D A S M A G A Z I N VO N Ö S TERRE I C H 03 | September—November 2015 Drohende Ölpest an der Adria Die OMV ist gestoppt. Doch das Naturparadies bleibt in Gefahr Öl oder Wind? Kohle oder Sonne? Bei der Klimakonferenz in Paris geht es um die Zukunft unseres Planeten Wir retten die Bienen Greenpeace präsentiert Lösungen für eine ökologische Landwirtschaft I N H A LT 04 Zahlen, News, Kommentar Greenpeace in Aktion 06 Ölbohrpläne im Naturparadies Greenpeace mobilisiert für den Schutz der Adria vor der drohenden Ölpest 10Die Zukunft unserer Nahrungsmittel Pestizide gefährden die Gesundheit von Menschen und Bienen 12 Höchste Zeit Die UN-Klimakonferenz in Paris wird 14 Hoffnung für den Tiger Erfolg für die Greenpeace- C o v e r f o t o : © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e ; F o t o s : © G r e e n p e a c e / M a d e l e i n e D ü r r e r - T o e t , © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e über die Zukunft unseres Planeten entscheiden Kampagne zum Schutz des indonesischen Regenwaldes 16 Sonne in Java Greenpeace zeigt, wie eine nachhaltige Modernisierung durch Solarenergie möglich ist 18 Skandal ohne Ende Die Nachwirkungen der HCB- 19 20 21 22 Belastung im Kärntner Görtschitztal Erinnerungsbaum Testamentsspenden geben Hoffnung Grünes Leben Tipps für mehr Umweltschutz im Alltag Segel setzen Aktivist Manuel Marinelli im Porträt Ihr Beitrag Spenden für den Schutz unseres Planeten E d it o r ial Liebe Leserinnen und Leser! Die Greenpeace-Kampagne gegen die Ölbohrpläne des OMV-Konzerns in der Adria erreicht ihren Höhepunkt. Das ACT-Magazin steht kurz vor dem Druck. Plötzlich Jubel im Greenpeace-Büro: Die OMV zieht sich aus der Adria zurück. In unserer – in letzter Sekunde umgeschriebenen – Covergeschichte lesen Sie, wie sich Greenpeace dem österreichischen Mineralölkonzern in den Weg stellte – und warum der Kampf jetzt weitergeht. Nach wie vor planen andere Ölkonzerne, die Zukunft der Adria für kurzfristige Profite aufs Spiel zu setzen. Sie können darauf vertrauen, dass Greenpeace dagegen in Aktion bleibt. Danke, dass Sie an unserer Seite sind. Mit Ihnen an unserer Seite kämpfen wir für den Schutz unserer Erde. Das Greenpeace-Schiff „Beluga“ machte im Mai 2015 in Linz Station. Unterwegs für die Kampagne gegen die Verschmutzung der Donau durch Plastik informierten Crew und Greenpeace-AktivistInnen Hunderte interessierte BesucherInnen direkt vor Ort. MMag.a Sonja Weiss Chefredakteurin ACT 2 3 Z ÄHLWERK AKTIONEN AUS ALLER WELT 1978 Greenpeace kauft die „Rainbow Warrior I“. Das frühere Fischerei schiff war im Einsatz gegen Walfang, riskan te Ölförderungen und Atommüll-Versenkung. K Seattle wurde 2015 zum Zentrum des Protests gegen Shells Ölbohr pläne in der Arktis. 4 N E Shells Ölbohrplattform trifft nach der spektakulären Greenpeace-Kletteraktion auf hoher See in Seattle ein. Dort bildet sich eine Umweltbewegung für den Schutz der Arktis mit einem starken Markenzeichen: kleine bunte, umweltfreundliche Kajaks gegen die riesige Plattform des zerstörerischen Konzerns. ● Klettern für saubere Luft ← Schutz für die Fischbestände „Der Smog vergiftet uns, warum reagiert der Vor dem Monument der afrikanischen Renaissance Ein Minister, der Augen, Ohren und Mund vor dem gefährlichen Smog verschließt? Grund für eine Greenpeace-Aktion. Greenpeace- Einsatz für den Schutz des Meeres im Senegal. inister nicht?“, steht auf dem Transparent, das M Greenpeace-Kletterinnen und -Kletterer auf dem Umweltministerium im polnischen Warschau montiert haben. Die Luftqualität des Landes ist um einiges schlechter als die Standards der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation. Die Regierung ergreift keine wirksamen Schritte gegen die Luftverschmutzung, was in jährlich rund 45.000 vorzeitigen Todesfällen resultiert. Greenpeace kämpft mit ganzem Einsatz gegen diese große Gefahr für Bevölkerung und Umwelt. ● in Dakar, der Hauptstadt des Senegal, stellt ein Greenpeace-Aktionsteam eine wichtige Frage: „Wird die Fischerei wieder aufleben?“. Anlass der Aktion ist das Erscheinen eines Greenpeace-Reports, der Fischereibetrug durch chinesische Fischereiunternehmen an der westafrikanischen Küste aufdeckt. Die teilweise illegale Plünderung der Meere hat dramatische Auswirkungen auf die Fischbestände des Meeres und auf die Existenzgrundlage der nachhaltig fischenden lokalen KleinfischerInnen. ● „Mah, ich erinnere mich noch, wie du so klein warst“, ist einer dieser Sätze, die man als Kind oder junger Erwachsener nicht ertragen konnte. Mit einigen Greenpeace-Jahren auf dem Buckel, erwischt man sich selbst dabei, solche Sätze aussprechen zu wollen. Ich erinnere mich jedenfalls noch sehr gut an einen ganz jungen slowakischen Aktivisten, der mit Feuereifer bei jeder Aktion dabei war. Er sprach kein Wort Englisch und vielleicht 20 Wörter Deutsch, aber das hinderte ihn nicht daran, Verantwortung zu übernehmen und in ganz Osteuropa aktiv zu sein. Ich erinnere mich noch daran, wie eine slowakische Kollegin begann, ihm Englisch beizubringen. Er steckte denselben Eifer in das Erlernen der Sprache wie in Greenpeace-Aktionen. Und schließlich erinnere ich mich noch daran, wie wir Branko einen Job anboten. Eigentlich sollte er primär für Greenpeace in der Slowakei arbeiten, aber so viel Engagement und Talent bleibt selten verborgen. Branko begann sehr rasch, internationale Aktivitäten zu koordinieren und Greenpeace-AktivistInnen weltweit zu trainieren. Wenn Greenpeace in Südafrika ein neues Büro aufmacht, dann ist es Branko, der der ersten Generation an AktivistInnen das Klettern beibringt. Wenn wir in Asien verstärkt zu Umweltgiften arbeiten, reist Branko nach China, um den Umgang mit Gefahrenstoffen zu unterrichten. Alles übrigens in sehr gutem Englisch! Eine Zeit lang bekam ich nahezu wöchentlich aus der internationalen Greenpeace-Gemeinschaft eine dringende Anfrage, ob Branko irgendwo auf dieser Welt aktiv werden kann. Und er war kaum zu bremsen. Inzwischen hat sich das durch die Geburt seiner zwei Kinder geändert, und er beschäftigt sich mehr mit Krabbeln als mit Klettern. Aber das wird sich bald ändern, und seine Kinder sowie viele Greenpeace-AktivistInnen weltweit werden vom Besten lernen. ● 5 F o t o s : © N . S c o t t T r i m b l e / G r e e n p e a c e , © G r e e n p e a c e / G e o r g M a y e r F o t o s : © K o n r a d K o n s t a n t y n o w i c z / G r e e n p e a c e , © C l e m e n t T a r d i f / G r e e n p e a c e Kajaks für die Arktis Uhr ist es, als die erste Bombe zündet. Binnen Sekunden neigt sich das Schiff zur Seite. Meter tief im Meer vor der Matauri Bay liegt heute das Wrack der „Rainbow Warrior I“. Virtueller Tauchgang auf www.rainbowwarrior.info M Weltweit in Aktion 23.38 30 U Mag. Bernhard Obermayr, Programmleiter Agenten des französi schen Geheimdienstes platzieren zwei Spreng sätze am Rumpf der „Rainbow Warrior I“, die in Auckland, Neusee land, ankert – bereit, um gegen französische Atombombentests zu protestieren. Jahre ist Fernando Pereira, der als Fotograf an Bord ist, alt. Nach dem die zweite Spreng ladung detoniert ist, versperrt ihm das rasch steigende Wasser den Weg aus der Kabine. Der zweifache Vater ertrinkt im Bauch des sinkenden Schiffs. L Greenpeace in Zentral- und Osteuropa 10. 7. 1985 35 O Aktion mit Erfolg: Mit einer ölähnlichen Flüssigkeit über zogen, protestieren Greenpeace-Akti vistInnen vor dem OMV-Hauptquartier in Wien gegen die Pläne des Konzerns, in der Adria nach Öl zu bohren. Ölbohrpläne im Naturparadies — S o n j a We i s s Die österreichische OMV plant, in der Adria nach Öl zu bohren. Greenpeace mobilisiert gegen dieses fatale Vorhaben – mit Erfolg. Jetzt gilt es, auch andere Konzerne zu stoppen. Am Horizont Bohrinseln statt Fischerboote. Im F o t o : © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e Wasser gähnende Leere statt bunter Fischschwärme. Am Strand schwarze Ölklumpen statt weißem Sand und Kies. Das Bild der kroatischen Adria könnte sich in den nächsten Jahren dramatisch wandeln – wenn wir nicht alle Ölbohrpläne stoppen. Skrupellose Mineralölunternehmen wollen weltweit jedes noch verborgene Ölvorkommen erschließen. Ob es sich in dem sensiblen Ökosystem der Arktis oder dem Naturparadies der Adria befindet – es scheint den Konzernbossen egal zu sein. Dass sie mit jeder weiteren Erdölförderung den Klimawandel anheizen? Kein Problem, solange nur die Profite stimmen. Die Pläne der OMV gestoppt »Noch bevor die eigentliche Ölförderung beginnt, sind die Eingriffe ins Ökosystem bereits massiv.« 6 Anfang dieses Jahres beginnt die Schlacht um die Ölvorkommen in der kroatischen Adria. Mittendrin: der österreichische Mineralölkonzern OMV. Das Unternehmen sichert sich Ölbohrlizenzen für sieben Gebiete vor der Küste Kroatiens. Greenpeace startet eine große Kampagne – vor Ort in Kroatien und vor dem OMV-Hauptquartier in Wien. Tausende Menschen sprechen sich in Österreich mit Greenpeace gegen die Pläne der OMV aus. Viele Österreicherinnen und Österreicher kennen die Kornaten von Segelurlauben. Die wunderschöne Inselgruppe steht seit 1980 unter Naturschutz – und würde ausgerechnet durch die Pläne der österreichischen OMV in große Gefahr geraten. Bis zu zehn Kilometer vor der Küste des Festlands und sechs Kilometer vor den Inseln will die OMV bohren. Bei einem Ölunfall würde das Öl je nach Windrichtung nicht nur die nächste Küste, sondern auch Naturschutzgebiete in kurzer Zeit erreichen. 7 AktivistInnen in Wien rollen dem neuen OMV-CEO einen Protestteppich aus. Nach den monatelangen Greenpeace-Protesten verkündet die OMV Ende Juli, sich aus der Adria zurückzuziehen. Laut kroatischen Medien sind der Grund ungelöste Grenzprobleme mit Montenegro. Doch die OMV verzichtet auch auf Lizenzen für Gebiete fern der montenegrinischen Grenze. Der Konzern selbst spricht davon, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein langfristiges Investment nicht gegeben sind. Vielleicht wurde aber auch einfach der Druck zu groß, den Greenpeace Seite an Seite mit der Bevölkerung auf den Konzern ausübte? Gefahr für Delfin und Schildkröte „Der OMV-Rückzug ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Adria“, sagt Lukas Meus. „Es planen jedoch noch andere Konzerne, vor Kroatiens Küste nach Öl zu suchen.“ Den Bohrungen gehen seismische Untersuchungen voraus, um Ölvorkommen aufzuspüren. Das geschieht mit gigantischen Schallexplosionen unter Wasser. Dieser intensive Unterwasserlärm kann Meerestiere verletzen, verstören und sogar töten. In der Adria sind insbesondere Delfine, darunter der Große Tümmler, Meeresschildkröten und die Mittelmeermönchsrobbe durch die seismischen Untersuchungen gefährdet. Aber nicht nur die Tierwelt leidet unter den Tests, auch für die KleinfischerInnen sind sie ein großes Problem. Die lokale Fischerei kann bei seismischen Tests um bis zu 80 Prozent einbrechen. Wenn die Probebohrungen starten, können toxische Flüssigkeiten und Bohrschlamm ins Meer geraten. „Noch bevor die eigentliche Ölförderung beginnt, sind die Eingriffe ins Ökosystem bereits massiv“, warnt Meus, „und haben die Bohrungen begonnen, kann niemand sicherstellen, dass kein Unfall passiert.“ Unzählige Ölkatastrophen rund um die Welt beweisen: Kein Ölkonzern kann einen Unfall verhindern. 8 Wer vor der kroatischen Küste segelt, kann viele Meerestiere, etwa den Großen Tümmler, beobach ten. Ein Ölunfall könnte dieses besondere Öko system zerstören. F o t o s : © T o m i s l a v I m p r i c / G r e e n p e a c e , © D o n a l d T i p t o n / G r e e n p e a c e , © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e F o t o s : © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e , © M a r i n a P a u l e n k a / G r e e n p e a c e Zu kurzfristig gedacht Ein Ölunfall vor der kroatischen Küste wäre eine Katastrophe – nicht nur für die Natur und die Tierwelt, sondern vor allem für die vielfach vom Tourismus abhängige Bevölkerung. Es ist schwer einzuschätzen, wie hoch die Einnahmen aus der Ölförderung für Kroatien tatsächlich sein würden. Aber man geht davon aus, dass in den ersten fünf Jahren die Einnahmen um 70 Mal niedriger wären als jene, die der Tourismus einbringt. „Die kroatische Regierung will einen weiteren Wirtschaftszweig aufbauen und spricht davon, ein ‚zweites Norwegen‘ zu werden. Die Politikerinnen und Politiker erhoffen sich Gewinn, aber sie denken nicht langfristig, das ist das große Problem. Sie denken nicht an die Umwelt vor Ort – und nicht an ihren eigentlich wichtigsten Wirtschaftszweig: den Tourismus“, sagt Meus. Der Bedarf, auf alternative Energien umzusteigen, um den Klimawandel zu stoppen, ist riesig. Jede Neuinvestition in fossile Energiegewinnung ist ein Irrweg. Gerade Kroatien hat viele Sonnenstunden, weshalb Solarenergie eine gute Lösung für die Suche nach neuen Energiequellen wäre. Die Greenpeace-Kampagne in Kroatien richtet sich daher direkt an Wirtschaftsminister Ivan Vrdoljak, in dessen Verantwortung die Frei gabe der Bohrungen fällt. Die Macht der Bevölkerung „In einer Allianz mit mehreren Umweltschutzorganisationen haben wir in Kroatien schon viel erreicht: Die geplanten Ölbohrungen im Meer sind ein viel diskutiertes Thema. Umfragen zeigen, dass sich inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen die Bohrpläne ausspricht. Auch der Stadtrat von Dubrovnik hat Greenpeace-AktivistInnen in Kroatien richten ihren Protest an Wirtschafts minister Ivan Vrdoljak. sich bereits offiziell gegen die Bohrungen ausgesprochen“, sagt Meus. Nur wer informiert ist, kann auch agieren – und wie groß die Macht der Zivilbevölkerung ist, zeigen neben dem Rückzug der OMV aus der Adria auch Beispiele aus vielen Ländern. Auch vor den Balearen und den Kanaren waren Ölbohrungen im Meer bis vor Kurzem ein großes Thema. Die Bevölkerung hat dort energisch gegen die Pläne protestiert. Auch Greenpeace war mit dem Schiff „Arctic Sunrise“ und Aktionsteams vor Ort. Selbst das harte Vorgehen der Küstenwache gegen die AktivistInnen konnte uns nicht einschüchtern. Schließlich brach der spanische Erdölkonzern Repsol seine Ölförderpläne vor den Kanaren ab. Und gerade jetzt gab das britische Ölunternehmen Cairn Energy nach Protesten bekannt, dass es seine Ölbohrlizenzen im Golf von Valencia vor den Balearen zurückgibt. Viele kleine Taten erzielen eine große Wirkung Der OMV-Chef zieht genau zum Höhepunkt des Greenpeace-Protests die Bohrpläne zurück. Wer glaubt da noch an einen Zufall? „Kein Boss eines Mineralölkonzerns würde zugeben, dass ihn Greenpeace über- zeugt hat. Wir sind aber sicher, dass viele einzelne Taten ihre Wirkung gezeigt haben. Es ist ein Erfolg für alle Umweltschützerinnen und Umweltschützer, die die Greenpeace-Petition „Zukunft Adria“ unterzeichnet, die Aktionen durch Spenden unterstützt oder eine Protestpostkarte an die OMV geschickt beziehungsweise dort angerufen haben, um nachzufragen, ob der Konzernchef dieses große Risiko wirklich eingehen will“, ist Meus überzeugt. Wie alle Ölkonzerne wird auch die OMV langfristig nur durch einen Umstieg auf erneuerbare Energien erfolgreich sein. Ein Blick auf die dringend notwendigen Klimaschutzziele zeigt, dass fossile Energieträger der Vergangenheit angehören. „Herr Seele, setzen Sie ihre positiven Entscheidungen fort: Ziehen Sie sich auch aus dem sensiblen Ökosystem der Arktis zurück und transformieren Sie die OMV zu einem Vorreiterunternehmen für erneuerbare Energien“, richtet Lukas Meus eine zukunftsweisende Forderung an den CEO der OMV. Wann die OMV dies in die Tat umsetzt, ist ungewiss. Gewiss ist jedoch, dass sich Greenpeace von großen Herausforderungen noch nie hat abschrecken lassen – und so große Erfolge für die Umwelt erzielt. ● Mag. Lukas Meus kämpft als Greenpeace- Kampaigner gegen Ölbohrungen in Adria und Arktis. URLAUBSRATGEBER Wie reise ich umwelt freundlich zu meiner Urlaubsdestination? Wie gestalte ich meinen Aufenthalt im Einklang mit der Natur? Wie frage ich auf Kroatisch, ob der angebotene Fisch aus der Region stammt? Antworten gibt es auf www.greenpeace.at/ urlaubsratgeber 9 „Der bittere Beigeschmack der europäischen Apfel produktion“ hat Greenpeace 85 Wasser- und Boden proben von konventionell bewirtschafteten Apfelplan tagen aus zwölf europäischen Ländern, darunter auch Österreich, auf Pestizidrückstände untersucht. Das alarmierende Ergebnis ist eine breite Palette an toxischen Stoffen in Wasser und Boden. Die Apfel plantagen waren mit bis zu 13 verschiedenen Pestizi den belastet. „Dieser Chemie-Cocktail ist sehr proble matisch“, warnt Greenpeace-Kampaignerin Huem Otero. Bislang fehlen Studien, wie die Pestizide in Kombination wirken – und wie lange sie die Umwelt belasten. Die Greenpeace-Tests haben sogar Stoffe wie Endrin und Endosulfan nachgewiesen, deren Verwen dung längst verboten ist. „Die sehr langlebigen Wirk stoffe bleiben im Boden und können noch Jahrzehnte nach ihrer Anwendung in der Umwelt nachgewiesen werden. Jede weitere Generation an Pestiziden bringt zusätzliche Risiken“, sagt Otero. »Die Politik muss endlich erkennen, dass die chemieintensive Landwirtschaft eine Sackgasse ist.« Die Zukunft unserer Nahrungsmittel Dagmar Urban ist Landwirtschafts expertin von Greenpeace Österreich. —Marilen Lorenz Industrielle Landwirtschaft zer stört die pflanzliche Vielfalt und damit auch die Lebensgrundlage der Bienen. Der Einsatz von Pestizi den gefährdet die Gesundheit von Umwelt, Menschen und Tieren. Greenpeace kämpft für eine ökolo gische Nahrungsmittelproduktion. 10 Ein Luftschiff bringt die Botschaft nach Mailand: „Kein Futter für ein kaputtes System – Macht den Weg frei für ökologische Landwirtschaft!“, so appelliert Greenpeace an die internationalen Landwirtschafts ministerInnen, sich bei ihrem Treffen in Mailand für eine europaweite Agrarwende stark zu machen. „Die Zukunft der Lebensmittelproduktion liegt in der ökologischen Landwirtschaft. Nur ein System, das das natürliche Gleichgewicht im Ökosystem aufrechter hält, die Nahrungsmittel gerecht verteilt und die Exis tenz der Landwirtinnen und Landwirte sichert, kann bei einer wachsenden Weltbevölkerung eine nachhalti ge Lebensmittelproduktion garantieren“, analysiert Dagmar Urban, Landwirtschaftsexpertin von Green peace in Österreich. Bitterer Beigeschmack Am Beispiel der Äpfel zeigt Greenpeace den massiven Chemieeinsatz in der konventionellen Landwirtschaft auf. Sie sind die beliebteste Obstsorte Europas und gelten als gesundes, lokales Nahrungsmittel. Doch in kaum einem anderen Bereich kommen so viele Chemi kalien zum Einsatz wie in der konventionellen Pro duktion von Äpfeln und anderem Obst. Für die Studie Dass der Einsatz von Pestiziden nicht nur auf die Bie nen, sondern auch auf die Menschen dramatische Aus wirkungen hat, zeigt der Greenpeace-Bericht „Pestizi de und unsere Gesundheit – Die Sorge wächst“. Mit der Exposition gegenüber Pestiziden wird ein gehäuf tes Auftreten von Krankheiten wie Parkinson und Alz heimer in Verbindung gebracht. Besonders betroffen sind Landwirtinnen und Landwirte sowie Menschen, die im ländlichen Raum wohnen, da sie am häufigsten mit gefährlichen Pestiziden in Kontakt kommen. „Es ist nicht akzeptabel, dass diejenigen, die unsere L ebensmittel produzieren, am meisten darunter leiden“, sagt Huem Otero von Greenpeace Österreich. Kreative Aktion in Mailand: Greenpeace schickt seine Botschaft mit einem Luftschiff an die Landwirtschafts ministerInnen. Auch die von Greenpeace mitgegründete Initiative Mutter Erde stand 2015 ganz im Sinne der Bienen. Eine Schwerpunktwoche im ORF informierte die Bevölkerung über die Gefahren für die wichtigen Bestäuber. www.muttererde.at Ein Blick in das Innere des Greenpeace- Luftschiffs. Ökologische Alternativen Chemiekonzerne verkaufen Pestizide oft als einzige Möglichkeit für eine erfolgreiche Landwirtschaft. Da bei stehen zahlreiche ökologische Maßnahmen zur Schädlingsabwehr zur Verfügung, die bereits erfolg reich angewandt werden. Eine davon ist die Fruchtfol ge, bei der auf einer Fläche nicht jedes Jahr das gleiche angebaut werden darf. Diese Vielfalt erhöht das Nahrungsangebot für Bienen und ist eine effektive Methode, Schädlinge wie den Maiswurzelbohrer abzuwehren. Greenpeace setzt sich für eine verpflichtende Frucht folge in Österreich ab 2017 ein. Mit einem Umstieg auf ökologische Lösungen, können Bäuerinnen und Bauern die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pestiziden Schritt für Schritt reduzieren. „Die Politik muss endlich erkennen, dass die chemieintensive Landwirtschaft eine Sackgasse ist, und den Umstieg finanziell und durch fachliche Beratung unterstützen“, fordert Urban. Greenpeace kämpft auf vielen Ebenen für zukunftsvol le Landwirtschaft. „Wir setzen uns auf höchster politi scher Ebene für richtungsweisende Gesetze ein. Wir kämpfen dafür, dass Gartencenter bienengefährliche Pestizide aus ihren Blumen verbannen. Wir mobilisie ren Menschen in ganz Österreich, Teil des Teams für die Bienen zu werden“, sagt Otero. Wer selbst für die Rettung der Bienen aktiv werden möchte, greift für Garten, Balkon und Fensterbrett zu Bio-Setzlingen und Bio-Saatgut. Damit die Wildbie nen neben gesundem Futter auch ein Zuhause finden, hat Greenpeace ein Bienenrettungspaket zusammen gestellt, das eine ökologische Nisthilfe enthält. „Die Bienen sind für unsere Lebensmittelsicherheit uner setzlich. Sie sind für uns alle im Einsatz. Gemeinsam kämpfen wir für ihr Überleben“, sagen die GreenpeaceKampaignerinnen. ● 11 F o t o s : 2 × © F r a n c e s c o A l e s i / G r e e n p e a c e F o t o s : © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e , © G r e e n p e a c e / S o n j a W e i s s Diese pelzige Hummel unterstützt unsere Nahrungsmittel produktion, indem sie eine Bio-Minigurke bestäubt. Höchste Zeit —Stefan Kerschbaumer 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050 F o t o s : © J a n Z a p p n e r / G r e e n p e a c e , © G r e e n p e a c e / B a s B e e n t j e s Uns bleibt nur noch dieses Jahrzehnt, um einen weltweiten Rückgang der CO2-Emissionen herbeizuführen. Andernfalls ist die Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten. „Ernteausfälle, Unwetter und Überschwemmungen – niemand kann genau sagen, wie sich Österreich verändern wird, wenn sich das Klima weiter wandelt und wir nicht jetzt die politischen Weichen für eine andere Energiepolitik stellen“, sagt Walter Saurer, Greenpeace-Energiesprecher. Im Dezember 2015 soll auf der UN-Klimakonferenz in Paris genau dieser höchst dringende Meilenstein erfolgen. „Die 196 Staats- und Regierungschefs haben die Chance, ein bedeutendes Klimaabkommen zu erreichen und den Grundstein für eine vernünftige Klimapolitik mit Blick auf nachfolgende Generationen zu legen“, erläutert Saurer. Darüber, dass der menschliche Einfluss auf die globale Erwärmung schneller und ausgeprägter als lange Zeit vermutet vonstattengeht, herrscht mittlerweile weitgehend Einigkeit. Uneinig waren sich die Staatsoberhäupter bis jetzt, mit welchen Maßnahmen sie dem entgegenwirken werden. Bei der UN-Klimakonferenz in Cancún, Mexiko, im Jahr 2010 haben sich die teilnehmenden Staaten auf Der Weg nach Paris ist hart: für die Fahrer der Tour de France – und für alle, die sich für ambitionierte Ziele bei der UN-Klimakonferenz einsetzen. GreenpeaceAktivistInnen im Einsatz für den Umstieg auf er neuerbare Energien. 12 das sogenannte Zwei-Grad-Ziel geeinigt. Die globale Erwärmung darf demnach bis zum Jahr 2100 höchstens zwei Grad Celsius betragen – eine Temperaturerhöhung, die aus wissenschaftlicher Sicht gerade noch handhabbar ist. Dass weitreichende Maßnahmen notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen, zeigt ein Bericht der UN-Klimaorganisation IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Demnach steuern wir auf eine Erderwärmung von vier Grad Celsius zu, sollte die weltweite Entwicklung des CO2Ausstoßes weitergehen wie bisher. Auch ehemals skeptische Länder arbeiten jetzt an der Transformation des Energiesektors. China etwa hat einen ambitionierten Plan vorgelegt, um dieses Ziel zu erreichen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Weltweit können nur großzügige Inves titionen in erneuerbare Energiesysteme, strenge Gesetze zu Luftverschmutzung und die schrittweise Schließung von kohlegetriebenen Kraftwerken dafür sorgen, die Klimakatastrophe im letzten Moment noch abzuwenden. Die Zeit drängt Im Juni 2015 haben die G7, die Gruppe der sieben großen Industrienationen der westlichen Welt, im bayerischen Elmau eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Sie wollen sich für den weltweiten Ausstieg aus der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle, Gas und Öl einsetzen und ihre eigene Energieversorgung radikal umbauen. „Mit dieser Absichtsbekundung haben die G7 zum ersten Mal konkret dargelegt, wie sie das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen: nämlich mit dem vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie“, erklärt Saurer. Greenpeace setzt sich mit ganzer Kraft dafür ein, dass diese Versprechungen in Paris eingelöst und in einem rechtlich bindenden Dokument festgeschrieben werden. „Staaten sollten mit Konsequenzen rechen müssen, wenn sie das gemeinsame Ziel der CO2-Reduktion gefährden“, so der Energiesprecher. Schon im Jahr 2008 hielt der wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesregierung in einem Gutachten fest, dass Maßnahmen zur Begrenzung der CO2Emissionen so schnell wie möglich umzusetzen seien. Selbst wenn die bis jetzt versprochenen Schritte tatsächlich gesetzt werden, steuern wir immer noch auf eine Klimaerwärmung von ungefähr drei Grad Celsius zu. Ein Blick in die Antarktis zeugt von der Dringlichkeit zum Handeln. Dort ist der riesige Gletscher des westlichen Eisschildes bereits gebrochen und wird vollständig schmelzen. Dagegen ist nichts mehr zu machen. Der Meeresspiegel wird infolgedessen weltweit steigen. Sogenannte Feedback Loops beschreiben sich selbst verstärkende Prozesse im Klimawandel. Sie tragen entscheidend zur zugespitzten Dramatik der Situation bei. So steigen in Folge der Eisschmelze nicht nur die Meeresspiegel weltweit. Die riesigen Eisflächen fallen nämlich auch als Reflektoren von UV-Licht weg, was eine zunehmende Klima erwärmung weiter begünstigt, weil der Planet ohne Eisschild die Wärme einfach absorbiert. „Es ist höchste Zeit zu handeln, und es ist wichtig, nicht alles an Paris festzumachen“, sagt Saurer. „Was auch immer bei dem Abkommen beschlossen wird: Es gilt erst ab 2020. Parallel dazu müssen wirksame nationale Strategien zur CO2-Reduktion fixiert werden.“ Für Greenpeace ist der Weg klar und alternativlos: 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050 und ein starkes Klimaabkommen in Paris. ● Klimamaßnahmen: Die Website klimafakten.de bietet Informationen und Analysen zu geplanten und bereits umgesetzten Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel. »Die G7 haben zum ersten Mal konkret dargelegt, wie sie das Zwei-GradZiel erreichen wollen: mit dem vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie.« F o t o s : © C h r i s G r o d o t z k i / G r e e n p e a c e Verzögerungen wären mit immensen finanziellen Mehrbelastungen verbunden – und noch viel dra matischer: Sollte zwischen 2010 und 2020 keine merkliche Reduktion beginnen, gibt es laut dem Gutachten keine Möglichkeit mehr, das Zwei-GradZiel bis 2100 zu erreichen. Die Klimakatastrophe wäre damit unvermeidlich. Greenpeace projiziert eine Nachricht für die G7 auf die Bergwand: „Entscheidet für 100 % erneuer bare Energien!“ Risiko Atomenergie Österreich hat Anfang Juni vor dem Europäischen Gerichtshof Klage gegen das AKW Hinkley Point eingebracht. Die britische Regierung plant, den Neubau des Reaktorblocks C mit Steuergeldern in Milliardenhöhe zu subventionieren. Neben dem tödlichen Gefahrenpotenzial von Atomenergie, spielt vor allem die Frage der wirtschaftlichen Rentabilität eine wesentliche Rolle. Die Kosten für neue Reaktoren sind in der Regel doppelt so hoch wie die zu erwartenden Erlöse. Hat die Klage Erfolg, so könnte das Symbolwirkung für alle geplanten AKW-Neubauprojekte in Europa haben. ● 13 Hoffnung für den Tiger —Jakob Bayer F o t o s : © U l e t I f a n s a s t i / G r e e n p e a c e , © d p t r o / S h u t t e r s t o c k . c o m Die intensive Greenpeace-Kampagne für den Schutz des indonesischen Regenwalds, Heimat des SumatraTigers, hat sich ausgezahlt. Indonesiens zweitgrößter Produzent für Papier und Zellstoffe, APRIL, erklärte Anfang Juni, fortan keine Urwälder mehr zu roden und Lösungen sozialer Konflikte voranzutreiben. Lange Zeit galt APRIL als federführend am Raubbau des indonesischen Regenwaldes, der Heimat indigener Völker sowie vieler bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Jetzt verspricht APRIL, die Rodungen zu stoppen und sich um Lösungen sozialer Konflikte zu bemühen. Zusätzlich will das Unternehmen den HCS-Ansatz nutzen, mit dem schützenswerte Waldflächen identifiziert werden. Damit folgt das Unternehmen dem Beispiel vieler anderer Konzerne der Branche, die sich nach jahrelanger Greenpeace- Arbeit dem Schutz der verbliebenen Urwälder und Torfmoore verpflichtet haben. Mehr Informationen über die Kampagne zum Schutz des Sumatra-Tigers gibt es derzeit bei einer Greenpeace-Ausstellung im Tiergarten Schönbrunn. Artenvielfalt in Bedrängnis Die Wälder Indonesiens gehören zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Erde. Einige Tierarten, wie etwa der Sumatra-Tiger oder der Orang-Utan, kommen nur dort vor. Die Heimat der rund 400 noch verbliebenen Tiger geriet in den letzten Jahren jedoch zusehends in Bedrängnis. Papier- und Palmölkonzerne rodeten die Wälder und pflanzten Monokulturen. Aus wert vollen Lebensräumen und dem Zuhause der Tierwelt wurden ökologische Wüsten. Greenpeace bleibt in Aktion und wird genau prüfen, ob APRIL seine Versprechungen einhält. Auch weiterhin müssen Papier- und Palmölkonzerne strikt kontrolliert und der indonesische Regenwaldschutz rasch vorangetrieben werden. Doch Bustar Maitar, Greenpeace- Urwaldkampaigner in Indonesien, ist zuversichtlich: „Die Zusage von APRIL beweist, dass Urwaldschutz der Weg der Zukunft für Plantagenunternehmen in Indonesien ist.“ ● 14 Greenpeace-Kampaigner Bustar Maitar kämpft in Indonesien für den Schutz des Waldes. 15 In Java geht die Sonne auf —Flora Eder F o t o s : 2 × © N a t h a l i e B e r t r a m s / G r e e n p e a c e Schmutzige Industrialisierung oder grüner Strom? Bevölkerungsreiche Schwellenländer stehen vor dieser wichtigen Entscheidung. Eine indigene Gemeinschaft im Dschungel von Indonesien macht in Zusammenarbeit mit Greenpeace vor, wie nachhaltige Modernisierung möglich ist. Der 30-jährige Yoyon Mujiono wuchs im kleinen önigreich Ciptagelar, einem der letzten Flecken K Regenwalds in West Java, auf. Die Dorfgemeinschaft von Ciptagelar lebt vom Reisanbau und nach der Tradition einer mehr als 600 Jahre alten Kultur. Der Weg zur Schule führte Yoyon jeden Morgen durch das satte Grün der Pflanzen und Bäume, vorbei an Dutzenden „Leuit“ genannten Reisscheunen, schlichten Häusern und zu Büschen gebundenen Reishalmen, die zum Trocknen auch heute noch entlang der holprigen Wege aufgehängt werden. Mit 240 Millionen Einwohnern ist Indonesien der viertbevölkerungsreichste Staat der Erde. Sonnenstunden, Flüsse und Wind – und ein Riesenpotenzial an Erdwärme – sind im Land der tausend Inseln reichlich vorhanden. Trotzdem setzt die Regierung derzeit auf Kohle – Indonesien ist weltweit der Kohle-Exporteur Nummer eins. Dabei hätte das Land beim Übergang zur marktwirtschaftlichen Moderne jetzt noch die Wahl: Industrialisierung mit schmutziger Energie gewinnung oder sofortige Nutzung erneuerbarer Energien. Auf dem Spiel steht nicht nur der globale Klimawandel, sondern auch die Zukunft der Umwelt in Ciptagelar. Das erkannte Yoyon Mujiono bereits in jungen Jahren. Sein Leben als Reisbauer wäre vorgezeichnet gewesen, doch er ging einen anderen Weg. Er verließ das nebelverhangene Bergdorf, um zu retten, was es so besonders macht: den Regenwald und das Wissen um die umweltschonende traditionelle Lebensweise. Er engagierte sich bei Greenpeace, heuerte – noch ohne ein Wort Englisch zu sprechen – bei den Schiffen „Rainbow Warrior“ und „Esperanza“ an und setzte sich jahrelang weltweit für den Umweltschutz ein. 16 Die Elektrifizierung der Schule in Ciptagelar ist Teil der landesweiten Klima- und Energie-Kampagne. Doch zog es Mujiono zurück nach Java und Ciptagelar. „Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung vor Ort umsetzen“, sagt er. Mit Erfolg. Dank des Greenpeace-Projekts „Solar Indonesia“ konnte das Schul gebäude in Ciptagelar im Mai dieses Jahres erstmals mit Strom versorgt werden – aus Sonnenenergie: Auf den Strohdächern der Schule wurde die erste SolarPV-Anlage der Region installiert. Damit zeigt Greenpeace auf, dass Modernisierung und Nachhaltigkeit einander nicht widersprechen müssen. Riesenchance für Schwellenländer Ansgar Kiene kämpft mit Greenpeace für einen weltweiten Zugang zu erneuerbaren Energien. „Leapfrogging“ nennt sich die Strategie des Überspringens schmutziger Industrialisierung. Ansgar Kiene, Experte für erneuerbare Energien und Entwicklung bei Greenpeace in Wien, initiiert weltweit Projekte zur Lösung von Fragen nachhaltiger Energieversorgung. Insbesondere bevölkerungsreiche Schwellenländer wie Brasilien, Indien, China sowie viele Länder Afrikas und Südostasiens, deren Entwicklung immense Auswirkung auf den Kimawandel hat, stehen am Scheideweg. „Gerade Länder, die dabei sind, sich zu industrialisieren, deren Energieinfrastruktur große Teile der Bevölkerung aber noch nicht erreicht, haben die Wahl: entweder sie setzen auf klimaschädliche fossile Energie und gefährliche Atomkraft, oder sie nutzen die Riesenchance, direkt wettbewerbsfähige erneuerbare Energietechnologien dezentral zu installieren und so längst überholte Modelle zentralistischer Stromproduktion hinter sich zu lassen“, sagt Kiene. Vom Fußball zum Umweltschutz Die Elektrifizierung der Schule in Ciptagelar ist eingebettet in eine landesweite Klima- und Energie-Kampagne von Greenpeace Indonesien, in deren Rahmen Solaranlagen in allen Provinzen des Inselstaates in stalliert werden. Dabei brachte Greenpeace Österreich eine ungewöhnliche Zusammenarbeit in das Projekt in Ciptagelar ein. Dank einer Kooperation mit dem Fußballklub Austria Wien wurden junge FußballtrainerInnen aus ganz Indonesien von Greenpeace zu Umweltschutz-VermittlerInnen ausgebildet. Als Abschluss des einwöchigen Fußball-Streetwork-Programms halfen die TrainerInnen bei der Montage der Solaranlage in Ciptagelar. Später können sie ihr Know-how spielerisch von Jakarta bis Papua und von Sulawesi bis Maluku weitertragen. Das Projekt wird so über Ciptagelar hinaus bekannt und regt zur Nachahmung an. In Ciptagelar profitiert die gesamte Gemeinde von der neuen Anlage der Schule. „Strom ist besonders wichtig für eine bessere Bildung unserer Jugend und Beleuchtung unserer Wohnräume. Unsere Schüler können jetzt durch Sonnenenergie unter denselben qualitativen Bedingungen lernen wie Kinder in der Stadt“, sagt Abah Ugih Sugriana Rakasiwi, Oberhaupt von Ciptagelar, der die indigene Gemeinschaft von innen heraus modernisieren will. Somit wird nicht nur der Alltag der 150 Schüler verbessert – auch die Institution Schule erfährt eine Aufwertung. Die Lehrer erwarten sich, dass die Kinder künftig vermehrt die Sekundarstufe besuchen werden. Das ist für Yoyon Mujiono besonders wichtig: „Wir schützen unseren Regenwald, das ist unser Stolz und unsere Lebensgrundlage. Unsere Kinder müssen die Bewahrung der Kultur intelligent mit dem Schutz der Natur verein baren, sonst ist unsere Umwelt in Gefahr.“ ● Dank des GreenpeaceProjekts „Solar Indonesia“ konnte das Schulgebäude erstmals mit Strom versorgt werden. Aktivist Yoyon Mujiono erzählt im Video „1:0 für Erneuerbare Energien“, wie die Solarenergie in sein Heimatdorf kam. Zu sehen auf: www. greenpeace.at/1zu0 17 F o t o s : 2 × © N a t h a l i e B e r t r a m s / G r e e n p e a c e Indonesien hat noch die Wahl: Industrialisierung mit schmutziger Energiegewinnung oder sofortige Nutzung erneuer barer Energien. Ein Skandal ohne Ende Greenpeace-Chemiker Dipl.-Ing. Herwig Schuster nimmt Proben, um sie auf HCB zu testen. —Sebastian Theissing Das Görtschitztal kommt nicht zur Ruhe. Ende letzten Jahres deckte Greenpeace auf, dass lokale Milchprodukte mit dem giftigen Stoff Hexachlorbenzol (HCB) belastet waren. Eine unsichere wirtschaftliche Zukunft und schwer absehbare gesundheitliche Folgen machen der Bevölkerung weiterhin zu schaffen. Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden des HCBSkandals bringt der Frühling die Pflanzenwelt des Kärntner Görtschitztals zum Blühen. GreenpeaceChemiker Herwig Schuster ist vor Ort und nimmt Proben. Und endlich darf er eine gute Nachricht überbringen: Alle elf Kräuterproben und alle vier Heuproben sind HCB-frei. Die Tests sind an Wichtigkeit kaum zu überschätzen. Schließlich ist unbelastetes Futter die Grundvoraussetzung dafür, dass die bäuerliche Milchwirtschaft in der Region wieder produzieren kann. Die Zeit der Verunsicherung ist für die lokale Bevölkerung aber leider aus mehreren Gründen noch nicht vorbei. Noch immer ist HCB in der Milch einiger Betriebe nachweisbar, weil das Gift weiterhin im Fettgewebe der Tiere sitzt und nur langsam abgebaut wird. Inzwischen liegen die Werte jedoch zum Glück bei den meisten LandwirtInnen unter den gültigen Grenzwerten. Der wirtschaftliche Schaden ist für die lokale Milchwirtschaft trotzdem enorm. Vor allem DirektvermarkterInnen leiden unter dem Skandal. — Ve r o n i k a S t e i n e r Deponie setzt weiter Gifte frei Die Ergebnisse der Heuproben sind erfreulich. Besorgniserregend sind hingegen die Ergebnisse einer Brennnesselprobe, die Greenpeace in der Nähe jener Giftmülldeponie der Donau Chemie gezogen hat, aus der das HCB ursprünglich stammt. Der Lebensmittelgrenzwert für Kräuter wird in der Probe um das Dreifache überschritten. Das deckt sich mit ähnlichen Messungen des Landes Kärnten. „Offensichtlich treten aus der Deponie weiterhin HCB und andere Gifte in die Umwelt aus. Die Sanierung der Deponie muss jetzt oberste Priorität haben. Passiert ist bis jetzt aber wenig und vor allem noch nichts, das viel Wirkung gezeigt hätte. Greenpeace wird daher weiter in Aktion bleiben“, sagt Schuster. Beunruhigende Bluttests Die unerfreulichsten Nachrichten der letzten Zeit sind jedoch die Ergebnisse der auf HCB getesteten Blutproben von AnrainerInnen. Von 135 getesteten Personen liegen 84 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt. Bei 25 Personen, darunter auch acht Kinder, liegen die Werte aus den Proben über dem Referenzwert. Der Referenzwert ist jener Wert, der von 95 Prozent der Bevölkerung unterschritten wird. UmweltmedizinerInnen betonen, dass die im Blut nachgewiesenen Mengen keinen Krebs verursachen werden. Gleichzeitig können aber andere Auswirkungen, wie etwa Beeinträchtigungen von Hormon- und Stoffwechselsystem, nicht ausgeschlossen werden. Was die Blutwerte für die Betroffenen im Detail bedeuten, kann niemand mit Sicherheit sagen. Die Verunsicherung bleibt. ● 18 Der Erinnerungsbaum wächst Mit einer Testamentsspende an Greenpeace tragen Menschen dazu bei, die Umwelt auch über ihre eigene Lebenszeit hinaus für nachfolgende Generationen zu schützen. Sichtbar wird der Beitrag dieser Menschen nicht nur durch die Arbeit von Greenpeace, sondern auch durch einen Erinnerungsbaum. „Jedes Blatt erzählt eine Geschichte“, sagt Petra Taylor und befestigt einen neuen Holzausschnitt auf dem Erinnerungsbaum. Dieser steht in der Gemeinschaftsküche des Greenpeace-Büros und trägt viele unterschiedliche Blätter, auf denen die Namen von Spenderinnen und Spendern geschrieben sind. „Im letzten Jahr haben wir fünf Testamentsspenden bekommen, also wächst auch unser Baum weiter“, erklärt Taylor. Petra Taylor ist für die Betreuung der NachlassspenderInnen zuständig. „Menschen, die mit dem Gedanken spielen, Greenpeace in ihrem Testament zu bedenken, wenden sich an mich. Ich versuche dann, alle offenen Fragen zu beantworten“, erklärt sie. Oft geht es dabei um das Thema Erbrecht, aber auch um ganz spezielle Wünsche, wie das gespendete Geld eingesetzt werden kann. Eine Testamentsspenderin, an die der Baum erinnert, ist die Salzburgerin Ilse Standhartinger. „Frau Standhartinger hat Greenpeace seit 1990 regelmäßig unterstützt. Sie war eine leidenschaftliche Berggeherin und sehr naturverbunden. Sie hat mir oft erzählt, wie sehr sie die mutigen Aktionen der Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten begeistern. Diese wollte sie auch durch ihren Nachlass weiter unterstützen.“ Liebevoll befestigt Taylor das Blatt an einem Ast. Handeln aus Überzeugung „Wir nennen die Tafel auch den Baum des Weiter lebens, weil unsere Legatarinnen und Legatare so in unserem Büro präsent und in Erinnerung bleiben“, erklärt Taylor und nimmt ein weiteres Blatt zur Hand. „Diese Erbschaft haben wir von Frau Maria Theresia Lukas aus Wien bekommen. Weil ihr vor allem der Schutz von Walen und anderen Meerestieren am Herzen gelegen ist, ist ihre Nachlassspende in unsere Meereskampagne geflossen“, erzählt die Expertin. Warum bedenken Menschen Greenpeace in ihrem Testament? „Viele Spenderinnen und Spender erzählen mir, dass es ihnen wichtig ist, ihren Liebsten nicht nur direkt etwas zu hinterlassen. Sie möchten nachfolgende Generationen auch mit einem intakten Planeten beschenken. Weil Greenpeace für den Schutz der Natur kämpft, unterstützen sie uns bei unserer wichtigen Arbeit“, begründet Taylor. „Wofür ihr Nachlass dann genau verwendet wird, können sie weitgehend selbst bestimmen. Wichtig ist mir, dass die Spenderinnen und Spender aus Überzeugung handeln“, sagt sie. ● F o t o : © G r e e n p e a c e / G e o r g M a y e r F o t o : © G r e e n p e a c e / A n n a R e g e l s b e r g e r Ein Umweltund Lebensmittel skandal erschüttert das Kärntner Görtschitztal. Petra Taylor befestigt ein Blatt am Erinnerungsbaum, der im Herzen des GreenpeaceBüros steht. »Viele Spenderinnen und Spender möchten nachfolgende Generationen mit einem intakten Planeten beschenken.« Wenn Sie mehr über eine Erbschaftsspende erfahren oder kostenlos den aktuellen Ratgeber zum Thema „Testament und Nachlass“ bestellen möchten, steht Ihnen Petra Taylor jederzeit gerne für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung. Tel.: 01 5454580-85 [email protected] 19 »Die Erfahrung in Vanuatu hat das abstrakte Thema Klimawandel für mich so richtig greifbar gemacht.« Grünes Leben »Wenn mich ein Problem in meiner Nähe ärgert, verzweifle ich nicht, sondern engagiere mich bei einer Bürgerinitiative.« „Das gibt ein gutes Gefühl, und oft reicht schon eine kleine Gruppe, um viel zu bewirken“, weiß GreenpeaceAktionsassistentin Jutta Matysek. Als Obfrau der Bürgerinitiativen „Rettet die Lobau – Natur statt Beton“ (www.lobau.org) und „Freunde des Augartens“ (www.baustopp.at) gibt sie gerne auch Know-how weiter. »Wer Boiler und Heizung geschickt einstellt, spart Geld und schont die Umwelt. Kleine Veränderungen bewirken viel.« „Nach und nach versuche ich, mein Zuhause umwelt- und klimafreundlich zu gestalten“, sagt Astrid Huber-Loibl, die bei Greenpeace die Finanzabteilung leitet. „Bis dahin helfe ich mit kleinen Tricks und schalte den großen Heizboiler etwa nur ein, wenn ich dusche. Warmwasser für 24 Stunden am Tag auf 60 Grad zu halten, ist Energieverschwendung.“ 20 unseren spendern und spenderinnen Sally Ries, Studentin Veterinärmedizin »Seedballs sind die einfachste Form von Guerilla Gardening. Sie verwandeln Brachflächen in Paradiese.« Lizi Schuh ist Ansprech partnerin für alle, die sich bei Greenpeace für einen Job oder ein Praktikum bewerben. Sie liebt die Natur und verstreut gerne selbst gemachte Saatgutbällchen: „Dafür bedarf es lediglich etwas Komposterde, Lehm oder Ton sowie Saatgut. Die Seedballs lassen farbenfroh blühende Paradiese entstehen, die Menschen und Bienen erfreuen.“ »Plastiksackerl? Nein, danke! Ich habe ja meine praktische Stofftasche, klein gefaltet, immer dabei.« „Ich benutze meine Falttasche seit Jahren fast täglich. Plastiksackerln sind damit Vergangenheit“, erzählt Gundi Schachl, Greenpeace-Expertin für Konsumthemen. „So eine Stofftasche ist übrigens auch ein nettes Geschenk – am besten natürlich in Bio- und/ oder Recyling-Qualität, ohne den Einsatz gefährlicher Chemikalien hergestellt und aus fairer Produktion.“ Manuel Marinelli engagiert sich seit 13 Jahren bei Greenpeace. Der Meeresschutz liegt ihm besonders am Herzen. Segel setzen — Ve r o n i k a S t e i n e r Die Schiffe der Greenpeace-Flotte sind an den entlegensten Orten der Welt für den Umweltschutz im Einsatz. Mit an Bord ist der Kärntner Manuel Marinelli. Der Zyklon Pam fegt im März 2015 über die pazifi- sche Inselgruppe Vanuatu hinweg – eine dramatische Folge des Klimawandels. Auch Monate später fehlt es den Menschen vor Ort noch immer am Notwendigsten. Ihre Häuser sind zerstört, und aufgrund der abgeschiedenen Lage ist es schwierig, die Betroffenen mit Hilfsgütern zu versorgen. Das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ segelt von Sydney nach Vanuatu. Die Crew, darunter der 31-jährige Manuel Marinelli aus Spittal an der Drau, transportiert Werkzeug, Nahrung, Solarlampen und andere wichtige Güter zu den Menschen. „Die Erfahrung in Vanuatu hat das abstrakte Thema Klimawandel für mich so richtig greifbar gemacht: Strände sind verwüstet, ein ganzer Urwald wurde völlig weggemäht, und so viele Menschen haben ihre Existenzen verloren“, beschreibt Manuel seine Erlebnisse in Vanuatu. Das Gesehene hat ihn sichtlich geprägt: „Als Österreicher denkt man irgendwie immer noch, der Klimawandel betrifft einen selbst nicht. Doch spätestens unsere Kinder werden die Auswirkungen deutlich spüren, wenn sich nichts ändert.“ Aktiv gegen die zerstörerische Profitgier Das Gefühl, dass sich etwas ändern muss, treibt Manuel schon lange an. „Ich war circa vier Jahre alt, als ich begann, in den ACT-Magazinen meiner Eltern zu blättern. Mir war bald klar, dass die Veränderung nicht einfach so passieren wird, sondern dass es Menschen braucht, die sich selbst aktiv einsetzen“, erklärt Manuel. Seit 13 Jahren ist er einer dieser Menschen, die bei Greenpeace an vorderster Front mit Mut und Engagement für den Umweltschutz kämpfen. Mit Freiwilligenteams war er schon bei vielen Aktionen dabei, um auf die Zerstörung der Natur aufmerksam zu machen. Seit sechs Jahren ist der studierte Meeresbiologe als Crew-Mitglied auf Greenpeace-Schiffen unterwegs. Dabei reist er um die ganze Welt. „Die Schönheit der Natur zu bewahren und mich aktiv der zerstörerischen Profitgier von Konzernen entgegenzustellen, dafür brenne ich“, erklärt Manuel. Meeresschutz liegt ihm dabei besonders am Herzen, deshalb rief Manuel vor zwei Jahren das Projekt Manaia (www.projectmanaia.at) ins Leben. Mittels eines kleinen, effizienten Segelschiffs will er Forschung auf dem Meer betreiben und die gewonnenen Ergebnisse vielen Menschen zugänglich machen. ● „Der Schutz der Bienen wird oft vergessen. Die Menschen sehen die Biene eher als Lästlinge als als notwendige Helferlein. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, einen nützlichen Beitrag zum Schutz der Bienen zu leisten.“ Marion Sepperer, Marktleiterin-Stellvertre terin bei einem Eurospar „Ich habe bei meinem Vater, der euch schon lange unterstützt, im ACT gelesen, dass ihr tolle Sachen unternehmt, um unsere Erde, Natur und Tierwelt zu schützen. Da dachte ich mir: Jetzt muss ich euch auch unterstützen! Weiter so!“ Marek Magdalenko, Softwareentwickler „Ein Konzern oder Staat darf nicht die Arktis zerstören, nur weil dort Öl vermutet wird. Die Artenvielfalt und die unberührte Schönheit der Arktis sind wertvoller als Rohöl. Mit dieser Spende will ich Greenpeace bei der Rettung der Arktis unterstützen.“ 21 F o t o s : © P a u l H i l t o n / G r e e n p e a c e , 3 × © P r i v a t F o t o s : 4 × © G r e e n p e a c e / G e o r g M a y e r Greenpeace-Mitarbeiterinnen verraten ihre kleinen Schritte für mehr Umweltschutz im Alltag. danke Grenzenloser Umweltschutz Als unabhängige internationale Organisation kämpft Greenpeace dank Ihrer Spende weltweit für den Schutz des Planeten. Der Schutz der Arktis ist entscheidend für das Weltklima. In dem sensiblen Ökosystem am Nordpol leben aber auch viele einzigartige Tiere, etwa der perfekt an die Kälte angepasste Polarfuchs. 20 Euro kostet die Herstellung eines kleinen Transpa rents, bemalt mit wasserlöslicher Siebdruckfarbe. 80 Euro finanzieren eine kleine Digitalkamera, mit der wir die Zerstörung des Regenwalds dokumentieren. 630 Euro ermöglichen die Untersuchung einer Pflanzenprobe auf bienengefährliche Pestizide. 2.200 Euro sind der Preis eines Ganzkörper-Schutz anzugs für Chemie-Einsätze, Haltbarkeit: sieben Jahre. F o t o : © R o s e S j ö l a n d e r nanzielle Unterstützung. Mit Ihrem Beitrag setzen Sie ein mutiges Zeichen gegen die Zerstörung der Natur und die Macht der profitgierigen Konzerne. Sie sind Teil einer durchsetzungsstarken, weltweiten Bewe gung: Viele Umweltprobleme können heute nur auf globaler Ebene gelöst werden. Die Zerstörung der Re genwälder, das Schmelzen der Polkappen und die Ver schmutzung der Meere haben auch auf unser Leben und das unserer Kinder einen Einfluss. Greenpeace ist deshalb in Ihrem Namen überall dort auf der Welt in Aktion, wo die Zukunft von wertvollen Lebensräumen und bedrohten Tierarten in Gefahr ist. Dieser un abhängige Einsatz ist nur dank Ihrer Spende möglich. F o t o : © X X X F o t o : © P o l y f i l m Wer für Greenpeace spendet, gibt mehr als nur fi Danke, dass Sie an unserer Seite für den Schutz der Erde kämpfen. Ihr Vertrauen gibt uns die Kraft, auch die größten Herausforderungen anzunehmen. Einladung: How to change the world In seinem packenden Dokumentarfilm „How to change the world“ zeigt Regisseur Jerry Rothwell mit ein drucksvollen Bildern, wie die Geschichte von Green peace 1971 ihren Anfang nahm. Wir laden Sie und eine Begleitperson noch vor dem offiziellen Filmstart zu einer exklusiven Vorführung der englischen Originalversion mit deutschen Unter titeln am 16. September um 20 Uhr im Filmcasino (Margaretenstraße 78, 1050 Wien) ein. Karten solange der Vorrat reicht. Bitte um Anmeldung bis 9. Septem ber an [email protected] 22 I m p r essu m Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel.: 01 5454580, www.greenpeace.at Spendenkonto: Erste Bank – IBAN: AT24 20111 82221219800, BIC: GIBAATWWXXX oder auf www.greenpeace.at/spenden Chefredaktion: MMag.a Sonja Weiss Bildredaktion: Georg Mayer E-Mail: [email protected] Grafik: Mag.a Petra Luttinger-Trappl Lektorat: Mag.a Sandra Wilfinger-Bak Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Offenlegung: Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.greenpeace.at ständig abrufbar. ZVR 961128260 ACT erscheint viermal jährlich auf 100-%-Recyclingpapier. Ab einer Jahresspende von 40 Euro wird Ihnen ACT gratis zugesandt. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2015. 23 X X X : © X X X Pestizide machen Bienen krank. Sterben die Bienen aus, sind auch wir Menschen in Gefahr. *SMS-Preis laut Ihrem Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition zum Schutz der Bienen und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf. Greenpeace ist Teil der Initiative Jetzt Petition gegen Pestizide unterzeichnen: SMs mit „BIENen“ an 0664 660 30 30*
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