Neue Statistiken zur Sicherheit im Straßenverkehr

Europäische Kommission - Pressemitteilung
Neue Statistiken zur Sicherheit im Straßenverkehr: weitere Anstrengungen
zur Rettung von Menschenleben auf den Straßen der EU erforderlich
Brüssel, 31. März 2016
Die heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten Statistiken zur
Straßenverkehrssicherheit 2015 bestätigen, dass die Straßen Europas nach wie vor die
sichersten der Welt sind, auch wenn die Zahl der Verkehrstoten in jüngster Zeit langsamer
zurückgeht.
Die heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten Statistiken zur Straßenverkehrssicherheit
2015 bestätigen, dass die Straßen Europas nach wie vor die sichersten der Welt sind, auch wenn die
Zahl der Verkehrstoten in jüngster Zeit langsamer zurückgeht.
Im vergangenen Jahr starben auf den Straßen in der EU 26 000 Menschen, das sind 5500 weniger als
im Jahr 2010. Allerdings ist auf EU-Ebene keine Verbesserung gegenüber 2014 zu verzeichnen.
Außerdem gab es nach Schätzungen der Kommission 2015 auf den Straßen der EU 135 000
Schwerverletzte. Die mit Toten und Verletzten im Straßenverkehr verbundenen sozialen Kosten
(Rehabilitation, Gesundheitsversorgung, Sachschäden usw.) werden auf mindestens 100 Mrd. EUR
geschätzt.
Dazu die für Verkehr zuständige EU-Kommissarin Violeta Bulc: „Jeder Tote oder Schwerverletzte ist
einer zu viel. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten beeindruckende Ergebnisse bei der
Verringerung der Zahl der Verkehrstoten erzielt, der gegenwärtige Stillstand ist jedoch alarmierend.
Wenn Europa sein Ziel einer Halbierung der Zahl der Verkehrstoten bis 2020 erreichen soll, muss noch
viel mehr getan werden. Ich fordere die Mitgliedstaaten auf, im Hinblick auf die Rechtsdurchsetzung
und die Durchführung von Kampagnen größere Anstrengungen zu unternehmen. Dies mag mit Kosten
verbunden sein, sie sind jedoch nichts im Vergleich zu den sozialen Kosten in Höhe von 100 Mrd. EUR,
die durch Tote und Verletzte im Straßenverkehr entstehen. Die Kommission wird sich ihrerseits
weiterhin in den Bereichen einsetzen, in denen sie einen eindeutigen europäischen Mehrwert erbringen
kann. Die Zukunft der Straßenverkehrssicherheit wird zunehmend durch Technologie und Innovation
mitgestaltet. Auf mittlere bis lange Sicht birgt beispielsweise das vernetzte und automatisierte Fahren
ein großes Potenzial zur Verhinderung von Kollisionen und wir arbeiten hart an der Schaffung des
richtigen Rahmens dafür.“
Die durchschnittliche Zahl der Verkehrstoten war 2015 mit 51,5 je 1 Mio. Einwohner ähnlich hoch wie
in den vorangegangenen beiden Jahren. Diese Verlangsamung – im Vergleich zur erheblichen
Verringerung der Zahl der Verkehrstoten um 8 % in den Jahren 2012 und 2013 – ist auf mehrere
Faktoren zurückzuführen, beispielsweise die zunehmende Interaktion zwischen ungeschützten und
motorisierten Verkehrsteilnehmern in unseren Städten. Zu den gefährdeten Verkehrsteilnehmern (u. a.
Fußgänger und Radfahrer) zählt auch ein Großteil der 135 000 Personen, die nach Schätzungen der
Kommission[1] 2015 im Straßenverkehr verletzt wurden. Die Kommission veröffentlicht erstmals eine
solche Zahl, da die EU-Mitgliedstaaten mittlerweile begonnen haben, vergleichbare und zuverlässige
Daten zu Schwerverletzten im Straßenverkehr mitzuteilen. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg zu
einem europäischen Konzept zur Verringerung der Zahl der Schwerverletzten.
Aus den länderspezifischen Statistiken (siehe unten) geht hervor, dass hinsichtlich der Zahl der
Verkehrstoten in der EU nach wie vor große Unterschiede bestehen, wenngleich diese Kluft sich jedes
Jahr verringert. Einige Länder, die traditionell bessere Zahlen aufwiesen, verzeichneten diesmal
weniger Fortschritte, während sich in drei der Mitgliedstaaten mit der höchsten Zahl von Verkehrstoten
die Straßenverkehrssicherheit verbessert hat.
Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit in der EU
Um das strategische Ziel einer Halbierung der Zahl der Straßenverkehrstoten im Zeitraum 2010-2020
erreichen zu können, müssen weitere Anstrengungen unternommen werden. Hier sind hauptsächlich
die Mitgliedstaaten gefragt, da die meisten laufenden Maßnahmen auf nationaler und lokaler Ebene
durchgeführt werden: sie betreffen die Durchsetzung der Straßenverkehrsvorschriften sowie Ausbau
und Instandhaltung der Infrastruktur, aber auch Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen. Die
Europäische Kommission wird dort tätig, wo ein eindeutiger EU-Mehrwert besteht, beispielsweise durch
den Erlass von Rechtsvorschriften, die die grenzüberschreitende Ahndung von Verkehrsdelikten
ermöglichen, oder die Festlegung technischer Sicherheitsnormen für Infrastruktur und Fahrzeuge. Die
Kommission überwacht die Lage aktiv, gibt Anregungen und unterstützt die Mitgliedstaaten bei der
Verbesserung ihrer Leistung durch den Austausch von Daten, Kenntnissen und Erfahrungen sowie
bewährter Verfahren.
Dank technologischer Durchbrüche in den letzten zehn Jahren wurde die Fahrzeugsicherheit stark
verbessert. Die erheblichen Fortschritte bei Innovation und Technologie haben das Potenzial, die
Sicherheit im Straßenverkehr in Zukunft wesentlich zu erhöhen, insbesondere im Bereich der
Fahrzeugautomatisierung und Konnektivität. Um den Weg für die Automatisierung und ein besseres
Verkehrsmanagement zu bereiten, beabsichtigt die Kommission, im zweiten Halbjahr 2016 einen
Masterplan für die Einführung kooperativer intelligenter Verkehrssysteme (ITS) für die wechselseitige
Kommunikation zwischen Fahrzeugen bzw. Fahrzeugen und der Straßeninfrastruktur zu entwickeln.
Dank solcher Systeme können Fahrzeuge direkt durch andere Fahrzeuge (z. B. bei einer Vollbremsung)
oder über die Infrastruktur (z. B. Hinweis auf eine Baustelle im vorausliegenden Straßenabschnitt)
gewarnt werden.
Weitere Informationen
MEMO/16/864
Arbeit der Kommission im Bereich der Straßenverkehrssicherheit und Statistiken zur EUStraßenverkehrssicherheit
Folgen Sie uns auf Twitter:
@Bulc_EU
@Transport_EU
Anhang
Straßenverkehrstote pro eine Million Einwohner – vorläufige Länderstatistiken für 2015
2014 2010 2010
2014
2015
2015
2015
Belgien
77
65
67
4%
-10 %
Bulgarien
105
91
95
4%
-12 %
Tschechische
77
65
70
7%
-8 %
Republik
Dänemark
46
32
30
-8 %
-35 %
Deutschland 45
42
43
3%
-5 %
Estland
59
59
50
-15 %
-16 %
Irland
47
42
36
-15 %
-22 %
Griechenland 112
73
74
2%
-36 %
Spanien
53
36
36
0%
-32 %
Frankreich
64
53
54
2%
-13 %
Kroatien
99
73
82
13 %
-18 %
Italien
70
56
56
1%
-17 %
Zypern
73
52
66
27 %
-5 %
Lettland
103
106
94
-11 %
-14 %
Litauen
95
91
82
-10 %
-19 %
Luxemburg 64
64
58
-9 %
0%
Ungarn
74
63
66
3%
-13 %
Malta
36
24
26
10 %
-27 %
Niederlande 32
28
28
0%
-12 %
Österreich
66
51
56
10 %
-14 %
Polen
102
84
77
-8 %
-25 %
Portugal
80
61
60
-2 %
-33 %
Rumänien
117
91
95
4%
-21 %
Slowenien
67
52
58
11 %
-13 %
Slowakei
65
48
51
6%
-22 %
Finnland
51
42
48
15 %
-3 %
Schweden
Vereinigtes
Königreich
EU
28
28
27
-2 %
0%
30
29
29
-1 %
-4 %
63
51
51,5
1%
-17 %
[1] Daten von 2014.
IP/16/863
Kontakt für die Medien:
Alexis PERIER (+32 2 296 91 43)
Jakub ADAMOWICZ (+32 2 29 50595)
Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail