Staatliches Seminar f€r Didaktik und Lehrerbildung (RS) Reutlingen „Einfache Maschinen“ vorgestellt an den Beispielen „schiefe Ebene“, „Hebel“ und „Flaschenzug“ Erstellt von Michaela B€hler, Tobias Kraft und Julian Leitner Inhaltsverzeichnis 1. Einführung ......................................................................................................... 1 2. Sachanalyse....................................................................................................... 1 2.1 Schiefe Ebene................................................................................................... 1 2.2 Hebel................................................................................................................. 3 2.3 Flaschenzug...................................................................................................... 6 3. Didaktische Überlegungen ............................................................................... 7 3.1 Bezug zum Bildungsplan................................................................................... 7 3.2 Lernziele ........................................................................................................... 7 3.3 Gegenwartsbedeutung...................................................................................... 7 3.4 Zukunftsbedeutung ........................................................................................... 8 4. Methodische Überlegungen ............................................................................. 9 5. Literaturverzeichnis .......................................................................................... 9 6. Bilder .................................................................................................................. 9 7. Anhang ............................................................................................................... 9 Arbeitsblƒtter „Schiefe Ebene“ .............................................................................. 10 Arbeitsblƒtter „Hebel“ ............................................................................................ 19 Arbeitsblƒtter „Flaschenzug“ ................................................................................. 23 1. Einführung Im Rahmen des Vorbereitungsdienstes f€r das Lehramt an Realschulen veranstaltet das staatliche Seminar f€r Didaktik und Lehrerbildung Reutlingen jedes Jahr im Fƒcherverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ (NWA) einen sogenannten NWA-Tag. An diesem Tag prƒsentieren Kleingruppen der naturwissenschaftlichen Fƒcher Biologie, Chemie und Physik ausgewƒhlte Inhalte in der Form, dass sie sowohl f€r die Besucher der Veranstaltung, als auch f€r die angehenden Lehrer, die das entsprechende Fach nicht studiert haben, verstƒndlich sind und auch so 1:1 im Unterricht eingesetzt werden k„nnen. Dazu gilt es das Thema sachlich herauszuarbeiten und es in den Verlauf und den Bildungsplan der Sekundarstufe I zu verorten. Zusƒtzlich sollen Materialien in Form von Arbeitsblƒttern bzw. Versuchsanordnungen erstellt werden, die so unverƒndert im Schulalltag ihre Anwendung erfahren k„nnen. Im Rahmen der Fachdidaktik Physik hat die vorliegende Arbeit die Aufgabe das physikalische Thema „einfache Maschinen“ entsprechend der dargestellten Kriterien zu gliedern und f€r eine Prƒsentation und den Einsatz im Unterricht aufzuarbeiten. Daf€r wurden der Relevanz in der Praxis wegen exemplarisch die Teilgebiete „schiefe Ebene“, „Hebel“ und „Flaschenzug“ ausgewƒhlt. Im Folgenden finden sich Sachanalysen, didaktische und methodische …berlegungen als auch ausgearbeitete Materialien. 2. Sachanalyse F€r alle „einfachen Maschinen“ gilt die „Goldene Regel der Mechanik“, der besagt, dass je lƒnger der Weg, desto geringer ist die aufzuwendende Kraft. Diese „Goldene Regel der Mechanik“ findet sich somit auch in den von uns behandelten Teilgebieten „Schiefe Ebene“, „Hebel“ und „Flaschenzug“, die im Folgenden genauer betrachtet werden: 2.1 Schiefe Ebene Die schiefe Ebene zƒhlt zu den einfachen Maschinen. Sie wird eingesetzt, wenn schwere Lasten in eine bestimmte H„he gebracht werden m€ssen. Das Prinzip der schiefen Ebene wird durch folgende Skizze veranschaulicht: FH : FG: FN: α: h: H•he h FH FN FG Hangabtriebskraft Gewichtskraft Normalkraft Steigungswinkel H•he α Die Kraft, die aufgewendet werden muss, um einen Gegenstand €ber die schiefe Ebene hinauf zu rollen oder zu ziehen (hier: roter Pfeil), ist die Gegenkraft der Hangabtriebskraft. Die Hangabtriebskraft ist die Kraft, mit der der Gegenstand zur€ckrollen w€rde, wenn man die Gegenkraft nicht aufbringen w€rde. Beide Krƒfte wirken parallel zur schiefen Ebene. 1 Auf den Gegenstand wirkt aber auch die sogenannte Normalkraft. Diese dr€ckt den Gegenstand auf die schiefe Ebene. Deshalb ist der Krƒftepfeil auch senkrecht zur schiefen Ebene eingezeichnet. Betrachtet man das daraus entstehende Krƒfteparallelogramm der Hangabtriebskraft und der Normalkraft, dann zeigt sich, dass die resultierende Kraft der Gewichtskraft entspricht. Die Gewichtskraft ist also immer gr„†er als die Hangabtriebskraft. Dies erklƒrt nun auch, weshalb schiefe Ebenen eingesetzt werden, um Kraft zu sparen. Denn im Vergleich zum direkten Hochheben der Last, was der Gegenkraft zur Gewichtskraft entsprechen w€rde, kann beim Einsatz einer schiefen Ebene der Kraftaufwand verringert werden, da hier nur die Gegenkraft zur Hangabtriebskraft aufgebracht werden muss. Die Gegenkraft der Hangabtriebskraft, mit der ein Gegenstand €ber die schiefe Ebene transportiert wird, hƒngt nat€rlich zum einen von der schon erwƒhnten Gewichtskraft des Gegenstandes ab, aber auch vom Steigungswinkel α der Ebene. Je kleiner der Steigungswinkel ist, desto lƒnger wird der Weg, der zur€ckgelegt werden muss, um den Gegenstand €ber eine schiefe Ebene auf eine bestimmte H„he zu transportieren. Gleichzeitig jedoch verringert sich der aufzubringende Kraftaufwand. Es gilt also auch hier die „Goldene Regel der Mechanik“. Mathematisch gesehen kann man mit Hilfe der Trigonometrie und folgenden Formeln fehlende Gr„†en berechnen (Reibungskrƒfte werden hier vernachlƒssigt): Es gibt verschiedene Anwendungsbeispiele f€r die schiefe Ebene: - Schwere Gegenstƒnde in eine bestimmte H„he (meist €ber einen Absatz) rollen oder schieben, z.B. mit einer Schubkarre - Rollstuhlrampen - Nƒgel - Schrauben - verschiedene Werkzeuge (Axt, Mei†el, Messer, Nadel, Schraubstock) - Serpentinen 2 2.2 Hebel Man unterscheidet zwischen einem einseitigen und einem zweiseitigen Hebel. Beide haben einen Kraftarm (f), einen Lastarm (q) und einen Drehpunkt (D), lediglich die Anordnung der drei Elemente unterscheidet sich. Beim einseitigen Hebel ist der Lastarm ein Teil des Kraftarms wohingegen beim zweiseitigen Hebel Lastarm und Kraftarm durch den Drehpunkt getrennt sind. Sowohl f€r den einseitigen als auch f€r den zweiseitigen Hebel gilt. „Kraft (F) mal Kraftarm (f) ist gleich Last (Q) mal Lastarm (q)“ oder als Formel F ∙ f = Q ∙ q Ist der Kraftarm also doppelt so lang wie der Lastarm, so muss man nur die Hƒlfte der Kraft aufwenden. Zweiseitiger Hebel: q D f F Q ↓ ↓ Einseitiger Hebel: ↑ F D q f Q ↓ Die Produkte aus F • f und Q • q kennzeichnen die Drehwirkung am Drehpunkt. Sie werden Drehmoment genannt. Sind die Produkte gleich gro†, befinden sich die Hebel, wie die folgenden Bilder zeigen, im Gleichgewicht. 3 Zweiseitiger Hebel: D Q Q • F q 0,8 N • 0,15 m = F • f•• = 0,4 N • 0,3 m Einseitiger Hebel: Q D F Q • q 0,8 N • 0,15 m = F • f = 0,4N • 0,3 m 4 Hebel im Alltag Einseitige Hebel: D D Flaschenöffner: Pinzette: Mit dem längeren Kraftarm lässt sich ein Kronkorken mühelos entfernen. Durch die Bedienung am kürzeren Lastarm erhält man am Kraftarm eine feinere Bewegung. Zweiseitige Hebel: D D Schere: Durch die meist kürzeren Kraftarme kann man mit kleinen Bewegungen lange Schnitte erzeugen. Zange: Durch die Bedienung an den stark verlängerten Kraftarmen lassen sich auch dickere Drähte problemlos abzwicken. 5 2.3 Flaschenzug „Gebt mir einen festen Platz zum Stehen, und ich werde die Erde bewegen“, rief der Legende nach Archimedes von Syrakus (287 – 212 v. Chr.) seinem staunenden Publikum zu. Anschlie†end rollte er ein Seil auf und hob im Hafen der Stadt einen voll beladenen Dreimaster in die Luft. Ganz allein.1 Ein Flaschenzug ist ein Gerƒt zum Heben schwerer Lasten. Er besteht aus einer Kombination mehrerer fester und loser Rollen und einem Seil. Das Seil hat die Aufgabe Zugkrƒfte zu €bertragen, sodass sie an einer anderen Stelle wirken k„nnen. Gr„†e und Richtung der Zugkraft bleiben dabei gleich. Mit der festen Rolle kann die Der Name Flaschenzug stammt von Richtung der Kraft geƒndert werden, sie ist mit der flaschenƒhnlichen Form, die einem Stativ verbunden und ƒndert daher ihre Flaschenz€ge heute noch auf Lage nicht. Die lose Rolle wird mit der Last Segelschiffen haben. zusammen hochgezogen und sollte daher m„glichst leicht sein. Als einfache Maschine verstƒrkt (€bersetzt) der Flaschenzug die Kraft, die zum Heben einer Last erforderlich ist. Jedoch bleibt die goldene Regel der Mechanik, nƒmlich, dass die Arbeit, also „Kraft x Weg“ (W=F*s), gleich bleibt, bestehen. Das bedeutet: Wenn man bei der Kraft spart, muss man an Weg zulegen. Die Rolle ist eine einfache Maschine und kann je nach ihrer Aufhƒngung als feste oder als lose Rolle verwendet werden. Als feste Rolle dient sie der Richtungsƒnderung einer angreifenden Kraft. Mit der losen Rolle braucht man zwar weniger Kraft, daf€r ist der Kraftweg lƒnger. Besteht der Flaschenzug aus n Rollen, so trƒgt jeder der dann vorhandenen n Seilabschnitte nur den n-ten Teil der Last L. Diese Anordnung wird auch Faktorenflaschenzug genannt. Die Kraft F greift aber nur an einem der Seilabschnitte an. Somit herrscht Gleichgewicht, wenn gilt: F = L/n. Zum Heben der Last L um den Weg h ist ein Kraftweg der Gr„†e s = n * h erforderlich. F€r die dabei aufzuwendende Arbeit W gilt: W = F * s = F * n * h = (L/n) * n * h = L * h In der Praxis finden Flaschenz€ge in verschiedenster Form ihre Anwendung. Es gibt zu den bisher beschriebenen einfachen und Faktorenflaschenz€gen zudem noch Potenzflaschenz€ge und Differenzialflaschenz€ge. Auf diese wird jedoch schulrelevanzbedingt nicht weiter eingegangen. 1 Der Ingenieur und Mathematiker wendete dabei das von ihm selbst formulierte Hebelgesetz an, wonach sich die Zugkraft verringert, wenn das Seil, das eine Last bewegen soll, um mehrere Rollen geschlungen wird: also einen Flaschenzug bildet. 6 3. Didaktische Überlegungen 3.1 Bezug zum Bildungsplan …ber das Themengebiet der einfachen Maschinen lassen dich diverse Kompetenzen erreichen. So werden die Sch€ler durch Anfangsprobleme und Fragen dazu veranlasst Hypothesen €ber m„gliche L„sungen und Gesetzmƒ†igkeiten zu bilden, die es im weiteren Verlauf zu €berpr€fen gilt. Dar€ber hinaus k„nnen sie mit Hilfe zahlreicher Versuche zur schiefen Ebene, zum Hebel und zum Flaschenzug Daten durch Messen, Beobachten, Beschreiben und Vergleichen erheben. Aus diesen gewonnenen Daten lassen sich sowohl Begriffe und Modelle bilden als auch Zusammenhƒnge formulieren. Sind die Zusammenhƒnge zwischen den messbaren Gr„†en Weg und Kraft experimentell hergestellt k„nnen die Heranwachsenden diese auf ihren Alltag €bertragen und zum Beispiel bei nicht ausreichender K„rperkraft einen Hebel zur Hilfe nehmen. 3.2 Lernziele Lernziele „einfache Maschinen“ Die Sch€lerinnen und Sch€ler lernen Daten durch Messen, Beobachten, Beschreiben und Vergleichen zu erheben, Beziehungen zwischen zwei messbaren Gr„†en experimentell herzustellen und naturwissenschaftliche Erkenntnisse in Alltagssituationen zu nutzen und anzuwenden. Lernziele „schiefe Ebene“ Die Sch€lerinnen und Sch€ler lernen die „Goldene Regel der Mechanik“ kennen und wenden sie im Experiment an. Lernziele „Hebel“ Die Sch€lerinnen und Sch€ler wenden die „Goldene Regel der Mechanik“ im Experiment und mathematisch an. Lernziele „Flaschenzug“ Die Sch€lerinnen und Sch€ler vertiefen die „Goldene Regel der Mechanik“ in Experimenten und mathematischen Beispielen. 3.3 Gegenwartsbedeutung Die Sch€ler sind in ihrem Alltag stets von einfachen Maschinen umgeben. Beispiele f€r Anwendungen der schiefen Ebene, des Hebels oder des Flaschenzuges, mit denen Sch€ler oft konfrontiert sind, werden im Folgenden kurz aufgelistet: Schiefe Ebene Die meisten Sch€ler besitzen ein Fahrrad und sind bestimmt auch schon „fters auf das Problem gesto†en, dass es anstrengend ist, auf einen steilen Berg hinauf zu fahren. Wenn man dann aber beginnt, in Schlangenlinien nach oben zu fahren, wird der Kraftaufwand 7 geringer, der Weg wird jedoch länger. Unbewusst wird das Prinzip der schiefen Ebene angewendet. Vor allem Schüler, die aus dem ländlichen Raum kommen und deren Eltern einen Garten bewirtschaften, haben bestimmt schon mehrmals gesehen, dass schiefe Ebenen dazu benutzt werden, um mit einer Schubkarre eine Absatz oder eine Stufe zu überwinden. Zudem sind den Schülern oftmals auch Rollstuhlrampen bekannt, die zunehmend auch in öffentlichen Gebäuden zu sehen sind, um den Rollstuhlfahrern Zugang zu verschaffen. Hebel: Im Alltag sind die Schüler fast jeden Tag mit den verschiedensten Werkzeugen konfrontiert, in denen das Prinzip des Hebels zum Einsatz kommt. Hierzu zählen etwa die Schere, die Pinzette oder der Flaschenöffner. Zudem kennen alle Schüler das Transportmittel Schubkarre, welches einen einseitigen Hebel darstellt. Flaschenzug: Den Flaschenzug wenden die Schüler täglich an, ohne sich darüber bewusst zu sein. Denn das Binden der Schuhe ist eine Anwendung des Flaschenzuges. 3.4 Zukunftsbedeutung Viele Schüler erlernen nach der Mittleren Reife handwerkliche Berufe. Gerade in diesen werden eigentlich noch alle Formen der einfachen Maschinen angewendet. Das Prinzip der schiefen Ebene ist zum Beispiel im Schraubstock enthalten. Zange und Schraubenschlüssel sind Hebelwerkzeuge und auch Flaschenzüge werden oft eingesetzt. Neben diesem Einsatzgebiet in handwerklichen Berufen, treten aber auch andere Anwendungen in Erscheinung: Schiefe Ebene: Wenn es etwa darum geht, Bilder in einer neuen Wohnung aufzuhängen, müssen Nägel verwendet werden, die das Prinzip der schiefen Ebene beinhalten. Hebel: Wenn die Schüler später eventuell ein eigenes Auto besitzen und selbst die Reifen wechseln müssen, kommt ihnen das Prinzip des Hebels zur Hilfe, wenn die Schraubenmuttern schwer zu lösen sind. Hier kann mittels eines Metallrohrs ein Schraubenschlüssel verlängert und so die Hebelwirkung verstärkt werden. 8 4. Methodische Überlegungen Wie in der Einf€hrung bereits erwƒhnt, ist bei der Behandlung des Themengebietes „einfache Maschinen“ eine Einschrƒnkung auf die Teilgebiete „schiefe Ebene“, „Hebel“ und „Flaschenzug“ zu empfehlen. Auf Grund des Schwierigkeitsgrades und Komplexitƒt der drei Teilthemen ist es sinnvoll zunƒchst mit der „schiefen Ebene“ in das Thema einzusteigen, da hier lediglich das Phƒnomen einer „einfachen Maschine“ im Vordergrund steht. Angesichts fehlender trigonometrischer Vorkenntnisse k„nnen von den Achtklƒsslern noch keine Rechnungen durchgef€hrt werden. Im Anschluss daran erfolgt die Erarbeitung des „Hebels“. Hier wird der schon bei der „schiefen Ebene“ erarbeitete Zusammenhang zwischen Weg und Kraft bestƒtigt und zusƒtzlich k„nnen Rechnungen durchgef€hrt werden. Den Abschluss des Themengebietes bildet die Behandlung des „Flaschenzuges“, da es sich bei diesem Teilgebiet um das umfangreichste handelt. Zudem werden hier die Berechnungen komplexer. Um die drei Gebiete in einen Gesamtkontext zu bringen bietet es sich an, sƒmtliche Anwendungen der „einfachen Maschinen“ am Beispiel des Baus einer mittelalterlichen Kirche zu behandeln. So kann etwa der Weg eines Steines aus einem Steinbruch €ber die Bearbeitung bis hin zur Kirchturmspitze begleitet werden. Um jedoch den flexiblen Einsatz der Arbeitsmaterialien zu gewƒhrleisten, sind die im Anhang aufgef€hrten Arbeitsblƒtter nicht an diesem Kontext angelehnt, sondern neutral gehalten. Beim Einsatz der im Anhang aufgef€hrten Arbeitsblƒtter muss beachtet werden, dass sie jeweils innerhalb eines Teilgebietes aufeinander aufbauen. Deshalb sollten sie in der vorgegebenen Reihenfolge verwendet werden. Aus dieser Reihenfolge ergibt sich automatisch auch der methodische Verlauf der Unterrichtseinheit. 5. Literaturverzeichnis - Ministerium f€r Kultus, Jugend und Sport Baden-W€rttemberg (Hrsg.) (2004). Bildungsplan f€r die Realschule. Stuttgart. Neckarverlag. 6. Bilder Alle Bilder wurden selbst erstellt. 7. Anhang Im Folgenden finden sich die Arbeitsblƒtter zum Thema - „Schiefe Ebene“ auf den Seiten 10 – 18, - „Hebel“ auf den Seiten 19 – 22 und - „Flaschenzug“ auf den Seiten 23 – 27. 9 „schiefe Ebene“ – Aufgabenblatt Nr.1 1. Arbeitsblatt Wie bekommt man schwere Gegenstände mit möglichst wenig Kraftaufwand in eine bestimmte Höhe? Materialien: Schubkarre, 2 unterschiedlich lange Holzbretter (1,2m; 2,4m), 2 leere Getrƒnkekisten, schwere Steine Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: 1. Hebe die Steine ohne zusƒtzliche Hilfe auf eine umgedrehte Getrƒnkekiste. 2. Lehne nun das k€rzere Brett gegen die Getrƒnkekiste und schiebe die Steine mit Hilfe der Schubkarre auf die Kiste. 3. Wiederhole den Versuch mit dem lƒngeren Brett. 4. Notiere deine Beobachtungen und formuliere eine Erklƒrung. Beobachtung: Erklärung: 10 „schiefe Ebene“ – L„sungsblatt Nr.1 1. Arbeitsblatt – M‡gliche L‡sung Beobachtung: Man ben„tigt viel Kraft, um die Steine mit den blo†en Hƒnden auf die Kiste zu heben. Benutzt man dagegen ein Brett, verringert sich die zu ben„tigende Kraft. Je lƒnger das Brett ist, desto geringer wird der aufzubringende Kraftaufwand. Der Weg der Steine vom Boden auf die Kiste wird dagegen immer lƒnger. Erklˆrung: Das Brett dient als schiefe Ebene: H•he h FH FN FG α Die Hangabtriebskraft FH ist die Kraft, mit der die Schubkarre zur€ckrollen w€rde, wenn man nicht mit der Gegenkraft schieben w€rde. Die Gegenkraft ist dem Betrag nach gleich gro† wie die Hangabtriebskraft, zeigt aber genau in die Gegenrichtung. Die Hangabtriebskraft ist immer geringer als die Gewichtskraft FG, weshalb das direkte Hochheben der Steine mehr Kraft ben„tigt, als das Hochschieben €ber eine schiefe Ebene. Mit dem Versuch haben wir au†erdem herausgefunden, dass die aufzubringende Kraft von der Lƒnge des Brettes und somit vom Steigungswinkel abhƒngig ist: umso lƒnger das Brett ist, desto kleiner wird der Steigungswinkel und somit auch die aufzubringende Schubkraft. 11 2. Arbeitsblatt: „schiefe Ebene“ – Aufgabenblatt Nr.2 Wovon hˆngt der aufzubringende Kraftaufwand bei der schiefen Ebene ab? Materialien: Versuchswagen, Kraftmesser (1N, 10N), Brett mit Lƒngenmarkierungen, Ziegelsteine, Gewichtst€ck, Meterstab, gro†es Geodreieck Versuchsaufbau: Versuchsdurchf‰hrung: 1. Versuchs-Teil: 1) Der Versuchswagen steht zunƒchst neben einem Ziegelstein. Miss mit Hilfe des Kraftmesser, wie viel Kraft du jeweils ben„tigst, … a)… wenn du den Versuchswagen auf direktem Wege mit den Hƒnden auf den Ziegelstein hinaufhebst (Gewichtskraft FG). b)…wenn du den Versuchswagen €ber eine schiefe Ebene mit der Lƒnge von 50cm auf den Stein ziehst (Hangabtriebskraft FH). c)… wenn die Lƒnge der schiefen Ebene 100cm betrƒgt. Beachte: Verwende zunƒchst immer den gr„†eren Kraftmesser und achte auch darauf, dass du ihn parallel zur Fahrbahn hƒltst. 2) Trage die Werte in die unten stehende Tabelle ein. 3) Vervollstƒndige auch die restlichen L€cken in der Tabelle. Nimm dazu den Meterstab und das Geodreieck zur Hilfe. 2. 1) 2) 3) 4) Versuchs – Teil: Vergr„†ere die H„he, indem du zwei Ziegelsteine aufeinander stellst. Wiederhole die oben aufgef€hrten Versuche b) und c). Trage die Messergebnisse wieder in die Tabelle ein. Vervollstƒndige auch die restlichen L€cken der Tabelle 12 3. Versuchs –Teil: 1) Lege nun zusätzliches Gewicht auf den Versuchswagen. 2) Führe nun die Versuche so durch, damit du auch den letzten Teil der Tabelle ausfüllen kannst. 3) Vergleiche nun alle drei Tabellen-Teile und versuche die Frage zu beantworten, von welchen Größen der aufzubringende Kraftaufwand bei der schiefen Ebene abhängt. Beobachtung/ Messergebnisse: 1. Versuchsteil Gewichtskraft FG in N H‡he der Ziegelsteine in cm Lˆnge der schiefen Ebene 50 in cm Steigungswinkel α Hangabtriebskraft FH in N 100 2.Versuchsteil 50 100 3.Versuchsteil 11 11 22 22 50 100 50 100 Erklˆrung: 13 „schiefe Ebene“ – L„sungsblatt Nr.2 2. Arbeitsblatt – M‡gliche L‡sung Beobachtung/ Messergebnisse: Gewichtskraft FG in N H‡he der Ziegelsteine in cm Lˆnge der schiefen Ebene in cm Steigungswinkel α in ‹ Hangabtriebskraft FH in N 1. Versuchsteil 2.Versuchsteil 5,7 5,7 3.Versuchsteil 8,7 11 11 22 22 11 11 22 22 50 100 50 100 50 100 50 100 14 7 26 13 14 7 26 13 1,2 0,6 2,5 1.2 1,9 0,9 3,8 1,9 Erklˆrung: Bevor einzelne Sachverhalte erklƒrt werden, wird nochmals in Erinnerung gerufen, dass die Kraft mit der der Versuchswagen nach oben gezogen wird, den gleichen Betrag hat wie die Hangabtriebskraft. 1. Versuchs – Teil: Hier wird deutlich, dass die Kraft, mit der der Versuchswagen nach oben gezogen wird von der Lƒnge der schiefen Ebene abhƒngig ist. Diese Lƒnge wiederum beeinflusst den Steigungswinkel α. Je kleiner der Steigungswinkel, desto geringer der Kraftaufwand. 2. Versuchs – Teil: Wenn man den zweiten Versuchsteil mit dem ersten vergleicht, kann man erkennen, dass auch die H„he der Steine eine Rolle spielt. Denn diese wirkt sich wieder auf den Steigungswinkel α aus. Je gr„†er der Steigungswinkel α, desto h„her der Kraftaufwand. 3. Versuchs – Teil: Wenn man den dritten Versuchsteil mit dem ersten und dem zweiten Teil vergleicht, so stellt man fest, dass sich nicht nur der Steigungswinkel, sondern nat€rlich auch die Gewichtskraft des K„rpers auf die aufzubringende Kraft auswirkt. Je gr„†er die Gewichtskraft, desto h„her der Kraftaufwand. Zusammenfassend kann man festhalten, dass die Kraft, mit der ein K„rper demnach auf einer schiefen Ebene nach oben transportiert wird, von seiner Gewichtskraft und dem Steigungswinkel der schiefen Ebene abhƒngt. 14 „schiefe Ebene“ – Aufgabenblatt Nr.3 3. Arbeitsblatt: Welcher Nagel lˆsst sich am einfachsten in ein St‰ck Holz einschlagen? Materialien: Holzbalken, Hammer, Nagel mit normaler Spitze, Nagel mit flacher Spitze Versuchsaufbau: Versuchsdurchf‰hrung: 1) Schlage den Nagel mit der normalen Spitze in das Holz. 2) Versuche anschlie†end den Nagel mit der flachen Spitze in das Holz zu schlagen. 3) Notiere deine Beobachtungen und formuliere eine Erklƒrung. Argumentiere hierbei mit der schiefen Ebene. Beobachtung: Erklˆrung: Zusatzaufgabe: Kennst du Werkzeuge, die ebenfalls aufgrund des Prinzips „schiefe Ebene“ funktionieren? 15 „schiefe Ebene“ – L„sungsblatt Nr.3 3. Arbeitsblatt – M‡gliche L‡sung Beobachtung: Der Nagel mit der flachen Spitze lƒsst sich nicht oder nur schwer in das Holz schlagen. Den Nagel mit dem spitzeren Ende dagegen kann man verhƒltnismƒ†ig einfach in das Balkenst€ck hinein schlagen. Erklˆrung: Wenn man die Spitzen der beiden Nƒgel von der Seite betrachtet, kann man Folgendes sehen: Spitzer Nagel: Stumpfer Nagel: α2 α1 Betrachtet man die schematischen Darstellungen der Nagelspitzen, dann kann man sich vorstellen, dass diese jeweils aus zwei zusammengesetzten schiefen Ebenen bestehen. Da bei dem spitzen Nagel der Steigungswinkel kleiner ist als beim stumpfen Nagel, ben„tigt man nach dem Prinzip der schiefen Ebene zwar einen lƒngeren Weg, bis der Nagel im Holz steckt, daf€r ist aber der Kraftaufwand geringer. Zusatzaufgabe: Kennst du Werkzeuge, die ebenfalls aufgrund des Prinzips „schiefe Ebene“ funktionieren? Mei†el, Axt 16 4. Arbeitsblatt: „schiefe Ebene“ – Aufgabenblatt Nr.4 Welche Schraube muss verwendet werden, wenn man beim Festdrehen der Mutter möglichst wenig Kraft aufwenden will? Materialien: zwei gleich gro†e Schrauben (gleicher Durchmesser, gleiche Lƒnge) mit unterschiedlichem Gewinde (Normalgewinde, Feingewinde), Markierungen der Schrauben nach jeweils 3cm, rote Schnur, Schere Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: 1) Wickle die rote Schnur zunƒchst in das Gewinde der Schraube mit der gelben Markierung. Das Gewinde soll zwischen der Markierung und dem Ende der Schraube vollstƒndig ausgef€llt sein. 2) Schneide nun die Schnur an beiden Seiten exakt ab. 3) Anschlie†end muss das Schnurst€ck wieder abgewickelt werden. 4) Wiederhole das gleiche nochmals bei der Schraube mit der blauen Markierung. 5) Vergleiche nun die Lƒnge der beiden Fƒden. 6) Notiere deine Beobachtung und versuche die Eingangsfrage zu beantworten und dies auch zu begr€nden. Beobachtung: Erklärung: 17 „schiefe Ebene“ – L„sungsblatt Nr.4 4. Arbeitsblatt – M‡gliche L‡sung Beobachtung: Der Faden der „blauen“ Schraube ist wesentlich lƒnger als der der „gelben“ Schraube. Erklˆrung: Man muss die „blaue“ Schraube verwenden, wenn man mit m„glichst wenig Kraft die Mutter anziehen will. Dies ist folgenderma†en zu erklƒren: Die Schnur der „blauen“ Schraube ist lƒnger, da ihr Gewinde viel feiner ist. Man ben„tigt also viel mehr Umdrehungen, um die Mutter der „blauen“ Schraube anzuziehen. Daf€r muss man aber auch wieder weniger Kraft aufwenden, denn auch hier gilt das Prinzip der schiefen Ebene (lƒngerer Weg weniger Kraft). Die nachstehende Skizze veranschaulicht den Sachverhalt: „gelbe“ Schraube: abgewickelte Schnur „blaue“ Schraube: abgewickelte Schnur 18 Hebel Aufgabenblatt Nr. 1 Versuch: Material: frei hängende Wippe, zwei Kraftmesser Versuch: Material: frei hängende Wippe, zwei Kraftmesser Durchführung: Durchführung: 1. Hänge die Kraftmesser an irgendeinen Haken links und rechts ein. 2. Bringe die Wippe nun durch Ziehen an den Kraftmessern ins Gleichgewicht. 3. Halte deine Messergebnisse in der Tabelle unten fest. 4. Was fällt dir bei den Ergebnissen auf? linker Hebel Hakennummer Newton Hebel Aufgabenblatt Nr. 1 rechter Hebel Hakennummer Newton 1. Hänge die Kraftmesser an irgendeinen Haken links und rechts ein. 2. Bringe die Wippe nun durch Ziehen an den Kraftmessern ins Gleichgewicht. 3. Halte deine Messergebnisse in der Tabelle unten fest. 4. Was fällt dir bei den Ergebnissen auf? linker Hebel Hakennummer Newton rechter Hebel Hakennummer Newton 19 Hebel Aufgabenblatt Nr. 2 Versuch: Material: frei hängende Wippe, Versuch: Material: Durchführung: 1. Hänge ein Metallgewicht an den fünften Abschnitt der linken Seite. 2. Bringe die Waage nun wieder durch Ziehen mit dem Newtonmeter an allen Abschnitten (links und rechts) ins Gleichgewicht. 3. Halte deine Messergebnisse in der Tabelle unten fest. Abschnitt gemessene Newton frei hängende Wippe, Metallgewichte Metallgewichte linker Hebel Zugrichtung oben/unten Hebel Aufgabenblatt Nr. 2 Abschnitt rechter Hebel Zugrichtung gemessene oben/unten Newton Durchführung: 1. Hänge ein Metallgewicht an den fünften Abschnitt der linken Seite. 2. Bringe die Waage nun wieder durch Ziehen mit dem Newtonmeter an allen Abschnitten (links und rechts) ins Gleichgewicht. 3. Halte deine Messergebnisse in der Tabelle unten fest. Abschnitt linker Hebel Zugrichtung oben/unten gemessene Newton Abschnitt 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 6 6 6 6 7 7 7 7 8 8 8 8 9 9 9 9 10 10 10 10 rechter Hebel Zugrichtung gemessene oben/unten Newton 20 Bearbeite die Aufgaben im Heft. Hebel Aufgabenblatt Nr. 3 Bearbeite die Aufgaben im Heft. Hebel Aufgabenblatt Nr. 3 1. Du benutzt täglich vielerlei Hebel. Nenne einige! Beschreibe, wo bei diesen Hebeln der Kraftarm, der Lastarm und der Drehpunkt sitzen. Fertige dazu Skizzen an. 1. Du benutzt täglich vielerlei Hebel. Nenne einige! Beschreibe, wo bei diesen Hebeln der Kraftarm, der Lastarm und der Drehpunkt sitzen. Fertige dazu Skizzen an. 2. Der kleine Frank ist mit seinem Vater auf dem Spielplatz und will auf der Wippe schaukeln. Die Wippe ist 8 m lang. Frank wiegt 40 kg und sein Vater wiegt 80 kg. Frank sitzt am Ende der Wippe. 2. Der kleine Frank ist mit seinem Vater auf dem Spielplatz und will auf der Wippe schaukeln. Die Wippe ist 8 m lang. Frank wiegt 40 kg und sein Vater wiegt 80 kg. Frank sitzt am Ende der Wippe. a) Wo muss sein Vater auf der Wippe sitzen, damit die Wippe ausgeglichen ist? Fertige eine Skizze an und berechne. a) Wo muss sein Vater auf der Wippe sitzen, damit die Wippe ausgeglichen ist? Fertige eine Skizze an und berechne. b) Franks Mutter wiegt 64 kg. Wo muss sie sitzen? b) Franks Mutter wiegt 64 kg. Wo muss sie sitzen? c) Franks großer Bruder muss 3 m vom Drehpunkt entfernt sitzen. Wie viel wiegt er? c) Franks großer Bruder muss 3 m vom Drehpunkt entfernt sitzen. Wie viel wiegt er? 3. Zerbrich ein Streichholz in immer kleinere Stücke. Berichte und erkläre. 3. Zerbrich ein Streichholz in immer kleinere Stücke. Berichte und erkläre. 21 Hebel Aufgabenblatt Nr. 3 Arbeitsblatt Nr. 3 L‡sungen 1. Schere, Zange, Pinzette, usw. (siehe Sachanalyse) 2. a) geg.: 40 kg = 400 N, 80 kg = 800 N Wippe = 8 m, Lastarm = 4 m ges.: Entfernung Vater zum Drehpunkt 400 N • 4m = 800 N • 0,5 • 4m = x = 2m x x :800 N b) geg.: 40 kg = 400 N, 64 kg = 640 N Wippe = 8 m, Lastarm = 4 m ges.: Entfernung Mutter zum Drehpunkt 400 N • 4m = 600N • 0,625 • 4m = x = 2,5 m x x :600N • 3m c) geg.: 40 kg = 400 N Lastarm = 4 m, Kraftarm = 3 m ges.: Gewicht des Bruders 400 N • 4m = x 400 N • 4/3 = x x = 533,3 N x = 53,3 kg :3 m Das Zerbrechen des Streichholzes wird immer schwerer, da der Hebel immer k‰rzer wird und so immer mehr Kraft aufgebracht werden muss. 22 Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 1 Hier siehst du vier Möglichkeiten eine Dose nach oben zu ziehen (Bild1 - 4). a) Welchen Einfluss haben die Vorrichtungen jeweils auf den Betrag, die Richtung und den Angriffspunkt der Zugkraft? Stelle Vermutungen an, falls du eine der Antworten nicht wei†t. b) Erstelle zu jedem der vier Bilder einen Versuch (Skizze). Nimm als Last ein 500gGewichtsst€ck und lege eine Tabelle nach dem unten stehenden Muster an. F€lle zunƒchst die Spalten 2 und 3 aus. …berpr€fe dann deine Vermutungen durch Messung (Kraftmesser). Trage beides in die Tabelle ein. Last Vermutete Versuchsaufbau Gewichtskraft Zugkraft nach… in N in N Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5 Gemessene Kraft in N c) Wie kannst du dir die unterschiedlichen Ergebnisse erklƒren? d) Welchen Vorteil hat das Verfahren von Bild 3 und welchen hat das von Bild 4? Erfinde eine Vorrichtung, die beide Vorteile vereint (Skizze). 23 Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 1 Lösung zu a) Die Angriffspunkte der Zugkraft (rote Punkte in Abb.) befinden sich jeweils bei der ziehenden Person, zusƒtzlich in Bild 5 am Balken. Hier wird die ben„tigte Zugkraft halbiert, daf€r muss doppelt so lang gezogen werden, der Betrag halbiert sich hier also. Die Zugrichtungen sind als roter Pfeil markiert. Zu b) Last Versuchsaufbau Gewichtskraft nach… in N 5 Bild 2 5 Bild 3 5 Bild 4 5 Bild 5 Vermutete Zugkraft in N Gemessene Kraft in N 5 5 5 2,5 Zu c) Im Bild 1 greift die Kraft direkt am Angriffspunkt an, sie wird weder umgelenkt noch verƒndert. In Bild 2 wird die Kraft €ber der Stange umgelenkt, bleibt aber gleich (die Reibung ist zu vernachlƒssigen). In Bild 3 wird €ber eine feste Rolle umgelenkt, die Kraft bleibt dieselbe, die Reibung ist hier verschwindend gering (Kugellager). In Bild 4 wird die Last sowohl von der Stange, als auch von der Person gehalten und teilt sich daher gleichmƒ†ig auf. Zu d) Das Verfahren in Bild 3 hat den Vorteil, dass ergonomisch und nur mit sehr geringer Reibung durch die Rolle, gezogen werden kann. Das Verfahren in Bild 4 halbiert sogar die ben„tigte Zugkraft. Werden beide Verfahren miteinander kombiniert, entsteht ein einfacher „Flaschenzug“ (s. Abb. 10). Eine Zugvorrichtung, bei der mehrere lose und feste Rollen verwendet werden, bezeichnet man als Flaschenzug. 24 Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 2 Die folgenden Bilder zeigen Versuchsaufbauten mit Rollen, Last und Kraftmessern. a) Wie gro† sind die Krƒfte, die die Kraftmesser bei Gleichgewicht anzeigen? Schƒtze zuerst. b) Welchen Zweck hat die zusƒtzliche Rolle im dritten Bild? c) Wenn man Kraft spart, muss man einen Nachteil in Kauf nehmen… Zieh die Last um 10 cm (20 cm) hoch. Wie viel Seil musst du ziehen? Markiere dazu das Seil mit einer B€roklammer. 25 Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 2 Lösung Zu a) Die Kraftmesser zeigen überall 5 N an. Zu b) Die zusätzliche Rolle in Bild 13 dient lediglich der Umlenkung. So kann geschickter gezogen werden, wenn eine Last nach oben befördert werden soll. Die Zugkraft bleibt hier unverändert 5 N. Zu c) Wenn man Kraft spart, muss man in Kauf nehmen, dass dafür die doppelte Länge an Seil gezogen werden muss. Bei einer effektiven Hubhöhe von 10 cm, sind 20 cm Seil zu ziehen, bei 20 cm Hubhöhe sogar 40 cm. Die Gewichtskraft FG, die auf die Last wirkt, wird gleichmäßig auf die tragenden Seilstücke verteilt. Bei n tragenden Seilstücken gilt für die Zugkraft: FZ = FG / n Dies nennt man einen Faktorenflaschenzug 26 Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 3 Auf dem Bild siehst Du einen Hocker, der mit einem Flaschenzug hochgezogen wird. Der Stuhl hat ein Gewicht von 70 N. Mit wie viel N Zugkraft kann er in der abgebildeten Position gehalten werden? Schätze zunächst. Zeichne die tragenden Seilstücke ein und erkläre, wie Dein Ergebnis zustande Flaschenzug Aufgabenblatt Nr. 3 Lösung Die tragenden Seilstücke sind im Bild rot markiert. Es sind vier Stück. Die Last / Gewichtskraft teilt sich also durch vier. FZ = FG / n FZ = 70 / 4 = 17,5 N 27
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