Andreas Bruhin - Geschlossene Wunden

wie sichtbar
ist
die Wunde ?
„geschlossene“
Wunden
Andreas Bruhin
Kantonsspital Luzern
Definition Wunde
M. Streit, D. Mayer, J. Traber 2008
Definition Wunde
äusserer oder innerer Substanzdefekt
eines Gewebes
M. Streit, D. Mayer, J. Traber 2008
Definition Wunde
äusserer oder innerer Substanzdefekt
eines Gewebes
mit Verlust des Gewebezusammenhangs
durch äussere Einwirkung,
M. Streit, D. Mayer, J. Traber 2008
Definition Wunde
äusserer oder innerer Substanzdefekt
eines Gewebes
mit Verlust des Gewebezusammenhangs
durch äussere Einwirkung,
ursächlich können auch
innere Erkrankungen sein...
M. Streit, D. Mayer, J. Traber 2008
geschlossene
Wunde
Aetiologie
Infekt
Spezielles
mechanisch
Posttraumatisch
Tumor
Chemisch
Radiatio
Nekrosen
Thermisch
Infekt
Erysipel
Erysipel
schmerzhafte, indurierte, ödematöse, überwärmte
Schwellung
(meist durch Streptokokken induziert)
mit scharfer Begrenzung
Problem
=>
Lymphabflussstörungen
=>
Fettgewebs- /Hautnekrosen
Therapie
primäre Ruhigstellung, ev Hospitalisation
Antibiotika Therapie (primär breit => keimspezifisch)
bei Therapieresistenz
chirurgisches Débridement
der Fettgewebsnekrosen
Therapie
primäre Ruhigstellung, Hospitalisation
Antibiotika Therapie (primär breit => Keimspezifisch)
bei Handphlegmonen
Progredienz des Infektes
chirurgisches Eröffnen + Débridement
+ Antibiotika
nach 15`
nach 15`
Cave
infizierte,
nekrotisierende
Fasciitis
Nekrotisierende
Fasciitis
nach Vulva-Abszess
=
Fournier Gangraen
nach 7 Tagen
nach 2 Monaten
infizierte
Fasciitis
nach Labienabszess
nach
6 Wochen
mechanisch
Bulla
Bulla
Anatomie
cutane Blase
fluktuierende bis offene Wunde
Aetiologie
mechanische Scherkräfte
Infekt
Infektstatus steril
infiziert bis septisch
Problem
Rubor, Tumor, Dolor, Functio laesa
+ / - eitriger Sekretion
Abtragen
Beobachten
+
-
bei Diabetikern
Immunsupprimierten
Leukämiepatienten
+
-
bei Gesunden
-
+
kleine ( 2cm )
-
+
grosse (> 2 cm )
+
-
+ Nekrose
+
-
+ Hämatom
+
-
-
+
klein
-
+
gross
+
-
infiziert
trübe + Inflammation+ Infektzeichen
+ trübe Flüssigkeit
- Inflammation
nicht infiziert, klare Flüssigkeit
Lokalisation
Ferse, sacral
Verbrennung Grad 2a
Charcot Fuss
Decubitus
post-traumatisch
externer Druck, Kompression
Scherkräfte
Blutung (interner Druck)
Hämatom / Kontusion
Anatomie
Aetiologie
Weichteile, Körperhöhlen, Organe
Einblutung in Cutis, Subcutis,
Muskulatur oder in tiefere Organe
Infektstatus
steril
Problem
Weichteilnekrosen
Kompartmentsyndrom
sekundäre Infektion
Therapie
primäre Ruhigstellung
Hochlagerung
Kühlung
bei drohendem Kompartment oder
drohender Haut/ Subcutis Nekrose
chirurgische Hämatomausräumung
AntikoagulationsBlutung
nach
Bagatelltrauma
nach 14 Tagen
nach 30 Tagen
nach 37 Tagen
nach 30 Tagen
Kontusion
Morel Lavallée Syndrom
Anatomie Haut / Subcutis
Morel Lavallée Syndrom
Anatomie
Haut / Subcutis
Aetiologie
schwere mechanische Scherkräfte
mit Loslösen der Cutis und Subcutis von der Faszie
Traumatisch bedingtes Abscheren
(=Décollement )
der Haut und Subkutis von der Faszie
durch tangentiale Krafteinwirkung
(Druck-/Scherbewegung)
Abheben der Subkutis
=> Verletzung der die Faszie
perforierenden Blut- und LymphGefässe
=> Die so entstandene Höhle
füllt sich mit Blut und seröser
Flüssigkeit
(=Morel-Lavallee`s seröser
Erguss)
Hautschaden durch
a) Trauma von aussen
b) Druck von Innen
c) verminderte Perfusion
⇒  Epidermiolyse, Nekrosen
⇒  ausgedehnte Weichteilinfekte
Morel Lavallée Syndrom
Anatomie
Haut / Subcutis
Aetiologie
schwere mechanische Scherkräfte
mit Loslösen der Cutis und Subcutis von der Faszie
Infektstatus steril
ausgeprägte Weichteilnekrosen
Problem
Kompartmentsyndrom
Infekt
chronische Seromhöhle
schlechte Heilungstendenz
Therapie
primäre Ruhigstellung
Kühlung
Débridement von Nekrosen
sekundäre chirurgische Sanierung der Wundhöhle
Negative Pressure Wound Therapy
Nekrosen
Nekrosen
Ø  feuchte, infizierte Nekrosen
müssen débridiert werden
Ø  trockene Nekrosen können belassen werden
=> cave Superinfektion => engmaschige Beobachtung
Ø  Nekrosen durch Hämatom müssen
chirurgische eröffnet und entlastet werden
=> Problem meist unterschätzt
Thermisch
Verbrennung
Erfrierung
Radiatio
Tumor
Spezielles
Erythromelalgie
Ø  neurovaskuläre Gefässerkrankung bez Gefässregulationsstörung
Ø  primäre autosomal dominant vererbte Krankheit
Ø  sekundäre im Erwachsenenalter , Bluterkrankung Erkrankung des rheumatischen
Formenkreises.....Diabetes.....medikamentös
Inzidenz
1,3 : 100`000
Symptome
schmerzhafte Hyperämie der Haut
brennender, pochender Schmerz, teils Druckschmerz
Auslöser
Wärme
körperliche Anstrengung
psychischer Stress
Alkohol- Coffeingenuss
Pathophysiologie
Funktionserhöhung des Natriumkanals
=> Schmerzen
=> Substanz P und Calcitonin Generelated Peptid Freisetzung
=> Rötung
Haut
initial nässende Dermatitis
trockene Hautfissuren und „Krusten“
Erythromelalgie
Therapie
Diagnose
keine spezifischen Tests
Blut-Speicheltest auf Mutation SCN9A Gens
Analgetika Therpie
Natrium Kanalblocker (Lidocain)
Nervenblockade
Gabapentin
Haut
Kühlung mit Coldpack ( cave Wasserbad....)
Austrocknen der Wunde ohne wärmende Verbände
wenn trocken => rückfettende Salben
(Bepanthen Salbe, COLD Salbe)
nach 6 Tagen Therapie
nach 6 Tagen
?
Zusammenfassung
Infekt
Spezielles
Nekrosen
Tumor
mechanisch
Posttraumatisch
Chemisch
Radiatio
Thermisch
Zusammenfassung
Ø  geschlossene Wunden werden unterschätzt
Ø  die Anamnese ist entscheidend für das Vorgehen
(Infektzeichen, Antikoagulation, Unfallmechanismus, Zeitdauer....)
Ø  länger dauernde und
grösser werdende Hautveränderungen
=> Malignom
Ø  können fulminant verlaufen
Ø  die Therapie richtet sich nach der Aetiologie
Ø  Prävention