mit einem großen Klavierkonzert mithalten kann.«
Zu den ersten, die sich auf dieses Abenteuer einließen, zählte der
Engländer Harrison Birtwistle. 1987 hob der Mittzwanziger Hardenberger dessen Stück Endless Parade für Trompete, Streicher
und Vibraphon aus der Taufe. »Das Werk war ein großer Erfolg
und konnte auch auf CD aufgenommen werden«, erinnert sich
Hardenberger. »Seitdem habe ich im Schnitt zwei neue Konzerte
pro Jahr uraufgeführt.« Darunter finden sich Stücke von so namhaften Zeitgenossen wie Hans Werner Henze, Olga Neuwirth,
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Arvo Pärt, Mark-Anthony Turnage und HK Gruber. Und jeder von
ihnen hat Hardenbergers sagenhaftes spieltechnisches Vermögen auf ganz neue Proben gestellt und zugleich die Ausdrucksmöglichkeiten der Trompete noch einmal mächtig aufgefrischt,
was ihre mal burlesken, mal tief lyrischen und dann wieder irrwitzig extrovertierten Züge angeht.
Heute ist der im schwedischen Malmö geborene Håkan Hardenberger 54 Jahre alt. Und nicht wenige teilen die Meinung
der altehrwürdigen The Times, die über ihn geschrieben hat: »Er
ist der beste Trompeter in der Galaxie!« Natürlich schmeicheln
Hardenberger solche Superlative. Doch die für ihn wertvollsten
Komplimente sind weiterhin diejenigen aus berufenen Mündern
und von engen Freunden. Der australische Komponist Brett
Dean etwa hat im Vorfeld seines heute zu hörenden Stücks Dramatis personae über Hardenberger gesagt: »Er verkörpert für
mich etwas Heldenhaftes und die Trompete ja sowieso. Aber
er ist mehr als ein Trompeter mit einem perfekten Lippenansatz: Håkan ist ein Poet und das hat mich beim Komponieren
am meisten berührt. Wenn man mit ihm arbeitet, sieht man, wie
er den Schönklang seines Instruments mit Poesie verbindet.«
Ähnlich ins Schwärmen gerät auch Dirigent Andris Nelsons. »Es
sind seine Ideen und Überlegungen zur Musik und zum Leben,
die sehr ernst, tiefschürfend und sehr philosophisch sind.«
Speziell mit dem lettischen Maestro hat Hardenberger eine
besondere Verbindung. Beide musizieren seit vielen Jahren
zusammen und haben noch während Nelsons Zeit als Chef des
City of Birmingham Symphony Orchestra die englische Erstaufführung von Dramatis personae gegeben. Und jüngst, im April,
gab Hardenberger sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern
– mit Nelsons am Pult. Dass gerade der Star-Dirigent und der
Star-Trompeter künstlerisch auf einer Wellenlänge liegen, hat
nicht zuletzt mit Nelsons musikalischer Vergangenheit zu tun.
Zunächst versuchte er sich an der Trompete und zählte in jenen
Jahren Hardenberger zu seinen absoluten Helden: »Ich hatte alle
seine Schallplatten.« Nelsons genaue Kenntnis und Verständnis
von der Trompete empfindet Hardenberger bei der Zusammenarbeit daher als äußerst hilfreich und inspirierend. Was übrigens auch für den englischen Dirigenten Daniel Harding gilt, der
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ebenfalls als Trompeter angefangen hat und mit dem Hardenberger im Rahmen seiner dreiteiligen Kölner Konzertreihe im
Juni 2016 gastieren wird.
Überhaupt ist der Mann mit dem goldenen Trompetenatem
ziemlich stolz darauf, längst nur von den Besten eingeladen zu
werden. Er hat auch mit den Philharmonikern aus New York und
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Wien zusammengearbeitet. Und unter den Dirigenten finden sich
illustre Namen wie Pierre Boulez, Ingo Metzmacher, Paavo Järvi
und Alan Gilbert. Dass Hardenberger es bis ganz nach oben, bis
in die Belle Etage geschafft hat, verdankt sich aber nicht allein
seinem enormen Talent und einer ausgeprägten Neugier für die
Moderne. Erheblichen Anteil an seinem kontinuierlich nach oben
zeigenden Karriereweg hatten drei für ihn unschätzbar wichtige
Persönlichkeiten. Zuallererst kann sich Hardenberger bei seinem Vater bedanken, dass dieser ihm eher aus Verlegenheit eine
Trompete geschenkt hatte: »Es war 1968, mein Vater wusste nicht
so recht, was er mir zu Weihnachten schenken sollte, und am 23.
Dezember sah er in einem Ladenschaufenster eine nicht zu teure
Trompete. Weil er in seiner Jugendzeit ein Konzert von Louis
Armstrong gehört hatte, kaufte er das Instrument. Für meinen
Unterricht fragte er im Geschäft nach Adressen, und die gaben
ihm den Namen von Bo Nilsson an. Dieser hatte damals noch
nicht den großen Ruf wie heute. Und das war meine fantastische
Chance.«
Der berühmte Trompetenlehrer Bo Nilsson nahm den kleinen
Håkan unter seine Fittiche und förderte ihn so geschickt, dass
dieser bereits als Teenie Hummels Trompetenkonzert bewältigen konnte. Mit 16 Jahren ging Hardenberger dann nach Paris
zu Pierre Thibaud, der ihn auch bei seiner Teilnahme am »Maurice André«-Wettbewerb betreute. Sein Schüler verblüffte die
Jury mit Werken von Telemann, Hummel, Tomasi und Jolivet.
Und nachdem Hardenberger schließlich 1981 den 3. Preis beim
Münchner ARD-Wettbewerb gewonnen hatte, sollte für ihn
schon bald endgültig feststehen, dass nur eine Laufbahn als
Solo-Trompeter in Frage kommt. Dank des Erfolgs beim ARDWettbewerb wurde er vom Berliner RIAS zu einer Konzert-Matinee in die Berliner Philharmonie eingeladen. »Und während
der Kadenz des Haydn-Konzertes hörte ich die Stille des Publikums. Es war eine derartig elektrische Spannung im Saal, dass
ich mich entschied: Das wollte ich in Zukunft machen, das sollte
mein Leben werden!«
Mit 23 Jahren nahm er dann seine erste von inzwischen rund 30
Schallplatten auf – in Begleitung der legendären Academy of
St. Martin-in-the-Fields unter Sir Neville Marriner. Und bereits
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drei Jahre später, 1987, gastierte der Shooting-Star erstmals
auch in der Kölner Philharmonie. »Ich bin seit jeher ein großer Fan dieses Saals. Er hat eine wunderbare Akustik und bietet großartige Arbeitsbedingungen«. Sein letzter Auftritt liegt
noch nicht lange zurück. Im letzten April spielte er zusammen
mit dem von Heinz Holliger dirigierten WDR Sinfonie­orchester
Köln einmal mehr das Trompetenkonzert Nobody knows de
trouble I see von Bernd Alois Zimmermann und damit ein Werk
der Nachkriegsmoderne, das erst dank Hardenbergers kontinuierlich fulminantem Einsatz seinen Weg ins Standardrepertoire gefunden hat.
Obwohl Håkan Hardenberger als Konzertsolist auch weiterhin
alle Hände voll zu tun haben wird, so achtet er ständig auf neue
Impulse und Reize, um nicht in Routine zu verfallen. Schon
lange unterrichtet er in seiner Heimatstadt Malmö am Konservatorium. Eine seiner Schülerinnen war keine Geringere als
Alison Balsom, die über ihren ehemaligen Lehrer sagt: »Er ist
ein Perfektionist. Er erträgt niemanden, der es nicht sehr ernst
nimmt und ihm damit die Zeit stiehlt.« Ein weiteres, wichtiges
Standbein ist für ihn das Dirigieren. Und 2016 wird er zudem
die Künstlerische Leitung des Malmö Chamber Music-Festivals
übernehmen.
Atempausen scheint sich dieser vitale und zugleich so ungemein
angenehme, weil starallürenfreie Zeitgenosse nur allzu selten zu
gönnen. Aber schließlich wollen ja nicht nur weitere neue Trompetenkonzerte angestoßen und einstudiert werden. Ganz wichtig
ist es ihm, dass jedes neue Stück nach der Uraufführung nicht
wieder in der Schublade verschwindet, sondern im besten Fall
einen festen Platz in den Konzertprogrammen einnimmt. Und
irgendwann wird man dann auf die Frage, wer eigentlich Trompetenkonzerte komponiert hat, nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Haydn und Hummel nennen, sondern auch Brett Dean,
Mark Anthony-Turnage, HK Gruber …
Guido Fischer
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BIOGRAPHIEN
Håkan Hardenberger
Håkan Hardenberger, geboren in
Malmö, begann im Alter von acht Jahren mit dem Spiel der Trompete. Er
wurde zunächst von Bo Nilsson unterrichtet, später studierte er an der Pariser
Musikhochschule bei Pierre Thibaud
sowie in Los Angeles bei Thomas Stevens. Heute gilt er als einer der besten
Trompeter unserer Zeit. Neben seinen
herausragenden Aufführungen des
klassischen Repertoires ist er einer der
bekanntesten Botschafter für Neue Musik.
Håkan Hardenberger gibt Konzerte mit den führenden Orchestern der Welt, so u. a. mit dem New York Philharmonic, dem Boston Symphony Orchestra, den Wiener Philharmonikern, dem
Swedish Radio Symphony Orchestra, dem London Symphony
Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem NHK Symphony Orchestra Tokyo. Er arbeitet
mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Alan Gilbert, Daniel Harding,
Paavo Järvi, Vladimir Jurowski, Ingo Metzmacher, Andris Nelsons und David Zinman zusammen. Viele der für Hardenberger
geschriebenen Werke haben den Weg ins Standardrepertoire
für Trompete gefunden. Komponisten wie Harrison Birtwistle,
Hans Werner Henze, Rolf Martinsson, Olga Neuwirth, Arvo Pärt,
Mark-Anthony Turnage und Rolf Wallin haben Kompositionen für
ihn geschrieben, genauso wie HK Gruber, dessen Konzert Aerial
bereits mehr als 60 Aufführungen weltweit erlebte. Im April 2015
gab er mit diesem Konzert sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern und zuvor ein Konzert mit dem Philharmonia Orchestra, jeweils unter der Leitung von Andris Nelsons.
Der erfolgreichen Uraufführung des Trompetenkonzerts Dramatis personae von Brett Dean folgten in der vergangenen Saison
weitere Uraufführungen mit den Sinfonieorchestern aus Boston
(Andris Nelsons), Sydney (Brett Dean), New Zealand (Dima Slobodeniouk) und der BBC London (Jukka-Pekka Saraste). Im Mai
2015 spielte er die Uraufführung von Mark-Anthony Turnages
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zweitem Trompetenkonzert mit dem West Australian Symphony
Orchestra. Weitere Höhepunkte bildeten Konzerte mit dem
Orchestre de Paris, dem WDR Sinfonieorchester Köln, den Göteborger Sinfonikern und das Nobelpreis-Konzert mit dem Stockholm Philharmonic.
Das Dirigieren nimmt einen zunehmend wichtigen Teil von Hardenbergers künstlerischem Schaffen ein. Er dirigiert Orchester
wie die Dresdner Philharmoniker, das BBC Philharmonic Orchestra, das Saint Paul Chamber Orchestra, die Northern Sinfonia, das
RTÉ National Symphony Orchestra, die Real Filharmonía de Galicia, das Tampere Filharmonia, das Malmö Symfoniorkester und
die Västerås Sinfonietta. Große internationale Erfolge feiert Hardenberger zusammen mit dem Schlagzeuger Colin Currie. Weitere wichtige musikalische Partnerschaften bestehen mit dem
schwedischen Pianisten Roland Pöntinen und dem Organisten
Jonathan Scott.
Hardenbergers umfangreiche Diskographie wurde 2012 mit einer
Einspielung seiner Lieblings-Filmmusiken mit der Academy of St
Martin in the Fields erweitert, gefolgt von einer Aufnahme von
Grubers zweitem Trompetenkonzert Busking mit dem Schwedischen Kammerorchester. Ein weiteres Highlight ist eine CD mit
Konzerten von Turnage, Gruber und Eötvös mit den Göteborger
Sinfonikern. Håkan Hardenberger hat eine Professur am Konservatorium von Malmö.
In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im April mit dem WDR
Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Heinz Holliger zu
hören.
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Boston Symphony Orchestra
1881 gab das Boston Symphony Orchestra, das gerade seine 135.
Saison erlebt, sein Gründungskonzert und verwirklichte damit den
Traum seines Gründers, des Bürgerkriegsveteranen, Geschäftsmannes und Philanthropen Henry Lee Higginson, der sich für
seine Heimatstadt Boston ein eigenes bedeutendes Orchester
wünschte. Heute erreicht das Boston Symphony Orchestra Millionen von Zuhörern und das nicht nur durch Konzertauftritte in Boston und Tanglewood, sondern auch über Internet, Radio, Fernsehen, Bildungsprogramme, Einspielungen und Tourneen. Es vergibt
Auftragsarbeiten an die wichtigsten zeitgenössischen Komponisten. Die Sommersaison in Tanglewood zählt zu den bedeutendsten internationalen Musikfestivals. Mit den BSO Youth Concerts
sichert sich das Orchester sein Publikum der Zukunft und erreicht
mit den Bildungsprogrammen ganz Boston. In der TanglewoodSaison betreibt es außerdem das Tanglewood Music Center, eine
der besten Ausbildungsstätten für professionelle Nachwuchsmusiker. Die weltbekannten Boston Symphony Chamber Players sind
Musiker des BSO, während das Boston Pops Orchestra im Bereich
der populären Musik internationale Maßstäbe setzt.
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Die Erweiterung des Bildungsprogramms trägt ebenfalls dazu
bei, Engagement und Präsenz des BSO innerhalb der Stadt Boston zu stärken. Durch die Education and Community Engagement
Programme gibt das BSO einem breit gefächerten Publikum die
Möglichkeit, eine Beziehung zu BSO und Orchestermusik aufzubauen und zu vertiefen. Außerdem bietet das BSO eine Reihe
kostenloser Bildungsveranstaltungen in der Symphony Hall und
in Tanglewood wie auch spezielle Kinder- und Jugendinitiativen.
Das Boston Symphony Orchestra gab sein Eröffnungskonzert am
22. Oktober 1881 unter der Leitung von Georg Henschel, der bis
1884 Dirigent blieb. Fast zwanzig Jahre lang fanden die Konzerte
des BSO in der alten Boston Music Hall statt, bevor am 15. Oktober 1900 die Symphony Hall, einer der ehrwürdigsten Konzertsäle der Welt, eröffnet wurde. Auf Georg Henschel folgten die in
Deutschland geborenen und ausgebildeten Dirigenten Wilhelm
Gericke, Arthur Nikisch, Emil Paur und Max Fiedler, eine Entwicklung, die ihren Höhepunkt in der Ernennung des legendären Karl
Muck fand, der das Orchester von 1906 bis 1908 und von 1912
bis 1918 leitete. 1915 unternahm das BSO seine erste Transkontinentalreise, als es bei der Panama-Pacific International Exposition in San Francisco dreizehn Konzerte gab. Auf Henri Rabaud,
Dirigent seit 1918, folgte ein Jahr später Pierre Monteux, was den
Beginn einer französischen Tradition markiert, die auch während
der Amtszeit des in Russland geborenen Serge Koussevitzky
(1924 – 1949) durch das Engagement vieler in Frankreich ausgebildeter Musiker fortgesetzt wurde.
1936 dirigierte Serge Koussevitzky das Orchester bei den ersten
Konzerten in den Berkshires; ein Jahr später bezog er mit seinen Musikern die Sommerresidenz in Tanglewood. Serge Koussevitzky war ein leidenschaftlicher Verfechter von Henry Lee
Higginsons Traum einer »guten ehrlichen Schule für Musiker«,
der 1940 mit der Gründung des Berkshire Music Center (dem heutigen Tanglewood Music Center) Wirklichkeit wurde. Auf Serge
Koussevitzky folgte 1949 Charles Munch, der weiterhin zeitgenössische Komponisten unterstützte, viele französische Werke
ins Repertoire aufnahm und das BSO bei seinen ersten internationalen Tourneen begleitete. 1956 trat das BSO unter der Leitung
von Charles Munch als erstes amerikanisches Orchester in der
19
Sowjetunion auf. Erich Leinsdorf wurde 1962 Music Director, auf
ihn folgte 1969 William Steinberg. 1972 ernannte das Orchester
Seiji Ozawa zum 13. Music Director, der seine historische 29-jährige Amtszeit 2002 beendete, als er Ehren-Music Director wurde.
Nach der Normalisierung der Beziehungen zu China unternahm das BSO 1979 unter Seiji Ozawa als erstes amerikanisches
Orchester eine Tournee aufs chinesische Festland.
Bernard Haitink, Erster Gastdirigent seit 1995 und Conductor
Emeritus seit 2004, hat das BSO in Boston, New York, Tanglewood, auf Europatourneen und im Aufnahmestudio dirigiert. Frühere Erste Gastdirigenten waren unter anderem Michael Tilson
Thomas von 1972 bis 1974 und der verstorbene Sir Colin Davis von
1972 bis 1984.
Der erste gebürtige Amerikaner in der Position des Music Directors war James Levine von 2004 bis 2011. James Levine dirigierte
das Ensemble in breit gefächterten Programmen, die auch Auftragsarbeiten amerikanischer Komponisten zum 125-jährigen
Jubiläum des Orchesters umfassten, brachte eine Anzahl von
Live-Aufnahmen beim orchestereigenen Label BSO Classics heraus, unterrrichtete im Tanglewood Music Center und unternahm
mit dem BSO 2007 eine überaus erfolgreiche Tournee zu europäischen Festivals. Im Mai 2013 begann ein neues Kapitel in der
Geschichte des Boston Symphony Orchestra, als der international gefeierte junge lettische Dirigent Andris Nelsons als nächster Music Director vorgestellt wurde. Er hat seinen Posten mit der
Saison 2014/2015 übernommen, nachdem er ein Jahr lang Music
Director Designate war.
Bis heute verwirklicht und erweitert das Boston Symphony
Orchestra die Visionen seines Gründers Henry Lee Higginson,
und zwar nicht nur durch Konzerte, Bildungsprogramme und
Internetpräsenz, sondern auch durch den zunehmenden Einsatz
virtueller und elektronischer Medien, in dem sich die Offenheit
des BSO gegenüber der modernen, stets im Wandel begriffenen
Welt des 21. Jahrhunderts spiegelt.
In der Kölner Philharmonie war das Boston Symphony Orchestra zuletzt im Mai 2000 mit zwei Konzerten im Rahmen der
20
MusikTriennale Köln unter der Leitung seines damaligen Music
Director Seiji Ozawa zu hören.
Der EMC Corporation ist es eine große Ehre, die Europatournee
des Boston Symphony Orchestra als Hauptsponsor unterstützen zu
dürfen.
21
Die Mitglieder des
Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons
Ray and Maria Stata Music Director,
endowed in perpetuity
Violine I
Malcolm Lowe Concertmaster
Charles Munch chair, endowed in
perpetuity
Tamara Smirnova Associate
Concertmaster
Helen Horner McIntyre chair,
endowed in perpetuity
Alexander Velinzon Assistant
Concertmaster
Robert L. Beal, Enid L., and Bruce A.
Beal chair, endowed in perpetuity
Elita Kang Assistant Concertmaster
Edward and Bertha C. Rose chair,
endowed in perpetuity
Bo Youp Hwang
John and Dorothy Wilson chair,
endowed in perpetuity
Lucia Lin
Dorothy Q. and David B. Arnold Jr.
chair, endowed in perpetuity
Ikuko Mizuno
Ruth and Carl J. Shapiro chair,
endowed in perpetuity
Nancy Bracken *
Stephanie Morris Marryott and
Franklin J. Marryott chair
Aza Raykhtsaum *
Catherine and Paul Buttenwieser
chair
Bonnie Bewick *
Mary B. Saltonstall chair, endowed in
perpetuity
James Cooke *
Kristin and Roger Servison chair
Catherine French *
Donald C. and Ruth Brooks Heath
chair, endowed in perpetuity
Jason Horowitz *
Ronald G. and Ronni J. Casty chair
Ala Jojatu *
Bernard Haitink
LaCroix Family Fund Conductor
Emeritus, endowed in perpetuity
Seiji Ozawa
Music Director Laureate
Thomas Wilkins
Germeshausen Youth and Family
Concerts Conductor, endowed in
perpetuity
22
Violine II
Haldan Martinson Principal
Carl Schoenhof Family chair,
endowed in perpetuity
Julianne Lee Assistant Principal
Charlotte and Irving W. Rabb chair,
endowed in perpetuity
Sheila Fiekowsky
Shirley and J. Richard Fennell chair,
endowed in perpetuity
Nicole Monahan +
David H. and Edith C. Howie chair,
endowed in perpetuity
Ronan Lefkowitz
Vyacheslav Uritsky *
Jennie Shames *
Valeria Vilker Kuchment *
Tatiana Dimitriades *
Si-Jing Huang *
Victor Romanul *
Bessie Pappas chair
Wendy Putnam *
Robert Bradford Newman chair,
endowed in perpetuity
Xin Ding *
Glen Cherry *
Yuncong Zhang *+
Gerald Elias °
Caroline Pliszka °
John Holland °
Jung Eun Ahn °
Violoncello
Jules Eskin Principal
Philip R. Allen chair, endowed in
perpetuity
Martha Babcock Associate Principal
Vernon and Marion Alden chair,
endowed in perpetuity
Sato Knudsen
Mischa Nieland chair, endowed in
perpetuity
Mihail Jojatu
Sandra and David Bakalar chair
Owen Young *
John F. Cogan, Jr., and Mary L.
Cornille chair, endowed in perpetuity
Mickey Katz *
Stephen and Dorothy Weber chair,
endowed in perpetuity
Alexandre Lecarme *
Nancy and Richard Lubin chair
Adam Esbensen *
Richard C. and Ellen E. Paine chair,
endowed in perpetuity
Blaise Déjardin *
Theresa Borsodi °
Michael Reynolds °
Kontrabass
Edwin Barker Principal
Harold D. Hodgkinson chair, endowed
in perpetuity
Lawrence Wolfe Assistant Principal
Maria Nistazos Stata chair, endowed
in perpetuity
Benjamin Levy
Leith Family chair, endowed in
perpetuity
Dennis Roy +
Joseph Hearne
James Orleans *
Todd Seeber *
Eleanor L. and Levin H. Campbell
chair, endowed in perpetuity
John Stovall *
Thomas Van Dyck *
Joseph Holt °
Viola
Steven Ansell Principal
Charles S. Dana chair, endowed in
perpetuity
Cathy Basrak Assistant Principal
Anne Stoneman chair, endowed in
perpetuity
Wesley Collins
Lois and Harlan Anderson chair,
endowed in perpetuity
Robert Barnes
Michael Zaretsky
Mark Ludwig *
Rachel Fagerburg *
Kazuko Matsusaka *
Rebecca Gitter *
Daniel Getz *
Lisa Suslowicz °
Nathaniel Farny °
23
Fagott
Richard Svoboda Principal
Edward A. Taft chair, endowed in
perpetuity
Suzanne Nelsen
John D. and Vera M. MacDonald
chair
Richard Ranti Associate Principal
Diana Osgood Tottenham/Hamilton
Osgood chair, endowed in perpetuity
Ronald Haroutunian °
Flöte
Elizabeth Rowe Principal
Walter Piston chair, endowed in
perpetuity
Clint Foreman
Myra and Robert Kraft chair,
endowed in perpetuity
Elizabeth Ostling Associate Principal
Marian Gray Lewis chair, endowed in
perpetuity
Linda Toote °
Kontrafagott
Gregg Henegar
Helen Rand Thayer chair
Piccolo
Cynthia Meyers
Evelyn and C. Charles Marran chair,
endowed in perpetuity
Horn
James Sommerville Principal
Helen Sagoff Slosberg/Edna S.
Kalman chair, endowed in perpetuity
Richard Sebring Associate Principal
Margaret Andersen Congleton chair,
endowed in perpetuity
Rachel Childers
John P. II and Nancy S. Eustis chair,
endowed in perpetuity
Michael Winter
Elizabeth B. Storer chair, endowed in
perpetuity
Jason Snider
Jonathan Menkis
Jean-Noël and Mona N. Tariot chair
Lee Wadenpfuhl °
Kevin Haseltine °
Jaclyn Rainey °
Oboe
John Ferrillo Principal
Mildred B. Remis chair, endowed in
perpetuity
Mark McEwen
James and Tina Collias chair
Keisuke Wakao Assistant Principal
Farla and Harvey Chet Krentzman
chair, endowed in perpetuity
Amanda Hardy °
Englischhorn
Robert Sheena
Beranek chair, endowed in perpetuity
Klarinette
William R. Hudgins Principal
Ann S.M. Banks chair, endowed in
perpetuity
Trompete
Thomas Rolfs Principal
Roger Louis Voisin chair, endowed in
perpetuity
Benjamin Wright
Thomas Siders Assistant Principal
Kathryn H. and Edward M. Lupean
chair
Michael Martin
Ford H. Cooper chair, endowed in
perpetuity
Michael Dobrinski °
Bruce Hall °
Michael Wayne
Thomas Martin Associate Principal,
Es-Klarinette
Stanton W. and Elisabeth K. Davis
chair, endowed in perpetuity
Catherine Hudgins °
Bassklarinette
Craig Nordstrom
24
Posaune
Toby Oft Principal
J.P. and Mary B. Barger chair,
endowed in perpetuity
Stephen Lange
Amanda Stewart °
Choreinstudierung
John Oliver Tanglewood Festival
Chorus Conductor
Alan J. and Suzanne W. Dworsky
chair, endowed in perpetuity
Bassposaune
James Markey
John Moors Cabot chair, endowed in
perpetuity
Librarians
D. Wilson Ochoa Principal
Lia and William Poorvu chair,
endowed in perpetuity
John Perkel
Tuba
Mike Roylance Principal
Margaret and William C. Rousseau
chair, endowed in perpetuity
James Jenkins °
Associate Conductor
Marcelo Lehninger
Anna E. Finnerty chair, endowed
in perpetuity
Assistant Conductor
Ken-David Masur
Pauke
Timothy Genis
Sylvia Shippen Wells chair, endowed
in perpetuity
Personnel Managers
Lynn G. Larsen
Bruce M. Creditor Assistant Personnel
Manager
Schlagzeug
J. William Hudgins
Peter and Anne Brooke chair,
endowed in perpetuity
Daniel Bauch Assistant Timpanist
Mr. and Mrs. Edward H. Linde chair
Kyle Brightwell
Peter Andrew Lurie chair, endowed in
perpetuity
Matthew McKay
Richard Flanagan °
Stage Manager
John Demick
* participating in a system of rotated
seating
+ on leave
° guest musician
Harfe
Jessica Zhou +
Nicholas and Thalia Zervas chair,
endowed in perpetuity by Sophia and
Bernard Gordon
Allegra Lilly °
Krysten Keches °
Klavier, Celesta
Vytas Baksys °
25
Andris Nelsons
1978 als Kind einer Musikerfamilie in
Riga geboren, begann Andris Nelsons
seine Karriere als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, bevor
er Dirigieren studierte. Von 2006 bis
2009 war er Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie in Herford und
von 2003 bis 2007 musikalischer Leiter
der Lettischen Staatsoper. Heute ist er
Music Director des Boston Symphony
Orchestra. Sein Debüt bei diesem
Orchester gab er mit Mahlers Sinfonie Nr. 9 im März 2011 in der
Carnegie Hall in New York. Im Sommer 2012 debütierte er außerdem mit dem Orchester in Tanglewood sowie im Januar 2013 in
der Symphony Hall. Das Engagement unterstreicht Andris Nelsons’ exzellenten Ruf in der internationalen Musikszene, den er
sowohl an den Opern- als auch an den Konzerthäusern genießt.
Andris Nelsons war von 2008 bis 2015 Music Director des City of
Birmingham Symphony Orchestra (CBSO), mit dem er gemeinsam auf äußerst erfolgreiche Spielzeiten und eine herausragende Amtszeit zurückblickt. Die Saison 2014/15 war ihre letzte
gemeinsame Spielzeit. Ihre umfangreiche Europatournee endete
im Juni 2015 mit Konzerten in Birmingham, gefolgt von einer Aufführung der neunten Sinfonie von Beethoven bei den BBC Proms
im Juli. Nelsons erhielt im Frühjahr 2015 den Royal Philharmonic
Society Music Award für seine fundierten Interpretationen eines
breiten Repertoires, sein Engagement für neue Werke und seine
inspirierende Arbeit mit dem CBSO.
Andris Nelsons unternimmt weltweit ausgedehnte Orchestertourneen und begab sich im Sommer 2015 auf seine erste Sommerfestival-Tournee mit dem BSO, mit Auftritten unter anderem
in Salzburg, Luzern, London und Paris. Sein Japan-Debüt gab
Nelsons auf einer Tournee mit den Wiener Philharmonikern. Im
November 2013 bereiste er mit dem CBSO erneut Japan und den
Fernen Osten.
26
In den kommenden Jahren wird Nelsons seine Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Königlichen Concertgebouw­orchester
Amsterdam, dem Lucerne Festival Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Philharmonia Orchestra fortführen.
Nelsons ist regelmäßig zu Gast am Royal Opera House, der Wiener Staatsoper und der Metropolitan Opera. Im Sommer 2016
kehrt er zu den Bayreuther Festspielen zurück und übernimmt
die musikalische Leitung des Parsifal, einer Neuinszenierung von
Uwe Eric Laufenberg.
Andris Nelsons und das Boston Symphony Orchestra spielen
eine Reihe von Live-Aufnahmen mit Werken von Schostakowitsch ein. Ihre erste CD erschien im Sommer 2015 und enthält
die Passacaglia aus Lady Macbeth von Mzensk sowie die Sinfonie
Nr. 10. Die jüngste Aufnahme von Nelsons und dem City of Birmingham Symphony Orchestra umfasst Tschaikowskys ManfredSinfonie sowie den Slawischen Marsch. Über die Hälfte seiner
Einspielungen wurde mit einem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Auf DVD erschienen zuletzt Werke von
Richard Strauss mit dem Königlichen Concertgebouworchester
Amsterdam.
In der Kölner Philharmonie dirigierte Andris Nelsons zuletzt im
Juni 2014 das WDR Sinfonieorchester Köln.
27
2015–2016 season
boston symphony hall
october 1–april 23
andris nelsons
music director
The Boston Symphony Orchestra gratefully
acknowledges the generous support of
EMC Corporation in Boston and Cologne.
bso.org
2015 bso european tour
exclusive sponsor
Weitere Konzerte mit
Håkan Hardenberger
SO
Mi
17
15
April
18:00
Juni
20:00
Håkan Hardenberger Trompete
Håkan Hardenberger Trompete
Swedish Chamber Orchestra
Thomas Dausgaard Dirigent
Mahler Chamber Orchestra
Daniel Harding Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Es-Dur KV 543 (1788)
Ludwig van Beethoven
Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur zu op.
72 (1806)
für Orchester
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur
BWV 1047
für Trompete, Blockflöte, Oboe,
Violine (concertati), zwei Violinen,
Viola, Violone, Violoncello und Basso
continuo
Mark-Anthony Turnage
Konzert für Trompete und Orchester
(2016)
Kompositionsauftrag von West
Australian Symphony Orchestra,
KölnMusik, London Symphony Orchestra,
Philharmonie Luxembourg und Orchestre
Philharmonique du Luxembourg
Deutsche Erstaufführung
Steven Mackey
Neues Werk (2015)
für Trompete und Kammerorchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551 (1788)
»Jupiter-Sinfonie«
Edgard Varèse
Intégrales (1924–25)
für kleines Orchester und Schlagzeug
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e.V.
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 (1806)
Porträt Håkan Hardenberger 2
Kölner Sonntagskonzerte 4
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e.V.
19:00 Einführung in das Konzert durch
Oliver Binder
Porträt Håkan Hardenberger 3
Klassiker! 6
29
September
SO
13
15:00
Filmforum
SO
06
Der Lieblingsfilm von
Håkan Hardenberger
20:00
Brandt Brauer Frick Ensemble
Dancer in the Dark
Dänemark, Deutschland u. a.,
2000, 140 Min.
Regie: Lars von Trier
OmU.
The Free Electric Singers
feat.
Beaver Sheppard Vocals
Die Electro-Band Brandt Brauer Frick
legt weltweit in den angesagten Clubs
auf, produziert erfolgreich Alben und
sprengte Grenzen, als sie mit klassischen Instrumenten Techno ohne
Technik hervorzauberte. 2014 erweiterte die Band ihre musikalisch schier
endlose Neugier um mehrstimmigen
Gesang, der teils lautmalerisch, teils
mit gesungenem Text das Spektrum
der Kompositionen in eine neue Sphäre
katapultiert.
Wir zeigen die Digitalfassung.
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Karten an der Kinokasse
SO
13
20:00
Charlotta Larsson Sopran
Ruxandra Donose Alt
Michael König Tenor
James Rutherford Bass
MI
09
20:00
Filmforum
Philharmonischer Chor
der Stadt Bonn
Orchester und ihre Städte:
Cleveland
Philharmonia Orchestra
Christoph von Dohnányi Dirigent
Cleveland versus Wall Street
Frankreich, Schweiz 2010, 105 Min.
Regie: Jean-Stéphane Bron
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
für vier Solostimmen, Chor und
Orchester mit Schlusschor über
Schillers »Ode an die Freude«
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
Karten an der Kinokasse
30
Montag
21. September 2015
20:00
Foto: Stefan Malzkorn
Streichquartette von Peter I. Tschaikowsky,
Dmitrij Schostakowitsch und Alexander Borodin
Borodin Quartet
Ruben Aharonian Violine
Sergey Lomovsky Violine
Igor Naidin Viola
Vladimir Balshin Violoncello
Herzlichen Glückwunsch – eine Legende feiert ihren 70. Geburtstag! Seit seinem Gründungsjahr 1945 erlebte das Borodin Quartet
zahlreiche Um- und Neubesetzungen, hat aber nicht nur seine
musikalische Aktivität ungebrochen aufrecht erhalten, sondern gilt
auch heute noch als Autorität des Quartett-Repertoires. Mit drei
russischen Meisterwerken u. a. aus der Feder des Namenspatrons
laden die vier Musiker zum Jubiläumskonzert ein.
DI
SO
15
20
20:00
16:00
Barbara Dennerlein Orgel,
Hammondorgel
Nominiert von Festspielhaus BadenBaden, Konzerthaus Dortmund,
­Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg
und Kölner Philharmonie
Sie ist die Grande Dame der Hammondorgel: Was hat Barbara Dennerlein
nicht schon alles aus diesem kultigen
Tastenmöbel an Bebop, Swing, Fusion
und Latin herausgezaubert! Doch die
Münchnerin kann es genauso gut mit
den großen Kirchenorgeln aufnehmen.
1994 hatte sie sich bei den Würzburger
Bachtagen erstmals an die Königin der
Instrumente gewagt. Seitdem fasziniert
sie eine große Fangemeinde, wenn sie
mit Drive selbst alterwürdige Orgelpfeifen mit Blue Notes und Funk-Grooves
durchpustet.
Trio Catch
Boglárka Pecze Klarinetten
Eva Boesch Violoncello
Sun-Young Nam Klavier
John Bull / Márton Illés
In Nomine VI
In Nomine XII
für Klarinette, Violoncello und Klavier
Leoš Janáček
Podhádka (Märchen) (1910 – 23)
für Violoncello und Klavier
Karlheinz Stockhausen
Der kleine Harlekin Nr. 42 1/2 (1975)
für Klarinette solo
Orgel Plus 1
Johannes Maria Staud
Wasserzeichen (Auf die Stimme der
weißen Kreide II) (2015)
für Klarinette, Violoncello und Klavier
Kompositionsauftrag von KölnMusik,
Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg und
European Concert Hall Organisation, mit
Unterstützung des Kulturprogramms der
Europäischen Union
Uraufführung
SA
19
20:00
Tabadoul Orchestra
Bukahara
Gipsy, Folk, Reggae, Swing, BalkanSound, arabische Musik und verschiedene andere Musikstile und -traditionen
verschmelzen an diesem Abend mit
zwei Bands auf besondere Art und
Weise. Vor der Pause stehen die Vollblutmusiker des Tabadoul Orchestra auf
der Bühne, nach der Pause übernimmt
die Kölner Band Bukahara. Beide Bands
spielen ihre Musik mit ansteckender
Leichtigkeit und enthusiastischer
Hingabe. Und einer der Musiker ist
bei beiden Bands mit von der Partie:
Ahmed Eid wird mit seinem Kontrabass
nach der ersten Konzerthälfte mit dem
Tabadoul Orchestra zu seinen Musikerkollegen von Bukahara wechseln.
Ludwig van Beethoven
Trio für Klarinette/Violine, Violoncello
und Klavier B-Dur op. 11 (1797)
Gefördert durch die
Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert
32
Rising Stars –
die Stars von morgen 1
Mittwoch
23. September 2015
20:00
Foto: Detlev Schneider
Sonaten und Partiten von
Johann Sebastian Bach
Isabelle
Faust
Violine
Johann Sebastian Bachs sechs Sonaten und
Partiten sind der unbestrittene Prüfstein für
jeden Geiger. Die Violinistin Isabelle Faust bringt
für diese 1720 niedergeschriebenen »Sei Solo«
aber nicht nur das technisch-virtuose Rüstzeug
mit. Sie kann mit ihrer »Dornröschen«-Stradivari
Bach-Geschichten erzählen, die von pulsierender Lebensfreude bis zur empfindsamen Anmut
reichen. Dank einer außergewöhnlichen Musikerin steht somit ein außergewöhnlicher BachAbend bevor. Um 19 Uhr hält Bjørn Woll eine
Einführung in das Konzert.
IHRe NÄCHSTEn ABONNEMENTKONZERTe
Di
So
20
17
Oktober
20:00
April
18:00
Joela Jones Klavier
Håkan Hardenberger Trompete
The Cleveland Orchestra
Franz Welser-Möst Dirigent
Swedish Chamber Orchestra
Thomas Dausgaard Dirigent
Olivier Messiaen
Hymne au Saint-Sacrement (1932)
für Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Es-Dur KV 543 (1788)
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 2
F-Dur BWV 1047
für Trompete, Blockflöte, Oboe, Violine
(concertati), zwei Violinen, Viola,
Violone, Violoncello und
Basso continuo
aus: Brandenburgische Konzerte
BWV 1046 – 1051
Couleurs de la Cité céleste (1963)
für Klavier und kleines Orchester
(ohne Streicher)
Richard Strauss
Eine Alpensinfonie op. 64 TrV 233
(1899 – 1915)
Tondichtung für großes Orchester
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Steven Mackey
Neues Werk (2015)
für Trompete und Kammerorchester
19:00 Einführung in das Konzert
durch Stefan Fricke
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551 (1788)
»Jupiter-Sinfonie«
Internationale Orchester 2
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e.V.
Porträt Håkan Hardenberger 2
Kölner Sonntagskonzerte 4
Der Aboverkauf
geht weiter: Sparen Sie
bis zu 35 %!
Abo-Hotline
0221 20 40 82 04
34
Abonnement
Internationale
Orchester
Foto: Deutsche Grammophon/Harald Hoffmann
Di 20.10.2015 20:00
Joela Jones Klavier
The Cleveland Orchestra
Franz Welser-Möst Dirigent
Fr 11.12.2015 20:00
Maria João Pires Klavier
London Symphony Orchestra
Daniel Harding Dirigent
So 24.01.2016 20:00
Yuja Wang Klavier
Cynthia Millar Ondes Martenot
Simón Bolívar Symphony
Orchestra of Venezuela
Gustavo Dudamel Dirigent
Do 05.05.2016 20:00
Olga Sheps Klavier
Staatliches Symphonieorchester Estland
Bas Wiegers Dirigent
So 19.06.2016 20:00
Gerhild Romberger Alt
Kölner Domchor
Chor des Bayerischen
Rundfunks
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks
Bernard Haitink Dirigent
koelner-philharmonie.de
0221 204 08 204
Der A
bo
geht verkauf
weit
Spar
en Sie er,
bis z
u
35%
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Die Texte von Egbert Hiller
und Guido Fischer sind Original­­­beiträge
für dieses Heft.
Fotonachweise: Matthias Baus S. 13 und
S. 16; Marco Borggreve S. 18 und S. 26
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Foto: Stefan Malzkorn
Sonntag
13. September 2015
20:00
Charlotta Larsson Sopran
Ruxandra Donose Alt
Michael König Tenor
James Rutherford Bass
Philharmonischer Chor
der Stadt Bonn
Philharmonia Orchestra
Christoph von
Dohnányi
Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
für vier Solostimmen, Chor und Orchester
mit Schlusschor über Friedrich Schillers Ode
»An die Freude«
koelner-philharmonie.de
0221 280 280