Es war noch nie die richtige dabei

Land & Leben | 12. November 2015 | Salzburger Bauer
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Symbolfoto paffyfotolia.com
lebensfragen
single in der Landwirtschaft
„Es war noch nie
die Richtige dabei“
angehender Bauer, 35 Jahre
Ich führe gemeinsam mit meinen Eltern einen
Vollerwerbsbetrieb, übergeben ist der Betrieb noch nicht – aber
komplett an mich verpachtet. Meine Eltern liegen mir aber täglich
in den Ohren, dass ich doch endlich mal eine Bäuerin heimbringen soll. Ich halte das schon fast nicht mehr aus. Natürlich wäre
Es ist einzig und alleine Ihre
Entscheidung, ob Sie sich für
ein Leben alleine oder in Partnerschaft entscheiden. Warum aber Ihre Eltern ein „Problem“ damit haben? Hier lässt
sich nur mutmaßen, da ich sie
alle ja nicht persönlich kenne,
aber: Sie schreiben, dass Sie
gemeinsam mit den Eltern einen Vollerwerbsbetrieb führen,
den Sie gepachtet haben. Vielleicht möchten sich Ihre Eltern schön langsam von Arbeit
und Verantwortung zurückziehen? Könnten Sie den Betrieb
es schön, mit einer netten Frau durchs Leben zu gehen. Aber es
war halt einfach noch nie die Richtige dabei. Und ich komme alleine auch gut zurecht. Der Hof ist so aufgestellt, dass ich mit der
Arbeit gut zurande komme. Mir bleibt sogar noch ausreichend
Zeit für den Verein und meine Kumpels. Ich habe kein Problem
damit, „Single“ zu sein. Warum haben die Eltern eines?
Erika Trampitsch
Akademische Supervisorin
[email protected]
alleine – ohne die Mithilfe Ihrer
Eltern – führen? Wer versorgt
Haus und Hof, wenn Vater und
Mutter älter werden und nicht
mehr als „Arbeitskräfte“ zur
Verfügung stehen? All diese
Fragen u. v. m. könnten bei den
Eltern Zukunftssorgen auslösen – ganz aus der Betrachtung
des Erlebten und den Werten
Ihrer Eltern. Vielleicht können
sie es sich schwer vorstellen,
dass – falls Sie wirklich ohne
Partnerin bleiben – Ihnen eine
alleinige Betriebsführung (vielleicht mit entsprechender Umstrukturierung) gelingen mag?
Ein ernsthaft dazu geführtes
Gespräch mit den Eltern, nämlich Verständnis für deren Sorgen zeigen, ihnen Ihre Zukunftsideen wissen lassen ... kann
vielleicht aufs Erste Entspannung bringen. Gerne begleite
ich ein Familiengespräch.
Schreiben Sie uns
Erika Trampitsch beantwortet Ihre
Fragen.
Lebensqualität Bauernhof
Kennwort „Lebensfragen“
Ing.-Ludwig-Pech-Straße 14,
5600 St. Johann; Tel. 0664/4105065
E-Mail: lebensfragen-bauernhof@
lk-salzburg.at
Diese Form der Beratung ersetzt
in keinster Weise ein persönliches
Gespräch mit der Beraterin.
Wir bitten um Verständnis, dass Erika
Trampitsch nicht alle Briefe persönlich
beantworten kann.
Lq bauernhof
Hier ist der Mensch im Mittelpunkt
U
nzählige
Bäuerinnen
und Bauern aus ganz
Österreich nehmen jährlich das Rehabilitationsangebot
des Klinikums Bad Gastein in
Anspruch und nutzen die umfassenden Therapien sowie das
radonhaltige
Thermalwasser
zur Erholung von Operationen
und Erkrankungen. Aber es ist
nicht nur das Therapieangebot, das von den Patienten besonders geschätzt wird – es ist
die familiäre Atmosphäre und
die Tatsache, dass der Mensch
im Mittelpunkt steht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO
definiert Gesundheit wie folgt:
„Gesundheit ist ein Zustand
des vollständigen körperlichen,
geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheiten oder Gebrechen.“ Im Klinikum Bad
Gastein wird dies gelebt.
Seit nunmehr sieben Jahren
besteht eine enge Kooperation
zwischen dem Klinikum und
Lebensqualität Bauernhof Salzburg. Persönliche (Beratungs-)
Gespräche und Vorträge zur seelischen und geistigen Gesundheit sind ebenso fix im Angebot verankert wie die 14-tägigen
Gesprächsrunden mit Erika
Trampitsch. Dabei können, fern
von den Belastungen des Alltages, Bäuerinnen und Bauern
in einer Gruppe von Gleichgesinnten über ihre ganz persönlichen
(Lebens-)Erfahrungen
sprechen. Elisabeth Neureiter
Aktionstag
Den Besuchern des Aktionstages
von Lebensqualität Bauernhof am
Fr, dem 27. November ab 14 Uhr
im Klinikum Bad Gastein wird ein
buntes Programm rund um das
Leben und Arbeiten am Bauernhof
geboten. Highlight ist der humorvolle Blick hinter die Kulissen
des bäuerlichen Arbeitsalltages.
Susanne Fischer und Erhard
Reichsthaler machen Hoffnung,
dass Zusammenleben gut gelingen
kann, wenn man sich einige Dinge
zu Herzen nimmt. Beginn jeweils
um 15 und um 19 Uhr.