Anlage 2_ADFC-Kriterien und Empfehlungen

Anlage 2
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ADFC-Kriterien und Empfehlungen
für Radfernwege, Mountainbike-Regionen,
städtetouristische Angebote per Rad und Radregionen
für die Aufnahme in
„Deutschland per Rad entdecken“ 2017/18
ADFC-Definition für Radfernwege
Radfernwege sind überregionale, ausgeschilderte Radrouten, die vor allem für den touristischen Radverkehr
gedacht sind und bestimmte Mindeststandards aufweisen. Für „Deutschland per Rad entdecken“ sollte die
Bedeutung der ausgewählten Radfernwege eine nationale Vermarktung rechtfertigen. In der Regel sind das
bundesland- oder landkreisübergreifende Routen, die zu nennenswerten Anteilen durch mehrere Landkreise
führen. Sie sollten eine Mindestlänge von 100 km haben oder – aufgrund ihrer Topographie – mindestens
zwei Übernachtungen nahelegen. Zudem sollten sie folgende Eigenschaften und Kriterien erfüllen:
- eindeutiger Name des touristischen Produkts
- eindeutig nachvollziehbare Konzeption als Strecke, Rundkurs oder Netz
- durchgängige Befahrbarkeit, angenommen für Fahrrad mit 20 km/h, 20 kg Gepäck und 28 mm
Reifenbreite, aber auch mit Tandem oder Anhänger
- empfohlene Mindestbreite von mind. 2 Metern
- Allwettertauglichkeit, sprich nach langen Trocken- oder Regenperioden noch befahrbar
- einheitliche und durchgängige Wegweisung in beide Richtungen nach den Empfehlungen des ADFC
oder der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
- naturnahe Routenführung
- sichere Befahrbarkeit und möglichst geringe Belastung durch Autoverkehr
- touristische Infrastruktur entlang der Route: Beherbergungsbetriebe, Rast-/Spielplätze, Schutzhütten,
Gastronomie, Mietradangebote, Abstellanlagen, Infotafeln etc.
- Anbindung an öffentlichen Personenverkehr mit Fahrradbeförderung: An- und Abreisemöglichkeiten,
Fahrradmitnahmemöglichkeiten in Bus und Bahn entlang der Route
- zielgruppenspezifisches Marketing: zentrale Informationsstelle, Tourenvorschläge für verschiedene
Zielgruppen oder eindeutig definiertes Zielgruppenangebot, Pauschalen, Internetpräsentation ggf. mit
Radroutenplaner, aktuelle GPS-Tracks, Karten- und Radwanderführer, Buchungsmöglichkeiten etc.
- regelmäßige Wartung und Kontrolle der fahrradtouristischen Infrastruktur
ADFC-Definition für Mountainbike-Regionen
Für die Bewerbung als Mountainbike-Region in „Deutschland per Rad entdecken“ sollten folgende Kriterien
erfüllt sein:
- eindeutiger Name
- ein Streckennetz (oder die Summe der einzelnen Strecken) von mind. 200 km Länge
- nur natur- und sozialverträgliche MTB-Angebote (nach vorherige Abstimmung mit Jagd-, Forst-,
Naturschutz- und Wanderverbänden/-behörden sowie MTB-Nutzern, etc.)
- attraktiv für Mountainbiker ist eine naturnahe, konditionsfördernde Routenführung mit fahrtechnischen
Herausforderungen, nicht mehr als 30 % Asphaltdecke
- einheitliche und durchgängige Wegweisung, möglichst nach ADFC- oder FGSV-Kriterien
- sichere Befahrbarkeit (eindeutige Kennzeichnung, Nutzer werden auf fahrtechnisch schwierige
Passagen vorbereitet)
- Angebot an zielgruppenorientierten Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben, Rastplätze,
Schutzhütten, Abstellmöglichkeiten, Fahrradwaschplätzen
- Mietradangebot mit Qualitätsrädern
- Anbindung an öffentlichen Personenverkehr mit Fahrradbeförderung und Erreichbarkeit der Routen
über ausgeschilderte Radwege
- zielgruppenspezifisches Marketing: zentrale Informations- und Buchungsstelle, Tourenvorschläge für
verschiedene Zielgruppen oder eindeutig definiertes Zielgruppenangebot, Pauschalen, Karten- und
Mountainbike-Führer, Internetpräsentation ggf. mit Radroutenplaner, aktuelle GPS-Tracks,
Buchungsmöglichkeiten etc.
- Informationen der Nutzer über natur- und sozialverträgliches Verhalten
- regelmäßige Wartung und Kontrolle von Strecke, Wegweisung, weiterer Infrastruktur
Stand: Oktober 2015
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ADFC-Empfehlungen für städtetouristische Angebote per Rad
Radtouristische Angebote in Städten sollten für die Aufnahme in „Deutschland per Rad entdecken“ folgende
Kriterien erfüllen:
- das touristisches Erlebnis einer Stadt oder von städtischen Regionen wird durch individuelle
Radroutenangebote und Radpauschalen möglich
- eindeutiger Produktname wie „Bremer Stadtweg“, „Fontane-Radtour“
- Konzeption als Strecke, Rundkurs oder Netz
- durchgängige Befahrbarkeit der Route, auch mit Tandem oder Kinderanhänger
- sichere Befahrbarkeit und möglichst geringe Belastung durch Autoverkehr
- eindeutige, selbsterklärende, zielgruppenorientierte Wegweisung, als Ergänzung zur
alltagsorientierten Radverkehrswegweisung
- Abstellanlagen an Start, Ziel und wichtigen Stationen (z.B. Anlehnbügel, Gepäckaufbewahrung,
Fahrradstationen, abschließbare Einstellboxen für beladene Fahrräder)
- Schaukästen und/oder Infotafeln, möglichst auch am Bahnhof
- ausgebildete Gästeführer bei geführten Radtouren
- Verknüpfung mit Radfernwegen und Radwanderwegen ins Umland
- Angebote von fahrradfreundlichen Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben
- Möglichkeit der Fahrradbeförderung in öffentlichen Verkehrsmitteln
- zielgruppenspezifisches Marketing: zentrale Informations- und Buchungsstelle, Internetpräsentation,
Info- und Kartenmaterial zu den Radrouten (ggf. mehrsprachige Flyer), Fahrrad-Stadtplan, Karten und
Radwanderführer, Internetpräsentation, aktuelle GPS-Tracks etc.
- Mietradangebot mit Qualitätsrädern (auch für Kinderräder und -anhänger)
- regelmäßige Wartung und Kontrolle der fahrradtouristischen Infrastruktur
ADFC-Empfehlungen Radregionen
Destinationen, die sich mit ihrem fahrradtouristischen Angebot in „Deutschland per Rad entdecken“
präsentieren möchten, sollten folgende Kriterien erfüllen:
- eindeutiger Name der touristischen Destination
- die touristische Destination ist eine räumlich klar abgegrenzte Einheit
- die touristische Destination bildet eine touristische Marke z.B. Eifel
- verschiedene regionale Routen von ca. 25-65 km Länge, die die Destination abdecken
- die einzelnen Routen sollten hinsichtlich Befahrbarkeit, Breite, Wegweisung, Routenführung und
Verkehrsbelastung den ADFC-Kriterien/Empfehlungen zu Radfernwegen entsprechen
- touristische Infrastruktur auf den Routen und innerhalb der Destination: Beherbergungsbetriebe,
Gastronomie, Mietradangebote, Fahrradwerkstätten, Abstellanlagen, Touristinformationen,
themenbezogene Infotafeln, Rast-/ Spielplätze, Schutzhütten etc.
- Anbindung der Destination an öffentlichen Personenverkehr mit Fahrradbeförderung
- zielgruppenspezifisches Marketing: Darstellung der Themenrouten, Karten- und Radwanderführer,
Internetpräsentation ggf. mit Radroutenplaner, aktuelle GPS-Tracks, Buchungsmöglichkeiten,
Pauschalen etc.
- regelmäßige Wartung und Kontrolle der fahrradtouristischen Infrastruktur
Stand: Oktober 2015