Datum: 14.10.2015 Saldo 8024 Zürich 044/ 253 83 30 www.saldo.ch Medienart: Print Medientyp: Publikumszeitschriften Auflage: 63'842 Erscheinungsweise: 20x jährlich Themen-Nr.: 528.003 Abo-Nr.: 528003 Seite: 12 Fläche: 49'984 mm² Checks für Senioren machen Strassen nicht sicherer Autofahrer über 70 durchschnittlich 30 Personen bei Autounfällen, die von müssen ihre Fahrüber 70-jährigen Autofahtauglichkeit ärztlich rern verursacht wurden. Bei prüfen lassen. Neue 12 Opfern handelte es sich um Studien zeigen: Das andere Verkehrsteilnehmer, bei den andern 18 Verkehrsbringt nichts. toten um die älteren Fahrer Der Medizincheck für ältere Fahrer ist auch nicht geeignet dazu, potenzielle Unfallver- Wolfgang Fasten- meier, Unfall- utofahrer in Däne- selbst. Zum Vergleich: Bei forscher, München mark müssen seit die- Autounfällen, für die unter sem Jahr ab 75 zum Alter sagt nichts über die Ver- Fahrtauglichkeitstest. Bisher lag die Grenze bei 70 Jahren. In den Niederlanden gilt dieselbe Regelung seit 2014. Nationalrat Maximilian Reimann (SVP) fordert nun, dass kehrssicherheit des Indivi- 25-jährige Fahrer verantwortlich waren, starben durchschnittlich 31 Menschen pro Jahr. Bei 18 von ihnen handelte es sich um andere Verkehrsteilnehmer. In 13 Fällen kamen die jungen sich auch in der Schweiz Unfallverursacher selbst ums Autofahrer erst ab 75 alle zwei Leben. Fazit: Jüngere Fahrer Jahre vom Arzt begutachten sind eine grössere Gefahr für lassen müssen. Er begründet andere als ältere Lenker. das damit, dass ältere Fahrer «Geschäftemacherei und aus Deutschland, Frankreich Diskriminierung» und Österreich gar keine Unfallforscher erklären das Tests machen müssten. Seine damit, dass zwar die LeisInitiative kommt demnächst tungsfähigkeit Älterer am ins Parlament. Steuer mit den Jahren abDie Fakten sprechen dafür, nimmt. Die meisten können die obligatorischen Tests für das aber kompensieren, weil ältere Fahrer ganz abzuschaf- sie viel Fahrroutine haben duums aus.» Für ihn sind die Reihenuntersuchungen älterer Fahrer «Geschäftemacherei und ein Akt der Diskrimi- ursacher zu identifizieren. Hausärzte messen bei über 70-jährigen Lenkern bloss den Blutdruck, fragen nach Leiden, Alkohol- und Dro- «Für jedes entdeckte schwarze Schaf werden bei Gesundheitschecks fälschlicherweise 20 weisse Schafe aus dem Verkehr gezogen» nierung einer Gruppe». In der Schweiz haben rund genkonsum, machen Seh400 000 unter 25-Jährige und 550 000 über 70-Jährige AutoFührerausweise. Die Gesundheitschecks tests und Mentalchecks. Laut internationalen Studien zu staatlich verordneten Fahreignungstests von Senioren ausgewertet: «Keine Studie fen. Denn die Kontrolle gilt und seltener schnell oder an- zeigt ein positives Ergebden Falschen. Von Senioren getrunken fahren. Viele ver- nis.» Denn ältere Fahrer ver- meier «für ein entdecktes stelle für Unfallverhütung: fahren mehr Velo. Dabei sind Fastenmeier lässt sich «aus diesen Messwerten nicht auf die tatsächliche Fahreigder Älteren machen zudem nung einer individuellen die Strassen nicht sicherer. Person schliessen». Der führende deutsche Un- Die Checks älterer Fahrer fallforscher Wolfgang Fas- richten sogar Schaden an: tenmeier hat alle wichtigen Denn man zieht laut Fastenschwarzes Schaf fälschlicher- weise mindestens 20 weisse Schafe aus dem Verkehr». Zudem geben viele Senioren aus Angst vor der Prüfung am Steuer geht nämlich keine zichten auf gefährliche Manö- ursachen nur selten schwere frühzeitig den Führerausbesondere Gefahr für andere ver und Nachtfahrten, oder Unfälle. Und nur einer von weis ab, obwohl sie noch siaus (saldo 7/11). Das zeigen die sie sind nur auf ihnen be- 20 000 Fahrern ist in der cher Auto fahren. Sie gehen Statistiken der Beratungs- kannten Routen unterwegs. Schweiz pro Jahr überhaupt dann mehr zu Fuss oder Der österreichische Unfall- in einen Unfall verwickelt. Von 2011 bis 2014 starben auf forscher Ralf Risser sagt: «Das «Checks lassen keine Schweizer Strassen jedes Jahr Schlüsse zu» Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen sie jedoch weniger gut geschützt als im Auto und wer- ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59391978 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 14.10.2015 Saldo 8024 Zürich 044/ 253 83 30 www.saldo.ch Medienart: Print Medientyp: Publikumszeitschriften Auflage: 63'842 Erscheinungsweise: 20x jährlich Themen-Nr.: 528.003 Abo-Nr.: 528003 Seite: 12 Fläche: 49'984 mm² den bei einem Verkehrs- Checks für Senioren vor über muss. unfall eher verletzt oder ge- 40 Jahren nie wissenschaft- Die Heraufsetzung des tötet. Denn ältere Körper lich untersuchen lassen, ob Testalters auf 75 Jahre hätte sind viel verletzlicher als diese etwas nützen. zumindest einen Vorteil: Die jüngere. Für die Unfallforscher Ris- Zahl der Älteren, die zu UnTests in 40 Jahren noch ser und Fastenmeier sind die recht den Fahrausweis vernie ausgewertet Zwangstests sinnlos - egal, lieren, würde reduziert. Das Bundesamt für Strassen ob ein Autofahrer schon mit EricBreitinger hat seit der Einführung der 70 oder erst mit 75 antreten FORUM Finden Sie die Fahrtauglichkeitstests für Senioren sinnvoll? Schreiben Sie an: saldo, Postfach 723, 8024 Zürich, redaktion..saldo.ch. Oder diskutieren Sie im Internet Senior am Steuer: Ältere Fahrer verursachen selten schwere Unfälle Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen unter ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 59391978 Ausschnitt Seite: 2/2
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