Das GZ Loogarten feiert seinen Vierzigsten

GZA/PP 8048 Zürich
28. Jahrgang
Donnerstag, 21. Mai 2015
Nr. 21
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Die Fassaden des GZ Loogarten blieben seit 1975 unverändert, auf dem Spielplatz wurde zuerst ein kleiner Bach geöffnet, und vor zehn Jahren fielen die Zäune.
Fotos: mai.
Das GZ Loogarten feiert seinen Vierzigsten
Das GZ Loogarten ist 40
Jahre alt. Grund genug,
40 Stunden lang zu festen
– und einen Blick in die
Vergangenheit zu werfen.
Lisa Maire
Das GZ Loogarten ist seit Wochen auf
Fest getrimmt: Das Geburtstags-Logo –
ein Cupcake mit der Zahl 40 – prangt
unüberschaubar in der Vitrine am Eingang, Cafeteria und Gänge sind mit
festlichen Rosetten dekoriert, sogar
der Tierstall draussen hat eine rote
Schleife erhalten. Betriebsleiterin Gabriella Wassmer macht auf weitere gestalterische Besonderheiten zum Jubiläum aufmerksam. In den Gängen im
Erdgeschoss und im ersten Stock hängen zum Beispiel zahlreiche Fotoporträts und Statements von Menschen,
die in irgendeiner Form mit dem GZ
verbunden sind. Wassmer und ihr
Team haben zudem alte Programmflyer ausgegraben, die sich nun als papierner Tatzelwurm über zwei Wände
im GZ-Café ziehen. Auf den ersten
Blick zu erkennen: Waren die Flyer in
den 70er Jahren noch eine Buchsta-
benwüste, wurden sie mit den Jahren
grafisch immer vielfältiger, bunter.
«Wir wurden fast gefressen»
Vor allem aber dokumentieren die
GZ-Programme auch eine inhaltliche
Entwicklung. «Früher gab es vom Keller bis zum Dach überall Werkstattangebote», sagt Wassmer. Und Heinz
Dreyer, Werkstattleiter in den ersten
zwölf GZ-Jahren, bestätigt lachend:
«Unsere Kurse hatten wahnsinnigen
Zulauf. Ob Werken mit Holz, Spinnen
oder Weben: Wir wurden fast gefressen.» Der heute 76-Jährige, zum Gespräch mit «Zürich West» ins GZ ge-
kommen, begutachtet interessiert die
ausgestellten Programmflyer. «Da
schauen Sie, ich bin auch verewigt»,
kichert er plötzlich und zeigt auf ein
Programm von 1980. Über einer
Zeichnung von zwei Carrom-Spielern
steht in Schülerschrift: «Die Knöpfe
spickt man mit dem Zeigefinger, ganz
ähnlich wie beim Billard. Fragt doch
Herrn Dreyer!»
Doch nicht nur Brettspiele hatten
damals Hochkonjunktur. «Die Leute
wollten alles Mögliche», erzählt Dreyer. So wurden in den Kursen für Erwachsene auch ganze Betten oder Salontische gezimmert. Mit der Zeit ging
die Nachfrage bei den Erwachsenen
zurück, dafür waren zunehmend Angebote für Eltern mit kleinen Kindern
en vogue. Vater/Kind-Werken sei heute sehr beliebt, meint die langjährige
GZ-Leiterin. Sie sieht darin einen Ausdruck einer gesellschaftlichen Veränderung, eines neuen väterlichen Engagements: «Heute kommen die Väter
generell viel öfter ins GZ.»
Neben einer vielfältigeren Auswahl
an Werk-, Spiel- und Bewegungsprogrammen für Kinder gibt es heute
auch mehr Bildungsangebote. So etwa
Fortsetzung auf Seite 5
Auf der Kornhausbrücke
Auf dem Bock
Auf dem Escher-Wyss-Platz
Am 18. Mai 1930 wurde die Kornhausbrücke eingeweiht.
Zum 85-jährigen Bestehen dieser Verbindung zwischen dem
Kreis 5 und den Kreisen 6/10 organisierte der Quartierverein
Kreis 5 am Montag eine Feier.
Seite 3
Die SVP-Politikerin Theres Weber-Gachnang präsidiert im
neuen Amtsjahr den Zürcher Kantonsrat. Nach der Wahl
durch das Parlament wurde die Uetikerin am Montag gebührend gefeiert.
Seite 7
Eine Theaterinsel mit einem Namen, der wie ein Kindermärchen klingt: Das Theater Neumarkt residiert zwei Wochen
lang auf «Pukapuka» am Escher-Wyss-Platz. Hier fand es das
Zweiseitige, das Widersprüchliche.
Seite 9
2
Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
AKTUELL
Ernst Stocker übernimmt Finanzen
Paradies mit düsteren Seiten
Der Regierungsrat hat sich für die
Amtsdauer 2015 bis 2019 neu konstituiert. Regierungrat Ernst Stocker
(SVP) übernimmt neu die Finanzdirektion. Markus Kägi (SVP) behält die
Baudirektion, Thomas Heiniger (FDP)
die Gesundheitsdirektion und Mario
Fehr (SP) die Sicherheitsdirektion.
Carmen Walker Späh (FDP) erhält die
Volkswirtschaftsdirektion, Jacqueline
Fehr (SP) die Direktion der Justiz und
des Innern sowie Silvia Steiner (CVP)
die Bildungsdirektion.
Für das Amtsjahr 2015/2016
wurde Finanzdirektor Ernst Stocker
zum Präsidenten gewählt und Mario
Fehr zum Vizepräsidenten des Regierungsrats. (pm.)
Sie rede über ihre Vergangenheit, «damit die Leute
sehen, wie viel ein Mensch
ertragen kann, ohne unterzugehen», sagt Helena bei
einem ihrer Gespräche mit
Autor Ueli Oswald auf einer
Parkbank in Zürich. Ihre Geschichte ist nun im Wörterseh-Verlag erschienen.
Der neue Regierungsrat des Kantons Zürich. Beat Husi (Staatsschreiber),
Silvia Steiner, Thomas Heiniger, Mario Fehr, Ernst Stocker, Markus Kägi,
Carmen Walker Späh, Jacqueline Fehr (v.l.)
Foto: André Springer.
GZ lancierten Kinderkultur-Projekte
Die Stadt Zürich ist
im ständigen Wandel. Neue
Trends verlangen ebenso
Anpassungen wie die veränderte Zusammensetzung
der Bevölkerung. Auch die
Zürcher Gemeinschaftszentren reagieren auf
diese Herausforderungen.
Die Zürcher Gemeinschaftszentren
investieren im Auftrag der Stadt Zürich seit mehr als 60 Jahren in Kultur
und Bildung und schaffen Freiräume
für Austausch und Begegnung in den
Stadtzürcher Quartieren. Die GZ tun
dies in enger Zusammenarbeit mit
der Bevölkerung der jeweiligen QuarANZEIGEN
tiere. Sie nehmen neue Trends und
Entwicklungen auf und versuchen
mit der Gestaltung von Begegnungsorten und der Schaffung von Freiräumen einen Beitrag zu einem guten
Zusammenleben in einer wandelnden Stadt zu leisten. Dass diese Leistung von den Stadtzürcherinnen und
Stadtzürchern geschätzt wird, zeigt
die Tatsache, dass die 17 GZ im vergangenen Jahr 1,15 Millionen Besuche zu verzeichnen hatten.
Auch das Vermietungsangebot
war 2014 stark nachgefragt: 161 300
Personen nutzten die GZ im Rahmen
von solchen Raumvermietungen: vom
Sitzungszimmer über Säle bis hin zu
Fotolabors,
Theaterbühnen
und
Übungsräumen.
Neu in den GZ sind die Kinderkultur-Projekte. Diese konnten dank
dem Kinderkultur-Kredit der Stadt
Zürich finanziert werden. Sie richten
sich vor allem an Kinder aus bildungsfernen und/oder sozial benachteiligten Familien. Sie werden durch
die drei Projekte «Kulturgötti/-gotte»,
«Gastatelier» und «Theaterexpertin
oder -experte» ans Thema Kultur herangeführt und erhalten so die Chance, ganz im Sinn des Kulturleitbilds
der Stadt Zürich, «dank Kunst und
Kultur die Sinne zu schärfen». Darüber hinaus haben die GZ in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Zürcher Hochschule der Künste oder
dem Tonhalle-Orchester weitere Projekte entwickelt, die ebenfalls unter
dem Label «Kinderkultur» angeboten
werden. (pd./pm.)
www.gz-zh.ch
Helena, ein Mädchen aus Piräus, aufgewachsen in zerrütteten Verhältnissen und im Waisenhaus, nimmt ihr
Leben mit knapp 18 Jahren selber in
die Hand und entflieht der Aussichtslosigkeit in ihrer Heimat Griechenland. Vor allem aber entkommt sie ihren Peinigern. Sie lässt alles hinter
sich und macht sich – mit weniger als
nichts – auf den Weg ins vermeintliche
Paradies, die Schweiz. Dort lockt ein
Jobangebot und somit ein Neuanfang.
Die Reise nach Scuol im Engadin ist
ebenso abenteuerlich wie gefährlich.
Endlich dort angekommen, beginnt ein neues Leben. Die Arbeit als
Küchenmädchen aber ist hart: Helena
wird massiv ausgenutzt und findet
sich, vorerst sprachlos, im neuen Kulturkreis nur schlecht zurecht, ist
Fremdarbeiterin, nicht Gastarbeiterin.
Im Jahr 1963, in jenem kalten Winter,
in dem der Zürichsee zum letzten Mal
zugefroren ist, macht sich die junge
Frau auf nach Zürich, wo sie sich Hals
über Kopf verliebt. Jetzt endlich
scheint sie das Glück gefunden zu haben. Doch das Paradies behält seine
düsteren Seiten, und Helenas Schicksal steht auch jetzt unter keinem guten
Wettbewerb
Lokalinfo
verlost 5 Exemplare von
Ueli Oswalds
neuem Buch
«Das
Mädchen aus Piräus». Wer
eines gewinnen
will,
schickt
bis
25. Mai eine Mail mit Betreffzeile
«Mädchen» und vollständigem
Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Mädchen»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Stern. Trotzdem gibt sie nie auf, und
das ist es, was ihre Geschichte so erzählenswert macht.
Ueli Oswald, geb. 1952, lebt in Zürich als Publizist, Autor und Mediator.
Sein Buchdebüt «Ausgang» (Edition
Epoca), eine Auseinandersetzung mit
seinem Vater, der sich im hohen Alter
für einen selbstbestimmten Tod entschied, war ein viel beachteter Erfolg.
2014 erschien «Ja, ich will! Wenn Liebe ewig währt» im Wörterseh-Verlag.
Sein neues Buch «Das Mädchen aus
Piräus» schrieb Oswald dank einer
Zufallsbekanntschaft. (pd./mai.)
Ueli Oswald, Das Mädchen aus Piräus. Die
unfassbare Geschichte einer Migrantin.
Wörterseh-Verlag, 2015, 176 Seiten, Taschenbuch. ISBN: 978-3-03763-055-6.
Zürich West
AKTUELL
IN KÜRZE
Tram Hardbrücke
Die Neubaustrecke des Trams
über die Hardbrücke erlaubt die
Verlängerung der Linie 8 und bindet den Bahnhof Hardbrücke ans
Zürcher Tramnetz an. Sie schafft
eine direkte Verbindung zwischen
Zürich West und dem Raum Helvetiaplatz/Stauffacher sowie dem
Paradeplatz. Gleichzeitig mit dem
Bau der Tramlinie wird der Hardplatz umgebaut. Die Bauarbeiten
beginnen Ende Mai und dauern
bis November 2017.
Kunsthaus
Die Zürcher Kunstgesellschaft hat
den Jahresbericht und die Rechnung 2014 verabschiedet. Das
Kunsthaus verzeichnete im Jahr
2014 301 630 Besucher und bewegte sich damit im langjährigen
Durchschnitt. Der Gewinn beläuft
sich auf 116 806 Franken. Die
Vorbereitungen für den Baustart
der Kunsthaus-Erweiterung im
Herbst und die Anpassung des
Betriebs laufen auf Hochtouren.
Einzelinitiative
Der Stadtrat schlägt dem Gemeinderat die Ablehnung der
Einzelinitiative «Fairness bei
staatlich gestützten Wohnbauträgern» von Pablo Bünger und drei
Mitunterzeichnenden vor. Diese
betrifft in erster Linie Wohnungen von gemeinnützigen Genossenschaften und will sie flächendeckend mit sehr restriktiven
Vermietungsvorschriften belegen.
Sechseläuten 2016
Am Sechseläuten 2016 wird es
wiederum keinen Gastkanton geben. Dafür wird die Zunft zu Safran aus Luzern zu Gast sein. Sie
ist die älteste Körperschaft und
gleichzeitig die wichtigste gesellschaftliche Vereinigung der Stadt
Luzern.
Nationalrat
Die Co-Präsidentin der Jungen
Grünen Zürich wurde auf den 1.
Platz der Nationalratsliste der
Grünen Kanton Zürich gewählt.
Dies soll gemäss der Partei ein
klares Zeichen zur Förderung
von jungen Frauen in der Politik
sein. Elena Marti ist ein Urgestein der Jungen Grünen und seit
sechs Jahren aktives Mitglied.
Jahrzehntelanger Einsatz für Brücke
Am 18. Mai 1930 wurde die
Kornhausbrücke eingeweiht.
Zum 85-jährigen Bestehen
dieser Verbindung zwischen
dem Kreis 5 und den
Kreisen 6/10 organisierte
der Quartierverein Kreis 5
am Montag eine Feier.
Die Kornhausbrücke anlässlich der Einweihung im Jahr 1930. Den Namen
hat sie vom Kornhaus am Limmatplatz. Foto: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
Zum Schluss ging Werner auf das
einmal geplante Autobahn-Ypsilon
ein. Dieses Autobahnprojekt, das den
Zusammenschluss der Autobahnen
A1 und A3 im Verkehrsdreieck Letten
bei der Kornhausbrücke vorsah, war
Gegenstand heftiger politischer Auseinandersetzungen in den 1970er
Jahren. Schliesslich brachte Werner
noch den Wunsch an, den Kreis 5 in
Limmatquartier umzubenennen. Er
hatte erstmals vor 30 Jahren und
letztmals 1999 eine entsprechende
Einzelinitiative eingereicht.
Helmut Werner setzt sich sehr für
den Kreis 5 ein.
Foto: pm.
ni und Ingenieur E. Rathgeb. Eine
wichtige Rolle bei diesem Wettbewerb spielte Paul Bonatz. Am 18. Mai
1930 wurde die Kornhausbrücke mit
einem Festumzug eingeweiht. OKPräsident war Leonard Blumer. Werner wies weiter darauf hin, dass
beim Bau der Brücke darauf geachtet
wurde, dass diese nicht mehr als
sechs Prozent Steigung hat, denn es
bestand der Plan, einmal eine Tramlinie darüber zu führen.
Gemeinderat
Zusatzkredite 2015
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat Zusatzkredite von 12
Millionen Franken (Vorjahr 11,6
Millionen Franken). Davon belasten 4,8 Millionen Franken die
Laufende Rechnung und 7,2 Millionen Franken die Investitionsrechnung.
Wirtschaftlicher Brückenschlag
Für Stadtrat André Odermatt, der die
Grüsse des Stadtrats überbrachte,
hat die Kornhausbrücke eine wichtige persönliche Bedeutung, wie er
festhielt. Er überquert die Brücke mit
dem 32er-Bus oder mit dem Velo
häufig, wenn er von Wipkingen ins
Verwaltungsgebäude Werd fährt.
Odermatt schätzt aber auch den
Raum unter dieser Brücke, wie er betonte. Dieser Platz um den Letten
konnte zurückerobert werden und ist
heute sehr beliebt, vor allem bei den
Badenden im Sommer.
«ZiL isch zvill»: Nein zu «Zürich im Landesmuseum»
Isabel Garcia
Im Anschluss an die Debatte um das
Budget 2015, das Mitte Dezember
mit einem prognostizierten Defizit
von 130 Millionen Schweizer Franken verabschiedet wurde, hat der
Gemeinderat mit seinem Ja zu «Zürich im Landesmuseum» (ZiL) die
Mittel für ein neues Museum freigegeben.
Unnötige neue Ausgaben
Drei Mitglieder des Gemeinderats
treten aus dieser Behörde zurück. Für Esther Straub (SP Kreis
6) rückt Ursula Näf nach, für Alexander Jäger (FDP Kreis 10) Onorina Bodmer und für Ruth Ackermann (CVP 11) Reto Rudolf. Alle
sind für den Rest der Amtsdauer
2014–2018 gewählt.
3
AUF
EIN WORT
Kürzlich kam mir ein «Bündner
Tagblatt» in die Hände. Dort las ich
das Interview mit Ladina Heimgartner. Das ist die Chefin des Rätoromanischen Radios und Fernsehens RTR. Freimütig erklärt die
35-Jährige, man setze künftig mit
Priorität aufs Internet. «Es ist eine
komplette Umkehr der Produktion», betont Heimgartner. «Wir wollen dort sein, wo die Leute sind.»
Immerhin verspricht Hangartner,
man wolle Radio und Fernsehen
nicht völlig vernachlässigen. Und
AUS DEM GEMEINDERAT
Investitionen von 1,76 Millionen und
ein jährlicher Betriebsbeitrag von
300 000 Schweizer Franken sind angesichts der Gebührenerhöhung für
bestehende Einrichtungen wie Alterszentren und Hallenbäder eine unglaubliche finanzpolitische Fehlleistung. Angesichts der Tatsache, dass
zuvor während der 30-stündigen
Budgetdebatte zigfach und notabene
quer durch die verschiedenen politischen Lager «zusätzliche Sparanstrengungen», «mehr finanzpolitische
Bescheidenheit» und vieles Ähnliches
mehr gefordert worden waren, wirkte dieser Entscheid einer Gemeinderatsmehrheit aus SP, FDP, Grünen
und CVP wie ein schlechter Witz. Vor
diesem Hintergrund ergriffen die
Grünliberalen zusammen mit der AL
und der SVP im Januar das Behördenreferendum, und nun kommt es
am 14. Juni zur Abstimmung. Die
Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher
21. Mai 2015
Lorenz Steinmann
Pia Meier
Helmuth Werner, Präsident Quartierverein Kreis 5, konnte eine stattliche
Anzahl Interessierter zur kleinen Feier im Limmathaus begrüssen. Aus
Anlass des 85-jährigen Bestehens der
Kornhausbrücke erzählte er deren
Geschichte und untermalte diese mit
Plänen und Bildern von anno dazumal. Die Verbindung von Wipkingen
über die Limmat zum einstigen Kornhaus (Kornlager) am Limmatplatz
war bereits fürs Jahr 1899 geplant.
Aber das damalige Bauamt I fand,
dass kein Bedürfnis für eine solche
Brücke besteht. Doch die Quartiervertreter wie die Bürgervereinigung
Wipkingen und der Quartierverein
Industriequartier setzten sich vehement für diese Brücke über Limmat
und Sihlquai ein. Grund war, dass
viele Menschen im Industriequartier
arbeiteten, aber in Wipkingen wohnten. Die Quartiervertreter liessen sich
auch nicht für eine Ringstrasse
begeistern, die die Stadt vorschlug.
Diese Strasse wurde in der Folge nie
realisiert. Die Quartiervertreter reichten dem Stadtrat eine Petition mit
10 000 Unterschriften ein. 1927 wurde eine Betonbrücke für 1 880 000
Franken geplant. Am 20. Mai stimmten die Stimmbürger dem Objektkredit zu.
Werner ging auf den Wettbewerb
für diese Brücke ein. 25 Projekte
wurden damals in der Turnhalle des
Schulhauses Klingenstrasse ausgestellt. Im April 1923 wurde das Siegerprojekt auserkoren: «Senkrecht
zur Limmat» von Architekt P. Giumi-
Nr. 21
«Ein Nein ist ein Ja
zu neuen Akzenten in der
städtischen Kulturpolitik»
Isabel Garcia, Gemeinderätin GLP
können so selber entscheiden, ob sie
in finanziell unsicheren Zeiten mit ihren Steuerzahlungen die Schaffung
einer solch fragwürdigen Institution
berappen wollen oder nicht.
Privaten (mit-)getragen werden. Die
Stadt Zürich hat im letzten Jahrzehnt
im Kampf um einen Spitzenplatz im
internationalen Standortwettbewerb
bereits viel Geld in eine breitenwirksame Eventkultur sowie in die grossen international ausgerichteten Kulturinstitutionen und die Kulturvermittlung investiert. Auf der Strecke
geblieben sind dabei die in der Region wohnhaften und arbeitenden
Kunst- und Kulturschaffenden, die
mit ihren vielfältigen Produktionen
weit mehr echten Mehrwert sowie
Identität für Stadt und Region schaffen als das Selbstdarstellungsmuseum ZiL.
Prioritäten neu setzen
Ein Nein zu «Zürich im Landesmuseum» ist ein Ja zu neuen Akzenten in
der städtischen Kulturpolitik. Priorität sollen verbesserte Produktionsund Existenzbedingungen der lokalen
Akteure sowie die bestehenden insbesondere kleinen und mittleren kulturellen Einrichtungen in der Stadt
Zürich erhalten.
«ZiL isch zvill» – kulturpolitisch,
finanzpolitisch sowieso!
Verfehlte Kulturpolitik
Als Touristenattraktion soll «Zürich
im Landesmuseum» einen Überblick
über Stadt und Kanton Zürich bieten.
Doch Standortförderung ist keine
vordringliche Aufgabe der städtischen Kulturabteilung und soll von
Isabel Garcia wohnt im Kreis 3, ist seit
2010 im Gemeinderat und Vizepräsidentin
der Spezialkommission Präsidialdepartement/Schul- und Sportdepartement sowie
Präsidentin der GLP-Fraktion und Präsidentin von Second@s Plus Zürich.
SRF als
Internet-Player
doch scheinen mir ihre Aussagen
ziemlich brisant. Denn im Vorfeld
der Abstimmung über die BillagGebühren ist eine solche klare Aussage gegen die heutige Art des
Fernsehens Gift für die Befürworter. Roger de Weck, oberster Boss
des Schweizer Fernsehens, würde
sich hüten, so etwas zu sagen, auch
wenn er es voll unterstützt.
Nur so ist es zu erklären, dass
heute schon gegen 100 Redaktoren
im Leutschenbach einen Newsauftritt im Internet bewerkstelligen, der
ähnlich umfassend ist wie jener der
Medienhäuser von Tamedia oder
Blick. Mit dem kleinen Unterschied,
dass er von Gebührengeldern finanziert ist. Wenn nun Ladina Heimgartner sagt, dass dies die Zukunft
des Schweizer Fernsehens sei, dann
stellt sich wirklich die Frage, ob
man als Steuerzahler den heutigen
Koloss SRF finanzieren soll oder
nicht? Natürlich schaue ich gerne
den Klassiker FCZ gegen Basel am
TV, auch mal eine Sternstunde Philosophie (ehrlich!) oder … – und genau jetzt merke ich, dass sich mein
Interesse am Schweizer Fernsehen
schon erschöpft. Beim Lokalen zappe ich dann eher auf Tele Züri und
bei Trashigem sind mir die Originale
auf RTL lieber. Die ewige Diskussion
über die Einschaltquoten könnte
man leicht umgehen. Ein abgespecktes Fernsehen à la BBC, das
ganz auf Werbeeinnahmen verzichtet. Aber dafür im Wettbewerb nach
noch blöderen Sendegefässen nicht
mehr mitmacht. Für das gibt’s Private, die sich eben durch diese Werbung finanzieren können.
So vote ich im Juni mit einem
kritischen Nein gegen die neue Billag-Steuer und freue mich, wenn
sich das Schweizer Fernsehen wieder auf seine Kernkompetenz der
Information und Chronistenfunktion
besinnt.
Engagiert altern
Studierende der Hochschule Luzern –
Soziale Arbeit präsentieren Projekte
zum Thema «Engagiert altern im
Langstrassenquartier» am Donnerstag, 21. Mai, ab 18 Uhr im Quartierzentrum Aussersihl an der Hohlstrasse 67: 60+ selbstinszeniert (Bewohner
des Langstrassenquartiers inszenieren
sich fotografisch und berichten über
ihr Engagement), Paratoxin 250 mg
(Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Wirtschaftsbeilagen) und
Stimmen aus dem Off (Welchen Hindernissen begegnen ältere Menschen?). Die Arbeiten sind Teil eines
Pilotprojektes zwischen dem Sozialzentrum Ausstellungsstrasse und der
Hochschule Luzern. (e.)
4
Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
ABSTIMMUNGEN
Wie viel Velo darfs denn sein in Zürich?
Mit der Veloinitiative, über
die am 14. Juni abgestimmt wird, wollen Linke
und Grüne dem Veloverkehr
in der Stadt Zürich zu mehr
Schub verhelfen. Der Stadtrat hat einen moderaten
Gegenvorschlag ausgearbeitet. Die Bürgerlichen lehnen
beide Vorlagen ab.
Lorenz Steinmann
Mit der ursprünglich von den Jungen
Grünen lancierten Velo-Initiative wollen Linke und die Grünen dem Ausbau des Stadtzürcher Radwegnetzes
zu mehr Schub verhelfen.
Anschauliche Rundfahrt
An einer Medienfahrt zu einigen
Brennpunkten der Stadtzürcher Velopolitik erläuterte kürzlich das Initiativkomitee anschaulich, weshalb es in
den nächsten Jahren 200 Millionen
Franken für Velorouten braucht.
Matthias Probst von den Grünen
stellte bei der Velostation Nord die
Abstimmungskampagne vor. Kernaussage der Kampagne ist, dass Velofahren in Zürich für alle möglich sein
muss, also auch für Kinder, Senioren
und Ungeübte. Dafür sei am 14. Juni
ein doppeltes Ja, also für die Initiative und für den Gegenvorschlag des
Stadtrats, nötig. Denn es brauche in
Zürich ein durchgehendes, sicheres
Veloroutennetz, das nicht genau dort
aufhört, wo man es am meisten
braucht, wie Simone Brander von der
SP ausführte. Davon profitieren nicht
zuletzt die Fussgänger und Fussgängerinnen, denn wenn Velofahrende
eine adäquate Infrastruktur vorfin-
Stadtrat Filippo Leutenegger kritisiert die Initiative, weil sie die Veloinfrastruktur nicht mit einbeziehe.
den, fahren sie kaum mehr auf dem
Trottoir.
Der Gegenvorschlag des Stadtrats
sieht statt 200 lediglich 120 Millionen
vor, davon beispielsweise 30 Millionen für Velostationen und 40 Millionen für Optimierung und bereits geplante Projekte auf dem kommunalen
Veloroutennetz. Für die regionalen
Velowege hofft er auf Unterstützung
vom Kanton. An einer Medienorientierung sagte Stadtrat Filippo Leutenegger, der Stadtrat finde die Anliegen
der Initianten im Grundsatz unterstützenswert. Nur müsste der Zweck
des Rahmenkredits weiter gefasst
werden. Neben Velorouten seien Velostationen und -abstellplätze mit einzubeziehen. Ein Argument, das die
Initianten aber als arg konstruiert betrachten.
Kritik von bürgerlicher Seite
FDP-Gemeinderat Marc Bourgeois
und Mitglied der gemeinderätlichen
Spezialkommission
Polizei/Verkehr
lehnt wie die FDP sowohl die Initiative wie auch den Gegenvorschlag ab.
Für ihn ist die Velo-Initiative das fal-
sche Instrument, obwohl er selber oft
Velo fährt in Zürich. «Die Ursache für
das lückenhafte Veloroutennetz ist
nicht der mangelnde Finanzierungswille, sondern der knappe Platz auf
Zürichs Strassen», betont er. Hier
biete der Masterplan Velo, der bereits
in Kraft ist, eine taugliche Grundlage
für Kompromisse. «Es macht zudem
keinen Sinn, ein einzelnes Verkehrsmittel die nächsten 20 Jahre von allfälligen Sparbemühungen auszunehmen – zu Lasten anderer Staatsaufgaben», hält er fest. Die Initiative ziele überdies am Kern des Problems
vorbei: «Einerseits will sie Routen finanzieren, die ohnehin der Kanton
bauen muss, andererseits vergisst sie
die Veloparkierung», fügt er an. Dass
sein Parteikollege Filippo Leutenegger den Gegenvorschlag des Stadtrats
propagiert, stört Bourgeois nicht. «Er
vertritt korrekterweise die Meinung
des Gesamt-Stadtrats», findet der
44-jährige Geschäftsführer eines
KMU.
Ins gleiche Horn bläst Mauro Tuena, SVP-Fraktionspräsident im Gemeinderat. Ihn stört vor allem, dass
Das Initiativkomitee, hier vor dem Start der Medienfahrt, besteht unter
anderem aus Vertretern von SP, Grünen, GLP und Pro Velo.
Fotos: ls.
Wie weiter mit der Veloförderung in Zürich? Oft gleicht das heutige Velonetz einem Flickwerk. Am 14. Juni wird über die Veloinitiative und den
Gegenvorschlag des Stadtrats abgestimmt.
der Veloverkehr immer mehr Platz
auf Kosten des motorisierten Individualverkehrs beansprucht. Darum
kann er nicht verstehen, dass der
Stadtrat und mit ihm der Tiefbauund Entsorgungsvorsteher Filippo
Leutenegger überhaupt für einen Gegenvorschlag einsteht.
Klare Blockbildung
Unterstützt wird das Vorhaben von
Grünen, SP, AL, GLP und den Organi-
sationen VCS, WWF, Pro Velo und
umverkehR.
FDP und SVP lehnen beide Vorlagen ab. Die CVP ist gegen die Initiative und hat beim Gegenvorschlag
Stimmfreigabe
beschlossen.
Der
Stadtzürcher Gewerbeverband empfiehlt, beide Vorlagen abzulehnen.
Für ihn sind die Gewerbler die Leidtragenden der Veloförderung. Die Abstimmung findet am Sonntag, 14. Juni
statt.
AL und GLP gehen gemeinsam gegen Züri Museum vor
Am 14. Juni wird über die
Vorlage «Zürich im Landesmuseum» abgestimmt.
Grund ist, dass AL, GLP
und SVP das Behördenreferendum ergriffen
haben. Aus ihrer Sicht ist
das Projekt «finanz- und
kulturpolitisch falsch».
Pia Meier
Die Stadt Zürich soll mit «Zürich im
Landesmuseum» eine dauerhafte und
kostenlos zugängliche Ausstellung im
Landesmuseum zu Geschichte und
Kultur von Stadt und Kanton Zürich
erhalten. Neben der SVP lehnen GLP
und AL die Vorlage ab, wie sie anlässlich einer gemeinsamen Medienkonferenz festhielten. Ein Grund sind
die Ausgaben. Aber auch aus kulturANZEIGEN
politischer Sicht sei das Projekt
falsch, so die beiden Parteien.
Augenmass halten
«Nicht nur für 2015, sondern auch
für die Folgejahre sind die Aussichten für die städtischen Finanzen trübe», halten die beiden Parteien fest.
«In dieser Situation ist es angezeigt,
bei den städtischen Ausgaben Augenmass zu halten. Das gilt insbesondere
für neue Ausgaben, bei denen es
noch erheblichen Gestaltungsspielraum gibt.» Auf den ersten Blick
würden die einmalige Investition von
1,7 Millionen Franken und der Jahresbeitrag von 300 000 Franken für
ein städtisches Museum als wenig erscheinen. Doch einmal dafür bewilligte Beiträge könnten später kaum
zurückgenommen werden, da weitere Partner an der Mitfinanzierung beteiligt sind, argumentieren AL und
GLP. «In einer glaubwürdigen Finanzpolitik hat das Züri-Museum kei-
nen Platz», betont Walter Angst, Gemeinderat AL.
Zudem weisen die beiden Parteien daraufhin, dass mit «Zürich im
Landesmuseum» eine weitere Touristenattraktion geschaffen wird, die einen ersten Überblick über Stadt und
Kanton
Zürich
gewähren
soll.
«Standort- und Tourismusförderung
sind aber nicht vordringliche Aufgaben der Stadt Zürich, sondern sollen
vielmehr von Privaten getragen werden», bekräftigen GLP und AL. Die
Stadt Zürich habe im letzten Jahrzehnt viel Geld in eine breitenwirksame Event-Kultur investiert, die primär darauf abziele, Zürich im internationalen Standort-Wettbewerb an
die Spitze zu bringen. Auf der Strecke geblieben seien dabei die Förderung der in Zürich wohnhaften
Kunst- und Kulturschaffenden und
die Verbesserung ihrer Existenzbedingungen. «Dabei schaffen diese mit
ihren vielfältigen Produktionen mehr
Image und Identität für die Stadt als
ein Selbstdarstellungs-Museum.» Die
Prioritäten müssten anders gesetzt
werden. GP und AL argumentieren
auch mit den Kosten für die Erweiterung des Kunsthauses. «Es liegt auf
der Hand, dass mit diesen neuen
Ausgaben der Druck auf andere Kulturförderungsbeiträge erhöht wird.»
Standortmarketingfaktor
Weiter betonen die beiden Parteien,
dass Zürich im Landesmuseum kein
Museum, sondern «eine inszenierte
Markenwelt» ist. «Was das noch mit
Kultur zu tun haben soll, ist unergründlich. Kultur wird zum Standortmarketingfaktor degradiert», hält Samuel Dubno, Gemeinderat GLP, fest.
Kultur schaffe zuerst ideelle und
nicht materielle Werte, sind GLP und
AL überzeugt. Anderen Kunstschaffenden würden keine städtischen Mittel mehr gewährt, währenddem sich
Zürich multimedial inszeniere.
«Zürich
im Landesmuseum»
Am 14. Juni wird über die Vorlage «Zürich im Landesmuseum»,
eine permanente Ausstellung
über Stadt und Kanton Zürich abgestimmt. Beantragt wird ein Objektkredit von 1,76 Millionen
Franken und jährlich wiederkehrende
Betriebsbeiträge
von
300 000 Franken für die Jahre
2016 bis 2019. Stadtrat und Gemeinderat empfehlen Annahme
der Vorlage. Sie begründen dies
damit, dass ein solcher Ort, an
dem Zürich über sich selber erzählt, bis heute fehlt. «Zürich im
Landesmuseum» will diese Lücke
als gemeinsames Projekt von
Stadt, Kanton und dem Schweizerischen Nationalmuseum schliessen. (pd./pm.)
Zürich West
AKTUELL
Nr. 21
21. Mai 2015
5
Gemeinschaftszentrum Loogarten feiert Vierzigsten
Fortsetzung von Seite 1
das erfolgreiche «Sprachencafé» – regelmässige Konversationsrunden in
verschiedenen Sprachen bei einer
Tasse Kaffee. Das «Sprachencafé»
werde von Freiwilligen betreut, betont
Wassmer und fügt an: «Es ist schon
toll, dass wir immer wieder Leute finden, die sich engagieren. Vieles hier
könnte gar nicht stattfinden ohne sie.»
Zurzeit leisten im Loogarten 130
Freiwillige insgesamt 2900 Einsatzstunden pro Jahr – eine grosse Unterstützung für das GZ. Das Rezept hinter
der erfolgreichen Helferakquirierung?
Wassmer: «Uns ist sehr wichtig, Freiwilligen das Gefühl zu geben, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird und auch
für das Quartier wichtig ist.»
Festprogramm
«40 Jahre –
40 Stunden»
Betriebsleiterin Gabriella Wassmer und der erste Werkstattleiter Heinz
Dreyer unterhalten sich über alte und neue Zeiten im GZ Loogarten.
Immer mehr draussen
Bei der Angebotsgestaltung hat sich
das GZ stets wieder neu den Entwicklungen eines unablässig wachsenden
und immer multikulturelleren Quartiers angepasst. Heute gebe es viel
mehr Angebote draussen, bilanziert
Wassmer. Und meint damit nicht nur
Aktivitäten auf dem GZ-Gelände, sondern im ganzen Quartier. «Gerade
weil wir hier am Stadtrand sind, ist es
wichtig, auch zu den Leuten rauszugehen.» Das Zusammenwachsen mit anderen Institutionen im Quartier – etwa
mit dem Altstetter Quartiertisch, der
OJA, der Kirche oder auch anderen
GZs – sei eine wirklich starke Veränderung gegenüber früher, betont die
GZ-Leiterin. Dazu kamen weitere Initiativen wie «Vitamin M», ein Projekt,
bei dem Quartierbewohner Jugendliche bei der Lehrstellensuche unterstützen, oder auch eine grössere Bedarfserhebung: Altstetterinnen und
Programme von damals bis heute illustrieren GZ-Geschichte.
Altstetter gaben Auskunft darüber,
was für sie im Quartier wichtig ist,
wofür sie sich einsetzen würden.
«Diese Umfrage», so Wassmer, «ergab
auch eine Basis für unsere Arbeit.»
Familiennetzwerk GZ
Heute ist das GZ neben vielem anderem ein Familiennetzwerk. Viele Familien lernen sich hier kennen. Solche
Begegnungen seien wichtig für die In-
Auch vier Mädchen spielen am Konzert auf.
Foto: zvg.
Harmonikklänge bringen
den Frühling nach Wiedikon
Es ist Tradition, dass das Zürcher
Harmonika Jugend/Erwachsenen Orchester unter der Leitung von Annamarie Holzreuter zum Frühlingskonzert einlädt. Am Samstag, 30. Mai,
um 13.30 Uhr beginnt der abwechslungsreiche Nachmittag in der katholischen Kirche St. Theresia.
Das Programm darf sich sehen –
oder besser gesagt – hören lassen.
Als besonderen Ohrenschmaus serviert das Orchester den «Barbier von
Sevilla» von G. Rossini, aber auch andere beliebte Stücke. Es ist faszinierend, welch wunderbare Melodien in
diesen Instrumenten stecken. Die
nächste Generation ist bereits auf
dem Vormarsch: Es spielen vier Mädchen auf ihrem Schwyzerörgeli. Die
beiden jüngsten sind gerade 7-jährig,
haben aber bei ihrer Lehrerin Annamarie schon allerlei gelernt. Die vier
Girls werden begleitet von den
«Schwyzerörgeli-Fründe vo Züri».
Auf die Konzertbesucher und -besucherinnen warten ausserdem Kaffee und Kuchen sowie eine Tombola
mit vielen Preisen. (e.)
Billette können bezogen werden bei Annamarie’s Musigstübli, Haldenstrasse 161,
8055 Zürich, Tel. 044 461 61 81, oder an
der Tageskasse. Im Eintrittspreis von 20
Franken sind Kuchen und Getränke inbegriffen.
Kreative laden zum «Kreislauf 4+5»
Entlang der Langstrasse blühen
Ideenreichtum und Gestaltungsfreude
wie nirgendwo in der Stadt. 92 Läden und Ateliers aus den Bereichen
Wohnaccessoires, Möbel, Schmuck,
Schuhe und Mode machen mit ihrer
Teilnahme am Kreislauf 4+5 gemeinsam auf sich und ihr kreatives Ange-
bot aufmerksam. Zum neunten Mal
findet vom 29. bis 31. Mai das
«Kreislauf 4+5»-Wochenende statt,
das zur Entdeckungstour durch das
wohl bunteste Quartier Zürichs lädt.
(pd.)
kreislauf4und5.ch
Fotos: mai.
• Freitag, 29. Mai: Filmabend mit
Essbar: Filme von 1975 und 2015
sowie Kurzfilme (20 Uhr). Parallel
dazu: Spielcasino, Pokerworkshop
• Samstag, 30. Mai: Yoga auf der
Dachterrasse (7.30 Uhr), kleine
Kräuterwanderung (9 Uhr), Zeitspuren – Kreatives aus Zeitungen
(11 Uhr). Ab 15 Uhr: Spielen und
werken für Kinder, Jugendlounge
und Köstlichkeiten von verschiedenen Essensständen. Um 16.30 Uhr
treten Kinder aus dem Quartier zu
«Tanz & Zirkus» auf, um 18 Uhr
ist Kinderkino angesagt und um
20.30 Uhr ein Konzert mit der
Band des senegalesischen Sängers
und Perkussionisten Baye Magatte. Ab 21.30 und bis 1 Uhr: Bar
auf der Dachterrasse und Disco.
• Sonntag, 31. Mai: Zmorge-Buffet (ab 9.30 Uhr) und Kasperlitheater (10.30 Uhr). Um 12 Uhr geht
das Fest zu Ende. (zw.)
Detailliertes Programm auf der Homepage www.gz-zh.ch/gz-loogarten.
wie sein Zugang wurden neu gestaltet.
«Früher war das hier etwas wie ein
Ghetto, jetzt kann man frei atmen»,
kommentiert Dreyer beim Rundgang
durch den GZ-«Garten» mit seinem
idyllischen, offenen Bächlein. Und für
Wassmer steht fest: «Dieser Spielplatz
ist ein Riesengewinn – sehr wertvoll in
einem Quartier, in dem es immer weniger Freiräume für Kinder gibt.»
Während der Aussenraum sich
stark verändert hat, sieht das Gebäude noch genau gleich aus wie bei seiner Erstellung 1975, als Teil des
Schulkomplexes Loogarten. Zwar sind
seit über einem Jahr Bauarbeiten im
Gange. Diese beschränken sich jedoch
auf eine bauliche und energetische Instandsetzung der denkmalpflegerisch
wertvollen Sichtbetonfassaden und eine Auffrischung der Fassadenbemalung, die im Inventar der städtischen
Kunstsammlung verzeichnet ist.
Unvergessliche Feste
Innen hat sich in den ganzen 40 Jahren baulich kaum etwas verändert.
Ausser, dass die eine oder andere
Trennwand eingezogen und die Werkstatt modernisiert wurden, die Cafeteria eine neue Möblierung bekam. Und
einen hellen Farbanstrich statt des
früheren roten, wie Dreyer lobt. Beim
Blick in den Saal mit seinen zwei Bühnen gerät der frühere Werkstattleiter
ins Schwärmen: «Hier habe ich Mathias Gnädinger kennenlernen dürfen.»
Der kürzlich verstorbene bekannte
Schauspieler hatte eine Zeit lang mit
dem Neumarkt-Theater im Loogarten
geprobt. Auch die Feste im GZ, vor allem die Helferfeste, gehören zu Dreyers schönsten Erinnerungen. Das Jubiläumsfest Ende Mai will er sich deshalb keinesfalls entgehen lassen.
tegration im Quartier, betont Wassmer.
Das Anliegen, dass sich Familien gegenseitig unterstützen, wird auch gezielt aus dem GZ ins Quartier hinausgetragen. So gibt es heute in der Baugenossenschaft Halde bereits eine Projektgruppe, die eigene Angebote für
Familien aus der Siedlung organisiert.
Eine weitere Projektgruppe formiert
sich zurzeit gerade. Wassmer: «Wir
schauen auch in der neuen städti-
schen Überbauung Rautistrasse, wie
wir Familien miteinander verbinden
können.»
Post testet
neue Öffnungszeiten
Schwierige Sparmassnahmen
für Schulkreis Limmattal
Die Schweizerische Post testet in der
Stadt Zürich im Gebiet Wiedikon,
Aussersihl, Albisrieden und Altstetten
kundenorientiertere
Schalteröffnungszeiten. Die Bedürfnisse von
Pendlern rücken stärker in den Fokus, was zu einer Ausdehnung der
Öffnungszeiten am Abend führt und
zu einer Reduktion am Morgen.
In Zürich bieten sechs Poststellen
im Rahmen eines Pilotversuchs seit
Montag (Zürich 40 seit dem 20. April)
längere Öffnungszeiten. Die Post wolle näher zum Kunden, schreibt sie in
ihrer Pressemitteilung – zur richtigen
Zeit, am richtigen Ort. Bei den Kundenströmen bedeute dies eine Verschiebung von Morgenöffnungszeiten
auf den Mittag und Abend. Die Schalter der sechs Poststellen öffnen neu
um 8 Uhr, sind dafür wochentags bis
18.30 beziehungsweise 19 Uhr geöffnet.
Auf Pendler eingehen
Neun von zehn Erwerbstätigen in der
Schweiz sind heute Pendler. Mit der
Gestaltung der Öffnungszeiten ihrer
Poststellen will die Post dieser Mobilität Rechnung tragen, ohne die Bedürfnisse der ortsansässigen Privatund Geschäftskunden zu vernachlässigen. Der Test im Gebiet Zürich Wiedikon, Aussersihl, Albisrieden und
Altstetten ist Teil eines Pilotversuchs,
an dem in 8 Gebieten rund 60 Poststellen mit neuen Öffnungszeiten teilnehmen. Erste Ergebnisse aus dem
Pilotversuch liegen Anfang Herbst
vor, schreibt die Post. Danach entscheidet sie über eine flächendeckende Umsetzung neuer Öffnungszeiten
im Poststellennetz. (zw.)
Öffnungszeiten und weitere Angaben zu
Poststellen siehe www.post.ch/standorte.
Gefallene Zäune
Die zunehmende Öffnung des GZ Loogarten gegen das Quartier widerspiegelt sich nicht zuletzt auch in der Neugestaltung seines Aussenraums. Vor
zehn Jahren fielen die Zäune gegen
die Schule hin und der Spielplatz so-
Die Kreisschulpflege Limmattal liess sich von der Schulpräsidentin Katrin Wüthrich
und den Vertretern der
Lehrerschaft über die
Sparmassnahmen und ihre
Folgen informieren.
Die Abnahme der Jahresberichte ist
einerseits ein Routinegeschäft, zeigt
andererseits Tendenzen im Schulkreis auf. Zur «Routine»: In allen
Schulhäusern erfolgte der Unterricht
so, dass die Schulpflege nicht direkt
eingreifen musste. Es gab also gute
Gründe, allen Beteiligten mit einem
Applaus und Worten zu danken.
Zu den Tendenzen: Mit 35 Übertritten von der Primarschule ins
Gymnasium erreichte der Schulkreis
einen neuen Höchststand und nähert
sich dem städtischen Mittel. Zurückzuführen ist dies auf die verbesserte
Begabtenförderung und die Veränderungen im Quartier. Die Quartiersanierungen machen den Schulkreis
für bildungsnahe Eltern attraktiver.
In oberen Teil von Wiedikon führen
die Neubauten zu sehr vielen neuen
Kindergärtlerinnen und Schülern der
Unterstufe. Das Schulhaus Im Gut
platzt aus allen Nähten.
Wartezeiten für Horte möglich
Mit 50 Sparmassnahmen will die
Stadt bei der Schule 20 Millionen
Franken einsparen. Bei vielen Sparmassnahmen – ein Teil basiert auf
den vom Gemeinderat beschlossenen
pauschalen Kürzungen (etwa bei der
Weiterbildung) – ist die direkte Wirkung schwer einzuschätzen. Bei den
Horten könnte es zu Wartelisten
kommen, was die Kreisschulpflege
inakzeptabel findet. Bei anderen Kürzungen ergibt sich ein Dilemma: Ist
es verkraftbar, wenn Kindergartenkinder aus der Innenstadt den Wald
nicht mehr besuchen können, weil
der Kredit gestrichen wird? Oder wie
gross sind die Auswirkungen, wenn
«Lift», das Projekt zur Suche von
Lehrstellen für Sekundarschüler mit
Schwierigkeiten, gestrichen wird? Bei
einigen Kürzungen, wie der Aufgabenhilfe oder der Begabtenförderung
sind die Auswirkungen nicht direkt
messbar, da die Schulleitungen diese
Stunden auf Kosten von anderen weiterführen können. Die Kreisschulpflege sieht mit Sorge, dass einiges, was
in den letzten Jahren zur Entlastung
der Lehrpersonen und zur Förderung
von schwachen Schülerinnen geschaffen wurde, gefährdet ist. Die
Schulpflegerinnen und Schulpfleger
werden versuchen, bei einigen Entscheiden ihre Gemeinderatsfraktionen zu beeinflussen.
Durchwegs gemischte A/B-Klassen
Das neue Schuljahr beginnt im Schulkreis mit einer bedeutenden Änderung: Alle Sekundarklassen – bisher
war dies nur im Schulhaus Albisriederplatz der Fall – werden als gemischte A/B-Klassen geführt. Neben
pädagogischen Gründen sprechen
auch die Schülerzahlen dafür.
Die Vorbereitungen des Versuchs
mit einer Tagesschule im Schulhaus
Albisriederplatz laufen programmgemäss. Ein reiner Mittagsbetrieb hat
für die Oberstufe kaum eine realistische Chance. Das Lehrerteam ist daran, eine Schulorganisation zu entwickeln, die von allen Beteiligten als
Bereicherung empfunden wird. (pd.)
6
Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
AKTUELL
Brunner ist Kantonschemiker
NACHRUF
Ein Leben für die Sicherheit der anderen
Am 22. April ist der Zürcher
Kantonschemiker Rolf Etter
nach schwerer Krankheit
verstorben. Er engagierte
sich als Leiter des Kantonalen Labors Zürich für die
Lebensmittelsicherheit zum
Wohl der Konsumenten.
Hans-Peter Neukom
Rolf Etter war ein Mensch, dem Worte
kaum gerecht werden: leidenschaftlich, gründlich, ja hartnäckig in allen
Lebensbereichen. Als Chef des Kantonalen Labors Zürich sorgte er mit seiner Gründlichkeit für die Sicherheit
seiner Mitmenschen. Seine Hartnäckigkeit führte ihn privat per Mountainbike bis in die Bergwelt des Himalajas. Seine Leidenschaft aber galt seiner Familie, seiner Frau Anni, die er
seit Kantonsschultagen kannte, und
den beiden Kindern Susanne und Stephan.
1951 geboren und aufgewachsen
in Weinfelden interessierte sich Rolf
Etter früh für die Natur. Besonders
angetan hatte es ihm die Bergwelt,
die er auf prägenden Wanderungen
mit seinem Vater erkundete. Die Begeisterung für die Bergwelt begleitete
und beglückte ihn sein ganzes Leben,
zumal er sie von 1973 an mit seiner
Frau Anni teilte.
Nach Abschluss der Matura in
Frauenfeld absolvierte er an der ETH
Zürich ein Chemiestudium, das er
1979 unter Professor Albert EschenANZEIGEN
Rolf Etter.
Foto: Mirjam Widmer/zvg.
moser mit einer Doktorarbeit über
das Blattgrün (Chlorophyll) abschloss.
Die diesem Thema eigene Verbindung
von Naturnähe und wissenschaftlicher Laborarbeit entsprach ganz seinen persönlichen Neigungen. Nach einem Post Doctorate am legendären
Caltech in Kalifornien kehrte er mit
Anni und Tochter Susanne nach Thalwil zurück und trat 1981 im Kantonalen Labor Zürich eine Anstellung als
Abteilungsleiter an. Noch im gleichen
Jahr kam Sohn Stephan zur Welt.
1995 wählte ihn der Regierungsrat
zum achten Zürcher Kantonschemiker in der 138-jährigen Geschichte
des Kantonalen Labors.
Mit Werderpreis gewürdigt
Rolf Etters Wissen, sein Engagement
und seine Erfahrung waren in kantonalen wie nationalen Gremien geschätzt, im Vorstand des Verbands
der Kantonschemiker der Schweiz
ebenso wie in der Prüfungskommission für das Eidgenössische Lebensmit-
telchemikerdiplom und in der Eidgenössischen Kommission für Konsumentenfragen. Als Beirat der Herrmann Herzer Stiftung half er zudem,
Forschungsgesuche auf dem Gebiet
der Fleischwirtschaft zu beurteilen.
Dass über die Jahre fünf seiner
einstigen Kollegen in anderen Kantonen zu Kantonschemikern gewählt
wurden, freute ihn besonders, spiegelt sich darin doch die konstruktivkritische Förderung, die er seinen
Mitarbeitenden hatte zuteilwerden
lassen. Sein eigenes Lebenswerk fand
2013 mit der Verleihung des Werderpreises für ausserordentliche Verdienste rund um die Lebensmittelsicherheit würdige Anerkennung.
Auch ausserhalb von Amt und Beruf zeigte Rolf Etter Gemeinsinn und
vielfältige Interessen: Als Vorstandsmitglied der örtlichen EVP setzte er
sich für seine Wohngemeinde Thalwil
ein, der er zudem in der Gesundheitskommission mit seiner beruflichen
Kompetenz diente. Als Skitourenfahrer und Velosportler bewältigt er seinen täglichen Arbeitsweg wenn immer möglich mit dem Velo. Erholung
und Ruhe fand er dagegen in seinem
Schrebergarten. Zu beobachten, wie
das Gemüse in den wärmeren Jahreszeiten heranreift, und die frische Ernte zu geniessen, bedeutete für ihn
wahre Lebensqualität.
Am 22. April ist Rolf Etter nach
schwerer, mutig ertragener Krankheit
von uns gegangen. Seine Familie, seine Freunde und alle, die ihn kennenlernen durften, werden ihn nicht vergessen.
Der Regierungsrat des
Kantons Zürich hat den
bisherigen stellvertretenden
Kantonschemiker Martin
Brunner zum neuen
Kantonschemiker ernannt.
Martin Brunner (52) übernimmt die
Leitung des Kantonalen Labors und
tritt die Nachfolge von Rolf Etter an,
der vergangenen Monat im Amt verstorben ist. Er stand dem Kantonalen
Labor Zürich seit 1995 vor. Brunner
schloss 1987 sein Chemiestudium an
der ETH ab und
promovierte
1990 am Institut
für
Toxikologie
von ETH und
Universität Zürich. Er trat 1990
Martin Brunner
als wissenschaftlicher Mitarbeiter
in das Kantonale Labor ein. Seit 1995
war er als stellvertretender Kantonschemiker tätig und leitete den Bereich Lebensmittelanalytik. 1997 erlangte Brunner zusätzlich das eidgenössische Diplom als Lebensmittelchemiker. (pd.)
Foto: Uwe Arens/zvg.
Sol Gabetta spielt in Tonhalle
Die Meistercellistin Sol Gabetta ist eine Klasse für sich: Fingerflink virtuos und gleichzeitig innig bezaubert sie mit seidenweichen und temperamentvollen Celloklängen. Die Konzerte der jungen Cellistin mit argentinischem Blut und Schweizer Wohnsitz haben mittlerweile Kultstatus. Gabetta spielt am Pfingstmontag, 25. Mai, in der Tonhalle. Mehr Infos und
Tickets: www.tonhalle-orchester.ch, Tel. 044 206 34 34. (zb.)
Stadt Zürich
POLITIK
Nr. 21
21. Mai 2015
7
Uetikon feiert Amtsantritt von Theres Weber
Die SVP-Politikerin Theres
Weber-Gachnang präsidiert
im neuen Amtsjahr den Zürcher Kantonsrat. Nach der
Wahl durch das Parlament
wurde die Uetikerin am
Montag gebührend von ihrer Wohngemeinde gefeiert.
Nadine Golinelli
Nach einer knapp anderthalb stündigen Fahrt auf dem Dampfschiff
«Stadt Zürich» wurde die neu gewählte Kantonsratspräsidentin Theres Weber (SVP) festlich empfangen –
Gäste und Bevölkerung feierten gemeinsam bei Musik, Zvieri und Wein
am Uetiker Hafen.
Der Musikverein Uetikon am See
hiess neben der höchsten Zürcherin
300 weitere Schiffsfahrgäste willkommen: Regierungs-, National- und
Kantonsräte sowie die Delegationen
der Bezirksgemeinden gingen durch
ein Spalier von begeisterten Uetikern.
Diese schwangen Fähnchen mit den
Wappen von Uetikon und Zürich. Weber selbst freut sich sichtlich, Uetikon
und den Kanton Zürich zu vertreten:
«Einige Veranstaltungen werden in
Uetikon stattfinden. Darüber bin ich
sehr froh, schliesslich sehe ich Uetikon nicht nur als Wohngemeinde,
sondern als meine Heimat an.»
«Uetikon hört mal hin»
Seit 1999 ist die gebürtige Herrlibergerin im Kantonsrat. Beruflich ist die
dreifache Mutter auf dem heimischen
Landwirtschaftsbetrieb und im Marketing tätig. Daneben sitzt sie im Vorstand des Zürcher Bauernverbandes,
der SVP des Kantons Zürich und präsidiert die Zürcher Landfrauen. Diese
Landfrauen waren es, die die Gäste
mit Speis und Trank in ihren Trachten verwöhnten.
Auch die 4.- und 5.-Klässler von
Uetikon überraschten ihre nun prominenteste Einwohnerin mit ihrer
Singeinlage: «Uetikon hör mal hin,
hat die höchste Zürcherin», sangen
die Kids aus voller Kehle. Schulleiter
Beat Rüst und Lehrerin Renate Kleiner texteten zwei Lieder um. In ihrer
Ansprache dankte Weber nicht nur
Theres Weber (SVP) verlässt gemeinsam mit ihrem Mann Felix und KanFotos: Nadine Golinelli
tonsweibel das Dampfschiff «Stadt Zürich».
den etwa 120 singstarken Kindern,
sondern auch all jenen, die «einen
guten Draht zu Petrus haben». Auch
Urs Mettler (parteilos), Gemeindepräsident Uetikon, nannte es «einen
Traumtag, den du dir verdient hast».
Am fast wolkenfreien Himmel
liess sich anschliessend für 20 Minuten die Luftakrobatik des PC-7-Teams
der Schweizer Luftwaffe bestaunen:
Zur Feier des Tages zeichneten die
Piloten für Weber mit Rauch ein Herz
in den Himmel. Die Airshow bildete
den Höhepunkt der Feier. Die Piloten
bedanken sich direkt aus dem Cockpit für den grossen Applaus der Zuschauer.
Im Anschluss an die öffentliche
Feier fand auf dem Gelände der Chemie Uetikon ein Bankett für die 300
geladenen Gäste statt. Neben der
Kantonsratspräsidentin hielt unter
anderem auch Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) eine wohlwollende Rede.
Das PC-7-Team der Schweizer Luftwaffe verzaubert mit spektakulären
Manövern – präzise und sicher vollführen sie ihre Übungen.
In ihrer Ansprache betont Theres Weber ihre Vorfreude auf das intensive Jahr als Kantonsratspräsidentin.
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Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
AKTUELL
2000-Watt-Programm «fördert die Wirtschaft»
«Die 2000-Watt-Gesellschaft: Hirngespinst oder
Beitrag zu Ökonomie und
Klimaschutz?» Zu diesem
Thema referierte Thomas
Bürki an der diesjährigen
Delegiertenversammlung
des Gewerbeverbandes
der Stadt Zürich (GVZ).
Pia Meier
Bei der 174. Delegiertenversammlung des GVZ begrüssten neben Nicole Barandun, Präsidentin GVZ,
Hans-Ulrich Bigler, Direktor des
Schweizerischen Gewerbeverbandes,
und Thomas Hess, Geschäftsführer
des kantonalen Gewerbeverbandes,
die anwesenden Präsidenten der
Ortsvereine und Verbände. Bigler
wies auf die beiden eidgenössischen
«Steuerfallen» bei den Abstimmungen vom 14. Juni hin: Erbschaftssteuer und Radio und Fernsehen.
Das Gewerbe lehne diese klar ab.
Hess fand, dass die Gewerbler nun
genug gerupft worden seien. Bei den
Gebühren müsse die Verhältnismässigkeit gewahrt werden. Das Gewerbe unterstütze deshalb die kantonale
Vorlage zum Thema Gebühren. Danach stellte sich Ruedi Noser, FDPStänderatskandidat, vor. Er betonte
die Wichtigkeit der eigenen Leistung.
Unter den Anwesenden war aber
auch Barbara Schmid-Federer, Ständeratskandidatin CVP.
Heinz Wiedmer trat aus dem Vorstand des GVZ zurück. Er wird ersetzt durch Jürg Kronenberg von der
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Markus Hungerbühler ist neu im
Vorstand des GVZ.
Richard Späh, neuer Präsident des
Fotos: zvg.
Fördervereins.
UBS. Als Ersatz für Nicole Barandun
kommt Markus Hungerbühler, Gemeinderat CVP in den Vorstand. Neuer Präsident des Fördervereins Gewerbeverband Stadt Zürich ist Richard Späh, ehemaliger Präsident
GVZ.
17,500 kWh Elektrizität oder einer
Kombination davon.
1/4 der Energie sollte aus nicht
erneuerbaren Energien stammen und
3/4 aus erneuerbaren. Heute würden
die Leute im Durchschnitt 6500 Watt
pro Person benötigen, so Bürki weiter. Noch im Jahr 1960 seien es 2000
Watt gewesen. Deshalb sei dieses Ziel
nicht utopisch. Dazu müsse der C02Ausstoss auf 1 Tonne pro Kopf und
Jahr gesenkt werden. Heute sind es
5,4 Tonnen pro Person und Jahr.
In der Stadt Zürich sagten im
Jahr 2008 um die 76 Prozent der
Stimmbürger, dass der Energieverbrauch auf 2000 Watt pro Person gesenkt werden soll und der C02-Ausstoss bis 2050 auf eine Tonne pro
Person und Jahr. Zudem sollen erneuerbare Energien und Energieeffizienz gefördert und die Beteiligungen
an den Atomkraftwerken nicht erneuert werden.
Energieverbrauch senken
Danach referierte Thomas Bürki zum
Thema 2000-Watt-Gesellschaft. Er
wies auf den Klimawandel hin, das
heisst, dass zum Beispiel extreme
Wetterbedingungen in Zukunft zunehmen werden. Zudem steige die
durchschnittliche Temperatur. Um
Ressourcen zu schonen, sollten weniger Treibhausgase, vor allem weniger
C02, emittiert und weniger fossile
Energie verbraucht werden. Die
2000-Watt-Gesellschaft sieht 2000
Watt Dauerleistung oder 17,500 kWh
Energie pro Jahr vor. Das entspricht
ungefähr 1750 Liter Heizöl oder
Strategien für dieses Ziel sind:
den Elektrizitätsverbrauch von 2005
bis 2020 um maximal 5 Prozent steigern, ewz-Energieberatung, Effizienzbonus und Stromsparfonds neben
den bereits erwähnten Massnahmen.
Für die Umsetzung sind wichtig: Gebäudeisolation, Fensterersatz, Wärmeschutzfolie an alten Fenstern,
Energieträgersubstitution wie Wärmepumpe statt Heizkessel, Holzfeuerung, solare Warmwassererzeugung,
Abwärmenutzung, Rohrleitungen isolieren.
Typische Massnahmen im Strombereich sind die Optimierung der Gebäudetechnik,
Prozessoptimierung
im Betrieb, freie Kühlung statt Kältemaschine und anderes. Im Strassenverkehr VBZ-Netzentwicklung/Trolleybusstrategie, Verkehrskonzept Innenstadt, Masterplan Velo, Parkraumplanung, Verkehrsmanagement,
Aufwertung Bahnhöfe. Damit dies
auch umgesetzt wird, braucht es allerdings Anreize, Solche könnten
sein: Unterstützung von Energieeffizienz-Massnahmen,
Stromsparfonds
des ewz, Effizienztarif des ewz, Unterstützung beim Einsatz erneuerbarer Energien, Gebäudesanierungsprogramm, steuerliche Abzugsfähigkeit, Beratung Stadt Zürich für Betriebe wie Ökokompass.
Das Gewerbe sollte gemäss Bürki
alle Möglichkeiten zur Steigerung der
Energieeffizienz ausschöpfen und jede Unterstützung in Anspruch nehmen, Auch sieht er für Betriebe, die
so arbeiten, die Möglichkeit, mehr
Aufträge zu erhalten. Bürki schloss
deshalb mit der Bemerkung, dass die
2000-Watt-Gesellschaft
ein
Wirtschafts-Förderungsprogramm ist.
Zürich legt im
Ranking der
Kongressstädte zu
Zürich belegt im Ranking der International Congress and Convention
Association (ICCA) 2014 neu den 33.
Rang und knüpft damit an das Rekordergebnis von 2012 an.
Im Länderranking konnte sich die
Schweiz zudem um vier Plätze verbessern und steht neu weltweit auf
Rang 16.
Das ICCA Ranking wird einmal
jährlich publiziert. Die ICCA wurde
1963 gegründet, um Infos zu Kongressen und Tagungen auszutauschen. (zb.)
Vortrag über Friedhöfe
In der Antike wurden Verstorbene an
den Ausfallstrassen ausserhalb der
Städte begraben. Erst später, als über
Märtyrergräbern christliche Kirchen
entstanden, fanden Friedhof und Sakralraum allmählich zusammen und
wurden im Mittelalter in die Siedlungsgebiete integriert. Im 19 Jahrhundert verbannte man in Zürich die
Friedhöfe wiederum aus der Stadt.
Dort hat sie das Siedlungswachstum
aber längst wieder eingeholt.
Das Friedhof Forum organisiert in
Kooperation mit der Volkshochschule
Zürich einen Vortrag mit drei Friedhofbesichtigungen. Der Vortrag findet
am 28. Mai im Uni Zentrum an der
Rämistrasse 71 statt, die Besichtigungen am 4., 11. und 18. Juni um 17
Uhr. Referent ist Marin Illi, Historiker. (pd./pm.)
Anmeldung: Volkshochschule Zürich, Tel.
044 205 84 84, www.vhszh.ch.
Zürich West
KULTUR
Nr. 21
21. Mai 2015
9
Das Theater Neumarkt geht in den Westen
Eine Theaterinsel mit einem
Namen, der wie ein Kindermärchen klingt: Das Theater
Neumarkt residiert zwei
Wochen lang auf «Pukapuka»
am Escher-Wyss-Platz.
«Draussen» am
Escher-Wyss-Platz
In der zweiwöchigen Spielzeit beherbergt «Pukapuka» viele Theaterkünstler – speziell das Berliner
Puppen- und Menschenkollektiv
«Das Helmi» (mit Dürrenmatts
«Die Panne» und dem Kinderprogramm «Zirkus des Fortschritts»),
die Regieklasse der ZhdK oder
auch den «Vice»-Journalisten Benjamin von Wyl, der fünf Tage lang
draussen vor dem «Pukapuka» leben will. Auch öffentliche Proben,
Workshops und Konzerte stehen
auf dem Programm. Und in «My
Own Private draussen» werden
unterschiedlichste Exponenten –
von der Künstlerin über den Chefredaktor bis zum Ex-Häftling – erzählen, wie sie es in ihrem Leben,
bei der Arbeit oder privat, mit
dem «Draussen» halten. (mai.).
Lisa Maire
Eine Woche vor Spielbeginn ist «Pukapuka» fertig gezimmert. Von Weitem
leuchtet der kleine helle Holzbau
durch das Verkehrsgetümmel am
Escher-Wyss-Platz. Aussen werde sich
nichts mehr verändern, sagt Katrin
Murbach. «Das rohe Fichtenholz ist
unser Markenzeichen». Die junge Szenografin hat die Aussenspielstätte des
Neumarkt Theaters zusammen mit ihrem Kollegen vom Duo «Ortreport»,
Fabian Jaggi, und dem Künstler-Duo
Meier/Franz entworfen. Die nomadischen Häuser von Ortreport sind spätestens seit letztem Jahr nicht nur in
der Fachwelt ein Begriff: Auch das
«House of Switzerland» an der Winterolympiade 2014 in Sotschi trug ihre
Handschrift.
Von aussen fehlt dem Holzpavillon
jetzt nur noch die farbige Leuchtschrift «Pukapuka». Die gelben Klebebänder, die sich über die Seitenwände
des kleinen Baus ziehen, gehören allerdings nicht zum Konzept. «Wir
mussten alle Ritzen abdichten, bevor
wir das Innere mit der Farbspritzmaschine ins Schwarze tauchen», erklärt
Murbach. Das Theäterchen steht nämlich auf dem Parkplatz des Tramdepots. Und der schwarze Sprühnebel
soll nicht nach aussen dringen und
Spuren auf den Autos der VBZ hinterlassen.
Grundlage für den Bau der Aussenspielstätte bot das Motto «Draus-
«Pukapuka» im Aufbau: Katrin Murbach hantiert mit der Farbspritzmaschine.
sen», dem sich das Theater im
Mai/Juni verschrieben hat. Das Theater wollte einfach mal aus der Altstadt rauskommen, ein neues Publikum erobern», erklärt Murbach. Hier
könne man ganz andere Sachen machen, vor allem auch für Kinder.
Das Zweiseitige inszeniert
Den Escher-Wyss-Platz haben die
Theaterbauer als Standort gewählt,
weil sie hier das Zweiseitige, das Widersprüchliche fanden, das sie auch
mit «Pukapuka» darstellen wollen.
«Der Kreis 5 war ja mal ein Industrieviertel, ein rauer Ort. Hier hat man
sich früher die Hände schmutzig gemacht», sagt Murbach. Heute hingegen sei die Gegend als hippe Ausgehmeile bekannt. Das Zweiseitige steckt
auch in «Pukapuka» – dem Namen
eines winzigen Atolls im Südpazifik.
Katrin Murbach erzählt, woran sich
das Konzept «Pukapuka» orientiert.
Nämlich an einem Buch der Berliner
Autorin Judith Schalansky. In ihrem
«Atlas der abgelegenen Inseln» geht
sie der Faszination nach, die das sexuell freizügige, «schamlose» Leben
auf der doch so verlorenen Insel einst
auf Besucher aus der zivilisierten
Welt ausübte. Theaterregisseur Tom
Schneider diente Schalanskys Buch
als Grundlage für sein gleichnamiges
Schauspiel mit Musik, das bis Ende
Juni im Saal des Neumarkts zur Aufführung gelangt.
Zwei Welten herrschen denn auch
im Innern der Aussenspielstätte «Pukapuka», in der es zwei Räume gibt.
Foto: Lisa Maire
Der vordere wird als helle, schicke
Bar inszeniert, von der aus eine verspiegelte Drehtür in den zweiten,
schwarz ausgemalten Raum führt.
Die Ausstattung dieses «dunklen
Lochs» besteht aus einem Leuchtkasten mit einem projizierten Sonnenuntergang wie auf Pukapuka, einer Pole-Stange und einer Discokugel. «Die
elegante und die verruchte Seite von
Zürich», fasst Murbach das Raumkonzept zusammen.
Hupen an der richtigen Stelle
Der hintere Raum von «Pukapuka»
dient als Bühne. Die Wände sind
klappbar, sodass zusammen mit dem
Aussenraum eine grosszügige Spielfläche zur Verfügung steht. Im Notfall, bei allzu schlimmem Wetter, be-
sonders während des Kinderprogramms, lassen sich drinnen 20 Zuschauerplätze einrichten. In der Regel, so betont Murbach, werde jedoch
draussen gespielt. Auch wenn Publikum und Schauspieler etwas nass
würden. Und was ist mit dem Verkehrslärm? «Der gehört dazu», lacht
die Szenografin. «Beigeräusche –
wenn zum Beispiel einer an der richtigen Stelle hupt – werden eingebaut»
Trotzdem ist noch nicht klar, ob die
Bühnengäste ohne Mikrofone auskommen werden. Murbach: «Das
müssen wir austesten. Die Boxen stehen vorsichtshalber bereit».
Do, 21. Mai, bis Do, 4. Juni, beim Tramdepot am Escher-Wyss-Platz. Spielplan und
Tickets für die kostenpflichtigen Anlässe.
www.theaterneumarkt.ch.
Ausstellungsmacher mit Esprit thematisiert den Kosmos
Der gebürtige Churer Albert
Lutz wollte eigentlich ETHIngenieur werden. Doch
dann kam er auf den
Museumsgeschmack – nach
einer Japanreise.
Sponsoren sind z.B. die Stiftung Vontobel, Novartis und Swiss Re. Vor seiner Pensionierung in fünf Jahren hat
er noch vieles vor. 2016 gibt es eine
Ausstellung über die «Gärten der
Welt», eine Ausstellung der berühmtesten Gärten von Japan bis England.
Nicht zu vergessen: die «hängenden
Gärten von Babylon», Gärten aus der
Literatur und auch den unvergleichlich schönen Rieterpark. Speziell
über diesen hat Lutz zusammen mit
dem Hausgärtner Martin Keller einen
Film gedreht, der anlässlich der Gartenausstellung gezeigt wird. Nach
seinem Lieblingsstück in der museumseigenen Sammlung gefragt, zeigte mir Albert Lutz den Widder aus
Kalkstein aus der Sui-Dynastie (China
600 n. Chr.), der ein Grabwächter
war und als Glücksbringer galt.
Jeannette Gerber
Eigentlich wollte er Ingenieur werden. Kurz nachdem er sein Studium
bei der ETH begonnen hatte, unternahm er eine Reise nach Japan, Korea und Taiwan und war von den
Menschen, den alten Tempeln und
nicht zuletzt dem herrlichen Essen so
beeindruckt, dass er an die Uni
wechselte und Kunstgeschichte Ostasiens studierte. Seine Tätigkeit als
Ausstellungsassistent im Kunsthaus
Zürich brachte ihn zur Erkenntnis,
dass eine Tätigkeit in einem Museum
für ihn das Richtige war. Er bekam
im Museum Rietberg unter dem damaligen Direktor Eberhard Fischer
den Auftrag, chinesische Ausstellungen zu organisieren. Gleichzeitig hatte er seine Doktorarbeit über einen
Tempel in Yünnan geschrieben, was
ihn öfters nach China brachte. Auch
lebte er zusammen mit seiner Frau
und seinen zwei Jungen während
vier Monaten in Kunming (Zürichs
Schwesternstadt) und war im dortigen Provinzmuseum tätig.
Die grossen Rätsel ergründen
Inzwischen arbeitet Dr. Albert Lutz
seit über 30 Jahren für das Museum
Rietberg. Als er 1998 Direktor wurde, hatte er die Chance, zusammen
mit den herausragenden Architekten
Weben an einem mystischen Teil
Albert Lutz arbeitet seit 30 Jahren beim Rietbergmuseum – und hat immer noch Visionen.
Alfred Grazioli und Adolf Krischanitz
das Projekt für den Smaragd-Neubau
zu realisieren; selbstverständlich mit
der Unterstützung und dem Engagement von Politik, Gönnern, Sponsoren und Mäzenen. Das Museum Rietberg ist eine Dienstabteilung des Präsidialamtes der Stadt Zürich und
wird knapp zur Hälfte von derselben
finanziert. Der eindrückliche Neubau
wurde 2007 zur grossen Zufriedenheit aller Beteiligten eröffnet.
Das Museum Rietberg konzentriert sich vor allem auf Kunst aus
Asien, Afrika, Alt-Amerika und Ozeanien. Die Aufgabe von Lutz ist, zusammen mit Spezialisten aus Museen
dieser Gebiete Ausstellungen zu organisieren. Die aktuelle Ausstellung
«Kosmos» fällt insofern aus dem
Rahmen, da sie diesmal die grossen
Rätsel des Kosmos und die Schöpfungsgeschichten aus Afrika, Asien,
Amerika und Polynesien sowie die
des Abendlandes thematisiert. Ähnliche kulturvergleichende Projekte waren die bisherigen Ausstellungen
«Orakel», «Liebeskunst» und «Mystik». Die Ausstellung «Kosmos» ist im
Austausch mit seinem Museumskollegen Martin Brauen in New York entstanden. Doch solche Projekte sind
eine grosse Herausforderung und
entstehen natürlich nur in Zusam-
Foto: Jeannette Gerber
menarbeit mit dem Team der Kuratorinnen und Kuratoren. Er steht einem Team von 100 Mitarbeitern (von
der Kuratorin über den Hauswart
zum Service-Personal in der Cafeteria) vor.
Die Ausstellungen werden von
Musen aus aller Welt wie Paris, Berlin und New York im Austausch übernommen. Doch das Organisieren und
Realisieren von Projekten sind nur
der kreative Teil seiner Arbeit. Da
gibt es sehr viel Administratives wie
die Finanzen und das Suchen von
Sponsoren und Spenden, denn nur
durch sie können die Projekte finanziert und realisiert werden. Wichtige
Ein interessantes Detail aus der momentanen Ausstellung «Kosmos» ist
die Weberin Meghann O'Brien. Sie
webt den «Kosmos» (Weawing the
Cosmos). Die in Alert Bay aufgewachsene, professionelle Snowboarderin
ist auch Weberin und führt das in der
uralten Technik der Nordwestküstenvölker Kanadas aus. Sie webte vor
Ort an einem mystischen Teil in der
komplexen
Zwirn-Bindetechnik.
Überhaupt ist die Ausstellung «Kosmos» ein Renner. An einem Sonntag
im Januar wurden fast 1000 Besucher gezählt. Sicher wird Lutz bis zu
seiner Pensionierung noch viele kulturelle Überraschungen bescheren.
Ausstellung «Kosmos – Rätsel der Menschheit» im Museum Rietberg bis 31. Mai.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10
bis 17 Uhr, Mittwoch 10 bis 20 Uhr.
10
Zürich West
Nr. 21
AKTUELL / MARKTPLATZ
21. Mai 2015
Jugendliche suchen Halt
«Wenn du dir irgendwas lang genug
vorstellst, beginnt es zu existieren!»
Sechs Jugendliche suchen nach einer
Bestimmung im Leben, nach Halt
und Geborgenheit. Jede und jeder hat
ihre/seine eigene Überlebensstrategie, um der Alltagstristesse zu entkommen. «Die grüne Katze» der rumänischen Theaterautorin Elise Wilk
in der Inszenierung von Enrico Beeler feiert am Freitag, 5. Juni, als
deutschsprachige Erstaufführung im
Schiffbau/Matchbox Premiere. Weitere Vorstellungen im Juni: 6., 19 Uhr
(18.15 Uhr Einführung); 8., 19 Uhr
(anschl. Publikumsgespräch); 9., 18
Uhr; 10., 19 Uhr; 11., 18 Uhr (anschl.
Publikumsgespräch); 12., 19 Uhr
(18.15 Uhr Einführung); 15., 19 Uhr;
16., 18 Uhr; 18., 18 Uhr (anschl. Pu-
blikumsgespräch); 20., 19 Uhr (18.15
Uhr Einführung und anschl. Publikumsgespräch); 22., 19 Uhr (18.15
Uhr Einführung); 24., 19 Uhr; 25., 18
Uhr; 26., 19 Uhr.
Bianca schwärmt für Robert.
Doch der ist damit beschäftigt, dem
Lebensplan, den seine Eltern für ihn
vorgesehen haben, zu entkommen.
Mit ihrer besten Freundin Roxana
teilt sie alles, auch Victor, den Schutzengel. Biancas Schwester Flori versucht, mit Beschwörungen das
Schicksal zu überlisten. Biancas früherer Freund Boogie beamt sich mit
Pillencocktails in andere Sphären,
um sich über den Verlust von Bianca
hinwegzutrösten. Und Dani jagt der
grünen Katze nach, durch die für ihn
alles leichter wird. (pd.)
VERSICHERUNGS-TIPP
Die berufliche Vorsorge
in die richtigen Hände legen
Die Ansprüche an Pensionskassen sind gestiegen:
Neben Sicherheit, gutem
Service und niedrigen Kosten
sind verstärkt Transparenz
und die volle Beteiligung
am Anlageerfolg gefragt.
Viele Erwerbstätige wissen nur wenig
über ihre Pensionskasse. Dabei
macht das Pensionskassenvermögen
für viele den grössten Anteil am Privatvermögen aus. Daher haben Unternehmer allen Grund, hohe Anforderungen an ihre Pensionskasse zu
stellen, wenn es um Sicherheit, Anlagestrategie und Transparenz geht.
Aber welche Pensionskassenlösung ist die richtige? Firmen, die
keine eigene Pensionskasse gründen
wollen, schliessen sich meist einer
Sammelstiftung an. Bei dieser Lösung
hat jede Firma ihren eigenen Vorsorgeplan (Reglement) und einen eigenen Kassenvorstand.
Teilautonome Sammelstiftungen
erfüllen höchste Anforderungen an
Transparenz und Beteiligung am Anlagegewinn, weil sie zwischen dem
Schutz vor Risiken und dem Anlagegeschäft trennen: Die Versicherten
sind zu 100 Prozent am Anlageerfolg
beteiligt.
Marcel Strangis weiss Rat.
Foto: zvg.
Den Schwankungen an den Finanzmärkten müssen sich auch Pensionskassen stellen. Hier sind jene im
Vorteil, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen können. Wie zum
Beispiel die Sammelstiftung Vita, die
grösste teilautonome Sammelstiftung
in der Schweiz. Über 17 000 Firmen
mit weit über 100 000 Versicherten
haben ihr die berufliche Vorsorge anvertraut. Sie trägt dabei das Anlagerisiko; den Versicherungsschutz bei
Invalidität und Tod und die Ausrichtung der Altersrenten hat die Vita an
Zurich ausgelagert. (pd.)
Zurich Generalagentur Marcel Strangis.
Birmensdorferstrasse 125, 8003 Zürich,
Telefon 044 455 76 76, marcel.strangis@
zurich.ch, www.zurich.ch/strangis.
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Werden die Menschen gottlos,
dann werden die Aussichten
trostlos.
AKTUELL
Zürich West
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Sonntag, 24. Mai
10.00 Neue Kirche: Pfingst-Gottesdienst, Pfrn. E. Wickihalder, Mitwirkung Kirchgemeindeorchester
unter der Leitung von H. Weltin,
Orgel: Y.-J. Jeong. Kollekte: Prot.kirchl. Hilfsverein
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen:
Pfingstgottesdienst, Pfr. M. Fischer
Donnerstag, 21. Mai
Andacht: 14.00 Schmiedhof
18.30 Seniorama
Pfarrer Thomas Fischer
Pfingstsonntag, 24. Mai
9.30 Bühlkirche: Gottesdienst mit
Abendmahl und Taufe
Pfarrer Thomas Fischer
Anschliessend Chilekafi
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 21. Mai
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Freitag, 22. Mai
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 23. Mai
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Ökumenischer Wortgottesdienst Brennpunkt Pfingsten «Auf
der Suche nach dem Garten Eden»,
mit Ambrosiuschor, Unterkirche
Sonntag, 24. Mai
8.00 Eucharistiefeier entfällt
10.00 Eucharistiefeier zu Pfingsten,
mit Gregorius-Chor, Oberkirche
Montag, 25. Mai
10.00 Eucharistiefeier, Pfingstmontag, Oberkirche
Dienstag, 26. Mai
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Mittwoch, 27. Mai
14.00 Maiandacht, Unterkirche
Donnerstag, 28. Mai
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
14.00 Gottesdienst, AH Schmiedhof
18.15 Gottesdienst
AH Burstwiesen
18.30 Gottesdienst
AH Sieberstrasse
ANZEIGEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Pfingstsonntag, 24. Mai
10.00 Grosse Kirche: PfingstGottesdienst mit Abendmahl
Predigt: Pfr. F. Schmid und
Vikar M. Freiburghaus
Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Freitag, 22. Mai
13.00 , Treffpunkt: Züuich HB, unter
der Uhr, Nachmittagswanderung
Dachsen – Rheinau
(bitte Flyer beachten)
Sonntag, 24. Mai
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
Pfingstsonntag mit Abendmahl
Pfrn. Jolanda Majoleth
Dienstag, 26. Mai
10.30 Kirchgemeindesaal
Turnen Alter und Sport
15.45 Unterrichtszimmer: Kolibri
für alle Kinder ab 1. Kindergarten
Mittwoch, 27. Mai
10.00 Unterrichtszimmer: ElternKind-Singen, für Kinder bis 5 Jahre
14.00 Kirchgemeindehaus Sihlfeld,
Brahmsstrasse 100, Literaturnachmittag: «Religiöse Gehalte im Werk
von Max Frisch»
14.00 Unterrichtszimmer
Spieltreff Passepartout
18.00 Thomaskirche
Gebet für den Frieden
Freitag, 29. Mai
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst mit Abendmahl
Pfr. Ruedi Wöhrle
Sonntag, 31. Mai
10.30 Thomaskirche: Orgelmatinée
«Königliche Musik aus England»
Andrzej Luka, Orgel
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Samstag, 23. Mai
17.00 kath. Kirche Herz Jesu, Unterkirche, Aemtlerstrasse 49: Brennpunkt Pfingsten, ökumenische
Pfingstfeier, Pfrn. Heidi Scholz und
ökum. Team
anschliessend Apéro und GartenGespräche
Sonntag, 24. Mai – Pfingstsonntag
10.00 Andreaskirche: Pfingst-Gottesdienst mit Abendmahl
Pfr. Thomas Schüpbach
Otmar Kramis, Saxophon, und
Margrith Kramis Jordi, Orgel/Klavier
anschliessend Chilekafi
Dienstag, 26. Mai
14.00 bis 16.30 kath. Kirche
St. Theresia, Theresiensaal, Borrweg 78, 8055 Zürich: Lust und Last
des langen Lebens, ökumenische
Bildungsreihe
Mittwoch, 27. Mai
14.00 Kirchgemeindehaus: Literaturnachmittag «Religiöse Gehalte im
Werk von Max Frisch»
21. Mai 2015
11
20-Jähriger im Kreis 4
schwer verletzt
KIRCHEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Nr. 21
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Donnerstag, 21. Mai
12.15 Mittags-Singen
Freitag, 22. Mai
19.30 Benefizkonzert für Menschen
in der Ukraine
Sonntag, 24. Mai
10.00 Pfingstgottesdienst (Abendmahl) mit Pfr. Patrick Schwarzenbach
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Sonntag, 24. Mai, Pfingsten
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Abendmahl, Pfr. Rolf Mauch.
Musikalische Mitwirkung:
Karin Schneider, Blockflötistin
und Philipp Leibundgut, Organist.
Kirchenkaffee
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Sonntag, 24. Mai
10.00 Johanneskirche, Musikgottesdienst zu Pfingsten mit Abendmahl, Pfr. S. Keller, Saxofon:
Rafael Baier, Orgel: T. Willi
Montag, 25. Mai
9.00 Kirchgemeindehaus,
Café International
Dienstag, 26. Mai
14.30 Treffpunkt Alterszentrum
Limmat, Besuch des Uhrenmuseums
18.30 Alterszentrum Limmat,
Andacht mit Abendmahl, Beatrice
Binder
Donnerstag, 28. Mai
18.00 Kirchgemeindehaus
Mannestamm
In der Nacht auf Samstag wurde ein
20-jähriger Mann im Kreis 4 von
mehreren Personen angegriffen und
schwer verletzt. Ein Angreifer konnte
von der Stadtpolizei Zürich festgenommen werden. Die Polizei sucht
Zeugen.
Gemäss ersten polizeilichen Erkenntnissen wurde ein 20-jähriger
Somalier aus bislang unbekannten
Gründen kurz vor 3.15 Uhr von mehreren Personen in einem Hinterhof
an der Molkenstrasse 8 zuerst verbal
belästigt und danach tätlich angegangen, schreibt die Stadtpolizei. Das
Opfer konnte sich losreissen und
flüchten, wurde aber beim Helvetiaplatz von den Unbekannten wieder
eingeholt. Sie traktierten den 20-Jährigen weiter mit Fäusten und Fusstritten. Die mittlerweile durch einen
Passanten alarmierte Stadtpolizei
konnte vor Ort einen Tatverdächtigen
festnehmen. Es handelt sich dabei
um einen 17-jährigen Eritreer. Nach
den weiteren Tätern wird noch gefahndet. Das Opfer musste mit
schweren Kopfverletzungen ins Spital
gebracht werden. Das Motiv und der
genaue Tathergang sind noch unklar.
Die weiteren Ermittlungen in diesem
Fall werden durch die Kantonspolizei
Zürich und die zuständige Jugendanwaltschaft geführt.
Personen, die zwischen 3 und
3.20 Uhr im Hinterhof an der Molkenstrasse 8 (bei der Post Aussersihl)
oder im Bereich des Helvetiaplatzes
Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Kantonspolizei Zürich, Telefon 044 247 22 11,
zu melden. (pd.)
12
Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
AU TO M O B I L
Wenn selbst Freiheit sehr edel sein darf
Menschen werden immer
älter und die Älteren immer
reisefreudiger. Das räumt
einem auf diese Gruppe abgestimmten Nischenprodukt
wie dem Mercedes Marco
Polo die allerbesten Marktchancen ein.
Stefan Lüscher
Nicht zu gross, nicht zu klein, für alle
Eventualitäten gewappnet sein und
doch schlank und kräftig genug für
jede Verrücktheit. Übersetzt auf ein
universell einsetzbares Reisefahrzeug
mit voller Alltagstauglichkeit ist der
neue Mercedes Marco Polo diesbezüglich bestens aufgestellt. Aktiven
Paaren beispielsweise, die in einem
dritten Frühling maximale Unabhängigkeit geniessen wollen, kann er als
echtes Traumauto dienen.
Die technische Basis kommt von
der neuen V-Klasse. Zugegeben: Eine
Länge von 5,14, eine Breite von 1,93
und eine Höhe von 1,98 Metern sind
keine Kleinwagenmasse. Aber man
kommt damit dank guter Übersicht
und einiger Assistenzsysteme überall
hin, auch auf jeden Parkplatz und in
jedes Parkhaus. Das ist im Vergleich
zu einem echten Wohnmobil ein entscheidender Vorteil.
Der Mercedes für Freiheit und Abenteuer: Der Marco Polo überzeugt mit Hochwertigkeit und pfiffigen Details.
ner Westfalia entwickelt, findet sich
auf der linken Seite hinter dem Fahrsitz in hochwertiger Ausführung und
stimmigem Design eine komplette
Kücheneinheit mit rundem Waschtrog, kleinem Gasherd und einer
Kompressorkühlbox mit 40 Liter Inhalt. Dazu kommen edle Glasabdeckungen, diverse durchdachte Ablagefächer und Schubladen, ein innenbeleuchteter Kleiderschrank, ein atmosphärisches Innenlichtkonzept in
LED-Technik und ein sehr edler Bodenbelag in Yachtoptik, der viel zum
hochwertigen Lounge-Ambiente des
Marco Polo beiträgt.
Werden die beiden Rückenlehnen
der längs verschiebbaren Zweiersitzbank umgeklappt, entsteht binnen
Sekunden ein 2,03 mal 1,13 Meter
grosses Doppelbett. In der Liegeposition wird automatisch Luft aus den
Sitzwangen gepresst, sodass nichts
die Schlafqualität trübt. Zudem hebt
sich die Sitzbank beim Umklappen
an, sodass die Gurtschlösser verschwinden. So eingebettet im gut isolierten Fahrzeug, schläft man fast wie
zuhause. Spezieller, nicht weniger
komfortabel und insofern praktischer, weil man unten nicht aufräumen muss, ist ein zweites Doppelbett,
das unter dem optional elektrischen
Aufstelldach wartet. Es ist gleich
gross wie das untere Bett und lässt
sich von einigermassen beweglichen
Leuten gut und sicher entern.
2,5 Tonnen Anhängelast
Als Antrieb dient ein hochmoderner
Vier-Zylinder-Turbodiesel mit zweistufiger Aufladung. Im 200 CDI entwickelt er 136 PS und 330 Newtonmeter Drehmoment, im 220 CDI sind
es 163 PS/380 Nm und im Topmodell
250 BlueTEC, das serienmässig mit
einer 7-Gang-Automatik ausgerüstet
ist, generiert er 190 PS/440 Nm bei
einem Normverbrauch von 6,2 Litern
auf 100 Kilometer. Angetrieben werden die Hinterräder, als Option können die Marco-Polo-Modelle, was
sich von der Bestimmung nicht nur
für Schweizreisen aufdrängt, mit
4Matic-Allradantrieb
ausgerüstet
Ab 68 000 Franken zu haben
Gaskocher, Kühlschrank und zwei Doppelbetten, eines im Fond, eines unter dem Aufstelldach.
werden. Damit wird der Abenteuerfaktor nochmals deutlich gesteigert
und unbefestigten Passagen der Respekt genommen.
Wer mag, kann obendrein noch
bis 2500 Kilogramm Anhängelast
mitschleppen. Inklusive der umfangreichen
Marco-Polo-Zusatzausstattung beträgt das Leergewicht beim
Modell mit Hinterradantrieb 2440 Ki-
logramm. Bei normaler Fahrweise ist
dies kaum spürbar. Weder in Kurven
noch an Steigungen kommt man sich
je überladen oder ausgepowert vor,
im Gegenteil schätzt man stets eine
souveräne Fortbewegung, wie man
sie von diesem Premiumprodukt erwartet. Das Markenzeichen Marco
Polo steuert den erweiterten Abenteuergeist, die Unabhängigkeit und
Fotos: zvg.
den Wellnessfaktor auf Reisen zur
ansonsten bekannten V-Klasse aus
Stuttgart bei. Eine voll ausgestattete
Wohnburg mit voller Unabhängigkeit
will und kann der Mercedes Marco
Polo nicht sein. Sowohl ein WC als
auch eine Nasszelle fehlen ihm. Ansonsten hat er aber alles an Bord,
was ein Paar und zwei Gäste auf Reisen brauchen. Gemeinsam mit Part-
Auch ein Campingtisch, zwei Gartenstühle, eine abnehmbare Markise
und unzählige von Profis mit viel
Herzblut ausgedachte Details gehören zum Marco Polo, der damit schon
ab Werk eine von den Einsatzmöglichkeiten deutlich erweiterte Dimension eines ansonsten durchaus alltagstauglichen Fahrzeugs darstellt.
Das macht ihn faszinierend und verleiht ihm das Prädikat Traumauto.
Ab 68 000 Franken ist er zu haben. Das Topmodell 250 CDI 4Matic
kostet allerdings einiges mehr und
kommt auf 75 580 Franken.
C-Max verbessert und S-Max ganz neu aufgelegt
Heckklappe und einem Einparkassistenten mit erweiterter Funktionalität
zum Einsatz. Zudem wird das Notbremssystem ActiveCity Stop jetzt sogar bis zu Tempo 50 aktiv. Die Verbesserungen hinsichtlich der Fahrdynamik umfassen straffere Aufhängungslager, neu abgestimmte Stossdämpfer sowie eine elektronisch unterstützte Servolenkung, die mehr
Präzision und Stabilität ermöglicht.
Ford rüstet seine MinivanPalette technisch stark auf.
So wird der neue S-Max
künftig auch als 4×4 angeboten, während der
C-Max Detailverbesserungen
anzubieten hat.
Klaus Schumacher
In Sachen Preispolitik hält sich Ford
beim allerdings erst ab September
erhältlichen S-Max noch bedeckt. Ansonsten aber lässt man in allen optischen und technischen Belangen die
Katze frühzeitig aus dem Sack. Da
gibt es nichts, was die zweite Generation nicht noch besser kann als der
Vorgänger.
Im Erscheinungsbild wählte man
den Weg der sanften Erneuerung. Mit
leicht zurückversetzter A-Säule und
dem nun etwas höher platzierten
Trapezgrill wirkt der neue S-Max
schlanker und damit sportlicher.
Technisch massiv aufgerüstet
Technisch richteten die Verantwortlichen allerdings mit der grossen Kelle an. Da wurden Fahrwerk und Geräuschdämmung spürbar verbessert.
Und wer in entsprechender Situation
in Sachen Antrieb sommers und winters auf Nummer sicher gehen will,
ordert optional den Allradantrieb.
Neue Motoren, weniger Verbrauch
Die beiden Ford-Vans: Ein Facelifting bekam der C-Max. Der ganz neue S-Max kommt im Herbst.
Dieser leitet im Extremfall bis zu 100
Prozent der Vortriebskraft an die entsprechende Achse. Der sowohl als
Fünf- wie auch als Siebenplätzer angebotene S-Max hat aber auch sicherheitstechnisch viel zu bieten. Ein
innovatives Fahrer-Assistenzsystem
schützt vor Bussen nach sich ziehenden Tempoverschärfungen. Die LEDScheinwerfer
bieten
blendfreies
Fernlicht. Und der Pre-Collisions-Assistent inklusive Fussgängererkennung reduziert die Gefahr von Zusammenstössen mit Fahrzeugen oder
Personen. Zudem erhöht die optiona-
le Frontkamera mit der Split-ViewTechnologie die Sicherheit beim Verlassen von Parkbuchten oder auch
bei schlecht einsehbaren Situationen
an Kreuzungen. Insgesamt 20 Technologieneuerungen spendiert Ford
seinem Neuling. Da mögen folgerichtig auch die Antriebsaggregate nicht
hintanstehen. Mehr Leistung und
Laufruhe bei bis zu sieben Prozent
weniger Verbrauch inklusive StoppStart-System heisst die Prämisse.
Und alles unter der strengen Euro-6Abgasnorm. Bei den Ottomotoren
bieten sich der 160 PS leistende 1,5-
Foto: zvg.
Liter-Turbo sowie der Zweiliter-EcoBoost mit 240 PS und Sechsgangautomatik an. Die Fraktion der Selbstzünder hat als Topaggregat den
Zweiliter-Bi-Turbo mit 210 PS und
Doppelkupplungsgetriebe anzubieten.
Drei weitere Varianten mit Turbo
verfügen über eine Leistung von 120,
150 und 180 PS.
Ein umfangreiches Innovationspaket hat Ford ebenfalls für den C-Max
geschnürt. Dieser zeigt sich mit dem
schmucken Familiengesicht seiner
Markenbrüder. Erstmals kommt der
C-Max mit einer sensorgesteuerten
Die wichtigste Änderung im Motoren-Portfolio betrifft die neuen 1,5-Liter-EcoBoost-Benziner, die die 1,6-Liter-Motoren ersetzen. Unverändert
indessen die Leistung von 150 resp.
182 PS. Der 1-Liter-Dreizylinder mit
100 oder 125 PS bleibt ebenfalls im
Programm. Bei den Selbstzündern
löst das neue 1,5-Liter-Aggregat den
alten 1,6-Liter ab. Mit 120 PS (plus 5)
mehr Leistung und um sechs Prozent
reduziertem Verbrauch. Und sogar
um 17 Prozent weniger Kohlendioxid
als sein Vorgänger stösst der überarbeitete Zweiliter-Turbodiesel mit 150
oder 170 PS aus. Die Preise für die in
den Ausstattungsvarianten Trend, Titanium und Titanium X angebotenen
C-Max und Grand C-Max starten bei
den Benzinern ab 24 450 Franken,
bei den Dieselmotoren ab 29 450
Franken. Für den Grand C-Max werden 1000 Franken extra in Rechnung
gestellt.
Stadt Zürich
Nr. 21
21. Mai 2015
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Immunologe Beda Stadler mit Babette Sigg, Präsidentin Konsumentenforum.
Denise Laufer, Swissholdings, Dominik Banny und Natasja Sommer, Japan Tobacco International, Marcel Kreber, Direktor Schweizer BrauereiVerband (v.l.).
BP-Tankstellenleiterin Susanna Gubelmann (l.), Silvia Chiarello, Coiffeursalon.
Alkoholverwaltung erhält «Rostigen Paragraphen»
«Der Apéro riche ist keine Schnapsidee», scherzte Moderator Reto
Brennwald am Schluss der Veranstaltung. Zusammen mit Zoe Torinesi
führte er durch den Abend des «Rostigen Paragraphen» im Zürcher Club
Aura. Der «Rostige Paragraph» wird
jährlich von der IG Freiheit für das
dümmste und unnötigste Gesetz vergeben. Nationalrat Gregor A. Rutz,
Präsident der IG Freiheit, konnte den
Preis heuer Fritz Etter, Direktor der
eidgenössischen Alkoholverwaltung
(EAV), überreichen.
Der Sieger wurde durch ein Internet-Voting bestimmt. Die EAV wollte
Tragtaschen für Spirituosen mit ent-
sprechendem Aufdruck verbieten,
weil diese Plastiksäcke eventuell in
einer Zweitverwendung auch zum
Transport anderer Waren benutzt
werden könnten.
Die Aufschrift auf einem Plastiksack dürfte indes kaum eine konkrete
Auswirkung auf das Trinkverhalten
der einzelnen Person haben, befand
die IG Freiheit, und ausserdem müsste auch die Selbstverantwortung
mehr im Zentrum stehen. Ebenso
solle die unternehmerische Freiheit
besser geschützt werden, denn immerhin handle es sich um eine traditionelle Schweizer Marke (Anm.: Appenzeller Alpenbitter).
Strafrechtsprofessor und NR Daniel Jositsch, NR Doris
Fiala, Präsidentin Swiss Plastics.
Auch die weiteren Nominierten
entbehrten durch ihre teilweise absurde Regulierungswut nicht der Realsatire. Für reale Satire und entsprechende Lacher sorgte am Abend Comedian und Arzt Fabian Unteregger
mit Imitationen bekannter Politiker.
Leider nehme die Kreativität in
Bezug auf unnötige Gesetze und Verbote kaum ein Ende, ist sich Rutz sicher. Daher stehe bereits fest, dass
auch 2016 wieder ein «Rostiger Paragraph» verliehen werde. Dann feiert die Auszeichnung, mit der auch
schon die Hafenverwaltung der Zürcher Polizei oder Moritz Leuenberger
geehrt wurde, ihre 10. Auflage.
Fritz Etter, Direktor der Eidg. Alkoholverwaltung (l.), nahm den Preis aus
der Hand von IG-Freiheit-Präsident Gregor A. Rutz mit Humor entgegen.
Susanne Brunner, Delegierte Economiesuisse, NR und Braumeister
Alois Gmür.
NR und Bankier Thomas Matter
(l.), Andri Silberschmidt, Präsident
Jungfreisinnige ZH.
Moderatoren Reto Brennwald und Zoe Torinesi, Comedian Fabian Unter- Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband (l.),
egger, Gregor A. Rutz, NR und IG-Freiheit-Präs. (v.l.).
Hans-Ulrich Bigler, Direktor Gewerbeverband.
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Zürich West
Nr. 21
21. Mai 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Donnerstag, 21. Mai
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Aufstieg zum Autor
Zum 70. Geburtstag
des
niederländischen
Autors
Maarten t’Hart
erscheint
die
1984 erschienene Autobiografie
auf
Deutsch. «Das Paradies liegt hinter mir» beschreibt die Jugendjahre des Autors. Als er den Namen Maarten erhielt, gab es in
nächster Umgebung bereits sechs
Personen mit demselben Vor- und
Nachnamen. Das hat ihn in seiner
Jugend sehr beschäftigt und ihm
seine «Nichteinmaligkeit» bewusst gemacht. Er wuchs in einer
Familie aus Handwerkern, Bauern und Totengräbern auf. Sein
Bildungshunger ermöglichte ihm
jedoch ein Studium und eine Karriere als Schriftsteller. Musik
spielt in seinem Leben eine grosse Rolle. Wenn jedoch Vater und
Mutter zu Hause waren, war
nicht daran zu denken, dass der
junge Maarten das einzige Radio
auf das einstellte, was sein Vater
als «kranke» Musik bezeichnete.
Es ist die Geschichte eines
Einzelgängers, gespickt mit Anekdoten. Unterhaltsam und selbstironisch lässt er uns teilhaben an
seinem Aufstieg vom Metzgergehilfen zum gefeierten Autor.
10.00 Tagung: «Art Schools and Artistic PhD – Reality and Necessity». Konferenzsprache ist Englisch. Während zweier Tage (21. und 22. Mai)
wird an der Zürcher Hochschule der Künste über
die künstlerische Promotion an Kunsthochschulen diskutiert. Programm: www.zhdk.ch/conference_ phd. Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96.
13.30 Preisjassen: Schieber mit zugelosten Partnerinnen und Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstr. 186.
14.30 Unterhaltung: Das Duo Heinz & Heinz unterhält mit Musik und lädt zum Tanz ein. Alterszentrum Grünau (Cafeteria), Bändlistrasse 10.
17.00 «The Wild Ones 2»: Tanz, Choreografien von
Paul Lansley, Denise Lampart, Marco Weber u. a.
Regie: Jochen Heckmann. Mit Studierenden der
Höheren Fachschule für zeitgenössischen und urbanen Bühnentanz. Reservation sehr empfohlen:
[email protected]. Kulturmarkt, Aemtlerstr.
23.
18.00 Vernissage: Studierende der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit präsentieren ihre Projekte
zum Thema «Engagiert altern im Langstrassenquartier». Anschliessend Apéro. Quartierzentrum
Aussersihl, Hohlstrasse 67.
19.00–21.00 Vortrag: «Sicher ist sicher». Referenten: Maria Messmer-Capaul, Fachstelle für präventive Beratung im Alter; Roger Grab, Polizist
und Sicherheitsberater Kriminalprävention. Moderation: Angela Kessler, Sozialdienst St. Konrad.
Anschliessend Apéro (kostenlos). Pfarreizentrum
St. Konrad, Fellenbergstrasse 231.
19.00 Generalversammlung: Gewerbeverein Kreis 5
Züri West. Novotel Zürich City-West, Schiffbaustrasse 13.
19.30 GV der Nachbarschaftshilfe Kreis 9: Kath. Kirche Heilig Kreuz (Grosser Saal), Saumacker. 83.
20.00 «The Wild Ones 2»: Tanz, Choreografien von
Paul Lansley, Denise Lampart, Marco Weber u. a.
Regie: Jochen Heckmann. Mit Studierenden der
Höheren Fachschule für zeitgenössischen und urbanen Bühnentanz. Reservation empfohlen: [email protected]. Kulturmarkt, Aemtlerstr. 23.
Freitag, 22. Mai
12.30–13.15 «Grün über Mittag»: Bepflanzungskonzepte der neuen Stadtgärtnerei. Führung: Andreas Meili, Fachbereichsleiter Stadtgärtnerei. Keine
Anmeldung erforderlich, Eintritt frei. Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27 25.
14.30 Klavierkonzert: Mit Shirin Wälchli. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130.
17.00 «The Wild Ones 2»: Tanz, Choreografien von
Paul Lansley, Denise Lampart, Marco Weber u. a.
Regie: Jochen Heckmann. Mit Studierenden der
Höheren Fachschule für zeitgenössischen und urbanen Bühnentanz. Reservation empfohlen: [email protected]. Kulturmarkt, Aemtlerstr. 23.
20.00 Generalversammlung: Quartierverein Triemli.
19 Uhr: Imbiss. Restaurant Oberes Triemli (1.
Stock), Birmensdorferstrasse 535.
20.00 «The Wild Ones 2»: Tanz, Choreografien von
Paul Lansley, Denise Lampart, Marco Weber u. a.
Regie: Jochen Heckmann. Mit Studierenden der
Höheren Fachschule für zeitgenössischen und urbanen Bühnentanz. Reservation empfohlen: [email protected]. Kulturmarkt, Aemtlerstr. 23.
Dienstag, 26. Mai
14.30 Hausführung: Mit Informationen rund um einen Umzug ins Alterszentrum Limmat. Treffpunkt: Eingangshalle. Anmeldung nicht erforderlich. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
20.00 «NahReise»: Beat Sterchi liest aus seinem
Roman «Blösch». Stadtgärtnerei, Zentrum für
Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27 25.
20.00 «Here Comes the Sun»: Schauspiel von Tanztheater Dritter Frühling, Regie: Angelika Ächter &
Roger Nydegger, mit Alojz J. Cerar, Helmut Dasing, Anton Fluckiger, Anton Häni u. a. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
Mittwoch, 27. Mai
10.00 Orientierung: Willy Furter, alt Gemeinderat/Kantonsrat, orientiert über die Abstimmungsvorlagen vom 14. Juni. Alterszentrum Langgrüt,
Langgrütstrasse 51.
14.30 Musik zu Tanz und Unterhaltung: Das Duo
Schuler unterhält mit lüpfigen Volksweisen und
Schlagern. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
20.00 «Here Comes the Sun»: Schauspiel von Tanztheater Dritter Frühling, Regie: Angelika Ächter &
Roger Nydegger, mit Alojz J. Cerar, Helmut Dasing, Anton Fluckiger, Anton Häni u. a. Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
ANZEIGEN
Maarten t’Hart. Das Paradies liegt hinter
mir: meine frühen Jahre. Piper.
Ein leises Buch
«Das Mädchen
mit den Orangenpapieren»
ist der erste literarische Text
des Schauspielers und Publizisten
Hanns
Zischler. Er erzählt uns in 20 kurzen Kapiteln
die Geschichte des jungen Mädchens Elsa, das Mitte der 1950er
Jahre mit seinem verwitweten
Vater von Dresden in ein Dorf in
Bayern gezogen ist. Zigaretten
heissen hier Zuban und Motorräder Zündapp.
Während sieben Monaten begleiten wir Elsa im Alltag. Die
Mitschüler belächeln Elsa wegen
ihres Dialekts, trotzdem findet sie
bald Freunde: Pauli, der sie oft
auf dem Schulweg begleitet, der
Lehrer Kapuste, der seinen Schülern fast unlösbare Rätsel mit auf
den Weg gibt, und die Obsthändlerin, die für Elsa die Orangenpapierchen aufhebt. Diese hauchdünnen Papierchen, in denen vor
Jahrzehnten die Orangen eingepackt waren, sind Elsas Sammelleidenschaft. Die farbigen Bilder
darauf sind für sie das Fenster
zur Welt und Sinnbild fürs Erwachsenwerden. Auf einem mit
diesen Papierchen übersäten Bett
macht sie auch ihre ersten sexuellen Erfahrungen.
Es ist ein leises Buch, wunderschön geschrieben und mit Beschreibungen fast wie Fotos.
Hanns Zischler. Das Mädchen mit den Orangenpapieren. Galiani.
Foto: zvg.
Mittagstisch hilft Erdbebenopfern
Die Erdbebenopfer in Nepal brauchen weiterhin Unterstützung, um nach
der Katastrophe weiterleben und die Infrastruktur wieder aufbauen zu
können. Am «Zümis», dem Mittagstisch der Reformierten Kirche Industriequartier, kocht die nepalesische Gemeinschaft das traditionelle Dhal
Bhat, ein nepalesisches Currygericht. Der «Zümis» findet am 12. Juni ab
12 Uhr im Kirchgemeindehaus an der Limmatstrasse 114 statt. Kosten
pro Person: 11 Franken oder mehr. (e.)
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Hier spielt die Volksmusik
Der Kantonalverband Zürich
des Verbands Schweizer
Volksmusik organisiert
am 31. Mai erneut einen
Zürcher Ländlersunntig.
Die Stadt Zürich war früher einmal
eine Hochburg der Schweizer Volksmusik, und so entstand der heutige
Anlass 1989 als «Züribergstubete»
im damals weitherum legendären
und heute nicht mehr existierenden
Restaurant Morgensonne beim Zoo.
Bis heute wird die Veranstaltung
nach dem gleichen und erfolgreichen
Konzept des verstorbenen Gründers
Beni Grimm in und um die Stadt Zürich durchgeführt. 2001 wurde der
Anlass in «Zürcher Ländlersunntig»
umbenannt.
Gastwirte kommen für Gagen auf
In elf Gaststätten wird am Sonntag,
31. Mai, von 14 bis 18 Uhr Volksmusik in ganz verschiedenen Stilrichtungen zu hören sein. Alle Lokale sind
sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, sodass Parkplatzsorgen entfallen. Der Eintritt in
den Wirtschaften ist selbstverständlich frei. Der Zürcher Ländlersunntig
wird mitgetragen durch die Gastwir-
Die Ländlerkapelle Urs Brühlmann kommt ins Restaurant Falcone. Foto: zvg.
te, die für die Gagen aufkommen,
und viele weitere Sponsoren und
Gönner, die diese Veranstaltung unterstützen.
Im Anschluss an die Nachmittagsvorträge findet ab 18.30 Uhr im Restaurant Farbhof in Zürich-Altstetten
eine Abschlussstubete statt. Mitmachen werden Musiker der Nachmittagsformationen, aber auch andere
Musikanten, die sich spontan dazugesellen möchten, sind dazu herzlich
eingeladen, sodass dann echte Stubetenstimmung aufkommen wird. Im
Verteilgebiet von «Zürich West» tre-
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
Nähatelier: Do, 21. Mai, 15 Uhr.
Werken für Erwachsene: Do, 21. Mai,
19 Uhr.
Deutsch singen und muszieren: Di,
26. Mai, ab 9.20 Uhr.
Grill am graade Dunschtig: 28. Mai, ab
18 Uhr.
nachBAR: Do, 28. Mai, 21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung im GZ: jeden
1. und 3. Dienstag, 9.30 bis 11 Uhr.
Anlaufstelle Kinderbetreuung im GZ: jeden 1. und 3. Dienstag im Monat,
9.30 bis 11 Uhr.
Räume zum Mieten: Infos im GZ.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Rollender Donnerstag: 21./28. Mai, 9
bis 11 Uhr für Kinder bis 4 Jahre.
Malatelier: Do, 21./28. Mai, 15.30 bis
18 Uhr für Kinder ab 2 Jahren und
Erwachsene.
Chumm-in-Stall: Do, 21./28. Mai, 15
bis 16 Uhr, geführte Rundgänge.
Erlebnisgarten: So, 24., Mo, 25. Mai, 9
bis 18 Uhr offen.
Cafeteria: So, 24./Mo, 25. Mai, 14.30
bis 18 Uhr offen.
Rollender Montag: 25. Mai, 15 bis 17
Uhr für Kinder bis 6 Jahre.
Basteln Klein mit Gross: Di, 26. Mai,
14.30 bis 18 Uhr.
Werken: Mittwoch, 27. Mai, 14.30 bis
18 Uhr.
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Werken: Do, 21. Mai, 9.30 bis 11.30
Uhr, für Kleinkinder ab 2½ Jahren
und Familien.
Mütter-/Väterberatung: Di, 26. Mai,
9.30 bis 11.30 Uhr.
Frühlings-/Sommerwerken: Di, 26. Mai,
14.30 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab
3 Jahren, auf dem Spielplatz oder in
der Werkstatt.
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
www.gz-zh.ch/3
Sommergrill: Jeden Mittwoch von 18
bis 21 Uhr. Treffpunkt: in der Cafeteria.
Betongiessen: Mi, 27. Mai, 14 bis 17
Uhr. Kinder unter 7 Jahren bitte in
Begleitung.
ANZEIGEN
ten folgende Formationen auf: Restaurant Farbhof, Badenerstrasse 753
in Altstetten: ab 14 Uhr Schabernack
SZ, ab 18.30 Uhr Schlussstubete für
jedermann. Restaurant Sternen, Albisriederstrasse 371 in Albisrieden:
ab 14 Uhr Kapelle Alpstää-Nixe, AI.
Restaurant Lindenhof, Dachslernstrasse 5 in Altstetten: ab 14 Uhr Lutere-Buebe, SG. Restaurant Falcone,
Birmensdorferstrasse 150 in Wiedikon: ab 14 Uhr Ländlerkapelle Urs
Brühlmann, SZ. (e.)
Das vollständige Programm unter www.
vsv-zh.ch Rubrik Ländlersunntig.
Promotion an
Kunsthochschulen
Während zweier Tage wird an der
Zürcher Hochschule der Künste
(ZHdK) im Toni-Areal über die künstlerische Promotion an Kunsthochschulen diskutiert. Die Tagung mit
Wissenschaftlerinnen und Künstlern
internationaler
Kunsthochschulen
und Forschern der ZHdK ist öffentlich und kostenlos. (pd.)
Donnerstag und Freitag, 21. und 22. Mai,
jeweils 10 Uhr. Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96. Konferenzsprache ist Englisch.
Programm: www.zhdk.ch/conference_phd.
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