Ratgeber Winterfütterung zum Herunterladen

Wie wird es richtig gemacht?
Die Vogelfütterung im Winter ist ein umstrittenes
Thema. Selbst unter den Naturschützern gibt es
zwei Lager. Die Argumente für und gegen die Winterfütterung sind zahlreich. Der Ökolöwe hält eine
artgerechte Fütterung grundsätzlich für richtig, jedoch sollten bestimmte Dinge dabei beachtet werden. Die Vögel werden Ihnen das gute Futter und
die entsprechenden hygienischen Bedingungen danken.
Abgesehen vom durchgängigen Zufüttern im Winter kann unseren Vögeln ganzjährig geholfen werden, indem naturnahe Bereiche erhalten und
geschaffen werden. Das Pflanzen von Bäumen
sowie beerentragenden Sträuchern und Hecken ist viel sinnvoller als eine ausschließliche
Winterfütterung, da naturnahe Bereiche im Wohnumfeld den Vögeln das ganze Jahr über Nahrung liefern sowie genügend Lebensraum und
Nistmöglichkeiten bereitstellen. Samentragende
Kräuter können bis in den Winter stehen- und Obst
und Beeren für Amsel, Drossel und Co. hängengelassen werden!
Unsere Hauskatzen bereiten den Vögeln das ganze
Jahr über Schwierigkeiten. Deshalb empfielt es sich,
sie nicht zu lange und vor allem nicht nachts im
Garten herumstromern zu lassen.
Übrigens: Wasservögel finden das ganze Jahr über
ausreichend Nahrung und bedürfen keiner Fütterung. Futterreste in Gewässern führen zu einer
Nährstoffzunahme und der Sauerstoffgehalt des Gewässers nimmt ab. Dies führt zu einer verminderten
Wasserqualität und wirkt sich für viele Wasserbewohner schädigend aus.
Auf www.oekoloewe.de finden Sie weitere
nützliche Informationen zum Thema Vogelfütterung.
Kontakt & Informationen:
Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.
Haus der Demokratie, 1. OG links
Bernhard-Göring-Str. 152
04277 Leipzig
Telefon: 0341-3065-185
Telefax: 0341-3065-179
Internet: www.oekoloewe.de
Winterfütterung heimischer
Vogelarten
Ein kleiner Ratgeber
Öffnungszeiten Büro und Umweltbibliothek:
Mo. - Do.: 9 Uhr - 12 Uhr / 13 Uhr - 18 Uhr
Fr.: 9 Uhr - 12 Uhr
Projekt Natur- und Artenschutz
Telefon: 0341-3065-171
E-Mail: [email protected]
www.oekoloewe.de/artenschutz.html
Naturschutzwerkstatt
Nistkästen und Nisthilfen schon fertig
zusammengebaut oder als Bausatz mitnehmen.
Telefon: 0341-3065-171
www.oekoloewe.de/werkstatt.html
Umweltbibliothek Leipzig
Futter für Leseratten! Über 20.000 Medien hält
unsere Bibliothek zur kostenlosen Ausleihe für Sie
bereit.
Telefon: 0341-3065-180
www.umweltbibliothek-leipzig.de
Spendenkonto
Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.
Sparkasse Leipzig
Konto 112 113 15 61
BLZ 860 555 92
Foto: JPW. Peters / pixelio.de
Wann soll gefüttert werden?
• bei geschlossener Schneedecke
• bei mehrtägigen Frostperioden
• Im Winter durchgängig und regelmäßig füttern,
am besten morgens und nachmittags! Es
empfiehlt sich, die Vögel bereits vor dem ersten
Schnee anzufüttern, damit sie sich an die
Futterstelle gewöhnen können.
Wo sollte man füttern?
• Die Tiere sollten sich bei der Nahrungsaufnahme
ungestört fühlen.
• Der Futterplatz sollte von drei Seiten frei ersichtlich sein, um das Anpirschen von Fressfeinden
(Katzen, Marder u.a.) zu verhindern; die vierte
Seite sollte sich in ca. 2 Meter Entfernung zu
einem Dickicht befinden, um scheuen Vögeln
den Zugang zum Futterplatz zu erleichtern.
• Das Futterhäuschen in mindestens 1,50 Meter
Höhe aufhängen.
• Bitte darauf achten, dass die Futterstellen nicht
in direkter Nähe von Fensterscheiben aufgestellt
werden, da Singvögel die Glasscheibe nicht
wahrnehmen können und die Gefahr besteht,
dass sie dagegen fliegen.
Merkmale für gutes Vogelfutter:
• Das Vogelfutter sollte kein Ambrosia enthalten,
denn dieses kann beim Menschen sehr leicht
Allergien auslösen.
• Das Futter ist von einer Vogelschutzorganisation zertifiziert.
• Die Ausgangsstoffe des Futters wurden
mehrfach gereinigt und enthalten kaum noch
Verschmutzungen.
• Beim Fressen des Futters bleiben kaum Reste
zurück. Reste weisen im Allgemeinen auf
Füllmaterial des Herstellers und somit auf
minderwertiges Futter hin!
Futterdarreichungsformen:
Wer braucht welches Futter?
Futterhäuschen
• in einer Höhe von mindestens 1,50 Meter
aufhängen
Futtersäcke, Futterglocken
• Kunststoffnetze mit Nüssen und
selbstgemachtem Fettfutter
Futtersilo
• kann große Mengen an Futter speichern
Futtersäule
• sehr hygienisch, einfach zu reinigen
Körnerfresser (Bsp.: Meise, Kleiber, Fink, Zeisig,
Sperling, Ammer):
• Sonnenblumenkerne, Freiland-Futtermischungen (im Zoofachhandel erhältlich), auch mit Haferflocken, Sämereien und Kleie angereicherter
Rindertalg oder Kokosfett
• im Vogelhäuschen füttern
Foto: Uschi Dreiucker / pixelio.de
Weichfutter- und Insektenfresser (Bsp.: Rotkehlchen, Haubenlerche, Zaunkönig, Baumläufer,
Amsel, Star):
• Rosinen (ungeschwefelt), Obst, Nüsse, Samen,
Haferflocken, Kleie, im Herbst gesammelte und
getrocknete Beeren von Eberesche, Liguster, Holunder, Weißdorn, Mehlbeere
• an Bodenfutterstelle füttern
Feldvögel (Bsp.: Lerche, Ammer, Feldsperling, Rebhuhn, Fasan):
• Getreide (Mais, Weizen, Hanf, Hirse usw.), Eicheln, Bucheckern, Vogelbeeren, Rosinen (ungeschwefelt), Kohl, Rüben zum Auspicken, Salat
• Bodenfutterstellen auf offenen Flächen (in Nähe
von Gebüschen oder aufgehäuften Dornenzweigen/ Sträuchern, für Fasane an breiten Hecken,
Gehölzgruppen, Böschungen)
Auf Hygiene beim Futterplatz achten!
Aber Achtung:
• Den Futterplatz regelmäßig von Kot und Nahrungsresten reinigen, um die Ausbreitung von
Krankheiten und Schimmel zu verhindern.
• Darauf achten, dass das Futter weitgehend trocken bleibt, denn in durch Regen und Schnee
aufgeweichten Körnern findet man viele Krankheitserreger.
• Keine Speisereste sowie gesalzene Körner
verfüttern! Besonders Gewürztes und Fettiges
vermeiden!
• Kein Brot zu fressen geben, da dieses den Magen aufquillt!
• Das Futter muss immer frisch sein, also am
besten zweimal täglich wechseln!