A u s z u g A u s d e r s o f t wA r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 Mit freundlicher Genehmigung des www.projektmagazin.de Projekte mit rollierenden Prozessen effizient steuern Blue Ant 10.5 Flexible Ressourcenplanung für jede Phase im Projektlebenszyklus Elisabeth Wagner proventis GmbH Abb. 1: Startseite von Blue Ant mit individuell erstellbaren Quicklinks. Die webbasierte PM-Software Blue Ant ist ein vollumfängliches Tool für das unternehmensweite Projektmanagement. Dabei liegen die Stärken der Rundum-Plattform besonders in der Planung sowie dem Controlling: Die Funktionalität von Termin-, Ressourcen- und Kostenmanagement ist darauf ausgelegt, Projektfortschritt und Budget stets präzise im Blick zu behalten und die Rentabilität nicht aus den Augen zu verlieren. Ein weiterer funktionaler Schwerpunkt der Software liegt in der Einbindung und Unterstützung des gesamten Projektumfelds. Blue Ant verlinkt die Projektwelt mit der Linie über ein gemeinsames Ressourcenmanagement und integriert die Einzelprojekte in ein umfassendes Multiprojektmanagement mit hochwertigen Auswertungs- und Berichtsfunktionen. Für die aktuelle Version hat sich der Hersteller proventis u. a. darauf fokussiert, die Abstimmungsprozesse zwischen Projekt und PMO sowie Projekt und Ressourcenmanagement weiterzuentwickeln und zu verbessern. So wurden im Life Cycle Management die Workflows zwischen Projekt und dem übergeordneten Projektmanagement Office (PMO) ausgebaut. Zudem erweiterte der Hersteller die Ressourcenplanung in Richtung eines rollierenden Prozesses zwischen Projekt und Linie. Das Unternehmen wurde 2001 als Softwareund Beratungshaus in Berlin gegründet und beschäftigt zur Zeit 45 Mitarbeiter. Die Kernkompetenz liegt in der ständigen Weiterentwicklung der webbasierten Multiprojektmanagement-Software Blue Ant, deren Schwerpunkte auf Ressourcen- und Kostenplanung sowie auf dem Multiprojektmanagement liegen. Begleitend zur Einführung von Blue Ant beraten proventis und seine Partner-Unternehmen die Kunden bei der Erarbeitung von Projektmanagement-Werkzeugen und -Methoden. Blue Ant ist inzwischen bei rund 400 Unternehmen im Einsatz. Laut Hersteller sind Projekte mit bis zu 1.000 Vorgängen von Blue Ant gut handhabbar. Die Anzahl der Benutzer der derzeit größten aktiven Anwendung liegt bei etwa 900. A u s z u g A u s d e r s o f t wA r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 Phasendifferenzierung im Life Cycle Management Jedes Projekt hat unterschiedliche Phasen. Blue Ant ermöglicht es, diese klar voneinander abzugrenzen und Schutzmechanismen einzubauen, die den Zugang zur nächsten Phase erst dann ermöglichen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Zudem kann die Berechtigung für diese Freigabe an eine bestimmte Instanz gebunden sein. Vom Vorschlag zur formellen Projektidee Am Anfang des Lebenszyklus kann das PMO als Instanz eingesetzt werden, das alleine die Berechtigung hat, eine Projektidee als solche formell anzuerkennen. Der Antragsteller öffnet dazu ein Ticket der Kategorie »Projekt-Idee«. Anhänge, die tiefer gehende Informationen das PMO den Vorschlag als hinreichend relevant für ein Projekt betrachtet, überführt es die Idee elektronisch zur Genehmigung über den Befehl Aktion / Projektidee zur Genehmigung durch das PMO. Gibt es zu einer Projektidee mehrere Ideen-Tickets, kann das PMO diese markieren und über den Befehl markierte Tickets als Aktivität kopieren zu einem Projekt bündeln. Für schnelle Wege zu wichtigen Aufgaben und Übersichten gibt es in Blue Ant die Liste der Quicklinks, vergleichbar mit den Favoriten in den marktüblichen Webbrowsern. Über den Quicklink »Aktuelle Projektideen« beispielsweise verschafft sich das PMO einen schnellen Überblick über die aktuelle Ideenwelt. Die dort angezeigte Tabelle listet Basisdaten wie Ticket-Nummer, Bezeichnung, Ersteller, Erstelldatum usw. der chronologisch geordneten Projektideen auf. Ein Klick auf die Bezeichnung öffnet die Projektidee mit allen dahinterliegenden Informationen. Abb. 2: Jeder Statuswechsel in eine andere Projektphase ist eine bewusste Entscheidung. zur Projektidee enthalten, bleiben während des gesamten Genehmigungsworkflows mit dem Ticket verbunden. Alternativ kann der Antragsteller auch eine E-Mail an das PMO senden, das daraus selbst ein Ticket erstellt. Projekt-Ideen schnell erstellt Mit einem Klick auf das Ticket holt sich das PMO die Projekt-Idee auf den Bildschirm. Rückfragen werden über das Feld »Kommentar« gestellt und dort auch vom Ideengeber beantwortet. Wenn 2 Von der Projektidee zur Freigabe Der nächste Schritt liegt darin, dass die Idee in die Liste »Projekt zur PMO-Freigabe« aufgenommen wird, die im PMO ebenfalls über einen Quicklink abrufbar ist. Dafür müssen die Projektvorschläge bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, die vom PMO vorgegeben sind, wie z. B. eine grobe Zeit-, Ressourcen- oder Kostenplanung. Ist diese Hürde erfolgreich genommen, ist die nächste Stufe erreicht: Das Projekt zur Freigabe ist nun in den Dashboards der relevanten Per- A u s z u g A u s d e r s o f t wA r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 sonen, wie dem Projektleiter, dem PMO oder den Managern enthalten. Vom Dashboard aus können sich nun alle in der Projektakte bewegen. Projektpriorisierung mit Scoringmodell Soll die Projektpriorisierung mit einem elektronischen Scoringmodell unterstützt werden, gibt es eine weitere Möglichkeit: Je nachdem, welche Informationen benötigt werden, kann das PMO im Stammblatt entsprechende Punkte zur Bewertung ergänzen, z. B. Eigenschaften wie Strategiebeitrag, Relevanz oder rechtliche Aspekte. Werden diese Kriterien in einem Scoring-Template nun noch gewichtet, lässt sich automatisch eine Matrix erzeugen, die eine Priorisierung unterstützt. Auch eine grafische Aufbereitung, etwa die Platzierung der Projekte auf einer Nutzen-DringlichkeitMatrix, lässt sich auf Knopfdruck erzeugen. Projektart bestimmt den Projekt-Life-Cycle In Blue Ant sind für verschiedene Projektarten Life-Cycle-Prozesse hinterlegt. Über die Zuordnung des Projekts zu einer Projektart wie Organisationsprojekt, technisches Projekt, Bauprojekt etc. wird bestimmt, welchem Life Cycle es unterworfen ist. Die entsprechenden Akteure, die im Vorfeld vom Unternehmen für die jeweiligen Projektarten definiert wurden, werden automatisiert in das Projekt eingebunden. Der Projektstatus ist jederzeit einsehbar, wobei sich auch im Rückblick nachvollziehen lässt, wer das Projekt für welchen Status freigegeben hat und welche Informationen dabei hinterlegt wurden. Bei einem Statuswechsel können automatisch vordefinierte E-Mails versandt werden, um Beteiligte über den Vorgang zu informieren. Checklisten für erste Schritte proventis empfiehlt dem PMO bei der Zuweisung des Projekts, den Projektleitern eine zuvor als Vorlage definierte Checkliste bzw. ToDo-Liste mitzugeben, die erste wichtige zu erledigende Tasks zum Projektstart enthält. Das PMO kann mit diesen Listen später weiterarbeiten und sich anzeigen lassen, ob alle ToDos bearbeitet sind – eine nützliche Funktion auch für Freigaben wie Quality Gates. Extra Meilensteine für das PMO Interessant für das PMO ist die neue Möglichkeit, Projektinhalte punktuell mit einem LifeCycle-Controlling zu verknüpfen, indem es z. B. einen Meilenstein der Kategorie »Quality Gate« definiert und daran eine ToDo-Liste mit den Bedingungen hängt, die für die Abnahme erfüllt sein müssen. Auf Basis des Ergebnisses kann das PMO dann z. B. entscheiden, ob die nächste Phase oder ein Budget freigegeben wird. Auch hat das PMO die Möglichkeit, sich die Meilensteine eines bestimmten Typs aus allen Abb. 3: Quality Gates können als Meilenstein mit Abnahmebedingungen verknüpft werden. 3 A u s z u g A u s d e r s o f t wA r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 Projekten anzeigen zu lassen, auf Verschiebungen zu achten und den jeweils relevanten Projekten erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. verschieben, um Ressourcenengpässe zu vermeiden – wobei dieses Angebot natürlich für Projekte gilt, die noch nicht gestartet sind. Reporting auch mal ohne Mensch Verschiedene Ansichten zur Entscheidungsfindung Ergänzend zum Life Cycle umfasst Blue Ant einen Reporting-Prozess, der mit den Projektphasen verknüpft ist. Dieser Prozess definiert, in welcher Phase des Projekts welche Stelle einen Statusbericht erhalten soll und mit welchen Informationen. Für den Fall, dass die Projektleitung einen Statusbericht – aus welchen Gründen auch immer – einmal nicht abgibt, lässt sich nun auch im System einstellen, dass er automatisch aus den aktuellen Projektdaten erzeugt und versandt wird. Die persönliche Einschätzung der Projektleitung fehlt dann jedoch. Durchaus hilfreich kann es sein, dass sich auch Projekte einblenden lassen, die zwar gerade nicht aktiv, aber doch hilfreich für die aktuellen Planungen sind. Ihre Balken sind dann nicht blau, sondern grau dargestellt, und damit gut von den aktiven Projekten zu unterscheiden (Abb. 4). Um Entscheidungen auf eine valide Grundlage zu stellen, hat das PMO verschiedene Sichten zur Auswahl. So kann es sich z. B. über den Unterpunkt »Auslastungen« im Menü »Controlling« die Auslastungen je Skill anzeigen lassen. Auch Abb. 4: Die Sicht »Projektlandschaft« bietet dem PMO Berichts- und Planungsfunktionen gleichermaßen. Neue Funktionen für die Ressourcenplanung Zu den Stärken von Blue Ant gehören die vielseitigen Möglichkeiten, das Zusammenspiel zwischen Projektleitung, Mitarbeiter, Bereichsleiter und PMO zu verbessern. In der Version 10.5 hat proventis weitere Kundenwünsche umgesetzt. So kann das PMO nun z. B. in der Sicht »Projektlandschaft« im Controlling-Menü nicht nur den aktuellen Stand einsehen, sondern auch selbst agieren. Mit der Maus lassen sich Balken in die Länge ziehen oder in die Zukunft eine Ressourcen-Vorhersage (Forecast) mit Auslastungsgebirge hinsichtlich der unterschiedlichen Projektarten ist möglich. Eine weitere Sicht zeigt die monatliche Ressourcenplanung aller Projekte einschließlich der Angabe, mit welchen Ressourcenarten geplant wurde. Dazu zählen: • echte Ressourcen (reservierte Mitarbeiter) • virtuelle Ressourcen (Rolle, aber noch keine konkrete Person) • simulierte Ressourcen (konkrete Person, die eingeplant, aber noch nicht reserviert wurde) 4 A u s z u g A u s d e r s o f t wA r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 Teilweise oder komplette Überlastung werden hier durch die Farben deutlich sichtbar. Eine der hilfreichsten Features für die Multiprojektplanung besteht darin, dass die Zusammenhänge zwischen den Projekten gut erkennbar sind und bei korrigierenden Eingriffen – Projektverschiebung, Ressourcentausch, Einplanung weiterer Ressourcen, etc. – die Auswirkung auf das Ressourcengebirge sofort zu sehen ist. für die Bereichsleiter, die die Planungen in den Projekten zwar sehen, aber erst bei verbindlicher Reservierung im System agieren können. Blue Ant bietet hier nun die Möglichkeit, die Reservierungen für geplante Ressourcen in bestimmten Intervallen automatisch vorzunehmen. Ziel dabei ist es, dass die Ressourcenplaner Restverfügbarkeiten und Engpässe frühzeitig erkennen und somit steuern können. Ressourcenabstimmung mit Teilautomation Automatisierung händisch vornehmen Veraltete Plan-Daten sind eine Herausforderung in jeder Projektlandschaft, in der es monatliche bzw. sogar wöchentliche Verwerfungen gibt. Ein wesentlicher Grund für dieses Problem ist die Tatsache, dass die Projektplanung norma- Wenn es für die Projektleiter und Abteilungsleiter doch zu viel Automatisierung ist, gibt es zudem die Option, eine Automatisierung händisch anzustoßen. Sieht z. B. der Bereichsleiter, dass Planung und Reservierung in einem Projekt auseinandergehen, und geht er aus Abb. 5: Das Ressourcengebirge mit farblicher Darstellung der Projektart. lerweise deutlich granularer ist als das Ressourcenmanagement, also eine Trennung der beiden Planungen erforderlich ist. Das Lösungskonzept von Blue Ant setzt bei der Unterscheidung zwischen geplanten und reservierten Ressourcen an. Erstere verwenden die Projektleiter, um ihre Projekte personell zu planen, ohne diese Ressourcen bereits anzufordern. Diese Option ist vor allem dann attraktiv, wenn es noch größere Unsicherheiten in der Planung gibt. Doch in der Hektik des Projektalltags kann es schon mal schnell geschehen, dass das verbindliche Reservieren vergessen wird, nachdem alle Unsicherheiten beseitigt wurden – ein Problem Erfahrung davon aus, dass die Planung zutrifft, wandelt er per Knopfdruck alle Planungen in Reservierungen um. Danach kann er mit der ITgestützten Ressourcenplanung fortfahren und ggf. mit dem Projektleiter in einen formalisierten Austausch treten, um die Reservierungen zuzusagen oder abzulehnen. Ähnliches gilt für die Projektleitung: Auch sie kann eine Aktualisierung anstoßen, ohne jede einzelne Ressource anzufassen. Sind manuelle Updates geplant, kann wiederum der Bereichsleiter über einen Klick auf Aktualisierung anfordern die Aufforderung zur Aktualisierung an die Projektleitung senden. 5 A u s z u g a u s d e r S o f t wa r e-B e s p r e c h u n g 1 7 / 2 0 1 5 Orientierung anhand der HäkchenFarben Damit in diesem rollierenden Prozess die Übersicht nicht verloren geht, gibt es unterschiedlich eingefärbte Häkchen in den Ansichten von Projekt und Bereich. Ein grünes Häkchen bedeutet, die Reservierung passt. Aus Projektleitersicht heißt das konkret: Planung und Reservierungsanforderung sind synchron, ich kann damit planen. Lehnt der Bereichsleiter nun die neue Reservierung ab oder gibt er seine Zusage nur für einen Teil der geforderten Tage, wird das Häkchen blau, was signalisiert: Es gibt Diskrepanzen zwischen Reservierungswunsch und Zustimmung. Weitere Einfärbungen sind möglich, wenn Genehmigungsprozesse hinterlegt sind, z. B. wenn der Projektleiter bestimmte Ressourcen nicht sofort für die Planung verwenden kann, sondern die gewünschten Tage als »angefragt« so lange unter Vorbehalt stehen, bis sie genehmigt sind. Noch zwei Erweiterungen bei den virtuellen Ressourcen seien hier erwähnt. Zum einen können diese jetzt auch mit konkreten Abteilungen verknüpft werden, z.B. nach dem Szenario: Ich benötigte drei Mitarbeiter aus dem Bereich X. Das erhöht die Transparenz für die Bereichsleiter und erleichtert es den Projektleitern, mehr mit Skills zu planen, statt gleich konkrete Personen anzufordern. Zum anderen lassen sich nun ToDos für virtuelle Ressourcen hinterlegen und später, wenn eine konkrete Person benannt ist, auf diese übertragen. Voraussetzung dafür ist, dass einzelne virtuelle Ressourcen definiert werden, also z. B. Berater 1, Berater 2, Berater 3 und nicht drei Berater. Einbindung von Tickets Tickets gingen bisher dann in die übergreifende Ressourcenplanung ein, wenn sie einer Aufgabe im Projekt zugeordnet waren. Da jedoch der Ticketprozess immer häufiger z .B. auch für Change Requests oder die Bewertung von Projektideen verwendet wurde, sah proventis die Notwendigkeit, in den Tickets nicht nur Zeitaufschreibungen zuzulassen, sondern auch Planungswerte vorzusehen und ins übergeordnete Ressourcenmanagement zu integrieren. Mit dieser Umsetzung in der neuen Version können die Ressourcenmanager nun neben der Auslastung aufgrund der Linien- und Projektarbeit auch die Auslastung durch die Tickets sehen und einplanen. Fazit Mit der Version 10.5 erfüllt Blue Ant erneut die Kriterien einer ausgeklügelten PMSoftware für den Mittelstand. Neben dem Rundum-Angebot für die Projektleiter bietet sie für das Multiprojekt- und Ressourcenmanagement zahlreiche Möglichkeiten, den Project-Life-Cycle zu überwachen. Blue Ant bietet für das PMO standardmäßig die Möglichkeit, die Projektlandschaft nach unterschiedlichen Kriterien zu strukturieren. Eine wertvolle Neuerung für das PMO in dieser Version ist die Option, mit Hilfe von divergenten Meilensteintypen und verknüpften ToDo-Listen verbindliche Vorgaben für die Projektleiter und andere Projektbeteiligte zu schaffen und diese zu überwachen. Mit der Funktion eines rollierenden Ressourcenmanagements bietet Blue Ant eine effiziente Lösung für die Planung, Kontrolle und Steuerung der Mitarbeiterkapazitäten im Projekt- aber auch im Abteilungskontext an. Die Bedienungsfreundlichkeit wurde in dieser Version weiter optimiert, was die Arbeit mit der Software noch mehr vereinfacht. proventis GmbH Tel: +49 (0)30 293 63 99-0 www.proventis.net Fax: +49 (0)30 293 63 99-50 www.blue-ant.de [email protected] 6
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