Burg Wissem Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf Ausstellungen

BURG WISSEM
TROISDORF
BILDERBUCHMUSEUM
MUSIT – Museum für Stadt- und
Industriegeschichte Troisdorf
PROGRAMM 2016
1
Bilderbuchmuseum
08.11.2015 – 14.02.2016
Im tiefen dunklen Wald
Originalillustrationen
aus der Sammlung
des Bilderbuchmuseums
zum Thema Wald
15.11.2015 – 06.03.2016
Zwergenwelten
in Burg Wissem
21.02.2016 – 15.05.2016
Die Häschenschule
MUSIT
13.03.2016 – 05.06.2016
Paula, Emil, Franz, Sofie
und die andern
TRAXLERs BILDERBÜCHER
22.05.2016 – 26.06.2016
Masoud Sadedin:
Kunstbücher
12.06.2016 – 28.08.2016
Das ist doch keine Kunst
Comics und Cartoons zwischen
Shit happens, Nichtlustig und
Schönen Töchtern
Bildunterschriften Titel (von links nach rechts):
Erfinderclub Troisdorf e.V. | Edith Robarts: »The Swiss Family Robinson«. Illustrated by John Hassall, London et al: Blackie and Son
[um 1910] | Puppe, Foto: Frank Georgy | Květa Pacovská, Illustration zu »Rotkäppchen«, MinEdition, 2007 | Leonard Erlbruch,
Schimpanse, Freie Arbeit, o.J. | Wolf Erlbruch, Illustration zum Buch »Frau Meier, die Amsel«, Peter Hammer Verlag, 1995 |
Steffen Missmahl, Freie Arbeit, 2014 | Nikolaus Heidelbach, Illustration zu »Die Heinzelmännchen von Köln«, Emons Verlag, 2007 |
Hans Traxler, Illustration zu »Willi, der Kater, der immer größer wurde«, Carl Hanser Verlag, 2014 | Fritz Koch-Gotha, Illustration zu
»Die Häschenschule«, Alfred Hahns Verlag, 1924 | Joscha Sauer, »Nicht lustig! 2«, 2004 | Leonard Erlbruch, Illustration zu »Der wilde
Arthur«, Bohem Press, 2016 | Masoud Sadedin, Freie Arbeit, 2010 | Hans Traxler, Zeichnung aus Skizzenbuch, o.J. | Pieter Kunstreich,
Illustration zu »Ernesto und Ernestine auf Schatzsuche«, Verlag Pro Juventute, 1994 | Schaufenster Hertie, Foto, 1970
03.07.2016 – 18.09.2016
Robinson und Robinsonaden
Die Sammlung Reinhard Stach
03.09.2016 – 06.11.2016
Väter und Söhne II:
Wolf und Leonard Erlbruch
25.09.2016 – 13.11.2016
Alles in Allem:
Hefte, Schachteln und Bücher
von Steffen Missmahl
20.11.2016 – Februar 2017
Rotkäppchen
und der böse Wolf
17.04.2016 – 16.10.2016
Guggenheim meets Troisdorf
László Moholy-Nagys Gemälde
und das Troisdorfer Trolit
18.09.2016 – 13.11.2016
Schaufenster Hertie
»Alles was das Herz begehrt«
ab 23.10.2016
Junge Erfindungen
Der Erfinderclub Troisdorf e.V.
B I L D E R B U C H M U S E U M
HERZLICH WILLKOMMEN IM
BILDERBUCHMUSEUM
Im Mittelpunkt des Museumskomplexes Burg Wissem steht Europas einziges
Spezialmuseum für künstlerische Bilderbuchillustration, historische und
moderne Bilderbücher sowie Künstlerbücher! Die Geburtsstunde unseres
Bilderbuchmuseums schlug 1982, als der Troisdorfer Kaufmann und passionierte Sammler Wilhelm Alsleben seiner Heimatstadt seine Sammlung von
rund 350 originalen Buchillustrationen, zahlreichen Lithosteinen, Holzdruckstöcken und einigen Tausend Bilderbüchern schenkte. Durch Ankäufe und
Schenkungen ist das Museum seither systematisch ausgebaut worden.
Heute präsentiert es neben den eigenen Sammlungen ein interessantes und
vielseitiges Wechselausstellungsprogramm.
Das historische Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem das Bilderbuchmuseum untergebracht ist, und die aus der Renaissancezeit stammende Remise
bilden ein einzigartiges Ensemble, das zuletzt im Rahmen der Regionale 2010
durch einen Neubau ergänzt werden konnte. Dieser Westflügel beherbergt
u.a. die Tourist-Information, das Portal Wahner Heide oder auch das Museum
für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (MUSIT). Die idyllische Lage des
Museumskomplexes am Rande der Wahner Heide schlägt einen Bogen von der
Natur zur Kultur. Das weitläufige Naturschutzgebiet lädt zu Wanderungen ein.
Der angrenzende Park mit Wildgehegen und Spielplätzen machen das Museum
zu einem beliebten Ausflugsziel für Jung und Alt.
Auch 2016 werden wir Ihnen ein abwechslungsreiches Museumsprogramm
präsentieren. Zu sehen sind thematische und monographische Ausstellungen
im Bereich Bilderbuch. Darüber hinaus zeigen wir neue Folgen unserer Ausstellungsreihe über zeitgenössische Künstlerbücher.
Lassen Sie sich überraschen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Das Team des
Museums Burg Wissem
5
B I L D E R B U C H M U S E U M
08.11.2015 – 14.02.2016
Pieter Kunstreich, Illustration (Ausschnitt) zum Buch »Ernesto und Ernestine auf Schatzsuche«, Verlag Pro Juventute, 1994
Im tiefen dunklen Wald
Originalillustrationen aus der
Sammlung des Bilderbuchmuseums
zum Thema Wald
Anknüpfend an die Mitmachausstellung »Zwergenwelten« im Erdgeschoss
widmet sich die Bestandsausstellung mit Originalillustrationen aus unserer
Sammlung dem Thema Wald. Denn hier hausen nicht allein das Rumpelstilzchen und die sieben Zwerge, im Wald tauchen auch viele andere berühmte
Märchenfiguren auf wie z.B. Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder die Bremer
Stadtmusikanten. Neben Märchenillustrationen, in denen der Wald Schauplatz
und zugleich Symbol für die Grenze zwischen dem Bekannten und Fremden ist,
zeigt die Werkschau ebenso eine Vielzahl an Originalen aus Phantasiegeschichten, in welchen immer wieder auch der Wald den Handlungsort darstellt. Hier
erleben die Protagonisten ihre Abenteuer, hier begeben sie sich auf Suche oder
finden im Wald einen Raum der Geborgenheit. Ferner wirft die Ausstellung
einen naturkundlichen Blick auf das Thema und präsentiert Bilder, die den Wald
als faszinierenden Lebensraum mit seiner Vielzahl an Pflanzen und Tieren vorstellen. Die Bestandsausstellung versammelt Werke zahlreicher renommierter
Illustratoren, so z.B. Originale von Sibylle von Olfers, Beatrice Braun-Fock,
Lilo Fromm, Horst Lemke, Irmgard Lucht und Nikolaus Heidelbach.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
15.11.2015 – 06.03.2016
Nikolaus Heidelbach, Illustration zum Buch »Die Heinzelmännchen von Köln«, Emons Verlag 2007
Zwergenwelten
in Burg Wissem
Sie verstecken sich in den Wäldern und Bergen, schwirren durch die Lüfte,
leben im Wasser oder in der Nähe der Menschen: die Zwerge, die man nur mit
viel Glück zu sehen bekommt. Das ändert sich mit der Ausstellung »Zwergenwelten«, die seit dem 15. November 2015 im Bilderbuchmuseum zu sehen ist.
In dieser Ausstellung werden zahlreiche Bücher und Illustrationen zum Thema
»Zwerge« gezeigt. Dazu zählen Bilder zu den Märchen »Rumpelstilzchen« oder
»Schneewittchen und die sieben Zwerge« ebenso wie Bildwerke zu den Kölner
Heinzelmännchen oder Otfried Preußlers kleinem Wassermann. Zahlreiche
Mitmachstationen begleiten die Exponate und laden dazu ein, in die Welt der
Zwerge einzutauchen: Große und kleine Besucher können dabei selbst Stroh
zu Gold spinnen, das Haus der sieben Zwerge besuchen oder dem überlasteten
Schneider als »kleine Helfer« zur Hand gehen. Des Weiteren informiert die
Ausstellung interaktiv über wichtige Details im Leben der »kleinen Leute«.
So wird z.B. erläutert, wie die Zwerge zu ihren roten Mützen kamen, woher der
Begriff Liliputaner stammt oder was den Kabauter tatsächlich vom Klabauter
unterscheidet.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
21.02.2016 – 15.05.2016
Fritz Koch-Gotha, Illustration (Ausschnitt) zum Buch »Die Häschenschule«, Alfred Hahns Verlag, 1924
Die Häschenschule
Die Hasen, spätestens seit Albrecht Dürer hoppeln sie über Leinwände und
Buchseiten, aber besonders lieben sie die saftigen grünen Bilderbuchwiesen.
Zu den bekanntesten und beliebtesten Langohren gehören Lehrer und Schulkinder der Häschenschule, die der Zeichner Fritz Koch-Gotha (eigentlich
Friedrich Koch, 1877–1956) zusammen mit dem Textautor Albert Sixtus
(1892–1960) schuf. Seit der Erstausgabe von 1924 ist dieser Bilderbuchklassiker fast ununterbrochen im Handel erhältlich und fand Millionen Leserinnen
und Leser aller Altersstufen. Seine Langlebigkeit verdankt das Buch der künstlerisch gekonnten humoristischen Darstellung einer traditionellen Dorfschule,
bei der Koch-Gotha romantische Verklärung mit freundlicher Parodie und
sanftem Spott erfolgreich verbindet.
Die Ausstellung zeigt neben unterschiedlichen Buchausgaben das Manuskript,
Originalzeichnungen und die Deckelbildentwürfe und wird von einem umfangreichen museumspädagogischen Begleitprogramm für Familien und Schulen
umrahmt.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
13.03.2016 – 05.06.2016
Paula, Emil, Franz, Sofie
und die andern
Hans Traxler, Illustration (Ausschnitt) zum Buch »Paula die Leuchtgans«, Diogenes Verlag, 1998
TRAXLERs
BILDERBÜCHER
Hans Traxler, einer der fünf Zeichner der legendären »Neuen Frankfurter
Schule«, hat neben seinem Schaffen als treffsicherer und genau beobachtender, stets aktueller Cartoonist und Satiriker eine Reihe humorvoller und
poetischer Bilderbücher gezeichnet und geschrieben, angefangen von dem
fantasievoll-phantastischen Buch »Paula die Leuchtgans« aus dem Jahre 1998
bis hin zu seinem jüngsten Werk, dem genau beobachtenden, warmherzigen
Buch »Sofie mit dem großen Horn«, dem dritten Band seiner Alpentrilogie für
Kinder. Darüber hinaus hat er Texte und Textsammlungen anderer Autoren für
Kinder bebildert. Die Ausstellung präsentiert rund 60 Originalillustrationen von
Hans Traxler aus seinen unterschiedlichen Schaffensperioden und gibt so einen
Überblick über das Werk für Kinder dieses bedeutenden deutschen Zeichners.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
22.05.2016 – 26.06.2016
Masoud Sadedin: Freie Arbeit 2010
Masoud Sadedin:
Kunstbücher
Sein erstes Künstlerbuch stellte Masoud Sadedin während seines Studiums
fertig. Sadedin war 21, das Buch hatte 1000 Seiten und es dauerte 3 Monate,
um es zu beenden. In diesem Buch hielt Sadedin überwiegend Erinnerungen
aus seiner Kindheit und seiner uralten Heimatstadt Semnan fest. Semnan liegt
an der nördlichen Seite der Salzwüste Irans, etwa 200 km östlich von Teheran
entfernt. Seitdem ist das Zeichnen in den Heften für Masoud Sadedin eine
intime und genussreiche Beschäftigung, eine Art zu sich selbst zu finden und
sich in jedem Blatt neu zu entdecken. Gelenkt durch diese Intention entstanden in den letzten 38 Jahren zahlreiche Zeichnungen in Büchern, die Sadedin
bislang noch niemandem, auch seinen engsten Freunden noch nicht, zeigte.
Mit ihren expressiven Figurationen, abstrakten Zeichnungen, überarbeiteten
Fotos sind die Künstlerbücher für Masoud Sadedin wie Tagebücher und Ausdruck seiner Verbundenheit mit der Kunst.
2006 präsentierte Masoud Sadedin bereits seine Zeichnungen im Bilderbuchmuseum Troisdorf, die für das Buch »Erinnerungen sind Querformat« (Goethe
& Hafis Verlag, Bonn) entstanden waren. Mit seiner jetzigen Ausstellung zeigt
er eine größere Auswahl und damit eine umfangreichere Präsentation seiner
Zeichnungen in Büchern.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
Comic-Porträts oben v.l. Ruthe, Flix, Sauer, 2015; Fotos unten v.l.: Ralph Ruthe (© Björn Gaus), Felix Görmann (© Flix), Joscha Sauer (© Sauer)
12.06.2016 – 28.08.2016
Das ist doch keine Kunst
Comics und Cartoons zwischen
Shit happens, Nichtlustig und
Schönen Töchtern
Drei der profiliertesten deutschen Comic- und Cartoonzeichner sind nach
ihrem ersten großen Auftritt in der LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
zu Gast in der Burg Wissem Troisdorf. Ralph Ruthe, Joscha Sauer und Flix
(Felix Görmann) bestimmen seit Jahren maßgeblich die Szene des deutschen
Comics und Cartoons und zeigen mit ihren Arbeiten deutlich die Übergänge
und Grenzen des Mediums auf. Ralph Ruthe ist besonders für seine täglichen
Katastrophen, die den Protagonisten in »Shit happens« geschehen, bekannt.
Bei Joscha Sauer finden neben den selbstmörderischen Lemmingen die Yetis
oder der in der Wand wohnende Herr Riebmann ebenso durchgehend Beachtung wie der Tod und sein Pudel, Fäkalini, Ninjas, Außerirdische oder die Wissenschaftler Wilson und Pickett. Während Ruthe und Sauer den Cartoon, also
das Einzelbild, bevorzugen, zeichnet Flix umfangreiche und manchmal an literarische Vorlagen angelehnte Comics. So werden hier Faust oder Don Quijote
höchst originell neu erzählt. Ist dies aber Kunst? Schauen Sie doch selbst.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
03.07.2016 – 18.09.2016
Edith Robarts: The Swiss Family Robinson. Illustrated by John Hassall, London et al: Blackie and Son [um 1910]
Robinson und Robinsonaden
Die Sammlung Reinhard Stach
Nur wenige Werke der Weltliteratur haben einen nachhaltigeren Einfluss auf
die Kinder- und Jugendliteratur ausgeübt als Daniel Defoes (1660–1731)
Roman »Das Leben und die seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe«, der
erstmalig 1719 in London erschien. Neben Übersetzungen entstanden schon
nach kurzer Zeit Bearbeitungen und Fortschreibungen, die sich zunehmend
an ein junges Lesepublikum richteten. Schon im 18. Jahrhundert begann sich
die Robinsonade von der literarischen Person »Robinson« zu emanzipieren
und es entstanden Gruppen- und Familienrobinsonaden (»Schweizerischer
Robinson«). Die »Robinsonade« als kinderliterarisches Genre stellt häufig das
Abenteuer und die erfolgreiche Bewährung in den Mittelpunkt der Erzählung
und greift gerne zu den Instrumenten der Modernisierung und der Genremischung. Von besonderem Interesse ist natürlich die Geschichte der Robinson-Illustration, die bereits seit der Erstveröffentlichung unser Bild des einsamen Helden wesentlich mitprägte. Schon im 18. Jahrhundert bildete sich eine
eigene Bildtradition aus, der fast alle Illustratorinnen und Illustratoren bis in die
Gegenwart verpflichtet blieben. Dank einer großzügigen Schenkung durch Frau
Maria Stach konnten mehr als 1000 Bücher, Medien und Dokumente zu diesem Themenkreis dem Sammlungsbestand des Bilderbuchmuseums hinzugefügt und unseren Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht werden.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
03.09.2016 – 06.11.2016
Oben links: Wolf Erlbruch, Gorki Park (Ausschnitt), Editorial-Illustration, 1982; oben rechts: Wolf Erlbruch, Illustration zum Buch
»Neues ABC-Buch für Kinder« (Ausschnitt), Verlag Antje Kunstmann, 2000; unten links: Leonard Erlbruch, Einsamer Jäger, Freie Arbeit,
o.J.; unten rechts: Wolf Erlbruch, Illustration zum Buch »Die große Frage«, Peter Hammer Verlag, 2004
Väter und Söhne II:
Wolf und Leonard Erlbruch
Früher war es oft so, dass zumindest eines der Kinder den Beruf erlernte, den
auch der Vater schon innehatte. Doch wie sieht dies heute z.B. im Fachbereich
Illustration aus? In der ersten Präsentation der Reihe »Väter und Söhne«,
die im Frühjahr 2013 erfolgte, zeigte das Bilderbuchmuseum eine Auswahl
von Arbeiten des Malers Karl Heidelbach (1923 – 1993) und seines Sohnes
Nikolaus (geb. 1955), einem der bekanntesten deutschen Illustratoren der
Gegenwart. Jetzt widmet sich das Bilderbuchmuseum dem Vater-SohnKünstlerpaar Wolf und Leonard Erlbruch.
Der Durchbruch als Bilderbuchillustrator gelang dem Absolventen der Essener
Folkwang Schule Wolf Erlbruch 1989 mit dem Buch »Vom kleinen Maulwurf,
der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat«. Seitdem – und hier ist
die Rede von mehr als 25 Jahren – prägte Wolf Erlbruch einen neuen Bilderbuchstil, der die Entwicklung der Bilderbuchkunst maßgeblich beeinflusste.
Seinem Sohn Leonard widmete Wolf Erlbruch das gleichnamige Bilderbuch
»Leonard« (1991). Leonard, 1984 geboren, begann nach dem Abitur mit dem
Studium der Illustration an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Im Februar 2013 absolvierte er sein Diplom, illustrierte aber während seines
Studiums bereits mehrere Kinderbücher in verschiedenen Verlagen. Neben
seinen illustrativen Arbeiten setzt sich Leonard Erlbruch mit der Kunst der
freien Grafik auseinander, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt werden wird.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
25.09.2016 – 13.11.2016
Steffen Missmahl, Freie Arbeit, 2014
Alles in Allem:
Hefte, Schachteln und Bücher
von Steffen Missmahl
Der Kölner Grafiker Steffen Missmahl ist vor allem als Buchgestalter und Buchsammler hervorgetreten. Aber neben dieser Beschäftigung mit den Büchern
anderer Künstler hat er seit seinem Kunststudium in den 1970er Jahren ein
eigenständiges künstlerisches Werk in Form von analogen und digitalen Collagen
sowie Künstlerbüchern in unterschiedlichen Techniken geschaffen. Missmahls
Arbeiten sind gekennzeichnet durch eine Lust am Experimentieren und der
Kombination unterschiedlichster Fundstücke sowie durch einen feinsinnigen,
oft hintergründigen Humor und einen überraschenden Sprachwitz.
Die Ausstellung gibt erstmals einen Einblick in sein künstlerisches Werk und
zeigt sowohl eine Auswahl der seit den 1970er Jahren entstandenen Künstlerbücher als auch der begleitenden Papierarbeiten. Zur Ausstellung erscheinen anstelle eines Katalogs ein Künstlerbuch in limitierter Auflage sowie eine
Künstlerzeitung.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
20.11.2016 – Februar 2017
Květa Pacovská, Illustration (Ausschnitt) zum Buch »Rotkäppchen«, MinEdition, 2007
Rotkäppchen
und der böse Wolf
Le petit chaperon rouge, Little Red Riding Hood oder Krasnaja Schapotschka,
kaum ein Märchen ist bekannter und beliebter als die Geschichte von Rotkäppchen und dem Wolf. Bevor die Geschichte durch Charles Perrault im Jahre
1697 erstmalig aufgezeichnet wurde, fand sie in verschiedenen französischen
Regionen mündliche Verbreitung. Von herausragender Bedeutung für das
Märchen ist natürlich der Text der Brüder Grimm, der das Bild vom Rotkäppchen stärker prägte als alle anderen Fassungen. Mit der Ausstellung »Rotkäppchen und der böse Wolf« gibt das Bilderbuchmuseum die Spannbreite der
Gestaltung und Interpretationen des berühmtesten deutschen Märchens der
Brüder Grimm im Bilderbuch wieder. In der ersten Etage des Museums
werden dabei die hauseigene Sammlung Waldmann und die in der Sammlung
des Bilderbuchmuseums befindlichen Bücher, Originale und Objekte umfangreich präsentiert. Im Erdgeschoss werden in Form einer Mitmach-Ausstellung
Illustrationen zu aktuellen Rotkäppchen-Bilderbüchern gezeigt. Sie stehen
in Bezug zu zahlreichen Mitmachstationen, bei denen die Kinder kreativ und
eigenständig das Märchen »Rotkäppchen« sehen und nachvollziehen können.
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B I L D E R B U C H M U S E U M
HERZLICH WILLKOMMEN
IM MUSIT
Das MUSIT nimmt innerhalb der rheinischen Museumslandschaft eine besondere Position ein. So wird hier exemplarisch am Beispiel der Gemeinde Troisdorf das Zusammenwirken und der Zusammenhang von industrieller Entwicklung, der Geschichte einzelner Wirtschaftsunternehmen und herausragender
Unternehmerpersönlichkeiten dargestellt. Dies geschieht unter besonderer
Berücksichtigung der sozialen, architektonischen und infrastrukturellen Entwicklung einer Industriestadt.
Die Ausstellung des MUSIT ist chronologisch gegliedert und beginnt mit dem
Leben um 1800. Textinformationen, anschauliches Bildmaterial, zahlreiche
Exponate und Hörstationen in der Ausstellung lassen im Zusammenspiel ein
lebendiges »Geschichtsbild« der Stadt Troisdorf und der Region entstehen.
»Vertiefungsebenen« zu ausgewählten Ausstellungsthemen wecken vor allem
das Interesse des Fachbesuchers. Aber auch die jüngeren Museumsbesucher
kommen nicht zu kurz: Interaktive Stationen, besonders aber Hörstationen, die
extra für Kinder aufbereitet wurden, entführen sie in das Leben einer anderen
Zeit.
Neben dem MUSIT bietet Burg Wissem zahlreiche Möglichkeiten für weitere
kulturelle Aktivitäten: Im alten Herrenhaus befindet sich das mit seiner Sammlung in Europa einzigartige Bilderbuchmuseum. Die historische Remise dient
als Ort für Ausstellungen, Eröffnungen, Lesungen und Konzerte. Das »Portal
zur Wahner Heide« informiert mit seiner interaktiven Ausstellung über das
Naturschutzgebiet und die Entwicklung der alten Kulturlandschaft.
Zur weiteren Erholung befinden sich in unmittelbarer Umgebung der Burg
Wissem ein »Pfad der Sinne«, ein Park mit Wildgehegen und ein Abenteuerspielplatz. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Das Team des
MUSIT – Museum für Stadt- und
Industriegeschichte Troisdorf
27
M U S I T
17.04.2016 – 16.10.2016
Abb. links: Patentschrift 379299, 1923; Abb. rechts: TROLIT-Werbung, 1928;
Abb. unten: Reproduktion (verkleinert) von Typ 2, Lázló Moholy-Nagy (Berlin 1930), Guggenheim, USA
Guggenheim meets Troisdorf
László Moholy-Nagys Gemälde
und das Troisdorfer Trolit
László Moholy-Nagy war einer der bedeutendsten Lehrer am Bauhaus (1923–
1928). Der ungarische Künstler war bekannt für seine Vorliebe, Kunstwerke
mit oder auf ungewöhnlichen Materialien entstehen zu lassen – wie auch bei
dem Gemälde »Typ 2« aus dem Jahr 1930, das sich heute in der Sammlung
des Solomon R. Guggenheim Museums in New York befindet. Über lange Zeit
wurde angenommen, dass das Kunststoff-Substrat, das als Trägermaterial für
das Gemälde dient, ein Phenolformaldehyd-Halbzeug namens Trolitan gewesen
sei. Neuerliche Untersuchungen, für die eine Kombination von Mikroskopie und
instrumenteller Analyse genutzt wurde, brachten zu Tage, dass der Kunststoff
tatsächlich Nitrocellulose (Cellulosenitrat) ist, der mit hohen Anteilen Gips
(CaSO4•2 H2O) gefüllt worden war. In Zusammenhang mit weiteren Informationen aus dem Archiv konnte schließlich geschlussfolgert werden, dass das
verwendete Material eher als der industriell hergestellte Kunststoff Trolit angesprochen werden sollte, der in derselben Fabrik wie Trolitan produziert worden
war: Die Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-Werke (RWS) in Troisdorf,
Deutschland. Diese erste analytische Beschreibung von Trolit gestattet neue
Einsichten in Moholy-Nagys unkonventionelle Materialauswahl.
29
M U S I T
18.09.2016 – 13.11.2016
Fotos: Heinz-Müller-Stiftung 1970 und 1983
Schaufenster Hertie
»Alles was das Herz begehrt«
Warenhäuser bieten verschiedenste Produkte aus unterschiedlichen Bereichen
unter einem Dach an. In Deutschland entstanden die ersten Warenhäuser
gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Am 1. März 1882 eröffneten Hermann und
Oskar Tietz in Gera ihr »Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß- und Wollwarengeschäft«. 100 Jahre später gab es 115 HERTIE-Häuser, zu denen auch
die heutigen Flaggschiffe der Kaufhausbranche wie Wertheim, Alsterhaus und
KaDeWe sowie Bilka gehörten. Troisdorfer konnten ab August 1970 »alles unter
einem Dach« einkaufen. Ein eigenes Parkhaus machte dies noch komfortabler,
vor allem den Transport der Einkäufe aus der Lebensmittelabteilung. In einem
Café-Restaurant konnten sich die Käufer vom »Einkaufsstress« erholen. Vierzehn Jahre später war die Kaufhausgeschichte für Troisdorf bereits wieder zu
Ende. Im Sommer 1984 wurde die Filiale an der Kölner Straße geschlossen.
Nach einer Zeit der raschen Expansion hatten massive Umsatzrückgänge den
Konzern zur Aufgabe von Standorten gezwungen. In der Ausstellung werden
vierzehn Jahre Warenhausgeschichte in Troisdorf noch einmal lebendig. Wir
laden Sie ein zu einer Zeitreise in die 1970er Jahre.
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M U S I T
ab 23.10.2016
Fotos: Erfinderclub Troisdorf e.V.
Junge Erfindungen
Der Erfinderclub Troisdorf e.V.
Der Erfinderclub Troisdorf e.V. wurde 2002 gegründet. Er weckt das Interesse
Jugendlicher an naturwissenschaftlich-technischen Fragestellungen, fördert ihre
Kreativität und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre innovativen Ideen als funktionstüchtige Modelle zu realisieren. Die jungen Erfinder können unter fachlicher
Anleitung Kenntnisse im Patentwesen und in der Patentrecherche erwerben.
Bei interessanten Erfindungen erhalten sie die Möglichkeit, diese auf der
Erfindermesse iENA in Nürnberg vorzustellen. Herausragende Erfindungen,
die die Jugendlichen des Erfinderclubs Troisdorf in letzter Zeit umsetzten, waren
der »Einkaufstrolley für Kleinwüchsige«, das »Gassiset 3 in 1«, der »Mülltonnenreiniger für den Hausgebrauch«, der »Scheibenwischerschoner«, der »FlipBasket« oder die »Schuhanziehhilfe«. Diese und andere Erfindungen werden
ab dem 23.10. 2016 in dem Ausstellungsraum des MUSITs zu sehen sein.
33
Foto: Marc Eickelmann, 2012
B I L D E R B U C H M U S E U M
B I L D E R B U C H M U S E U M
M U S I T
Wir danken allen Institutionen, Verlagen
und Personen, die das Bilderbuchmuseum
und das MUSIT unterstützen.
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Burg Wissem – Bilderbuchmuseum
der Stadt Troisdorf
Burgallee 1, 53840 Troisdorf
Öffnungszeiten
Di – Fr, 11 – 17 Uhr, Sa – So, 10 – 18 Uhr,
Montag geschlossen
Fon: 0 22 41 / 88 41-427
Fax: 0 22 41 / 88 41-865
[email protected]
www.bilderbuchmuseum.de
Eintrittspreise
Erwachsene 3,50 €, Kinder (3 – 14 Jahre)
1,50 €, Familientageskarte 10 € (Eltern mit
3 und mehr Kindern)
Ermäßigter Eintritt für Rentner ab 65,
Studenten, Auszubildende und Behinderte
(gegen Vorlage eines gültigen Ausweises) 2 €
MUSIT – Museum für Stadtund Industriegeschichte Troisdorf
Burgallee 1, 53840 Troisdorf
Eintritt mit Führung
Kinder (4 – 14 Jahre, Dauer ca. 90 Minuten,
max. 30 Kinder): pauschal 30 €, zuzügl. 1 €
reduziertem Eintritt pro Kind, Begleitpersonen
zahlen 2 € reduzierten Eintritt.
Bei Schulklassen und Kindergärten hat
eine Begleitperson freien Eintritt.
Erwachsene (Dauer ca. 60 Minuten,
max. 20 Erwachsene): pauschal 40 € zuzügl.
2 € reduziertem Eintritt pro Person
Fon: 0 22 41 / 88 41-456
Fax: 0 22 41 / 88 41-865
[email protected]
www.burgwissem.de
Anreise mit dem PKW
A 59 bis Ausfahrt Troisdorf, Beschilderung
Richtung Zentrum folgen, nach Kreisverkehr
Beschilderung Museum Burg Wissem folgen.
Anreise mit der Bahn
Bahnhof Troisdorf, dann Bus Nr. 501, 503,
507 und 508 in Richtung Siegburg bis
Ursulaplatz. Fußweg vom Bahnhof circa
15 Minuten.