„VALIE EXPORT interveniert“ im Jüdischen Museum Wien Ab 18. November 2015 VALIE EXPORT interveniert im Schaudepot und Archiv des Jüdischen Museums Wien. Ausgehend von dreidimensionalen Objekten und Papierdokumenten aus den Museumssammlungen schafft EXPORT als temporäre Kuratorin eine Installation in jenem Raum, der die Tätigkeit des Sammelns und Erinnerns am deutlichsten sichtbar macht – im Schaudepot. Dieses zeigt die umfangreichen Sammlungen des Museums und deren Entstehungsgeschichten. Vergangenheit und Gegenwart der jüdischen Geschichte Wiens werden ebenso vermittelt wie die Geschichte des Museums selbst. VALIE EXPORTs Intervention tritt in Dialog mit der bestehenden Ausstellung und ermöglicht es, die Objekte und ihre Geschichten aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Kindheit als Leitthema Als Thema ihrer Intervention mit dem Titel „Donnerstag, 24. April. Geg ½ 11h fahre z. Lucie, die ich am rabensteig treffe. Ilse Mezei, 1941“ hat VALIE EXPORT Kindheit gewählt und damit einen Fokus auf eine ganz spezifische Gruppe von historischen Akteurinnen und Akteuren gesetzt, die in Verbindung mit den Museumsobjekten stehen. Das Museum erzählt beispielsweise in der permanenten Ausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“, immer wieder die Geschichten von Kindern und Jugendlichen, deren materielle Zeugnisse sich in den Sammlungen befinden. EXPORTs Intervention schöpft aus dem vielfältigen Schatz dieser Objekte, die aufgrund ihres beträchtlichen Umfanges nie in ihrer Ganzheit im Museum präsentiert werden können. Durch EXPORTs Auswahl werden Kindheitsgeschichten erlebbar, die zuvor in Form von Objekten in den Depots „schlummerten“. Bei manchen dieser Objekte sind ihre Besitzerinnen bzw. Autorinnen bekannt. So greift EXPORT beispielsweise Ilse Mezeis Tagebuch auf, das einen ganz konkreten Einblick in das Leben Ilses und anderer Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs und der Schoa in Wien bietet. Andere Objekte lassen gar keinen Aufschluss auf ihre ehemaligen Besitzerinnen und Besitzer zu, zeugen aber durch ihre ursprünglichen Funktionen als Spielzeug, Glücksbringer und Informationsblätter vom Leben jüdischer Kinder zu unterschiedlichen Zeiten. In Dialog zu diesen musealen Objekten tritt eine Zeichnung VALIE EXPORTs aus dem Jahre 1973 mit dem Titel „Kind vor Spiegel/Kiste“. Ob personalisiert oder abstrakt – die ausgestellten Objekte veranschaulichen, wie Identität in der Kindheit geprägt wird und was die Lebenszeit überdauert. Sie verweisen aber auch auf die Identität des Ortes, an dem sie aufbewahrt und präsentiert werden: das Schaudepot. Es ist für VALIE EXPORTs Intervention zum Thema der Kindheit als identitätsstiftende Lebensphase der ideale Ort, denn es sind die Sammlungen und ihre Objekte, welche die Identität eines Museums formen. Kuratorin: Astrid Peterle Kurbiografie VALIE EXPORT Geboren in Linz, lebt und arbeitet in Wien. VALIE EXPORT ist eine der wichtigsten internationalen Pionierinnen konzeptueller Medien-, Performance- und Filmkunst. Ihre künstlerische Arbeit umfasst unter anderem Video Environments, digitale Fotografie, Installationen, Body Performances, Spiel-, Experimentalund Dokumentarfilme, Expanded Cinema, konzeptuelle Fotografie, Körper-MaterialInteraktionen, Persona Performances, Laser-Installationen, Objekte, Skulpturen, Texte zur zeitgenössischen Kunstgeschichte und Feminismus. Seit 1968 präsentiert sie ihre Arbeiten international bei Einzelausstellungen und Einzelpräsentationen sowie auf internationalen Kunstausstellungen, unter anderem im Centre Georges Pompidou, Paris, dem Museum of Modern Art, New York, dem Institute of Contemporary Art, London, der Biennale di Venezia; der documenta, Kassel und dem MoCA, Los Angeles. Außerdem hat VALIE EXPORT an zahlreichen internationalen Film- und Videofestivals teilgenommen, 2015 Gründung des VALIE EXPORT Center, einem Forschungscenter für Medien- und Performancekunst in Linz. Weitere Informationen zum Werk VALIE EXPORTs: www.valieexport.com Die Intervention ist ab 18. November 2015 im Schaudepot im Museum Dorotheergasse, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Das Museum in 1010 Wien, Dorotheergasse 11, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am zweiten Standort, im Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Fr 10 bis 14 Uhr geöffnet. Für beide Museen gibt es ein gemeinsames Ticket (gültig vier Tage ab Ausstellungsdatum) zum Preis von € 10, ermäßigt € 8, Gruppen € 7, Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr frei, StudentInnen (bis 27 Jahre), Zivil- und Präsenzdiener € 5, Schulklassen haben nach wie vor freien Eintritt, für die Schülerführung ist ein Kostenbeitrag von € 20 zu leisten. Weitere Informationen und Ermäßigungen unter www.jmw.at oder unter [email protected]. Rückfragehinweis Medienbüro des Jüdischen Museums Wien Alfred Stalzer, Mediensprecher Astrid Meixner, Medienbetreuung (Büro Stalzer) Tel.: +43-1-505 31 00 Mobil: +43-664-506 49 00 E-Mail: [email protected] Foto- und Pressematerial zu den aktuellen Ausstellungen finden Sie auf der Homepage des Medienbüros unter: www.stalzerundpartner.com unter Service/Downloads. Einblick in die laufenden Ausstellungen und Veranstaltungen erhalten Sie über VIMEO unter http://vimeo.com/jewishmuseumvienna oder auf Flickr unter http://www.flickr.com/photos/jewish_museum_vienna. In Partnerschaft mit: Für die Unterstützung des Museums danken wir: Partner & Medienpartner:
© Copyright 2025 ExpyDoc