Wie erkennt man Nürnberger Messinggerät?

Otto A. Baumgärtel
Wie erkennt man Nürnberger Messinggerät?
Grundlagen für die Lokalisierung und Datierung
Das Spektrum der Gebrauchsartikel und Geräte, die in
Nürnberg aus Messing gegossen wurden, reicht von kleinen
Ringen, Schnallen una Wandhaken bis zu zentnerschweren
Zuschreibung zu finden, ist außerdem der bisher kaum geüb
te Vergleich mit Erzeugnissen anderer Produktionszentren
oufschrußreich. Wie erfolgversprechend dabei die Zusam
Stand- und Kronleuchtern, von einfacher Massenware bis
menarbeit verschiedener Fachrichtungen sein kann, zeigt ei
ne Untersuchung über die Zapfhähne, die ohne die zahlrei
chen archäologischen Funde nicht möglich gewesen wäre^.
Dabei kristallisierte sich neben den Nürnberger Stücken ei
ne kleinere Gruppe aus Lübeck heraus, weil dort in den
Uberresten einer Gießerwerkstatt Zapfhähne entdeckt wur
den (Abb. 4). Die Verbreitung der Nürnberger Exportware
in ganz Europa und der Lübecker Bodenfunde in Nord
zur kunsthandwerklich bedeutenden Auftragsarbeit. Aus
schließlich um solche Erzeugnisse der Rotschmiede geht es
in diesem Beitrag; Spezialitäten anderer Handwerke wie die
Schüsseln »mit gemelt«, also mit bildlichen und ornamen
talen Darstellungen, der Beckenschläger, die Laternen der
Flaschner, die Sanduhrgehäuse und Weihrauchschiffchen
der Geschmeidmacher oder die Dochtscheren der Zirkel
schmiede bleiben außer acht.
deutschland, im Ostseeraum und in Skandinavien stützte die
Walter Stengel hat 1918 als erster versucht, die Merk
unterschiedliche Lokalisierung.
male des Nürnberger Messinggeräts zu beschreibend Quel
len und Belege fand er vor ollem in Nürnberg selbst, näm
Schriftliche Quellen zur Produktion und Rechnungen
lich umfangreiche Akten in den Archiven und die Abbildun
gen auf den Epitaphien sowie Gegenstände aus dem Besitz
Wann man in Nürnberg mit dem Messingguß begonnen hat,
ist nicht genau bekannt, aber die Anfänge dürften um 1 300
liegen. Bereits 1 00 Jahre später gab es in Deutschland nir
gends mehr Werkstätten als in Nürnberg. In den Bürger-und
des Baurats Heinrich Wallraff, aus dem Germanischen Na
tionalmuseum und der Metallsammlung des ersten Welt
kriegs. Die seither erschienenen Arbeiten behandeln eher
Meisterbüchern der Jahre 1370-1429 werden die Rot
T
eilaspekte^, worunter der sorgfältige Aufsatz von Ursula
Menae zur Herkunft der Flommschweif-Aquomonilien ganz
schmiede als eigenes Handwerk mit 74 Meistern genannt.
Die Produktion gegossener Messinggeräte erreichte also
schon bald einen erheblichen Umfang. Wohl auch wegen
der Rotschmiede berichtete der Spanier Pero Tafur 1438,
daß in Nürnberg »viele Handwerker, besonders für jede Ar
beit in Messing«, wohnen®. Schon bis 1499 sind 415 Mei
besonders wichtig ist^. Er läßt ahnen, wie bedeutend die
Nürnberger Werkstätten schon um 1400 waren.
Die allgemeinere Literatur der letzten Jahrzehnte geht mit
der Lokalisierung und der zeitlichen Einordnung der Arbei
ten aus Messing oft ziemlich oberflächlich um^. Dabei fallen
zwei Extreme auf: übergroße Vorsicht und erstaunlicher Mut.
ster erwähnt^, und bis ins 19. Jahrhundert sind über 3000
Viele heute gängige Zuweisungen basieren auf der Praxis
Namen überliefert. Die Rotschmiede waren damit lange Zeit
das zahlenmäßig stärkste Nürnberger Gewerbe. Gleichzei
tig bestanden bis zu 250 Werkstätten mit mehr als 600 Be
schäftigten, die mitarbeitenden Familienmitglieder nicht ein
gerechnet. Erst nach 1750 mehren sich die Klagen über den
wirtschaftlichen Niedergang.
Die technische Arbeitsteilung bei der Herstellung von Mes
singgerät wurde besonders bedeutsam für die Serienferti
gung. Die Gegenstände gingen der Reihe nach durch die
des Antiquitätenhandels, der gern Gegenstände mit dem
Prädikat »Nürnberg« adelt und eher zu früh datiert. Ein Blick
in Auktionskataloge offenbart, daß nicht nur deutsche
Stücke, sondern auch zweifelsfrei englische, polnische, skan
dinavische und spanische, manchmal sogar außereuropäi
sche Arbeiten in dieser Art aufgewertet werden. Andererseits
wird wirklich typisches Nürnberger Messinggerät nicht im
mer als solches erkannt. Derartige Irrtümer q^ehen sogar in
Kataloge von Ausstellungen und Museen ein^.
Es ist deshalb angezeigt, das tatsächliche und vermeint
Hände der Former, Gießer, Drechsler und Bereiter (Polierer).
Mit dem Former Jakob Mulner und dem Drechsler Hans
liche Wissen an den Quellen zur Nürnberger Handwerks-,
Technik- und Wirtschaftsgeschichte und an den Objekten
neu zu prüfen. Dieses reichlich erhaltene Material ist aller
dings sehr weit verstreut und teils schwer zugänglich. Selbst
Drechsel, die 1448 beziehungsweise 1410 Meister wurden,
sind die entsprechenden Berufszweige früh bezeugt. Die
Gießer organisierten den Ablauf und hatten sich jeweils auf
bestimmte Gegenstände spezialisiert. Ein Stefan Wagmacher
die Bestände der Museen sind schlecht erschlossen, denn
ist 1408, ein Hermann Gewichtmacher 1447 in den Listen
nur aus dem Reichsmuseum in Amsterdam und dem Grassi-
eingetragen, und spätestens am Anfang des 16. Jahrhunderts
gab es Leuchtermacher und Zapfenmacher. Im Lauf der Zeit
entwickelten sich noch weitere Spezialberufe, von denen die
Ringmacher und die Rollenmacher am wichtigsten waren.
museum in Leipzig liegen Kataloge vor*^. Gerade diese bei
den Sammlungen sind für die Kenntnis der Nürnberger Rot
schmiedearbeiten nicht ganz so wichtig. Um Kriterien für die
177
Vor allem im 17. und frühen 18. Jahrhundert betrieben
messingene lebensköpf an die kirchthürn« der Pfarrkirche in
manche Gießer ihr Gewerbe im Großen als Verleger, die
Rohstoffe, Halbfabrikate, Werkzeuge oder Kredite an Mit
meister oder Gesellen ausgaben und deren Produkte ab
setzten. Auf diese Weise konnten nicht nur gewaltige Men
Schwaz brachte; vier dieser Türzieher sind noch vorhan
den". Nach meiner Erfahrung findet man Belege, die bei
der Zuschreibung helfen, am häufigsten für Kronleuchter, die
man zerlegt und mit geringen Frachtkosten über weite
Strecken transportiert hat. Ein Kronleuchter, der sich bis zum
zweiten Weltkrieg im alten Rathaus in München befand, wur
de 1 476 oder 1 477 in Nürnberg gekouft^^. Dem Münche
ner Exemplar lassen sich weitere Arbeiten anschließen, die
gen, sondern auch eine Vielfalt von Typen hergestellt wer
den, was als eine der frühesten Quellen das Inventar von
Katharina Ammans bedeutender Werkstatt erkennen läßt^°.
Dort waren 1 529 rund 35 Zentner fertige Waren vorrätig,
was wahrscheinlich der Produktion nur weniger Monate ent
sprach. Der Seriencharakter wird bei mehr als tausend
Leuchtern für den Hausgebrauch und 200 Schüsselringen
wohl aus der gleichen Werkstatt stammen. Überhaupt gibt
es im 1 5. Jahrhundert zahlreiche Nachweise für Kronleuch
ter aus Nürnberg, was Erich Meyers These in Frage stellt'^,
die meisten gotischen Stücke seien Dinanderien aus dem flä
besonders deutlich.
Auch die bisher kaum beachteten Register der Kaufleute,
die Nürnberger Messingwaren exportierten, belegen die
Serienfertigung, was wiederum die Originale bestätigen
misch-nieder ändischen Raum.
A u c h f ü r Va r i a n t e n d e r » W i n k e l a r m k r o n e n « i m O s t s e e
raum gibt es mehrere Belege für die Nürnberger Herkunft,
so in Rostock und Köslin^'*. Dieser Typ, der zwischen 1550
und 1 620 beliebt war, kam also entgegen Kurt Jarmuths An
können, weil immer wieder an weit entfernten Orten Ge
genstände auffallen, die nach dem gleichen Holzmodell ge
gossen wurden. Zum Beispiel kommen bei den mehrteiligen
Altarleuchtern mit getrepptem Fuß bestimmte Varianten be
sonders häufig vor, die wohl von Georg Gscheid (Meister
nahme sicher nicht nur aus Lübeck'^. Mehrere dieser Win
k e l a r m k r o n e n w u r d e n z u s a m m e n m i t Wa n d l e u c h t e r n i n d e r
Adria bei Zadar aus einem nach 1582 und vor 1610 ge
sunkenen Schiff geborgen, dos in Venedig beladen worden
war. Diese Stadt war der Hauptumschlagplatz für Nürnber_er Messinggerät, das in den Mittelmeerraum ging. Schließ
ich finden sich Winkelarmkronen auch im Nürnberger Um
land. Ich nenne nur als frühes Modell, noch mit gotisierenden
1597) (Abb. 1, rechts), Melchior Schuster (Meister 1654)
sowie Georg Bischof Meister 1659) stammen.
Leider gefingt es al zu selten, schriftliche Quellen und er
haltene Stücke zu verknüpfen. Erich Egg entdeckte die Nach
richt, daß Kaspar Rosentaler aus Nürnberg 1512 »sechs
Armen, den Leuchter der Büttner und Bierbrauer in Forch
heim sowie die typischen Vertreter der Gattung mit dem DopDeladler in der Kirche von Leupoldsgrün bei Hof und mit dem
Dekrönenden wilden Mann im Rathaus von Hilpoltstein^'^.
Neben den zwei Kronleuchtern, die 1610 von Nürnber
ger Patriziern in die St. Andreaskirche in Eisleben gestiftet
wurden, gibt es in Sachsen und Thüringen weitere gut doku
mentierte Arbeiten aus dem 1 7. Jahrhundert. Eine Geschich
te und die Zuschreibung dieser Prunkstücke kommt nicht oh
ne die Kirchenrechnungen zu gesicherten Ergebnissen. Der
Kronleuchter der Engelmeßbruderschaft in der Pfarrkirche
St. Martin in Forchheim wurde 1674 bei Wolf Hieronymus
Herold bestellt'^. Da es mehrere Krön- und Wandleuchter
gibt, bei denen die Arme nach den gleichen Modellen ge
gossen wurden'®, müssen diese Leuchter ebenfalls aus sei
ner Werkstatt stammen.
^
Nicht jeder Beleg für die Lieferung eines Gegenstands
durch einen außerhalb von Nürnberg ansässigen Gießer be
weist die lokale Fertigung, da man stets damit rechnen muß,
daß dieser Gießer neben seinen eigenen Produkten die fei
neren und kostengünstigeren Nürnoerger Erzeugnisse an
bot. Der Augsburger Rotschmied Marx Labenwolf bestellte
1 549 Leuchter bei Conrad Morl in Nürnberg, und der Augs
burger Rot beklagte sich 1557, daß die Rotschmiede den
größeren Teil der Ware, »so Sy alhie fail haben, zu Nurmberg allso gemacht von den Rotschmiden kauffen und alhie
'ITT
widerumb verkauffen«". Ähnliches gilt zum Beispiel für die
Abb. 1 Nürnberger Leuchter - links: Kugelschaftleuchter
mit dem Allianzwappen der Nürnberger Familien Ulstat
Kronleuchter in der Spitalkirche in Hof, die der dort ansässi
ge Rotgießer Solomon Greulich laut Rechnung 1710 und
171 1 lieferte. Die Schmuckmotive gehen nämlich auf Holz
und Held, datiert 1587. - Mitte: Scheibenleuchter mit der
Hausmarke des Jörg Lederer aus Nürnberg, vor 1540. rechts: Altarleuchter, Marke: wohl Georg Gscheid
(Meister 1597)
modelle zurück, die schon eine Generation früher von dem
erwähnten Wolf Hieronymus Herold verwendet wurden.
Gerade bei den Kronleuchtern ist festzuhalten, daß außer-
178
Abb. 2 Tischleuchter für zwei Kerzen und eine gläserne
Abb. 3 Tischleuchter mit reliefiertem Schaft, Nürnberg,
Öllampe, Nürnberg, 15. Jahrhundert
1. Drittel 16. Jahrhundert
dem wandernde Gesellen und abgewanderte Meister nach
Nürnberger Vorbildern arbeiteten, Sie betonten oft ihre Her
kunft, die ihnen durch den Ruf des Nürnberger Handwerks
noch 1563 »einen messen leuchter mit einem gruen glas und
zwey rohren«^^. Das Prädikat »Mitteleuropa, um 1500«,
das in der neueren Literatur vorherrscht, ist also unnötig
vage^"*. Schriftliche Quellen des 15. und 16. Jahrhunderts,
zum Beispiel das schon erwähnte Inventar Katharina Am
mans, dokumentieren eine überaus große Vielfalt bei den
Vorteile versprach: JOHAN MÜLLER VON NIRNBERG HAT
DIESE KRONE IN KIEL GEMACHT hieß es an einem Kron
leuchter von 1658 im mecklenburgischen Klüß^°. Stilistisch
darf man solche Stücke fast dem Nürnberger Messinggerät
Leuchtern.
Mehrere Epitaphien von Rotschmieden geben eine Vor
stellung, welche Formen sich hinter ungeklärten Begriffen
verbergen können und zeigen auch Varianten, die nur in ge
ringer Zahl überliefert sind, zum Beispiel Stücke mit Relief
dekor (Abb. 3). Daneben erscheinen Schröpfköpfe, Sprit
zen, Zapfen und anderes mehr. Während einige Schützen
bildnisse mit recht interessanten Gegenständen ebenfalls
noch ins 1 6. Jahrhundert gehören, sind die Geschworenen
porträts und Wappen in den beiden Handregistern der Rot
zurechnen.
Bildquellen für Nürnberger Messinggerät
In den Hausbüchern der Mendelschen und der Landauer-
schen Zwölfbrüderhausstiftung sind 36 Darstellungen und
Porträts von Rotschmieden erhalten. Vor ollem die Szenen,
die vor der Mitte des 1 7. Jahrhunderts entstanden, tragen zu
einer Typologie des Nürnberger Messinggeräts bei^, wo
bei die Verknüpfung mit erho tenen Stücken in den Nürn
berger Hauptabsatzgebieten und mit schriftlichen Belegen
schmiede im Stadtarchiv Nürnberg eine reichhaltige Quelle
für die Zeit nach 1 662. Schließlich sind, teils in Privatbesitz,
die Zuschreibung stützt. So zeigen unter anderem die Bilder
weitere Handwerksaltertümer mit Abbildungen von Erzeug
nissen der Rotschmiede erhalten, vor ollem Wappen aus
Messingguß und bemaltem Blech, Sargschilde der Rot
des Kunz Franck 1458, des Jakob Mulner 1471 und des Ul
rich Vogel 1 533 sowie die Darstellung eines Büttners 1485
einen mehrflammigen Leuchter, in dessen Mittelteil eine glä
schmiede, Herbergsschilde und auf Holz gemalte Porträts.
serne Öllampe eingesetzt werden konnte (Abb. 2). Schon
Dos von Walter Stengel benutzte Material kann also inzwi
schen erheblich ergänzt werden.
Erich Meyer erkannte das häufige Vorkommen dieser mehr
flammigen Leuchter zwischen dem Harz und dem Mqingebiet^^. Die Form war außerdem in Süddeutschland, Öster
reich und Italien beliebt; ein Beispiel in Fribourg in der
Marken als Herkunftsnachweis
Ein Teil der Rotschmiedearbeiten trögt eingeschlagene Mei
stermarken, die die Herkunft aus Nürnberg beweisen und
bei der Datierung helfen. Die Marken waren schon früh ein
Schweiz ist durch die Fundumstände vor 1432 datiert. In
Nürnberger Haushaltungsbüchern findet man 1488 »3
messlein Leuchter zu Lampen und die Glesser derein« und
179
ster 1530) sowie die Lilie des Hans Kurtz (Meister 1538)
(Abb. 4).
Festzuhalten ist, daß Marken nur zeitweise gefordert wa
ren. Überdies wurden die Vorschriften nicht streng befolgt,
wenn man einmal von den Gewichten absieht, die seit 1 538
bezeichnet werden mußten. Selbst in den Jahrzehnten nach
1 667, als Bestimmungen von 1 626 und 1 632 erneuert wur
den und man sich am ehesten danach richtete, sind höch
stens 20 bis 30 Prozent der Nürnberger Rotschmiedearbei
ten gemarkt. Auch wenn ein Gegenstand nicht gemarkt ist,
kann er trotzdem aus Nürnberg stammen. Es gibt sogar sehr
typische Geräte, an denen wir nie oder nur selten Marken
finden: Die in einem Stück gegossenen Scheibenleuchter
und Balusterleuchter kamen offenbar aus Werkstätten, die
keine Marken verwendeten (Abb. 1). Von den kleinen Leuch
tern und Weihwasserkesseln des späten 1 7., des 1 8. und
frühen 19. Jahrhunderts wurden bei großen Serien wahr
scheinlich nur wenige Exemplare gemarkt. Dennoch bilden
die gemarkten Rotschmiedearbeiten ein gutes Gerüst, an
dem sich Merkmale der Nürnberger Produktion und der Ent
stehungszeit erkennen lassen. So ist es gerechtfertigt, ausge
hend von einem gemarkten Gegenstand jene Stücke nach
Nürnberg zu lokalisieren, bei denen Form, Dekor und Werk
spuren gleich sind.
Abb. 4 Kleine Zapfhähne, links: Bodenfund aus Venedig,
Nürnberg, Marke: Hans Mangolt (Meister 1503). rechts: Wirbel eines kleinen Zapfhahns, Bodenfund aus Celle,
Lübeck, 15./16. Jahrhundert
Te c h n i s c h e M e r k m a l e
anerkannter Qualitätsbeleg: So heißt es 1 547 über den Ge
Eine Besonderheit der Nürnberger Metallindustrie war die
Herstellung großer Mengen in hoher handwerklicher Qua
lität zu günstigen Preisen. Die rationelle Fertigung führte da
wichtmacher Hans Weinmann, daß »sein Zeichen, das er
zu, daß die Arbeiten der Rotschmiede charakteristische
schlägt, in vielen Landen und Känigreichen bekannt« war^^.
Werkspuren aufweisen. Dies beginnt beim Guß. Für Ge
brauchsgerät gibt es keinen Hinweis auf das Wachsaus
Ähnliche Aussagen zur Wertschätzung gibt es auch aus spä
terer Zeit. Um die Stempel aufzuläsen und erhaltene Stücke
bestimmten Meistern oder Werkstätten zuzuweisen, kännen
unter anderem Markenabbildungen auf Epitaphien, Porträts
und Wappen herangezogen werden. Seit dem letzten Drit
tel des 1 7. Jahrhunderts gibt es außerdem entsprechende
Aufzeichnungen in den Handwerksakten.
schmelzverfahren, das für die hohen Stückzahlen zu auf
wendig gewesen wäre. Schon in Katharina Ammans Werk
statt fehlen 1529 entsprechendes Gerät und Material®.
Wo h l o b e r s i n d z w e i » z i e c h r e d l e i n z u m f o r m e n « m i t i h r e m
Zubehör erwähnt. Mit solchen Drehvorrichtungen stellte man
Kern und Modell einer ein- oder mehrteiligen Lehmform her.
Entsprechende Spuren kann man an den Innenflächen vieler
Walter Stenqel hat danach eine erste Liste der Nürnber
Scheibenleuchter und Balusterleuchter, weil der Guß dort
ger Rotschmiedemarken erstellt^^. Sie ist trotz ihres geringen
nicht überarbeitet ist, gut erkennen. Daneben benutzte man
Umfongs ziemlich zuverlässig, weist jedoch kaum Gegen
stände mit Marken nach. Die jüngere Publikation von Her
mann P. Lockner ist in der Auswertung der Quellen und der
Wiedergabe von Belegen fehlerhaft und enthält sogar eini
mit Öl eingestrichene Holzmodelle, die man in einem Ge
misch aus Ton, Sand und Haaren abformte. Dos Bild des Ja
kob Mulner von 1471 im Mendelschen Hausbuch zeigt die
ge Marken, die nicht von Rotschmieden oder nicht aus Nürn
berg stammen. Deshalb ist sie nur mit Vorsicht zu benutzen^^.
se Tötigkeit^h So gewann man von einem dauerhaften Mo
den^®. Als Vorarbeit für ein kritisches Verzeichnis habe ich
des Bildes^^. Die »Formzeuch ..., welche [man] von holz hat
dell beliebig viele geteilte Formen. Im Ständebuch des Chri
stoph Weigel von 1 698, in dem das Verfahren ähnlich dar
gestellt ist, bestätigt der beschreibende Text diese Deutung
Auch die Angaben in mehreren Publikationen über Gewich
te und Waagen müssen mit gesunder Skepsis betrachtet wer
drehen lassen« - eine Formulierung aus den Handwerksak
kürzlich Marken, die auf Zapfhähnen entdeckt wurden, zu
sammengestellt und, soweit möglich, anhand der Quellen
neu bestimmt^'. Auf den zuvor wenig beachteten Stücken
kommt im 15. Jahrhundert der früheste Markentyp mit spät
gotischen Minuskeln oder Unzialbuchstoben vor. Schließlich
konnten die drei ältesten Nürnberger Marken zum ersten
Mal nachgewiesen werden, bei denen die Identifizierung
der Werkstätten gelungen ist, nämlich der Vogel des Hans
Mangolt (Meister 1503), der Pfeil des Hans Neydel (Mei
ten von 1 722 - sind in einem Vers des Nürnberger Drechs
lerhandwerks von 1 589 angesprochen: »So trehen wir auch
den Rothschmieden / Mancher Gattung unterschieden /
Von schönen Leuchtern mit ihren Füßen / daß Sie es von
Messing können gießen«^^. Seit dem 16. Jahrhundert ging
man in Nürnberg, wo immer es möglich war, zu Güssen in
Formsand über. Diese Güsse fielen in der Regel fehlerfrei
aus; Oberflächen mit Luftblasen und »Sandlöchlein«, wie der
180
Geräte. Da die Epitaphien nur in wenigen Werkstätten ge
gossen wurden, läßt die Auswertung keine generellen Aus
sagen zu. Es ist also vorerst nur eine Hypothese, daß es tysische Nürnberger Legierungen gibt, deren Bestimmung viel
Mangel in den Quellen genannt wird, sprechen gegen
Nürnberger Herkunft. Bei einzelnen Gußschwächen wurden
in Nürnberg häufig Dübel eingesetzt, Stücke mit größeren
Fehlern wurden meistens wieder eingeschmolzen.
Das anschließende sorgfältige Glätten auf der Drehbank
oder mit der Feile und Polierwerkzeugen entfernte jeden
Grat, den die Teilformen zurückließen. Am Anfang benutzte
eicht auch bei der Datierung hilft. Übrigens hat schon Wal
ter Stengel bemerkt, daß der Farbton des blanken Metalls
von Zeit zu Zeit wechselt^^. Do die Rotschmiede viel impor
tiertes Stückmessing verwendeten und Altmetall einschmol
zen, liegt die Vermutung nahe, daß sie nach ihrer Erfahrung
mit bestimmten Zuschlägen ziemlich konstante Eigenschaften
des Materials erreichten. Dafür sprechen manche Angaben
in den Handwerksakten. Reihenuntersuchungen der Legie
rung wären also wünschenswert, und auch Analysen der
Gußkerne könnten aufschlußreich sein. Allerdings ist festzu
halten, daß auch Ton und Sand nicht nur aus der Gegend
stammten, sondern in größeren Mengen, zumindest seit dem
man zum Abdrehen noch die »Drehräder«, bei denen ein
Helfer die Spindel über ein Schwungrad in Bewegung setz
te. Der modernere und leistungsstärkere Antrieb durch unterschlächtige Wasserräder ist seit dem letzten Viertel des
1 5. Jahrhunderts bezeugt. Auf der Insel Schütt standen vier
solche Rotschmieddrechselmühlen. An bis zu 27 Drehbän
ken, auf denen man Werkstücke jeder Größe mit sehr gerin
gem Zeitaufwand abdrehen konnte, wurde Tag und Nacht
gearbeitet. Seit dem 16. Jahrhundert benutzte man hierzu
Schablonen und mechanische Führungen. Die äußerst prä
zise Bearbeitung ist deshalb bei bestimmten Gegenständen
ein wichtiges Indiz dafür, daß sie aus Nürnberg stammen.
Manche Ampeln, Leuchter und Spritzen - aber nicht alle,
wie gemarkte Beispiele belegen - sind so dünnwandig, daß
man fast nicht glauben mag, daß sie aus Messing gegossen
und nicht getrieben oder gedrückt wurden. Voraussetzung
1 7. Jahrhundert, vor ollem aus Österreich importiert wurden.
für das Abdrehen auf eine Wandstärke von manchmal unter
einem Millimeter war ein Messing, das spröde und damit für
die präzise spanabnehmende Bearbeitung geeignet war.
Dem entspricht der relativ hohe Zinngehalt, der in einigen
Analysen gefunden wurde^"*.
Bisher wurden nur die Legierungen der Epitaphien syste
matisch untersucht, nicht jedoch die Zusammensetzung der
Abb. 6 Wärmpfanne, Meisterstück eines Rotschmieds,
Abb. 5 Großer Mörser von 1 626, Nürnberg,
Marke: Conrad Weinmann (Meister 1604)
Nürnberg, datiert 1619
181
Jeder Rotschmied mußte mit seinen drei Meisterstücken be
weisen, daß er das Gießen und die Techniken der Bearbei
tung beherrschte. Bei der Wärmpfanne, einem Meisterstück
von 1619, ist die Oberfläche im Aschenbehälter nicht ab
gedreht, damit der völlig fehlerfreie, glatte Rohguß überprüft
werden konnte, und auch der Schraubenkopf in Form einer
Maske ist aus dem gleichen Grund nicht ziseliert (Abb. 6).
Die plastischen Griffe mit Tierkopf und Delphinen zeigen ver
schiedene Schnitt- und Punziertechniken. An den Durch-
bruchmotiven mit Schrift und Ornament ist das präzise Boh
ren und Feilen sichtbar. Die großen Waagbo ken, die als
Meisterstücke der Waagmacher seit dem 1 7. Jahrhundert
mehrfach besonders gerühmt werden, fallen vor ollem durch
ziselierten, gravierten und gepunzten Dekor auf (Abb. 7).
Nürnberger »Spezialitäten« und Nürnberger Formen
Bestimmte Gegenstände wurden offenbar in Nürnberg »er
funden« und fast ausschließlich hier hergestellt. Die bekann
testen Beispiele sind Handfeuerspritzen und Einsatzgewich
te. Unter den großen, figürlich verzierten Gewichten ist bis
her nur eines als nicht aus Nürnberg stammend erkannt und
dem Amsterdamer Waagmacher Guilliam de Neve zuge
schrieben worden. Er erhielt 1 626 die Erlaubnis, »hier te lan
de te maecken allerhande soorten soo groot als dein pijlgewicht..., so correct, suijver, en goet als deselve oyt voor
desen van Norenburg (alwaerse tot nochtoe alleen gema
eckt sijn geworden) in dese oft andere Landen gecomen
sijn«^'^. Der plastische Dekor unterscheidet sich von den Nürn
berger Vorbildern durch eine ungewöhnliche Manieriertheit;
manche Formbildungen erinnern an barockes Knorpelwerk
aus den niederländischen Vorlagenbüchern der Gold
Abb. 7 Waagbalken, Meisterstück eines Waagmachers,
Nürnberg, 1 7./I 8. Jahrhundert
schmiedefamilie van Vianen. Die barocken Fratzen eines sel
Auch an Nürnberger Arbeiten, die nicht abgedreht wurden,
sind sichtbare Stellen fast immer sehr sorgfältig geglättet.
Selbst in Vertiefungen findet man kaum Reste des rohen
von 1 6 Pfund stammt aus der Manufaktur des Fabrikanten
tenen, manchmal ungemarkten Typs der Nürnberger Ge
wichte sind härter geschnitten und erscheinen damit viel materialgerechter^^. Ein weiteres, bisher unbekanntes Gewicht
Schwanfelder, die 1 738 in Potsdam gegründet wurde (Abb.
8). Es kopiert mit Ausnahme der seitlich angebrachten Mas
ken und der Bänder aus parallelen, tiefen und breiten Rillen
Nürnberger Arbeiten. Gemarkt ist es, wie dies Johann Ge
org Krünitz 1788 beschrieb, mit dem Stempel POTSDAM,
Gusses. Kräftige Feilstriche, die eine ziemlich charakteristi
sche »Handschrift« verraten, erkennt man besonders gut an
den flachen Griffen vieler Zapfhähne. Außerdem gab es
Schab- und Polierwerkzeuge, die typische Spuren hinter
ließen, zum Beispiel an den Armen von Kronleuchtern. Zur
Oberflächenbehandlung gehören schließlich verschiedene
dem Schwan und einem Namen »KARB«^®. Die Oberfläche
scheint »weicher« als bei Nürnberger Stücken; die Legie
rung, die deutlich mehr Zink und kein Zinn enthält, war für
das präzise Abdrehen und Ziselieren nicht so gut geeignet.
Auch die Schüsselringe aus Messing, die seit der 2. Hälf
Techniken des Ziselierens und Gravierens so wie Punzierun-
gen, die in den Aufzeichnungen des Handwerks vor ollem
»gehauen«, »gestochen« und »gebunzelt« genannt wurden
te des 15. Jahrhunderts in Inventaren erwähnt sind und de
ren Export bis noch Spanien 1480 bezeugt ist, dürften eine
Nürnberger Erfindung sein®'. Dies gilt nicht nur für den fla
chen Typ auf drei Füßen, von dem neben den durchbroche
nen Stücken kaum glatte erhalten sind, sondern auch für den
(Abb. 5). Der durchbrochene Dekor wurde durch Bohren
und Feilen oder Ausschlagen auf einer Pechunterlage oder
dem Werkblei hergestellt. Oft ist die Zahl der Ornament
bänder - einmal, zweimal, dreimal oder viermal durchbro
chen - angegeben. Die technischen Merkmale solcher Ver
einfachen konkaven Reifen, dessen funktionale Form bis ins
19. Jahrhundert unverändert blieb (Abb. 9). Solche Mas
zierungen lie ern gute Hinweise auf die Nürnberger Her
kunft. Dies gilt auch für das häufig charakteristische Ausse
hen der Gewinde und Schrauben, weniger für die selteneren
Steckverbindungen und Bajonettverschlüsse. Originale Lö
tungen sind äußerst sorgfältig ausgeführt, so daß sie manch-
senware ist bereits 1511 auf dem Bild des Thomas Butz im
Landauer Hausbuch und 1515 auf der bemalten Tischplatte
von Hans Herbst aus Basel dargestellt"®. Man findet ge
markte Exemplare aus dem 1 8. und frühen 1 9. Jahrhundert
noch häufig in der Schweiz, wo sie als Untersatz der kup-
maf kaum zu erkennen sind.
1 8 2
wandig und entsprechend schwer oder nur aus ganz dün
nem Messing- oder Kupferblech gedrückt oder getrieben.
Von den Nürnberger Leuchtern sind einige echte Erfolgs
modelle geworden. Dies gilt vor ollem für mehrere Varianten
fernen Becken in den Gießfaßniscfien der Buffets verwendet
wurden. In England, Frankreich und Spanien sind sie als
Standringe für runde Bronzekessel erhalten, was manchmal
zur falschen Annahme führt, sie seien dort hergestellß'h Die
viel selteneren lokalen Nachahmungen sind nämlich dick-
der Scheibenleuchter, die zwischen 1450 und 1650 für
kirchlichen Gebrauch angefertigt wurden. Daneben hat man
bald nach 1 500 vielfältige Baluster- und Kugelschaftleuch
ter hergestellt, die genauer zu datieren sind, weil ihre modi
schen Formen jeweils nur wenige Jahrzehnte beliebt blieben
(Abb. 1). Die profanen Leuchter mit Klemmfedern oder
hähenverstellborer Kerzenholterung in einem aus Stäben ge
bildeten Gestell, die seit etwa 1 600 teils auch gemarkt sind,
wurden sicher in Nürnberg entwickelt (Abb. 1 0). Solche TyDen sind frühe Vorläufer der Stücke mit rährenartigem SchieDeschoft, die seit etwa 1 768 in den Akten als »Patentleuch
ter« bezeugt sind.
Sorgfältige Sichtung der Quellen und des erhaltenen Ma
terials kann manche verbreitete Meinung korrigieren. So ist
der immer wieder vermutete venezianische Ursprung des
»Glockenleuchters« sehr fraglich (Abb. 1 1). Eher ist zu ver
muten, daß auch der Typus des Glockenleuchters aus Nürn
berg stammt, da die Darstellungen auf den Epitaphien der
Rotschmiede seine Entwicklung, die vor der Mitte des 16.
Jahrhunderts abgeschlossen war, nachzeichnen. Daher darf
man annehmen, daß eher die Nürnberger Exportware Vor
bild für Beispiele anderer Provenienz aus Messing, Zinn,
Glas und Keramik wurde, was um so wahrscheinlicher ist, als
man insgesamt mehr als 25 Varianten des Typs - glatt oder
auch dekoriert - Nürnberg sicher zuschreiben kann. Der
Glockenleuchter war äußerst langlebig und wird noch in
Musterkatalogen des 1 9. Jahrhunderts geführt. Dieses Fest
halten an erfolgreichen Modellen über mehrere Jahrhun
Abb. 8 Gewichfsatz mit 16 Pfund nach Nürnberger Vorbild,
derte ist kein Einzelfall.
Marken: Potsdam, Gewichtmanufaktur Schwanfelder,
nach 1 738
Abb. 10 Nürnberger Leuchter - zwei Tischleuchter für zwei
Kerzen, um 1500. - Tischleuchter mit einem Steinback
Abb. 9 Nürnberger Schüsselringe - durchbrochen,
nicht aufgelöste Marke, 1 7. Jahrhundert. - glatt,
1 7./I 8. Jahrhundert. - reifenförmig,
(Klemmfeder
fehlt),
Christoph
Herold
(Meister
1585).
- Tischleuchter
mitMarke:
Glockenfuß,
Marke:
Georg
Graßkopf
Marke: Konrad Schumann (Meister 1761)
(Meister 1593)
(Meister 1591). - Tischleuchter, Marke: Stefan Schirmer
183
Neben solchen internationalen »Erfolgsmodellen«, die über
all dort vertrieben wurden, wo Bedarf bestand und wohin
Nürnberg Handelsbeziehungen unterhielt, gab es ganz
offensichtlich auch Messinggerät, bei dem man sich am Ge
schmack ausländischer Besteller orientierte. Schon in den
frühen Quellen finden sich Bezeichnungen, die man als Hin
weis auf eine solche Praxis verstehen kann. Das Inventar der
Katharina Amman nennt 1 529 »kölnisch Leuchter« und »we-
isch messen Kandel«, also Modelle noch rheinisch-nieder-
ändischen beziehungsweise italienischen Vorbildern oder
ür den entsprechenden Morkf*^. Wohl von Georg Gscheid
Meister 1597) stammen Leuchter mit Säulenschaft, die ein
ranzösisches Motiv aufgreifen und nach Frankreich und in
die Schweiz geliefert wurden (Abb. 12). Hier, wahrschein
lich in der Gießerei Füssli in Zürich, wurden wiederum Nürn
berger Stücke nachgeahmt; diese Schweizer Leuchter sind
schwerer und auf der Unterseite nicht abgedrehh*^.
Weitere Begriffe in den Akten der Rotschmiede weisen of
fenbar auf spezielle Formen für den Export hin: »polnischer
Schüsselring« (1 7./1 8. Jahrhundert) und »welsche Lampen
mit den hohen Spitzen« (1 720). Die »polnischen Lämplein«,
Abb. I I Nürnberger Glockenleuchfer - von links:
Marke: Stefan Schirmer (Meister 1593). - nicht aufgelöste
Marke, 1. Drittel 1 7, Jahrhundert. - Marke: Nikolaus Krafft
(Meister 1614) oder Nikolaus Kunze/ (Meister 1 622). -
die 1722 erwähnt werden, sind Chanukkoleuchter. Sie
Marke: Sebastian Denner (Meister 1665). -
Marke: Georg Bischof (Meister 1659)
scheinen von Georg Andreas Michel (Meister 1 708) erfun
den worden zu sein und wurden von Paulus Niedel (Meister
Eine bisher wenig beachtete Nürnberger Spezialität sind
geahmt (Abb. 1 3). Selbst in der neueren Literatur werden sie
1718) und Johann Leonhard Niedel (Meister 1720) nach
die Ampeln für Ewiges Licht. Die meisten stammen aus dem
noch fälschlich als polnische Arbeiten bezeichnef"*.
1 7. und 1 8. Jahrhundert, doch gibt es Ausläufer bis gegen
1 850. Einfachere Beispiele, ohne durchbrochenen Dehor,
sind noch zu Hunderten vor ollem in Italien erhalten. Manch
mal gibt es ganze Serien, so in einigen Kirchen in Venedig
oder 24 Stück in Santo Moria in Orgono in Verona, die
zwar in einer Werkstatt, jedoch nicht gleichzeitig angefertigt
wurden.
Abb. 1 2 Zwei Leuchter mit Säulenschaft, Nürnberg,
Abb. 1 3 Chanukkoleuchter, Nürnberg,
Marke: Johann Leonhard Niedel (Meister 1 720)
Marke: Georg Gscheid (Meister 1597)
184
Dräzise ausgeführten Schriften, die nur mit Bohrer und Feile
nergestellt sind, treten schon vor 1550 auf. Manchmal sind
sie kombiniert mit vielfältigen Bond-, Ranken-und Blütenmo
tiven. Entsprechend beschreibt Christoph Weigel 1 698 das
Meisterstück der Nürnberger Rotgießer als »einen schüssel
ring mit einer deutlichen schrifft und zierlichen laubwerck
Kennzeichnende Dekore
Der größere Teil des Nürnberger Haus- und Kirchengeräts
überzeugt nur durch technische Perfektion, ausgewogene
Form und Funktionalität, während die zusätzlich reich ver
zierten Erzeugnisse ursprünglich einen Bruchteil der Produk
durchbrochen«. Ähnlicher Dekor kommt an Wärmpfannen
tion ausmachten. Dennoch lohnt es, diese kunsthandwerklich
vor (Abb. 6).
bedeutenderen Stücke genauer zu betrachten. Sicheres Zei
chen für die Nürnberger Herkunft sind nämlich charakteristi
sche Durchbruchmuster sowie ziselierte und gravierte Deko
re vor ollem an Ampeln, Rauchfässern, Messglocken, Weih
wasserkesseln, Schüsselringen, Wärmpfannen, Glocken
leuchtern und Bügeleisen. Vergleichbare Arbeiten aus an
Vielfältigste Muster lassen sich an den Ampeln studieren,
die Weigel nicht ohne Grund als »nach tausenderley Inventionen sehr wohl gemachte Lampen« rühmt (Abb. 14). Sie
sind nicht nur durchbrochen, sondern oft bereichert auch zi
selierter oder gravierter Dekor die Flächen. Wie geschätzt
derartige Arbeiten waren, beweisen die »Beschreibung der
vornehmsten Merkwürdigkeiten« Nürnbergs durch den Historiogrophen Christoph Gottlieb von Murr"^ und mehrere
gedruckte Reiseberichte vom Ende des 1 8. Jahrhunderts: Sie
deren Produktionsstätten kommen kaum vor.
Durchbrochene, reliefartige Ornamentfriese finden wir bei
vielen Schüsselringen. Das älteste Beispiel dieser Art mit ei
ner um einen dünnen Ast gewundenen Blattranke ist noch
erwähnen nämlich die noch erhaltene Totenleuchte, die
gotisch"^. Die bekannteren Renaissancedekore mit Köpfen,
Fabelwesen, phantastischen Tieren und Drachenpaaren ge
hen mutmaßlich auf Stichvorlagen zurück. Einfachere Aus
führungen blieben bis ins 1 8. Jahrhundert beliebt. Solche
Schüsselringe sind vor ollem in Skandinavien in qrößerer
Zahl erhalten"'^. Die technisch anspruchsvollen, weif äußerst
1657/1658 vor dem Tucherepitaph in St. Sebald aufge
hängt wurde. Besonders fein gravierte Muster und zudem
aufgelötete Emailplaketten im Geschmack der Besteller zeigt
ein Teil der hochwertigen Exportware für Italien (Abb. 15]'*°.
Ähnliche, nicht durchbrochene Dekore kommen auch an
4
Abb. 14 Große Ampel, Nürnberg,
Abb. 15 Ampel mit Emailplaketten für den Export nach
um 1 600
Italien, Nürnberg, Marke: Johann Denner (Meister 1692)
185
Weihwasserkesseln vor. Diese gelten zwar traditionell als
venezianisch, aber einige gemarkte Beispiele, so von Hans
Georg Beck (Meister 1 665) beweisen ihren Nürnberger Ur
sprung (Abb. 16). In Süddeutschland, Österreich und der
Schweiz waren im 1 8. Jahrhundert kräftige Blattranken und
Die mit Abstand häufigsten und technisch einfachsten Mo
tive sind mit Bohrer und Feile erzeugte geometrische Formen,
besonders Sterne und Rosetten (Abb. 1 8). Sie zieren vor al
lem Ampeln, Rauchfässer und Messglocken, viel seltener da
gegen profanes Gerät. Vorstufen gibt es auch an anderen
Orten schon im 15. Jahrhundert. Die Entwicklung in Nürn
berg war spätestens um 1600 abgeschlossen, und der
Dekor hielt sich weitgehend unverändert bis zur Mitte des
Blumen als Ornament beliebt. Dieser Dekor ist außer an Am
seln und Rauchfässern auch an Wärmpfannen mit durchsrochenem Deckel öfter zu finden (Abb. 17).
Abb. 18 Große Ampel mit sechs Armen, Nürnberg,
1. Hälfte 1 7. Jahrhundert
Abb. 16 Weihwasserkessel mit Emailplaketfen für den
Export nach Venedig, Nürnberg, wohl Hans Georg Beck
(Meister 1665)
Abb. 1 9 Bügeleisen als Hochzeitsgeschenk, Nürnberg,
Abb. 1 7 Wärmpfanne, Nürnberg, Marke: Johann Georg
Romsteck (Meister 1701)
Marke: Lorenz Renner (Meister 1 744)
186
19. Jahrhunderts. Ein spätes Beispiel, eine kleine Ampel von
Ziselierung der Renaissance zu den glatteren Formen des
1 8. und frühen 19. Jahrhunderts läßt sich besonders gut am
Deckelschmuck der großen Einsatzgewichte verfolgen.
Für die zuverlässige Lokalisierung und Datierung von
Messinggerät gibt es also insgesamt viele Grundlagen, und
die konsequente Verknüpfung von schriftlichen Que len und
Bildzeugnissen mit erhaltenen, für Nürnberg gesicherten
Stücken vermag ein gutes Gerüst für eine Untersuchung der
Nürnberger Messingproduktion zu liefern. Dazu kommt die
Analyse technischer Merkmale so wie von Formen und De
Johann Kittler (Meister 1823) stammt aus dem Besitz des
Rotschmiedehandwerks; sie trögt eine Inschrift mit den Na
men der Geschworenen und ist 1 841 dotiert^'^.
Zum gängigen Schmuck der Nürnberger Rotschmiedear
beiten gehören außerdem plastische und kräftig reliefierte
Motive. Der Formenschatz umfaßt unter anderem Fratzen,
Tierköpfe, Drachen, Delphine, Seepferdchen, Meerweib
chen, Krieger, Hirsche und Engelsköpfe, aber auch stilisierte
pflanzliche Formen, zu denen nicht nur dos Akonthusblott
zählt. Sie zieren Wandhaken und Bügelschrauben, Griffe
koren. Wenn man diese Arbeit auf eine breitere Basis stellt,
von Ampeln, Kronleuchtern und Wärmpfannen, Bügel von
könnte am Ende ein Katalog der Rotschmiedeerzeugnisse
stehen, der ihre ganze Vielfalt zeigt. Diese Möglichkeit an
Beispielen aufzuzeigen, war das Ziel dieses Beitrags.
Weihwasserkesseln, Henkel von Blumenvasen, Füße von
Schüsselringen, Wirbel von Zapfhähnen, Stützen von Bügel
eisen (Abb. 5, 1 3, 19). Die Entwicklung von der markanten
Glanz des Messings. Messinggeräte aus alter Zeit. Ausst. Kot. Wetz
lar 1 996, die auf S. A3 und S. A4 gezeigten »Handwärmekugeln«
»wohl Nürnberg, 17. Jh.« bzw. »Deutschland/Nürnberg, 17. Jh.«
Anmerkungen
1 Walter Stengel: Nürnberger Messinggerät. In: Kunst und Kunst
handwerk, Bd. 21. 191 8, 5. 213-265.
2 Erich Meyer: Nürnberger Bronzen der Vor-Vischer-Zeit. In: Fest
schrift Eberhard Hanfstaengl zum 10. Februar 1961. München
1961, S. 21 -30. - Otto Boumgörtel: Weihwasserkessel aus Nürn
berg. Zur Datierung und Lokalisierung mitteleuropäischer Messingei
stammen aus dem Vorderen Orient.
mer. In: Kunst & Antiquitäten, 1980, H. 4, S. 73-76. - Otto Boum-
7 Otto A. Boumgärtel: Zu den Nürnberger Zapfhahnen und ihren
gärtel: Lamp' herunter. Sorg' hinauf! Sabbatlampen und Chonukkoleuchter aus Nürnberger Rotschmiedewerkstätten. In: Kunst & An
Meistermarken. In: Walter Drack: Zur Geschichte des Wasserhahns.
6 Onno ter Kuile: Köper & Brons. Amsterdam 1986. - Martin
Eberle: Bestandskatalog der Sammlung unedler Metalle. Leipzig
1996.
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 64.
Zürich 1997, S. 97-120, Abb. 71 -74, zu der Lübecker Gruppe: S.
tiquitäten, 1981, H. 4, S. 38-46. - Otto Boumgärtel: Dos »messen
83-84 und Abb. 54.
pfendlein auf den Tisch«. Nürnberger Speisenwärmer aus Messing
der Renaissance und des Barock. In: Kunst & Antiquitäten, 1981, H.
8 Otto Anders: Nürnberg um die Mitte des 15. Jahrhunderts im
Spiegel ausländischer Betrachtung. In: Mitteilungen des Vereins für
Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 50, 1960, (S. 100-112), S.
6, S. 44-54. - Otto Boumgärtel: Mit Klauen und »Löben Pfätzlein«.
Nürnberger Schüsselringe aus Messing und ihre Ornamente. In:
Kunst & Antiquitäten, 1982, H. 4, S. 21 -29.
104.
3 Ursula Mende: Nürnberger Aquomonilien und verwandte Guß
arbeiten um 1400. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmu
9 U. Mende (Anm. 3), S. 21. - Otto Boumgärtel: Dos Inventar der
Katharina Amman von 1529. In: Mitteilungen des Vereins für Ge
schichte der Stadt Nürnberg, Bd. 69, 1982, (S. 167-184), S. 167-
seums 1974, S. 8-25.
168.
4 Hermann P. Lockner: Messing. Ein Handbuch über Messinggerät
10 O. Boumgärtel (Anm. 9), S. 1 72-173, S. 1 82-1 84.
des 15.-1 7. Jahrhunderts. München 1982. Lockner lokalisiert zahl
1 1 Erich Egg: Nürnberger Messingwaren in Tirol. In: Anzeiger des
reiche Gegenstände noch »Mitteleuropa«, was präzisiert werden
kann. Dazu die Rezension von Otto Boumgärtel. In: Zeitschrift für Ar
chäologie des Mittelalters, Bd. 1 1, 1983, S. 188-192. - Jon Divis:
Antiquitäten aus Bronze, Kupfer und Messing. Hanau 1991 mit nicht
erkannten Fälschungen, Verfälschungen und Kopien: Abb. 24 ist kein
»gotischer Leuchter«, sondern der umgebaute Fuß einer Monstranz,
Germanischen Nationalmuseums, 1965, S. 52-59, S. 53. - Ursula
Mende: Die Türzieher des Mittelalters. Berlin 1981, S. 289, Nr.
186, Abb. 301-302.
1 2 Michael Schattenhofer: Das alte Rathaus in München. Mün
Abb. 31 links »2. Hälfte des 13. Jh.« und Abb. 65 »16. Jh.« sind mo
chen 1972, S.56.
1 3 Erich Meyer: Der gotische Kronleuchter in Stons. In: Festschrift
dern, Abb. 84 und 85 sind später dekoriert.
5 Hildegard Hoos (Hrsg.): Kerzenleuchter aus acht Jahrhunderten.
Hans R. Hahnloser zum 60. Geburtstag 1959. Basel-Stuttgart
Ausst. Kot. Frankfurt 1987, die Leuchter Nr. 45 und 56 »Mitteleuro
1961,S. 151-184.
14 In der St. Jakobikirche in Rostock sind zwei Kronleuchter von
pa, um 1500« stammen sicher aus Nürnberg. - Knud Schöber:
1 603 aus Nürnberg; Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-
187
Denkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Schwerin
chen Gebrauch. Die Produktion in Morteou, Besoncon und Pontorlier
von 1780 bis heute. In: Kunst & Antiquitäten, 1982, H. 6, S. 50-55.
32 Christoph Weigel: Abbildung der Gemein-Nützlichen HauptStände. Regensburg 1698.
1 896-1901, Bd. 1, S. 96. - In der Marienkirche zu Köslin ist ein
großer Nürnberger Kronleuchter der Brauer von 1606, H. 3,75 m,
Dm. 2,80 m; Ludwig Böttger: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Re
gierungsbezirks Köslin. Stettin 1 889, Bd. 1, S. 82. - Von einigen
Nürnberger Kronleuchtern, die nicht mehr an Ort und Stelle sind, gibt
es wenigstens noch alte Fotografien.
33 H. Barbeck: Alt-Nürnberg. Nürnberg 1 895, Lieferung 6, Blatt
6.
34 Die Legierung ist so spröde, daß sie bei Schlag oder Stoß häu
15 Kurt Jarmuth: Lichter leuchten im Abendland. Berlin 1967, S.
fig bricht, während an zinkhaltigerem Messing mit gleicher Wand
160-1 72. - Kurt Jarmuth: Lübecker Leuchten vom Meeresgrund. In:
stärke eher Beulen und Druckstellen entstehen.
Lichttechnik, Bd. 21, 1969, S. 72-74. - Kurt Jarmuth: Lübecker
35 W. Stengel (Anm. 1), S. 237-238.
Leuchten vom Meeresgrund. In: Lichttechnik, Bd. 22, 1970, S.
36 G. A. van Borssum Buismon: Pijl- of Sluitgewichten. In: Joorboek
von het Koninklijk Nederlondsch Genootschop voor Munt- en Pen
ningkunde, Bd. 38, 1952, S. 94-100, S. 96. - O. ter Kuile (Anm.
250-251.
16 Felix Mader: Bezirksamt Hilpoltstein. Die Kunstdenkmäler von
Mittelfranken, Bd. 3. München 1929, Abb. 144.
6), S. 247-248.
1 7 Karl Sitzmann: Forchheims Kirchen, ein Spiegel Bamberger
Kunst. Forchheim 1922, S. 97-98.
37 Ein ungemorktes Stück aus der Sammlung Wallraff bei W.
1 8 Wandleuchter mit Armen nach gleichen Modellen unter ande
Stengel (Anm. 1), Abb. 14. - Mehrere Stücke dieses Typs stammen
von Hans Andreas Schmid, Meister 1698. Seine Meistermarke ist ei
ne Meerjungfrau unter I A S.
rem in St. Peter in Würzburg und in Privatbesitz.
19 Adolf Buff: Der Wittelsbacher Brunnen in der Residenz zu Mün
chen und der Augsburger Rotgießer Hans Reisinger. In: Jahrbuch für
38 Johann Georg Krünitz: Oeconomisch-technische Encyclopödie,
Münchner Geschichte, Bd. 4, 1 890, (S. 1-14), S. 10, Anm. 8.
20 F. Schlie (Anm. 14), Bd. 3, S. 220.
den Stempel »KARB« falsch als Nürnberger Marke; seine Datierung
Bd. 1 8. Brünn 1 788, S. 177. - H. P. Lockner (Anm. 28), S. 281 führt
»um 1700/1720« trifft nicht zu.
21 Otto Boumgärtel: Bildquellen für altes Messinggerät. Rot
schmieddarstellungen aus zwei Nürnberger Stiftungen. In: Kunst &
39 O. Boumgärtel, Schüsselringe (Anm. 2), S. 21-22.
40 Lucas Wüthrich: Der sogenannte »Holbein-Tisch«. Zürich 1990,
Antiquitäten, 1983, H. 4, S. 36-43.
22 Erich Meyer: Mittelalterliche Bronzen. Bilderhefte des Museums
Abb. 75.
41 H.P. Lockner (Anm. 4.), Abb. 346: »Zwei Schüsselringe, Spani
en/Deutschland (?) 1 7./1 8. Jhdt.«
42 O. Boumgärtel (Anm. 9), S. 1 75, S. 177.
43 Manchmal findet sich die unzutreffende Angabe »englisch«, so
bei Veronika Baun Kerzenleuchter aus Metall. München 1977, Abb.
für Kunst und Gewerbe Hamburg, H. 3. Hamburg 1 960, S. 1 8, Abb.
35.
23 Zitiert nach W. Stengel (Anm. 1), S. 239; dort ist kein Bezug zu
erhaltenen Stücken hergestellt.
24 Die herrschende Unsicherheit geht, soweit ich sehe, aus von
146. - Französische Vorbilder bei Klaus Pechstein: Bronzen und Pla
Hermann P. Lockner: Aufsatzleuchter des Mittelalters. Ein Vergleich
mit anderen mehrflammigen Leuchtern des 15. und 1 6. Jahrhunderts.
ketten. Berlin 1 968, Nr. 37 und 38. - The Lear Collection of Socket
Candlesticks. Auktionskatalog Christie's, London 15. 12. 1998, Nr.
1 27-1 29 (französische Varianten).
In: Kunst & Antiquitäten, 1 979, H. 5, S. 59-64. Die ungenaue Zuschreibung wird wiederholt bei H. P. Lockner (Anm. 4), S. 162-1 70.
geschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance.
44 Jay Weinstein: A Collectors' Guide to Judoico. London 1985,
Abb. 168: »Polish brass Hanukah lamp, early 19*^ cent.«
45 Eric Turner: Messing. Bern-Stuttgart 1982, Abb. 1 1 rechts, die
Lokalisierung »Schweiz« unzutreffend.
26 Walter Stengel: Die Merkzeichen der Nürnberger Rotschmie
de. In: Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum,
46 O. Boumgärtel, Schüsselringe (Anm. 2), S. 27-28. - Weitere,
mir damals noch nicht bekannte Schüsselringe mit Drachenpaaren
habe ich vor allem in skandinavischen Sammlungen gefunden; sie
1918-1919, S. 107-155.
kommen viel seltener in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Süd
27 Hermann P. Lockner: Die Merkzeichen der Nürnberger Rot
schmiede. München 1981. Dazu die Rezension von Otto Boumgär
deutschland vor.
25 G.W.K. Lochner (Hrsg.): Des Johann Neudörfer Schreib- und
Rechenmeisters zu Nürnberg Nachrichten von Künstlern und Werk
leuten daselbst aus dem Jahre 1547. In: Quellenschriften für Kunst
Bd. 10. Neudruck der Ausgabe 1 875, Osnabrück 1970, S. 158.
47 Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten
Merkwürdigkeiten der H.R. Reichs freyen Stadt Nürnberg und auf
tel. In: Pantheon, Bd. 40, 1982, S. 266-267.
28 G. A. von Borssum Buismon: Pijl- of Sluitgewichten (II). In: Joor-
der hohen Schule zu Altdorf. Nürnberg 1778.
48 Otto Boumgärtel: Enkele in Neurenberg gemaakte geelkope-
boek von het Koninklijk Nederlondsch Genootschop voor Munt- en
ren voorwerpen met ongebruikelijke versieringen. In: Antiek, Bd. 15,
Penningkunde, Bd. 39, 1952, (S. 64-82), bes. S. 77-81. - Bruno
Kisch: Scales and Weights. A Historical Outline. New Haven-Lon
don 1 965, bes. S. 1 77-190. - K. M. C. Zevenboom-D. A. Wittop
Koning: Nederlondse Gewichten, 2. Aufl. Lochem 1970, bes. S.
1 84-197, S. 242-243. - D. A. Wittop Koning-G. M. M. Houben:
2000 Joor Gewichten in de Nederlonden. Lochem 1980, bes. S.
106-1 1 1. - F.-G. Lovogne: Bolonciers. Etalonneurs. Leurs marques,
1981, S. 373-382.
49 Die Ampel ist mit dem Schlüssel und dem Namen KITTLER ge
markt; die Inschrift am oberen Rand lautet: DIE GESCHWORNEN
MEISTER L. DIETZ G. KERSCHBAUM M. SCHREIER 1 841 (Privat
besitz).
leurs poincons. Montpellier 1981.
29 O. Boumgärtel (Anm. 7), S. 110-120, Abb. 72-73.
30 O. Boumgärtel (Anm. 9), S. 1 72-1 73.
31 O. Boumgärtel (Anm. 22), Abb. 3. - Zum Guß nach Holzmo
dellen auch in Frankreich Otto Boumgärtel: Lcvobokessel zum tägli
Abbildungsnachweis
Archiv des Autors: 1-19.
188