OBERHAUSEN / 15.– 23. FEB. 2016 SallyPerel FILMFESTIVAL 2 EIN FILMFESTIVAL FÜR SALLY PEREL Der jüdische Junge, der ausgerechnet als Hitlerjunge den Nationalsozialismus überlebte und dessen Erinnerungen Jahrzehnte später verfilmt wurden, ist der Namens- patron des Oberhausener Festivals, das 2014 als Biennale neu begründet wurde. Als der Zweite Weltkrieg endete, war Sally Perel gerade 20 Jahre alt. Danach brauchte es noch einmal über 40 Jahre, bis er seine Erlebnisse aufschreiben und anderen mitteilen konnte. Als seine Erinnerungen dann sogar verfilmt wurden, erfuhr er große internationale Aufmerksamkeit. Wichtig ist Sally Perel aber vor allem, dass er seine Geschichte noch selbst erzählen kann, dass er mit jungen Menschen persönlich ins Gespräch kommt. Und so unternimmt er seit langen Jahren Lesereisen, auf denen er sich mit großer Begeisterung ins Gespräch vertieft. Kein Wunder, dass er seit inzwischen 13 Jahren in Oberhausen ein ungemein beliebter Gast ist. 2016 heißen wir ihn wieder herzlich in unserer Stadt willkommen! DI 16.2./9.00/LICHTBURG Vortrag Sally Perel anschl. Film „Hitlerjunge Salomon“ DI 16.2./18.30/LICHTBURG Film „verkauft verjagt vergessen. Die Arisierung der Marktstraße“ Film „Das Leben des Hitlerjungen Salomon. Sally Perel inOberhausen“ MI 17.2./9.00/LICHTBURG Vortrag Sally Perel anschl. Film „Hitlerjunge Salomon“ Do 18.2./18.30/LICHTBURG Film „Mut zum Überleben. Die Botschaft der Überlebenden von Auschwitz“ SA 20.2./18.30/LICHTBURG Filmseminar „Hitlerjunge Quex“ WWW.PEREL-FILMFESTIVAL.DE EINE KOOPERATIONSVERANSTALTUNG VON Büro für Interkultur Ich wollte leben, noch eine Stunde, einen Monat, vielleicht ein Jahr überleben, wollte einfach am Leben bleiben. Wenn sie entdeckt hätten, dass ich Jude war, würden sie mich gewiss Sally Perel wird am 21. April 1925 in Peine geboren. Als Kind osteuropäischer Juden erlebt er in Deutschland die Verfolgung und „Liquidierung“ von Regimegegnern und Juden. Seine Familie emigriert vor dem nationalsozialistischen Staatsterror nach Polen. Als die Wehrmacht 1939 Polen besetzt, flüchten Sally und sein zwölf Jahre älterer Bruder David Richtung Osten, um sich bei den Sowjets in Sicherheit zu bringen. Als die Deutschen im Juni 1941 die Sowjetunion überfallen, ist Sally Perel 16 Jahre alt. Dort wird er mit vielen anderen gefangen genommen, gibt sich als Volksdeutscher aus. Es bleibt unerkannt, dass er ein Jude ist. In diesem Moment beginnt das unfassbare Versteckspiel des jüdischen Jungen Sally, der als deutscher Hitlerjunge Josef oder Jupp Perjell den Nationalsozialismus überlebt. wie Raubtiere in Stücke gerissen haben. Diese schreckliche Angst nistete sich bei mir ein, und ihre Folgen spüre ich noch heute. Hin und wieder beschäftigte mich die Frage, welcher Platz und welches Schicksal mir in einem Über 40 Jahre lang hat Sally Perel über seine Geschichte bis Kriegsende geschwiegen. Dann aber hat er seine Geschichte aufgeschrieben und sie 1990 veröffentlicht. 1992 folgt die deutsche Ausgabe seiner Erinnerungen. 1990 wird seine Autobiografie unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“ verfilmt. künftigen, die ganze Welt beherrschenden Deutschland beschieden sein würde. kl. Foto: Sally Perel (Mitte) mit Schulkameraden aus der HJ-Schule/gr. Foto: Sally Perel auf Lesereise in Oberhausen, 2013 (Foto: Axel J. Scherer) PROGRAMMÜBERSICHT MO 15.2./14.00/Rathaus Oberhausen Verleihung des Ehrenrings der Stadt Oberhausen an Sally Perel DI 16.2./9.00/Lichtburg Vortrag Sally Perel und Signierstunde anschließend Film HITLERJUNGE SALOMON Schulveranstaltung; begrenztes Platzangebot! DI 16.2./18.30/Lichtburg Oberhausener Filme VERKAUFT VERJAGT VERGESSEN. DIE ARISIERUNG DER MARKTSTRASSE Eine Dokumentation von Volker Köster und Norbert Tillmann, D 2008 DAS LEBEN DES HITLERJUNGEN SALOMON. SALLY PEREL IN OBERHAUSEN Ein Film von Volker Köster, D 2014 anschließend Gespräch mit Volker Köster und Norbert Tillmann MI 17.2./9.00/Lichtburg Vortrag Sally Perel und Signierstunde anschließend Film HITLERJUNGE SALOMON Schulveranstaltung; begrenztes Platzangebot! DO 18.2./vormittags Vortrag Sally Perel Schulveranstaltung DO 18.2./18.30/Lichtburg MUT ZUM LEBEN. DIE BOTSCHAFT DER ÜBERLEBENDEN VON AUSCHWITZ Ein Film von Christa Spannbauer und Thomas Gonschior, D 2013 anschließend Gespräch mit Thomas Gonschior DO 18.2./vormittags Vortrag Sally Perel Schulveranstaltung SA 20.2./18.30/Lichtburg HITLERJUNGE QUEX. D 1933, Regie: Hans Steinhoff Filmseminar in Kooperation mit der Friedrich-WilhelmMurnau-Stiftung, dem Institut für Kino und Filmkultur und der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Dauer ca. 3 Stunden Teilnahme nur nach Voranmeldung; geschlossene Veranstaltung! MO 22.2./vormittags Vortrag Sally Perel Schulveranstaltung DI 23.2./vormittags Vortrag Sally Perel Schulveranstaltung HITLERJUNGE SALOMON Deutschland, Polen, Frankreich 1989/1990, Regie: Agnieszka Holland Darsteller: Salomon Perel, Marco Hofschneider, Julie Delpy, Hanns Zischler u.a. Erzählt wird die Geschichte von Salomon Perel, einem jüdischen Jungen, der versucht, den Zweiten Weltkrieg als arischer Deutscher zu überstehen. Perel tritt der Deutschen Armee bei und wird letzten Endes in die Hitlerjugend aufgenommen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs ist er vereint mit seiner Familie. Text und Bild: Filmverleih ccc-film Oberhausener Filme VERKAUFT VERJAGT VERGESSEN. DIE ARISIERUNG DER MARKTSTRASSE Ein Film von Volker Köster und Norbert Tillmann. D 2009, 45 Minuten Dieser Dokumentarfilm zeichnet in eindrucksvoller Weise die Umsetzung der sogenannten „Arisierung“ jüdischen Eigentums durch die Nationalsozialisten am Beispiel der Oberhausener Einkaufsstraße, der Marktstraße, nach. Was ist aus den Geschäften der Juden geworden? Die Folgen des Nationalsozialismus werden bis in die Gegenwart sichtbar. Oberhausener Filme DAS LEBEN DES HITLERJUNGEN SALOMON. SALLY PEREL IN OBERHAUSEN Ein Film von Volker Köster. D 2014, 27 Minuten (Erstaufführung) Der Film zeigt, wie Sally Perel in Oberhausener Schulen aus seinem Leben erzählt. Dadurch, dass er „unter der Haut des Feindes“ in einem Hitlerjugend-Internat überlebte und zeitgleich in zwei völlig verschiedenen Welten lebte, wird Geschichte auf besondere Weise lebendig. Aber auch Schüler selbst äußern ihre Eindrücke aus Begegnungen mit diesem beeindruckenden Zeitzeugen, der als Botschafter für Versöhnung auch für Probleme der Gegenwart sensibilisieren will. HITLERJUNGE QUEX D 1933, Regie: Hans Steinhoff Im Zentrum steht ein vertiefter Einblick in die mediale Manipulation der Nationalsozialisten anhand eines berüchtigten Propagandafilms. „Hitlerjunge Quex“ zeigt den ideologischen Gesinnungswandel in einer Arbeiterfamilie: Heini Völker, Druckerlehrling und Sohn eines Kommunisten, lässt sich auf die Seite der Hitlerjugend ziehen und verrät einen geplanten kommunistischen Anschlag auf das Hitlerjugendheim. Diesen Film kennt Sally Perel aus seiner Zeit als Hitlerjunge; er wünschte sich eine Vorführung beim Filmfestival. Nach dem Film wird über die Zeitumstände der Produktion des Films informiert und der Film im gemeinsamen Gespräch analysiert. Referent: Horst Walther, Institut für Kino und Filmkultur, Wiesbaden Bildquelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH Stadtwerke Oberhausen GmbH schnugmedia+)) oberhausen MUT ZUM LEBEN. DIE BOTSCHAFT DER ÜBERLEBENDEN VON AUSCHWITZ Ein Film von Christa Spannbauer und Thomas Gonschior, D 2013 Der Film begleitet die in Israel, Ungarn und Deutschland lebenden Zeitzeugen über mehrere Jahre durch ihr Leben. Das Ergebnis ist ein Beleg dafür, dass es neben dem unermesslichen Leiden des Holocaust noch etwas gibt: den Triumph der Menschlichkeit über die Unmenschlichkeit, die umfassende Bejahung des Lebens trotz oder eben durch das Erlebte. Und es geht um die Frage, wie es diesen vier Überlebenden von Auschwitz gelang, den Angriff auf die Menschlichkeit als Mensch zu überstehen.
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