Struktur- und Entwicklungsplan 2015 für die Freie Universität Berlin Struktur- und Entwicklungsplan 2015 für die Freie Universität Berlin Herausgegeben vom Präsidium der Freien Universität Berlin, 2015 Redaktion: Stabsstelle Berichtswesen und -systeme Kaiserswerther Straße 16–18 14195 Berlin Inhalt I Strukturplan- und Entwicklungsplan 2015....................................................................................................5 1 Exzellenz nachhaltig absichern und gestalten.........................................................................................7 2 Was leistet die Freie Universität?.............................................................................................................9 3 Forschung...............................................................................................................................................15 4 Lehre.......................................................................................................................................................23 5 Professuren, Berufungen, Ausstattungskennzahlen..............................................................................29 6 Nachwuchsförderung.............................................................................................................................31 7 Internationalisierung.............................................................................................................................35 8 Gleichstellung/Diversity.........................................................................................................................37 9 Bedingungen für eine erfolgreiche (Weiter-)Entwicklung....................................................................39 10 Beschreibung der Wissensallianzen......................................................................................................47 II Fachprofile....................................................................................................................................................49 1 Geistes- und Sozialwissenschaften........................................................................................................51 Rechtswissenschaft.................................................................................................................................51 Betriebswirtschaftslehre.........................................................................................................................52 Volkswirtschaftslehre..............................................................................................................................54 Erziehungswissenschaft inklusive Grundschulpädagogik.....................................................................55 Psychologie.............................................................................................................................................57 Politikwissenschaft.................................................................................................................................59 Soziologie...............................................................................................................................................61 Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.....................................................................................62 Ethnologie..............................................................................................................................................64 Geschichtswissenschaft..........................................................................................................................65 Kunstgeschichte.....................................................................................................................................67 Altertumswissenschaften.......................................................................................................................68 Ostasienwissenschaften.........................................................................................................................70 Wissenschaften des Vorderen Orients...................................................................................................71 Judaistik und Katholische Theologie......................................................................................................72 Philosophie.............................................................................................................................................73 Griechische und Lateinische Philologie.................................................................................................74 Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft..........................................................................76 Deutsche und Niederländische Philologie............................................................................................77 Romanische Philologie...........................................................................................................................79 Englische Philologie...............................................................................................................................81 Theater-, Tanz-, Film- und Musikwissenschaft......................................................................................82 Kultur- und Medienmanagement..........................................................................................................84 2 Natur- und Lebenswissenschaften........................................................................................................87 Veterinärmedizin....................................................................................................................................87 Mathematik............................................................................................................................................89 Informatik...............................................................................................................................................90 Physik......................................................................................................................................................92 Biologie..................................................................................................................................................94 Chemie...................................................................................................................................................95 Pharmazie...............................................................................................................................................97 Geowissenschaften.................................................................................................................................98 3 Zentralinstitute.....................................................................................................................................103 Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien....................................................103 Zentralinstitut Osteuropa-Institut.......................................................................................................104 Zentralinstitut Lateinamerika-Institut.................................................................................................105 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis...............................................................................................................109 Anhang..............................................................................................................................................................111 Anhang I: Forschung........................................................................................................................................111 Anhang II: Studiengänge an der Freien Universität Berlin..............................................................................119 Anhang III: Temporär eingerichtete Professuren an der Freien Universität....................................................123 I Struktur- und Entwicklungsplan 2015 1 Exzellenz nachhaltig absichern und gestalten Mit dem im Strukturplan von 2004 mit Wirkung zu 2009 (im Folgenden Strukturplan 2004/2009) angelegten Kerngerüst des wissenschaftlichen Profils ist es der Freien Universität Berlin gelungen, eine einzigartige Erfolgsgeschichte (fort-)zuschreiben, die nicht zuletzt mit dem zweimaligen Erfolg in der dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Die Anerkennung des Zukunftskonzeptes „Veritas – Justitia – Libertas. Internationale Netzwerkuniversität“ als herausragendes institutionelles Exzellenzkonzept ist Bestätigung und Verpflichtung zugleich, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen und in eine nachhaltige Absicherung zu überführen. Trotz der mit dem Strukturplan 2004/2009 umgesetzten erheblichen Kürzungen bei den Professuren ist es der Freien Universität Berlin gelungen, mit der verbleibenden wissenschaftlichen Struktur die eingeschlagene Entwicklung bis hin zur Auszeichnung als Exzellenzuniversität erfolgreich zu vollziehen. Vor diesem Hintergrund wird die Struktur als in hohem Maße bewährt eingeschätzt. Nach mehr als zehn Jahren ist es an der Zeit, den Strukturplan auf der Grundlage des Erreichten fortzuschreiben und zu aktualisieren. Die wissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden haben sich ebenso weiterentwickelt wie die Anforderungen an die Gestaltung der Studiengänge und die Organisation der Lehre. Hierbei ist festzustellen, dass die Anforderungen und Ansprüche an Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung quantitativ und qualitativ immer vielfältiger werden und sich mit zunehmender Dynamik verändern. Der Stellenwert der Verbundforschung hat erheblich zugenommen und wirkt sich mit dem Ressourcenbedarf, aber auch der langfristigen Wirkung auf die Strukturbildung, bis in die Denomination von Professuren und den Zuschnitt von Fachgebieten aus. Ein weiteres, den Strukturplan maßgeblich definierendes Element ist das Lehrangebot in Form von Auswahl und Struktur der Studiengänge sowie die Zahl der anzubietenden Studienplätze. Ausgehend vom Paradigma der Einheit von Forschung und Lehre gilt es, den Strukturplan so zu gestalten, dass er eine Basis für exzellente Forschung sowie ein mit dieser Forschung in enger Verbindung stehendes, hochattraktives Studienangebot darstellt, mit dem in der fachlichen Breite eine große Zahl von Studierenden angesprochen wird. Das Studium muss die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs ermöglichen und zugleich die Belange des Arbeitsmarktes mit seinem wachsenden Bedarf an hochqualifizierten, wissenschaftlich ausgebildeten Beschäftigten angemessen bedienen. Die Anforderungen der Lehre determinieren dabei immer auch eine gewisse Breite innerhalb der Disziplinen sowie die wissenschaftliche Vertretung von „Standard-Themen“ in der Lehre, was verschiedentlich an den Berliner Universitäten Doppelungen im Spektrum der Professuren unvermeidbar werden lässt. Die Anforderungen von Lehre und Forschung sind in der Struk- turplanung gleichermaßen zu berücksichtigen, mit dem Ziel, in beiden zentralen Handlungsfeldern Leistungen auf höchstem Niveau miteinander zu vereinen. Der derzeitige Strukturplan und die Art, wie er durch die Freie Universität über Berufungen, Ressourcenbewirtschaftung oder auch die Gestaltung der Governance umgesetzt und mit Leben gefüllt wurde, hat in den vergangenen zehn Jahren im „Praxistest“ unter Beweis gestellt, dass er eine gelungene Basis zur Erfüllung dieser Ansprüche darstellt. Insofern ist er auch für eine Fortschreibung geeignet und bedarf einer moderaten Modernisierung, mit der die herausragende Verbund-, Leistungs- und Innovationsfähigkeit der Universität erhalten und für die Zukunft gesichert werden kann. Bei aller Leistungsfähigkeit der Freien Universität ist aber auch herauszustellen, dass die großen Erfolge nicht allein aus eigener Kraft möglich geworden sind, sondern ohne das starke Wissenschaftsumfeld in der Region und die Kooperation mit regionalen, nationalen und internationalen Partnerinstitutionen nicht möglich gewesen wären. Die Bearbeitung großer und übergreifender Fragestellungen bedarf einer Vielzahl von Experten/innen und auch einer Infrastruktur, die von einer einzelnen Einrichtung nicht ermöglicht werden kann. Erfolgreiche Wissenschaft ist daher ab einer gewissen Größenordnung nur in Verbünden organisierbar und setzt also die Verbund- und Leistungsfähigkeit der einzelnen Einrichtungen voraus. Gleichzeitig ist die Freie Universität abhängig von der Leistungsstärke des gesamten Standortes, um ihre spezifischen Stärken vollständig entfalten zu können. Aus diesem Verständnis heraus pflegt und gestaltet sie diese Verbundfähigkeit sehr bewusst. Verbund- und Kooperationsfähigkeit sind Leitmotiv des Zukunftskonzeptes „Internationale Netzwerkuniversität“ und Basso continuo der Ausgestaltung des Strukturplans. In diesem Bewusstsein ist die Abstimmung der Profile mit den benachbarten Universitäten erfolgt, um zu einer Strukturplanung zu kommen, bei der die Stärken der jeweiligen Einrichtungen zur Stärkung des gesamten Standortes zusammengeführt werden können. Die Erfolgsgeschichte der Freien Universität wie auch der gesamten Berliner Wissenschaftslandschaft gelang trotz eines viel zu engen Finanzierungsrahmens. Vergleicht man die finanziellen Möglichkeiten und Zuwächse, die Universitäten in Bayern und Baden-Württemberg in den vergangenen zehn Jahren erlebten, mit den strukturell sehr viel magereren und über lange Jahre von Kürzungen geprägten hiesigen Entwicklungen, so sticht die besondere Leistung der Berliner Universitäten noch einmal besonders heraus – vereinen sie doch Exzellenz mit hoher wirtschaftlicher Effizienz. Die Erfolge, die Berlin zu einer der führenden Wissenschaftsregionen in Deutschland und in Europa machten, sind unter erheblich schwierigeren Rahmenbedingungen realisiert worden als in den im Exzellenzwett7 bewerb erfolgreichen süddeutschen Standorten. Allerdings ist die Freie Universität nun an einem Punkt angekommen, an dem deutliche strukturelle Überlastungserscheinungen sichtbar werden, die eine nachhaltige und stabile Weiterentwicklung gefährden und rasch in ihr Gegenteil umschlagen können. Aus diesem Grund ist der Strukturplan 2015 darauf ausgerichtet, die Leistungsfähigkeit der vorhandenen wissenschaftlichen Strukturen zu gewährleisten. Dies umfasst die Annahme, dass die derzeit über Bundesmittel aus dem Hochschulpakt 2020 finanzierten Bestandteile des konsumtiven Zuschusses dauerhaft über Landesmittel abgesichert und regelhaft fortgeschrieben werden. Ebenso dringend ist die Fortführung von weiteren Finanzierungslinien wie der Programmpauschalen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für sogenannte Overheads sowie die Gewährleistung der Finanzierungsverpflichtungen aus dem Hochschulbau und ein Investitionsprogramm für die Sanierung und Modernisierung der baulichen und technischen Infrastruktur. Das Land Berlin unterhält im Gegenzug mit der Freien Universität eine Einrichtung, die erfolgreich die Chancen des Standortes Berlin nutzt und mit ihren Leistungen in For- 8 schung, Lehre, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer im Verbund mit den anderen Wissenschaftseinrichtungen maßgeblich zur Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturstandortes Berlin beiträgt. Die herausragende Rolle Berlins als Wissenschaftsstandort steigert in einzigartiger Weise die Attraktivität der Region und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten gerade auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Durch ihre herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre sowie ihre intensive nationale und internationale Vernetzung ist die Freie Universität ein sehr attraktiver Partner für Einrichtungen wie auch hochqualifizierte Nachwuchskräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, die sich genau wegen der Partizipationsmöglichkeiten an den Netzwerken der Universität in Berlin ansiedeln und hier ihre Tätigkeit aufnehmen. Hiervon profitiert die Region und deren Prosperität erheblich. Um diese Wirkung weiter entfalten zu können, bleibt die Freie Universität ihrem Ziel einer im weltweiten Wettbewerb konkurrenzfähigen Forschungsuniversität verpflichtet. Das bedeutet, dass die bestehende Struktur, mit der diese Klasse erreicht wurde, nachhaltig gesichert und stabilisiert werden muss, um in der beschriebenen Weise weiter wirksam werden zu können. 2 Was leistet die Freie Universität? Die Freie Universität ist heute einer der Leuchttürme der Wissenschaft in Deutschland; ihr Name hat international einen hervorragenden Klang. Durch ihre eigene Geschichte ist die Freie Universität eng mit der deutschen Nachkriegsgeschichte verbunden. Getreu ihren Gründungsidealen „Veritas, Iustitia, Libertas“ gingen von der Freien Universität in der Zeit seit ihrer Gründung im Jahr 1948 entscheidende Impulse für gesellschaftliche Entwicklungen aus. Die jüngere Geschichte der Freien Universität ist ein Spiegelbild des erfolgreichen Aufbaus eines der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland – eine Erfolgsgeschichte, die von der Freien Universität stets aktiv und verantwortungsvoll mitgestaltet wurde. In den vergangenen Jahren ist es der Freien Universität trotz der mit dem Strukturplan 2004/2009 erzwungenen Streichung von 86 Professuren gelungen, eine hervorragende Leistungsentwicklung zu vollziehen und die Position Berlins national und international durch die Erfolge im Exzellenzwettbewerb entscheidend zu stärken. Die Metropole Berlin mit ihrer Hauptstadtfunktion ist heute aufgrund der hohen Dichte und Vielfalt an Forschungseinrichtungen, kulturellen Angeboten und innovativen Unternehmen ein hochattraktiver Standort, der weit über die nationalen Grenzen hinaus eine große Anziehungskraft ausstrahlt. Zur Bewältigung der zahlreichen gesellschaftlichen und ökonomischen Zukunftsaufgaben, die sich der Stadt und der Region stellen, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Attraktivität und Vielfalt zu nutzen und das daraus entstehende Innovationspotenzial zu bündeln. Die Universität ist der natürliche Ort, um den Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteure/innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Durch die Einheit von Forschung und Lehre entsteht ein Gravitationszentrum für Innovation, an dem Wissen gleichermaßen generiert, angewandt und weitergegeben wird. Strukturelle Maßnahmen und eine institutionelle Förderung des Dialogs tragen entscheidend dazu bei, dass aus einem Nebeneinander der Einrichtungen ein Miteinander wird. Die Freie Universität generiert Wissen Die prismatische Wirkung der Universität in Bezug zu ihrem Umfeld wird in besonderer Weise anhand der Forschungsbilanz der Freien Universität Berlin deutlich. Durch konsequente und partizipative Weiterentwicklung ist es der Freien Universität gelungen, eine Struktur aufzubauen, die sowohl flexibel genug ist, um kreative Entfaltungsräume zur Gestaltung von Forschungsschwerpunkten zu bieten als auch ausreichend Anreiz und Unterstützung, um erste Impulse und Ideen in konkrete Forschungsanträge zu überführen. Das breite wissenschaftliche Profil bietet dabei viele Ankerpunkte für wissenschaftliche Forschungskooperationen und für die Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft und Politik. Angesichts der tiefgreifenden Einschnitte in das fachliche Spektrum der Freien Universität mit dem Strukturplan 2004/2009 ist das nicht selbstverständlich und nur deshalb möglich, weil der strukturelle Rahmen überzeugend genutzt wurde. Das breite Spektrum der Geisteswissenschaften an der Freien Universität ergänzt die vielfältige Kultur- und Medienlandschaft der Stadt in wissenschaftlicher Hinsicht, was sich unter anderem in einer engen Kooperation der Altertumswissenschaften mit den Berliner Museen niederschlägt. Unternehmen der Kreativ- und Medienwirtschaft finden überdies kompetente Ansprechpartner/innen zum Beispiel in der Theater- und Filmwissenschaft sowie in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Mit ihrer ausgewiesenen Stärke in den Sozialwissenschaften, insbesondere in der Konflikt- und Regionalforschung mit den Schwerpunktregionen Osteuropa, Nord- und Lateinamerika sowie Ostasien bieten sich den ansässigen Bundesministerien und -behörden, politischen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen eine Vielzahl kompetenter Wissenschaftler/innen als Ansprechpartner/innen zu aktuellen Themen und strategischen Fragen. Das breite Spektrum naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung insbesondere in den Lebenswissenschaften und dem vorklinischen Bereich bildet ein wesentliches Fundament für die Gesundheitswirtschaft und die Biotechnologiebranche. Darüber hinaus verfügt die Freie Universität über vielfältige methodisch-analytische Kompetenzen auf dem Gebiet der angewandten Mathematik, die ihr Potenzial für ein breites Spektrum industrienaher Anwendungen in Kooperation mit dem Konrad-ZuseZentrum für Informationstechnik zur Verfügung stellt. Die Freie Universität bringt ihre vielfältigen Kompetenzen zur Stärkung der Clusterentwicklung am Standort Berlin ein. Die Freie Universität kann nicht nur bemerkenswerte Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln vorweisen; ihr ist es gelungen, ihre Attraktivität für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch anhaltende Forschungsstärke zu erhöhen und ihre Wettbewerbsfähigkeit enorm zu steigern. Allein im Rahmen der Exzellenzinitiative konnte die Freie Universität insgesamt mehr als 245 Millionen Euro einwerben. Im Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (zuletzt im Jahr 2012 erschienen) belegt die Freie Universität den dritten Platz, ohne die Mittel aus der Exzellenzinitiative kommt sie sogar auf den ersten Rang. Sie konnte jeden Euro, den sie in der Exzellenzinitiative eingeworben hat, verdoppeln, indem sie weitere Forschungsprojekte einwarb. Diesen Erfolg kann keine andere Exzellenzuniversität vorweisen. Insgesamt konnte die Freie Universität seit 2004 mehr als 900 Millionen Euro Drittmittel für Forschungsprojekte einwerben, rund 110 Millionen Euro allein im Jahr 2014. Ein Beleg dafür, dass die Wettbewerbsfähigkeit im gleichen Zeitraum zugenommen hat, zeigt sich daran, dass seit dem Beginn der Förderung aus der Exzellenzinitiative die Freie 9 Universität ihre Publikationstätigkeit stetig gesteigert hat. Die Sichtbarkeit der Publikationen hat durch einen überproportionalen Anstieg der international veröffentlichten wissenschaftlichen Originalbeiträge im Verhältnis zu allen Publikationen der Freien Universität noch einmal deutlich zugenommen. Die Zuwächse gehen maßgeblich auf die Forschungsstrategie der Freien Universität zurück, deren Kern die Bildung von regionalen und internationalen Netzwerken ist. Die Freie Universität ist ein Tor zur Welt Die vielfältigen, vor allem auch inter- und transdisziplinären Forschungs- und damit verbundenen Lehrzusammenhänge an der Freien Universität sind für internationale Wissenschaftler/innen und Studierende hochattraktiv. Für von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderte Spitzen- und Nachwuchswissenschaftler/innen aus dem Ausland ist die Freie Universität die beliebteste gastgebende Einrichtung in Deutschland. Im Zeitraum 2009 bis 2013 verbrachten die meisten Stipendiaten/innen und Preisträger/innen ihren Forschungsaufenthalt an der Freien Universität. Auch die im Juli 2014 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) veröffentlichte Studie „Wissenschaft weltoffen“ belegt die internationale Sichtbarkeit der Freien Universität: An der Freien Universität studieren und promovieren im Vergleich zu den anderen deutschen Hochschulen die meisten Studierenden und Doktoranden/innen aus dem Ausland. Sie nahm zudem die meisten Studierenden im Austauschprogramm Erasmus auf. Auch bei der Anzahl der Stipendien im Rahmen der DAAD-Individualförderung für Studierende, Graduierte, Wissenschaftler/innen und Hochschullehrer/innen ist die Freie Universität führend. Im Jahr 2013 konnte die Freie Universität als einzige Hochschule insgesamt mehr als 9 Millionen Euro DAAD-Fördermittel einwerben. Zudem konnte sie ihr internationales Studienangebot deutlich ausbauen, sodass sie mittlerweile 24 englischsprachige Masterstudienangebote, acht JointDegree-Studienprogramme und vier internationale Graduiertenkollegs vorweisen kann. Ziel der Freien Universität ist es, gefragte Kooperationspartnerin in einem funktionalen und hochkarätigen Netzwerk zu sein. Die Freie Universität qualifiziert Zu den Erfolgen der Freien Universität trägt auch der eigene hohe Anspruch an die Qualität der Lehr- und Studienbedingungen bei. Hier sieht sich die Freie Universität besonderen Herausforderungen gegenüber, vor allem weil für die Mittelzuweisungen an die Universität die Zahl der Studienanfänger/innen im ersten Hochschulsemester als wesentlicher Faktor herangezogen wird und deshalb das bestehende hohe Niveau bei den Studienanfänger/innen gehalten werden muss. Gleichzeitig gilt es, den Studierenden bestmögliche Bedingungen für ihr Studium zu bieten. Um dies zu gewährleisten, wurden auf verschiedenen Ebenen vielfältige Maßnahmen, Programme und Verfahren eingerichtet, zum Beispiel das aus dem Bundesprogramm „Qualität der Lehre“ mit 11 Millionen Euro geförderte Projekt „SUPPORT“, das Maßnahmen zur Verbesserung der Lehrqualifizierung, Einrichtung von Mentoring für Studierende und zur Weiterentwicklung von E-Learning umfasst, oder der Preis für 10 Summe Sonstige Staatsexamen Magister Diplom Lehramt inklusive Studienrat Master mit Lehramtsoption Master Bachelor Bachelor mit Lehramtsoption Tabelle 1: Anzahl der Absolventen/innen der Freien Universität in den Jahren 2004 bis 2014 2004 56 0 96 0 239 1.197 745 573 24 2.930 2005 60 0 109 0 288 1.359 749 752 42 3.359 2006 113 0 136 0 263 1.404 937 612 26 3.491 2007 263 91 265 0 272 1.447 910 652 9 3.909 2008 477 131 232 40 184 1.345 1.026 554 12 4.001 2009 771 183 323 2 340 1.240 1.010 447 9 4.325 2010 1.130 240 475 140 135 1.091 736 433 10 4.390 2011 1.484 315 801 153 89 880 573 549 1 4.845 2012 1.572 252 1.076 195 61 652 396 514 13 4.731 2013 1.714 347 1.348 227 10 380 275 549 2 4.852 2014 1.726 344 1.652 228 7 213 167 502 0 4.839 Summe 9.366 1.903 6.513 985 1.888 11.208 7.524 6.137 148 45.672 exzellente Lehre, der jährlich an Dozierende der Freien Universität vergeben wird. Die regelmäßigen Befragungen der Studierenden und Absolventen/innen zeigen eine hohe Zufriedenheit. Unter den Bachelorstudierenden würden sich 80 Prozent wieder für ein Studium an der Freien Universität entscheiden. An der Freien Universität waren im Wintersemester 2014/2015 rund 29.400 Studierende immatrikuliert, die in derzeit 68 grundständigen Studiengängen, 84 Masterstudiengängen und 18 weiterbildenden Masterstudiengängen studierten. Damit nimmt die Freie Universität eine gewichtige Rolle bei der Ausbildung von Fachkräften im Raum Berlin-Brandenburg ein. Seit 2004 haben mehr als 45.000 Studierende an der Freien Universität ihren Studienabschluss erworben (siehe Tabelle 1). Die Freie Universität fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs Die Förderung von Nachwuchswissenschaftler/innen ist ein Kernanliegen der Freien Universität. Im Rahmen ihres Zukunftskonzeptes hat sie durch eine Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen daraus ein wesentliches Profilmerkmal gemacht. Mit ihrem Karrierewege-Modell hat sie eine Programmatik entwickelt, die nicht nur die Promotionsphase, sondern die gesamte Dauer von der Promotion bis zur Berufung in den Blick nimmt. Derzeit befinden sich rund 5.800 Promovierende an der Freien Universität, davon kommen 31 Prozent aus dem Ausland, 15 Prozent promovieren im Rahmen eines strukturierten Promotionsprogramms. Seit 2004 wurden insgesamt rund 6.800 Promotionen erfolgreich abgeschlossen, davon 690 im Jahr 2014. Im Rahmen der strukturierten Promotionsprogramme waren es insgesamt mehr als 400, im Jahr 2014 warern es 148. Die Dahlem Research School (DRS), unter deren Dach die strukturierten Promotionsprogramme gebündelt sind, bietet umfängliche Qualifizierungsprogramme für die unterschiedlichen Phasen des wissenschaftlichen Werdegangs an. Mit dem Ziel, die Programme stetig zu verbessern und möglichst viele Doktoranden/innen zum Erfolg zu führen, übernimmt die DRS auch Aufgaben der Qualitätssicherung und -entwicklung. Die gute Wirksamkeit der Programme zeigt sich daran, dass in den strukturierten Promotionsprogrammen die Abbruchquote bei nur 3 Prozent liegt. Zwei Drittel der Absolventen/innen konnte bis spätestens ein Jahr nach dem Abschluss der Promotion eine Beschäftigung in der Wissenschaft und Forschung aufweisen, 22 Prozent waren in der Privatwirtschaft und 12 Prozent im öffentlichen Dienst und Non-Profit-Bereich tätig. Angesichts dieser Erfolge wird die DRS künftig ihre Qualitätsstandards für Individualpromotionen anwendbar machen und ihre Qualifizierungsangebote für alle Promovierenden öffnen. Die Freie Universität hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen ihrer regionalen Netzwerke langfristige Perspektiven und besser planbare Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu schaffen, damit junge und kreative Menschen die Gelegenheit erhalten, sich weiterzuqualifizieren und somit ihr Potenzial länger am Standort erhalten bleibt. Die regionalen Partner der Freien Universität werden konsequent, systematisch und partizipativ in die Karrierefördermaßnahmen einbezogen. Durch begleitende Qualifizierung wird dafür Sorge getragen, dass dem Nachwuchs Wege auch jenseits einer wissenschaftlichen Karriere offenstehen. Daher widmet sich ein weiteres Element des Karrierewege-Modells der Zielgruppe der Postdoktoranden/innen. Zum 31. Dezember 2014 waren an der Freien Universität 97 Juniorprofessuren und 29 W2-auf-Zeit-Professuren besetzt. Die an der Freien Universität ausgebildeten Nachwuchswissenschaftler/innen können sich sehr erfolgreich bei Berufungsverfahren behaupten. 80 Prozent der Juniorprofessoren/innen erhielten im Anschluss einen Ruf, und 20 Prozent sind überwiegend in qualifizierten, äquivalenten Positionen tätig (zum Beispiel über ein Heisenberg-Stipendium). Auch bei den W2-auf-Zeit-Professuren zeichnet sich ein sehr erfolgreiches Bild ab: 91 Prozent wurden unmittelbar auf eine Professur berufen. Diese bemerkenswerte Berufungsquote ist besonders erfreulich, da hier gleichermaßen die Gleichstellungsstrategie der Freien Universität zur Förderung von Frauen greift. Ein Fokus liegt auf der Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur. Der Frauenanteil bei den Juniorprofessuren und W2-auf-Zeit-Professuren liegt derzeit bei 52 Prozent. Die Freie Universität hat also großen Anteil daran, das Potenzial für die Berufung von Nachwuchswissenschaftlerinnen auf unbefristete Professuren zu erhöhen. Mit einem Frauenanteil von 32 Prozent bei den unbefristeten Professuren geht die Freie Universität mit gutem Beispiel voran. Seit 2004 hat sie 72 Wissenschaftlerinnen auf unbefristete Professuren berufen. Dies entspricht einem Frauenanteil an den Neuberufungen von 38 Prozent, den es allerdings insbesondere in jenen Disziplinen mit einem geringen Frauenanteil zu steigern gilt. Die Freie Universität fördert den Wissenstransfer Die Förderung von Unternehmensgründungen zielt auf eine wichtige Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft, von der beide Seiten sehr profitieren. Forschungserkenntnisse werden im praktischen Sinne nutzbar, Arbeitsplätze werden geschaffen, Kooperationen mit der Wirtschaft gestärkt und neue Fragestellungen für die Forschung hervorgebracht. Für die Freie Universität ist die Gründungsförderung deshalb ein wichtiger Bestandteil ihrer Nachwuchsförderung. Seit 2006 hat die Freie Universität die Gründung von mehr als 100 Kapitalgesellschaften begleitet. Branchenschwerpunkte sind die in der Innovationsstrategie BerlinBrandenburg festgelegten Cluster für Informations- und 11 Kommunikationstechnik (IKT), Medien- und Kreativwirtschaft sowie Gesundheitswirtschaft. Die Freie Universität betreibt nach Einschätzung des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft eine vorbildliche Gründungsförderung. In der Studie „Gründungsradar 2013“ belegt sie Platz 6 in der Rangliste. Die höchstmögliche Punktzahl erhielt die Freie Universität für ihre Gründungsaktivität, die den Erfolg der Unterstützungsangebote in der Gründungsförderung bewertet. In den vergangenen sieben Jahren wurden von der Freien Universität mehr als 25 Millionen Euro Fördermittel aus marktorientierten Förderprogrammen eingeworben. Bei der Einwerbung von EXIST-Gründerstipendien liegt die Freie Universität mit 73 Stipendien bundesweit auf Platz 2. Die Freie Universität legt mit ihren Erfolgen in der Gründungsförderung einen Grundstein für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin. Die Freie Universität bewahrt Wissen Die Freie Universität verfügt über eine hervorragende Bibliotheksinfrastruktur, die kontinuierlich ausgebaut und verbessert wird. Die Universitätsbibliothek bildet gemeinsam mit rund 40 Fachbibliotheken ein kooperatives Bibliothekssystem mit einem Gesamtbestand von etwa 8 Millionen gedruckten Medieneinheiten, etwa 38.000 elektronischen Zeitschriften, mehr als 400.000 elektronischen Büchern und 1.300 Datenbanken. Ein besonderes Anliegen der Freien Universität ist es, den Bereich digitaler Literaturdatenbanken und -archive zu fördern und auszubauen. Mit der Implementierung des Bibliotheksystems Primo, dessen Kern ein suchmaschinenbasiertes Portal ist, wird ergänzend zum Medienbestand der direkte Zugriff auf rund 400 Millionen Datensätze elektronisch verfügbarer akademischer Fachliteratur und 100 Millionen Aufsatzdaten mit direktem Volltextzugang ermöglicht. Auch die Digitale Bibliothek gibt einen Überblick über lizenzierte und relevante freie elektronische Ressourcen und bietet mit einer simultanen Suche in mehreren fachrelevanten Datenbanken (Quicksets) einen leichten Zugang. Zudem ist die Universitätsbibliothek Mitglied des Antragstellerkonsortiums von drei Bibliotheksverbünden, das erfolgreich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft das Projekt „Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten“ beantragt hat. Darüber hinaus verfügt die Freie Universität über eine Reihe von wissenschaftlichen Sammlungen, die für viele Disziplinen durch die Bereitstellung von Anschauungsmaterial und Objekten wissenschaftlicher Forschung eine zentrale Funktion erfüllen. In diesem Sinne sind Sammlungen und Archive Teil der Forschungsinfrastruktur. Im Unterschied zu Großgeräten mit ihren hohen Investitionskosten haben vor allem der Betrieb und die personelle Betreuung der Sammlungen und Archive strukturelle Kosten zur Folge. 12 Die Freie Universität stellt Sammlungen in einer großen Bandbreite sowohl für die geistes- und sozialwissenschaftliche als auch für die naturwissenschaftliche Forschung zur Verfügung. Im Fächerspektrum der Geisteswissenschaften bewahrt zum Beispiel die Abguss-Sammlung Antiker Plastik etwa 2.000 Abgüsse griechischer und römischer Skulpturen und macht sie an einem zentralen Standort einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die theaterhistorische „Sammlung Walter Unruh“ führt eine Vielzahl an Nachlässen von Künstler/innen zusammen und verfügt darüber hinaus über eine ganze Reihe von Originalmanuskripten. Für die sozialwissenschaftliche Forschung ist unter anderem das Archiv „APO und soziale Bewegungen“ von Interesse. Hier wird umfangreiches Material verwahrt, das die Studierendenbewegung der 1960er Jahre anschaulich werden lässt. Auch für die naturwissenschaftliche Forschung sind Sammlungen unerlässlich. Besonders sichtbar wird dies an den Sammlungen des Botanischen Gartens und Botanischen Museums. Mit mehr als 3,7 Millionen Pflanzenbelegen im Herbarium, der Lebendsammlung mit 20.000 Arten, der DNA-Bank und der Dahlemer Saatgutbank ist der Botanische Garten mit dem Botanischen Museum nicht nur die bedeutendste Sammlungseinrichtung der Freien Universität, sondern enthält auch die wichtigste Sammlung im Bereich Biodiversität und Evolution der Pflanzen in Deutschland. Sie stellt eine einzigartige Forschungsgrundlage für Wissenschaftler/innen und Studierende der Freien Universität, aber auch für Gäste weltweit dar. Die Anatomische Sammlung der Veterinärmedizin (Gurltsche Sammlung) umfasst unter anderem verschiedene Feuchtpräparate und anatomische Wachsmodelle, darunter befinden sich auch eine Reihe bedeutender historischer Sammlungsbestände. Die universitären Sammlungen werden nicht nur offengehalten, sondern qualifiziert wissenschaftlich begleitet. Eine neue Form der Archivierung ergibt sich durch die Möglichkeiten der Digitalisierung. Auch hier hat die Freie Universität erste Sammlungen erschlossen, entwickelt sie wissenschaftlich weiter und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Beispiele hierfür sind folgende digitale Archive: „Zwangsarbeit 1939–1945. Erinnerungen und Geschichte“ in Kooperation mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ oder das „Visual History Archive“ der USC SHOA-Foundation. Auch die Sammlungen des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums befinden sich im Prozess der Digitalisierung. Der Botanische Garten und das Botanische Museum bieten elektronische Informationsinfrastruktur (zum Beispiel „Euro+Med Plant Base“), denen internationale Bedeutung für das Management von biologischer Vielfalt der Pflanzen zukommt. Die neuen Technologien ermöglichen es, zu traditionellen Medien einen einfachen digitalen Zugriff zu erhalten, was die Nutzung für die Wissenschaft, schulische Bildung, Erwachsenenbildung oder auch die Öffentlichkeitsarbeit erheblich vereinfacht. Die Freie Universität gestaltet den Campus und damit das Stadtbild Ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit der Freien Universität besteht in der Infrastruktur. Im Zuge ihrer Campusentwicklung ist es der Freien Universität gelungen, ihre Standorte räumlich zusammenzuführen, zu sanieren und zu modernisieren, um die Studien-, Forschungs- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mit der Schaffung einer modernen, energieeffizienten und nachhaltigen Infrastruktur kann die Freie Universität einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten. Jüngste erfolgreiche Bauprojekte sind die Zusammenführung der sogenannten Kleinen Fächer des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften und verschiedener Bibliotheken, das 2015 fertiggestellt wurde, das Studierenden-Service-Center, das 2014 eröffnet wurde und in dem nun zentrale Funktionen der Studierendenberatung und -betreuung verortet sind, und das Robert-von-Ostertag-Haus, das 2013 fertiggestellt wurde und der molekularen Veterinärmedizin Räumlichkeiten bietet. Die Freie Universität hat bei diesen Projekten ihre hohe Kompetenz und erfolgreiche Rolle als Bauherrin (auch für Großprojekte) und Betreiberin der Liegenschaften wiederholt unter Beweis gestellt. Die Freie Universität ist keine Campus-Universität im klassischen Sinn, sondern sie prägt mit ihren Liegenschaften entscheidend das Stadtbild im Südwesten Berlins. Renommierte Architekten haben den Gebäuden ihr Gesicht gegeben. Die kontinuierliche Pflege der Gebäude durch Sanierung und Bauunterhaltung ist eine wichtige Basis für einen erfolgreichen Wissenschaftsbetrieb, der den vielfältigen technischen Anforderungen gewachsen ist und optimale Arbeitsbedingungen, aber auch einen Raum bietet, in dem Studierende, Beschäftigte und Anwohner/innen sich wohlfühlen. Neben ihrem Forschungsauftrag sind der Botanische Garten und das Botanische Museum eine feste Größe der touristischen Infrastruktur des Berliner Südwestens, dessen Stadtbild er maßgeblich prägt. Als fester Begriff bei Erholung und Bildung zählt der Botanische Garten mit seinem Museum mehr als 300.000 Besucher/innen jährlich. An den Gewächshäusern des Botanischen Gartens sind wie an vielen anderen Universitätsgebäuden zuletzt umfangreiche bauerhaltende Maßnahmen ausgeführt worden. Hierbei ist zu betonen, dass die Freie Universität die Mittel für die Investitionen zum Teil selbst erwirtschaften konnte: durch den Verkauf von Liegenschaften (was nun allerdings ausgeschöpft ist), die Umwidmung konsumtiver in investive Mittel oder durch die Einwerbung von Fördermitteln nach Artikel 91 b Grundgesetz. Die kontinuierliche Gewährleistung der Bauunterhaltung ist eine wesentliche Voraussetzung für den modernen Wissenschaftsbetrieb, die durch die Landeszuschüsse stärker abgesichert werden muss. Die Freie Universität sieht es als ihre Pflicht an, in ihrer Verwaltung und Infrastruktur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Aus diesem Grund hat sie bereits 2001 als eine von wenigen deutschen Hochschulen ein aktives Energieund Umweltmanagement eingeführt. Dessen wichtigste Bausteine sind ein kontinuierliches Verbrauchscontrolling, die Entwicklung und Umsetzung konkreter technisch-baulicher Energieeffizienzprogramme, der Einsatz erneuerbarer Energieträger, die Umsetzung eines „Green-IT-Programms“ sowie ein Prämiensystem zur Energieeinsparung. Um die Energieeffizienz zu steigern, hat die Freie Universität auf verschiedenen Gebäuden Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Solarstrom installiert, 2013 kamen zwei Blockheizkraftwerke hinzu. Mithilfe dieser Maßnahmen konnte die Freie Universität ihren Energieverbrauch seit dem Jahr 2000 bereits um ein Viertel reduzieren. Auch in anderen umweltbezogenen Bereichen kann die Freie Universität Erfolge verzeichnen: Der Wasserverbrauch wurde seit 2004 um mehr als ein Drittel reduziert, die Verwertungsquote des Abfallaufkommens, die den Grad der Wertstofftrennung angibt, liegt bei 70 Prozent. Die Freie Universität übernimmt Dienstleistungen Mit ihrem umfangreichen Angebot an Dienstleistungen unterstreicht die Freie Universität nicht nur ihre Bedeutung für den Standort Berlin, sondern baut auch Brücken zwischen Wissenschaft, Forschung und Gesellschaft. Hierzu zählen die Angebote des Weiterbildungszentrums der Freien Universität und der Zentraleinrichtung für Hochschulsport, das Beratungsangebot des Botanischen Museums und Botanischen Gartens, die umfängliche Bereitstellung von akademischer Fachliteratur in den Bibliotheken der Freien Universität, die Patientenversorgung in den Kliniken der Veterinärmedizin für kleine Haustiere, Pferde, Klauentiere, Geflügel und Wiederkäuer sowie die Therapie- und Diagnostikangebote der Hochschulambulanz des Arbeitsbereiches Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie der Neuropsychologischen Sprechstunde der Freien Universität. Regelmäßig stellt die Freie Universität ihre Hörsäle und Seminarräume für Veranstaltungen zur Verfügung; so entstehen zusätzliche Kapazitäten für Veranstaltungen mit positiven Effekten für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Freie Universität ist Arbeitgeberin Die wichtigste Ressource für die Leistungsstärke der Freien Universität ist ihr Personal. Mit rund 5.000 Beschäftigten gehört die Freie Universität zu den größten Arbeitgeber/ innen in der Region. Das aus dem Grundhaushalt finanzierte Personal umfasst derzeit 387 befristete und unbefris13 tete Professoren/innen, 922 wissenschaftliche Mitarbeiter/ innen und 1.844 Beschäftigte im wissenschaftsstützenden Bereich, die jeden Tag zu den Leistungen in Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Internationalisierung beitragen. Entsprechend hoch ist der Bedarf an qualifizierten Beschäftigten. Die Freie Universität ist eine attraktive Arbeitgeberin, die zahlreiche Anstrengungen auf sich nimmt, um sich bei dem stärker werdenden Wettbewerb um Mitarbeiter/innen behaupten zu können. Dies betrifft wissenschaftliche und wissenschaftsunterstützende Beschäftigte gleichermaßen. Bei der Befristung der Arbeitsverträge des wissenschaftlichen Personals gemäß dem Gesetz über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft (Wissenschaftszeitvertragsgesetz) bemüht sich die Freie Universität, dem Bedarf nach Planungssicherheit für einzelne Qualifikationsphasen durch entsprechende Regelungen im Bereich der haushaltsfinanzierten Stellen zu entsprechen. Für Erstverträge von wissenschaftlichen Mitarbeitern/innen mit der Möglichkeit zur Promotion gelten fachbereichsspezifische Grundsatzregeln für die Mindestvertragslaufzeiten (vgl. Abbildung 5). Demnach werden keine Verträge mit Laufzeiten unter drei Jahren geschlossen. In vielen Fachbereichen sind längere Vertragslaufzeiten üblich. Verlängerungsoptionen sind vorgesehen, sodass die durchschnittlichen Vertragslaufzeiten in der Regel über den Mindestvertragslaufzeiten liegen. Universitätsweit liegt die durchschnittliche Vertragslaufzeit von wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen vor der Promotion bei 3,7 Jahren, Wissenschaftler/innen nach der Promotion werden durchschnittlich 3,9 Jahre beschäftigt. Zahlreiche Maßnahmen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, Personalentwicklung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, zur Förderung von Frauen und einer barriere- und diskriminierungsfreien Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung sowie zu einer wertschätzenden Zusammenarbeit aller Statusgruppen dienen der Schaffung von produktiven Arbeitsbedingungen. Doch die Grundlage für den Erhalt der Leistungsfähigkeit ist die Balance von Anforderungen an die Universität und ihrer Ausstattung. 14 Die Freie Universität ist eine der führenden Universitäten weltweit Die Freie Universität gehört zu den leistungsstärksten Universitäten Deutschlands. Sie konnte ihre Reputation national und international in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigern. Im „Times Higher Education World Reputation Ranking“ aus dem Jahr 2015 gehört die Freie Universität zu den vier anerkanntesten deutschen Universitäten und zählt damit zu den 60 angesehensten Universitäten weltweit. Insgesamt belegt sie im „Times Higher Education World University Ranking“ (2014 erschienen) weltweit Rang 81. Im „QS World University Ranking“ von 2014 befindet sich die Freie Universität hinsichtlich ihrer akademischen Reputation sogar weltweit auf Rang 63. Die Geistes- und Sozialwissenschaften genießen in besonderem Maße weltweite Anerkennung (im „Times Higher Education World University Ranking“ auf Rang 24 und 75). Das gute Abschneiden in zahlreichen Rankings belegt die Attraktivität der Freien Universität und sichert ihr eine herausragende Position im Wettbewerb um die besten Studienbewerber/innen. So schafft sie die Gewähr, dass auch in Zukunft hochqualifizierte Arbeitskräfte für den wachsenden Arbeitsmarkt am Standort Berlin zur Verfügung stehen. Die Freie Universität verfolgt das Ziel, das Niveau ihres beachtlichen Leistungsspektrums zu erhalten. Vor diesem Hintergrund hat die Freie Universität ihre Strukturplanung weiterentwickelt. Wie auch die folgenden Erläuterungen verdeutlichen, ist die nachhaltige Stabilisierung und Absicherung ihrer Struktur eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunft der Freien Universität. 3 Forschung An der Freien Universität genießt die Gewährleistung der Freiheit der Forschung einen sehr hohen Stellenwert, was heißt, dass die Wissenschaftler/innen frei über ihre Forschungsthemen entscheiden. Eine zentrale Planung von Forschung schließt dieser Ansatz aus. Trotzdem bedarf es eines planerischen Rahmens, da Forschung der Absicherung durch Ressourcen und Strukturen bedarf. Die Begrenztheit von Ressourcen erzwingt thematische Schwerpunktsetzungen und eine Profilbildung. Diese Ansprüche sind im Zuge der Strukturplanung miteinander in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen. Der Strukturplan beschreibt in seinem Kern das wissenschaftliche und disziplinäre Profil, das die Basis für die Aktivitäten in Forschung und Lehre darstellt. Neben der Festlegung der planerischen Grundgrößen wie die Zahl der Professuren je Disziplin, die erst einmal die grundsätzliche Arbeitsfähigkeit der Fächer sichert, werden eine Reihe von Ressourcen bereitgehalten, um konkrete Forschungsprojekte und -initiativen zu fördern und die Ansiedlung und Ausstattung von Drittmittelprojekten zu ermöglichen. Diese Ressourcen werden bedarfsorientiert zur Verfügung gestellt. Die jüngere Vergangenheit ist durch eine sehr hohe Leistungsfähigkeit bei anhaltender struktureller Unterfinanzierung geprägt. Das Drittmittelwachstum führt zu einer zunehmenden Inanspruchnahme und Bindung von Ressourcen der Grundfinanzierung in Form von Infrastruktur, Ergänzungsausstattung, Räumen und auch Verwaltung und Service. Die strukturelle Basis ist dabei seit vielen Jahren konstant geblieben. Dies führt zu einem erheblichen Risiko einer strukturellen Übernutzung und Überlastung der Institution, das sich durch die seit Jahren bestehende strukturelle Unterfinanzierung durch den Zuschuss noch verschärft. Die langfristige Absicherung des bestehenden Potenzials ist daher ein wesentliches Ziel. Interdisziplinäre Forschung und disziplinäre Strukturen Die Freie Universität unterstützt ihre Mitglieder bei der Themenentwicklung und der Einwerbung von Drittmitteln und setzt dabei auf ein effektives System der Forschungsförderung, das sich auf Projektinitiativen aller Größenordnungen erstreckt. Erklärtes Ziel ist es, die bestehende Vielfalt der Forschungsthemen zu erhalten und auch in Zukunft ein ausgewogenes Verhältnis von Einzel- und Kooperationsprojekten anzustreben. Der langfristige Erhalt der Forschungsstärke der Freien Universität ist nur auf dieser Grundlage anhaltender wissenschaftlicher Innovation an der Basis möglich. Die Freie Universität bringt ihre Innovationskraft und die von ihr geförderten Strukturen zur Forschungsförderung konsequent in ihre regionalen Netzwerke ein und fördert im Rahmen von Forschungsverbünden und Netzwerken gezielt Synergien und verzahnt sich zudem intensiv mit der humanmedizinischen Forschung. Im Rahmen der institutionellen Gründungsförderung werden das so generierte Wissen und Technologien in die Anwendung gebracht. Die Bündelung der wissenschaftlichen Innovationskräfte bindet in hohem Maße Ressourcen der Grundausstattung und wirkt über die Forschungsverbünde damit langfristig auf die Struktur zurück. Im Spannungsfeld von Strukturplanung und Forschungsentwicklung gilt es nun, ausreichend Ressourcen zur Absicherung der erfolgreich eingeworbenen Verbünde bereitzustellen, aber auch gleichzeitig genügend Spielraum für die kontinuierliche dynamische Weiterentwicklung von Forschung und die Erschließung neuer, innovativer Themen zu lassen. Das System der internen Forschungsförderung hat zum Ziel, genau diese Dynamik zu gewährleisten. Wissenschaftsbasierte, strukturgeleitete Themenfindung und Wissensallianzen Wissenschaftler/innen werden bei der Bearbeitung von Forschungsprojekten aller Größenordnungen durch die Freie Universität unterstützt und gefördert. Hierbei besteht die Notwendigkeit, einerseits hohe Freiheitsgrade für die Wissenschaft zu ermöglichen und andererseits den gesetzten budgetären Rahmen nicht zu überschreiten. Die Freie Universität setzt an dieser Stelle auf ein organisches Gefüge aus erstens differenzierten internen Förderstrategien, zweitens einer flexiblen Ergänzungsstruktur, drittens Wissensallianzen als übergeordnetem Orientierungsrahmen für die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Strukturpläne, bei der thematische Schwerpunkte in Verbindung mit dem disziplinären Gefüge gemeinsam betrachtet werden, und viertens einer vorausschauenden Berufungspraxis. Die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Schwerpunktthemen geschieht an der Freien Universität idealtypisch in einer Abfolge von Schritten. In deren Verlauf können sich zunächst Forschungsfragen mit einem hohen Anschlusspotenzial entwickeln und anschließend zu überfachlichen Themen gebündelt werden. Diese dienen dann als Orientierung und Anknüpfungspunkte für eine langfristige Ressourcenplanung. Kleinere Antragsinitiativen und Pilotprojekte schaffen dabei die Basis für wissenschaftliche Innovation und die Generierung origineller Ideen, die vielfach Anknüpfungspunkte für eine größere Gruppe von Wissenschaftler/innen bieten. So entstehen Initiativen zur Einrichtung von Forschungsnetzwerken, die wiederum die Basis und eine Plattform für neue Verbundforschungsinitiativen darstellen. Erfolgreiche Verbundprojekte erhalten zur Absicherung der Tragfähigkeit über ihre Laufzeit eine zusätzliche Ausstattung. Wenn durch Verbünde mit langen Laufzeiten Entwicklungen angestoßen werden, die über die Förderung der Projekte hinausreichen, stellt sich im Rahmen der Strukturplanung die Frage nach einer Absicherung und Verstetigung. Hierfür stehen in der Regel keine zusätz15 Wissensallianzen Abbildung 1: Wissensallianzen und projektgetriebener Innovationszyklus: Forschung und Strukturplanung bedingen sich gegenseitig lichen Ressourcen bereit, vielmehr wird durch Anpassungen von Denominationen bestehender Professuren im Kontext der Berufungsplanung die Einbettung in die Strukturplanung vorgenommen. Die sogenannten Wissensallianzen beschreiben das wissenschaftliche Profil der Freie Universität anhand übergeordneter Forschungsthemen in wenigen allgemeinverständlichen Begriffen (vgl. Kapitel 10). Sie dienen während des gesamten Prozesses als Orientierungsrahmen und ermöglichen somit gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität und struktureller Kohärenz. In diesem Sinne finden sie auch bei Personalentscheidungen und in Berufungsverfahren Beachtung. Das Kooperationspotenzial der Bewerber/innen wird eingehend in Bezug zu der Anschlussfähigkeit an bestehende Verbünde, aber auch zu den Wissensallianzen geprüft, um das überfachliche Kooperationspotenzial für die Zukunft abzusichern. Diese Planungsphilosophie hat sich in hohem Maße bewährt und ist zu einem Selbstverständnis bei der Entwicklungsplanung der Freien Universität geworden, die in hohem Maße darauf setzt, das Potenzial wissenschaftlicher Innovation in Netzwerken zur Entfaltung zu bringen. System der internen Forschungsförderung Projektideen und Forschungsfragen überschreiten aufgrund ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität häufig die Grenzen der akademischen Disziplinen. Gleichwohl erfordert die wissenschaftliche Problemlösungskompetenz eine disziplinäre Methodenkompetenz und Systematik, sodass die Erschließung zwischenfachlicher Forschungsthemen sich nicht durch die Auflösung der disziplinären Ordnung und der wissenschaftlichen Ausbildungsgänge herbeiführen lässt. Für die Universität bedeutet dies, dass sie zur Förderung innovativer Verbünde eine Organisationsform für die Forschung quer zu den akademischen Disziplinen und Studienfächern finden muss. Eine solche Struktur muss handlungsfähig sein und benötigt folglich eigene Ressourcen, die sie in Ergänzung der Finanzierung durch Fachbereiche 16 und Institute zur Förderung der Verbundprojekte einsetzen kann. Die Freie Universität hat diesen Förderungsbedarf früh erkannt und über einen langen Zeitraum hinweg Strukturen und Instrumente zur internen Forschungsförderung entwickelt. Die bestehenden Instrumente konnten auf der Basis gewonnener Erfahrungen stetig weiterentwickelt und ergänzt werden. Der Freien Universität ist es gelungen, ihr System der internen Forschungsförderung im Rahmen ihres Zukunftskonzeptes noch stärker den Bedürfnissen ihrer Wissenschaftler/innen anzupassen, sie verfügt heute über ein reiches Inventar an sich ergänzenden Einrichtungen und Maßnahmen zur Förderung der Wissenschaft. Das System baut dabei wesentlich auf zwei Säulen auf: der Forschungskommission (einer gemeinsamen Kommission des Akademischen Senats und des Präsidiums) auf der einen Seite und dem Center for Research Strategy (gegenwärtig aus Mitteln des Zukunftskonzeptes finanziert) auf der anderen Seite. Beide Einrichtungen wirken darauf hin, Maßnahmen der Forschungsförderung mit der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verzahnen. Auf Vorschlag der Forschungskommission werden sowohl Initiativprojekte zur Unterstützung von Antragsvorhaben als auch die Einrichtung Interdisziplinärer Zentren gefördert. Letztere sind ebenso wie die über das Zukunftskonzept finanzierten Focus Areas interne Forschungsnetzwerke zur Förderung des Austauschs zwischen Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Disziplinen. Sie bilden einen idealen Nährboden für Verbundforschungsinitiativen, der zur gemeinsamen Ideenentwicklung und zur Bearbeitung unverzichtbarer Vorstudien dient. Derzeit existieren an der Freien Universität zehn Interdisziplinäre Zentren (vgl. Tabelle I.6 im Anhang) und fünf Focus Areas (vgl. Tabelle I.5 im Anhang). Die Focus Areas sind dabei, gemessen am Fördervolumen, die größeren Formate und unterscheiden sich von den Interdisziplinären Zentren dadurch, dass sie einen breiteren thematischen Bogen quer zu den Fächergruppen spannen. Damit schaffen sie eine Vernetzungsebene zwi- schen den wissenschaftlichen Fachkulturen und bilden in dieser Funktion eine sinnvolle Ergänzung zu den stark in einzelnen Disziplinen verankerten größeren Verbundformaten der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Dieses System der internen Forschungsförderung, bestehend aus individuellen Anschubfinanzierungen und der gezielten Unterstützung interdisziplinärer Forschung, ermöglicht es den Wissenschaftler/innen, ihre Forschungspotenziale zu entwickeln, Möglichkeiten der fachübergreifenden Kooperationen zu eruieren und konzeptionell auszubauen. Das System befördert eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln bis hin zur Ansiedlung großer Forschungsverbünde. Es ist eng mit der Nachwuchsförderung verzahnt, sodass hier Synergieeffekte in hohem Maße nutzbar werden. Die Freie Universität Berlin im regionalen Forschungsnetzwerk Die Freie Universität kann auf eine lange Tradition der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region zurückblicken. In den vergangenen zehn Jahren ist es der Freien Universität gelungen, diese Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und durch eine Stärkung der institutionellen Kooperationsbeziehungen langfristig abzusichern. Die deutliche Steigerung der S-Professuren von 24 im Jahr 2004 auf gegenwärtig 59 (vgl. Tabelle III.3 im Anhang) verdeutlicht, wie stark die institutionelle Verflechtung der Freien Universität mit ihren außeruniversitären Partnern weiterentwickelt und vorangetrieben wurde. Die naturwissenschaftlichen Fächer an der Freien Universität sind über gemeinsame Berufungen eng mit den Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der FraunhoferGesellschaft sowie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) verbunden. Die Geistes- und Sozialwissenschaften sind über gemeinsame Berufungen ebenfalls mit starken außeruniversitären Akteuren, wie etwa dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie des Wissenschaften (BBAW) verbunden. In den Kooperationsbeziehungen mit ihren außeruniversitären Partnern geht die Freie Universität entscheidend über die gemeinsame Nutzung der Forschungsinfrastruktur im Rahmen von Verbünden hinaus und schafft im Verbund ein zusätzliches Lehrangebot und attraktive Promotionsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler/innen. Die gute und über eine lange Zeit gewachsene Kooperationskultur führt dazu, dass Ressourcen sehr schonend und effizient eingesetzt werden können: Die vorhandene Labore- und Großgeräteausstattung ist komplementär zu den regionalen Partnern angelegt, eine intensive Kooperation im Rahmen von Verbünden sichert ihre Auslastung. Die Berliner Universitäten kooperieren mit der Charité Universitätsmedizin Berlin in der gesamten Bandbreite ihres Fächerspektrums intensiv im Rahmen gemeinsamer Projekte. Durch die erfolgreichen Einwerbungen im Rahmen der Exzellenzinitiative wurden diese Kooperationsbeziehungen noch einmal deutlich ausgebaut. Die gemeinsamen Cluster und die intensive Kooperation in den Graduiertenschulen sind in hohem Maße förderlich für die Leistungsstärke am Wissenschaftsstandort Berlin. Die komplementären Strukturen der Berliner Hochschulen wirken dabei nachhaltig kooperationsfördernd, weil durch die Kombination der Profilelemente der Fächer an den einzelnen Hochschulen besonders starke Verbünde entstehen können. Verbundforschung Die lebendige Kooperationskultur ist ein maßgeblicher Faktor für die herausragende Forschungsstärke der Freien Universität und des gesamten Standortes. Die Steigerungen der Drittmitteleinwerbungen der vergangenen Jahre sind zu einem großen Teil auf Erfolge in der Einwerbung von Forschungsverbünden zurückzuführen. Sie erreichen durch die Einbeziehung regionaler Partner eine hinreichend kritische Masse für die hochspezialisierte Bearbeitung spezifischer Fachinhalte. In diesem Sinne ist die Vernetzung mit regionalen Partnern eine gewissermaßen zwingende Voraussetzung. Folglich hat auch der Stellenwert der Verbundforschung seit der Erstellung des letzten Strukturplans erheblich zugenommen; der Anteil der Verbundforschungsprojekte an den Drittmittelausgaben liegt an der Freien Universität aktuell bei etwa 50 Prozent. Die vergleichsweise langen Laufzeiten der Verbundforschungsprojekte wirken sich stabilisierend auf den Forschungsbetrieb aus und sind so zu einem strukturbildenden Element geworden. Es zeigt sich, dass es in Bezug auf die Förderformate große Unterschiede zwischen den Fächerkulturen gibt. Sonderforschungsbereiche (SFB) haben sich vor allem in den Naturwissenschaften etabliert, wohingegen die Geistes- und Sozialwissenschaften verstärkt im Rahmen von mittleren Förderformaten und Projekten der ersten und zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative miteinander kooperieren. Derzeit (Stand Februar 2015) ist die Freie Universität Sprecherhochschule bei sieben naturwissenschaftlichen sowie bei zwei geistes- und sozialwissenschaftlichen Sonderforschungsbereichen (vgl. Tabellen I.1 und I.2 im Anhang). Darüber hinaus ist sie mit Teilprojekten an zwölf Sonderforschungsbereichen von regionalen Partnern beteiligt, davon neun mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Hierin eingeschlossen sind vier Sonderforschungsbereiche, bei denen die Charité - Universitätsmedizin Berlin die Sprecherfunktion hat. Insbesondere die naturwissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche beziehen in erhöhtem Maße die außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit ein. Das thematische Spektrum weist eine große Vielfalt auf. Das Spektrum reicht von der Dynamik des Wissenswandels (SFB 980) über Konfliktund Krisenpotenziale in unterschiedlichen Weltregionen 17 (SFB 700) bis zur Grundlagenforschung in der Biologie und Chemie sowie Physik (SFB 765, SFB 958, SFB 973, SFB 658), der Erforschung von therapeutischen Anwendungen der Nanotechnologie (SFB 1112), biophysikalischer Grundlagenforschung (SFB 1078) und mathematischen Methoden bis zur Modellierung von Skalenkaskaden (SFB 1114). Betrachtet man die mittleren Verbundförderformate (Graduiertenkollegs und Forschergruppen), so zeigt sich im Vergleich zu den Anteilen der Fächergruppen an den Sonderforschungsbereichen eine umgekehrte Gewichtung zugunsten der Geistes- und Sozialwissenschaften. Derzeit (Stand: Februar 2015) hat die Freie Universität die Sprecherschaft für sieben Forschergruppen und drei Graduiertenkollegs aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Spektrum. Demgegenüber stehen zwei Forschergruppen und zwei Graduiertenkollegs sowie ein internationales Graduiertenkolleg aus den Naturwissenschaften (vgl. Tabellen I.3 und I.4 im Anhang). Die mittleren Formate bilden vielfältige thematische Brücken zwischen den Fächern und Fachrichtungen. So wirken eine ganze Reihe von Forschergruppen mit kulturgeschichtlichem Charakter vernetzend im Spek-trum der sogenannten Kleinen Fächer, der Kunstgeschichte (FOR 1091, FOR 1627 und FOR 1703) sowie der Regionalwissenschaften (FOR 955). Die Formate der ersten Förderlinie der Exzellenzinitiative (Graduiertenschulen) haben sich vor allem für Projekte aus den Geistes- und Naturwissenschaften der Freien Universität Berlin als geeignet erwiesen. Für diese Fächergruppen konnte durch die stipendienbasierte Finanzierung der Promotionsphase eine entscheidende Verbesserung der Rahmenbedingungen zur wirtschaftlichen Sicherheit von Doktoranden/innen geschaffen werden. Gegenwärtig wurden an der Freien Universität vier Graduiertenschulen mit ausschließlich geistes- und sozialwissenschaftlichen Schwerpunkten eingerichtet (vgl. Tabelle I.7 im Anhang). Im Querschnitt der Themen Literaturwissenschaft, Amerikanistik, Ostasienwissenschaft und islamisch geprägte Kulturen zeigt sich die Stärke der Geisteswissenschaften und der Regionalwissenschaften an der Freien Universität. Darüber hinaus trägt die Freie Universität zu Teilen die Berlin Mathematical School, eine gemeinsame Initiative der Berliner Hochschulen mit geteilter Sprecherschaft, und in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin zwei humanmedizinische Graduiertenschulen. Der Exzellenzcluster „Topoi“ hat eine Sonderstellung, da hier mit Schwerpunkt auf der altertumswissenschaftlichen Forschung neben den tragenden Geisteswissenschaften auch die Geowissenschaften in der Rolle der angewandten Naturwissenschaften beteiligt sind. Die institutionellen regionalen Verflechtungen zwischen Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Berliner Museen wurden modellbildend für die Region durch die gemeinsam finanzierte Struktur des Berliner Antike-Kollegs (BAK) zusammengefasst. 18 Kontinuierlich an Forschungsverbünden beteiligen sich auch Wissenschaftler/innen des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums. Dessen Aufgabenspektrum ergänzt die universitären Kernaufgaben von Forschung und Lehre. Es umfasst neben der Forschung die Bewahrung von Kulturgut und dessen Vermittlung an die breite Öffentlichkeit sowie die Umsetzung von Biodiversitätsprogrammen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Daher nehmen der Botanische Garten und das Botanische Museum als Zentraleinrichtung eine besondere, übergreifende Stellung innerhalb der Freien Universität ein und ist ein Partner für Verbundprojekte in verschiedenen thematischen Bereichen. Das breite Spektrum der Förderformate sichert eine lebendige und dynamische Forschungslandschaft und bietet die Gewähr dafür, dass die Bedürfnisse aller Fachkulturen mit ihrem ebenfalls breiten Spektrum der wissenschaftlichen Arbeitsweisen von der akribischen Forschung durch einzelne Personen bis hin zur hochgradig arbeitsteiligen wissenschaftlichen Wertschöpfung abgedeckt sind. Die Freie Universität setzt daher nicht einseitig auf große Verbünde, sondern fördert bewusst eine Formatvielfalt – mit Schwerpunktbildung, mittleren Formaten und Einzelinitiativen von hoher Innovationskraft und großer Flexibilität der Themensetzung. Kooperation mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin Seit der 2003 erfolgten Fusion des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der Freien Universität mit dem Universitätsklinikum Charité der Humboldt-Universität zu Berlin ist die daraus entstandene Charité - Universitätsmedizin Berlin ein gemeinsamer Fachbereich/eine gemeinsame Fakultät der beiden Universitäten. Damit nimmt die Charité eine Sonderstellung unter den medizinischen Fakultäten ein. Aufgrund der thematischen Verbindung der Medizin nicht nur mit den anderen Lebenswissenschaften ist aus Sicht der Freien Universität eine enge Anbindung an die Mutteruniversitäten unabdingbar: Translationale Forschung auf hohem Niveau ist ohne die Expertise der Universitäten in den Lebenswissenschaften ebenso wie in den Sozial- und Geisteswissenschaften nicht denkbar. Nur so kann der Erkenntnistransfer von der Grundlagenforschung auf die Patienten/innen („gap 1“) und von einzelnen Patienten/innen auf Gruppen derselben oder die Gesellschaft („gap 2“) erfolgen. Die Freie Universität pflegt in Forschung und Lehre sehr gute Kooperationsbeziehungen zur Charité - Universitätsmedizin Berlin. So sind Wissenschaftler/innen der einen Einrichtung als Teilprojektleiter/in an Sonderforschungsbereichen der jeweils anderen Einrichtung beteiligt, und Wissenschaftler/innen der Charité lehren in Studiengängen der Freien Universität (Biologie, Psychologie, Pharmazie). Der gemeinsam von Freier Universität und Charité getragene Studiengang Bioinformatik ist bereits seit Langem fest als Alleinstellungsmerkmal Berlins verankert und wurde erst kürzlich gemeinsam mit außeruniversitären Partnern durch die Besetzung von fünf W1-Professuren an der Freien Universität deutlich gestärkt. An der Berlin-Brandenburger Forschungsplattform „Innovationen in der 3R-Forschung – Gentechnik, Tissue Engineering und Bioinformatik“ (BB3R) mit dem weltweit ersten Graduiertenkolleg zu diesem Thema, dessen Federführung bei der Freien Universität liegt, sind Wissenschaftler/innen der Charité wichtige Partner/ innen. Perspektivisch liegt ein Ausbau des Lehrexports aus den Grundlagenwissenschaften in die Medizin im starken Interesse der Freien Universität Berlin, um so die Anbindung der Hochschulmedizin an die Universität noch zu verbessern. Die Exzellenzinitiative hat die bestehende interdisziplinäre Kooperation wesentlich gefördert, und dies gilt in besonderem Maße auch für die Zusammenarbeit zwischen Charité - Universitätsmedizin Berlin und Freier Universität Berlin. Im Exzellenzcluster „NeuroCure“ sind Neurobiologen/innen der Freien Universität beteiligt, und die Graduiertenschule Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies (BSRT) profitiert ganz wesentlich von der Kompetenz ihrer Chemiker/innen und Biochemiker/innen. Ein weiteres Beispiel für eine außerordentlich fruchtbare Kooperation ist die im Rahmen des Zukunftskonzepts der Freien Universität eingerichtete und gemeinsame mit der Charité finanzierte Focus Area „DynAge“ („Disease in Human Aging – Dynamics at the Level of Molecules, Individuals, and Society“), in der Wissenschaftler/innen beider Einrichtungen in gemeinsamen Projekten zu alternsassoziierten Erkrankungen forschen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine räumliche Nähe, die den unmittelbaren persönlichen Austausch ermöglicht, solche Projekte maßgeblich befördern kann, weshalb die Freie Universität sich mit Nachdruck für den Erhalt aller Charité-Standorte in Berlin einsetzt. Mit dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) hat sich 2013 in Berlin ein weiterer starker Akteur auf dem Gebiet der translationalen Forschung etabliert, der als zusätzlicher Motor für neue Forschungsprojekte unter enger Einbeziehung der Grundlagenwissenschaften an den Universitäten fungieren kann. Im Zusammenhang mit der Focus Area DynAge haben bereits erste konkrete Kooperationsgespräche zwischen dem BIH und der Freien Universität stattgefunden. Mit der Gründung des BIH ist auch die Bedeutung der Bioinformatik als Berliner Querschnittswissenschaft stärker in den Fokus gerückt. Basierend auf einer starken Bioinformatik und einer hervorragenden klinischen Forschung hat die Region Berlin großes Potenzial für innovative translationale Forschung. Angesichts der sehr raschen Entwicklung neuer Methoden, die zur Generierung großer Datenmengen führen, ist ein nachhaltiger Ausbau der bioinformatischen For- schung und Infrastruktur in naher Zukunft unverzichtbar, um Engpässe und damit Wettbewerbsnachteile für Berlin auszuschließen. Die Freie Universität setzt sich daher mit Nachdruck für eine Zusammenarbeit aller Berliner Institutionen auf dem Gebiet der Bioinformatik sowie für eine strategische Stärkung dieses Bereichs durch einen Masterplan des Landes Berlin ein. Aus Sicht der Freien Universität sollten – aufbauend auf der bereits bestehenden intensiven Zusammenarbeit – die Synergien mit der Medizin zur bestmöglichen Nutzung des Berliner Potenzials noch weiter verstärkt werden. Eine angemessene Repräsentation der Universitäten im Aufsichtsrat der Charité ist dafür unverzichtbar, weshalb die Mutteruniversitäten die Aufnahme ihrer Präsidenten/innen als Mitglieder in den Aufsichtsrat für dringend erforderlich halten. Darüber hinaus sollte die Charité in den Strukturplanungsprozess der Berliner Universitäten einbezogen werden. Gründungsförderung an der Freien Universität Um Wissen und Technologien aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu bringen, ist in der Regel eine Lücke zu schließen. Für den Lückenschluss und die Verwertung des geistigen Eigentums der Universität spielen Unternehmensgründungen eine herausragende Rolle. Gründungen aus der Wissenschaft stellen dabei nicht nur attraktive Arbeitgeber mit einer nachweislich starken regionalen Verankerung dar, sondern sind auch zunehmend wichtige Partner für die Entwicklung neuer Fragestellungen für die Forschung und die gemeinsame Beantragung von Drittmittelprojekten. Als einzigartiger und international anerkannter Standort für Gründer/innen hat Berlin im Zusammenspiel mit seinen Hochschulen das Potenzial, hervorragende Studierende und Wissenschaftler/innen aus der ganzen Welt anzuziehen, eine aktive studentische Gründungskultur aufzubauen sowie unternehmerisch orientierte Arbeitskräfte für die hier ansässigen Start-ups, innovativen mittelständischen Unternehmen sowie größeren Unternehmen auszubilden. Die Freie Universität arbeitet seit dem Jahr 2009 in der Gründungsförderung mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin eng zusammen und setzt gemeinsam mit dieser das Konzept der „Entrepreneurial Network University“ um, das 2013 im Wettbewerb „EXIST-Gründungskultur – Die Gründerhochschule“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet wurde. Die Aufgaben und Maßnahmen zur Förderung von Gründungen an der Freien Universität umfassen vier Bereiche. • Anreize für Professoren/innen, Gründungen aktiv zu unterstützen: Damit eine Innovations- und Gründungskultur entsteht, die zum Selbstverständnis und 19 Leitbild der Hochschule genauso gehört wie exzellente Forschung und Lehre, muss bereits bei der Auswahl und Berufung von Professoren/innen ein Augenmerk auf ihre Expertise in Hinblick auf den Technologieund Wissenstransfer gelegt werden. Bereits jetzt wird in Berufungs- und Bleibeverhandlungen mit der Gewährung einer persönlichen Leistungszulage für jede betreute technologie- und wissensbasierte Gründung ein Anreiz gesetzt. • Entrepreneurship Education: Eine praxisnahe Entrepreneurship Education befähigt bereits frühzeitig für die Unternehmensgründung, fördert aber auch eine unternehmerische Grundeinstellung, von der bestehende Unternehmen und ihre Innovationsfähigkeit stark profitieren. Derzeit werden von Profund Innovation, der zentralen Service-Einrichtung für den Wissensund Technologietransfer, sowohl fachübergreifende curriculare (BusinessplanLab, Funpreneurwettbewerb, DRS ProGründung) als auch außercurriculare Qualifizierungsformate (Existenzgründungsseminar, Entrepreneurship School, Startup Advanced Program) angeboten. Zudem engagieren sich Hochschullehrer/ innen in eigenen, größtenteils drittmittelgeförderten Qualifizierungsformaten. Insgesamt werden an der Freien Universität Berlin etwa 30 verschiedene Kurse zur Gründungslehre jährlich von insgesamt rund 800 Teilnehmer/innen besucht. • Gründungsinfrastruktur (Büros, Labore und Geräte): Ihren Gründer/innen stellt die Freie Universität eine deutschlandweit einmalige Infrastruktur von 35 Büroräumen in drei Gründer/innenhäusern auf dem Campus zur Verfügung. Von Herbst 2016 an wird ein zentrales Gründerhaus angrenzend an das künftige Technologie- und Gründungszentrum Steglitz-Zehlendorf eingerichtet. • Profund Innovation: Die zentrale Service-Einrichtung für den Wissens- und Technologietransfer an der Freien Universität organisiert über die Qualifizierungsveranstaltungen hinaus auch eigene Ideen- und Gründungswettbewerbe, berät Gründer/innen, hilft bei der Akquisition von Förderprogrammen und Kapital, verwaltet die Gründer/innenräume und betreut die mehr als 100 Mitglieder starke AlumniVereinigung „Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin“. Jährlich werden zwischen 150 und 200 Erstberatungsgespräche mit Studierenden, Alumni sowie Wissenschaftler/innen geführt und parallel bis zu 15 technologie- und wissensbasierte Gründungsvorhaben in dem „Inkubatorprogramm Profund Innovation XL“ intensiv betreut. Langfristiges Ziel der Freien Universität Berlin ist es, sich als Nukleus des Forschungs- und Innovationsstandortes Dahlem mit seinem geplanten Technologie- und Gründungszentrum zu einer der führenden Gründerhochschulen in Europa zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es, die Gründungkultur und -förderung weiter zu entwickeln und diese in Bezug auf die große Abhängigkeit von Landes-, Bundes- und EU-Förderungen mittelfristig abzusichern. Nachhaltige Absicherung der Drittmittelforschung Ziel ist es, die bestehenden Strukturen auf einem insgesamt hohen Niveau zu erhalten, bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und die Forschungsinfrastruktur zukunftsfähig zu machen. Die Forschungsstärke der Freien Universität trägt in hohem Maße dazu bei, das wissenschaftliche Innovationspotenzial am Standort Berlin zu bündeln, hochwertige Qualifizierungsangebote für Menschen jeden Alters zu schaffen und die positive Ausstrahlung Berlins in der Welt Tabelle 2: Auswirkungen des Drittmittelwachstums (Angaben in Millionen Euro) Jahr Zuschuss davon Pensionen, Beihilfen und Sonderbereiche Bereinigter Zuschuss Drittmittel Gemeinkosten für Drittmittel (55 %) davon durch OverheadEinnahmen gedeckt Anteil der Gemeinkosten am bereinigten Zuschuss 1992 321,6 22,6 299,0 29,5 16,3 0,0 5,4 % 1997 289,0 38,8 250,2 36,3 20,0 0,0 8,0 % 2002 264,7 45,7 219,0 42,7 23,5 0,0 10,7 % 2007 271,7 52,2 219,5 57,1 31,4 0,0 14,3 % 2008 265,4 55,6 209,8 83,7 46,0 0,4 21,8 % 2009 259,1 56,0 203,0 96,2 52,9 6,0 23,1 % 2010 272,8 59,0 213,8 106,2 58,5 11,7 21,9 % 2011 277,0 61,0 216,0 110,7 60,9 8,2 24,4 % 2012 290,0 58,2 231,8 111,5 61,3 9,6 22,3 % 20 zu verstärken. Das Land Berlin hat die Freie Universität stets darin bestärkt, die eigene Leistungsfähigkeit weiter zu steigern und im Rahmen der Hochschulverträge eine Steigerungserwartung formuliert. Forschung ist eine gesetzliche Aufgabe der Universitäten und insofern muss ihre Finanzierung durch die staatlichen Zuschüsse in angemessenem Umfang gewährleistet sein. Die enormen Steigerungen der Drittmitteleinwerbungen der vergangenen zehn Jahre haben dazu geführt, dass Drittmittel heute zu einem festen strukturellen Bestandteil der Forschung an der Freien Universität geworden sind. Die drittmittelgestützte Forschung steht dabei in einer funktionalen und systematischen Beziehung zur Grundstruktur. So basiert zum Beispiel die Finanzierung der vielfältigen Promotionsmöglichkeiten zu großen Teilen auf Drittmitteln. Der Ressourcenbedarf zur Absicherung der zunehmenden drittmittelfinanzierten Forschungsaktivitäten führt dazu, dass ein immer größerer Anteil der staatlichen Zuschüsse für die unterstützende Infrastruktur gebunden wird. Dahinter steht der Sachverhalt, dass auch Drittmittelforschung einer Infrastruktur bedarf und auf eine Unterstützung durch Wissenschaftler/innen und Mitarbeiter/innen in Verwaltung und Service-Einrichtungen angewiesen ist. Bundesweit sind Hochschulen an ihre Grenzen gekommen, diese Infrastruktur und diesen Service aus eigenen Mitteln bereitzustellen. Dies anerkennend, sind die großen Forschungsförderinstitutionen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Europäische Union) dazu übergegangen, Drittmittelzuweisungen mit einem Aufschlag für Gemeinkosten (sogenannte Overheads) zu versehen. Die Overheads unterstützen Universitäten, den Ressourcenbedarf für Forschungsprojekte zu finanzieren, wobei nur ein relativ kleiner Anteil der tatsächlich entstehenden Gemeinkosten hierdurch gedeckt wird. Dies führt zu einer gewissen Entlastung des universitären Haushalts, der das beschriebene Problem etwas mildert, aber nicht grundsätzlich löst. Geht man davon aus, dass auf die direkten drittmittelfinanzierten Projektkosten ein Zuschlag von 55 Prozent für Gemeinkosten anfällt, werden beim gegenwärtigen Drittmittelvolumen von rund 110 Millionen Euro etwa 60 Millionen Euro pro Jahr zur Finanzierung der projektbezogenen Gemeinkosten aufgewandt. Die Overhead-Zahlungen durch die Drittmittelgeber deckten 2012 knapp 16 Prozent der tatsächlich entstandenen Gemeinkosten. Bezogen auf den um Kosten für Pensionen, Beihilfen und Sonderaufgaben bereinigten konsumtiven Zuschuss werden damit durch die Ermöglichung der Drittmittelprojekte 22,3 Prozent gebunden. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil noch bei etwa 10 Prozent. Mit der wachsenden Summe der Drittmittel und der wachsenden Zahl der Drittmittelprojekte ist der gebundene Zuschussanteil über die Jahre erheblich gewachsen. Die Betrachtung zeigt auch, dass die für Forschung vorgesehenen Anteile des Zuschusses überwiegend zur Finanzierung der forschungsbedingten Gemeinkosten und der Infrastruktur benötigt werden. Das haushaltsfinanzierte wissenschaftliche Personal übernimmt in hohem Maße Aufgaben in der Drittmittelakquisition und in der Organisation der Drittmittelprojekte, sodass die Arbeitszeitanteile für originäre Forschungsarbeiten minimiert werden. Die rückläufigen Bewilligungsquoten der Fördermittelgeber führen zu einer drastischen Erhöhung des Antragsvolumens (und der darüber gebundenen Arbeitszeit), um die bestehenden Einwerbungen konstant halten zu können. In Summe hat es hier in den vergangenen Jahren eine Verschiebung gegeben, die dazu führt, dass aus dem Zuschuss noch die Ermöglichungsstruktur für Forschung finanziert werden kann, die eigentliche inhaltliche Arbeit aber im Wesentlichen der Drittmittelfinanzierung bedarf. Raum für zuschussfinanzierte, drittmittelungebundene Forschungsprojekte bleibt kaum. Die Quoten zeigen den Zusammenhang von Drittmittelforschung und der Inanspruchnahme der Infrastruktur sehr deutlich. Sie belegen damit auch, dass das Drittmittelwachstum eine „natürliche“ Grenze hat, die in der Grundstruktur begründet ist. Nach Einschätzung der Freien Universität ist diese Grenze in den meisten Fächern inzwischen erreicht, sodass nicht erwartet werden kann, dass es in den kommenden Jahren noch ein nennenswertes strukturelles Drittmittelwachstum gibt. Diese Entwicklung verringert die Handlungsspielräume der Freien Universität und schränkt sie in ihrer Autonomie ein. In vielen Bereichen, von den Instituten bis in die zentrale Universitätsverwaltung, sind die strukturellen Überlastungserscheinungen bereits jetzt deutlich spürbar. Auf lange Sicht drohen der Universität deutliche Verschleißerscheinungen, die einen Erhalt des Status quo gefährden. Angesichts der strukturellen Bedeutung der Drittmittel, die zunehmend als Finanzierungsquelle für Daueraufgaben in der Forschung und Nachwuchsförderung herhalten, wären die Folgen einer deutlichen Absenkung des Drittmittelaufkommens weitreichend. Es ist daher dringend erforderlich, eine auskömmliche aufgabengerechte Absicherung der Drittmittelforschung über die Zuschussbemessung zu gewährleisten. Unabhängig vom Problem der Landesfinanzierung stellt sich eine ganze Reihe von Fragen in Bezug auf die Erhaltung des Fördervolumens für Spitzenforschung, deren Projekte gegenwärtig aus Mitteln der Exzellenzinitiative finanziert werden. Das betrifft zum einen Strukturelemente der internen Forschungsförderung, etwa die Focus Areas und die strukturellen Maßnahmen zur Nachwuchsförderung (Nachwuchsgruppen, befristete Professuren), aber auch die Fortführung der aus Exzellenzmitteln finanzierten Cluster und Graduiertenschulen. Letzteres ist für die Freie Universität Berlin von großer Tragweite, da nicht abzusehen ist, 21 ob es in Zukunft Förderformate gibt, die dem spezifischen Bedarf der Geisteswissenschaften mit ihrer stipendienbasierten Promotionsförderung entsprechen. Das Land Berlin hat in Fragen der Sicherung der Spitzenforschung an den Berliner Hochschulen für die Zeit nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative stets auf die Einstein-Stiftung Berlin verwiesen. In der jüngsten Vergangenheit war das langfristige Engagement des Landes für die Einstein-Stiftung Berlin als zentrales Instrument zur Förderung und Erhaltung der Berliner Spitzenforschung nicht immer deutlich erkennbar. Die Freie Universität wünscht sich eine zuverlässige Perspektive für ihre mit Mitteln der Exzellenzinitiative geschaffenen Einrichtungen. Des Weiteren stellt die Erhaltung der Freiräume für die wissenschaftliche Forschung und Innovation eine wesentliche 22 Herausforderung und Zukunftsaufgabe für die Freie Universität dar. Verbundforschungsprojekte als eine tragende Säule des Systems haben eine Basisausstattung, die über den Strukturplan in Form der Professuren und deren Ausstattung verankert ist. Die Arbeitsfähigkeit in den Verbünden kann jedoch nur durch flexible Ergänzungen in Form einer Zusatzausstattung abgesichert werden. Daraus folgt, dass die Universität auch in Zukunft über die notwendigen Spielräume verfügen muss, um den Forschungsprojekten in geeigneter Weise eine Ergänzungsausstattung bereitzustellen. Der spezifische Bedarf der Fächer, der beispielhaft in der unterschiedlichen Verteilung der Förderformate deutlich wird, macht es erforderlich, flexibel auf den Bedarf an Ergänzungsausstattung reagieren zu können. Dies ist über die gegenwärtige Strukturplanung im Rahmen der Möglichkeiten, die der Zuschuss bietet, gewährleistet. 4 Lehre Strukturelle Absicherung von Studienplätzen und Studiengangsstrukturen Im Rahmen des bestehenden Strukturplans ist die Veränderung der Studiengangsstrukturen in Richtung der gestuften Studiengänge realisiert worden. Mit dieser Umstellung war neben der Etablierung der neuen Studienabschlüsse auch der Anspruch nach einer Verbesserung der Betreuungsrelationen, der Verkürzung von Studienzeiten und der Verbesserung der Quote der Absolventen/innen sowie einer Unterstützung der Studierendenmobilität durch vereinfachte Anerkennung von Studienleistungen verbunden. Um diese Ziele zu erreichen, wurde 2006 in Anlehnung an entsprechende Empfehlungen des Wissenschaftsrates, der Kultusministerkonferenz (KMK) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Zuge der Etablierung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Land Berlin eine Übereinkunft zwischen der zuständigen Senatsverwaltung und den Hochschulen zur Anpassung der Curricularnormwerte (CNW) erzielt. Hierbei wurde für die Geistes- und Sozialwissenschaften eine durchschnittliche Erhöhung der CNWs um 20 Prozent und in den Naturwissenschaften um 8 Prozent vereinbart. Über die Universitäten insgesamt bedeutete dies eine Verbesserung von durchschnittlich 15 Prozent, womit das Land Berlin sich an der unteren Grenze der Empfehlungen des Wissenschaftsrates und anderen bewegte. Durch Justierung der Übergangsquoten sowie der Aussteuerung der einzelnen Studiengänge gelang es, die Zahl der Plätze für Studienanfänger/innen gegenüber der alten Studiengangsstruktur nur um 8 Prozent zu senken. Für die Freie Universität ergaben sich danach planerische Zielwerte der Plätze für Studienanfänger/innen im Bachelor von 3.512, davon 2.445 in den Geistes- und Sozialwissenschaften und 1.067 in den Naturwissenschaften. Für die Staatsexamensstudiengänge wurden keine neuen Zielwerte festgelegt. Diese seinerzeit festgelegte Zahl an strukturell abgesicherten Studienplätzen errechnet sich bis heute in der jährlichen Kapazitätsermittlung. Sie wird ergänzt durch temporäre Ressourcen, die zu einer zeitweisen Erhöhung der Platzzahlen führen können. Da diese Ressourcen jedoch nicht Bestandteil des konsumtiven Zuschusses werden, sondern nur zeitweise verfügbar sind, können sie auch nicht strukturell für eine dauerhafte Ausweitung an Platzzahlen in der Strukturplanung vorgesehen werden. Die nach Zulassungsordnung ausgewiesenen Platzzahlen liegen derzeit daher etwas über den strukturplanerisch abgesicherten Platzzahlen, aber unter den tatsächlichen Immatrikulationen im 1. Fachsemester. Die stark überbuchten Fächer erhalten Unterstützungen, um die Überlast zu mildern, aber ein weitgehender Ausgleich ist nicht möglich. Dies liegt in erster Linie daran, dass nach der Konstruktion der Zuschussbemessung gemäß Hochschulvertrag und der Planung im Landeshaushalt die Mittel des Hochschulpaktes 2020 weitgehend für die Absicherung der Zielwerte der Studienplätze eingesetzt werden. Eine Zusatzfinanzierung für zusätzliche Studienplätze durch die Bundesmittel konnte angesichts der Haushaltslage im Land Berlin nicht realisiert werden. Die Beschlussvorlage für das Abgeordnetenhaus zum Hochschulvertrag 2014 bis 2017 dokumentiert eine Einnahmeerwartung von 144,1 Millionen Euro aus Bundesmitteln im Jahr 2017, das sind etwa 12 Prozent der konsumtiven Zuschüsse für alle Dahlem Research School Mono-Bachelorstudiengänge (einjähriges Curriculum im Ausland integriert) 2 Jahre Masterstudiengänge (forschungs- oder anwendungsorientiert) 3 Jahre 3,5 bis 4 Jahre 1 bis 1,5 Jahr/e Promotionsprogramme Weiterb. Masterstudiengänge 120 LP (berufsbezogen und anwendungsorientiert) Mono-Bachelorstudiengänge (bis zu 150 LP Kernfach inkl. affinem Bereich + 30 LP ABV) Masterstudiengänge 120 LP (forschungs- oder anwendungsorientiert) Master of Eduction 120 LP inkl. Praxissemester (anwendungsorientiert für GS/ISS/GYM) Kombi-Bachelorstudiengänge (polyvalent) Kombi-Bachelorstudiengänge (Lehramtsoption) (90 LP Kernfach inkl. Bachelorarbeit + 60 LP oder 2 × 30 LP Modulangebote + 30 LP ABV (90 LP Kernfach inkl. Bachelorarbeit + 60 LP Modulangebote + 30 LP LBW Bachelorstudiengänge für die Grundschule (90 LP 2 × Studienfach + 50 LP Vertiefungsfach + 10 LP Bachelorarbeit + 30 LP LBW ABV = Allgemeine Berufsvorbereitung, LBV = Lehramtsbezogene Berufsvorbereitung, LP = Leistungspunkte GS = Grundschule, ISS = Integrierte Sekundarschule, GYM = Gymnasium Abbildung 2: Aufbau der Studienphasen 23 Hochschulpakts 2020 in hohem Maße nachgekommen ist, und zwar auch im Hinblick auf die vom Land benannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Es wird aber auch sichtbar, wie hoch die Diskrepanz zwischen strukturell vorgesehenen Studienanfänger/innenplätzen und tatsächlichen Einschreibungen ist. Die Einschreibezahlen werden in Reaktion auf den aktuellen Hochschulvertrag und die dort hinterlegten Zielzahlen angesteuert. Sie sind eine Voraussetzung für die Erreichung der Zielzahlen „Studierende im 1. Hochschulsemester“, die zur Absicherung der geplanten Einnahmen aus den Bundesmitteln des Hochschulpakts 2020 erreicht werden müssen. Vertragshochschulen. Diese Mittel sind erforderlich, um überhaupt die Soll-Struktur von 2009 zu finanzieren. Ziel für die nächsten Vertragsverhandlungen muss es daher sein, die derzeit durch Bundesmittel erfolgte Absicherung des Strukturplans und der daran gekoppelten Studienplätze aus dem Landeszuschuss zu gewährleisten. Die Hochschulpaktmittel sollten dann wie in den anderen Bundesländern auch zusätzlich zur Strukturplanfinanzierung ausgeschüttet werden. Nur so können die seinerzeit formulierten Ziele der Bologna-Reformen insbesondere in Bezug auf die Verbesserung der Betreuungsrelationen wieder angegangen werden. Die in der Tabelle 3 dokumentierte Überlast kann nicht dauerhaft fortgeschrieben werden, ohne einen dauerhaften Schaden an der Leistungsfähigkeit der Universität und ihrer Beschäftigten in Forschung und Lehre sowie an der Qualität der Ausbildung zu riskieren. Hierbei ist herauszustellen, dass diese Ergebnisse derzeit nur durch eine erhebliche Überlast realisiert werden. Die Freie Universität bemüht sich um eine hinreichende kapazitäre Unterlegung und unterstützt über zeitweilige interne Ressourcenverlagerungen die Fächer, für die eine sehr hohe Nachfrage durch Bewerbungen besteht und für die eine temporäre Ausweitung der Aufnahmekapazität im Rahmen der strukturellen und räumlichen Bedingungen realisierbar ist. Außerdem wird in den Bereichen, für die vom Land Berlin ein besonderer Bedarf an Absolventen/innen geltend gemacht wird – das betrifft vor allem die Lehrkräftebildung – das Angebot ausgeweitet und intensiv beworben, um Studierende hierfür zu gewinnen. Vor dem Hintergrund der Erfahrung, dass Belange des Arbeitsmarktes (wie der derzeitige Einstellungsbedarf für Lehrer/innen) oder das Aufkommen von „Modefächern“ regelmäßig nur zeitlich eng begrenzt sind, wird von einer dauerhaften strukturellen Verankerung abgesehen. Die Freie Universität versucht, aufsetzend auf den 2006 vereinbarten, strukturell abgesicherten Basiszahlen, durch Bereitstellung von unterstützenden Ressourcen flexibel auf besondere Nachfragesituationen oder Bedarfe zu reagieren, hier aber bei wechselndem Bedarf oder Wegfall von Zusatzmitteln wie dem Hochschulpakt 2020 schnell umsteuern zu können. Angesichts der mittelfristig zu erwartenden demografischen Entwicklung wird von einer dauerhaften strukturellen Verankerung erhöhter Platzzahlen abgesehen. Angestrebt wird eher, auf mittlere Sicht die Ist-Einschreibungen mit den für die Soll-Struktur 2009 vereinbarten Platzzahlen wieder stärker in Deckung zu bringen, um die angestrebten Ziele der Bologna-Reform in Bezug Lehrangebot und Studierendennachfrage Die Freie Universität Berlin bietet derzeit 68 grundständige Studiengänge, 84 Masterstudiengänge und 18 weiterbildende Masterstudiengänge an (vgl. Anhang II). Hinzu kommen 24 strukturierte Promotionsprogramme. Aus aktuellen Anlässen, die in den Steuerungsmechanismen durch den Hochschulvertrag begründet sind, hat die Freie Universität ihre aktuellen Aufnahmekapazitäten temporär erheblich und über das strukturell abgesicherte Maß deutlich hinausgehend ausgeweitet. Die Zahl der tatsächlichen Immatrikulationen im 1. Fachsemester Bachelor lag an der Freien Universität im Studienjahr 2014/2015 (Sommersemester 2014 und Wintersemester 2014/2015) bei 4.846, davon 3.277 in den Geistes- und Sozialwissenschaften und 1.067 in den Naturwissenschaften. Die seinerzeit geplanten Platzzahlen im Bachelor werden derzeit bei den Ist-Einschreibungen um 38 Prozent überschritten. Nimmt man Bachelor und Staatsexamen zusammen, ergibt sich eine Gesamtüberschreitung um 26 Prozent, wobei die Naturwissenschaften mit 46,5 Prozent Überschreitung deutlich über dem Durchschnitt liegen. An diesen Werten ist zum einen ersichtlich, dass die Freie Universität ihren Anforderungen bei der Umsetzung des Tabelle 3: Zielzahl Studienplätze für Anfänger/innen im 1. Fachsemester versus Ist-Einschreibungen Bachelor Gesamt SoSe 14 GSW Staatsexamen NW Gesamt GSW Summe Bachelor + Staatsexamen NW Vetmed Gesamt GSW NW Vetmed 263 48 215 68 0 68 0 331 48 283 0 WS 14/15 4.583 3.229 1.354 744 497 73 174 5.327 3.726 1.427 174 Summe 4.846 3.277 1.569 812 497 141 174 5.658 3.774 1.710 174 Planansatz 3.512 2.852 1.067 565 300 100 165 4.484 3.152 1.167 165 38,0 % 14,9 % 47,0 % 43,7 % 65,7 % 41,0 % 5,5 % 26,2 % 19,7 % 46,5 % 5,5 % Überlast GSW = Geisteswissenschaften, NW = Naturwissenschaften, Vetmed = Veterinärmedizin 24 auf eine qualitative Verbesserung der Studiensituation wieder besser erreichen zu können. In der Strukturplanung werden weiterhin die 2006 vereinbarten Zielzahlen für Studienanfänger/innenplätze als Basiswerte herangezogen. Alle zwischenzeitlichen Ausweitungen sind primär temporärer Art (zum Beispiel durch Maßnahmen im Rahmen des „Berliner Masterplans – Ausbildungsoffensive 2008 bis 2011“ und der „Berliner Qualitätsoffensive für die Lehre 2012 bis 2016“ sowie die Professuren aus dem Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre, außerdem durch Effekte der Stellenbewirtschaftung wie vorgezogene Berufungen) und führen jeweils bezogen auf die Laufzeit der Mittelzuweisungen zu einer zeitweiligen Erhöhung der Studienplatzzahlen, nicht aber zu einer strukturell abgesicherten Erhöhung von Kapazitäten. Da es keine wesentlichen Änderungen im Bestand der dauerhaften W2und W3-Professuren und deren Personalausstattung gibt, ist auch keine Planung zur Anpassung der Studienplätze erforderlich geworden. Bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von Studiengängen sowie der Ausgestaltung der Kapazitätsberechnung wird sichergestellt, dass die diesbezüglichen Rahmenvereinbarungen zu Platzzahlen, Übergangsquoten und durchschnittlichen CNW mit dem Land Berlin eingehalten werden. Es zeigt sich aber auch, dass es erforderlich ist, die Rahmenverabredungen, die vor Einführung der gestuften Studiengänge vorgenommen wurden, in Bezug auf Durchschnittswerte bei den CNW und die Übergangsquoten vom Bachelor in den Master auf Basis der nunmehr vorliegenden Erfahrungen zu überprüfen und wenn nötig anzupassen. Die an der Freien Universität angebotenen Studiengänge und Kapazitäten sind so ausgerichtet, dass sie: • die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für alle Disziplinen gewährleisten, • den Anforderungen der Wissensgesellschaft gerecht werden und die Beschäftigungsfähigkeit der Graduierten befördern, • auf die hohe Nachfrage der Studienbewerber/innen in den stärker professionsbezogenen Disziplinen (Rechtswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft und andere) orientiert sind, • die besondere Nachfrage des Landes im Lehramt berücksichtigen, • eine optimierte Nutzung der verfügbaren Kapazitäten erlauben, • den Anforderungen eines hochschulweiten Systems der Qualitätssicherung gerecht werden (Systemakkreditierung). Diese verschiedenen Anforderungen befinden sich in einem ausbalancierten System. Die optimierte Nutzung der Ressourcen wird nicht zuletzt dadurch ermöglicht, dass im Lehrangebot viele Module polyvalent in verschiedenen Studiengängen Verwendung finden. Dies ist vor allem für die Masterstudiengänge mit ihren stärker fachlich profilierten, forschungsbasierten Studiengangsstruktur mit zum Teil kleineren Platzzahlen wichtig. In einzelnen Angeboten, insbesondere bei den sogenannten Kleinen Fächern, die primär für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden und nur an einzelnen Standorten vertreten sind, sind solche Überkapazitäten manchmal nicht zu vermeiden. Für die Mehrzahl der Angebote werden die Kapazitäten voll oder sogar mehr als ausgelastet. Die fachliche Differenzierung und Profilierung von Masterstudiengängen ist kapazitär umsetzbar, weil neben fachlich spezialisierten Modulen auch fachlich breitere Basismodule entwickelt werden, die im Kontext verschiedener Studiengänge verankert sind. Studiengangsentwicklung, Qualitätsmanagement und Systemakkreditierung Neben den kapazitären, ressourcenbezogenen Betrachtungen ist die Qualitätssicherung von Studiengängen von zentraler Bedeutung. Das universitätsweite System des Qualitätsmanagements (QM) wird kontinuierlich weiterentwickelt und ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Verfahrens der Systemakkreditierung. Die Berliner Hochschulen sind nach dem Berliner Hochschulgesetz verpflichtet, die Bachelor- und Masterstudiengänge durch „anerkannte unabhängige Einrichtungen“ bewerten zu lassen. Auf die Akkreditierung einzelner Studiengänge kann verzichtet werden, wenn die Hochschule nach der sogenannten Systemakkreditierung verfährt und ihr System der Qualitätssicherung als solches akkreditieren lässt. Gegenstand des Verfahrens der Systemakkreditierung ist die Bewertung des internen Qualitätssicherungssystems für Studium und Lehre. Im Verfahren der Systemakkreditierung werden die für Lehre und Studium relevanten Strukturen und Prozesse daraufhin überprüft, ob sie – unter Anwendung der „European Standards and Guidelines for Quality Assurance in Higher Education“ (ESG), der Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Kriterien des Akkreditierungsrates – dazu geeignet sind, die Qualifikationsziele zu erreichen und die Qualitätsstandards der Studiengänge zu gewährleisten. Für das Verfahren wurde die Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen (AQAS) verpflichtet. Im Rahmen des Qualitätsmanagements werden die gestuften Studiengänge in einem regelmäßigen Turnus auf der Grundlage eines universitätsweit verbindlichen Kriterienkatalogs im Hinblick auf Einhaltung der übergeordneten und der internen Standards überprüft. Sofern Veränderungsbedarf besteht, wird die Überarbeitung der Studien- und Prüfungsordnungen in den Fachbereichen eingeleitet. Die Prüfkriterien sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die 25 Studierbarkeit der Programme zu bewerten, hinsichtlich des Studienverlaufs und -aufbaus, des Verhältnisses von Präsenz- und Selbststudiums oder des Prüfungskonzepts. Die regelmäßigen datengestützten Analysen werden durch eine Reihe an der Freien Universität entwickelter Befragungsinstrumente ergänzt, mit denen die gestuften Studiengänge fortlaufend evaluiert werden. Die hochschulweiten Befragungen sind seit dem Sommersemester 2012 Aufgabe der neu eingerichteten Arbeitsstelle für Lehr- und Studienqualität. Seit 2014 werden neue Studiengänge nur dann eingerichtet, wenn durch externe Expertise die Relevanz und Aktualität der Studieninhalte sowie insbesondere bei Masterstudiengängen der Forschungsbezug bestätigt worden ist. Lehrkräftebildung, Grundschullehramt und Inklusion Das Strukturmodell der Lehrkräftebildung an der Freien Universität basiert auf der engen Verzahnung von Fachwissenschaft und ihrer jeweiligen Fachdidaktik, weshalb die Fachdidaktikprofessuren in den Fachbereichen verankert bleiben. Die erforderliche inhaltliche und organisatorische Vernetzung der an der Lehrkräftebildung beteiligten Fächer, der Fachdidaktiken sowie der Erziehungswissenschaft wird durch die etablierten Steuerungs- und Entscheidungsstrukturen optimal unterstützt. Gegenüber dem Strukturplan von 2004/2009 sind die Ressourcen für die Lehramtsausbildung verstärkt worden. Für Lehramtsfächer in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) enthält der vorliegende Strukturplan wieder je eine eigene W2- oder W3Professur für Fachdidaktik. Hierdurch konnte eine deutliche Ausweitung der Kapazitäten für die Lehramtsausbildung sowie eine höhere Professionsorientierung der Ausbildung gewährleistet werden. In den Naturwissenschaften und in Mathematik wurden erfolgreich Module erprobt und etabliert, die auch von Seiten der Fachwissenschaften ausschließlich für Lehramtsstudierende konzipiert worden waren. Hier hat die Freie Universität in den vergangenen Jahren Alleinstellungsmerkmale herausgebildet, die sie bei der Lehrkräftebildung in den MINT-Fächern berlinweit auszeichnet. Besonders hervorzuheben ist die Konzeption des Studienfaches „Integrierte Naturwissenschaften“, das an der Freien Universität ausschließlich für Studierende mit dem Studienziel Grundschullehramt entwickelt und mit großem Erfolg erprobt wurde. Mit der Umsetzung des Lehrkräftebildungsgesetzes geht dieses Angebot fast vollständig in der Neukonzeption des Studiengangs „Lehramt für die Grundschule“ durch den Gesetzgeber auf. Die Bereitstellung gesonderter Lehrveranstaltungen hat zu einer deutlichen Verbesserung der Erfolgsquoten geführt. 26 Die diesbezüglich über die Deutsche Telekom Stiftung eingeworbene Stiftungsprofessur „Mathematik für das Lehramt“ wurde nach Abschluss der Stiftungsphase dauerhaft im Strukturplan etabliert. Für die auf Basis des novellierten Lehrkräftebildungsgesetzes erforderlich gewordene Neukonzeption des Bachelorund Masterstudiengangs für das Lehramt an Grundschulen wurden die nötigen strukturplanerischen Absicherungen in Verbindung mit der kapazitären Bedarfsplanung vorgenommen, sodass die verlängerte und veränderte Ausbildung dauerhaft gewährleistet werden kann. Dem aktuell sehr hohen Bedarf an Lehrkräften für die Grundschule wird mit einer temporären bedarfsgerechten Verstärkung des Personalbestandes und einer entsprechenden Ausweitung der Kapazitäten entsprochen. Da auch der mittelfristigen Bedarfsplanung des Landes Berlin zu entnehmen ist, dass der gegenwärtige Einstellungsbedarf in einem überschaubaren Zeitrahmen wieder sinken wird, werden die Strukturen so geplant, dass flexibel reagiert werden kann. Die Anforderungen des Lehrkräftebildungsgesetzes an die Lehramtsausbildung für das Gymnasium und die Integrierte Sekundarschule, insbesondere hinsichtlich der gesetzlich vorgegebenen schultypenspezifischen Masterstudiengänge, sind durch eine entsprechende Anpassung der Studienordnungen umgesetzt worden, die mit einer Betrachtung der kapazitären Auswirkung so verzahnt war, dass Kapazitätsneutralität trotz erhöhter Ausbildungsanforderungen gewährleistet werden kann. Die Fächer, für die das Land Berlin in seiner Bedarfsplanung einen besonderen Einstellungsbedarf geltend macht und für die es eine entsprechende Nachfrage durch Bewerber/innen gibt, werden temporär im Bereich der Fachdidaktik verstärkt, um die Zahl der Studienplätze zeitlich befristet zu erhöhen. Die strukturelle Absicherung der durch das Lehrkräftebildungsgesetz geforderten zusätzlichen Qualifikationsbereiche „Inklusion“ und „Sprachbildung“ ist gewährleistet. Die Aufgabe „Sprachbildung“ ist bei der Professur für „Didaktik der romanischen Sprachen“ angesiedelt, die hierfür Ressourcen, die bislang für „DaZ – Deutsch als Zweitsprache“ im Zentrum für Lehrerbildung vorgesehen waren, zugeordnet bekommt. Diese Ressourcen wurden im Hinblick auf den erhöhten Ausbildungsbedarf verstärkt. Bis zum Frühjahr 2017 wird die Etablierung der Sprachbildung zudem durch Mittel der Mercator-Stiftung unterstützt. Das Aufgabengebiet „Inklusion“ ist derzeit bei der befristet eingerichteten Professur „Lernpsychologie unter besonderer Berücksichtigung von Lernstörungen und Lernbehinderungen“ angesiedelt. Neben der Konzeption von Lehrveranstaltungen für Studierende vor allem zum Schwerpunkt „Diagnostik“, das ein Pflichtmodul in der Lehramtsausbildung darstellt, besteht ein zentrales Element in der Qualifizierung von Dozenten/innen der Professionswissenschaf- ten, um die Belange der Inklusion integriert in spezifische Sachverhalte ihrer Fachgebiete vermitteln zu können. Auf diese Weise wird eine besondere Hebelwirkung bei der Vermittlung dieses Kompetenzfeldes erreicht. Der erfolgreiche Antrag der Freien Universität in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundes und der Länder“ ermöglicht zum einen die Umsetzung einer stärkeren praxisnahen und gleichzeitig forschungsbasierten Ausbildung ihrer Lehramtsstudierenden. Dabei bildet die Entwicklung von Lerngelegenheiten, die den Erwerb von Handlungskompetenzen für eine adaptive Unterrichtspraxis in heterogenen Klassenzimmern wirksam unterstützen, den Kernbereich des Vorhabens. Zum anderen wird ein die Disziplinen übergreifendes Qualifizierungsprogramm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Lehrkräftebildung etabliert. Neue Lehr-/Lernformen und E-Learning Durch Entwicklungen in der Informationstechnik und der Digitalisierung ergeben sich viele Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Lehr- und Lernformen. An der Freien Universität wird Lehre durch den Einsatz moderner Technik und Medien vielfältig unterstützt, und E-Learning-Elemente sind zu einem festen Bestandteil der Lehre geworden. Dabei verfolgt die Freie Universität konsequent einen BlendedLearning-Ansatz – die Verbindung von elektronischen Lehrangeboten und Präsenzveranstaltungen unter Nutzung der zentralen E-Learning-Anwendungen wie Blackboard, Wiki und Blog sowie elektronischer Prüfungen. Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) unterstützt hierbei alle Lehrenden an Fachbereichen und zentralen Einrichtungen mit einem umfangreichen Angebot an Beratung und Service, und es stellt die digitale Technik bereit. Darüber hinaus entwickelt CeDiS neue digitale Lehr- und Lernszenarien für die Hochschullehre. In den vergangenen Jahren hat sich der Projektcharakter solcher Initiativen verändert, und es hat sich ein Bestand an Daueraufgaben herausgebildet. Hierauf hat die Freie Universität im Zuge des Nachtragshaushaltes für das Jahr 2015 mit einer dauerhaften Überführung der Einrichtung CeDiS in den Grundhaushalt reagiert, um die Arbeitseinheit strukturell zu sichern – wobei die Leistungen sich nicht nur auf Lehre, sondern auch auf Projekte in E-Research und E-Publishing erstrecken. Angesichts der hohen Dynamik in diesem Bereich werden die Weiterentwicklungen immer auch über ergänzende Projektstrukturen bearbeitet werden müssen. In Bezug auf die Struktur- und Kapazitätsplanung sind zwei Aspekte hervorzuheben: • Über Lehrformate im Blended Learning/E-Learning lassen sich keine Lehrdeputate einsparen oder Kapazitäten schaffen. Die Erfahrungen zeigen, dass der Einsatz von E-Learning-Komponenten die Formen der Betreuung verlagern (zum Beispiel in das Beantworten von E-Mails oder Chats und das Pflegen von Blogs), aber für die Dozenten/innen nicht weniger zeitaufwendig sind als klassische didaktische Formate. Auch muss die inhaltliche Aktualität der online bereitgestellten Lehrmaterialien konsequent sichergestellt werden. Aus diesen Gründen wird angenommen, dass der Einsatz von Blended Learning/ E-Learning kapazitätsneutral ist und keine Ressourcen für zusätzliche Lehrkapazitäten schafft. • Die Digitalisierung erfordert eine sehr leistungsfähige und jeweils für aktuelle Anforderungen und Entwicklungen geeignete technische Infrastruktur, und zwar nicht nur für E-Learning, sondern auch für E-Research und E-Publikationen. Hier zeichnet sich ein erheblicher Ressourcenbedarf ab, der einzelne Einrichtungen überfordert, und für die eine berlinweite oder sogar bundesweite Verbundlösung entwickelt werden sollte. Lehrformate der sogenannten Forschungsorientierten Lehre wie Forschungspraktika und Lehrforschungsprojekte werden als Angebote für forschungsaffine Studierende, insbesondere in Masterstudiengängen, integriert. Im Rahmen des Zukunftskonzepts der Freien Universität wird die Entwicklung von innovativen und unmittelbar forschungsbezogenen Projekten gefördert. Studierenden wird so die Möglichkeit eröffnet, alle Phasen der Forschung kennenzulernen und bereits im Studium eine große Bandbreite von Kompetenzen zu erproben. Flankierend können sich durch das Projekt „SUPPORT“ Lehrende bei der Planung, beim Angebot und bei der Auswertung von Forschungsorientierter Lehre unterstützen lassen. Übergänge von der Schule zur Universität und von der Universität ins Berufsleben Aus der studienbezogenen Begleitforschung und aus Befragungen der Studierenden ist bekannt, dass es einige kritische Phasen im Studienverlauf gibt. Dabei handelt es sich um die Studieneingangsphase und um den Studienabschluss in Verbindung mit dem Übergang in das Berufsleben. Die Studieneingangsphase ist eine besonders kritische für Studierende. Besonders hoch ist der Anteil von Fach- und Ortswechseln im ersten Studienjahr. An diesem Befund setzen vielfältige Maßnahmen an, mit dem Ziel, die Bewerber/ innen besser über die Studiengänge und die fachlichen Anforderungen zu informieren und sie anzuregen, ihre Eignung zu prüfen und eine begründete Entscheidung zu treffen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Unterstützung in der Studieneingangsphase gelegt, in der Studienanfänger/innen intensiv begleitet werden. 27 Mittel aus dem „Qualitätspakt Lehre“ des Bundes und der Länder sowie ergänzend aus dem Masterplan des Landes werden an der Freien Universität gezielt eingesetzt, um die Beratungs- und Serviceangebote für Studierende zielgruppenadäquat und ausgerichtet auf die kritischen (Übergangs-)Phasen ihres Studiums zu verbessern. Dies umfasst unterschiedliche Angebote, im Vorfeld des Studiums eine begründete und informierte Studienfachwahl zu ermöglichen, insbesondere auch für beruflich qualifizierte Bewerber/innen. Studierende werden intensiv in der Studieneingangsphase begleitet: Zu den wesentlichen Maßnahmen gehört ein flächendeckendes Mentoring-Programm, das 70 Prozent der Studienanfänger/innen erreicht. Darüber hinaus werden Studierende dabei unterstützt, den Übergang in einen Masterstudiengang oder in den Beruf zu planen. Die Verwendbarkeit der im Studium erworbenen Kompetenzen und die beruflichen Einsatzmöglichkeiten sind seit Beginn der Umsetzung der Bolognareform obligatorischer Bestandteil jeder Studienordnung. Die Freie Universität verfügt mit dem Career Service über eine Serviceeinheit, die den Übergang vom Studium ins Berufsleben unterstützt. Er stärkt mit seinen in die Curricula der Bachelorstudiengänge integrierten Angeboten die Praxisorientierung des Studiums und die Beschäftigungsfähigkeit von Hochschulabsolventen/innen. Dabei liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit in der Unterstützung von berufspraktischen Erfahrungen von Studierenden durch studienbegleitende Praktika im In- und Ausland und in der Entwicklung von Qualitätsstandards für Praktika in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und der Berliner Wirtschaft. Die Aktivitäten des Career Service sind eingebettet in die vielfältigen Maßnahmen der Freien Universität zur Verbesserung der Studienbedingungen und zur Bündelung ergänzender, niedrigschwelliger Beratungs- und Unterstützungsangebote in kritischen Übergangsphasen im sogenannten Student Life Cycle. Der Career Service ist darüber hinaus Ansprechpartner für regionale Unternehmen, die nach akademischen Fachkräften suchen, und entwickelt gemeinsam mit seinen Partnern Maßnahmen, um berufliche Möglichkeiten in der Berliner Wirtschaft aufzuzeigen, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei Berliner Studierenden bekannter zu machen und hochqualifizierte Graduierte in der Region zu halten. Diese gemeinsame Arbeit wird gemäß 28 „Masterplan Industriestadt Berlin 2010–2020“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen unter anderem im Projekt „Durch nachhaltiges System der Career Service Center gezielt MINT-Studierende sowie -Absolventen/innen an Berliner Unternehmen vermitteln“ fortgeführt und in der Arbeitsgemeinschaft „Career Service Center in Berlin und Brandenburg“ hochschulübergreifend unter Federführung der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg koordiniert. Der Career Service unternimmt auch vermehrt Anstrengungen, durch den Aufbau von Kooperationen mit relevanten Akteuren/innen und Herstellung von Arbeitsmarktkontakten schon während des Studiums ausländische Graduierte für den regionalen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Auch im Kontext Gründungsförderung/Entrepreneurship existieren Aktivitäten, die sich direkt an Studierende richten. Hierzu zählen Lehrveranstaltungen, Wettbewerbe oder auch Informations- und Beratungsangebote. Diese Aktivitäten sind derzeit nur zum Teil strukturell abgesichert, ein nennenswerter Teil der Maßnahmen wird über eingeworbene Projektmittel finanziert. Nach den jeweiligen (in der Regel aufwendigen) Initialphasen, einer Erprobung und Evaluierung ist zu bewerten, welche der Maßnahmen mit welchem Aufwand fortgeführt werden sollen, wie sie sich über die bestehende Struktur integrieren und absichern lassen und wie hoch ein eventueller Zusatzaufwand zu bewerten wäre, über den zu gegebener Zeit zu entscheiden ist. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass die Freie Universität intensive Schulkooperationen unterhält, um Schüler/innen frühzeitig einen Einblick in die Wissenschaft und in eine Universität zu ermöglichen und sie über ein Studium und die jeweiligen Fächer zu informieren sowie sie dafür zu interessieren. Auch auf diesem Weg soll eine besser begründete Studienfachwahl befördert werden. Ein besonderer Fokus liegt hier auf den MINT-Fächern. Damit schafft die Freie Universität eine enge Verbindung zu Schüler/innen, die erste Erfahrungen mit der Universität und ihren Studien- und Forschungsfeldern machen, sowie zu Lehrer/innen, die ihre Schulklassen auf ein Studium adäquat vorbereiten können. Darüber hinaus können interessierte Schüler/innen im Labor „Natlab“ oder im Rahmen des 2015 neu gestarteten „MINToring“-Programms Einblick in die Welt der Naturwissenschaften nehmen. 5 Professuren, Berufungen, Ausstattungskennzahlen In den Berufungsverfahren wird die Strukturplanung der Universität in einem Prozess der akademischen Selbstergänzung durch konkrete Personalentscheidungen vollzogen und mit Leben gefüllt. Die Qualität der Berufungsentscheidungen und der Erfolg der Berufungsverfahren stellen eine wichtige Grundlage für den wissenschaftlichen Erfolg und die Reputation der Universität dar. Dabei geht es nicht um die bloße Umsetzung der zuvor im Strukturplan festgelegten Fachprofile und Einzeldenominationen. Vielmehr gilt es, exzellente Wissenschaftler/innen zu gewinnen, die über Jahre und oft Jahrzehnte ihre jeweiligen Fächer an der Freien Universität prägen und durch ihre Kooperation und regionale, nationale und internationale Vernetzung die Potenziale ihrer Fächer in größeren Verbünden entfalten und für die Universität sowie für die Wissenschaft im Allgemeinen fruchtbar machen werden. Mit ihrer gezielten Berufungspolitik hat die Freie Universität diesen Prozess der akademischen Gestaltung und Erneuerung im vergangenen Jahrzehnt trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit großem Erfolg vorangetrieben. Neben den Berufungen auf die im Strukturplan verankerten Dauerstellen hat eine in den vergangenen Jahren stetig wachsende Zahl von Professoren/innen ihre Arbeit aufgenommen, mit denen die Leistungsfähigkeit und Profilschärfung der Universität durch temporäre Berufungen abgesichert wird. Verstärkend wirken auch die gemeinsamen Berufungen mit außeruniversitären Partnern, deren Zahl ebenfalls stark zugenommen hat. Der Strukturplan aus dem Jahr 2004 ist von der Freien Universität quantitativ bis 2010 weitestgehend umgesetzt worden. Nach einer langen Periode, die durch Kürzungsauflagen und Streichungen einer Reihe von Professuren geprägt gewesen war, folgte erstmals eine gewisse Stabilität im Hinblick auf den Planungsrahmen und die Ausstattung mit Personal. Der Strukturplan wurde nun mit einer hohen Zahl an Neuberufungen und mit einer Weiterentwicklung von fachlichen Schwerpunkten gestaltet und entlang der Forschungsschwerpunkte konkretisiert, die sich durch die Einwerbung zahlreicher Forschungsverbünde – zum Beispiel Exzellenzcluster, Sonderforschungsbereiche und des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungszentrums „Matheon“ – sowie durch Etablierung von Focus Areas gebildet hatten. Diese Veränderungen schlagen sich in angepassten Denominationen von Professuren nieder, wobei die Festlegung der Fachgebiete und die Zahl der Professuren aus dem Strukturplan 2004 im Wesentlichen Bestand haben. Im Zuge der Umsetzung des Strukturplans von 2004 fand in beinahe allen Fächern ein umfassender Generationenwechsel statt. Neben den wissenschaftlichen Erfolgen der Neuberufenen belegt auch die hohe Zahl erfolgreich abgeschlossener Berufungen und Bleibeverhandlungen den Erfolg der Berufungspolitik und -praxis. Mitentscheidend für den Erfolg bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen ist die Möglichkeit der Freien Universität, attraktive und wettbewerbsfähige Besoldungs- und Ausstattungsangebote unterbreiten zu können. Die über den Plafond definierten Ausstattungsmöglichkeiten sind auf eine Relation von etwa 60 Prozent W3- und 40 Prozent W2-Stellen bei den Lebenszeitprofessuren für alle Fächergruppen ausgerichtet. Daher ist aus haushälterischen Gründen der Anteil von 60 Prozent W3-Stellen als Obergrenze geboten. Es sollte hierzu eine Abstimmung im Land erfolgen, um in dieser Frage eine gemeinsame Linie weiter zu gewährleisten. Hierbei handelt es sich um einen Orientierungswert. Auf eine feste Zuordnung von Wertigkeiten der Professuren im Rahmen des Strukturplans wird verzichtet, vielmehr wird anlässlich der Neuausschreibung jeweils entschieden, mit welchem Stellenwert die Professur wiederbesetzt werden soll. Hierbei gehen Einschätzungen zur Verfügbarkeit berufbarer Wissenschaftler/innen ebenso ein wie deren Integrierbarkeit in Verbünde, die Besetzungsstände und die Ausstattungsmöglichkeiten. Die Ausstattung hat eine personelle Ebene und insbesondere auch – aber nicht nur – in den Naturwissenschaften eine investive Seite, das heißt die Beschaffung von Geräten oder die Einrichtung von Laboren und die damit einhergehenden Baumaßnahmen. Gerade bei letztem Punkt profitiert die Freie Universität sehr davon, dass sie über entsprechende Baumaßnahmen eigenständig entscheiden und diese umsetzen kann. Diese Flexibilität und Gestaltungsmöglichkeit stellt in Verhandlungen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar. Bei der Personalausstattung wurden die planerischen Ansätze des bestehenden Strukturplans umgesetzt und werden weiter fortgeschrieben. Tabelle 4 gibt eine summarische Übersicht über die Soll-Stellenausstattung je Strukturprofessur mit wissenschaftlichem und wissenschaftsunterstützendem Personal. Die fächergruppenbezogene Darstellung ist eine Zusammenfassung der konkreten Soll-Stellenpläne der einzelnen Fachbereiche. Die Relationen beschreiben die durchschnittliche Grundausstattung, die den Fachbereichen als Budget zur eigenen Bewirtschaftung zur Verfügung steht. Die Stellen definieren die Basis für die Budgetbemessung. Den Fachbereichen steht es frei, diese Budgets als Globalhaushalt eigenständig zu bewirtschaften. In den Natur- und Lebenswissenschaften ist durch den wachsenden Betreuungsbedarf in Laboren und Forschungsbauten sowie für Praktika in der Lehre der dringende Bedarf nach zusätzlichem Personal zum Betrieb und der Betreuung der Core-Facilities, Anlagen und Labore entstanden, die über die Durchschnittsausstattung nicht mehr abgedeckt werden können. Hierfür werden zusätzlich zwölf Stellen der Tarifgruppe E13 für den unbefristeten wissenschaftlichen 29 Mittelbau oder wissenschaftsunterstützendes Personal eingerichtet. Die Verteilung der Stellen auf die Fachbereiche ist auf Basis einer Bedarfsanalyse noch zu entscheiden. Hervorzuheben ist, dass in den vergangenen Jahren die Zahl von Berufungsverfahren für befristete Professuren und für Erstattungsprofessuren mit außeruniversitären Kooperationspartnern die Zahl der Berufungsverfahren für die Dauerprofessuren innerhalb des Strukturplans (zum Teil deutlich) überstiegen hat. Neben der zunehmenden Dynamik, die durch diesen Befund offenbar wird, darf die daraus wachsende Bedeutung und Abhängigkeit von Drittmitteln, Sonderprogrammen und Kooperationsprojekten nicht außer Acht gelassen werden. In ihrem Bestreben, die Leistungsfähigkeit ihrer Fächer zu gewährleisten oder zu steigern, Profilschwerpunkte auszubauen und abzusichern, Kooperationen zu verwirklichen und Querschnittsziele zum Beispiel in der Gleichstellung und Internationalisierung zu erreichen, ist die Universität immer stärker auf temporäre, oft aus Drittmitteln und Sonderprogrammen finanzierte Möglichkeiten angewiesen. Hierbei ist zu beachten, dass auch für die temporären Professuren eine gewisse Grundausstattung erforderlich ist, um die Arbeitsfähigkeit und die Fähigkeit zum Einwerben von Drittmitteln herzustellen. So weit wie möglich, wird dies über die Grundbudgets der Fachbereiche und über kollegiale Unterstützungsmaßnahmen in den Instituten und Arbeitsgruppen gewährleistet. Der Strukturplan dagegen lässt keinen Spielraum, die Personalausstattung für temporäre Professuren separat zu veranschlagen. Mit Blick auf die Rahmenbedingungen im Land Berlin muss festgehalten werden, dass die Grundgehälter im bundesweiten Vergleich nach wie vor im unteren Bereich rangieren und insbesondere im Vergleich zu den südlichen Bundesländern oder auch international nur bedingt konkurrenzfähig sind. Aus Sicht der Universitäten sind darüber hinaus die Chancen im Zuge der Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes 2011 vergeben worden, die Autonomie und die Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Universitäten – zum Beispiel durch die Übertragung des Berufungsrechts – zu erhöhen. Die Besoldungsreform im Nachgang zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2012 (die zum Beispiel den Erhalt des Vergaberahmens vorsieht) hat die Wettbewerbssituation der Berliner Hochschulen nicht erheblich verbessert. Vor allem die einschränkenden Regelungen zur Erhöhung der Ruhegehaltfähigkeit der Leistungsbezüge für Spitzenkräfte bleiben problematisch. Eine deutliche Verbesserung wäre jedoch dringend geboten, um die zentrale Gestaltungsrolle, die den Berufungen zukommt, mit dem nötigen Spielraum entfalten zu können. Die Konkurrenzfähigkeit jeder Universität wird maßgeblich von ihrer Fähigkeit bestimmt, exzellente Wissenschaftler/innen zu gewinnen. Den Berliner Universitäten insgesamt die dafür nötigen Räume zu eröffnen, wäre ein Vertrauenszeichen und Autonomiegewinn, beides wichtige Desiderate in den kommenden Jahren. Sozialwissenschaften Nichtwissenschaftliches Personal (Soll) je W2-/W3Professur inklusive W1 Nichtwissenschaftl. Personal je W2-/W3-Professur Wissenschaftsunterstützendes Personal (Soll) Wissenschaftl. Mittelbau (Soll) plus W1 je W2-/W3-Professur Wissenschaftlicher Mittelbau (Soll) ohne W1 je W2-/W3-Professur Mittelbau unbefristet Mittelbau befristet Juniorprofessuren Fächergruppe W2-/W3-Professuren (Soll) Tabelle 4: Strukturplanung Grundhaushalt 92 28 143,0 18,8 1,76 2,06 121,25 1,32 1,01 Geisteswissenschaften 98 37 115,0 40,8 1,59 1,97 112,50 1,15 0,83 Naturwissenschaften 100 28 158,5 73,5 2,32 2,60 273,92 2,74 2,14 Summe 290 93 416,5 133,0 1,89 2,22 507,67 1,75 1,33 36 4 58,0 28,0 2,39 2,50 231,50 6,43 5,79 326 97 475 161 1,95 2,25 739,17 2,27 1,75 Veterinärmedizin Summe aller Fächergruppen 30 6 Nachwuchsförderung Im Zuge des demografischen Wandels in Europa wird es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten an Fachkräften fehlen. Diese Entwicklung betrifft auch die Wissenschaft, und sie verschärft den Wettbewerb um die besten Forscher/ innen. Nachwuchswissenschaftler/innen bilden ein wichtiges Element im universitären Gefüge. Insbesondere als wissenschaftliche Beschäftigte übernehmen sie zentrale Aufgaben in Lehre und Forschung und tragen damit erheblich zur Ausbildung von Studierenden und zu den Forschungsleistungen der Freien Universität bei. Der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die eigene Qualifizierung widmet die Freie Universität deshalb große Aufmerksamkeit. Neben der Förderung und Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlern/innen im Rahmen von Stellen des wissenschaftlichen Mittelbaus hat die Freie Universität mit ihrem Karrierewege-Modell einen zentralen Schwerpunkt auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern/innen gelegt. Dieses Karrierewege-Modell bildet das zentrale Element des neuen Zukunftskonzepts im Rahmen der Exzellenzinitiative für die Förderperiode 2012 bis 2017 und ist eine konsequente Weiterentwicklung der Nachwuchsförderung des ersten Zukunftskonzepts von 2007 bis 2012, indem die bisherige Fokussierung auf Promovierende erweitert wurde zu einer Förderung von Nachwuchswissenschaftlern/innen über alle Phasen von der Promotion bis zur Professur. Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgt derzeit in hohem Maße Promotionsphase 1. First Stage Researcher Forschung unter Anleitung über die Mittel der Exzellenzinitiative und weiterer drittmittelgebundener Fördermaßnahmen. Der Stellenwert der Nachwuchsförderung macht es allerdings erforderlich, die Weiterführung der im Zukunftskonzept verankerten Maßnahmen und Programme im Rahmen der Strukturplanung zu verankern und Vorkehrungen zu treffen, in gewissem Umfang eine nachhaltige Absicherung über den Strukturplan in Verbindung mit drittmittelfinanzierten Maßnahmen und Projekten zu sichern. Das Karrierewege-Modell zielt auf eine höhere Verlässlichkeit von Laufbahnen im Wissenschaftssystem. Insbesondere die Übergänge von einer Karrierephase zur nächsten – von der Promotion zur Postdoktoranden/innen-Phase und von der Postdoktoranden/innen-Phase zur Professur – stellen Wissenschaftler/innen im fragmentierten deutschen Wissenschaftssystem oftmals vor große Herausforderungen. Die im Zuge der Umsetzung des Karrierewege-Modells gesammelten Erfahrungen in der bedarfsbezogenen Unterstützung in den unterschiedlichen Karrierestufen bereiten die Basis für eine systematische Weiterentwicklung der Nachwuchsförderung an der Freien Universität. Der sogenannte Tenure Track ist bislang kein praktiziertes Konzept der Freien Universität Berlin, sondern empirische Realität. Wie die ersten Ergebnisse aus der Karrierebeobachtung befristeter Professuren zeigen, ebnen die exzellenten Forschungs- und Qualifizierungsbedingungen Nachwuchs- Postdoktoranden/innen-Phase 2. Recognised Researcher Geringer Grad der Selbstständigleit 3. Established Researcher Hoher Grad der Selbstständigleit Professur 3. Leading Researcher Vertretung einer akademischen Disziplin Karrierewege/Qualifikationsmodelle •Strukturierte Promotion •Freie Promotion •Mitarbeit in Projekten •Eigene Projekte •Nachwuchsgruppenleitung •Juniorprofessur •W2 auf Zeit •Gastprofessur •Koordinierte Forschung •Mobilitätsprogramme •(Forschungsförderung) •Koordinierte Forschung •DFG/ERC/VW/Thyssen •Junior Research Group/W1 •KFN, Berliner Programm •Institut/Fachbereich •WiMi-Stelle (Drittmittel) •WiMi-Stelle (Haushalt) •Stipendium (Drittmittel) •Stipendium (Haushalt) •Haushaltsmittel •Drittmittel •In der Regel Haushaltsmittel Regelstrukturen/Einbindung •Koordinierte Forschung •Projekte (Sachbeihilfen) •Institut/Fachbereich Finanzierung •WiMi-Q-Stelle (Drittmittel) •WiMi-Q-Stelle (Haushalt) •Stipendium (Drittmittel) •Stipendium (Haushalt) •Private Finanzierung Berliner Programm = Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre, DFG = Deutsche Forschungsgemeinschaft, ERC = European Research Council, KFN = Kommission zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen, Thyssen = Fritz-Thyssen-Stiftung, VW = Volkswagen-Stiftung, WiMi(-Q)-Stelle = (Qualifizierungs-)Stelle für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Abbildung 3: Karrierephasen 31 Promotionsphase 1. First Stage Researcher Postdoktoranden/innen-Phase 2. Recognized Researcher 3. Established Researcher Professur 3. Leading Researcher Personen* (Köpfe) •4.339 Promotionsstudierende (davon 18 % in strukturierten Programmen) •1.302 WiMi-Q (nicht promoviert) •642 WiMi-Q (promoviert) •Gastwissenschaftler/innen •84 Juniorprofessuren •14 Emmy-NoetherProgramm •24 eigene Stellen (DFG; 2013 begonnen) •26 W2 auf Zeit Beschäftigte aus Haushaltsmitteln* 520 250 76 (W1) 392 + Stipendien + Gastwissenschaftler/innen 8 (W1) 14 Emmy-Noether-Progr. 24 eigene Stellen 25 Beschäftigte aus Drittmitteln* 782 + Stipendien 1 * Nur Fachbereiche und Zentralinstitute DFG = Deutsche Forschungsgemeinschaft, WiMi-Q = Qualifizierungsstelle für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Abbildung 4: Zahl der Nachwuchswissenschaftler/innen, die im Jahr 2014 (Stichtag im April) in unterschiedlichen Phasen gefördert wurden wissenschaftlern/innen den Weg auf eine unbefristete Professur. Veränderungen in den Entwicklungschancen sollen durch das aufzubauende Career Tracking frühzeitig erkannt und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden. Es zeigt sich deutlich der sehr große Anteil, den die Drittmittelprogramme zur Absicherung der Promotionsphase und auch der Postdoktoranden/innen-Phase vor der Juniorprofessur leisten. Hier hat es eine deutliche Verschiebung in Richtung der Drittmittel gegeben. Dies geht einher mit einer wesentlichen Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für Doktoranden/innen im Vergleich zu früheren Jahren. Durch Einwerbung von Graduiertenschulen in der Exzellenzinitiative, von Graduiertenkollegs und Sonderforschungsbereichen haben sich strukturierte Promotionsprogramme sehr erfolgreich etabliert. Kooperationsprojekte und Vernetzung nehmen zu und sorgen für verbesserte Karriereoptionen im Anschluss an die Promotion (zum Vorteil der Doktoranden/innen). Ein hoher Anteil ausländischer Absolventen/innen belegt die Attraktivität des Angebots und fördert die internationale Vernetzung. Vor dem Hintergrund des Anstiegs der Promotionen bieten das gestiegene Volumen an befristeten haushalts- und drittmittelfinanzierten Stellen für Postdoktoranden/innen weiterhin günstige Rahmenbedingungen für eine Anschlussbeschäftigung nach der Promotion. Die deutliche Erhöhung der Juniorprofessuren hat zu einer Verbesserung der Planbarkeit des wissenschaftlichen Werdegangs nach der Promotion geführt. Es lässt sich festhalten, dass aus Drittmitteln finanzierte Nachwuchsförderformate inzwischen die tragende Säule der Promotionsförderung an der Freien Universität darstel32 len und auch für die Phase nach der Promotion von großer Bedeutung sind. Haushaltsmittel sichern dagegen vorwiegend die späteren Qualifikationsphasen (W1- und W2-aufZeit-Professuren), womit sich die Karriereperspektiven für die wachsende Zahl an Nachwuchswissenschaftlern/innen verbessern. Des Weiteren werden sie zur Kompensation von strukturellen Unsicherheiten des Drittmittelbetriebes zum Beispiel durch Anschub- oder Zwischenfinanzierungen genutzt und schaffen Spielräume für inhaltliche Ergänzungen, Kofinanzierung oder Anpassungen von Drittmittelinitiativen. Die hohe Abhängigkeit von Drittmitteln in der Nachwuchsförderung birgt jedoch auch Risiken, weil die langfristige Finanzierung nicht strukturell gesichert ist (insbesondere nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative). Aus diesem Grund stellt die bundesweit notwendige Schaffung von nachhaltigen Förder-, Beschäftigungs- und Finanzierungsstrukturen die Voraussetzung für eine strukturelle Absicherung der Nachwuchsförderung dar. Die Absicherung der Nachwuchsförderung im Strukturplan muss folgende Elemente gewährleisten: • Bereitstellung einer hinreichenden Zahl an Qualifikationsstellen, insbesondere für die Stufen nach der Promotion, • Erhalt der Fähigkeit, erfolgreich Drittmittelprojekte und Fördermaßnahmen einzuwerben (das heißt ausreichende Ressourcen für Antragstellung, Unterbringung von Projekten bis hin zu Nachwuchsgruppen, Bereitstellung von Kofinanzierung, Verwaltung der Drittmittelprojekte und andere), • systematische Nutzung der Möglichkeiten, strukturierte Promotionsprogramme im Rahmen von Verbundprojekten zu etablieren. Es hat sich gezeigt, dass Promotionen zunehmend über Drittmittelprojekte und Stipendien gefördert werden und die im Strukturplan verankerten Mittelbau-Ressourcen in stärkerem Maße nach Bedarf auch für die Finanzierung von Postdoktoranden/innen-Stellen und Juniorprofessuren genutzt werden. Besonders bewährt hat sich dabei die Möglichkeit für die Fächer, im Rahmen der Budgetierung die Stellen für den Mittelbau flexibel und bedarfsgerecht als Stelle zur Promotion, Postdoktoranden/innen-Stelle, Juniorprofessur oder sogar W2-auf-Zeit-Professur besetzen zu können. Es ist daher sinnvoll, die flexible polyvalente Stellennutzung der Mittelbau-Ressourcen weiter zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden keine exakten oder detaillierten Planungen zur Zahl der Juniorprofessuren sowie der Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen zur Qualifikation und Postdoktoranden/innen vorgenommen. Es hat sich auch gezeigt, dass die hohe Zahl der aus Drittmitteln finanzierten Wissenschaftler/innen grundsätzlich keine Notwendigkeit zur Ausweitung der Mittelbaustellen im Rahmen des Strukturplans besteht. Auch die zusätzlichen zwölf Stellen, die aufgrund der wachsenden Anforderungen in der Labor- und Großgerätebetreuung in den Naturwissenschaften eingerichtet werden, führen zu keiner Ausweitung des Strukturplans, sondern werden durch interne Umwidmungen geschaffen. Die fächergruppenspezifischen Ausstattungsquoten von Mittelbau-Stellen je Strukturprofessur werden wie im Strukturplan 2004/2009 weitergeführt (vgl. Tabelle 4). Auf Basis von Soll-Stellen wird den Fachbereichen ein Grundbudget für wissenschaftliche Beschäftigte zur eigenen Bewirtschaftung zugewiesen. Ergänzend hält die Freie Universität Ressourcen für wissenschaftliches Personal bereit, um Berufungszusagen, Forschungsförderung, Gleichstellungsprogramme und anderes zu realisieren. Diese Mittel befinden sich in der zentralen Bewirtschaftung und werden jeweils für eine einmalige Besetzung oder einen befristeten Zeitraum anlassbezogen zugewiesen und fallen danach in die zentrale Bewirtschaftung zurück. Auf diese Weise tragen sie erheblich zu einer flexiblen und bedarfsgerechten Finanzierung von Projekten, Berufungen oder Verbünden bei. Um den Nachwuchswissenschaftlern/innen eine hinreichende individuelle Planungssicherheit zu geben, wurden Rahmenregelungen für die Laufzeiten von Arbeitsverträgen durch die Fachbereiche verabschiedet, wobei die Vorgaben des Gesetzes über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft (Wissenschaftszeitvertragsgesetzes) den zentralen Rahmen darstellen. Die Regelungen für Promotionsstellen zeigt Abbildung 5. Verlängerungen der Erstverträge bis zur Höchstbeschäftigungsdauer sind jeweils möglich. Regelungen für die Postdoktoranden/innen-Phase sind vielfältiger und auch abhängig davon, ob es um Neuverträge oder Verlängerungen von Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen vor der Promotion geht. In der Regel sind Verträge mit einer Mindestlaufzeit zwischen drei und fünf Jahren vorgesehen. Bei Drittmittel-Stellen hängen die Vertragslaufzeiten von der Laufzeit der Projekte und den Förderregeln der Zuwender/in ab. Zulässige Beschäftigungszeiten (Qualifizierungsstellen aus Haushaltsmitteln gemäß Wissenschaftszeitvertragsgesetz) Promotionsphase Postdoktoranden/innen-Phase Professur 6 Jahre 6 Jahre (9 Jahre für Mediziner/innen) nicht betroffen Grundsatzregeln zu Vetrragslaufzeiten bei Promotionsstellen (Erstverträge) an der Freien Universität Berlin Promotionsphase 5 Jahre Politik- und Sozialwissenschaften 4 Jahre Recht, Wirtschaft, Erziehungswissenschaft und Psychologie, Geschichts- und Kulrturwissenschaften, Philosophie und Geisteswissenschaften, Geowissenschaften, Lateinamerika-Institut 3,5 Jahre Biologie, Chemie, Pharmazie 3 Jahre Osteuropa-Institut, John-F.-Kennedy-Institut, Veterinärmedizin, Mathematik und Informatik, Physik Abbildung 5: Zeitliche Begrenzung der Karrierephasen 33 Eine weitere Komponente der Nachwuchsförderung stellt die Etablierung und Absicherung strukturierter Promotionsprogramme dar. Es hat sich gezeigt, dass strukturierte Programme eine notwendige und sinnvolle Ergänzung der Möglichkeit zur Individualpromotion darstellen, diese aber nicht ersetzen sollte. Für den Strukturplan relevante Themen sind die finanzielle Absicherung der begleitenden Qualifizierungsmaßnahmen, der Stipendien sowie gewisser administrativer Strukturen, die mit der Etablierung von strukturierten Programmen sowie qualitätssichernden Maßnahmen (wie Abschluss von Promotionsvereinbarungen und deren Verfolgung) und einer verbesserten Betreuung (Welcome Center für ausländische Doktoranden/innen) erforderlich geworden sind. Alle Fachbereiche haben zwischenzeitlich strukturierte Promotionsprogramme etabliert – weitgehend mit über den Strukturplan abgesicherten Ressourcen für ein Basisprogramm, das in hohem Maß durch Drittmittel ergänzt wird. Die Stipendien werden weitgehend aus Drittmitteln finanziert. Gerade für dieses Segment bedarf es einer auch künftig grundsätzlichen Verfügbarkeit 34 von Dritt- und Fördermitteln, die antrags- und wettbewerbsbezogen im Rahmen von begutachteten Verfahren eingeworben werden können. Hier sind die hinreichende Ausstattung der großen Drittmittelgeber sowie die Auslobung entsprechender Förderlinien relevant. Die Freie Universität versucht im Rahmen des Netzwerkes der großen, forschungsstarken Universitäten „German U15“ entsprechende Initiativen anzustoßen. Über die Absicherung der administrativen und wissenschaftsunterstützenden Strukturen sowie eines gewissen Maßes an Stipendien ist im Zuge der Verstetigung von Exzellenzstrukturen zu entscheiden. Es zeigt sich aber, dass hier zusätzliche Anforderungen und Aufgaben an den Universitäten entstanden sind, die über die bisherige Strukturplanung nicht abgesichert waren, aber dauerhaft fortgeführt werden müssen. Hier besteht ein struktureller Ergänzungsbedarf bei der Zuschussbemessung der Plafonds für die Universitäten. 7 Internationalisierung Mit dem Titel ihres im Exzellenzwettbewerb zweimal ausgezeichneten Zukunftskonzepts „Internationale Netzwerkuniversität“ benennt die Freie Universität Berlin bereits ihren Anspruch: Sie will die im Bereich Internationalisierung führende Universität in Deutschland sein. Dabei wird Internationalisierung nicht als Selbstzweck verstanden, sondern erfolgt an der Freien Universität sowohl vor dem Hintergrund ihrer Geschichte als auch als Antwort auf den sich verschärfenden globalen Wettbewerb in Wissenschaft und Forschung. Mit den in den vergangenen Jahren umgesetzten zahlreichen Maßnahmen zur Internationalisierung werden an der Freien Universität im Wesentlichen drei Hauptziele verfolgt: erstens die Sicherung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, zweitens eine weitere Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit unddrittens die Optimierung der Lehre und ihre Anpassung an globale Herausforderungen. In allen drei Bereichen hat die Freie Universität Berlin im Lauf der vergangenen Jahre bedeutende Fortschritte erzielt. So ist die Universität deutschlandweit die am stärksten nachgefragte Gastgeber-Universität für Erasmus-Studierende. Im Gegensatz zu anderen deutschen Universitäten ihrer Größenordnung konnte die Freie Universität die Anzahl an ausländischen Studierenden weiter steigern. Sie wirbt die mit Abstand meisten Mittel des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Deutschland ein, sie hat die höchste Anzahl an kompetitiven DAAD-Stipendien (Incoming und Outgoing), und sie ist deutschlandweit die Universität mit der absolut höchsten Anzahl ausländischer Doktoranden/innen. Die Anzahl von Forschungsprojekten und -kooperationen mit substanzieller internationaler Beteiligung ist in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich gestiegen. Das gilt nicht nur für die in der Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschulen und Cluster, sondern ebenso für „traditionelle“ Kooperationsformate wie Sonderforschungsbereiche, Forscherkollegs oder Internationale Graduiertenkollegs. Darüber hinaus ist auch die Einwerbung von internationalen Drittmitteln, etwa im Kontext von europäischen Programmen und durch Mittel des European Research Council (ERC), deutlich gestiegen. Bei den von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderten Gastwissenschaftler/innen, deren Zahl als ein wichtiges Zeichen für das Forschungsrenommee einer Universität gilt, ist die Freie Universität in absoluten wie in relativen Zahlen mit Abstand führend unter den deutschen Universitäten. Internationale Forschungskooperationen werden an der Universität aktiv gefördert – aus der Überzeugung heraus, dass weltweite wissenschaftliche Teamarbeit an Gegenständen und Geräten, in Laboren und Bibliotheken notwendig ist, um die eigenen wissenschaftlichen Ansprüche zu überprüfen, die gemeinsamen internationalen Standards weiter zu verbessern und größere Aufmerksamkeit im eigenen Fach zu gewinnen. In der Lehre gilt, dass die Freie Universität ihre Studierenden heute auf einen Arbeitsmarkt vorbereiten muss, der nicht mehr ausschließlich durch den regionalen oder nationalen Kontext, sondern durch Internationalität und Mehrkulturalität geprägt ist. Durch die systematische Steigerung der Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte sowie die Einführung von international orientierten Studiengängen (zum Beispiel mit Doppelabschlüssen oder in englischer Sprache) gibt die Universität ihren Studierenden die Möglichkeit, akademische Erfahrungen in einem internationalen Umfeld zu gewinnen und das Miteinander der Kulturen als geistige und menschliche Bereicherung und Herausforderung zu erleben. Der Erfolg in den vergangenen Jahren ist der Freien Universität Ansporn für die Zukunft. Es gilt, die internationalen Netzwerke der Universität weiter auszubauen, um die Sichtbarkeit der Universität zu steigern und so für die Bereiche Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung die Bedingungen für eine weitere Internationalisierung im genannten Sinne zu verbessern. Im Folgenden werden Eckpunkte der Weiterentwicklung dargestellt. Konzept stärken: Internationalität plus Diversität Die Freie Universität verbindet das Thema Internationalisierung künftig aktiv mit dem Thema Diversität. Es gilt, die Vielfalt an Erfahrungen von Studierenden und Wissenschaftler/innen aus dem Ausland wie von solchen mit Migrationshintergrund als Potenzial auf dem Campus zu mobilisieren, und zwar sowohl in intellektueller wie in lebensweltlicher Hinsicht. Ein ganzheitlicher institutioneller Ansatz, der Internationalität als Teil von Diversität in den Mittelpunkt stellt, sollte Teil der Weiterentwicklung des gegenwärtigen Konzepts sein. Sichtbarkeit stärken: Verbindungsbüros und strategische Partnerschaften Das von der Freien Universität früh eingeführte Konzept von internationalen Verbindungsbüros, das mit der Konzentration auf bestimmte Weltregionen einhergeht, wird von immer mehr Hochschulen in Deutschland und vor allem international aufgegriffen. Um ihre Spitzenposition zu halten, setzt die Freie Universität auf die stete Weiterentwicklung und Stärkung ihrer Verbindungsbüros und Partnerschaften und dafür auf die inhaltliche Gestaltung der Aufgabenprofile der Verbindungsbüros, sowie auf deren 35 qualitative Weiterentwicklung hin zu strategischen Partnerschaftsbüros. Ziel ist eine stärkere Institutionalisierung der Kooperationen. Das von der Freien Universität ebenfalls frühzeitig eingeführte Konzept der strategischen Partnerschaften hat sich inzwischen flächendeckend in Deutschland verbreitet. Durch den entsprechenden Wettbewerb des Deutschen Akademischen Austauschdienstes „Strategische Partnerschaften“, in dem die Freie Universität mit zwei Netzwerken erfolgreich war, wurde diese Entwicklung zusätzlich befördert. Die ersten Ergebnisse an der Freien Universität sind überzeugend. Eine Weiterentwicklung sollte sowohl in qualitativer wie quantitativer Hinsicht erfolgen: durch die Entwicklung weiterer Partnerschaften in Europa und weiterer innovativer und multilateraler Kooperationsformate mit existierenden Partnern (Kollegs, Studiengänge, gemeinsame Positionen für Postdoktoranden/innen und andere). Internationalität vor Ort stärken: Lehre, Forschung und ein „Global Campus“ Die Aufgabe einer Universität ist es, Wissen zu mehren. Dafür setzt sich die Freie Universität in der Internationalisierung das Ziel, zur Vorreiterin im Bereich internationale Lehre und Forschung unter den großen deutschen Volluniversitäten zu werden. In der Lehre gehört dazu die Setzung systematischer Anreize, zum Beispiel zur Schaffung von integrierten Mobilitätsfenstern im Studium sowie die Stärkung der internationalen Lehre durch kooperative Studiengänge mit internationalen Abschlüssen. 36 In der Forschung über internationale und regionalspezifische Themen ist die Freie Universität in vielerlei Hinsicht durch die Vielfalt und Qualität der Regionalwissenschaften schon jetzt einer der zentralen Orte in Deutschland. Das gilt ebenfalls für die Natur- und Lebenswissenschaften mit Bezug auf globale Querschnittsthemen und Herausforderungen. Diese Stärken gilt es mit Hinblick auf die Betonung und Unterstützung der Verbindung zwischen inhaltlicher und funktionaler Internationalität (Partnerschaften, Netzwerke, Anteile von Ausländer/innen) weiter auszubauen. Dabei spielt das Potenzial des Standorts Berlin mit seinen Botschaften, Think Tanks, Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen mit internationaler Ausrichtung und anderen Einrichtungen eine große Rolle. Darüber hinaus möchte die Freie Universität ihre Expertise in der Internationalisierung von Forschung und Lehre innerhalb Berlins konzentriert auf dem Campus Dahlem darstellen. Hierfür ist mit den amerikanischen EducationAbroad-Programmen vom Columbia-Consortium, der University of California und der Duke University bereits ein Anfang gemacht worden. Durch die Ansiedlung der Partner und Programme auf dem Campus Dahlem entstehen Synergieeffekte. Über das Center for International Cooperation (CIC) und die Abteilung IV wird das Thema Internationalisierung an der Freien Universität bereits jetzt regelmäßig in Vorträgen, Beiträgen zu Publikationen und Vortragsreihen deutschlandweit intellektuell besetzt. 8 Gleichstellung/Diversity Die Freie Universität versteht sich – getreu ihren Leitbegriffen „Veritas, Iustitia, Libertas“ – als eine international ausgerichtete Universität, die an diesen Grundwerten und der Wertschätzung unterschiedlicher Perspektiven, Lebenslagen und Erfahrungshintergründe orientiert ist. Sie ist eine moderne, weltoffene Universität am Standort Berlin und eine Drehscheibe unterschiedlicher Kulturen. Daher sieht sich die Freie Universität einer Kultur der Wertschätzung, Anerkennung, Offenheit und des Respekts verpflichtet und versteht die erfolgreiche und nachhaltige Erfüllung struktureller Chancengleichheit als ein immanentes Ziel ihrer Tätigkeiten. Hierfür hat die Freie Universität in ihrem Zukunftskonzept folgende Ziele formuliert: • Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Wissenschaft, Forschung und Bildung unabhängig von ihrer ethnischen oder nationalen Herkunft ist unmittelbares Ziel des universitären Strebens nach Freiheit und Gerechtigkeit. • Die gleichberechtigte Teilhabe ist eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der Universität im Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen und Studierenden. • Forschung und Lehre schließen die Förderung der Geschlechterforschung ein, die in ihrer interdisziplinären Anlage und als kritische Wissenschaft profilbildend wirkt. Die Freie Universität Berlin kann auf eine mehr als 30-jährige Tradition in der universitären Gleichstellungspolitik zurückblicken. Die Besonderheit ihres Gender-Mainstreaming-Ansatzes besteht in seinem Wirkprinzip: Individuelle Fördermaßnahmen sind auf strukturelle Effekte hin ausgerichtet, in ihre Umsetzung sind die zentrale und dezentrale Ebene eingebunden, und die Fächerkulturen und fachspezifischen Besonderheiten werden berücksichtigt. Durch die Verankerung der meisten Maßnahmen im Haushalt der Freien Universität können strukturelle Veränderungen nachhaltig wirken. Diese Strategie erweist sich als sehr erfolgreich, denn die Freie Universität gehört unter den deutschen Hochschulen zu den Vorreiterinnen in der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit. Sie ist fünffache Trägerin des „Total E-Quality Award“ und wurde im Rahmen des Audits „familiengerechte hochschule“ zum dritten Mal erfolgreich auditiert. Auch im Zuge der forschungsorientierten Gleichstellungsstandards stufte die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Freie Universität als „besonders erfolgreich bei der Umsetzung des Gleichstellungskonzepts“ ein und bescheinigte ihr eine überzeugende und umfassende Gleichstellungsstrategie. Die Freie Universität ist ein attraktiver Wissenschaftsstandort mit familienfreundlichen Rahmenbedingungen für Wissenschaftler/innen, Studierende und Beschäftigte. Inhaltlicher Kern ihrer Gleichstellungsstrategie ist die Verknüpfung von Planung, Reflexion und Anreizen von Gleichstellungsmaßnahmen auf der Hochschulleitungs- und Fachbereichsebene einerseits und die Berücksichtigung und Förderung von Aspekten der Geschlechterforschung in Forschung und Lehre andererseits. Der strategischen Kommunikation, den Anreizverfahren und Maßnahmen der Professionalisierung kommen besondere Bedeutung zu. Die Maßnahmen und Instrumente der Freien Universität umfassen eine gleichstellungsbezogene Personalpolitik, gleichstellungsfördernde Indikatoren in Steuerungsinstrumenten und Managementprozessen, eine geschlechtergerechte Gestaltung des Studiums, die Förderung von Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung sowie ein Controlling der Gleichstellungsstrategie. Neben zahlreichen Qualifizierungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten bildet die Erhöhung des Frauenanteils an den Professuren einen besonderen Schwerpunkt in der gleichstellungspolitischen Programmatik der Freien Universität. In der Umsetzung der skizzierten Strategien und Konzeptionierung konkreter Maßnahmen spielen die Frauenbeauftragten (zentral und dezentral) eine wichtige Rolle. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Freie Universität bereits in einer frühen Phase an (Gewinnung von Studentinnen, insbesondere in den MINT-Fächern, Unterstützung beim Studienerfolg, Ermunterung von Absolventinnen zur Promotion) und führt dies in der Phase nach der Promotion gezielt fort. Mit ihren W1- und W2-Förderprogrammen unterstützt die Freie Universität herausragende Wissenschaftlerinnen und ermöglicht ihnen, die wesentlichen Voraussetzungen für die Berufung auf eine unbefristete Professur zu erlangen. Das W1-Förderprogramm wird anteilig aus Mitteln des „Berliner Programms zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ und Grundhaushaltsmitteln der Freien Universität finanziert, das W2-Förderprogramm wird ausschließlich aus Grundhaushaltsmitteln finanziert. Derzeit sind 28 Juniorprofessuren und 22 W2-auf-Zeit-Professuren aus Frauenfördermitteln mit Nachwuchswissenschaftlerinnen besetzt oder befinden sich im Besetzungsverfahren (vgl. Tabelle III.2 im Anhang). Insbesondere das W2-Programm entfaltet eine „Sprungbrett“-Funktion, denn fast die Hälfte der bisher geförderten Nachwuchswissenschaftlerinnen hat einen Ruf auf eine unbefristete Professur erhalten, ein Großteil in naturwissenschaftlichen Disziplinen. Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zur Berufung von Professoren/ innen auf unbefristete Professuren verfolgt die Freie Universität das Ziel, in Übereinstimmung mit ihrem Karrierewege-Modell Wissenschaftlerinnen langfristige Perspektiven zu ermöglichen. Im Sinne einer geschlechtergerechten und transparenten Berufungspolitik und um den bereits erreichten Frauenanteil an unbefristeten Professuren von 37 32 Prozent weiter zu steigern, wird die Freie Universität ihre bisherigen Maßnahmen zur Sicherung transparenter Berufungsverfahren fortführen und weiterentwickeln. Ein weiteres Element zur Förderung einer von Gender- und Diversity-Awareness und Gender- und Diversity-Kompetenz geprägten Organisationskultur ist die Schärfung des Bewusstseins für diese Aspekte auf allen Ebenen der Universität. Ergänzend zu dem Gleichstellungskonzept hat die Freie Universität Berlin ein Mission Statement zu Diversity beschlossen, in dem sie sich zur gleichberechtigten Teilhabe aller Universitätsmitglieder ungeachtet des Alters, einer Behinderung oder gesundheitlichen Beeinträchtigung, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der sozialen Herkunft und sozial-familiären Lage, der Nationalität und ethnischen Zugehörigkeit sowie der Religion und Weltanschauung bekennt. Neben Weiter- und Fortbildungsangeboten zum Auf- und Ausbau von Geschlechter- und Diversity-Wissen stellt die systematische Integration von Inhalten der Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung in die Lehre ein wesentliches Handlungsfeld dar, denn die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Prozessen von Benachteiligung und Ausgrenzung fördert den reflektierten Umgang der Studierenden miteinander und trägt nachhaltig zu einem guten Lern- und Arbeitsklima bei. In etwa zwei Drittel der Bachelor- und Masterstudiengänge sind Genderund Diversity-Aspekte in den Studienordnungen enthalten, bei den Lehramtsstudiengängen sind es 100 Prozent. Pro Semester werden durchschnittlich 70 Lehrveranstaltungen zu Themen der Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung angeboten. Einen Teil dieser Lehrveranstaltungen bilden jedes Semester 13 Lehraufträge, die über die Zentraleinrichtung zur Förderung der Frauen- und Geschlechterforschung vergeben und aus zentralen Mitteln finanziert werden. Im Rahmen der Allgemeinen Berufsvorbereitung in den Bachelorstudiengängen wird das Modul Gender- und Diversity-Kompetenz angeboten. Mit dem Projekt zur Entwicklung eines online zur Verfügung stehenden Instrumentenkastens „Gender und Diversity in der Lehre“ wird den Dozierenden eine systematische Unterstützung zur Umsetzung gender- und diversitysensibler Lehrgestaltung und Fachinhalte künftig angeboten werden. 38 Die Entwicklung von Forschungsprojekten im Bereich der Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung ist in die Forschungsstrategie der Freien Universität eingebettet und wird systematisch unterstützt und gefördert. Das Interdisziplinäre Zentrum „Geschlechterforschung“, die Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung, das Interdisziplinäre Forum „Gender und Diversity Studies“ in den Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie das übergreifende Kommunikations- und Innovationsnetzwerk „GenderNet“ wirken dabei in besonderer Weise als Inkubatoren. Professuren, deren Denominationen Inhalte der Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung enthalten, waren bereits im Strukturplan von 2004 benannt worden (Politikwissenschaft, Deutsche Philologie, Englische Philologie, Geographie, Erziehungswissenschaft und Judaistik). Derzeit befassen sich rund 50 Professoren/innen, deren Professuren zur Soll-Struktur gehören, in ihrer Forschung und Lehre mit Themen der Geschlechter-, Genderund Diversity-Forschung. Hinzu kommen rund 30 befristete Professuren. Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und Diversity sowie der Ausbau der Geschlechter- und DiversityForschung sind an der Freien Universität strukturbildende Profilelemente, Innovationsmotoren und Bestandteile des Alltagshandelns sowohl in der Forschung, in Studium und Lehre wie auch in der Universitätsverwaltung. Auch künftig wird die Freie Universität ihre Ziele weiter verfolgen und ihre Maßnahmen fortführen und weiterentwickeln. Dies schließt insbesondere die Umsetzung der Allgemeinen Gleichstellungsstandards an Berliner Hochschulen und die Weiterentwicklung ihrer Gleichstellungs- und Diversity-Strategie ein. Ziel muss es deshalb sein, das Niveau an personellen und finanziellen Ressourcen, das die Freie Universität zur Erfüllung dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe einsetzt, dauerhaft erhalten zu können. Zusätzlich kommt der Fortführung des „Berliner Programms zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ eine besondere Bedeutung zu. Mit seiner Unterstützung erfährt die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen, insbesondere in der Phase nach der Promotion, eine wesentliche Verstärkung. In Disziplinen, in denen Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung bisher weniger sichtbar war, können neue, innovative Akzente gesetzt werden. 9 Bedingungen für eine erfolgreiche (Weiter-)Entwicklung Die erfolgreiche Entwicklung der Freien Universität Berlin bis hin zum wiederholten Erfolg in der Exzellenzinitiative hat viele Ursachen – insbesondere hochmotivierte und leistungsstarke Mitglieder, von deren persönlichem Einsatz und Zusammenwirken der gemeinsame Erfolg maßgeblich abhängt. Aber auch die motiviertesten und leistungsstärksten Personen können ihre Wirksamkeit nicht entfalten, wenn die Rahmenbedingungen es nicht erlauben oder nicht befördern. Die Strukturplanung muss daher so gestaltet sein, dass sie die Leistungsentfaltung fördern und das erreichte Niveau nachhaltig absichern. Als strukturelle Bedingungen, die für den Erfolg in den universitären Kernaufgaben Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer maßgeblich sind, lassen sich folgende Aspekte identifizieren: • Governance-Strukturen, • Planungssicherheit für eine auskömmliche, aufgabengerechte Finanzierung, • leistungsfähige und aufgabengerechte Personalstrukturen in Verbindung mit Personalentwicklung und einem wettbewerbsfähigen Tarifgefüge, • leistungsfähige, professionelle Verwaltungs- und Servicestrukturen, • bauliche Entwicklung und moderne technische Infrastruktur, • Abstimmung und Kooperation mit den Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen. Soll die Freie Universität ihr erreichtes Leistungsniveau weiterentwickeln oder auch nur erhalten, sind in Bezug auf diese Rahmenbedingungen die erforderlichen Voraussetzungen zu gewährleisten. Das gegenwärtige Leistungsniveau ist durch die bestehenden Strukturen nicht mehr ausreichend abgesichert, sondern die Anzeichen häufen sich, dass diese erhebliche dauerhafte Überlastungssituationen aufweisen. Eine Verschärfung oder Weiterführung dieser Überlast birgt das Risiko einer massiven Beschädigung der Struktur, der Institution und/oder ihrer Mitglieder, deren Folgen gegebenenfalls langfristig nachwirken und nur mit erheblichem Aufwand zu beheben wären. Daher ist es im Rahmen der Strukturplanung unumgänglich, die Bedingungen für eine nachhaltige Absicherung und Weiterentwicklung des Erreichten zu benennen. Governance-Strukturen Mit der Etablierung der Hochschulverträge Ende der 1990er Jahre ist das Verhältnis zwischen dem Land und den Hochschulen unter dem Paradigma „Steuern auf Abstand“ gestaltet worden. Es gab ein klares Bekenntnis des Landes zum Rückzug aus der Detailsteuerung und ein klares Bekenntnis der Universitäten, die in der wachsenden Autonomie liegende Verantwortung anzunehmen – bis hin zur Verantwortung, umfangreiche Kürzungsprozesse umzusetzen. Zentrale Elemente der veränderten Steuerungsphilosophie waren: • Einführung der Hochschulverträge zur Gestaltung des finanziellen Rahmens sowie der Vereinbarung von zentralen Zielen und Eckpunkten der Hochschulgestaltung; • Zuweisung von Globalbudgets in Verbindung mit der Definition von Plafonds als Planungsbasis, Verabredung über die Zuschusshöhe über mehrere Jahre im Voraus (Planungssicherheit) in Verbindung mit Leistungselementen; • Etablierung der Erprobungsklausel, die den Hochschulen die Möglichkeit einräumte, eigene, vom Berliner Hochschulgesetz abweichende Governance-Strukturen zu entwickeln; • Erweiterung der Deckungsfähigkeit von Haushaltsmitteln sowie Aufhebung des Jährlichkeitsprinzips (also die Erlaubnis, nicht verausgabte Restmittel in das nächste Haushaltsjahr zu übertragen). Betrachtet man die Leistungsbilanz der Freien Universität Berlin seit Beginn des Systems der Hochschulverträge, die eine deutlich andere Dynamik angenommen hat als in den Jahren zuvor, kann man nur feststellen, dass diese Prinzipien sich in hohem Maße bewährt haben. Die Freie Universität Berlin hat sich der gestiegenen Verantwortung, die in diesen Systemänderungen lagen, von Anfang an gestellt und bei allen schwierigen Rahmenbedingungen und Ressourcenkürzungen die Gestaltungsmöglichkeiten so genutzt, dass sie eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben hat. Seitdem der Kürzungsdruck auf die Berliner Hochschulen nachgelassen hat, ist auf Seiten des Landes nunmehr ein Rollback in Richtung einer Rückkehr zur Detailsteuerung durch das Land zu beobachten. Dieser zeigt sich in einem ausufernden Berichtswesen, über das versucht wird, immer mehr Details zu kontrollieren. Er zeigt sich auch in einer zunehmenden Zahl von Versuchen, Einzelregelungen durchzusetzen, die eigentlich in der Entscheidungsautonomie der Hochschulen liegen. Dies betrifft insbesondere die Organisation der Lehre, für die sich Detailvorgaben von Hochschulvertrag zu Hochschulvertrag häufen. Hierzu zählt zum Beispiel die Vorgabe, die Lehrkräftebildung zwingend in einem Zentralinstitut zu organisieren. Die Zunahme der Detailsteuerung zeigt sich nicht zuletzt in einer von Hochschulvertrag zu Hochschulvertrag wachsenden Zahl an Regelungen (und Zahl der Seiten). 39 Das Prinzip „Steuern auf Abstand“ bedeutet nicht, die Pflichten, Rechte und legitimen Interessen des Parlaments in der Steuerung und Kontrolle der Hochschulen zu bestreiten. Universitäten sind öffentliche Institutionen und unterliegen bei aller Autonomie damit selbstverständlich den entsprechenden Legitimationspflichten. Dies wird von der Freien Universität anerkannt und erstgenommen. Problematisch für eine erfolgreiche Steuerung ist dagegen, wenn das mit der Einführung der Hochschulverträge umgesetzte Prinzip, Ressourcen-, Entscheidungs- und Umsetzungsverantwortung auf den jeweils zuständigen Ebenen zusammenzuführen, wieder aufgeweicht wird, wenn also Entscheidungen von Instanzen getroffen werden, die für die Umsetzung nicht verantwortlich sind, die Konsequenzen der Entscheidung nicht zu tragen haben und die Kosten dafür nicht bereitstellen müssen. Aus Erfahrung heraus versucht die Freie Universität, auch die Außensteuerung im beschriebenen Sinn zu gestalten. Die eigene Stärke im Verbund mit den anderen Akteuren/ innen für das Gesamtsystem, in diesem Fall den Wissenschaftsstandort Berlin, wirksam werden zu lassen, ist der Anspruch. Detailsteuerung, Eingriffe in die Governance und Einzeleingriffe unterlaufen diese Philosophie und können, wenn sie überhand nehmen, die Akteuren/innen entscheidend schwächen. Die Freie Universität sieht daher ein erhebliches Risiko darin, die im Land Berlin sichtbar werdende Tendenz zum Rückfall in die Detailsteuerung fortzuführen. Gemeinsames Ziel sollte es sein, die Freie Universität in die Lage zu versetzen, ihre Leistungsfähigkeit auf dem erreichten Niveau zu stabilisieren oder zu verbessern. Eine Voraussetzung dafür ist, die erfolgreichen Governance-Strukturen fortzuführen und zu stärken. Planungssicherheit für eine aufgabengerechte Finanzierung Eine weitere wichtige Basis für den Erfolg der Freien Universität ist die wirtschaftliche Planungssicherheit, die durch die Hochschulverträge mit einer über mehrere Jahre im Voraus reichenden Vereinbarung über die Zuschusshöhe gewährleistet ist. Sie erlaubt der Freien Universität eine vorausschauende Planung – insbesondere bei der Wiederbesetzung von Professuren, dem Anschub von Verbundprojekten oder bei Investitionen. Alle diese Vorgänge erstrecken sich über längere Zeiträume und werden auch nach Umsetzung oft erst nach einer gewissen Zeit wirksam. Auch in der Lehre werden bedingt durch die Dauer von Studiengängen die Effekte von Reform- und Veränderungsmaßnahmen oft erst nach mehreren Jahren sichtbar. Forschung und Lehre sind langlaufende Prozesse, was sich mit einer Steuerung „auf Sicht“ oft nicht verträgt. Sie brauchen ein stabiles Umfeld mit den Möglichkeiten, über längere Zeiträume zu planen und diese Planungen auch umzusetzen. Das geht nur mit einer gewissen Organisationsruhe und der Sicherheit, dass 40 Ressourcen dann verfügbar sind, wenn man sie braucht. Langfristige Planungssicherheit ist eine entscheidende Voraussetzung für die Institution, diese Ressourcenverfügbarkeit nach innen hin zu organisieren. Die Planungssicherheit und die Zuschüsse an Ziele und Leistungserwartungen zu knüpfen, so wie das mit den Hochschulverträgen erfolgt, ist ein akzeptierter Mechanismus, der sich über Jahre bewährt hat und fortgesetzt werden sollte. Hierbei ist jedoch verstärkt darauf hinzuwirken, dass die Bedingungen für die Zuschussgewährung mit der Zuschusshöhe in einem angemessenen Verhältnis stehen, sodass die auskömmliche Finanzierung der gesetzlichen Aufgaben in Verbindung mit den geforderten Leistungskennzahlen gewährleistet ist. Diese Balance ist mit dem letzten und dem aktuellen Hochschulvertrag aus dem Gleichgewicht geraten, was derzeit zu einer sich verschärfenden strukturellen Überlastung der Freien Universität führt. Zentrale Ursache hierfür ist der Mechanismus, wie der Hochschulpakt 2020 und die Zuschussbemessung miteinander verwoben wurden. Die Zuschusshöhe der Hochschulverträge geht seit Beginn des Vertragssystems von den sogenannten Plafonds aus, also der Zuschusshöhe, die man zur Sicherung der SollStruktur gemäß der vereinbarten Strukturpläne von 2004 für das Jahr 2009 ermittelt hat. Ausgehend von dieser im Plafond definierten Soll-Struktur war die Entwicklung der Zuschüsse und der Aufwüchse so ausgerichtet, dass sie zum Ausgleich von Tarifsteigerungen für diese Soll-Struktur ausreichten. Weder Inflationssteigerung noch Strukturerweiterungen sind über die Aufwüchse finanzierbar gewesen. Um nun für den letzten und den aktuellen Hochschulvertrag diese Aufwüchse zur Finanzierung von Tarifsteigerungen für die Soll-Struktur absichern zu können, wurden die Mittel aus dem Hochschulpakt 2020 herangezogen, die jedoch nur zu gewinnen waren, wenn man die Zahl der Studienanfänger/innen erheblich erhöhte. Im Ergebnis musste also mit der bestehenden Soll-Struktur eine wachsende Überlast an Studierenden aufgenommen werden, nur um die Finanzierung der Normalstruktur zu gewährleisten. Die Effekte dieser Überlastung sind in allen Bereichen der Universität erheblich zu spüren. Diese Zahlen verdeutlichen die Dimension der Überlast: Bei den Absprachen zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und den Universitäten zum Strukturplan 2009 und der Festlegung der Soll-Struktur und der Plafonds wurde planerisch von einer Zielzahl von 3.512 Studienanfänger/ innenplätzen im Bachelor, 565 im Staatsexamen und 1.755 Anfänger/innenplätzen im Master ausgegangen. Die IstEinschreibungen im Studienjahr 2014 lagen im Bachelor bei 4.846, im Staatsexamen bei 812 und im Master bei 2.845. Die Erreichung dieser Ist-Werte ist knapp ausreichend, um die Zielzahlen des Hochschulvertrages zu er- füllen und damit die maximal mögliche Zuschusssumme zu erhalten, die so bemessen ist, dass sie zur Finanzierung des Strukturplans gerade ausreicht. Der Vertragsmechanismus enthält derzeit somit einen Mechanismus, der eine strukturelle Überlastung bereits seit vielen Jahren erzwingt und auch für die nächsten Jahre weiter fortschreibt. Hierin liegt ein offenkundiger Widerspruch zur Notwendigkeit, öffentliche Einrichtungen in Bezug auf ihre Aufgaben auskömmlich zu finanzieren. Tabelle 5 gibt eine Übersicht über das Ausmaß der Deckungslücke, die in den konsumtiven Zuschüssen der Vertragshochschulen insgesamt sowie der Freien Universität zur Absicherung der Soll-Struktur besteht. Diese Deckungslücke wird durch den Anteil, den die Mittel aus dem Hochschulpakt 2020 am Gesamtzuschuss ausmachen, angezeigt. Unter der Annahme, dass der Gesamtzuschuss konsumtiv gerade ausreicht, um die Soll-Struktur 2009 finanziell abzusichern, ist im Jahr 2017 ein Anteil von 12,2 Prozent beziehungsweise 144 Millionen Euro nicht durch den Landeshaushalt gedeckt. Tabelle 6 zeigt die Werte bezogen auf die Freie Universität. Ziel muss es sein, dass von 2018 an die Soll-Struktur 2009 vollständig durch den Landeshaushalt ebenso abgesichert ist wie die jahresweise Fortschreibung für Tarifaufwüchse und Inflation. Die Zielzahlen müssen so bemessen sein, dass sie der Soll-Struktur entsprechen und nicht die erhebliche Überlast fortschreiben. Werden Leistungskennzahlen oberhalb von strukturverträglichen Werten erwartet, müssen sie auch gesondert finanziert werden. Da angesichts der demografischen Entwicklung bundesweit mit einem Rückgang an Studienanfängern/innen gerechnet wird, läge hier die Möglichkeit, die Aufnahmekapazitäten sukzessive wieder auf das Normalniveau zurückzuführen. So würde Raum geschaffen, die seinerzeit mit der BolognaReform verbundenen Ziele einer besseren Betreuung der Studierenden, die durch die derzeitige Zulassungspraxis nicht gegeben ist, wieder stärker in den Blick zu nehmen. Ähnliche Überlastphänomene wie in der Lehre zeigen sich für die Forschung. Jedes Drittmittelprojekt benötigt eine absichernde Arbeits- und Infrastruktur, in Personen wie auch weiteren Ressourcen, zum Beispiel Räumen. Durch das enorme Drittmittelwachstum der vergangenen Jahre sind wachsende Ressourcenanteile der Soll-Struktur gebunden worden. Die Programmpauschalen, die von einigen Fördereinrichtungen gezahlt werden, mindern diese Effekte inzwischen etwas, können sie aber bei Weitem nicht ausgleichen. Auch diesen Sachverhalt gilt es bei den nächsten Vertragsverhandlungen anzuerkennen. Insbesondere sollte kein weiteres strukturelles Drittmittelwachstum erwartet werden, solange es nicht eine Ausweitung der Plafonds gibt. Die Freie Universität hat im Verbund mit den Vertragshochschulen in den vergangenen Jahren erhebliche Leistungssteigerungen unternommen und insbesondere durch die Umsetzung der Überlast in der Lehre einen wichtigen Beitrag geleistet, die Finanzierung der Struktur durch die Sicherung der Einnahmen aus dem Bund zu ermöglichen. Über einen mehrjährigen Zeitraum wurde damit Abstand von einer auskömmlichen, aufgabengerechten Finanzierung genommen und die Überlast unter erheblichen Anstrengungen bewältigt. Will man nun vermeiden, dass die Überlast in eine langfristige Schädigung der Institution umschlägt, muss spätestens mit dem Hochschulvertrag 2018 eine Entwicklung in Richtung einer angemessenen, strukturgerechten Auslastung eingeleitet und mit einer auskömmlichen Finanzierung abgesichert werden. Tabelle 5: Zuschussentwicklung 2013 bis 2017 für alle Berliner Vertragshochschulen (ohne Charité) Angaben in Millionen Euro 2013 2014 2015 2016 2017 Konsumtiver Zuschuss aus Landesmitteln 947 953 964 1.002 1.036 Konsumtiver Zuschuss über Hochschulpakt 2020 (Bund) 111 141 153 140 144 1.058 1.094 1.117 1.142 1.180 Anteil Bundesmittel 10,5 % 12,9 % 13,7 % 12,3 % 12,2 % Investiver Zuschuss 34 36 36 36 36 Gesamtzuschuss konsumtiv Tabelle 6: Zuschussentwicklung 2013 bis 2017 für die Freie Universität Berlin (Angaben in MIllionen Euro) Jahr Land Bund Summe 2014 273 35 308 2015 276 39 315 2016 284 36 320 2017 292 38 330 41 Leistungsfähige Personalstrukturen und wettbewerbsfähiges Tarifgefüge Als Bedingungen für Erfolg sind auch die weiteren rechtlichen Rahmenbedingungen und -gefüge anzuführen. Hierzu zählen insbesondere die Regelungen zum Tarif-, Personal- und Dienstrecht, da sie entscheidend für die Fähigkeit sind, im Wettbewerb erfolgreich Personal einzustellen. Die Bedeutung dieser Fähigkeit wird angesichts des prognostizierten verschärften Mangels an Fachkräften noch zunehmen. Die Freie Universität entwickelt und implementiert eine Vielzahl von Maßnahmen und Programmen, um sich als eine gute und gefragte Arbeitgeberin behaupten zu können. Hierzu gehören Maßnahmen für eine familiengerechte Hochschule, Personalentwicklung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und vieles mehr. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Rahmenbedingungen, die außerhalb ihres Gestaltungsspielraumes liegen und wo insbesondere das Land gefordert ist, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Folgenden seien einige zentrale Elemente genannt. Die Tarif- und Besoldungshöhen bewegen sich im Vergleich der Bundesländer sowie im Vergleich zum Bund am mittleren, zum Teil sogar am unteren Ende der Skala. Die Diskrepanz zwischen Tarifen in der Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Hier bedarf es dringend des Engagements des Landes Berlin, den Rahmen für eine wettbewerbsfähige Vergütung oder Besoldung zu schaffen. Die Tarifgestaltung muss Wettbewerbsfähigkeit auf allen Ebenen und für alle Berufsgruppen ermöglichen. Bei der Professurenbesoldung sind die begrenzenden Rahmenbedingungen dringend zu prüfen und gegebenenfalls zu modifizieren. Dies betrifft insbesondere die Begrenzung durch den Vergaberahmen. Auch die einzuhaltenden Durchschnittssätze in der Professurenbesoldung liegen trotz der jüngsten Anpassungen in Bezug auf die Angemessenheit der Mindestbesoldung immer noch im unteren Mittelfeld der Vergleichsskala der Bundesländer und insbesondere im Vergleich zu den starken Wissenschaftsregionen, mit denen sich die Freie Universität im stärksten Wettbewerb um die „besten Köpfe“ befindet. Im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Berlin bedarf es hier einer weiteren Modifizierung und kontinuierlichen Fortschreibung der entsprechenden Werte. Wie in anderen Bereichen auch fallen vor allem Aufgaben im einfachen und mittleren Dienst weg oder werden durch Automatisierung und neue Technologien ersetzt oder anders organisiert. Der Stellenkegel, also die Mischung an Stellen aus den verschiedenen Laufbahngruppen, der die 42 Dimension der Plafonds definiert, ist an diese Entwicklung noch nicht angeglichen. Dies ist offenbar in anderen Einrichtungen anders. Es fällt auf, dass vom Bund oder von anderen Ländern Tätigkeiten im nichtwissenschaftlichen Bereich oder in der Verwaltung inzwischen oftmals deutlich besser eingestuft werden als an den Hochschulen. Wenn die Berliner Hochschulen hier wettbewerbsfähig bleiben sollen, muss es bei der Plafondsbemessung der Hochschulen eine Anpassung des Stellenkegels geben, die es erlaubt, Aufgaben auch mit einer ausreichenden Zahl an Stellen für eine adäquate und wettbewerbsfähige Eingruppierung zu unterlegen. Leistungsfähige und professionelle Verwaltungs- und Servicestrukturen Erfolgreiche wissenschaftliche Wertschöpfung kann ihre Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit erst durch eine professionelle, moderne und leistungsfähige Verwaltungs- und Servicestruktur entfalten. Diese umfasst unter anderem die Verwaltung, bauliche und technische Infrastruktur, Informationstechnik und Bibliotheken, die sehr leistungsfähige, effiziente und hochprofessionell tätig sind und die kontinuierlich, ausgehend von den vorhandenen und stets wachsenden Unterstützungsanforderungen für Lehre, Nachwuchsförderung und Forschung, weiterentwickelt werden. Die Organisation der wissenschaftsnahen und wissenschaftsstützenden Dienstleistungen ist an der Freie Universität arbeitsteilig zwischen der zentralen Universitätsverwaltung, den Zentraleinrichtungen und entsprechenden dezentralen Stellen aufgeteilt, wobei deren Zusammenwirken in Form durchgängiger und wenn möglich standardisierter Prozesse und geeigneter technischer Verfahren sichergestellt wird. Dieses Organisationsmodell ermöglicht eine effiziente, flexible und weitgehend bedarfsorientierte Unterstützung vor Ort, verbunden mit der Gewährleistung und Einhaltung von Standards, gesetzlichen Regelungen und Verfahren. Die Freie Universität setzt in vielen Aufgabenfeldern der Verwaltung Standards, die Orientierungspunkt und Benchmark für andere Einrichtungen sind – und zwar sowohl in Bezug auf Qualität als auch Effizienz. Dies wird in vielen Bereichen kontinuierlich unter Beweis gestellt. Zu nennen sind zum Beispiel das Liegenschaftsmanagement wie auch die Bauplanung und Baudurchführung durch die Technische Abteilung der Freien Universität. Verschiedene vergleichende Untersuchungen zeigen, dass die Freie Universität ihre Liegenschaften sehr effizient bewirtschaftet. Die eigene Kompetenz im Hochschulbau stärkt die wettbewerbliche Position der Freien Universität entscheidend. Die baulichtechnischen Anforderungen der wissenschaftlichen Disziplinen an ihre Arbeitsumgebung sind durch die Spezialisierung in den Teildisziplinen hochgradig individualisiert. Mit Neuberufungen gehen nicht selten veränderte Anforderungen an die technische Infrastruktur einher, die bauliche Veränderungen an Dienstgebäuden erforderlich machen. Die vorhandenen Kompetenzen in Planung und Bauausführung an der Freien Universität ermöglichen es, bauliche Ergänzungen und Umgestaltungen im direkten Dialog mit den Wissenschaftlern/innen vorzunehmen. Diese hohe Flexibilität ermöglicht eine schnelle und effiziente Umsetzung der Bauprojekte. Die technische Abteilung der Freien Universität hat ihre Kompetenz wiederholt unter Beweis gestellt: Alle größeren Bauvorhaben konnten innerhalb des vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmens realisiert werden. Bei allen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen arbeitet die technische Abteilung intensiv mit dem betrieblichen Umweltmanagement zusammen. Das hat dazu geführt, dass der Energieverbrauch universitätsweit in erheblichem Maße gesenkt werden konnte (vgl. Kapitel II). Von dieser Entlastung profieren langfristig alle Bereiche, da auf diese Weise Mittel frei werden und anderen Zwecken zugeführt werden können. Eine große Bedeutung kommt an der Freien Universität auch der Informationstechnik (IT) zu, sowohl was die Infrastruktur als auch die Versorgung und Anwendung betrifft. Die Aufgaben werden in vier Service-Einheiten wahrgenommen, die jeweils spezifische Aufgabenschwerpunkte haben. Die Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT) stellt die Grundversorgung der Universität und weiterer Wissenschaftseinrichtungen in der Region mit technischer Infrastruktur wie Servern und Kommunikationsnetzen sicher. Die Abteilung Elektronische Administration und Services (eAS) bietet als zentrale Servicestelle auf dieser infrastrukturellen Basis eine moderne und sichere Informationstechnik zur Unterstützung von Forschung, Lehre und Verwaltung an. So betreut eAS beispielsweise die Haushalts- und Personalsysteme und die Campus-Management-Systeme. Das Center für Digitale Systeme (CeDiS) bietet eine individuelle Unterstützung der Wissenschaftler/innen an. Das Portfolio umfasst Beratungen, Dienstleistungen und Fortbildungen unter anderem in E-Learning, E-Research, audiovisuelle Medien, Design und E-Publishing. Das Bibliothekssystem nimmt eine Rolle als vierter zentraler IT-Dienstleister wahr mit den Kernaufgaben der IT-gestützten Literatursuche und -bereitstellung sowie der digitalen Archivierung und Publikation von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Lehre und Forschung sind über alle Fächer hinweg ohne IT-Unterstützung undenkbar geworden. Kommunikationsund Arbeitsformen haben sich in kurzer Zeit so grundlegend gewandelt, dass alle Bereiche der Universität in hohem Maße auf eine zuverlässige IT-Versorgung angewiesen sind. Dies geht mit einem entsprechend hohen Investitions- und Ressourcenbedarf einher, der mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit im Wissenschaftsbereich sowie bei der Gewinnung von Studierenden und Beschäftigten nicht ignoriert werden kann. Die Freie Universität hat bei der IT die Chancen von Standardisierung und Zentralisierung intensiv genutzt, um Prozesse durchgängig und effizienter zu gestalten, die hohen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit zu gewährleisten sowie den wachsenden Anforderungen der Nutzer/innen zu entsprechen, um den wachsenden Ressourcenbedarf zu kompensieren. Im technischen Bereich ist zum Beispiel die Zentralisierung der Serverinfrastruktur für die zentrale Datenverarbeitung ein entscheidender Schritt. Durch Zusammenführung der dezentralen Server und unter Nutzung der Möglichkeiten von Software zur Virtualisierung von Serverdiensten kann der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden. Gleichzeitig konnten durch die Nutzung zentraler Wartungs- und Servicefunktionen sowie die Standardisierung der in der Verwaltung eingesetzten Software und Hardware die Beschaffungskosten und die Personalkosten für Wartung und Service erheblich verringert werden. Im Bereich des wissenschaftlichen Rechnens, für den eher individuelle Lösungen erforderlich sind, bewegt sich die Freie Universität in einem leistungsfähigen Verbund, in dem jeweils geeignete Lösungen für den Bedarf der Wissenschaftler/innen ermöglicht werden. Alle diese Aufgaben erfordern die Verfügbarkeit entsprechender Kompetenzen und Ressourcen in den jeweils verantwortlichen Bereichen, um eine adäquate Aufgabenwahrnehmung gewährleisten zu können. Die hohe Entwicklungsdynamik in der IT erfordert hier eine kontinuierliche Anpassung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie eine geeignete Personalentwicklung, um den sich ändernden Anforderungen und Möglichkeiten gerecht zu werden. Außerdem benötigt sie flexible Projektstrukturen, um in überschaubarem Rahmen innovative Technologien, Prozesse und Verfahren auszuprobieren und auf langfristige Einsatzmöglichkeiten hin zu überprüfen. Die Strukturplanung berücksichtigt diese Anforderungen im Rahmen der Möglichkeiten. Es wird aber immer deutlicher, dass die weiter wachsenden Anforderungen mit den daran gekoppelten Investitionsnotwendigkeiten zum Beispiel bei der Digitalisierung oder cloudbasierten Datenspeicherung im Rahmen der bestehenden Strukturen nicht mehr (vollständig) gesichert werden können und das Risiko einer Überforderung einer einzelnen Institution enthalten (vgl. auch den folgenden Abschnitt zur baulichen Entwicklung und modernen technischen Infrastruktur). Eine leistungsfähige IT ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine moderne, leistungsstarke und effiziente Verwaltung. Sie unterliegt einer hohen Entwicklungsdynamik. Sie muss bezogen auf die jeweiligen Anforderungen und Vorgaben kontinuierlich weiterentwickelt werden und bedarf einer hierfür geeigneten Personalstruktur. Parallel hierzu müssen Arbeitsprozesse angepasst und in den Alltag integriert werden. Insofern ist planerisch abzusichern, dass sowohl die IT-Service-Einheiten als auch die Anwendungs43 bereiche diese Entwicklungen jeweils bewusst gestalten und im Sinne eines optimierten und wirkungsvollen Ressourceneinsatzes nutzbar machen können. Erneuerungen werden dabei in der Regel so umgesetzt, dass mit ihnen Effizienzreserven gehoben werden, sodass alte Aufgaben entfallen und Ressourcen für die neuen Aufgaben freiwerden. Die regelmäßige Prüfung, welche Aufgaben hierbei von der Freien Universität selbst wahrgenommen, automatisiert oder von Dritten erbracht werden oder auch entfallen können, ist ein kontinuierlicher Planungs- und Gestaltungsgegenstand, um die wachsenden Anforderungen bei gleichbleibender Grundstruktur realisieren zu können. Der Freien Universität ist es gelungen, unter systematischer und konsequenter Zuhilfenahme moderner EnterpriseResource-Planning-Software sowie unter Anwendung von Verfahren des Qualitätsmanagements, eine moderne Verwaltungsstruktur zu etablieren, die ihre Fachaufgaben mit sehr hoher Qualität und Effizienz wahrnimmt. Die umfassende Nutzung leistungsstarker SAP-Software erlaubt eine durchgängige und sehr effiziente Ausgestaltung aller Verwaltungsprozesse im teilweise vielschichtigen und komplexen zentralen und dezentralen Zusammenspiel. Wiederholt wurde der Freien Universität von Experten/innen bescheinigt, Verfahren und Prozesse umgesetzt und in den Alltag integriert zu haben, die standardbildend für andere (öffentliche) Einrichtungen sind. Beispiele hierfür sind die durchgängige elektronische Rechnungsbearbeitung vom Rechnungseingang bis zur Zahlung in Verbindung mit Budgetkontrolle und elektronischem Bestellwesen, die Abwicklung und Verwaltung aller Studien- und Prüfungsleistungen der Studierenden oder auch die Zusammenführung der steuerungsrelevanten Daten in einem umfassenden Management-Informationssystem. Im Bereich der Personalverwaltung und Personalaktenführung nimmt die Freie Universität sogar Dienstleistungsaufgaben für andere Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Berlin wahr. Eine moderne Verwaltung ist heute untrennbar mit der intensiven Nutzung einer zeitgemäßen und an die spezifischen Anforderungen der Verwaltung angepassten IT verbunden. Die Freie Universität hat diese Herausforderung sehr frühzeitig erkannt und die Etablierung professioneller Systeme mit einer sehr kompetenten Wahrnehmung der Fachaufgaben weiterentwickelt, die hohen Anforderungen und Qualitätsstandards gerecht wird und zugleich die Wissenschaftler/innen von wissenschaftsfernen Aufgaben so weit wie möglich entlastet. Diese Prozessoptimierung hat im Gegenzug zu einer erheblichen Aufgabenverdichtung geführt. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an externe Standards, Compliance, Bearbeitungsgeschwindigkeit und Dokumentationen. Die Differenziertheit und Vielfalt im Aufgabenzuwachs ist exemplarisch in der Drittmittelverwaltung sichtbar. Das dort verwaltete Finanzvolumen nimmt ebenso zu wie die Zahl der Projekte und Geldgeber. Jede geldgebende Institution hat 44 spezifische und komplexer werdende Zuwendungsregeln. Die Großprojekte und Verbünde werden größer und komplexer. All das lässt die quantitativen und qualitativen Anforderungen an Verwaltung wachsen. Vergleichbares lässt sich über die Personalverwaltung, den Baubereich oder den Haushalt feststellen. Im Bereich Studium und Lehre führen die Anforderungen der Systemakkreditierung an das Qualitätsmanagement zu einem erhöhten Aufgabenvolumen. Auch vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, die langfristige Stabilität und Arbeitsfähigkeit auf hohem Niveau sicherzustellen und die Verwaltung durch eine aufgabenangemessene Ausstattung mit entsprechend eingruppierten Stellen arbeitsfähig zu halten. Bauliche Entwicklung und moderne technische Infrastruktur (Investitionsmittel) Erfolgreiche Wissenschaft braucht leistungsfähige und moderne Technologien, Geräte und Infrastrukturen. Dies bezieht sich auf Gebäude ebenso wie auf die Labore und die inzwischen für nahezu alle Wissenschafts- und Aufgabenbereiche erforderliche IT-Infrastruktur. Durch zahlreiche Maßnahmen in den vergangenen Jahren verfügt die Freie Universität heute über modernisierte Gebäude, Freiflächen wurden umfassend neu gestaltet, und es konnten vielerorts verbesserte Arbeitsbedingungen für die Lehrenden und Studierenden geschaffen werden. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegsehen lassen, dass allein für den Erhalt und die Verbesserung der bestehenden Gebäudesubstanz weiterhin sehr hohe Finanzmittel notwendig sind und der Mittelbedarf aufgrund des langjährigen Sanierungsstaus kontinuierlich wächst. Betrachtet man dagegen die Entwicklung der investiven Zuschüsse, so bewegen sie sich seit Ende der 1990er Jahre auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau und sind weit davon entfernt, den tatsächlichen Finanzbedarf zu decken. Die Freie Universität hat dennoch in den vergangenen Jahren Investitionsmittel in erheblichem Umfang bereitstellen können, indem sie: • Mittel aus dem konsumtiven Zuschuss für investive Zwecke verwendete, • Mittel aus dem Verkauf von Liegenschaften für Investitionen nutzen konnte, • Mittel über mehrere Jahre hinweg ansparen konnte, um Projekte zu finanzieren. All diese Möglichkeiten – insbesondere der Verkauf von Liegenschaften und die Nutzung von konsumtiven Zuschüssen für investive Zwecke - sind inzwischen weitgehend ausgeschöpft. Es bedarf dringend einer Anhebung der investiven Zuschüsse sowie der Auflage eines Landesplanes zur Absicherung größerer Bauprojekte. Es ist auch zu gewährleisten, dass die Beträge, die in früheren Jahren durch Mittel nach dem Hochschulbauförderungsgesetz für Baumaßnahmen verfügbar waren und vom Bund den Ländern übereignet wurden, in vollem Umfang dem Hochschulbau zur Verfügung gestellt werden. Dass die Freie Universität ihre Liegenschaften selbst bewirtschaftet und viele Sanierungs- und Baumaßnahmen in Eigenregie und mit eigener Bauherrentätigkeit umsetzen konnte, ist ebenfalls als eine Bedingung für den Erfolg zu werten und sollte dringend weitergeführt werden. Neben den Investitionen im Baubereich zeigt sich ein immer höherer Investitionsbedarf für die technische Infrastruktur und die IT. Die enorme Dynamik der technischen Entwicklung mit einer rapiden Anhebung des Bedarfs und der Ansprüche macht es für die Freie Universität erforderlich, kontinuierlich und in erheblichem Umfang in neue und neueste Technologien zu investieren, und zwar nicht nur im Bereich des wissenschaftlichen Bedarfs oder der Verwaltung, sondern gerade auch in Kommunikations- und Basistechnologien, die ausreichend Speichermöglichkeiten, rasche und jederzeit verfügbare Kommunikations- und Datenübertragungswege auch für hohe Datenmengen, und den Zugriff auf elektronische Archive und Bibliotheken erlauben. Dies sind für Forschung, Lehre und die damit verbundenen wissenschaftsunterstützenden Bereiche unverzichtbare Arbeitsvoraussetzungen. Die gesamte Infrastruktur muss eine sehr hohe Verfügbarkeit haben, den Anforderungen des Datenschutzes und der Datensicherheit genügen und immer auf dem aktuellen Stand sein. Während sich für die Datenübertragung und webbasierte Kommunikation mit dem Verein „Deutsches Forschungsnetz“ (DFN-Verein) eine sehr leistungsfähige und von den Hochschulen gemeinsam getragene Infrastruktur herausgebildet hat, gibt es für andere ressourcenintensive Bereiche oder neuen Technologien, insbesondere im Bereich der Datenspeicherung (Cloud) und Digitalisierung, keine vergleichbaren Verbünde. Da sich abzeichnet, dass die Etablierung solcher Technologien und der Investitionsbedarf hierfür viele Einzeleinrichtungen überfordert und zugleich hohe Skaleneffekte zu erwarten sind, wäre es aus Sicht der Freien Universität sehr wünschenswert und ratsam, durch das Land solche Verbundlösungen anzustreben. Dies betrifft insbesondere Konzepte für eine sichere cloudbasierte Datenspeicherung (zum Beispiel als Landescloud oder Wissenschaftscloud), die idealerweise unabhängig ist von den großen Anbietern wie Google, sowie den Aufbau und die Pflege von Technologien für digitale Archive. Lösungen nach dem Vorbild des DFN-Vereins wären hier sicher weiterführend, bedürfen aber einer flankierenden Begleitung durch das Land Berlin. Abstimmung und Kooperation mit den Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen Die Region Berlin/Potsdam ist eine herausragende und höchst leistungsfähige Wissenschaftslandschaft, die eine Vielzahl exzellenter Wissenschaftseinrichtungen aus Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen vereint. Die große Dichte dieser Einrichtungen erlaubt es in besonderem Maße, in der Region sehr erfolgreich Forschungsverbünde aus den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen anzusiedeln. Die Stärke dieser Region besteht nicht darin, dass sie als zentral gesteuerte Großeinrichtung agiert, sondern dass sehr leistungsfähige, autonome Einrichtungen zwar für sich, aber zugleich immer mit Blick auf die und in Verbindung mit geeigneten Nachbarn agieren. Jede der in der Region ansässigen Einrichtungen ist für die erfolgreiche Einwerbung mittlerer und größerer Verbünde auf Kooperationspartner angewiesen. Es gibt angesichts der zunehmenden Spezialisierung und der verstärkten Interdisziplinarität kaum größere Themen, die von einer Einrichtung autonom bearbeitet werden können. Die Suche nach Kooperationspartnern ist bei jeder neuen Initiative in Forschung oder Lehre inzwischen genauso selbstverständlich wie das Bestreben, Synergieeffekte zu erzielen. Dem stehen nicht zuletzt durch die Mechanismen der Leistungsabhängigen Mittelzuweisung oder auch durch die Wettbewerbsmechanismen in der Drittmittelförderung hochkompetitive Elemente gegenüber, die die Einrichtungen in ein zum Teil sehr hart ausgetragenes Konkurrenzverhältnis zueinander setzen. Für die dynamische Entwicklung von Wissenschaft braucht es beide Elemente, Kooperation und Wettbewerb. Beide Impulse müssen aber in einem balancierten Verhältnis zueinander stehen, um ihre Wirksamkeit entfalten zu können. Insbesondere die Wettbewerbselemente enthalten latent das Risiko, Kooperation zu verhindern, wenn der Konkurrenzdruck, zum Beispiel um die Grundfinanzierung, als zu hoch oder sogar existenzbedrohlich eingeschätzt wird. Hier drohen Wettbewerbsmechanismen, die zum Zweck der Leistungsanreize etabliert wurden, durch Entfaltung destruktiver Effekte in eine gegenteilige Wirkung umzuschlagen. Die Erfolge der einzelnen Einrichtungen der vergangenen Jahre, zum Beispiel die erfolgreich angesiedelten Verbünde wie „Matheon“ oder das Berliner Antike-Kolleg, zeigen, wie leistungsfähig die einzelnen Einrichtungen für sich und auch im Rahmen der von ihnen entwickelten Verbund- und Kooperationsstrukturen agieren. Die Selbststeuerung und autonome Ausgestaltung dieser Beziehungen sind auch hier ein wesentlicher Faktor für eine verantwortungsvolle und im Ergebnis sehr erfolgreiche Entwicklung der Einrichtungen sowie des Gesamtstandortes. Die Erfolge der vergangenen Jahre zeigen deutlich, dass sich die institutionelle Struktur 45 mit drei starken Universitäten in höchstem Maße bewährt. Die Leistungen bewegen sich auf einem so hohen Niveau, dass nicht zu erwarten ist, in anderen Strukturen, zum Beispiel nach institutionellen Zusammenführungen oder einer größeren Verschiebung der Proportionen zueinander, bessere Ergebnisse zu erzielen wären. Die institutionelle Eigenständigkeit macht das System insgesamt beweglicher, flexibler und damit leistungsfähiger als eine Großinstitution. Wie schwer Großinstitutionen zu steuern sind, hat die Freie Universität in den 1980er Jahren erlebt. Vergleichbares sollte bei Universitäten nicht mehr angestrebt werden. Die ungefähre Gleichwertigkeit der Universitäten lässt jeder Einrichtung den nötigen Raum zur Entfaltung, erlaubt Dialog und Auseinandersetzungen „auf Augenhöhe“ und hält das System in produktiver Balance und Dynamik. Die von den Einrichtungen und insbesondere den Universitäten entwickelten Formen der Zusammenarbeit umfassen diverse formelle und informelle Elemente, die zu einer letztlich erfolgreichen Zusammenarbeit führen und geeignet sind, auch spannungsgeladene oder gelegentlich konfliktträchtige Phasen zu überstehen, geht es doch bei aller 46 Kooperation auch darum, Eigeninteressen durchzusetzen und als Institution erfolgreich zu sein. Fruchtbar werden kann dies letztendlich nur, wenn die Strukturen auch im Miteinander so gestaltet werden, dass jede Einrichtung ihre Stärken entfalten kann, ohne andere und damit den Verbund zu schädigen. Die Stärke der einzelnen Wissenschaftseinrichtungen wie auch die Stärke des Gesamtstandortes bedingen und befördern einander. Die Freie Universität sieht sehr klar, dass sie ihre Stärke nicht allein aus sich heraus entwickeln kann, sondern die enge Kooperation und Abstimmung mit den anderen Wissenschaftseinrichtungen in der Region und insbesondere den benachbarten Universitäten benötigt. In diesem Sinne wurde die Überarbeitung der Strukturpläne so gestaltet, dass sowohl der Blick auf die eigene Einrichtung als auch deren abgestimmte Einbettung in die Wissenschaftsregion ein zentrales Gestaltungsprinzip darstellen, mit dem Ziel, eine möglichst breite Repräsentanz der Disziplinen und Schwerpunkte in der Gesamtregion zu ermöglichen, die verfügbaren Ressourcen optimal zu nutzen und damit den Wissenschafts- und Hochschulstandort insgesamt auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. 10 Beschreibung der Wissensallianzen Die Freie Universität ist mit ihren zwölf Fachbereichen und Zentralinstituten eine Volluniversität, die ein breites Fächerspektrum von Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften in Lehre und Forschung abdeckt. Trotz der Breite des Fächerspektrums ist es erforderlich, Forschungsschwerpunkte und Profile auszuprägen, aus denen eine stabile Basis für die Etablierung von und Beteiligung an Forschungsverbünden erwachsen kann. Mit dem Strukturplan 2004 wurden erstmals Wissensallianzen beschrieben, mit denen wesentliche übergeordnete thematische Fragestellungen benannt werden, unter denen sich fächerübergreifend Forschungsaktivitäten von der Einzelforschung bis zu Verbundprojekten zusammenfassen lassen. Diese Wissensallianzen werden im Strukturplan 2015 aktualisiert. Neun Wissensallianzen bilden gegenwärtig das wissenschaftliche Profil der Freien Universität Berlin in wenigen allgemeinverständlichen Begriffen ab und fassen schlaglichtartig die Kernkompetenzen ihrer Wissenschaftler/innen auf einer semantischen Ebene oberhalb der Fächer und Verbünde zusammen. So entsteht ein synoptisches Gesamtbild, das neben erfolgreichen Projekten in der Verbundforschung auch Profilelemente jenseits der großen Verbundformate sichtbar macht. Die Wissensallianzen überspannen unterschiedliche Fachkulturen und leisten die notwendige De- finition von potenziellen Anschlussstellen des Fächerspektrums der Freien Universität an die Humanmedizin (vgl. Abbildung 6). Das Konzept der Wissensallianzen folgt der Überzeugung, dass eine Weiterentwicklung der universitären Strukturen und die Bildung neuer Schwerpunkte nur wissenschaftsgeleitet erfolgen kann: Am Anfang steht wissenschaftliche Innovation, eine originelle Idee, die zunächst in kleinformatigen Projekten reift und über mehrere Entwicklungsstufen die Basis für Verbundforschungsprojekte liefert. Diese Entwicklungen werden aufmerksam beobachtet und durch eine abgestimmte Berufungspolitik im Rahmen des Strukturplanes unterstützt. Das ist notwendig, da Verbundprojekte aufgrund ihrer langen Laufzeiten und des hohen Ressourcenaufwandes zwingend strukturbildend wirken. Hier gilt es, darauf zu achten, dass trotz der strukturbildenden Wirkung Weiterentwicklungs- und Erneuerungsprozesse möglich bleiben. Daher muss neben den bestehenden Verbünden genügend Raum für Einzelprojekte und innovative kleine Vorhaben bleiben, da sie die Basis für diese Prozesse sind. Die Wissensallianzen sind somit gleichsam ein Ergebnis wissenschaftsgeleiteter Innovationsprozesse und wirken in ihrer Funktion als allgemeiner Orientierungsrahmen für laufende Berufungen und Strukturentscheidungen verstärkend darauf zurück. Biomedizinische Grundlagen Gesundheit und Lebensqualität Material Komplexe Systeme Un-Sicherheit Mensch-Umwelt-Interaktion Bildungsprozesse und -erträge Transregionale Beziehungen Kulturelle Dynamiken Geistes- Sozial- Natur- wissenschaften wissenschaften wissenschaften Veterinärmedizin Humanmedizin Abbildung 6: Die Wissensallianzen im Verhältnis zu den Fächergruppen 47 Tabelle 7: Wissensallianzen Wissensallianz Biomedizinische Grundlagen Schlagworte Translation, Biophysik, Protein, Zucker, Signaltransduktion, Neurobiologie, Neurologie Infektion, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Emotionen Gesundheit und Lebensqualität Alternsforschung, (Veterinary) Public Health, Lebensmittelerzeugung und -sicherheit, Alternativmethoden und tierschonende Arbeitstechniken, Resistenz, Regeneration Material Oberflächen, Smart Materials, Biomaterialien, Nanostrukturen Komplexe Systeme Bioinformatik, Pflanzengenetik 3D, Simulation, Numerische Modellierung Un-Sicherheit IT-Sicherheit, Sicherheitspolitik, Innere Sicherheit, Entscheidungen unter Unsicherheit, Gewaltprävention, Institutionenforschung, Wirtschaftssysteme Konfliktforschung, Katastrophenforschung, Energie Mensch-Umwelt-Interaktion Klimaforschung, (Paläo-)Umwelt-Forschung, (Bio-)Diversität, Stressresponse, Ökologie im historisch-politischen Kontext, Ressourcennutzung Bildungsprozesse und -erträge Frühkindliche Bildung, Heterogenität, Steuerung im Bildungssystem, Empirische Bildungsforschung, Schulforschung, genderspezifische Lernbedingungen Transregionale Beziehungen (Global) Governance, Mobilität/Migration, Internationale Menschenrechte, Rechtstransfer, Area Studies, Europa, Ostasien, Lateinamerika, Nordamerika Diversity, Islamische Kulturen und Gesellschaften, Mediale Gesellschaften, Wissenskonzepte im Wandel Kulturelle Dynamiken Textualität, Materialität, Performativität, Textwissen, Objektwissen, Körperwissen, Raumwissen, Antike/Mittelalter/Frühe Neuzeit, Ästhetik, Diskurstraditionen, Normativität, Kodierung von Emotionen, Religion, Editionen, Gendermobilität Die Wissensallianzen stehen notwendigerweise in Bezug zu allen an der Freien Universität vertretenen Fächern und zu Forschungsverbünden und internen Forschungsnetzwerken. Die Interdisziplinären Zentren und die Focus Areas haben große thematische Schnittmengen mit den Wissensallianzen, sind jedoch nicht mit ihnen gleichzusetzen (vgl. Kapitel III, „Interdisziplinäre Forschung und disziplinäre Strukturen“). Die nähere Beschreibung der Wissensallianzen durch Schlagworte verdeutlicht die breite Basis der Themen und Inhalte auch jenseits der bestehenden Verbünde, aus denen sich das wissenschaftliche Profil der Freien Universität speist. 48 In den Beschreibungen der Fächer wird durchgehend auf die Wissensallianzen und weitere mit ihnen in Beziehung stehende Forschungsprojekte Bezug genommen, sodass die Verflechtungen der Fächer über die Grenzen der Disziplinen hinaus anschaulich werden. Bei jeder Überarbeitung des Strukturplans wird darauf geachtet, dass die Valenzen der Fächer im Kontext der Wissensallianzen erhalten bleiben. So ist gewährleistet, dass im Zuge fachspezifischer Strukturplanentscheidungen die gesamtuniversitäre Perspektive und eine notwendige Kohärenz der Fächer gewahrt bleiben. II Fachprofile 49 1 Geistes- und Sozialwissenschaften RECHTSWISSENSCHAFT Struktur des Faches Die Rechtswissenschaft gehört wie die Medizin und die Theologie zu den sogenannten Professionsfakultäten und ist als akademisches Fach durch eine enge Theorie-PraxisVerklammerung gekennzeichnet. Sie ist als Teil des Wissenschaftssystems zugleich in besonderer Weise an das geltende Recht, seine Grundlagen und seine praktische Umsetzung gekoppelt. Ihre fachliche und organisatorische Entwicklung vollzieht sich daher unter besonderen Rahmenbedingungen, auf die der Wissenschaftsrat 2012 hingewiesen hat. Die Rechtswissenschaft an der Freien Universität ist in drei wissenschaftlichen Einrichtungen organisiert, mit neun Professuren im Zivilrecht, sechs im Öffentlichen Recht und drei im Strafrecht. Die Struktur des Fachs ist nach wie vor maßgeblich durch die bundesgesetzlichen Ausbildungsvorgaben bestimmt. Der Pflichtbereich im Staatsexamensstudiengang mit 70 Prozent Examensanteil bei der ersten juristischen Prüfung verbleibt in staatlicher Hand, insofern sind die Möglichkeiten zur Herausbildung eines eigenständigen Profils in der Lehre hauptsächlich im Schwerpunktbereich gegeben, der in universitärer Hand liegt und dessen Anteil bei der ersten juristischen Prüfung 30 Prozent beträgt. Diese Profilbildung steht in einem Spannungsverhältnis zu der Vorgabe, eine einheitliche Juristen/innenausbildung zu gewährleisten. Die Vergleichbarkeit der Abschlüsse gewährleistet gleiche Chancen beim Zugang zum Vorbereitungsdienst (Referendariat) und zu den juristischen Berufen. Die Rechtswissenschaft an der Freien Universität ist ein ausbildungsstarkes Fach, dessen Forschungsleistung in fachspezifischen Formaten, wie insbesondere bei Kommentierungen, hohe Anerkennung genießt. Die Vernetzung in Drittmittelverbünden wird in letzter Zeit ausgebaut, weist aber durchaus noch Potenziale zur Leistungsentwicklung auf. Charakteristische Felder in der Forschung sind Internationalisierung und Europäisierung der Rechtsordnung, Grundlagenfragen sowie die Förderung und Nutzung des Diskurses mit der Praxis. Im Themenfeld der Internationalisierung und Europäisierung sind die Wissensallianzen „Komplexe Systeme“ und „Kulturelle Dynamiken“ in besonders eindrücklicher Weise gespiegelt – man denke nur an die Mehrebenensysteme, auf denen Normen geschaffen werden und zueinander in Beziehung gesetzt werden müssen. Im Völkerrecht, aber auch im Kapitalmarktrecht, geht es stets auch um die Behandlung von „Un-Sicherheiten“. Das von der Rechtswissenschaft besonders gepflegte Gebiet des Versicherungsrechts trägt den vorbeugenden Umgang mit Unsicherheiten schon in der Bezeichnung. Die „Mensch-Umwelt-Interaktion“ ist ein wichtiges Thema im Fach sowohl bei der Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens – Umweltrecht – wie auch bei der Umsetzung politischer Ziele durch Recht im globalen wie im transregionalen und lokalen Kontext. Der intensive Diskurs mit der Praxis macht „Bildungsprozesse und -erträge“ fruchtbar. Dies gilt zum Beispiel im Strafrecht, im Gesellschaftsrecht, im Steuerrecht und im Wettbewerbsrecht. Die Erforschung der Grundlagen in der Rechtsgeschichte, der Rechtsvergleichung und der Rechtsphilosophie schafft eine nicht nur für die Wissenschaft förderliche kritische Distanz zum geltenden Recht und zugleich den Zugang zu Erklärungsmustern und zu Lösungsmöglichkeiten für Konflikte und Potenzial für Gestaltungsaufgaben. Alle genannten Themenfelder können von solcher Grundlagenforschung profitieren. Im Themenfeld „Gesundheit und Lebensqualität“ leistet das Fach wichtige Beiträge, insbesondere mit dem Arbeitsrecht, dem Verbraucher/innenschutzrecht im weitesten Sinne und dem Sozialrecht. Die Strukturplanung aus dem Jahr 2004 ist umgesetzt worden, an den Denominationen der insgesamt 18 Professuren sind nur geringe Anpassungen vorgenommen worden. Das Fach wird bis 2016 einen umfangreichen Generationswechsel vollzogen haben, weitere strukturrelevante Gestaltungsspielräume sind erst vom Jahr 2023 an regulär wieder gegeben. Jede der drei wissenschaftlichen Einrichtungen wird zusätzlich durch eine etatisierte Juniorprofessur ergänzt. Lehrangebot und -verflechtung Die Lehre in der Rechtswissenschaft wird vor allem durch den staatlichen Pflichtteil der ersten juristischen Prüfung geprägt. Das Fach kann eine starke Auslastung seiner Kapazitäten vorweisen und hat kürzlich eine umfassende Studienstrukturreform beschlossen, mit der die Modularisierung und Verbesserungen bei der Studierbarkeit eingeführt werden. Ein Profilelement des Angebots in der Lehre besteht in der Begleitung der Anfangsphase durch ein studentisches Tutorienprogramm, einer guten internationalen Vernetzung und in der Förderung von Schlüsselqualifikationen durch Simulationen beziehungsweise Rollenspiele, in denen nationale und internationale Gerichtsverfahren nachgestellt werden. Die verantwortungsvolle und erfolgsorientierte Ausbildung von sehr großen Studierendenzahlen, die aktuell nochmals gestiegen sind, stellt eine große Herausforderung dar. Das Fach bietet zurzeit zusätzlich zwei weiterbildende, international orientierte Masterstudiengänge an: einen englischsprachigen Masterstudiengang „International and European Business, Competition and Regulatory Law“ (MBL), der jüngst novelliert worden ist, und einen überwiegend deutschsprachigen Masterstudiengang „Deutsches und europäisches Wirtschaftsprivat- und Wirtschaftsverwaltungsrecht“ (LL.M.), der zu einem großen Teil am Mos51 kauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) stattfindet. Dieser vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Studiengang ist zum Wintersemester 2014/2015 eingerichtet worden. Neben der juristischen Ausbildung bietet das Fach auch direkten Lehrexport in die Wirtschaftswissenschaft und stark nachgefragte Exportmodule an, die über Vereinbarungen mit mehreren Fächern in andere Studiengänge integriert sind. Außerdem gibt es aufgrund vertraglicher Vereinbarungen eine Öffnung von Modulen des juristischen Studiengangs für Studierende anderer Fächer. Verbundfähigkeit die sieben Schwerpunktbereiche im Staatsexamensstudiengang an der Freien Universität sind jedoch weitgehend ohne Überschneidungen mit dem Angebot der HumboldtUniversität konzipiert. Profilunterschiede ergeben sich insbesondere durch Schwerpunkte im Arbeitsrecht, in der Rechtsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, im Versicherungsrecht und im Verbraucherprivatrecht sowie im Wirtschaftsrecht einschließlich des Steuerrechts. Soll-Struktur des Faches Denominationen Rechtswissenschaft Zivilrecht Bürgerliches Recht, Internationales Privat- und Verfahrensrecht, Rechtsvergleichung Die Rechtswissenschaft weist ein erhebliches Potenzial an Verbundfähigkeit auf, das zu einem guten, wenn auch noch ausbaufähigen Teil genutzt wird. Aktuell hat das Fach die Sprecherschaft des internationalen Graduiertenkollegs „Human Rights under Pressure – Ethics, Law and Politics“ inne und ist maßgeblich an der Kolleg-Forschergruppe „The International Rule of Law: Rise or Decline? – Zur Rolle des Völkerrechts im globalen Wandel“ in Kooperation mit der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam beteiligt. Hinzu kommen Teilprojekte im Rahmen von Verbünden wie im Exzellenzcluster „Topoi“ und im Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ sowie weitere Drittmittelprojekte und Beteiligungen an Einrichtungen der Nachwuchsförderung wie in der Graduiertenschule für Ostasienstudien. Das Fach ist international gut vernetzt und wirkt unter anderem federführend am Aufbau der rechtswissenschaftlichen Fakultät der TürkischDeutschen Universität in Istanbul mit Förderung durch den DAAD mit. Es sind erhebliche Potenziale zur Mitwirkung in verschiedenen Wissensallianzen vorhanden, so in den Allianzen „Un-Sicherheit“, „Transregionale Beziehungen“ und „Mensch-Umwelt-Interaktion“. Darüber hinaus existieren verschiedene internationale Kooperationen, zum Beispiel im Rahmen eines strukturierten Erasmus-Programms und des Zertifikatsprogramms THEMIS, durch jährliche Seminare mit der Universität Sankt Petersburg, eine intensive und langjährige wissenschaftliche Kooperation mit der NihonUniversität in Tokio, die Beteiligung am Interdisziplinären Zentrum Split, Frankfurt/Oder, Paris und im Rahmen des unter der Führung der Georgetown University, Washington DC, in London angesiedelten Center for Transnational Legal Studies (CTLS) mit hochrangigen internationalen Partnern. BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Struktur des Faches Das Fach ist in der Region an der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam sowie an der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder vertreten. Die Technische Universität verfügt über einzelne Professuren mit einer juristischen Komponente, die jedoch in die jeweiligen Disziplinen eingebettet sind. Wegen der einheitlichen gesetzlichen Ausbildungsvorgaben sind Profilunterschiede auf der Ebene der Denominationen nur bedingt darstellbar, Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) an der Freien Universität setzt vier Schwerpunkte: Der Bereich Management untersucht Fragen der Unternehmensführung, die beispielsweise Strategieentwicklung, Organisationsgestaltung, Allianz- und Netzwerkbildung, Personaleinsatz und -führung oder Wissens- und Innovationsmanagement umfassen. Dieser Bereich an der Freien Universität ist deutschlandweit das erfolgreichste Management-Department. Eine Besonderheit 52 Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht und Grundlagen des Rechts Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte sowie Vergleichende Rechtsgeschichte Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Privatversicherungsrecht und Internationales Privatrecht Bürgerliches Recht, Deutsches und Europäisches Arbeitsrecht Bürgerliches Recht, Verfahrens- und Insolvenzrecht Bürgerliches Recht und Römisches Recht Bürgerliches Recht, Wirtschafts-, Wettbewerbsund Immaterialgüterrecht Strafrecht Kriminologie und Strafrecht Strafrecht, Strafverfahrensrecht und Rechtsphilosophie Strafrecht, Strafverfahrensrecht, Wirtschaftsund/oder Umweltstrafrecht Öffentliches Recht Öffentliches Recht und die Internationalisierung der Rechtsordnung Öffentliches Recht und Völkerrecht Öffentliches Recht und Steuerrecht Öffentliches Recht und Europarecht Öffentliches Recht, insbesondere Wirtschafts- und Sozialrecht Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht Gesamt: 18 im Bereich Marketing liegt darin, dass sowohl zu Fragen des Konsumenten/innenverhaltens als auch des Businessto-Business-(B2B-)Marketings geforscht wird. Der Bereich „Finance, Accounting, Taxation & Supplements“ (FACTS) konzentriert sich zum Beispiel auf die Erforschung institutioneller Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Der Bereich „Wirtschaftsinformatik & Operations Research“ (im Folgenden kurz Wirtschaftsinformatik) beschäftigt sich unter anderem mit der Decision Analytics in Logistik und Verkehr sowie technologiegetriebenen Veränderungsprozessen, dem digitalen Gesundheitswesen sowie innovativen Lehr- und Lernkonzepten. Die BWL befindet sich durch die Globalisierung seit einigen Jahren in doppelter Hinsicht in einem tiefgehenden Umbruch. Zum einen treten neue Themen in den Vordergrund (etwa Social Responsibility, Finanzkrise, Wirtschaftsethik), zum anderen wird eine Vernetzung und Internationalisierung erwartet, die früher eine geringe bis gar keine Rolle spielte. Die Disziplin reagiert auf diese Herausforderungen nicht einheitlich. Einige Hochschulen wählen eine stärker mikroökonomische (und damit eine fachlich homogenere und stärker an der VWL orientierte) Ausrichtung. Die BWL der Freien Universität sieht die Stärke des Faches hingegen in methodischer Vielfalt. Auf diese Weise ist das Fach anschlussfähig für eine nationale und internationale Vernetzung sowie eine interdisziplinäre Ausrichtung, so wie sie derzeit bereits in weiten Teilen durch Berücksichtigung verhaltens-, sozial- und rechtswissenschaftlicher Erkenntnisse gestaltet wird. Lehrangebot und -verflechtung Die BWL bietet ein Mono-Bachelorstudium an. Das Masterstudium ist als Kernfachstudium „Master of Science Finance, Accounting and Taxation“, „Master of Science in Management and Marketing” und „Master of Science in Wirtschaftsinformatik“ möglich. Dieses Alleinstellungsmerkmal der Spezialisierung unterscheidet die BWL von dem Lehrangebot auf Masterebene der Humboldt-Universität, die ein allgemeines BWL-Masterprogramm anbietet. Die spezialisierten Masterprogramme sind Erfolgsmodelle, gemessen an den Bewerber/innenzahlen, den Studiendauern und der hohen Nachfrage der Praxis nach den Absolventen/innen. Das Fach ist in der Region durch eine besondere Breite gekennzeichnet, die beispielsweise auch Personal und Management umfasst; der Bereich Finanzierung ist in den FACTS-Bereich eingebunden sowie insbesondere über gemeinsame Steuerforschung vernetzt. Weiterhin trägt die BWL das Graduiertenprogramm „Doctoral Program in Business Research“ (DPBR). Das Management Department ist an der Graduiertenschule für Ostasienstudien beteiligt. Angeboten werden auch, entsprechend dem Forschungsschwerpunkt B2B-Marketing, zwei weiterbildende Masterstudiengänge (Master of Business Marketing, China-Europe Executive Master of Business Marketing). Das bestehende Lehrangebot wird derzeit auch stark von anderen Fächern genutzt. Feste Kontingentvereinbarungen für den Lehrimport und -export bestehen zum Beispiel zwischen der Mathematik und Informatik. Zudem werden feste 30 Leistungspunkte-Module zum Beispiel für den Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften angeboten. Auch besteht seitens der Humboldt-Universität eine hohe Nachfrage nach dem Lehrangebot (insbesondere in den Bereichen Management, Wirtschaftsinformatik und FACTS). Weiterhin ist es in der Region Berlin/Brandenburg nur an der Freien Universität möglich, dass sich Studierende bestimmte Studienleistungen im Hinblick auf die Ausbildung zum/zur Wirtschaftsprüfer/in anrechnen lassen können. Verbundfähigkeit Die BWL ist universitätsintern unter anderem mit den Fächern Informatik, Rechtswissenschaft und Erziehungswissenschaft sowie mit dem Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften vernetzt. Besondere Potenziale gehen von der BWL durch die Mitwirkung in den Wissensallianzen „Gesundheit und Lebensqualität“ und „Un-Sicherheit“ aus. Die Wirtschaftsinformatik ist an der Entwicklung und Durchführung aktueller Großvorhaben der Freien Universität beteiligt, unter anderem der Focus Area „DynAge“ im Rahmen der Exzellenzinitiative sowie der „Entrepreneurial Network University“ im Rahmen der EXIST-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Beide Verbundprojekte finden in Kooperation zwischen der Freien Universität und der Charité - Universitätsmedizin statt. Im Berliner Raum erfolgt eine Vernetzung über das von der Einstein-Stiftung Berlin geförderte Berlin Doctoral Program in Economics and Management Science (BDPEMS), in dem in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der European School of Management and Technology (ESMT) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) eine strukturierte Promotionsausbildung angeboten wird. Die von den einzelnen Departments getragenen Vernetzungen sind sehr vielfältig, dabei gehen regionale, deutschlandweite und internationale Netzwerke oftmals ineinander über. Über die zuvor angesprochenen Vernetzungen hinaus seien weitere Beispiele für Vernetzungen genannt: • Regionale Vernetzung: Berlin Institute of Health, Stiftung Charité, Stiftung Entrepreneurship, Leibniz-Institut für Regionalentwicklung (IRS), Robert-Koch-Institut, Hertie School of Governance, Bundessteuerberaterkammer (BStBK), Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC), 53 Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), Wirtschaftsprüferkammer (WPK), Big4 Prüfungsund Beratungsgesellschaften (auch über eine Honorarprofessur) sowie TomTom, Eckert & Ziegler AG und Deutsche Bahn AG. • Deutschlandweite Vernetzung: Gesellschaft für Operations Research (GO), ARQUS, IDW, Deutsche Lufthansa AG sowie zahlreiche Hochschulen. • Internationale Vernetzung: Tätigkeiten als Herausgeber/innen und in Herausgeberbeiräten in renommierten internationalen Zeitschriften, mehr als 30 angesehene Partneruniversitäten für Austauschprogramme, Institute for Operations Research and the Managements Sciences (INFORMS), Georgia Institute of Technology, American Taxation Association (ATA), European Accounting Association (EAA), europäisches Accounting Netzwerk EARNet sowie eine Vielzahl exzellenter Universitäten. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg In der Lehre zeichnet sich die BWL an der Freien Universität regional durch ihre Alleinstellungsmerkmale der methodischen Vielfalt und Interdisziplinarität sowie einer spezialisierten Ausrichtung in den Masterprogrammen aus. Die BWL ist durch ihre Vernetzung mit Unternehmen, Institutionen und Verbänden stark in die Region Berlin-Brandenburg eingebunden. Im Hinblick auf die Soll-Professuren sind keine Änderungen vorgesehen. Das Lehrangebot BWL wurde überarbeitet. Die wissenschaftliche Profilschärfung im Bereich Finance, Accounting & Taxation ist erfolgreich abgeschlossen. Das Fach Wirtschaftsinformatik befindet sich an der Freien Universität Berlin seit 2009 in einer Neuausrichtung. Ein Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik wurde im Wintersemester 2012/2013 erfolgreich gestartet und wird sehr gut von den Studierenden angenommen. Soll-Struktur des Faches Denominationen Betriebswirtschaftslehre Betriebliche Finanzwirtschaft Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung Unternehmensrechnung, Controlling und Corporate Governance Betriebswirtschaftliche Steuerlehre Strategisches Management Personalpolitik Marketing Business- und Dienstleistungsmarketing Wirtschaftsinformatik Betriebswirtschaftslehre, Information und Organisation Gesamt: 10 54 VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Struktur des Faches Ein Schwerpunkt der Volkwirtschaftslehre (VWL) liegt in der Finanzwissenschaft. Hier wird untersucht, ob und inwieweit der Staat in wirtschaftliche Abläufe eingreifen sollte, mit welchen wirtschaftspolitischen Instrumenten er eine effizientere Allokation knapper Ressourcen beziehungsweise eine angemessenere Verteilung des Sozialprodukts erreichen kann und wie sich staatliches Handeln auf die Entscheidungen von Konsumenten/innen, Unternehmen sowie die Wohlfahrt privater Haushalte auswirkt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den Area Studies, der sich durch die Verankerung mit den drei Zentralinstituten der Freien Universität ergibt. So besteht in Forschung und Lehre die im deutschsprachigen Raum einzigartige Verknüpfung mit Fragen der Ökonomie Nordamerikas, Lateinamerikas und Osteuropas. Im Aufbau ist der Schwerpunkt Internationale Makroökonomie durch die Besetzung einer Professur und einer Juniorprofessur. Diese Schwerpunktbildung soll durch Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) unterstützt werden. Lehrangebot und -verflechtung Die Freie Universität bietet im Studienfach VWL ein MonoBachelorstudium an. Das Masterstudium ist als Kernfach „Master of Science in Economics“, „Master of Science in Public Economics“ und „Master of Science in Statistics“ möglich. Der Bachelor of Science in VWL zeichnet sich im ersten Studienabschnitt durch ein breit gefächertes Angebot von Grundlagenveranstaltungen in den Gebieten VWL, Betriebswirtschaftslehre und Jura aus. In der zweiten Hälfte des Studiums findet in drei Wahlgebieten der VWL (volkswirtschaftswissenschaftliche Theorie, Wirtschaftspolitik und Finanzwissenschaft, quantitative Methoden) eine Vertiefung statt. Der viersemestrige Studiengang „Master of Science in Economics“ vermittelt nach internationalen Standards eine fundierte Ausbildung in Mikroökonomie, Makroökonomie, Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik sowie in quantitativen Methoden. Der viersemestrige Studiengang „Master of Science in Public Economics“ vermittelt insbesondere theoretische und empirische Kompetenzen, die zur volkswirtschaftlichen Politikanalyse auf wissenschaftlichem Niveau befähigen. Der viersemestrige Studiengang „Master of Science in Statistics“ vermittelt Kenntnisse in statistischen Verfahren, die nicht nur in der Ökonomie, sondern auch in anderen Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften von zunehmender Bedeutung sind. Für Promotionsstudierende wird die Möglichkeit geboten, in strukturierten Programmen zu promovieren („Berlin Doctoral Program in Economics and Management Science“, DIW Graduate Center, Promotionskolleg „Steuer- und Sozialpolitik bei wachsender Ungleichheit“). Das bestehende Lehrangebot im Bachelorstudiengang ist über das 30-Leistungspunkte-Modulangebot mit anderen Fachbereichen (insbesondere Geschichts- und Kulturwissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik und Informatik) verknüpft. Verbundfähigkeit Innerhalb der Freien Universität wird die internationale Orientierung des Faches VWL durch die gleichzeitige Verankerung von Professuren am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, am Lateinamerika-Institut und am Osteuropa-Institut gestärkt. Die VWL verfügt über zahlreiche Anknüpfungspunkte zu den Wissensallianzen „Gesundheit und Lebensqualität“, „Un-Sicherheit“ sowie „MenschUmwelt-Interaktion“. Das Fach VWL ist am Sonderforschungsbereich Transregio 15 Governance and the Efficiency of Economic Systems beteiligt und arbeitet mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universität Mannheim und Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen. Innerhalb des Sonderforschungsbereichs 649 „Economic Risks“ besteht eine Kooperation mit der Wirtschaftswissenschaft, Mathematik und Statistik der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, dem Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Das Fach VWL ist beteiligt am durch Mittel der Einstein-Stiftung Berlin geförderten „Berlin Doctoral Program in Economics and Management Science“, in dem in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der European School of Management and Technology (ESMT) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) eine strukturierte Promotionsausbildung angeboten wird. Durch mehrere gemeinsame Berufungen ist die VWL mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) sehr gut vernetzt. Auch über die Bundesbankprofessur des Fachbereichs besteht eine Kooperation mit dem DIW und dem Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main. Durch Honorarprofessuren besteht eine Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Steuerrecht und mit internationalen Institutionen. Diese sind das Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen in München, das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn und der Inter- national Monetary Fund (Internationaler Währungsfonds) in Washington DC. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg In der VWL wurde durch den Strukturplan 2004 eine Profilbildung in internationaler Finanzwissenschaft und internationaler Makroökonomie angestrebt. Der Bereich Finanzwissenschaft wird gemeinsam von der Volkswirtschaftslehre und der Betriebswirtschaftslehre umfänglich abgedeckt. Die Stärkung des Bereichs Makroökonomie soll in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin erfolgen. Durch diese Profilbildung unterscheidet sich die VWL an der Freien Universität von den Schwerpunkten an der Humboldt-Universität zu Berlin in der Mikroökonomie und an der Technischen Universität Berlin in der experimentellen Wirtschaftsforschung. Das Fach VWL weist im Berliner Kontext ein Alleinstellungsmerkmal in der Ausbildung bei dem Masterstudiengang „Public Economics“ auf. Soll-Struktur des Faches Denominationen Volkswirtschaftslehre Mikroökonomik Empirische Wirtschaftsforschung Öffentliche Wirtschaft Internationale Finanzwissenschaft Makroökonomik Angewandte Statistik Ökonometrie Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut JohnF.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Ökonomie Osteuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Ökonomie Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Gesamt: 10 ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT INKLUSIVE GRUNDSCHULPÄDAGOGIK Struktur des Faches Das Fach Erziehungswissenschaft gehört mit der Lehramtsund Hauptfachausbildung zu den größten Fächern der Universität. Das Fach untergliedert sich in derzeit 19 Arbeitsbereiche, in denen sich die Schwerpunktbereiche Allgemeine Erziehungswissenschaft, Unterrichts- und Schulforschung, Grundschulforschung sowie Außerschulische Bildung und Erziehung (Frühkindliche Bildung, Sozialpädagogik, Weiterbildung) widerspiegeln. Mit dem Ausbau der Profilbildung 55 in der empirischen Bildungsforschung hat das Fach aktuelle Entwicklungen innerhalb der Disziplin aufgegriffen und ist in besonderem Maße an Forschungsverbünde anschlussfähig. Mit drei Professuren ist zudem die Eigenständigkeit des Fachs Grundschulpädagogik strukturell abgesichert. Das Fach übernimmt einen gewichtigen Anteil der Lehramtsausbildung, sowohl was das Angebot als auch die (Weiter-)Entwicklung betrifft. Das am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie angesiedelte Zentrum für Lehrerbildung übernimmt die Aufgaben zur Koordination der Fachdidaktiken und bildungswissenschaftlichen Anteile an der Lehramtsausbildung. Die Arbeitsstelle Studien- und Lehrqualität erbringt als Serviceeinrichtung der Freien Universität zentrale Leistungen in den Bereichen Qualitätsentwicklung in der Lehre, Lehrqualifizierung sowie Evaluation von Studium und Lehre (Durchführung von Studierendenbefragungen). Mit dem Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg (ISQ), ein An-Institut der Freien Universität, trägt das Fach auch über die universitären Grenzen hinaus zu einer nachhaltigen Steigerung der Qualität in der gemeinsamen Bildungsregion Berlin-Brandenburg bei. Das ISQ erstellt Evaluationsstudien und anwendungsorientierte Untersuchungen; auf Basis dieser Ergebnisse übernimmt es in Schulen, Schulverwaltungen und der Bildungspolitik Berlins und Brandenburgs eine beratende Funktion. Lehrangebot und -verflechtung Das Fach bietet folgende Studiengänge an: • • • • Mono-Bachelorstudiengang „Erziehungswissenschaft“, Mono-Bachelorstudiengang „Grundschulpädagogik“, Masterstudiengang „Bildungswissenschaft“, Masterstudiengang „Grundschulpädagogik“. Hinzu kommt das Bachelor-Modulpaket „Lehramtsbezogene Berufswissenschaft“ im Umfang von 30 Leistungspunkten, das für alle Lehramtsstudierenden verpflichtend ist. Neben der Ausbildung der Studierenden in den eigenen Studiengängen erbringt das Fach also in hohem Maße Ausbildungsleistungen für die gesamte Lehramtsausbildung an der Freien Universität. Die Studiengänge des Fachs, insbesondere die Grundschulpädagogik, sind bei Studieninteressierten konstant sehr stark nachgefragt. Zusätzlich bietet das Fach Weiterbildungsstudiengänge an: • Masterstudiengang „Demokratiepädagogische Schulentwicklung und soziale Kompetenzen“, • Masterstudiengang „Schulentwicklung und Qualitätssicherung“, • Masterstudiengang „Zukunftsforschung“. 56 Verbundfähigkeit Es ist für das Fach charakteristisch, dass die Drittmittel verstärkt für Einzelprojekte akquiriert werden und weniger für größere Forschungsverbünde. Dennoch weist das Fach eine Vielzahl von Kooperationen auf. Mit seinen zahlreichen Forschungsprojekten zu Themen der Lehr- und Lernbedingungen, frühkindlichen Bildung, Heterogenität, Schulforschung und empirischen Bildungsforschung ist das Fach nicht nur die tragende Disziplin der Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“, sondern auch fachbereichsund universitätsübergreifend vernetzt, insbesondere mit der Psychologie und den Fachdidaktiken der lehramtsausbildenden Disziplinen. Abstimmungen zu erziehungswissenschaftlichen Forschungsverbünden erfolgen fachbereichsintern; ein thematischer Konsens besteht in einem Antrag auf Einrichtung einer Focus Area „Bildungsprozesse und -erträge im Lebensverlauf“. Das Fach hat zudem die Leitung der Koordinierungsstelle für den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsschwerpunkt „Steuerung im Bildungssystem“ inne. Innerhalb dieses Forschungsschwerpunktes wurden und werden kooperative Forschungsprojekte ausgeführt. Kooperationspartner sind das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB), das Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg (ISQ) und die Universität Erlangen-Nürnberg. Auf nationaler Ebene bestehen Beteiligungen an sogenannten Large-Scale-Untersuchungen der Bildungsforschung wie der „National Educational Panel“-Studie (NEPS) und dem „Program for International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC). In diesen Kontexten werden unter anderem Kooperationen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), dem Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Bonn gepflegt. Das Fach verfügt im Rahmen von EU-geförderten Projekten wie dem Projekt „Curriculum & Quality Analysis and Impact Review of European Early Childhood Education and Care“ auch mit zahlreichen europäischen und internationalen Universitäten über enge Kooperationen. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Da das Fach integraler Bestandteil der Lehramtsausbildung ist, muss es obligatorisch an der Humboldt-Universität, Technischen Universität und Freien Universität angeboten werden. Doppelangebote sind aufgrund der Erfordernisse der Lehramtsausbildung unvermeidlich. Dennoch haben die drei Universitäten jeweils Schwerpunkte in Forschung und Lehre (insbesondere bei den Masterstudiengängen) herausgebildet. Während die Technische Universität ihre mit vier Professuren vergleichsweise kleine Erziehungswissenschaft breit auf die Verantwortung in Studiengängen für Lehrämter an beruflichen Schulen ausgerichtet hat und die Humboldt-Universität die Schwerpunkte Berufsbildungsforschung, Unterrichts- und Curriculumforschung sowie Weiterbildungsforschung auch aus einer historisch-vergleichenden Perspektive abdeckt, liegen die Schwerpunkte der Freien Universität im Bereich der empirischen Forschung zu Prozessen des Lebenslangen Lernens (frühkindliche Bildung, Schule, Weiterbildung, Sozialpädagogik, Alternsforschung). Soll-Struktur des Faches Denominationen Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Erziehungswissenschaft Bildungswissenschaft Allgemeine Erziehungswissenschaft Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik/Schulentwicklungsforschung Bildungsforschung unter besonderer Berücksichtigung qualitativer Forschungsmethoden Schulpädagogik/Schul- und Unterrichtsforschung Bildungsforschung unter besonderer Berücksichtigung von Heterogenität und Bildung (zum Beispiel geschlechtsspezifische Disparitäten) Sozialpädagogik unter besonderer Berücksichtigung ihrer Institutionen Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Frühkindliche Bildung und Erziehung Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Weiterbildung und Bildungsmanagement Zukunfts- und Bildungsforschung Grundschulpädagogik Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Sachunterricht Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Deutsch Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Mathematik Gesamt: 14 PSYCHOLOGIE Struktur des Faches Die fachliche Struktur konnte in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Neuberufungen konsolidiert werden. Im Zuge der Neuberufungen und der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge wurden Lehre und Forschung der Psychologie neu konzipiert. Profilgebende Schwerpunkte sind: „Klinische und Gesundheitspsychologie“, „Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie“ sowie „Neurokognitive Psychologie. Die weiteren Professuren der Psychologie mit dem Schwerpunkt „Methoden und Evaluation“, „Entwicklungspsychologie und Klinische Psycholo- gie“, sowie „Psychologische Diagnostik, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie“ sind Kernfächer eines jeden Psychologiestudiengangs und tragen in unterschiedlichen Anteilen zu den Schwerpunkten bei. Die in den anwendungsbezogenen Bereichen der Psychologie angesiedelten Einrichtungen und Zentren dienen nicht nur der Ausbildung, sondern stellen auch wesentliche Entwicklungsmotoren für innovative Forschung dar, wie die Hochschulambulanz für Psychotherapie, Diagnostik und Gesundheitsförderung, das Zentrum für Seelische Gesundheit, das die Ausbildung zur/zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin/en anbietet, oder das Center for Cognitive Neuroscience Berlin, das Grundlagenforschung in der kognitiven und affektiven Neurowissenschaft mit Anwendungsfeldern der außeruniversitären Praxis verbindet sowie die vorhandene technische Infrastruktur in den neurokognitiven Laboren bündelt. Die Neuropsychologische Sprechstunde bietet Diagnostik und Beratung bei Veränderungen in den Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits-, und/oder Gedächtnisfunktionen. Die Beratungseinrichtung „FU Diagnostik“ bietet Beratung zu verschiedenen Themenbereichen an (zum Beispiel Eignungs- und Stressdiagnostik). Der Arbeitsbereich Methoden und Evaluation ist Mitglied der statistischen Beratungseinheit „fu:stat“ und bietet Beratung für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter/innen des Fachs sowie Schulungen für universitäre und außeruniversitäre Wissenschaftler/innen an. Das Fach zeichnet sich insgesamt sowohl durch eine stark ausgeprägte Forschungsaktivität als auch durch eine überdurchschnittliche Erfolgsquote im Bereich von Studium und Lehre aus. Lehrangebot und -verflechtung Das Lehrangebot der Psychologie umfasst einen MonoBachelorstudiengang und ein 30-Leistungspunkte-Modulangebot, einen Masterstudiengang in Psychologie mit den beiden Schwerpunkten „Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie“ sowie „Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie“ sowie einen in englischer Sprache angebotenen Masterstudiengang im Schwerpunktbereich „Neurokognitive Psychologie“ („Social Cognitive and Affective Neurosciences“). In die Lehramtsausbildung ist das Fach durch den Export von Lehrveranstaltungen im Rahmen der lehrkräftebildenden Bachelor- und Masterstudiengänge eingebunden (im Umfang von mindestens 22 Semesterwochenstunden pro Jahr). Dieser Lehrexport wird von der Professur für Lernpsychologie unter besonderer Berücksichtigung von Lernstörungen und Lernbehinderungen getragen, die auch Aspekte von Inklusion in Lehre und Forschung berücksichtigt. Die Nachfrage seitens der Studieninteressierten ist seit Jahren konstant sehr hoch. Das Fach weist eine geringe 57 Schwundquote auf, zudem eine sehr hohe Quote an Absolventen/innen, insbesondere innerhalb der Regelstudienzeit. Die Anzahl der Absolventen/innen entspricht annähernd der Anzahl der Studienanfänger/innen. Verbundfähigkeit Die Psychologie konnte in den vergangenen Jahren ihre interne, externe und internationale Vernetzung deutlich ausbauen. Im Kontext des 2014 ausgelaufenen Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ wurde die interne Vernetzung, insbesondere mit den Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, dem Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie der Charité - Universitätsmedizin, gestärkt. Aktuell hat die Psychologie die Sprecherschaft der Focus Area „Disease in Human Aging: Dynamics at the Level of Molecules, Individuals and Society“ inne und ist damit auch im Rahmen der Wissensallianz „Gesundheit und Lebensqualität“ interdisziplinär sehr breit vernetzt. Die Kooperationen reichen von Betriebswirtschaftslehre, Japanologie, Vergleichende Ethik, Ethnologie, Rechtswissenschaft bis zu Chemie, Mathematik und Humanmedizin (Charité). Die Psychologie ist an zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Forschungsverbünden beteiligt. In der Graduiertenförderung ist sie an dem Graduiertenkolleg „Multimorbidität im Alter“, der International Max Planck Research School „LIFE“, der Berlin School of Mind and Brain sowie dem PhD-Programm des Bernstein Center for Computational Neuroscience Berlin beteiligt. Mit dem Teilprojekt „Kontexteinflüsse auf die Risikowahrnehmung bei Investitionsentscheidungen“ ist das Fach nicht nur am Sonderforschungsbereich 649 „Ökonomisches Risiko“ (Sprecherschaft: Humboldt-Universität) beteiligt, sondern leistet auch einen Beitrag zur Wissensallianz „Un-Sicherheit“. Eine Initiative für die Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs unter Sprecherschaft der Psychologie im Bereich der interdisziplinären Entscheidungsforschung befindet sich im Begutachtungsprozess (Sonderforschungsbereich-Initiative 1221 „Entscheidungsfindung – Inferenz, Präferenz und Soziale Kontingenzen“). An dieser Initiative ist der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft beteiligt sowie das Max-PlanckInstitut für Bildungsforschung, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, die Charité - Universitätsmedizin Berlin, die Technische Universität Berlin und das Bernstein Center for Computational Neuroscience. Für die Wissensallianz „Un-Sicherheit“ stellen zudem die zahlreichen Forschungsprojekte des Fachs zu Themen der Gewalt- und Mobbingprävention einen wichtigen Beitrag dar. Über Forschungsprojekte im Bereich der Psychotherapieforschung sowie translationaler Forschungsprojekte mit Neurologie und Psychiatrie der Charité ist das Fach zusätzlich mit der Wissensallianz „Biomedizinische Grundlagen“ verknüpft (zum Beispiel Dahlem International Network University Independent Junior Research Group „Neurobiologische Mechanismen psychotherapeutischer Interventionen“; „PREFER | Personale Ressourcen von älteren Menschen 58 mit Mehrfacherkrankungen: Stärkung effektiven Gesundheitsverhaltens“). Mit der Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“ ist die Psychologie mit Forschungsprojekten zu Lernprozessen vernetzt, zum Beispiel „Genetische und neurokognitive Einflussfaktoren der Lesefertigkeit“ (Forschungsverbünde des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in der empirischen Bildungsforschung). Darüber hinaus unterhält der Wissenschaftsbereich Psychologie, auch in Form von gemeinsamen Berufungen und Nachwuchsgruppen, zahlreiche weitere Kooperationen mit außeruniversitären Partnern, zum Beispiel mit dem MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung, dem Max-PlanckInstitut für Evolutionäre Anthropologie, dem Max-PlanckInstitut für Kognitions- und Neurowissenschaften, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Deutschen Zentrum für Altersfragen. Das Fach Psychologie kooperiert in Forschung und Lehre mit internationalen Partnern und ist an mehreren größeren internationalen Projektverbünden beteiligt. Hierzu zählen zum einen EU-Forschungsverbünde (unter anderem im Rahmen der EU-Programme FP7, DAPHNE), zum anderen diverse internationale Projekte, die zum Beispiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Volkswagen-Stiftung oder der Jacobs Foundation mitfinanziert werden und wurden wie das Projekt „E-Read: Lesen im Zeitalter der Digitalisierung“. Zudem ist die Psychologie an der International Max Planck Research School „LIFE“ beteiligt und kooperiert beispielsweise im Kontext institutionalisierter Forschungsnetzwerke wie der COST Aktion IS0801 „Cyberbullying: coping with negative and enhancing positive uses of new technologies in relationships in educational settings“ der Europäischen Union mit zahlreichen internationalen Universitäten. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Ein Studium der Psychologie wird in der Region neben der Freien Universität auch von der Humboldt Universität und der Universität Potsdam angeboten. Die Technische Universität bietet kein grundständiges Lehrangebot, sondern einen ingenieurspsychologischen Masterstudiengang an. Auf Master-Ebene ist an den jeweiligen Universitäten eine deutliche Profilbildung erfolgt. Profilgebend für die Psychologie an der Freien Universität sind insbesondere vier Professuren aus der Soll-Struktur des Faches, die die Schwerpunkte des Wissenschaftsbereichs zeigen und in dieser Form nicht an den Nachbaruniversitäten vorhanden sind: • Gesundheitspsychologie, • Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, • Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft, • Allgemeine und Neuropsychologie. Soll-Struktur des Faches Denominationen Psychologie Allgemeine und Neurokognitive Psychologie Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie Psychologie mit dem Schwerpunkt Methoden und Evaluation Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaft Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie Gesundheitspsychologie Psychologische Diagnostik, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie Klinische Psychologie und Psychotherapie Gesamt: 9 POLITIKWISSENSCHAFT Struktur des Faches Die Politikwissenschaft wird an der Freien Universität in ihrer disziplinären Breite und Tiefe abgebildet und bietet so ein differenziertes und umfassendes Angebot in Lehre und Forschung. Inhalte, zu denen geforscht und gelehrt wird, sind: Grundlagenforschung im Bereich Theorie und Ideengeschichte, politische Soziologie, politische Ökonomie, rechtliche, kulturelle und historische Grundlagen, System der Bundesrepublik Deutschland, vergleichende Policy- und Genderforschung, internationale Beziehungen, europäische Integration, Regionalstudien, Umweltforschung sowie Friedens- und Konfliktforschung stellen die Inhalte dar, zu denen geforscht und gelehrt wird. Bezeichnend für die Politikwissenschaft ist die Ausrichtung auf interdisziplinäre Forschung. Die große Bandbreite der Themen, die durch das Fach vertreten werden, erlaubt zudem Kooperationen mit Fächern außerhalb der Sozial- oder Geisteswissenschaften. So bestehen natürliche Anknüpfungspunkte zur Rechtswissenschaft und zur Wirtschaftswissenschaft, darüber hinaus aber auch Verbindungen zur Medizin und zu den Naturwissenschaften. Lehrangebot und -verflechtung Die politikwissenschaftlichen Studiengänge an der Freien Universität erfreuen sich sehr großer Nachfrage. Grundlegend dafür sind die Abbildung der disziplinären Vielfalt in den Bachelorstudiengängen sowie die Spezialisierungsmöglichkeiten auf Masterniveau. Für das grundlegende Studium der Politikwissenschaft gibt es ein Mono-Bachelorprogramm und ein Modulangebot im Umfang von 60 Leistungspunkten für den Kombi-Bachelor. Als Lehramtsoption wird der Studiengang „Politische Bildung“ entweder als Kernfach (90 Leistungspunkte) oder als Modul mit 60 Leistungspunkten angeboten. Auf Masterniveau steht eine Vielzahl von Studiengängen mit inhaltlicher oder regionaler Spezialisierung zur Verfügung. Neben dem facheigenen Studiengang der Politikwissenschaft wird der bilinguale Master „Internationale Beziehungen“ (120 Leistungspunkte) gemeinsam mit der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam konsekutiv angeboten. Er kann mit den Schwerpunkten „Globale Herausforderungen“ oder „EU-Studien“ studiert werden. Zudem kann das Programm als Deutsch-Russischer Doppel-Master „Internationale Beziehungen“ im Zuge einer internationalen Kooperation mit dem Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) absolviert werden. Der konsekutive Master „Environmental Policy and Planning“ verbindet das Forschungszentrum für Umweltpolitik der Politikwissenschaft mit der Ethnologie und wird in Kooperation mit dem Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität Berlin angeboten. Zur Tradition des Fachbereichs gehört das Angebot deutsch-französischer Studiengänge, in Kooperation mit anerkannten französischen Hochschulen. Es handelt sich um folgende Double-Degree-Studiengänge, die von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert werden: • „Politikwissenschaft – Sciences Sociales“, vierjähriger Bachelorstudiengang, verbindet ein dreisprachiges sozialwissenschaftliches Studium an der Sciences Po mit einer Spezialisierung in der Politikwissenschaft an der Freien Universität. • „Politikwissenschaft – Affaires Internationales/Affaires Européennes“, konsekutiver Doppelmasterstudiengang mit Sciences Po. In Paris spezialisieren sich die Studierenden auf Internationale Beziehungen oder Europastudien. In Berlin erfolgt eine Vertiefung in der Politikwissenschaft. Das Studium verbindet anwendungs- und forschungsorientierte Komponenten und zielt neben den fachlichen Kenntnissen auf den Ausbau der interkulturellen Kompetenz. • „Public Policy & Managemnet“, Doppelmasterstudiengang mit der Ecole des Hautes Etudes Commerciales (HEC). Das erste Jahr in Frankreich dient der Ausbildung im Bereich des Managements. Im zweiten Jahr folgt ein Studium der Verwaltungs- und Politikwissenschaft in Berlin. Zudem besteht ein breites, auf die berufliche Praxis zielendes, weiterbildendes Masterangebot: • „Europawissenschaften“, Aufbaustudiengang in Kooperation mit der Humboldt-Universität und der Technischen Universität Berlin. Das Programm zielt auf die praktische und interdisziplinäre Vermittlung von Wissen über die EU als Rechts-, Wirtschafts- und politische Gemeinschaft. 59 • „International Relations Online“; Mid-Career-Angebot, das sich durch seine Flexibilität und Internationalität auszeichnet. Das Blended-Learning-Programm gewährleistet, dass Studierende und Lehrende aus allen Teilen der Welt eingebunden werden können. • „Politik und deutsche Nachkriegsgeschichte“ zielt besonders auf die Berufsgruppen der Lehrer/innen und Journalisten/innen. Über die vielfältigen Kooperationspartner und thematischen Überschneidungen spielt das Fach eine entscheidende Rolle in den fachnahen Wissensallianzen „Un-Sicherheit“, „Mensch-Umwelt-Interaktion“ und „Transregionale Beziehungen“ sowie in den Wissensallianzen „Bildungsprozesse und -erträge“ (über die Didaktik) und „Gesundheit und Lebensqualität“ (über die Focus Area „DynAge“ und die BSIO). Die vielfältigen Kooperationen der Politikwissenschaft in der Lehre ermöglichen ein interdisziplinäres Studium unter effizienter Nutzung wissenschaftlicher Ressourcen sowohl innerhalb der Freien Universität, als auch in der Region Berlin-Brandenburg. Hervorzuheben sind die diversen Angebote in Kooperation mit der Humboldt-Universität und der Technischen Universität in Berlin, wodurch der Studienstandort Berlin in seiner Gänze gestärkt wird. Das Profil der Politikwissenschaft an der Freien Universität korrespondiert mit den Schwerpunktabsprachen in der Region: Internationale und transnationale Beziehungen werden in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung abgedeckt, vergleichende und internationale Umwelt- und Energiepolitik gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin. Die Humboldt-Universität fokussiert ihre Politikwissenschaft auf vergleichende Systeme. Das Lehrangebot der Humboldt-Universität verbindet zudem die Fächer Soziologie und Politikwissenschaft in einem gemeinsamen Bachelor-/Masterangebot „Sozialwissenschaften“. An der Universität Potsdam bestehen zwei Bachelorstudiengänge, in denen Politik mit Wirtschafts- beziehungsweise Verwaltungswissenschaft kombiniert werden. Darüber hinaus werden ein Politikwissenschaftsmaster und Masterprogramme mit dem Schwerpunkt auf internationalen Beziehungen und Verwaltungswissenschaft angeboten. Verbundfähigkeit Durch den Querschnittscharakter vieler politikwissenschaftlicher Themen entstehen natürliche Verbindungen zu den Fächern innerhalb des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften sowie zu anderen Fachbereichen. Über die drei Zentralinstitute sowie das Center for Area Studies bestehen vielfältige Schnittmengen mit den Regionalstudien an den Fachbereichen Philosophie und Geisteswissenschaften und Geschichts- und Kulturwissenschaften. Besonders eng ist die Verknüpfung mit der Islamwissenschaft über die Graduate School Muslim Cultures and Societies. Es bestehen zudem Kooperationen in einer Reihe weiterer interdisziplinärer Graduiertenschulen und Forschungsgruppen, wie der Berlin Graduate School of Transnational Studies“ (BTS), der Graduate School East Asian Studies (GEAS), die Graduate School Muslim Cultures and Societies, der Berlin Integrated School for Oncology (BSIO) und dem Internationalen Graduiertenkolleg „Human Rights under Pressure“. Letztere besteht in Kooperation mit der Hebrew University of Jerusalem. Die BSIO ist eine Zusammenarbeit der Freien Universität mit der Humboldt-Universität, der Charité - Universitätsmedizin, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, dem Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie und der Hertie School of Governance. Das Fach ist hier über den Bereich Umweltpolitik angebunden. Die Lehramtsausbildung im Fach ist über das Zentrum für Lehrerbildung mit den anderen Didaktiken der lehramtsbildenden Fächer der Freien Universität vernetzt. Die Politikwissenschaft ist federführend in dem Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ und der Kolleg-Forschergruppe „Transformative Power of Europe“. 60 Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Durch die beschriebene Breite des Fachs Politikwissenschaft, Absprachen über Schwerpunkte der Universitäten in der Region und das gleichbleibend große Interesse an dem Fach ist dieses breit gefächerte Angebot in der Region Berlin-Brandenburg ein großer Gewinn. Soll-Struktur des Faches Denominationen Politikwissenschaft Grundlagen der Politik Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie und Philosophie Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politik und Recht Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender und Vielfalt Methoden empirischer Sozialforschung (Doppelmitgliedschaft Politikwissenschaft und Soziologie) Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialkunde und Politikdidaktik Bundesrepublik Deutschland und Vergleich Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politisches System der Bundesrepublik Deutschland Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland Vergleichende Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Deutschland und Frankreich Vergleichende Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Klimapolitik Vergleichende Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung Internationale Politik Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Politische Ökonomie Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Integration Regionalstudien Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Maghreb, Mashreq und Golf Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Systeme Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Russland (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa) Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Lateinamerika (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika) Gesamt: 16,5 SOZIOLOGIE Struktur des Faches Der Vergleich der deutschen Gesellschaft mit anderen europäischen Gesellschaften, die Analyse von Globalisierungsprozessen und der Vergleich sowie die Verflechtungen Europas mit anderen Regionen der Welt, vor allem mit Entwicklungen in Latein- und Nordamerika, bilden die Schwerpunkte des Fachs Soziologie an der Freien Universität. Diese Forschungs- und Lehragenda wird in enger inhaltlicher und personeller Zusammenarbeit mit Instituten an der Freien Universität und in der Region umgesetzt. Dazu gehören besonders die Zentralinstitute Osteuropa-Institut, Lateinamerika-Institut und John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität, zudem das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW). Durch diese vielfältigen Partnerschaften ergibt sich insbesondere für die Lehre die Möglichkeit eines breiten und forschungsorientierten Angebots, das von der personellen Struktur des Instituts für Soziologie allein nicht zu leisten wäre. Durch die vielen Forschungsprojekte der Freien Universität und ihrer Partner bietet sich den Studierenden die hervorragende Möglichkeit der Verbindung von Lehre und Forschung und somit eines guten Einstiegs in eine akademische Karriere. Lehrangebot und -verflechtung Ein Studium der Soziologie wird an der Freien Universität nur auf Masterniveau im Studiengang „Soziologie – Europäische Gesellschaften“ angeboten. Vier Merkmale sind für den Studiengang konstitutiv: • Während sich die Soziologie meist auf die Analyse einer nationalen Gesellschaft konzentriert, steht die vergleichende Analyse verschiedener europäischer Gesellschaften (unter anderem auch die Kontrastierung zwischen den Mitgliedern der EU und den europäischen Nachfolgestaaten der UdSSR außerhalb der EU) im Mittelpunkt des Studiengangs. • Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa mit anderen Weltregionen (vor allem Latein- und Nordamerika) verglichen und die Folgen der Globalisierung für Europa untersucht. • Die Inhalte des forschungsorientierten Masterprogramms werden anhand von aktuellen Forschungsfragen und mit einem entsprechenden Fachwissen vermittelt. Im Zentrum stehen zudem die Vermittlung methodischanalytischer Kompetenzen und die selbstständige Anwendung von Forschungsmethoden. • Der Studiengang kann auf Englisch oder Deutsch studiert werden. Entsprechend ist der Anteil ausländischer Studierender relativ hoch. Das Lehrprogramm wird vom Institut für Soziologie zusammen mit den drei regionalwissenschaftlichen Zentralinstituten angeboten. Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Berlin, unter anderem mit dem WZB und dem DIW. Diese Lehrkooperationen sind über S-Professuren fest institutionalisiert. Die enge Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Einrichtungen führt u.a. auch dazu, dass viele Studierende (meist als studentische Hilfskraft) unmittelbar in Forschungsprojekte eingebunden sind. Verbundfähigkeit Die Soziologie ist eng mit den drei Zentralinstituten der Freien Universität vernetzt. Zusätzlich bestehen innerhalb des Fachbereichs Kooperationen mit der Politikwissenschaft und der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Im Kontext des früheren Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ und dem Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies“ existieren Kooperationsbeziehungen zur Ethnologie und den Fachbereichen Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie Erziehungswissenschaft und Psychologie. Regional ist die Soziologie hervorragend vernetzt. Sie kooperiert mit der Humboldt-Universität in der dort angesiedelten Berlin Graduate School of Social Sciences. Außerdem verfügt das Fach über exzellente Verbindungen zu in Berlin ansässigen Forschungseinrichtungen, etwa zum WZB und zum DIW sowie zur Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Innerhalb Deutschlands und des deutschsprachigen Raums bestehen vielfältige Kooperationen mit den Soziologien anderer Universitäten. Dazu gehört die enge Kooperation innerhalb einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 61 geförderten Forschergruppe zum Thema „Horizontale Europäisierung“ und die Beteiligung am Nationalen Bildungspanel; an beiden Projekten partizipieren verschiedene deutsche Universitäten. International liegt der Fokus der Zusammenarbeit auf Lateinamerika, Osteuropa und Nordamerika. Vertreter/innen des Fachs sind zum einen über das Zentralinstitut Lateinamerika-Institut an internationale Forschungsprojekte angebunden. Dazu gehören zum Beispiel „Carbiocial – Carbon-optimized Land Management Strategies for Southern Amazonia“, „desiguALdades.net – International Research Network on Interdependent Inequalities in Latin America“ und das Internationale Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen. Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung“. Diese Verbundprojekte werden in enger Kooperation mit deutschen sowie ausländischen Universitäten und Forschungseinrichtungen geführt (unter anderem mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Potsdam, der Georg-August-Universität Göttingen, dem German Institute of Global and Area Studies, der Columbia University, der Universidade de São Paulo, der Universidad Nacional Autónoma de México). Mehrere Vertreter/innen des Faches sind zudem an der Antragstellung des Internationalen Graduiertenkollegs „Informality and Institutions. A Russian-German Comparative Perspective“ beteiligt, die unter Federführung der Soziologie am Osteuropa-Institut erfolgt. Partner des Projektes ist die Nationale Forschungsuniversität Higher School of Economics (HSE) in Moskau sowie Vertreter/innen aus dem WZB, dem DIW, der Humboldt-Universität und anderen Universitäten der Region Berlin-Brandenburg. Im Kontext dieser Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren der Studierenden- und Dozierendenaustausch auf der Basis einer Kooperationsvereinbarung mit der Higher School of Economics verstärkt. Über das Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien ist die Soziologie unter anderem an der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Graduate School of North American Studies (GSNAS) beteiligt. Die Soziologie spielt durch ihre transregionale und komparatistische Ausrichtung eine große Rolle für die Wissensallianz „Transregionale Beziehungen“. Besonders innerhalb der Lateinamerikaforschung besteht zudem die enge Beziehung zu der Wissensallianz „Mensch-Umwelt-Interaktion“. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Ein grundständiges Studium der Soziologie ist in der Region an der Universität Potsdam, der Technischen Universität Berlin – allerdings mit technikwissenschaftlicher Ausprägung – und an der Humboldt-Universität in Form des Bachelorstudiengangs „Sozialwissenschaften“ in Kombination mit Politikwissenschaft möglich. Alle Universitäten bieten zudem passende konsekutive Masterprogramme an. Vor dem Hintergrund dieses Angebots in der Region wurde 62 im Strukturplanungsprozess 2004 entschieden, neben dem nun eingerichteten internationalen Masterprogramm kein eigenes Bachelorprogramm in der Soziologie aufzulegen. Auf der Ebene der Forschung arbeiten Soziologen/innen der Freien Universität im Rahmen von Verbundprojekten mit Kollegen/innen der Universität Potsdam, der Humboldt-Universität, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung sowie des Ibero-Amerikanischen Instituts zusammen. Auch wissenschaftliche Veranstaltungen werden in Kooperation mit den genannten Institutionen organisiert. Soll-Struktur des Faches Denominationen Soziologie Soziologie Makrosoziologie Methoden empirischer Sozialforschung (Doppelmitgliedschaft Politikwissenschaft und Soziologie) Zentralinstitute Soziologie Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Soziologie Osteuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Soziologie Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika) Gesamt: 4,5 PUBLIZISTIK- UND KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Struktur des Faches Gegenstand der Forschung der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sind Kommunikationsprozesse in der Gegenwartsgesellschaft, moderne Öffentlichkeiten und politische Kommunikation. Daraus ergeben sich einerseits Bezüge zur Forschung in den anderen Fächern des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, insbesondere zur Soziologie und Politikwissenschaft, aber auch zur Ethnologie. Andererseits schließt die Forschung in der Kommunikationswissenschaft unmittelbar an Problemlagen der politischen Kommunikationspraxis am Standort der Hauptstadt Berlin an. Hier hebt sich das Fach deutlich von anderen kommunikationswissenschaftlichen Instituten in Deutschland ab. Die Arbeitsbereiche innerhalb des Fachs erforschen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven die Bedingungen, Strukturen, Prozesse, Inhalte und Wirkungen von medialer Kommunikation. Der Arbeitsstelle Kommunikati- onspolitik/Medienökonomie angegliedert ist das Internationale Journalisten/innen-Kolleg, an dem sich Journalisten/ innen sowie Kommunikationswissenschaftler/innen aus aller Welt weiterbilden. Medien und die öffentliche Kommunikation sind in besonderem Maße von verschiedenen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen – insbesondere Globalisierung, Digitalisierung, Ökonomisierung – betroffen. Diesen Prozessen stellt sich das Fach mit interdisziplinären und international vernetzten Forschungsprojekten und Lehrangeboten. Lehrangebot und -verflechtung Das Fach lässt sich an der Freien Universität in dem Bachelorstudiengang „Publizistik- und Kommunikationswissenschaft“ (PuK) studieren. Dieser wird als Kernfach mit 90 Leistungspunkten oder als Modul im Umfang von 60 Leistungspunkten angeboten. Daneben besteht in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin ein gemeinsamer Bacheolor-of-Science-Studiengang „Medieninformatik“ Lehranteil des Instituts circa 40 Leistungspunkte). In diesem Studiengang werden regionale Ressourcen, besonders die technische Ausstattung und Expertise an der Technischen Universität Berlin, gepaart mit der analytisch-sozialwissenschaftlichen Forschungskompetenz an der Freien Universität, sinnvoll genutzt und die thematische Verbindung von Medien, Kommunikation und Technik hervorgehoben. Durch Kooperationsvereinbarungen, zum Beispiel mit der UBC Vancouver, werden der Studierendenaustausch und das englischsprachige Lehrangebot in den Bachelorstudiengängen schrittweise gestärkt. Auf dem eigenen Bachelormodulangebot baut der konsekutive und forschungsorientierte Masterstudiengang „Medien und Politische Kommunikation“ auf. Dem internationalen Charakter der Medienlandschaft folgend wird dieser teilweise auf Englisch angeboten. Das Programm erfreut sich großer Nachfrage. Zur stärkeren Fokussierung des Masterprogramms ist zunächst eine Erweiterung des Angebots um einen forschungsorientierten Masterstudiengang „Publizistik- und Kommunikationswissenschaft“ geplant. Eine weitere Differenzierung (unter anderem um einen Studiengang „Wissenschaft, Öffentlichkeit und Gesellschaft“) ist in Planung. Die große Zahl an Bewerber/innen um Masterstudienplätze soll so auf mehrere klar profilierte Programme verteilt werden. Im Rahmen der Erweiterung des Studienangebots ist auch ein Austausch von Modulen mit Masterstudiengängen der Politikwissenschaft und Soziologie in Vorbereitung. Der englischsprachige Doppelmasterstudiengang „Global Communication and International Journalism“ wird in Kooperation mit der School of Journalism and Mass Communications der Staatlichen Universität Sankt Petersburg angeboten. In Vorbereitung befindet sich ein Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft auf Einrichtung eines Graduiertenkollegs zum Thema „Dissonante Öffentlichkeit“, bei dem mit Partner/innen am Fachbereich sowie internationalen Wissenschaftler/innen kooperiert wird. Verbundfähigkeit Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft ist mit den Fachbereichen Geschichts- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Geisteswissenschaften sowie den Wirtschaftswissenschaften aufgrund ihres Charakters als Querschnittsfach mit vielfältigen Anknüpfungspunkten vernetzt. Zudem bestehen enge Verknüpfungen mit der Informatik und dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität. Das Fach ist darüber hinaus am Interdisziplinären Zentrum „Geschlechterforschung“ und am Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies“ beteiligt. Mitglieder des Instituts sind an der Beantragung weiterer kooperativer Projekte (Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG) beteiligt. Über die Freie Universität hinaus kooperiert das Fach in einer Vielzahl von Forschungsverbünden und Graduiertenschulen. So trägt es mit zwei Teilprojekten zu der DFGForschergruppe „Politische Kommunikation in der OnlineWelt“ mit Mitgliedern aus Deutschland und der Schweiz bei und ist Mitglied der Graduiertenschule Berlin Graduate School for Transnational Studies, gemeinsam mit der Hertie School of Governance und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Mit dem WZB wird eine Zusammenarbeit im Rahmen einer S-Professur „Internetpolitik“ initiiert. Das Institut ist darüber hinaus zentraler Partner in der Arbeitsgruppe zur Gründung eines Bundesinstituts für Digitalisierung und Gesellschaft, die alle Berliner Universitäten und weitere Partner wie Fraunhofer FOKUS, WZB und die Technologiestiftung Berlin vereint. In der regionalen Kooperation im Bereich Internet und Digitalisierung liegt großes Potenzial für weitere Profilierung und Kooperationen. National und international bestehen Kooperationen mit einer großen Anzahl von Instituten und Forschungseinrichtungen. Das Fach unterhält Partnerschaften über den Wissenschaftler/innen- und Studierendenaustausch sowie Forschungskooperationen mit den Universitäten Jerusalem, Melbourne, Washington, Sankt Petersburg, Vancouver, zudem Kooperationen durch gemeinsame Projekte und Publikationen mit Fachkollegen an allen maßgeblichen deutschen und schweizerischen kommunikationswissenschaftlichen Instituten. Die inhaltliche Ausrichtung der Lehre und Forschung der Publizistik verknüpft diese eng mit den Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“. 63 Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die empirisch-sozialwissenschaftliche Ausrichtung der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität macht sie zu einem Solitär in der Region. An keiner weiteren Hochschule in Berlin-Brandenburg wird das Fach in dieser Form angeboten. Fächer mit Medienbezug an den anderen Berliner Universitäten nehmen deutlich andere Perspektiven ein, etwa theoretisch-geisteswissenschaftliche oder technikbezogene. Durch dieses Alleinstellungsmerkmal ist eine dauerhaft hohe Studierendennachfrage garantiert, während gleichzeitig keine direkte Konkurrenz zu den anderen Universitäten besteht. Durch den gemeinsamen Studiengang mit der Technischen Universität Berlin „Medieninformatik“ wird unter Ausnutzung der bestehenden Ressourcen die Möglichkeit geboten, in einem besonderen Querschnittsbereich zu studieren. Soll-Struktur Denominationen Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediennutzung Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kommunikationspolitik und Medienökonomie Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienanalyse und Forschungsmethoden Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Journalistik Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Organisationskommunikation Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Wissenskommunikation und Wissenschaftsjournalismus Gesamt: 8 ETHNOLOGIE Struktur des Faches Die thematischen Schwerpunkte des Faches an der Freien Universität – Psychologische Ethnologie, Medizin- und Religionsethnologie, Medien- und Umweltethnologie – entsprechen den zurzeit international stark diskutierten Themen. Sie werden sowohl im Hinblick auf lokale Dynamiken als auch in ihrer Verflechtung mit Globalisierungsund Migrationsprozessen untersucht. Deutschlandweit ist die Ethnologie an der Freien Universität hier führend und erfährt großes internationales Interesse in den Bereichen Lehre und Forschung, was sich in hohen Studienbewerber/ innenzahlen sowie zahlreichen Kooperationsanfragen aus dem In- und Ausland niederschlägt. 64 Innerhalb der Freien Universität Berlin schließen die Themen der Ethnologie an die interdisziplinäre Emotionsforschung, die Institutionenforschung, Global and Area Studies, die Umweltforschung und die Medienforschung an. Die Ethnologie speist ihre Expertise somit in eine große Anzahl von Wissensallianzen ein. Durch die Emotions-, Medien- und Religionsforschung besteht die Anbindung an die Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“, die Institutionenforschung findet sich in der Allianz „Un-Sicherheit“. Anteil an den Wissensallianzen „Mensch-UmweltInteraktion“ und „Transregionale Beziehungen“ haben die Umweltforschung, Forschungen zur Globalisierung von Gesundheit und die Area Studies zu Südostasien und zum östlichen und südlichen Afrika. Lehrangebot und -verflechtung Die Ethnologie an der Freien Universität ist theoretisch und methodisch an der internationalen „Social und Cultural Anthropology“ orientiert. Auf Bachelorniveau bietet sie ein Modulangebot „Sozial- und Kulturanthropologie“ für den Kombi-Bachelor als Kernfach mit 90 Leistungspunkten und als wählbares Modul im Umfang von 60 Leistungspunkten. Daran schließt ein gleichnamiges Masterprogramm an. Die Module des Bachelorstudiengangs wurden in Zusammenarbeit mit der Kulturanthropologie, der Altamerikanistik und dem Zentralinstitut Lateinamerika entwickelt. So ist ein kohärent strukturiertes Angebot entstanden, das bestehende Ressourcen sinnvoll nutzt. Das konsekutive Masterprogramm ist deutschlandweit das größte seiner Art und ist aufgrund seiner engen Verzahnung zwischen den Profilbereichen der Lehre mit den Forschungsschwerpunkten des Instituts stark nachgefragt. Wissenschaftstheoretisch knüpft es an die sozial- und kulturwissenschaftliche Tradition des Fachs an und legt einen regionalen Fokus auf Asien und Afrika. Zusätzlich bietet die Ethnologie den weiterbildenden englischsprachigen Masterstudiengang „Visual and Media Anthropology“ an, der auf Praktiker/innen im internationalen Feld abzielt. Der gebührenpflichtige Studiengang läuft sehr erfolgreich. Eine Verflechtung der Lehre am Fachbereich besteht über die gemeinsame Beteiligung an den Graduiertenschulen „Muslim Cultures and Societies“ und „East Asian Studies“. Verbundfähigkeit Innerhalb des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften ist die Ethnologie auf mehreren Ebenen über die Lehre, Projekte, Publikationen und gemeinsame Drittmittelanträge mit den anderen Fächern vernetzt. An der Freien Universität bestehen direkte Beziehungen der Ethnologie besonders mit den kultur-und geisteswissenschaftlichen Fachbereichen sowie der Erziehungswis- senschaft und der Psychologie. Unter anderem über die Lehre und die Forschung in der Kulturanthropologie und Altamerikanistik besteht die Verbindung zum Zentralinstitut Lateinamerika. Aber auch mit der Charité - Universitätsmedizin besteht über die Focus Area „DynAge“ eine Kooperation. Weiterhin ist die Ethnologie stark in die Forschungsaktivitäten des Center for Area Studies eingebunden und an den Graduiertenschulen „Muslim Cultures and Societies“ und „East Asian Studies“ beteiligt. Die hohe Verbundfähigkeit des Faches spiegelt sich auch in der Beteiligung am Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies“ wider. Dieser Sonderforschungsbereich, dessen Sprecherschaft innerhalb der Freien Universität die Ethnologie innehat, vereint elf Disziplinen aus drei Fachbereichen der Freien Universität (Politik- und Sozialwissenschaften, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Geisteswissenschaften) sowie aus der Technischen Universität Berlin. In der Region nutzt das Fach Ethnologie die Anknüpfungspunkte zum Zentrum Moderner Orient, der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität und dem Ethnologischen Museum. Mit der Universität Potsdam ist das Fach über das Institute of Climate Impact Research und mit der Technischen Universität Berlin über das Fachgebiet AudioKommunikation verbunden. Es bestehen über EU-Projekte und weitere Projekte Kooperationen mit internationalen Partnern: University College London; School of Oriental and African Studies; Hebrew University of Jerusalem/School of Social Work and Social Welfare; Indian Institute of Technology Delhi; Center for History and Political Science/Sanata Dharma University Jogyakarta, Indonesien; University of the Witwatersrand; American University Cairo. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg In ihrer besonderen Ausprägung und Schwerpunktsetzung ist die Ethnologie an der Freien Universität einzigartig in der Region und hat als Fach ein klares Alleinstellungsmerkmal. Die Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität geht auf eine andere, stärker historisch ausgerichtete Fachtradition (Volkskunde) zurück. Sie legt den Schwerpunkt regional auf Europa und bietet Module für den Bachelor mit 90 und 60 Leistungspunkten und einen Masterstudiengang an. Soll-Struktur des Faches Denominationen Ethnologie Sozial- und Kulturanthropologie mit den Schwerpunkten Psychologische Anthropologie und Gesellschaften Süd-/Südostasiens Sozial- und Kulturanthropologie mit den Schwerpunkten Medizin und Religion und Gesellschaften des östlichen und südlichen Afrikas Gesamt: 2 GESCHICHTSWISSENSCHAFT Struktur des Faches Die Erforschung der Geschichte erfolgt an der Freien Universität in ihrer gesamten Breite. Das Fach ist in allen Epochen von der griechischen Antike bis hin zur Zeitgeschichte in fünf Fachgebieten vertreten: Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit, Neueste Geschichte/19. bis 21. Jahrhundert und Didaktik der Geschichte. Die angebotenen Studiengänge (Bachelor und Master) orientieren sich in ihrer Struktur an diesen Fachgebieten. Die Trennlinien zwischen den Epochen werden nicht als Brüche verstanden. Stattdessen richtet sich der Blick auf Kontinuitäten und langfristige Wandlungsprozesse. Die Geschichtswissenschaft der Freien Universität zeichnet sich dadurch aus, dass sie in verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen das Fach in seiner gesamten Vielfalt vertreten kann und gleichzeitig attraktive Spezialisierungen in den Fachgebieten und, dank der Professuren mit Doppelmitgliedschaft in den Zentralinstituten, nach Regionen ermöglicht. Trotz einer im Vergleich zum Institut für Geschichte an der Humboldt-Universität deutlich geringeren Ausstattung mit Soll-Stellen-Professuren hat das Fach eine führende Stellung innerhalb der Disziplin behaupten und ausbauen können. Dazu tragen wissenschaftliche Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Ansätzen und Arbeitsprofilen bei. Neben der Verbund- und Projektforschung besteht eine besondere Stärke in der Publikationsleistung. Bei aller Spannweite der methodischen Ansätze ist es ein übergreifendes Merkmal der Geschichtswissenschaft an der Freien Universität, Katalysator und Forum für innovative Fragestellungen zu sein und die theoretische Reflexion systematisch in den Forschungsprozess einzubeziehen. So ist das Fach ein „Hub“ für nationale und globale Publikationskulturen, zum Beispiel hinsichtlich der Herausgeberschaft bei führenden fachwissenschaftlichen Buchreihen und Zeitschriften; Letzteres im Bereich der Neuesten Geschichte insbesondere durch die Ansiedlung der Zeitschrift „Geschichte und Gesellschaft“ an der Freien Universität (mit derzeit sechs Historiker/innen der Freien Universität im Herausgebergremium). Die große Anzahl von Alexander-von-Humboldt-Fellows, die das Institut seit Langem kontinuierlich anwerben kann, unterstreicht die internationale Ausstrahlung der Geschichtswissenschaft an der Freien Universität, sowohl hinsichtlich ihrer Verbundschwerpunkte als auch der Leistung einzelner Wissenschaftler/innen. Lehrangebot und -verflechtung Im Fach Geschichte umfasst das Studienangebot einen grundständigen Bachelorstudiengang „Geschichte“ als Kernfachstudium (90 Leistungspunkte) oder als Modulangebote im Umfang von 60 und 30 Leistungspunkten für den KombiBachelor. Zudem gibt es ein lehramtsbezogenes Modulangebot im Umfang von 90 und 60 Leistungspunkten. 65 Diesem schließt sich der konsekutive Lehramtsmaster an, der im Umfang von 120 Leistungspunkten studierbar ist. Außerdem bringt die Geschichte Studienanteile in das Fach Gesellschaftswissenschaften im Rahmen des Lehramts an Grundschulen ein. Das Masterstudium der Geschichtswissenschaft gliedert sich in drei weitere konsekutive Masterprogramme zu je 120 Leistungspunkten, die jeweils forschungsorientiert („Geschichte“, „Global History“) oder anwendungsorientiert („Public History“) ausgerichtet sind. Zur sinnvollen Nutzung von Synergien werden das Masterprogramm „Global History“ in Kooperation mit der Humboldt-Universität und das bundesweit einzigartige Masterprogramm „Public History“ in Kooperation mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) angeboten. Vor dem Hintergrund eines zunehmend internationalisierten Arbeitsmarkts für Wissenschaftler/innen finden Veranstaltungen für den Master „Global History“ zudem in englischer Sprache statt. Eine Verflechtung der Lehre besteht insbesondere mit den Historiker/innen an den Zentralinstituten. Besonders im Bachelorprogramm ist die Integration regionalwissenschaftlicher Geschichtsforschung in epochenübergreifender Perspektive, wie sie durch die Einbindung der Professuren an den Zentralinstituten möglich ist, ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Verbundfähigkeit Die Geschichtswissenschaft an der Freien Universität ist innerhalb des Fachbereichs und der Universität sowie extern vielfältig vernetzt. Innerhalb des Fachbereichs Geschichtsund Kulturwissenschaften kooperiert das Fach in dem Exzellenzcluster „Topoi – The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“. Über den Cluster besteht gleichzeitig eine enge Verbindung zum Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften sowie zur Rechtsgeschichte, außerdem zur Humboldt-Universität. Die institutionelle Vernetzung, über zahllose einzelne Forschungskontakte hinaus, mit anderen Fachbereichen an der Freien Universität erfolgt vornehmlich über die Sonderforschungsbereiche und die Zentralinstitute, sowie das Center for Area Studies (CAS) und seine regionalen Schwerpunkte. Der Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ stellt eine Verbindung zu den Politik- und Sozialwissenschaften und der Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ eine Verbindung zur Philosophie und zu den Geisteswissenschaften her. Das Internationale Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen. Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung“, eine deutsch-mexikanische Kooperation, steht unter der Sprecherschaft eines Historikers und integriert zahlreiche Fachvertreter/innen der Geschichte. Darüber sind Mitglieder des Fachs an der Graduate School of North American Studies, der Graduate School of East Asian Studies, dem 66 Graduiertenkolleg „Moral Economies“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sowie am Internationalen Graduiertenkolleg „Human Rights under Pressure“ am Fachbereich Rechtwissenschaft der Freien Universität beteiligt. Im „Berlin Program for Advanced German and European Studies“, einem der prestigereichsten Förderprogramme für amerikanische Doktoranden/innen, sind Historiker/innen der Freien Universität führend beteiligt. Durch die große Bandbreite des Fachs, die Zusammenarbeit in den Sonderforschungsbereichen und die Anbindung an die Regionalinstitute ist die Geschichtswissenschaft in die Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“ eingebunden. In der Region bestehen vielfältige Kooperationen der Geschichtswissenschaft über gemeinsame Graduiertenschulen und die genannten Masterprogramme. Das Fach ist in der interdisziplinären Berlin Graduate School of Ancient Studies vertreten sowie in der Graduiertenschule „Metropolitanität und Globalisierung“, die an der Technischen Universität Berlin angesiedelt ist. Im Berliner Antike-Kolleg, in dem die Berliner Altertumsforschung gebündelt sind, arbeiten Historiker/innen der Freien Universität gemeinschaftlich mit Kollegen/innen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Humboldt-Universität sowie dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-PlanckInstitut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Im Bereich der Neuesten Geschichte sind Historiker/innen der Freien Universität an der International Max Planck Research School „Moral Economies of Modern Societies“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beteiligt sowie am Internationalen Graduiertenkolleg „Metropolitanität und Globalisierung“, das an der Technischen Universität angesiedelt ist. Innerhalb des Forschungscscampus Dahlem besteht eine extrem dichte, weit über einzelne (Verbund-)Projekte hinausgehende Verflechtung mit den Max-Planck-Instituten für Bildungsforschung und für Wissenschaftsgeschichte. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Außerhalb der Freien Universität ist ein Studium der Geschichtswissenschaft in der Region auch an der HumboldtUniversität und der Universität Potsdam möglich. Beide Universitäten bieten ebenfalls einen inhaltlich breit aufgestellten Bachelor an, auch mit der Option auf ein Lehramtsstudium. Die Humboldt-Universität bietet ebenfalls ein konsekutives Masterprogramm Geschichtswissenschaft an. Differenzierungen entstehen in der Spezialisierung der weiteren Masterprogramme. Abgesehen von dem gemeinsam von der Freien und der Humboldt-Universität angebotenen Masterstudiengang „Global History“, fokussiert die Humboldt-Universität auf Europäische Geschichte. Die Universität Potsdam legt ihren Fokus auf Zeitgeschich- te, Militärgeschichte und kulturelle Begegnungen. An der Freien Universität liegt, neben markanten Profilen in der deutschen, europäischen und transatlantischen Geschichte, besonderes Augenmerk auf der transnationalen Geschichte, der Globalgeschichte, der Wissensgeschichte sowie geschlechtergeschichtlichen und kulturanthropologischen Ansätzen in der Frühen Neuzeit. Durch die Zentralinstitute der Freien Universität gibt es zudem die regionale Konzentration auf Latein- und Nordamerika sowie Osteuropa, bei Letzterem, im Unterschied zur Humboldt-Universität, mit einem Schwerpunkt in der ostmitteleuropäischen, insbesondere der polnischen Geschichte. Durch die unterschiedliche Schwerpunktsetzung in den Masterprogrammen werden in der Region die vielfältigen Facetten der Geschichtswissenschaft abgebildet und Doppelangebote sowohl inhaltlich als auch in regionaler Hinsicht vermieden. Soll-Struktur des Faches Denominationen Geschichtswissenschaft Alte und mittelalterliche Geschichte Alte Geschichte Geschichte der Spätantike und des Frühen Mittelalters Mittelalterliche Geschichte Geschichte des Mittelalters mit dem Schwerpunkt Hoch- und Spätmittelalter Neuere Geschichte Geschichte der Frühen Neuzeit* Neuere Geschichte mit einem Schwerpunkt in der Globalgeschichte Neuere Geschichte, Schwerpunkt Zeitgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Geschichte Lateinamerikas vom Beginn der Kolonialzeit bis zur Gegenwart (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Didaktik Didaktik der Geschichte KUNSTGESCHICHTE Struktur des Faches Die Kunstgeschichte an der Freien Universität widmet sich dem Fach in seiner gesamten Breite von der Spätantike bis zur Gegenwart und geht dabei über die traditionellen, an der europäischen Kunst entwickelten Grenzen hinaus. Unter Fokus auf spezifische Historisierung und Kontextualisierung einzelner Kulturen wird Kunstgeschichte in einer transregionalen und transkulturellen Perspektive gelehrt. Im Verbund mit den Regionalschwerpunkten Afrika, Europa/USA und Ostasien bietet die Kunstgeschichte eine regionale Auffächerung von Fachkompetenzen, die den Entgrenzungstendenzen innerhalb der Künste Rechnung trägt und zugleich die Voraussetzungen für eine Kunstgeschichte im globalen Kontext schafft. In Forschung und Lehre eröffnen sich dabei zahlreiche Querschnittsthemen, die über eine rein additive Verknüpfung regionaler Schwerpunkte hinausreichen und in die Wissensallianzen „Kulturelle Dynamiken“ und „Transregionale Beziehungen“ hineinspielen. Die enge Zusammenarbeit mit den in Berlin ansässigen Museen und der Denkmalpflege sowie zahlreiche Honorarprofessor/innen und Lehrbeauftragte erweitern das umfangreiche Studienangebot des Fachs. Lehrangebot und -verflechtung Kunstgeschichte wird auf Bachelorniveau als Modul in drei regionalen Ausprägungen für den Kombi-Bachelor angeboten. Die Module sind mit den Regionalschwerpunkten Afrika, Europa und Amerika (jeweils 60 oder 30 Leistungspunkte) sowie Ostasien (30 Leistungspunkte) studierbar. An dieses Modulangebot knüpft das konsekutive, forschungsorientierte Masterprogramm „Kunstgeschichte im globalen Kontext“ an, das ebenfalls mit den entsprechenden regionalen Schwerpunkten studiert werden kann. Verbundfähigkeit Innerhalb des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften sind Fachvertreter/innen in Forscher/innengruppen des Exzellenzclusters „Topoi“ und im Interdisziplinären Forum „Gender und Diversity Studies“ vertreten. Im Fach selbst sind eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschergruppe („Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst“) sowie eine Kolleg-Forschergruppe („BildEvidenz“) angesiedelt. Gesamt: 10 * Im Falle einer Neubesetzung dieser Professur soll ein Schwerpunkt in der Geschlechterforschung weiterhin erhalten bleiben und entsprechend in der Ausschreibung berücksichtigt werden. Stete Zusammenarbeit besteht vor allem mit dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften. Die Kunstgeschichte ist mit zwei Teilprojekten im Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ vertreten, Fachvertreter/ innen sind weiterhin am Graduiertenkolleg „InterArt“, in der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule, am Italien-Zentrum, am Interdisziplinären Zentrum „Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit“ sowie der Focus Area Dahlem Hu67 manities Center (DHC) beteiligt. Der in der Kunstgeschichte angesiedelten Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz“ sind Mitglieder des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften assoziiert. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg In der Region besteht eine besonders intensive Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen Berlin, hier vor allem mit der Gemäldegalerie, dem Kupferstichkabinett, dem Museum für Asiatische Kunst, dem Museum für Islamische Kunst und dem Ethnologischen Museum, aber auch mit anderen Sammlungen vor Ort sowie mit dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Eine Kooperation besteht weiterhin mit dem Programm „Art Histories and Aesthetic Practices“ des „Forums Transregionale Studien“. Kunstgeschichte wird in der Region ebenfalls von der Technischen Universität Berlin, der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam angeboten. Die unterschiedlichen inhaltlichen Ausprägungen zeigen sich in diesem Fach allerdings bereits in der Ausrichtung der Bachelorstudiengänge. Bachelor- und Masterprogramm der Technischen Universität sehen Kunstgeschichte in Verbindung zu Technologie und Architektur und weisen ein stärker anwendungsorientiertes Profil auf. An der Universität Potsdam ist das Fach in dem breiter angelegten Bachelorstudiengang „Kulturwissenschaft“ integriert. Das Masterprogramm dort verbindet Kunst- mit Literaturwissenschaft. Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität wird ebenfalls in einem breit ausgerichteten Bachelorstudiengang und einem konsekutiven Masterstudiengang angeboten. Neben einem Schwerpunkt auf Bildwissenschaft liegt das regionale Augenmerk der Humboldt-Universität auf Osteuropa und der Kunstgeschichte in der Region Berlin-Brandenburg. Soll-Struktur des Faches Denominationen Kunstgeschichte Kunst und visuelle Kulturen Afrikas Mittlere und neuere Kunstgeschichte mit einem Schwerpunkt in der italienischen Kunst und Kunsttheorie Neuere europäische Kunstgeschichte (14.–18. Jahrhundert) Neuere und neueste Kunstgeschichte mit einem Schwerpunkt in der französischen Kunst und Kunsttheorie (18.–20. Jahrhundert) Neueste Kunstgeschichte und Kunsttheorie mit den Schwerpunkten in der Internationalen Moderne und Gegenwartskunst Kunstgeschichte Europas und Amerikas mit Schwerpunkt in Architekturgeschichte und -theorie Ostasiatische Kunstgeschichte Gesamt: 7 68 ALTERTUMSWISSENSCHAFTEN Struktur der Fächer In den Altertumswissenschaften werden an der Freien Universität die Fächer Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie (Ur- und Frühgeschichte), Vorderasiatische Archäologie und Religionswissenschaft zusammengefasst. Die Fächer zeichnen sich durch ihre große Forschungsstärke aus. Durch ihre vielfältigen Anknüpfungspunkte mit anderen Disziplinen und Fächern bieten die Altertumswissenschaften die Möglichkeit zu einem interdisziplinären Studium. So sind über die Altorientalistik die Verbindung zur Theologie, zu den Orientwissenschaften, zur Wissenschaftsgeschichte, zur Sprachwissenschaft und zur Semitistik, über die Ägyptologie und Koptologie die Verbindung zur Islamwissenschaft und Klassischen Philologie sowie über die archäologischen Fächer Verbindungen zur Alten Geschichte, Kunstgeschichte, Ethnologie, Geographie, Anthropologie, Zoologie und Botanik gegeben. Die Anknüpfungspunkte des Faches sind somit sowohl geistes-, sozial- als auch naturwissenschaftlicher Art. Die Altertumswissenschaften der Freien Universität zeichnen sich durch zahlreiche internationale Kooperationen und Forschungsprojekte aus. Für die Freie Universität bieten die Altertumswissenschaften die Grundlage für ein weit zurückreichendes historisches Verständnis der Entwicklung von Kultur und Gesellschaft in verschiedenen Regionen der Welt. Lehrangebot und -verflechtung Der grundständige Mono-Bachelorstudiengang „Altetumswissenschaften“ bietet eine breite Grundausbildung im Verbund der fünf Disziplinen Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie. Er basiert auf einer gemeinsamen Grundausbildung und gleichzeitiger Differenzierung nach Disziplinen. Durch die Verknüpfung des Lehrangebots der beteiligten Fächer im integrativen Bereich des Bachelorstudiengangs wird Interdisziplinarität und Praxisbezug gefördert, die sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Berufspraxis außerhalb der Universität zunehmend wichtig sind. Zusätzlich zu dem Bachelorstudiengang halten die Disziplinen auch Modulangebote von 30 und 60 Leistungspunkten Umfang vor. Die Disziplinen bieten jeweils im Anschluss an den Bachelor einen konsekutiven und forschungsorientierten Masterstudiengang (120 Leistungspunkte) an. Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie nutzen dabei Synergien und bieten ein gemeinsames Programm mit jeweiliger Schwerpunktsetzung. Das Institut für Prähistorische Archäologie hat außerdem zusammen mit dem Fachbereich Geowissenschaften (Physische Geographie) einen Masterstudiengang Landschaftsarchäologie entwickelt, der an das Bachelor- studium „Altertumswissenschaften“ angeschlossen werden kann und natur- und kulturwissenschaftliche Disziplinen übergreifend angelegt ist. Darüber hinaus wird das Fach Religionswissenschaft auf Bachelorniveau als Modulangebot mit 30 und 60 Leistungspunkten angeboten. Diesen Modulen folgt ein vollständiges, konsekutives Masterprogramm der Religionswissenschaft. Verbundfähigkeit Die unter den Altertumswissenschaften zusammengefassten Fächer sind als Initiatoren und Hauptträger des Exzellenzclusters „Topoi – The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ auf allen Ebenen vernetzt. An dem am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften angesiedelten Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ sind sie mit mehreren Teilprojekten vertreten. Zusätzlich ist die Religionswissenschaft über Teilprojekte im an der Humboldt-Universität angesiedelten Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“ eingebunden. Über das Interdisziplinäre Zentrum „Alte Welt“ sind die Fächer ferner innerhalb der Focus Area Dahlem Humanities Center und hier insbesondere im Schwerpunkt „Alte Welt: Konstitution komplexer Gesellschaften“ engagiert. Als regional basierte, historische Altertumswissenschaften bestehen zudem Kooperationen mit dem und über das Center for Area Studies (CAS). Thematisch siedeln sich die Altertumswissenschaften somit in den Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und besonders „Kulturelle Dynamiken“ an. Durch die Verbindung zur Botanik und Zoologie bestehen zudem Anknüpfungspunkte zur Wissensallianz „Mensch-Umwelt-Interaktion“. Im Berliner Raum haben die Fächer der Altertumswissenschaften enge Verbindungen mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, namentlich der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) und dem MaxPlanck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG). Es besteht außerdem eine enge und konstante Zusammenarbeit mit den staatlichen Museen (SMB) und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), den Landesarchäologen und der archäologischen Denkmalpflege in Berlin und Brandenburg. Diese Kooperationen in Forschung und Lehre sind außerdem sämtlich durch Honorarprofessuren an den verschiedenen Instituten institutionell verankert. Integraler Bestandteil der Ägyptologie ist die dauerhafte Stiftungsprofessur der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die außerhalb der Soll-Struktur geführt wird (Ägyptologie mit Schwerpunkt Koptologie). Über den Studiengang „Landschaftsarchäologie“ bestehen zudem enge Beziehungen zur Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Die Fächergruppe Altertumswissenschaften hat maßgeblichen Anteil an Aufbau und struktureller wie inhaltlicher Entwicklung des Berliner Antike-Kollegs (BAK), in dem gleichfalls die BBAW, das DAI, das MPIWG und die SMB/SPK vertreten sind. Alle Fächer sind an den strukturierten Promotionsprogrammen der Berlin Graduate School of Ancient Studies beteiligt (BerGSAS). Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die Altertumswissenschaften lassen sich in der Region ausschließlich an der Freien Universität in dieser Breite mit gleichzeitigen Angeboten zur Spezialisierung studieren. Altorientalistik, Ägyptologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie sind nur an der Freien Universität vorhanden. Die Klassische Archäologie an der Freien Universität und Humboldt-Universität weisen entsprechend des Strukturplans von 2004 deutlich unterschiedliche Schwerpunkte in Forschung und Lehre auf. Der bisher bestehende Bachelorstudiengang „Archäologie und Kulturwissenschaft“ an der Humboldt-Universität ist zum Wintersemester 2014/2015 ausgelaufen und wird nur noch als Modulangebot vorgehalten. Die dort neu eingerichteten Bachelorstudiengänge und konsekutiven Masterstudiengänge „Klassische Archäologie“ sowie „Archäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas“ sind im Unterschied zu den Studiengängen an der Freien Universität nicht interdisziplinär angelegt. Religionswissenschaft wird an der Universität Potsdam angeboten, ist dort aber an die Lehrkräftebildung im Fach „Lebensgestaltung, Ethik und Religionskunde“ gekoppelt. Die Religionswissenschaft an der Freien Universität weist mit ihrem Schwerpunkt auf der antiken Religionsgeschichte somit ein anderes Profil auf als in Potsdam. Im Bereich der Altertumswissenschaften und den zugeordneten Disziplinen besitzt die Freie Universität Berlin in Lehre und Forschung daher in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Soll-Struktur der Fächer Denominationen Altertumswissenschaften Ägyptologie Ägyptologie Altorientalistik Altorientalistik mit dem Schwerpunkt Sumerisch/ Akkadisch, Kulturgeschichte Mesopotamiens Altorientalistik mit dem Schwerpunkt altanatolische Sprachen und Randakkadisch, Kulturgeschichte Altanatoliens Vorderasiatische Archäologie Vorderasiatische Archäologie Prähistorische Archäologie Prähistorische Archäologie (jüngere Urgeschichte, Neolithikum bis ältere Eisenzeit Mittel- und Südosteuropas) Prähistorische Archäologie (jüngere Metallzeiten und Frühgeschichte des nördlichen Mitteleuropa) 69 Klassische Archäologie Klassische Archäologie mit dem Schwerpunkt Kulturkontakte im antiken Mittelmeerraum Klassische Archäologie mit dem Schwerpunkt griechischer Kulturbereich Religionswissenschaft Religionswissenschaft Altamerikanistik Altamerikanistik/Kulturanthropologie (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Gesamt: 10 OSTASIENWISSENSCHAFTEN Struktur der Fächer Die Ostasienwissenschaften umfassen die Fächer Japanologie, Koreastudien und Sinologie. An der Freien Universität zeichnet sich diese Fächergruppe besonders durch ihre sozialwissenschaftliche Ausrichtung und ihren Gegenwartsbezug aus. Vor allem im Zusammenhang der Kooperation innerhalb der Graduiertenschule „East Asian Studies“ wurde eine gemeinsame wissenschaftliche Agenda aller drei Ostasienfächer erarbeitet, die sich auf die Untersuchung von Institutionen in ihrer Genese und ihrem Wandel, ihren Effekten sowie ihren globalen Interdependenzen bezieht. Diese sind ohne eine angemessene historische Analyse nicht verständlich. Die gemeinsame Forschungsagenda der Ostasienfächer ist – auch im Vergleich zu anderen Universitäten in Deutschland und Europa – innovativ und herausragend, da die Ostasienfächer im Allgemeinen nur selten gemeinsam forschen. Durch die große politische und wirtschaftliche Bedeutung der Region Ostasien haben die Fächer eine Informationsverantwortung gegenüber Politik und Öffentlichkeit, die die Ostasienfächer an der Freien Universität aktiv wahrnehmen. Dieser Bereich wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein. Schon jetzt beteiligen sich die Ostasienwissenschaften an Weiterbildungsangeboten anderer Fächer an der Freien Universität, etwa bei den weiterbildenden Masterstudiengängen der Wirtschaftswissenschaften. Darüber hinaus bestehen Kooperationsprojekte mit Schulen (im Fall der Japanologie gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung) sowie mit der Bundeszentrale für politische Bildung (Koreastudien). Lehrangebot und -verflechtung Ostasienwissenschaften können als vollständiges Bachelorprogramm (180 Leistungspunkte) in den drei genannten Disziplinen studiert werden. Allen drei Programmen liegt ein allgemeiner Teil zu Ostasienstudien zugrunde. Die Japanologie und Koreastudien ermöglichen zudem 70 einen einjährigen Auslandsaufenthalt als zusätzlichen Studienanteil „Integrierte Japan- beziehungsweise Koreastudien“. Ein ähnlicher Studiengang der Sinologie ist in Planung. Zusätzlich bietet jede Disziplin Modulangebote im Umfang von 30 und 60 Leistungspunkten in Japanstudien, Koreastudien und Chinastudien sowie je ein 30 LeistungspunkteModulangebot zum Spracherwerb. Diesem Bachelorangebot schließen sich drei konsekutive, forschungsorientierte Masterprogramme (120 Leistungspunkte) in Japanologie, Chinastudien und Koreastudien an. In der Japanologie ist zudem ein Masterstudiengang mit Doppelabschluss (Dual Degree) mit der Sophia-Universität in Tokio geplant, für dessen Ausarbeitung Fördermittel eingeworben wurden. Eine Lehrverflechtung ergibt sich insbesondere durch die Weiterbildungsangebote der Ostasienwissenschaften für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, ebenso findet ein Modulaustausch auf Bachelor-Ebene mit den Fachbereichen Politik- und Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Philosophie und Geisteswissenschaften statt. Verbundfähigkeit Die Fächer der Ostasienwissenschaften sind an der Freien Universität hervorragend in Forschungsverbünde integriert. Hier sind der Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ und der Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“, die Graduate School of East Asian Studies und die Friedrich-SchlegelGraduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien zu nennen. Über die genannten Sonderforschungsbereiche bestehen enge Kooperationen mit den Fachbereichen Politik- und Sozialwissenschaften sowie Philosophie und Geisteswissenschaften. Die Ostasienfächer und die Fächer des Vorderen Orients liefern außerdem wichtige Beiträge zu den Focus Areas, insbesondere zum Center for Area Studies und zu „DynAge – Disease in Human Ageing“. Über Letztere bestehen auch Kooperation mit der Charité - Universitätsmedizin. Darüber hinaus sind Fachvertreter/innen im Interdisziplinären Forum „Gender und Diversity Studies“ beteiligt. Durch diese Verknüpfungen tragen die Ostasienwissenschaften bedeutsam zu den Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Gesundheit und Lebensqualität“ bei und spielen, zum Beispiel über den Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“, in die Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ hinein. In der Region Berlin-Brandenburg besteht die Zusammenarbeit der Fächer in einem Transferprojekt des abgeschlossenen Sonderforschungsbereichs 580 „Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch“ mit der Universität Halle-Wittenberg. Darüber hinaus nehmen die Ostasienfächer eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der strategischen Partnerschaften der Freien Universität im ostasiatischen Raum (Peking University, Netzwerk in Korea, Tokyo University) ein. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Mit der Vertretung der Ostasienwissenschaften in dieser disziplinären Breite besitzt die Freie Universität bisher in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Das Fach Koreastudien findet sich an keiner weiteren Berliner oder Brandenburgischen Universität. Die Sinologie wird an der HumboldtUniversität wieder aufgebaut, während die Japanologie reduziert wird. Soll-Struktur der Fächer Denominationen Ostasienwissenschaften Japanologie Japanologie mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Gesellschaft des modernen Japan Japanologie mit dem Schwerpunkt Kultur und Geschichte des modernen Japan Koreanistik Koreastudien Sinologie Sinologie mit dem Schwerpunkt Staat und Gesellschaft des modernen China Sinologie mit den Schwerpunkt Politik Chinas Sinologie mit dem Schwerpunkt Geschichte und Kultur Chinas Gesamt: 6 WISSENSCHAFTEN DES VORDEREN ORIENTS Struktur des Fächerverbunds Zum Bereich Vorderer Orient zählen die Fächer Arabistik, Iranistik, Islamwissenschaft, Semitistik und Turkologie. Diese Fächer sind an der Freien Universität Berlin überwiegend historisch-sozialwissenschaftlich (Islamwissenschaft) oder sprach- und kulturwissenschaftlich (Arabistik, Iranistik, Semitistik und Turkologie) orientiert. Die historisch-kulturwissenschaftliche Perspektive und die Zusammenarbeit mit der Kunstgeschichte islamischer Kulturen und den Altertumswissenschaften im Bereich des Alten Vorderen Orients führen zu einer sehr guten Integration in den Fächerverbund des Fachbereichs. Die in Teilbereichen gemeinsame Forschungsagenda ist im Vergleich zu anderen Universitäten in Deutschland und Europa neu-, wenn nicht einzigartig. Durch die Beteiligung verschiedener Einzeldisziplinen bietet diese Fächergruppe einen interdisziplinären Einblick in Beziehungen, Verflechtungen und gegenseitige Beeinflussung von Gesellschaften des Vorderen Orients in den Bereichen Kultur, Politik, Recht, Religion und Ideengeschichte. Berücksichtigt werden dabei auch Status und Rolle religiöser und ethnischer Minderheiten sowie Genderfragen. In den Sprachmodulen erlangen die Studierenden die Fähigkeit zur Verwendung originalsprachiger Quellen in der oder den im jeweiligen Schwerpunkt relevanten „orientalischen“ Sprache(n). Lehrangebot und -verflechtung Die Fächer bieten einen gemeinsamen Bachelorstudiengang „Geschichte und Kultur des Vorderen Orients“ an, in dem jede der Disziplinen mit einem wählbaren Schwerpunkt vertreten ist. Dadurch werden die Ressourcen auch der lediglich durch eine Professur oder zwei Professuren gestützten Fächer, besonders in der Lehre, optimal genutzt. Daneben bestehen zwei 30-Leistungspunkte-Modulangebote in „Geschichte und Kultur des Vorderen Orients“ und „Sprachen und Literaturen des Christlichen Orients“ für die Kombi-Bachelor-Programme. Darauf aufbauend bieten die Fächer jeweils einen konsekutiven, forschungsorientierten Masterstudiengang an. Für den Bereich Arabistik und Semitistik besteht bisher ein gemeinsames Masterprogramm „Arabistik“, der Masterstudiengang „Semitistik“ befindet sich jedoch in Planung. Verbundfähigkeit Die Fächer der Fächergruppe Vorderer Orient sind einzeln und in der Bündelung sehr gut in bestehende Lehr-und Forschungsverbünde eingebunden, darunter namentlich den Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ und die Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies (Freie Universität, Humboldt-Universität und Zentrum Moderner Orient). Diese und weitere Verbünde stärken auch die vielfältigen Kooperationen mit dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität. Außerdem kooperieren die Fächer mit den Fächern der Altertumswissenschaften, der Kunstgeschichte und der Religionswissenschaft. Vertreter/innen der Fächer des Vorderen Orients gehören darüber hinaus den Focus Areas Center for Area Studies (CAS) und Dahlem Humanities Center (DHC) an und stärken auch auf diese Weise die inneruniversitäre und regionale Vernetzung. Zugleich spielt die Fächergruppe Vorderer Orient eine wichtige Rolle für die Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Mit der Orientierung auf den Vorderen Orient stellen die Fächer in diesem Bereich ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Universität in der Region Berlin-Brandenburg dar. Gemäß den Absprachen mit der Humboldt-Universität verbleibt die Lehre in diesen Fächern allein an der Freien Universität. Die Humboldt-Universität konzentriert ihre regionalen Schwerpunkte auf Afrika, Süd-, Südost- und Zentralasien. 71 Soll-Struktur der Fächer Denominationen Wissenschaften des Vorderen Orients Iranistik Iranistik Islamwissenschaft Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt auf den religiösen und historischen Entwicklungen der Moderne Islamwissenschaft (Klassischer Islam) Semitistik und Arabistik Semitistik Arabistik Turkologie Turkologie Gesamt: 6 JUDAISTIK UND KATHOLISCHE THEOLOGIE Struktur der Fächer Die Judaistik und die Katholische Theologie behandeln unterschiedliche Traditionen und Perspektiven zur Religions- und Kulturgeschichte des Christentums und des Judentums, wobei grundsätzlich alle Bereiche der Geschichte, Literatur und Religion von der biblischen Epoche bis zur Gegenwart in das Curriculum einbezogen werden. Das Fach Vergleichende Ethik, ursprünglich Teil dieser Fachgruppe, ist zukünftig am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften im Fach Philosophie angesiedelt. Die Judaistik an der Freien Universität ist die erste an einer deutschen Universität gegründete Lehr- und Forschungsstätte dieses Fachs. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Geschichte und Literatur des Judentums im geographischen und kulturellen Raum der Spätantike sowie mit der Sozial- und Geistesgeschichte des Spätmittelalters und der Neuzeit in Europa und im Nahen Osten. Durch diese Ausrichtung bestehen enge Verbindungen zur Geschichtswissenschaft, den Altertumswissenschaften, der Islamwissenschaft und der Philosophie. Diese Kooperationen bestehen auch für die Katholische Theologie, die darüber hinaus auch mit dem Bereich Vorderer Orient eng verbunden ist. Die Katholische Theologie versteht sich als wissenschaftliche Reflexion auf den christlichen Glauben. Sie hat die Aufgabe, die ursprüngliche Glaubenserfahrung der biblischen Schriften wie auch die Glaubensaussagen der kirchlichen Überlieferung in den gegenwärtigen Verstehenshorizont zu übersetzen. Das Fach vermittelt ein Wissen um das Christentum als eine der wesentlichen Quellen der europäischen Kultur und sucht die Bedeutung religiöser Überzeugungen und interreligiöser Beziehungen in einer globalisierten Welt zu erfassen. Aufgrund der Lehramtsausbildung unterliegt das Seminar für Katholische Theologie staatskirchenrechtlichen Vorgaben. 72 Lehrangebot und -verflechtung Die Judaistik ist im Kernfach mit 120 Leistungspunkten und als Modulangebot mit 60 Leistungspunkten studierbar. Außerdem werden im Rahmen des Faches je ein 30 Leistungspunkte-Modul „Hebräische Sprache“ und „Jüdische Geschichte“ angeboten. Diesen Bachelor-Modulen folgt der konsekutive Masterstudiengang „Judaism in Historical Context“, der in zwei Profilbereichen studierbar ist: „Judentum im hellenistisch-römischen und islamisch-christlichen Kontext“ und „Modern Judaism and Holocaust Studies“. Die Lehre findet auf Deutsch, Englisch und Hebräisch statt, entspricht so dem internationalen Charakter des Fachs und zielt entsprechend auf die internationale Wissenschaftspraxis. Im Lehrbereich besteht eine enge Vernetzung mit der Geschichte, der Semitistik, der Islamwissenschaft, der Iranistik, der Katholischen Theologie und dem Touro College Berlin und New York (Holocaust Studies), insbesondere über die Schwerpunktsetzung im Masterstudiengang „Modern Judaism and Holocaust Studies“. Die Kombination von Jewish Studies und Holocaust Studies ist in Europa nur an der Freien Universität studierbar. Die Katholische Theologie bietet ebenfalls je ein 30 Leistungspunkte und ein 60 Leistungspunkte umfassendes Modul sowie ein 60-Leistungspunkte-Modul mit Lehramtsoption. Das Mastermodul mit 60 Leistungspunkten wird ausschließlich für das Lehramt angeboten. Außerdem gibt es ein Master-Modul, das speziell für den einjährigen sogenannten Berliner Lehramtsmaster zugeschnitten ist (Anteil der Theologie entsprechend 30 Leistungspunkte). Das Fach bietet den „Ernst-Ludwig-Ehrlich-Masterstudiengang für Geschichte, Theorie und Praxis der Jüdisch-Christlichen Beziehungen“ an. Es handelt sich um das europaweit einzige Studienangebot mit dieser Ausrichtung. Die Lehre des Faches ist in Kernbereichen wie etwa Bibelwissenschaft und Systematische Theologie mit der Geschichte, der Judaistik und der Islamwissenschaft und dem Institut für Philosophie verflochten. Außerdem besteht eine Übereinkunft hinsichtlich von Lehrtransfer im Bereich Didaktik mit der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin. Verbundfähigkeit Die Judaistik ist in den Exzellenzcluster „Topoi“ eingebunden. Weiterhin kooperiert das Fach traditionell eng mit der Klassischen Philologie am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften. Eine enge Zusammenarbeit besteht darüber hinaus mit weiteren philologischen Fächern (vor allem mit der Semitistik und Arabistik), der Iranistik und der Islamwissenschaft. Das Fach trägt durch seine Inhalte und die inneruniversitäre Anbindung an „Topoi“ und andere geisteswissenschaftliche Fächer zu der Verbindung der Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“ bei. In der Region findet eine vertraglich gesicherte Zusammenarbeit mit dem Touro College Berlin und New York statt. Außerdem bestehen Verbindungen und Kooperationen mit den in Berlin ansässigen einschlägigen Museen und Stiftungen, namentlich dem Jüdischen Museum Berlin, der Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“ und dem Zentrum Jüdische Studien BerlinBrandenburg. Die Katholische Theologie ist sowohl in der Lehre als auch der Forschung am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften gut vernetzt. Insbesondere die interreligiösen/ interkulturellen Fragen der jüdisch-christlichen wie auch der christlich-muslimischen Beziehungen bieten zahlreiche Kooperationsfelder innerhalb des Fachbereiches. Auch mit dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften besteht zudem eine sehr konstante Zusammenarbeit seitens der Biblischen und Systematischen Theologie. Das Fach ist in einem Teilprojekt der Focus Area „DynAge“ und über dieses in der Wissensallianz „Gesundheit und Lebensqualität“ vertreten. Insbesondere spielt es aber eine Rolle für die Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ und ist über die Lehramtsausbildung an der Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“ beteiligt. Die Vernetzung mit anderen regionalen Einrichtungen ist insbesondere durch das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg gegeben, aber auch über das Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam und das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Weiterhin ist das Seminar am Berliner Antike-Kolleg, Schwerpunkt Spätantike, beteiligt. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Neben dem Studium der Judaistik an der Freien Universität bietet die Universität Potsdam das Fach „Jüdische Studien“ im Rahmen des Instituts für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, das 2013 gegründet wurde. Das Potsdamer Institut hat eine explizit kulturwissenschaftliche Ausrichtung, während das Institut an der Freien Universität neben den Kulturwissenschaften vor allem auch in der „klassischen“, der philologisch orientierten Judaistik die Grundlage der Forschungsarbeit und Lehrtätigkeit sieht. Die Einbindung der Judaistik in kulturwissenschaftliche Diskurse ist auch durch den Schwerpunkt „Gender/Feminist Theory“ und „Soziologie- und Kulturanthropologie“ gegeben. Seit dem Wintersemester 2013/2014 gibt es weiterhin die School of Jewish Theology in Potsdam. Es handelt sich um eine bekenntnisgebundene Einrichtung mit dem Ziel der Ausbildung von liberalen und konservativen Rabbinner/innen und Religionspädagogen/innen. Das Institut soll fünf Professuren erhalten, von denen bisher eine besetzt ist. Eine Zusammenarbeit mit den Potsdamer Einrichtungen ist durch das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg gewährleistet. Weitere Absprachen können erst nach der Konsolidierung der Potsdamer Einrichtungen getroffen werden. Universitäre katholisch-theologische Hochschulbildung im Rahmen der Lehramtsausbildung findet in der Region ausschließlich an der Freien Universität statt. Eine Kooperation besteht mit der Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität. Soll-Struktur der Fächer Um die Stellensituation in der Katholischen Theologie zu stabilisieren, wurde für das Fach dauerhaft eine Juniorprofessur eingerichtet, die alternativ auch als W2-auf-Zeit-Professur besetzt werden kann. Denominationen Judaistik und Katholische Theologie Judaistik Judaistik mit dem Schwerpunkt jüdische Kultur-, Geistes- und Sozialgeschichte Judaistik mit Schwerpunkten in Geschichte, Religionsgeschichte und Philosophie des Judentums sowie Gender Studies Katholische Theologie Biblische Theologie, insbesondere Exegese des Neuen Testaments/christlich-jüdischer Dialog Gesamt: 3 PHILOSOPHIE Struktur des Faches Das Fach Philosophie an der Freien Universität zeichnet sich besonders durch seine disziplinäre Vielfalt aus. Die in der Struktur des Faches angelegte thematische Breite reicht von der Theoretischen Philosophie mit Schwerpunkten in der Argumentations- und Erkenntnistheorie sowie der Ästhetik und Sprachphilosophie über die Praktische Philosophie mit Schwerpunkten in der Ethik bis hin zur Geschichte der Philosophie. Ergänzt wird sie durch Arbeitsbereiche zum Beispiel in der Philosophie der Emotionen und der interdisziplinären Geschlechterforschung, die die ausgeprägte Forschungsstärke und Verbundfähigkeit des Faches nachhaltig unterstützen. Zukünftig wird das Fach die Didaktik der Philosophie und Ethik einschließen. Deutschlandweit nimmt die Philosophie der Freien Universität eine Spitzenstellung in der Nachwuchsförderung, der Forschung, der studentischen Nachfrage wie auch bei der Zahl der Absolventen/innen ein. Sein besonderes Profil gewinnt das Fach aus den verschiedenen Schulen des „Philosophierens“, die hier vertreten sind. Diese methodische Vielfalt, die ein Alleinstellungsmerkmal im Berliner Raum bildet, wird auch zukünftig den Boden für neuartige, im Mainstream des Philosophierens wenig repräsentierte Forschungsimpulse bereiten, die eine wesentliche Grundlage der besonderen Forschungsstärke des Faches sind. Lehrangebot und -verflechtung Ein Bachelorstudium Philosophie ist im Kombi-Bachelor als Kernfach mit 90 Leistungspunkten sowie als Modulangebot im Umfang von 60 oder 30 Leistungspunkten möglich. 73 Im Anschluss wird ein konsekutiver, forschungsorientierter Masterstudiengang angeboten. Das Studienangebot des Faches fußt auf der Prämisse, dass Philosophie selbstständig und nach Interesse studiert werden sollte. So wird eine intensive, dabei knappe Orientierungsphase im Bachelor angeboten, in der thematische Grundlagen und philosophische Arbeitsweisen vermittelt werden. Das weitere Bachelorstudium, noch stärker aber das Masterstudium, zeichnet sich im Sinne des selbstständigen Arbeitens dadurch aus, dass die Studierenden ihren systematischen und historischen Interessen vertiefend nachgehen können. Im Masterstudium ist deshalb im interdisziplinären Studienbereich die Wahl von Modulen aus anderen Fächern möglich. Hieraus ergeben sich Lehrverflechtungen mit einer Vielzahl anderer Fächer. Vom Wintersemester 2015/2016 an beteiligt sich das Fach mit entsprechenden Studienangeboten auf Bachelor- und Masterniveau an der Ausbildung von Lehrer/innen für das aktuell stark nachgefragte Fach „Philosophie/Ethik“. Zur Realisierung dessen wurde die Professur für Vergleichende Ethik (mit der zukünftigen Denomination „Praktische Philosophie mit den Schwerpunkten Sozialphilosophie und Anthropologie“) an das Institut verlagert; eine zusätzliche Professur für die Didaktik der Philosophie und Ethik wird eingerichtet. Verbundfähigkeit Die Philosophie ist in alle großen Forschungsverbünde der Geisteswissenschaften an der Freien Universität eingebunden. Sie ist mit eigenen Projekten an dem kürzlich ausgelaufenen Sonderforschungsbereich 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“, dem aktiven Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ und an dem Excellenzcluster „Topoi“ beteiligt. Das Fach ist zudem federführend im Forum „Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit“, im Berliner Antike-Kolleg und der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule vertreten. Thematisch sortiert sich die Philosophie in die Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ ein, indem sie unter anderem Textwissen, Antike – Mittelalter – Frühe Neuzeit, Ästhetik, Diskurstraditionen, Normativität, Kodierung von Emotionen und Fragen der Religion behandelt. Mit der Einrichtung einer didaktischen Professur und der Ausbildung von Lehrer/innen wird sie zukünftig außerdem zur Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“ beitragen. In der Region arbeitet das Fach zusammen mit der Hebraic Graduate School of Europe und ist als Mitantragsteller an dem Potsdamer Graduiertenkolleg „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung“ beteiligt. Seit Herbst 2014 ist auch die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg-Forschergruppe „Justitia Amplificata“ („Erweiterte Gerechtigkeit – konkret und global“) mit einem ihrer Sprecher und internationalen 74 Fellows an der Philosophie der Freien Universität (neben der Goethe-Universität Frankfurt am Main) angesiedelt. Zudem sind Mitglieder des Fachs als assoziierte Professoren/innen an den Kolleg-Forschergruppen „BildEvidenz“ des Kunstgeschichte und „Film denken – Poetologien audiovisueller Bilder“ an der Filmwissenschaft der Freien Universität beteiligt. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Neben der Freien Universität bieten auch die HumboldtUniversität und die Universität Potsdam ein Bachelor- und Masterprogramm „Philosophie“ an. Dazu kommt jeweils ein Lehramtsprogramm. Das Studienangebot der Philosophie an der Freien Universität mit seiner Breite an philosophischen Ansätzen und seiner methodischen Vielfalt ist einzigartig in der Region Berlin. Die Philosophie an der Humboldt-Universität hat zuletzt zunehmend einen Schwerpunkt in der (sprach-) analytischen Tradition gesetzt. Auch das Institut für Philosophie an der Universität Potsdam bildet zunehmend einen solchen Schwerpunkt aus. Hier ist neben entsprechenden Ansätzen allein noch die Tradition der philosophischen Anthropologie vertreten. Soll-Struktur des Faches Denominationen Philosophie Theoretische Philosophie mit den Schwerpunkten Erkenntnistheorie und Argumentationstheorie Praktische Philosophie mit den Schwerpunkten Ethik, angewandte Ethik und Politik samt ihrer Theorien Philosophie mit den Schwerpunkten Ästhetik und Sprachphilosophie Geschichte der Philosophie Praktische Philosophie mit den Schwerpunkten Sozialphilosophie und Anthropologie Didaktik der Philosophie und Ethik Gesamt: 6 GRIECHISCHE UND LATEINISCHE PHILOLOGIE Struktur des Faches Zur Griechischen und Lateinischen Philologie gehören an der Freien Universität die Fächer Klassische Gräzistik, Klassische Latinistik, Mittellateinische Philologie, Byzantinistik und Neogräzistik. Die Fächergruppe ist somit in voller historischer Breite vertreten und umfasst zeitlich Lehre und Forschung zur griechischen und lateinischen Sprache und Literatur aller Epochen von der Antike bis zur Neuzeit. Durch den Gegenstandsbereich bestehen enge Verknüpfungen mit der Philosophiegeschichte, aber auch mit den neueren Literaturwissenschaften, die sich mit den mittelalterlichen, frühneuzeitlichen, modernen und gegenwärtigen Literaturen befassen sowie mit der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Nicht nur durch die Kooperation im Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ nehmen die (gemeinsamen) Forschungen zur Frühen Neuzeit dabei eine besondere Rolle ein. Kennzeichnend für die Fächer ist einer der weltbesten Bücherbestände im Bereich der griechischen und lateinischen Philologie sowie der Literaturwissenschaft und Philosophiegeschichte der Antike, Spätantike und des Mittelalters. Dadurch werden zahlreiche Wissenschaftler/innen und Studierende aus dem In- und Ausland angezogen. Dazu trägt auch die attraktive Arbeitsumgebung durch das Aristotelismus-Zentrum Berlin mit seinen Mikrofilmen und Digitalisaten aller bekannten Aristoteles-Handschriften und die dort betriebenen wissensgeschichtlichen Forschungen bei, außerdem das Centrum Modernes Griechenland, das in der Kulturtransferforschung und mit der deutschen und internationalen Kulturarbeit Griechenlands stark vernetzt ist. Die Fächer sind zudem in die großen Schwerpunktbereiche (Altertumswissenschaften, Wissensgeschichte, Literaturwissenschaften/Komparatistik) eingebunden und, über die Grenzen der Freien Universität hinaus, im Berliner Raum, in Deutschland und international sehr gut vernetzt. Lehrangebot und -verflechtung Griechische und Lateinische Philologie werden auf Bachelorniveau als Kernfach und 60 Leistungspunkte-Modulangebot im Kombi-Bachelor, auch mit der Option Lehramt, angeboten. Die Griechische und die Lateinische Philologie haben zusätzlich ein 30-Leistungspunkte-Modulangebot (die Gräzistik als „Griechische Literatur in Übersetzung“). Die Neogräzistik ist auf Bachelorniveau als Kernfach sowie als 60- und 30-Leistungspunkte-Modulangebot vertreten. Es bestehen darüber hinaus Modulangebote der Byzantinistik (60 und 30 Leistungspunkte), „Mittellateinische Philologie“ und „Sprachen der Klassischen Antike“ mit den Schwerpunkten Griechisch oder Latein für Studierende ohne sprachliche Vorkenntnisse (je 30 Leistungspunkte). Auf Masterniveau bietet das Fach die beiden konsekutiven, forschungsorientierten Programme „Neogräzistik“ und „Klassische Philologie“ an. Letzterer ist ein gemeinsamer Studiengang der beiden Fächer, wobei Schwerpunkte in einem der beiden Bereiche gesetzt werden können. Beide Studienangebote zielen auf eine vertiefte Sprachkompetenz und erweiterte Kenntnisse der (neu-)griechischen oder lateinischen Literatur(-wissenschaft) und Sprachwissenschaft. Im Masterstudiengang Neogräzistik kooperiert die Freie Universität mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Hamburg im Rahmen eines gemeinsam entwickelten und angebotenen onlinegestützten Moduls. Ein weiteres Modul des Studiengangs wird als Summer School in Griechenland absolviert. Neben den beiden forschungsorientierten Programmen werden die Unterrichtsfächer „Griechisch“ und „Latein“ als Erstund Zweitfach des Master of Education angeboten. Wie auch auf Bachelorniveau kooperieren Freie Universität und Humboldt-Universität diesbezüglich im Bereich der Didaktik der Alten Sprachen. In der Ausbildung von Lehrer/innen partizipieren die Griechische und Lateinische Philologie an der Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“. Verbundfähigkeit Die beiden Fächer sind hervorragend in die bestehenden Verbundforschungsprojekte am Fachbereich, der Freien Universität insgesamt, aber auch in der Region eingebunden. Die Griechische Philologie hat die Sprecherschaft für den Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ inne. Zudem beteiligen sich Vertreter/innen der Gräzistik und der Latinistik mit Teilprojekten an dem Exzellenzcluster „Topoi“, dem Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“ sowie an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien. Insbesondere im Zusammenhang mit diesen Projekten der Verbundforschung bestehen regional Verbindungen zur Humboldt-Universität sowie zum Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Über diese Forschungsaktivitäten leisten die Fächer im Wesentlichen einen Beitrag zu der Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“, durch die Beteiligungen an den beiden genannten Sonderforschungsbereichen sind sie zudem mit der Wissensallianz „Transregionale Beziehungen“ verknüpft. Alle Fächer haben vielfältige Forschungskontakte und gut etablierte Forschungsnetzwerke im In- und Ausland. Das Aristotelismus-Zentrum Berlin ist ein Anziehungspunkt für Aristoteles- und Aristotelismusforscher/innen aus dem In- und Ausland und das Centrum Modernes Griechenland für Forscher/innen in dem Gebiet des deutsch-griechischen Kultur- und Wissenstransfers. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg An der Humboldt-Universität bestehen je eine Professur für die Latinistik und Gräzistik sowie eine Didaktikprofessur für Alte Sprachen, mit denen Bachelorprogramme für Griechisch und Latein sowie die Masterstudiengänge „Klassische Philologie“ und „Europäische Literaturen“ betrieben werden. An der Universität Potsdam gibt es ebenfalls verschieden große Bachelor-Modulangebote für Latinistik und Gräzistik und das Lehramtsprogramm „Latein“ auf Bachelor- und Masterniveau. Die Griechischen und Lateinischen Philologien an der Freien Universität besitzen in Forschung und Lehre je ein eigenes, von den Angeboten an der Humboldt-Universität verschiedenes Profil. Insbesondere die wissensgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Ausrichtung und die projektgebundene Zusammenarbeit mit den neueren Philologien und der Philosophie bildet ein Alleinstellungsmerkmal der Fächer. Durch diesen Verbund aus Philologien, die die Geschichte von Sprache und Literatur von der Antike über die 75 Spätantike und das Mittelalter bis in die Neuzeit abdecken, entsteht ein besonderes Angebot in Lehre und Forschung: Studierende erhalten breite Wahlmöglichkeiten und die Möglichkeit zur Schwerpunktsetzung. Für Forschungsverbünde ist eine Beteiligung der Griechischen und Lateinischen Philologien häufig erforderlich, zum Beispiel für die Wissensgeschichte, deren Fundierung und/oder Abgrenzungsfolie in vielen Fällen die Klassische Antike und ihre Transfer- und Transformationsgeschichte in Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit bildet. Soll-Struktur des Faches Denominationen Griechische und Lateinische Philologie Klassische Philologie, Schwerpunkt Gräzistik Klassische Philologie, Schwerpunkt Latinistik Lehrangebot und -verflechtung Latinistik mit einem Schwerpunkt Mittellateinische Philologie Das Fach kann im Bachelorstudium sowohl als Kernfach als auch als Modulangebot im Umfang von 30 oder 60 Leistungspunkten studiert werden. Der konsekutive Masterstudiengang ist durch einen hohen Grad der Forschungsorientierung gekennzeichnet und bietet ein poetologisch/ grundlagentheoretisches Studium, das Literatur im historischen Zusammenhang und im Vergleich mit anderen Künsten und Medien sowie in ihren Beziehungen zu wissensgeschichtlichen Prozessen versteht. Dieses forschungsorientierte Angebot wird durch den gemeinsam mit der Englischen Philologie betriebenen weiterbildenden Masterstudiengang „Angewandte Literaturwissenschaft“ ergänzt, der auf verschiedene Tätigkeitsbereiche im Literaturbetrieb vorbereitet. Dabei profitiert der Studiengang maßgeblich vom Standort Berlin als Metropole des literarischen Lebens in Deutschland und deren Vielzahl an Literaturhäusern, Lesebühnen, literarischen Salons, Literaturagenturen und Verlagen. Byzantinistik Neogräzistik Gesamt: 5 ALLGEMEINE UND VERGLEICHENDE LITERATURWISSENSCHAFT Struktur des Faches Mit seinen vier komparatistischen Professuren, die jeweils einen eigenen philologischen Schwerpunkt in der Anglistik, Germanistik, Romanistik und Slawistik haben und zum Teil auch strukturell dort verankert sind, zeichnet sich die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) durch eine starke Verzahnung mit anderen geisteswissenschaftlichen Fächern aus und spielt somit eine wichtige Rolle im Gesamtgefüge der Geisteswissenschaften an der Freien Universität. Forschungsstärke, Internationalität und Verbindungen zu den Kooperationspartnern außerhalb der Universität sind weitere prägende Merkmale des Faches. Im Zuge einer zunehmenden Transnationalisierung von Forschungsgegenständen und -ansätzen nicht nur in der Literaturwissenschaft wird die Komparatistik mittel- und langfristig weiter an Bedeutung gewinnen. Auch das zunehmende wissenschaftliche Interesse an künstevergleichenden Fragestellungen wird die Nachfrage nach komparatistischer Kompetenz wachsen lassen. Für die Entwicklung des Faches wird überdies eine stärkere Ausrichtung auf außereuropäische Literaturen eine zunehmend wichtige Rolle spielen. An der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, an der die AVL maßgeblich beteiligt ist, ist diese Ausrichtung bereits vollzogen worden. Sowohl im Bachelorstudiengang als auch im Masterstudiengang „Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft“ sind drei Hauptaspekte der Ausbildung profilbildend: Literaturtheorie/Poetologie, Literaturgeschichte/ Literaturvergleich und interdisziplinäre Ansätze. Die hohe 76 Attraktivität der Studiengänge ergibt sich nicht zuletzt aus ihrem Bezug zur literarischen und übersetzerischen Praxis, der insbesondere durch die am Institut verankerten hochangesehenen Gastprofessuren erreicht wird. Insbesondere zu nennen sind hier die Samuel-Fischer-Gastprofessur, die mit der Vergabe des Berliner Literaturpreises verknüpfte Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik und die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung. Die umfangreiche Liste der Gastprofessoren/innen, die in den zurückliegenden Jahren auf diesen Professuren gelehrt haben, umfasst unter anderem die weithin bekannten Schriftsteller Daniel Kehlmann, Yann Martell, Kenzaburō Ōe, Rainald Goetz und die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Verbundfähigkeit Das Fach nimmt eine wichtige Rolle in geisteswissenschaftlichen Forschungsverbünden ein und weist einen hohen Grad an inner- und außeruniversitärer Vernetzung auf. So hat es aktuell die Sprecherschaft in der geisteswissenschaftlichen Focus Area der Freien Universität, dem Dahlem Humanities Center, inne und wirkt maßgeblich in der Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ mit. Darüber hinaus leistet es durch seine starke, in hohem Maße dynamische, internationale Vernetzung einen wichtigen Beitrag zur Wissensallianz „Transregionale Beziehungen“. Aktuell wirkt die AVL an der Konzeption der Folgeprojekte der Sonderforschungsbereiche 447 „Kulturen des Performativen“ und 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ mit. In der Nachwuchsförderung beteiligt sich das Fach am europäischen Doktoranden/innennetzwerk „Text and Event in Early Modern Europe“. Im internationalen Bereich sind insbesondere ein Advanced Grant des European Research Council sowie das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Netzwerk „Principles of Cultural Dynamics“ hervorzuheben, welches unter der Federführung des Dahlem Humanities Center entwickelt und beantragt wurde. In dem Netzwerk arbeiten sechs geisteswissenschaftliche Zentren führender Universitäten aus Europa, dem Nahen Osten, Asien und den USA zusammen. Über die Aktivitäten und die Doppelmitgliedschaft seiner slawistischen Professur am Osteuropa-Institut der Freien Universität wirkt das Fach auch in der Focus Area Center for Area Studies mit. deutschen Literatur von der Frühen Neuzeit zur Gegenwart. Die Ältere deutsche Literatur untersucht die deutschsprachige Literatur und die Entwicklung der deutschen Sprache von ihren Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. Die Linguistik deckt von der Historischen Linguistik über die deutsche Grammatik, Semantik und Pragmatik bis hin zur Allgemeinen Sprachwissenschaft eine große thematische Bandbreite ab. Dabei setzt sie unter anderem Schwerpunkte in der Computerlinguistik und der Neurowissenschaft der Sprache. Die AVL ist überdies vielfach mit den Partnern aus dem Literatur- und Kulturbetrieb verbunden, die unter anderem im weiterbildenden Masterstudiengang „Angewandte Literaturwissenschaft“ eine wichtige Rolle spielen. Die drei Gastprofessuren des Instituts sichern darüber hinaus einen regen Austausch mit Autoren/innen und Übersetzer/innen, die als Gastprofessoren/innen die Aktivitäten und die Lehre des Instituts bereichern. Die Niederländische Philologie umfasst die Gebiete der Sprach- und Literaturwissenschaft, innerhalb derer sie deutliche Schwerpunkte einerseits auf das Gebiet der niederländisch-deutschen Literaturbeziehungen sowie andererseits auf die sprachvergleichende Perspektive des Niederländischen und Deutschen legt. Sie zeichnet sich durch ihre enge Zusammenarbeit mit anderen geisteswissenschaftlichen Fächern und durch ihre Anwendung innovativer Lehrmethoden aus. So trägt das Fach, neben dem eigenen Studienangebot, auch Module zu gemeinsamen Studiengängen bei und kooperiert mit den sprachwissenschaftlichen Einrichtungen der Freien Universität im Interdisziplinären Zentrum „Europäische Sprachen: Strukturen – Entwicklung – Vergleich“. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Das Fach ist über die Freie Universität hinaus in der Region Berlin-Brandenburg lediglich durch eine Professur an der Universität Potsdam vertreten. Als eigenständiges Institut mit vier komparatistischen Professuren mit jeweils eigenem philologischen Schwerpunkt ist das Fach ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Universität und auch deutschlandweit eines der sehr wenigen Institute seiner Art. Soll-Struktur des Faches Denominationen Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Englische Philologie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Deutsche Philologie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Slavische Literaturen (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Romanische Philologie (je zur Hälfte in der AVL und in der Romanistik angesiedelt) Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik/AVL (je zur Hälfte in der AVL und in der Romanistik angesiedelt) Gesamt: 4 DEUTSCHE UND NIEDERLÄNDISCHE PHILOLOGIE Struktur des Faches Die Deutsche Philologie besteht aus den drei Gebieten Neuere deutsche Literatur, Ältere deutsche Literatur sowie Sprache und Linguistik. Die Neuere deutsche Literatur, der größte Teilbereich der Deutschen Philologie, befasst sich mit der Erforschung aller wichtigen Perioden und Strömungen der Lehrangebot und -verflechtung Der Bachelorstudiengang Deutsche Philologie kann als Kernfach mit 90 sowie als Modulangebot im Umfang von 60 oder 30 Leistungspunkten studiert werden, einschließlich der Lehramtsoption. In der Grundlagen- und Aufbauphase werden dabei alle drei Teildisziplinen der Deutschen Philologie studiert, während in der Vertiefungsphase Schwerpunkte gesetzt werden. Zukünftig wird der Deutschen Philologie im reformierten Studiengang für das Lehramt an Grundschulen eine noch größere Bedeutung zukommen, insofern Deutsch als Pflichtfach für sämtliche Studierende der Grundschulpädagogik verankert sein wird. Auf Masterniveau können die Studierenden der Deutschen Philologie zwischen drei konsekutiven Angeboten wählen: Der forschungsorientierte Masterstudiengang „Deutschsprachige Literatur“ vertieft und erweitert die erworbenen grundlegenden Fachkenntnisse aus dem Bachelorstudium auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur. Ein Schwerpunkt kann entweder auf die Ältere deutsche Literatur oder die Neuere deutsche Literatur gelegt werden. Als konsekutiver, forschungsorientierter Masterstudiengang in der Sprachwissenschaft besteht der gemeinsame Masterstudiengang „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung“, der die Studierenden zu Sprachenexperten/innen im europäischen und außereuropäischen Raum ausbildet. Das Masterprogramm „Deutsch als Fremdsprache: Kulturvermittlung“ befähigt Studierende zur Organisation und Realisierung von Lehrangeboten zur Vermittlung der deutschen Sprache, Kultur und Literatur, insbesondere in der Hochschulbildung, aber auch in weiteren Tätigkeitsbereichen, 77 zum Beispiel Sprachschulen und Kulturinstituten. Eine weitere, auf ein sehr spezifisches Berufsfeld orientierende Vertiefungsmöglichkeit bietet der zweijährige weiterbildende Masterstudiengang „Editionswissenschaft“, der auf Tätigkeiten in Verlagen, Akademien sowie allen Institutionen, die Editionen erstellen, bearbeiten oder beurteilen, vorbereitet. Zu den genannten Masterstudiengängen kommt Deutsch als erstes oder zweites Fach oder als Pflichtfach des Master of Education für Gymnasien, Integrierte Sekundarschulen und die Grundschule hinzu. Auf diese Weise partizipiert die Deutsche Philologie an der Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“. Die Deutsche Philologie zeichnet sich durch eine besondere Stärke in der Lehre aus. Ihre Studienprogramme erfreuen sich großer Bewerber/innenzahlen und sind stets stark ausgelastet. Insbesondere die Angebote der Neueren deutschen Literatur werden von der stetig wachsenden Anzahl internationaler Studierender stark nachgefragt. Ihnen bietet die Deutsche Philologie mit den „Kulturwissenschaftlichen Berlin- und Deutschlandstudien“ ein speziell auf die Bedürfnisse internationaler Programmstudierender abgestimmtes kulturwissenschaftliches Studienangebot, das sich in Themenspektrum und Methodik an einer internationalen und interkulturellen Germanistik orientiert. Die Niederländische Philologie bietet auf Bachelorniveau den gleichnamigen Studiengang als Kernfach mit 90 Leistungspunkten sowie als 60- und 30-Leistungspunkte-Modulangebot an. Der konsekutive, forschungsorientierte Masterstudiengang „Niederlandistik im internationalen Kontext“ ist auf transnationale Beziehungen zwischen den Sprach- und Kulturräumen ausgerichtet. Zum einen werden kulturelle Transformationsprozesse in den Blick genommen. Zum anderen widmet sich der Studiengang dem Vergleich des Niederländischen zu anderen Sprachen. Darüber hinaus ist auch die Niederlandistik an dem gemeinsamen sprachwissenschaftlichen, konsekutiven Masterprogramm „Sprachen Europas“ des Interdisziplinären Zentrums „Europäische Sprachen“ beteiligt. Für die Studierenden der Niederlandistik besteht mit dem E-Learning-Programm „NEON – Nederlands Online“ im Bereich der niederlandistischen Sprachwissenschaft ein webbasiertes Lernangebot. Sie finden dort Informationen zur Verbreitung und zu den Varietäten des Niederländischen und zu den Kerngebieten der niederländischen Grammatik, Phonologie, Morphologie und Syntax. Verbundfähigkeit Durch ihre intensiven Kooperationen mit den anderen geisteswissenschaftlichen Fächern der Freien Universität, den Universitäten der Region Berlin-Brandenburg und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region, trägt die Deutsche Philologie wesentlich zur Forschungsstärke der Geisteswissenschaften an der Freien Universität bei und leistet einen wichtigen Beitrag zu der Wissensalli78 anz „Kulturelle Dynamiken“. Über die neurowissenschaftliche Sprachforschung besteht darüber hinaus eine Verbindung zu der Wissensallianz „Biomedizinische Grundlagen“. In den verschiedenen großen Forschungsverbänden am Fachbereich ist die Deutsche Philologie stark vertreten. Insbesondere sind hier der Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“, die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, die aus der Deutschen Philologie heraus initiiert wurde, das Forum „Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit“ sowie die Interdisziplinären Zentren „Geschlechterforschung“ und „Europäische Sprachen“ zu nennen. Letzteres wurde unter Federführung der Niederlandistik entwickelt, die hier mit den anderen sprachwissenschaftlichen Fächern der Universität kooperiert. Darüber hinaus arbeitet die Niederlandistik in dem EUE-Learning-Verbundprojekt „Dutch++: Examples and new models for learning and teaching pluricentric languages“ (koordiniert von der Niederlandistik der Universität Wien) mit, an dem außerdem das Language Center der Tilburg University (Niederlande) und die Abteilung „Mens en Maatschappij, Onderwijs“ der Thomas More (ehemalige Katholieke Hogeschool Kempen in Geel, Belgien) beteiligt sind. Die Niederlandistik ist damit an den Wissensallianzen „Kulturelle Dynamiken“ und „Transregionale Beziehungen“ sowie über den Bereich der Sprachbildung an der Wissensallianz „Bildungsprozesse- und Erträge“ beteiligt. Innerhalb des Sonderforschungsbereichs 632 „Informationsstruktur: Die sprachlichen Mittel der Gliederung von Äußerung, Satz und Text“ kooperieren Fachvertreter/innen der Freien Universität in der Region mit Sprachwissenschaftler/innen der Universität Potsdam und der Humboldt Universität. Der Arbeitsbereich Ältere deutsche Literatur und Sprache, der auch an den großen interdisziplinären Verbundforschungsprojekten „Languages of Emotion“ (Exzellenzcluster) und „Kulturen des Performativen“ (Sonderforschungsbereich 447) beteiligt war, wirkt darüber hinaus an der DFG-Forschergruppe 530 „Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive“ mit. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die mehrfache Vertretung der Deutschen Philologie an drei Universitäten im Raum Berlin-Brandenburg ist nicht zuletzt aufgrund der großen Nachfrage von Studieninteressierten und der Bedeutung des Fachs in der Lehrkräftebildung erforderlich. Die Deutsche Philologie an der Freien Universität steht für eine stark theoriegeleitete fachliche Ausrichtung, wobei in der Soll-Struktur der Anspruch ausgedrückt wird, das Fach sowohl in der Literaturwissenschaft als auch in der Linguistik in voller Breite zu vertreten. Die Niederländische Philologie bildet in der Region ein Alleinstellungsmerkmal der Freien Universität. Soll-Struktur der Fächer Denominationen Deutsche Philologie Linguistik (Allgemeine und deutsche Sprachwissenschaft) Deutsche Grammatik Historische Sprachwissenschaft des Deutschen Semantik und Pragmatik des Deutschen mit einem Schwerpunkt Neurowissenschaft der Sprache Ältere deutsche Literatur und Sprache Ältere deutsche Literatur und Sprache mit einem Schwerpunkt Transformationsprozesse zwischen Hoch- und Spätmittelalter Ältere deutsche Literatur und Sprache mit einem Schwerpunkt deutsche Literatur von den Anfängen bis ins 13. Jahrhundert Neuere deutsche Literatur Neuere deutsche Literatur, Schwerpunkt Deutsche Literatur vom 17.–19. Jahrhundert Neuere deutsche Literatur, Schwerpunkt Deutsche Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart Neuere deutsche Literatur, Schwerpunkt klassische Moderne Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext Neuere deutsche Literatur mit einem Schwerpunkt im Bereich der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart Neuere deutsche Literatur mit einem Schwerpunkt im Bereich der literatur- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung Fachdidaktik Deutsch Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur, Schwerpunkt Literatur und Medien Gesamt: 12 Denominationen Niederländische Philologie Niederländische Philologie/Literaturwissenschaft Niederländische Philologie/Sprachwissenschaft Gesamt: 2 ROMANISCHE PHILOLOGIE Struktur des Faches Die Romanische Philologie der Freien Universität ist eine der größten in Deutschland. Lehre und Forschung ihrer Mitglieder umfassen Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Fachdidaktik und landeskundliche beziehungsweise regionalwissenschaftliche Fragestellungen in zahlreichen romanischen Sprachen. Darin eingeschlossen ist auch die Lateinamerikanistik, die strukturell durch die Doppelmitgliedschaft einer ihrer Professuren am Zentralinstitut Lateinamerika-Institut verankert ist. Lehre und Forschung des Fachs haben in der Literatur- wie Sprachwissenschaft eine markant theoretische, philologische und historisch-vergleichende Ausrichtung. In der Literaturwissenschaft wird dies durch die Doppelmitgliedschaft zweier Professuren am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft gestützt, in der Sprachwissenschaft durch die enge Zusammenarbeit von Romanistik und anderen Philologien im Interdisziplinären Zentrum „Europäische Sprachen“. Die Romanistik hat im Hinblick auf die Professuren einen Prozess der personellen Erneuerung vollzogen, im Zuge dessen sechs der zehn Professuren zwischen 2008 und 2013 neu besetzt worden sind. Diese Erneuerung schlägt sich spätestens seit 2012 auch in den Leistungsdaten des Instituts, insbesondere in den Bereichen Drittmittel und Nachwuchsförderung, positiv nieder. Die Studierenden profitieren von der Lehr- und Forschungsaktivität an einer der personell stärksten Romanischen Philologien in Deutschland und von der herausragenden Infrastruktur, sowie von der Nähe zu Forschungsverbünden, Exzellenzclustern, Sonderforschungsbereichen und Graduiertenschulen an der Freien Universität. Das Sprachenzentrum, das Frankreichzentrum, das Italienzentrum, das Zentralinstitut Lateinamerika-Institut und das dichte Netz an Partnerhochschulen in der Romania ergänzen die Angebote des Instituts für Romanische Philologie. Das vielfältige Lehr- und Veranstaltungsprogramm des Hochschulverbundes Berlin-Brandenburg und der außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen, Botschaften und unabhängigen Sprach- und Kulturinstitute in der Bundeshauptstadt Berlin runden die Angebote ab. Lehrangebot und -verflechtung Französische, Italienische und Spanische Philologie können im Bachelor als Kernfach (90 Leistungspunkte) mit oder ohne Lehramtsoption sowie als Modulangebote (60 oder 30 Leistungspunkte) studiert werden. Weitere wichtige romanische Sprachen wie Portugiesisch (60 oder 30 Leistungspunkte), Galicisch und Katalanisch (beide 30 Leistungspunkte) kommen als Modulangebote hinzu. Die Qualifikation der Absolventen/innen zielt nicht nur auf das Lehramt an Schulen ab, sondern bereitet Studierende sowohl auf eine wissenschaftliche Laufbahn als auch auf berufliche Tätigkeiten außerhalb forschungsorientierter Kontexte vor, etwa in Kultur und Bildung, im Journalismus, in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, im Projektmanagement, in der europäischen und außereuropäischen Kommunikation, im europäischen und außereuropäischen Kulturaustausch oder in verwandten Tätigkeitsfeldern im In- und Ausland. Die Mono-Bachelorstudiengänge „Frankreichstudien“ und „Italienstudien“ bieten eine vielseitige grundständige Ausbildung, die neben dem philologischen Kernbereich jeweils Angebote verschiedener Fächer aus den Geistes-, Kultur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften umfasst. Diese Studiengänge zielen auf eine umfassende Frankreich- oder Italienkompetenz in einem transdisziplinär angelegten Rahmen ab. Diesem Ziel dient auch der neu eingerichtete, 79 binational organisierte Studiengang „Deutsch-französische Literatur- und Kulturstudien“, in dessen Rahmen deutsche Studierende mit französischen Studierenden zusammen in Berlin wie in Paris ausgebildet werden. Auf Masterniveau stellt der Studiengang „Romanische Literaturwissenschaft“ ein forschungsorientiertes Studienangebot dar, in welchem Studierende in kleinen, internationalen Lerngruppen ihre literaturwissenschaftliche Kompetenz gezielt vertiefen. In theoretisch wie historisch akzentuierten Modulen können Studierende ihr Leistungsportfolio erweitern und ihr wissenschaftliches Profil schärfen. Der interdisziplinäre Masterstudiengang „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung” ermöglicht eine Erweiterung der sprachwissenschaftlichen Kompetenzen durch eine Spezialisierung auf eine oder mehrere europäische Sprachen, auch unter der Perspektive von Mehrsprachigkeit und sprachlichkulturellen Dynamiken. Profilbildend für beide Studiengänge ist die fundierte fachwissenschaftliche Ausbildung in theoretischer, philologischer wie vergleichend-historischer Perspektive, die Studierenden den Erwerb eines vertieften fachwissenschaftlichen Profils garantiert. Der Lehramtsmaster wird als 120-Leistungspunkte-Angebot in Spanisch, Französisch und Italienisch und als 60-LeistungspunkteAngebot in Französisch und Spanisch angeboten. Verbundfähigkeit Die Romanistik war und ist an allen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereichen der Freien Universität beteiligt und weist als eine in sich historisch-vergleichend angelegte Disziplin einen hohen Grad an Anschlussfähigkeit auf. Neben den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Verbundprojekten ist die Romanistik an den in der Exzellenzinitiative geförderten Einrichtungen (zum Beispiel Friedrich-Schlegel Graduiertenschule) sowie maßgeblich an der geisteswissenschaftlichen Focus Area der Freien Universität, dem Dahlem Humanities Center, beteiligt. Darüber hinaus konnten Mittel der Europäischen Union, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Stiftungsmittel für Forschungsprojekte und -netzwerke sowie ein Promotionsprogramm in der Lusitanistik eingeworben werden. Die enge Zusammenarbeit von Spezialisten/innen für verschiedene romanische Sprachen, Literaturen und Kulturen in Europa und Lateinamerika mit ihren Fachkollegen/innen in den jeweiligen Ländern führt zu einem außergewöhnlich hohen Grad an Internationalität der Forschungsaktivitäten. Diese Internationalität spiegelt sich auch in einer hohen Anzahl an internationalen Gastwissenschaftler/innen auf allen Qualifikationsstufen sowie in einer ausgeprägten inner- und außereuropäischen Mobilität der Studierenden wider. Das Institut ist an strategischen Initiativen zur Internationalisierung der Lehre durch digitale Formate beteiligt (Virtueller Campus). Der Romanistik kommt in fast allen Bereichen der Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ eine wichtige Rolle zu; sie kann darüber hinaus 80 auch wesentliche Beiträge in der Wissensallianz „Transregionale Beziehungen“ leisten. Da die Qualifikation für das Lehramt eines der wesentlichen Ausbildungsziele am Institut für Romanische Philologie ist, spielt auch die Wissensallianz „Bildungsprozesse und -erträge“ eine wichtige Rolle. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die Romanistik ist im Berliner Raum an der Freien und der Humboldt-Universität und darüber hinaus noch an der Universität Potsdam vertreten. Als eine Besonderheit der Romanistik an der Freien Universität kann ihre hohe Internationalität, ihre starke theoretische und historisch-vergleichende Ausrichtung sowie die interdisziplinäre Vernetzung in Forschung und Lehre (auch bedingt durch Einrichtungen wie das Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und das Interdisziplinäre Zentrum „Europäische Sprachen“) gelten. Innerhalb der Hispanistik profiliert sich nur die Freie Universität mit einem Schwerpunkt auf der Lateinamerikanistik. Das Portugiesische ist in Forschung und Lehre überhaupt nur an der Freien Universität vertreten. Die Romanistik an der Freien Universität unterhält neben der Kooperation mit den anderen Universitäten und Forschungseinrichtungen in der Region auch zahlreiche Kontakte zu den Botschaften, Kulturinstituten, Stiftungen und Unternehmen aus den romanischen Ländern, die unter anderem die Lehre und Forschung an der Freien Universität über die Finanzierung von Lektoraten (für Italienisch, Katalanisch, Galicisch und Baskisch) und Koordinationsstellen unterstützen. Die beiden romanischen Zentren an der Freien Universität, das Italien- und das Frankreich-Zentrum, sind wichtige Foren für frankreichund italienbezogene Diskussionen im Berliner Raum und bündeln die vielfältigen Aktivitäten der wissenschaftlichen Kooperation zwischen den Universitäten in Berlin und Potsdam einerseits und den italienischen und französischen Institutionen andererseits. Soll-Struktur des Faches Denominationen Romanische Philologie Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik/AVL (je zur Hälfte in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und in der Romanischen Philologie angesiedelt) Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Galloromanistik Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Italoromanistik Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik/Lusitanistik Romanische Philologie/Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik Romanische Philologie/Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Galloromanistik Romanische Philologie/Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Italo- und Galloromanistik Romanische Philologie/Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik/Lusitanistik Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Romanische Philologie (je zur Hälfte in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und in der Romanischen Philologie angesiedelt) Literaturen und Kulturen Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Gesamt: 10 ENGLISCHE PHILOLOGIE Struktur des Faches Kennzeichnend für die Anglistik der Freien Universität ist die große inhaltliche Breite. Es wird zu der Struktur und Entwicklung der englischen Sprache und englischsprachiger Literaturen und Kulturen wie auch ihrer Vermittlung von ihren Ursprüngen bis in die heutige Zeit geforscht und gelehrt. Dabei ist das Fach stark theoretisch-systematisch ausgerichtet und legt Schwerpunkte sowohl in der Mittelalter- als auch in der Renaissanceforschung. Die Verbindung von qualitativer mit quantitativer Analyse vor allem in der Sprachwissenschaft sowie die Verknüpfung didaktischer Ansätze mit neurolinguistischen Methoden zeichnet das Fach weiterhin aus. Der Gegenstandsbereich der Linguistik des Englischen ist die Erforschung der englischen Sprache in ihren weltweiten Varietäten auf allen sprachlichen Beschreibungsebenen. Ein Augenmerk liegt hier insbesondere auf der Erforschung der grammatischen Strukturen, des Wandels und der historischen Entwicklung des Englischen sowie dem Sprachgebrauch und Variationsmöglichkeiten in unterschiedlichen sozialen Kontexten. Schwerpunkte in der Literaturwissenschaft sind einerseits Texte, die seit dem 8. Jahrhundert bis heute vornehmlich in Großbritannien und Irland entstanden sind, und andererseits Texte aus der kolonialen und postkolonialen englischsprachigen Welt. Die Didaktik des Englischen stellt handlungsleitende theoretische Konzepte bereit und widmet sich gleichzeitig der empirischen Erforschung sprachlicher Lehr- und Lernkontexte. Sie ist wichtiges Bindeglied zwischen der fachwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität und dem Berufsfeld Schule. Die Studiennachfrage am Fach ist geprägt durch ein starkes internationales Interesse. Vor allem der differenzierte Masterstudiengang „English Studies: Literature, Language, Culture“ wird in hohem Maße von ausländischen Studierenden, besonders auch aus dem englischsprachigen Ausland, nachgefragt und erfolgreich abgeschlossen. In der Forschung gehört die Anglistik, wie jüngst eine detaillierte Studie des Wissenschaftsrates klar gezeigt hat, zu den besten sieben Prozent der bundesdeutschen anglistischen Institute. Dies gilt sowohl für die Quantität, Qualität und Internationalität der Publikationen als auch für die Höhe des Drittmittelaufkommens. Lehrangebot und -verflechtung Englische Philologie kann auf Bachelorniveau im Kernfach mit 90 Leistungspunkten oder als 60- und 30-Leistungspunkte-Modulangebot studiert werden. Für das Lehramt stehen ebenfalls ein Kernfach- und ein 60-LeistungspunkteAngebot bereit; in der Grundschulpädagogik kann Englisch zukünftig ausschließlich an der Freien Universität als Studienfach gewählt werden. Die Sprachausbildung erfolgt in der Bachelorphase hauptsächlich am Sprachenzentrum der Freien Universität. Auf Masterniveau können die Studierenden zwischen drei konsekutiven Studiengängen wählen. Der englischsprachige Masterstudiengang „English Studies: Literature, Language, Culture“ betrachtet in einem breit gestreuten Lehrangebot die Literaturen und Kulturen der englischsprachigen Welt in Geschichte und Gegenwart vom Mittelalter bis zu aktuellen Erscheinungen. Das Fach ist außerdem an dem forschungsorientierten Masterprogramm „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung“ beteiligt, das am Interdisziplinären Zentrum „Europäische Sprachen“ angesiedelt ist und die sprachwissenschaftliche Fortsetzung der Bachelorprogramme der europäischen Philologien darstellt. Schließlich wird das Fach Englisch, aufbauend auf den Bachelorprogrammen, als erstes und zweites Fach des Master of Education für das Lehramt an Gymnasien und Integrierten Sekundarschulen sowie als Wahlpflichtfach des Master of Education für das Lehramt an Grundschulen angeboten. Darüber hinaus besteht das von der Anglistik seit seiner Einrichtung wesentlich mitbetriebene, weiterbildende Masterprogramm „Angewandte Literaturwissenschaft“ mit seinem deutlichen Praxisbezug und engen Vernetzungen zur Kultur-, Kunst- und Verlagsszene in Berlin. Lehrverflechtungen und Lehrexport wie -import bestehen daneben insbesondere mit den Studiengängen des JohnF.-Kennedy-Instituts (Amerikanistik) und des Peter-SzondiInstituts (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), aber auch mit anderen Fächern wie der Japanologie. Verbundfähigkeit Die Anglistik ist gut in bestehende Forschungsverbünde eingebunden. Innerhalb der Freien Universität sind Vertreter/innen des Fachs an dem Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ und an der in der Exzellenzinitiative wiederholt ausgezeichneten Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule sowie am Interdisziplinären Zentrum „Europäische Sprachen – Strukturen, Entwicklung, Vergleich“ und am Forum „Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit“ beteiligt. Durch ihre Beteiligung an diesen und weiteren 81 Forschungsverbünden und -kooperationen und ihre Vernetzung mit anderen Fächern der Universität, zum Beispiel im Dahlem Humanities Center, trägt die Anglistik auf mehreren Ebenen nicht nur zu der Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ bei, sondern liefert über ihre Verflechtung mit den Regionalstudien wie insbesondere über die postkoloniale Frage der Migration Verknüpfungen zur Wissensallianz „Transregionale Beziehungen“. International kooperiert die Anglistik im Erasmus Mundus Intensive Programme „Staging European Identities“ (acht europäische Partneruniversitäten) sowie im internationalen Doktoranden/innenkolleg „Text and Event in Early Modern Europe (TEEME)“ (vier europäische Partneruniversitäten). Fachvertreter/innen arbeiten außerdem gemeinsam mit Kollegen/innen der Universiteit Utrecht in dem Forschungsprojekt „A Typology of Reciprocal Markers“ und sind über das Dahlem Humanities Center in weiteren internationalen Forschungsverbünden vertreten. Ferner hat das Fach in den vergangenen Jahren zahlreiche Gastlektorate und -professuren des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie Humboldt-Stipendiaten/innen aus Großbritannien, den USA, Australien und den Niederlanden eingeworben. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Anglistische Studiengänge sind ebenfalls an der Universität Potsdam und der Humboldt-Universität studierbar. Die Universität Potsdam richtet sich vornehmlich kulturwissenschaftlich aus und konzentriert sich aufgrund ihrer geringeren Größe schwerpunktmäßig auf den Bereich des Postkolonialen. An der Freien Universität und der Humboldt-Universität ist das Fach jeweils stärker literaturwissenschaftlich-philologisch ausgeprägt. Hinzu kommt an der Freien Universität jedoch auch die eigens über eine Professur eingerichtete kulturwissenschaftliche Ausrichtung, sodass das Fach, im Gegensatz zu den anderen Universitäten in der Region, an der Freien Universität in seiner gesamten Breite vertreten ist und studiert werden kann. Im Unterschied zur Anglistik an der Humboldt-Universität ist die Amerikanistik nicht integriert, sondern wird an der Freien Universität eigenständig durch das weltweit renommierte Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien vertreten. Durch die starke studentische Nachfrage, insbesondere mit Blick auf die Lehrkräftebildung, aber auch hinsichtlich ihrer internationalen Sichtbarkeit, muss die Anglistik an zwei Standorten in Berlin vertreten sein, damit es nicht zu einer unvertretbaren Reduktion von Studienplätzen kommt. Dabei grenzen sich die Angebote der Freien Universität und der Humboldt-Universität in sinnvoller Weise durch die unterschiedliche regionale und wissenschaftliche Ausrichtung voneinander ab. Gleichzeitig entsteht so in der Region ein umfassendes fachliches Angebot. 82 Soll-Struktur des Faches Denominationen Englische Philologie Sprachwissenschaft Historische Linguistik des Englischen Struktur des heutigen Englischen Literaturwissenschaft Englische Literatur von der Renaissance bis zur Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung systematischer Theoriebildung Englische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit Englische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt New English Literatures im Rahmen postkolonialer Theoriebildung Englische Philologie mit dem Schwerpunkt Cultural und Gender Studies Didaktik Didaktik des Englischen Amerikanistik Literatur Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Kultur und Kulturgeschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut JohnF.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Gesamt: 9 THEATER-, TANZ-, FILM- UND MUSIKWISSENSCHAFT Struktur der Fächer Die Theaterwissenschaft der Freien Universität widmet sich der Ästhetik, Theorie und Geschichte des Theaters und theatraler Formen sowie ihren Entstehungs- und Wirkungsbedingungen. Das Fach verwendet dabei einen weiten Theatralitätsbegriff, der es erlaubt, theatrale Situationen in den Künsten, aber auch in alltäglichen, außerkünstlerischen Zusammenhängen zu erforschen. Das Studium ist vorwiegend theoretisch und historisch-kritisch ausgerichtet und angesichts der Vielfalt der Formen beteiligter Künste, Medien und kultureller Systeme besonders offen für interdisziplinäre Anknüpfungen. Durch diese Vielfalt ist das Fach interdisziplinär hochgradig anschlussfähig und findet deutschlandweite wie auch internationale Beachtung. Ein besonderes Profilmerkmal der Theaterwissenschaft ist der in den zurückliegenden Jahren etablierte Schwerpunkt in der Tanzwissenschaft, die sich mit dem vielschichtigen Phänomen Tanz aus historischer, kultureller und sozialer Perspektive befasst. In einer Zeit, in der Bewegungs- und Körperdiskurse die wissenschaftliche Forschung prägen, bildet er eine Schnittstelle zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und den Künsten. Ein weiteres wichtiges Profilelement der Theaterwissenschaft, das unmittelbar mit der Rolle Berlins in der Theatergeschichte verbunden ist, stellen die theaterhistorischen Sammlungen des Instituts dar, zu der unter anderem die theaterhistorische „Sammlung Walter Unruh“ gehört. Neben einem umfangreichen Bestand an Autographen von Schauspieler/innen, Dramatiker/innen, Musiker/innen, Bühnen- und Kostümbildner/innen, Theaterdirektoren/innen und Dramaturgen/innen (18. bis 20. Jahrhundert, mit einem Schwerpunkt im 19. Jahrhundert) finden sich im Archiv eine Vielzahl an Künstler/innennachlässen und Schenkungen. Die geordnet vorliegenden Bestände sind zum Teil bereits computergestützt erfasst. Die Filmwissenschaft befasst sich mit allen Formen des Films sowohl in ihrer Genese wie auch in ihren gegenwärtigen Migrationen in andere Technologien. Medien werden als Ausgangsbasis eines sich stetig ausdifferenzierenden Denkens über und mit bewegten Bildern betrachtet. Geschichte, Ästhetik und Theorie des Films wie anderer audiovisueller Medien sind ebenso Bestandteil des Faches wie deren Entstehungs- und Wirkungsbedingungen innerhalb unterschiedlicher kultureller und ästhetischer Systeme. Das Fach wird trotz seiner geringen Größe als führend in den Medienwissenschaften in Deutschland wahrgenommen. Aufgrund ihrer großen Bedeutung, insbesondere für die erfolgreich betriebenen Projekte der Verbundforschung, wird die Besetzung der Musikwissenschaft und somit die erneute Etablierung des Fachs an der Freien Universität mit Nachdruck angestrebt. Gegenstand dieses Faches ist die historische und theoretische Beschäftigung mit Musik im kulturellen Kontext, aus dem sie hervorgeht, den sie repräsentiert und mitgestaltet. Das Forschungs- und Lehrprofil der Theater- und Tanzwissenschaft, der Filmwissenschaft sowie der Musikwissenschaft an der Freien Universität wurde in den zurückliegenden Jahren maßgeblich durch die Sprecherschaft für die in Kooperation mit den geistes-, kunst- und kulturwissenschaftlichen Fächern der Freien Universität und der Humboldt-Universität betriebenen Sonderforschungsbereiche 447 „Kulturen des Performativen“ (1999 bis 2010) und 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ (2003 bis 2014) geprägt. Lehrangebot und -verflechtung Theaterwissenschaft und Filmwissenschaft sind an der Freien Universität jeweils als Kernfach mit 90 Leistungspunkten und als Modulangebot mit 60 Leistungspunkten im KombiBachelor studierbar. Auf Masterniveau werden konsekutiv drei primär forschungsorientierte Studiengänge angeboten. Der Masterstudiengang „Theaterwissenschaft“ versteht diese als eine Disziplin an der Schnittstelle von Kultur-, Kunst- und Medienwissenschaften, die interdisziplinäre Offenheit pflegt und das Wechselverhältnis von Theorie und Praxis wie auch von Wissenschaften und Künsten in ihren Fragestellungen, Methoden und Darstellungsweisen berücksichtigt. Neben theatralen Aufführungen aller Gattungen sind auch theatrale Denk- und Handlungsweisen in allen Bereichen der Gesellschaft in historischer Perspektive ebenso wie die performativen Kulturen der Gegenwart Gegenstand des Studiums. Der transdisziplinär ausgerichtete Masterstudiengang „Tanzwissenschaft“ eröffnet anhand der übergeordneten Themenfelder Körper, Bewegung und Verfahren unterschiedliche Perspektiven auf die historischen, künstlerischen und sozialen Aspekte des Tanzes. Der Studiengang strebt eine Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Kunst an, die ihren Ausdruck in neuen Lehrformaten und in einer engen Kooperation mit nationalen und internationalen Institutionen findet. Der Masterstudiengang „Filmwissenschaft“ setzt die geistes- und kulturwissenschaftliche Ausrichtung des Bachelorstudiengangs fort. Gegenstände sind Geschichte, Ästhetik und Theorie des Films und der audiovisuellen Medien sowie ihre Entstehungs- und Wirkungsbedingungen. Entsprechend der engen Verbindung mit den anderen Studiengängen am Institut für Theaterwissenschaft und mit verschiedenen Forschungszusammenhängen steht dabei eine vergleichende kunst- und medienwissenschaftliche Perspektive im Zentrum. Das Fach Musikwissenschaft ist an der Freien Universität auf Bachelorniveau als 30-Leistungspunkte-Modulangebot „Musiktheorie“ sowie als Masterstudiengang Musikwissenschaft studierbar. Im Mittelpunkt des Masterstudiengangs steht die historische Betrachtung von Musik, ergänzt um theoretisch-systematische sowie interdisziplinäre und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Die Studienangebote sind stark nachgefragt und entsprechend gut ausgelastet. Eine künstlerische oder technische Ausbildung wird in den Fächern nicht geleistet. Verbundfähigkeit Theater- und Tanzwissenschaft, Filmwissenschaft sowie Musikwissenschaft an der Freien Universität gehören zu den besonders forschungs- und drittmittelstarken Fächern. Sie sind in ein umfassendes internationales und interdisziplinäres Forschungsumfeld eingebunden, zu dem verschiedene Sonderforschungsbereiche, Kollegforschergruppen und Graduiertenkollegs zählen. Die Verbundstärke der theaterund filmwissenschaftlichen Forschung an der Freien Universität beruht – wie auch die hohe Attraktivität diese Fächer 83 in der Lehre – nicht zuletzt auf der Verbindung historischer Perspektiven und Fragestellungen mit der Untersuchung aktueller performativer Verfahren und Praktiken. Über das Käte-Hamburger-Kolleg „Interweaving Performance Cultures“ ist in der Theaterwissenschaft ein optimaler Anschluss an regionale, nationale, internationale und interdisziplinäre Forschung zu Themen von Interkulturalität und Globalisierung gewährleistet. Im Rahmen des vom European Research Council zugesprochenen Advanced Grant „The Aesthetics of Applied Theatre“ werden angewandte Theaterpraktiken in alltäglichen Konstellationen (Krisensituationen, soziale Projektarbeit, Unternehmenskommunikation, Therapie) erforscht. Am Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ der Humboldt-Universität Berlin ist die Theaterwissenschaft im Basisprojekt „Experiment & Beobachtung“, das die Forschungsprozesse innerhalb des Clusters analysiert und beobachtet, beteiligt. In enger Kooperation mit einer Vielzahl von Disziplinen und Einrichtungen sowohl der Freien Universität, der Charité Universitätsmedizin als auch außeruniversitärer Partner sind Wissenschaftler/innen der Film- und Theaterwissenschaft in zahlreichen Folgeprojekten des Cluster „Languages of Emotion“, zum Beispiel am sozial- und kulturwissenschaftlich ausgerichteten Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies“ (federführend) beteiligt. In der Filmwissenschaft besteht eine, insbesondere über die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kollegforschergruppe „BildEvidenz“ gewachsene, enge Verbindung zur Kunst- und Bildwissenschaft. Durch die DFG-Kollegforschergruppe „Filme denken – Poetologien audiovisueller Bilder“ in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf setzt die Filmwissenschaft der Freien Universität Maßstäbe in der medienwissenschaftlichen Forschung im Raum Berlin-Brandenburg. International arbeitet das Fach eng mit den filmwissenschaftlichen Instituten der University of St. Andrews, der Universiteit van Amsterdam, der University of Michigan, der Vanderbilt University und der Universität Zürich zusammen. Theater- und Filmwissenschaft leisten mit ihren zahlreichen Forschungsprojekten wesentliche Beiträge zu den Wissensallianzen „Kulturelle Dynamiken“ und „Transregionale Beziehungen“. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Theaterwissenschaft wird in der Region Berlin-Brandenburg ausschließlich an der Freien Universität angeboten. An der Humboldt-Universität besteht das im Vergleich zur Filmwissenschaft, allgemeinere Masterangebot „Medienwissenschaft“ dem ein Bachelorangebot als Zweitfach im Kombi-Bachelor oder als Beifach im Mono-Bachelor vorangestellt ist. Die Universität Potsdam bietet einen Studiengang „Europäische Medienwissenschaft“ auf Ba84 chelor- und Masterniveau. Die Technische Universität Berlin bietet einen Schwerpunkt zu Medienwissenschaft in ihrem Masterstudiengang „Kommunikation und Sprache“ an und legt entsprechend den Fokus auf kultur- und sprachwissenschaftliche Medienanalyse. Die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf bietet einen angewandten Masterstudiengang in der Medienwissenschaft an. Durch ihre besondere Ausprägung auf das Medium Film besteht mit der Filmwissenschaft somit ein besonderes Angebot in der Region. Soll-Struktur des Faches Denominationen Theaterwissenschaft Theaterwissenschaft Theaterwissenschaft mit den Schwerpunkten Theater und die anderen Künste und Medien sowie Theatergeschichte als Wissensgeschichte Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Tanzwissenschaft Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Theatergeschichte Filmwissenschaft Filmwissenschaft mit dem Schwerpunkt Filmund Mediengeschichte und/oder Theorie der Medien einschließlich elektronischer Medien Musikwissenschaft Gesamt: 7 KULTUR- UND MEDIENMANAGEMENT Struktur des Faches Im Fach Kultur- und Medienmanagement, das durch eine Strukturprofessur vertreten wird, stehen neben empirisch fundierter Grundlagenforschung unterschiedliche Formen angewandter Forschungsprojekte (Auftragsforschung in Kooperation mit Kulturmittlerorganisationen und Medienwirtschaft) im Zentrum der Aktivitäten. Neben Studien, Sammelbänden und Konferenzen sind es vor allem kombinierte Forschungs-Praxis-Projekte, die das besondere Profil des Faches ausmachen. Dabei wird Kultur- und Medienmanagement als duales System verstanden, in dem transdisziplinäres Wissen mit Handlungs- und Erfahrungswissen aus den verschiedenen Kultur- und Medienpraxiszusammenhängen konfrontiert wird. Die Forschungsaktivitäten sind in drei Forschungseinrichtungen gebündelt: Die BerlinMediaProfessionalSchool (BMPS) fokussiert den medialen Bereich, das Zentrum für Audience Development (ZAD) den kulturell-managerialen Schwerpunkt, das Creative Industries Competence Center (CICC) und das Zentrum Kulturmanagement in China (KUMA) die internationalen Aktivitäten. Ein besonderer Schwerpunkt in Lehre und Forschung liegt außerdem im deutsch-amerikanischen Kulturaustausch. Lehrangebot und -verflechtung Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Das Lehrangebot des Faches Kultur- und Medienmanagement besteht in dem viersemestrigen, anwendungsorientierten, weiterbildenden Masterstudiengang „Arts and Media Administration“, der in einem integrativen Konzept kultur- und medientheoretische Grundlagen, juristische, kommunikations- und wirtschaftswissenschaftliche sowie technologische Aspekte in unmittelbaren Zusammenhang mit Projekt- und Institutionsmanagement bringt. Die praktische Umsetzung des theoretisch Erlernten und die Reflexion der Praxisprozesse ermöglichen das für künftige Kulturmanager/innen notwendige Erfahrungswissen. Forschung und Lehre des Fachs Kultur- und Medienmanagement sind von langjährigen, engen Kooperationen insbesondere, aber nicht nur mit Berliner Partner/innen aus Kultur, Medien, Verwaltung und Wirtschaft gekennzeichnet. Mit seinen anwendungsorientierten Forschungsprojekten, zum Beispiel im Rahmen der BerlinMediaProfessionalSchool, aber auch durch die zahlreichen authentischen Praxisprojekte im Rahmen des Masterstudiengangs, gibt das Fach wesentliche Impulse für die Kultur- und Medienwirtschaft der Region. Es trägt mit seinem Engagement in der Nachwuchsförderung, das weit über den Masterstudiengang „Arts and Media Administration“ hinausgeht, nachhaltig zum Erfolg dieses für die Stadt unverzichtbaren Wirtschaftszweiges bei. Ein besonderes Anliegen ist es dabei, der gesellschaftlichen Verantwortung, die aus der spezifischen medienwissenschaftlichen Expertise in dem Fach erwächst, Rechnung zu tragen. So werden beispielsweise im Rahmen des Empowerment-Kollegs der BerlinMediaProfessionalSchool Studierende des Masterstudiengangs zu „Berliner Medienbotschaftern“ ausgebildet, die ihre erworbenen Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten an Schüler/innen und Lehrer/innen weitergeben und so die Medienkompetenz im schulischen Umfeld stärken. Wie auch in der Forschung kooperiert das Fach beim Angebot des stark nachgefragten Studiengangs eng mit engagierten und erfahrenen Partner/innen aus Kultur, Medien, Verwaltung und Wirtschaft, die Kenntnisse und Erfahrungen weitergeben sowie durch Praxisprojekte Einblicke in mögliche Berufsfelder eröffnen. Aufgrund der systematischen Verzahnung von Theorie und Praxis sowie der interdisziplinären Zugangsweise haben die Absolventen/innen des in der Region singulären, stets ausgelasteten Masterstudiengangs auf dem nationalen Arbeitsmarkt und auf internationalen Arbeitsmärkten hervorragende Chancen. Verbundfähigkeit Das Fach Kultur- und Medienmanagement ist Ausgangspunkt und zugleich Plattform unterschiedlicher Beratungsund Forschungsaktivitäten, die sich transdisziplinär und fachbereichsübergreifend mit anwendungsorientierten Fragestellungen der Schwerpunktbereiche Medienforschung/ Medienpraxis und Kulturvermittlung beschäftigen. In die Projekte sind Dozenten/innen, Graduierte wie auch Studierende forschend und „praktizierend“ eingebunden. In der Region Berlin-Brandenburg ist das Fach in dieser Ausprägung nur an der Freien Universität vertreten. Soll-Struktur des Fachs Denomination Kultur- und Medienmanagement Kultur- und Medienmanagement Gesamt: 1 85 2 Natur- und Lebenswissenschaften VETERINÄRMEDIZIN Struktur des Faches Der Strukturplan des Faches Veterinärmedizin (seit 1998) sieht 36 Professuren vor, die 20 Wissenschaftlichen Einrichtungen zugeordnet sind. Die Professuren decken den Bedarf für die Ausbildung zur Tierärztin/zum Tierarzt ab, die gemäß der Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) mit dem Staatsexamen abgeschlossen wird. Die aktuellen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen an die Veterinärmedizin führen zu folgenden Schwerpunkten: • Infection Biology (mit dem Schwerpunkt Resistenzforschung), • Animal and Food Science (mit dem neu etablierten Center for Veterinary Public Health und dem Center of Farm Animal Health), • Companion Animals (Pferde- und Kleintierklinik), die dem Forschungskontext im Raum Berlin-Brandenburg in besonderer Weise Rechnung tragen. Lehrangebot und -verflechtung In der Veterinärmedizin der Freien Universität sind zwei grundständige Studienangebote (Staatsexamen „Veterinärmedizin“ und Bachelor of Science „Pferdewissenschaften“) und zwei postgraduale Masterstudiengänge („Pferdemedizin“, „Small Animal Science“) eingerichtet. Alle Studiengänge besitzen Unikatstellung im Raum Berlin und Brandenburg. Veterinärmedizin kann darüber hinaus nur in Hannover, München, Gießen und Leipzig studiert werden. Der Bachelorstudiengang „Pferdewissenschaften“ startete zum Wintersemester 2014/2015 mit einer Zulassung von 30 Studierenden pro Jahrgang, alle Studienplätze konnten besetzt werden. Ähnliche Studieninhalte bieten die Universität Göttingen (Master of Science) sowie die Fachhochschulen Osnabrück und Nürtingen (Bachelor of Science) an. Organisation, Inhalte, Zielsetzung und Qualität der Lehre werden in zehnjährigen Intervallen durch die „European Association of Establishments for Veterinary Education“ (EAEVE) evaluiert. Die Ergebnisse der Freien Universität sind ausnahmslos positiv. Derzeit wird der Studienablauf im Sinne einer modernen tiermedizinischen Ausbildung angepasst. Dies dient der Vereinheitlichung der Ausbildung in Europa. Die Anpassungen erfolgen auch im Hinblick auf die Evaluierung der EAEVE 2017. Im Rahmen des Lehrangebotes in den Pferdewissenschaften ist eine strategische internationale Partnerschaft mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Faculty of Life Sciences, Warschau, geplant. Das Fach ist zudem ein Partner im „Network to enhance the use of economics in animal health education, research and policy making in Europe and beyond“ (NEAT), welches auf eine Verbesserung der Lehre auf dem Gebiet der Tiergesundheitsökonomie in Europa zielt. Im Bereich der Vorklinik des Tiermedizinstudiums ist ein Lehrimport aus den Fächern Physik, Chemie und Biologie sowie im Bachelorstudiengang „Pferdewissenschaften“ aus den Fächern Erziehungswissenschaft, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft vorgesehen. Mit der lebenswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität bestehen verbindliche Vereinbarungen zu einem Lehraustausch, die Veterinärmedizin erbringt Lehrleistungen in Anatomie, Physiologie und Tierernährung, die Humboldt-Universität in Tierzucht und Tierhaltung, ferner ermöglicht sie landwirtschaftliche Praktika. Verbundfähigkeit Das Fach bedient durch seine Schwerpunktsetzungen die Wissensallianzen „Biomedizinische Grundlagen“, „Gesundheit und Lebensqualität“ und „Mensch-Umwelt-Interaktion“. Außerdem leistet die Veterinärmedizin durch die Forschung im Bereich der Nanostrukturen einen Beitrag zur Wissensallianz „Material“. Das 2014 eingerichtete Zentrum für Infektionsmedizin (Robert-von-Ostertag-Haus) unterstützt die Zusammenarbeit der infektionsmedizinischen Einrichtungen und Arbeitsgruppen wesentlich. Das geplante Zentrum für Tiermedizinische Resistenzforschung wird diese Vernetzung weiter vertiefen. Kooperationen mit den klinischen Disziplinen (Nutztiere, Kleintiere, Pferde) ermöglicht ein translationales Vorgehen (Bench to Clinic Approach). Der Schwerpunktbildung des Fachs entspricht auch die Gründung des (virtuellen) Center for Veterinary Public Health (VPH) durch die Institute für Lebensmittelhygiene, Fleischhygiene und -technologie, Tierschutz sowie Epidemiologie und Biometrie. Zu diesem Zentrum gehört neben dem FAO Reference Centre auch eine neu etablierte „Residency Plattform des European College for Veterinary Public Health“ (ECVPH). Mit anderen Fächern der Freien Universität besteht eine intensive Zusammenarbeit in interdisziplinären Verbünden wie dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Cluster „Nanoparticles Containing Selective Probes: Interaction Mechanisms of Nanoparticles with Cell Membranes, Intracellular Uptake, and Transport“ im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1313 „Biological Responses to Nanoscale Particles“ sowie mit dem Sonderforschungsbereich 1112 „Nanocarrier: Architektur, Transport und zielgerichtete Applikation von Wirkstoffen für therapeutische Anwendungen“. 87 Durch das DFG-geförderte Forschungsnetzwerk Sonderforschungsbereich Transregio 84 „Innate Immunity of the Lung: Mechanisms of Pathogen Attack and Host Defence in Pneumonia“, den Sonderforschungsbereich 650 „Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen – From Bench to Bedside“ und den Sonderforschungsbereich 740 „Von Molekülen zu Modulen: Organisation und Dynamik zellulärer Funktionseinheiten“ ist die Veterinärmedizin der Freien Universität mit der Charité - Universitätsmedizin als wichtiger Forschungspartnerin verbunden. Auch im Rahmen der Berlin-Brandenburger Forschungsplattform „Innovationen in der 3R-Forschung – Gentechnik, Tissue Engineering und Bioinformatik” (BB3R), mit dem weltweit ersten Graduiertenkolleg zu diesem Thema, wird gemeinsam mit Wissenschaftler/innen der Biologie, Chemie und Pharmazie wie auch der Charité - Universitätsmedizin gearbeitet. Zur Humboldt-Universität bestehen Verbindungen über die Graduiertenkollegs 1121 „Genetische und immunologische Determinanten von Pathogen-WirtInteraktionen“ und 2046 „Parasite Infections: From Experimental Models to Natural Systems”. Ebenso ist das Fach in eine Vielzahl von nationalen und internationalen Verbundprojekten eingebunden: Im Rahmen nationaler Forschungsprojekte arbeiten Wissenschaftler/innen der Veterinärmedizin mit denen anderer Universitäten, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und der Industrie zusammen. Beispiele sind RESET (ESBL and (fluoro-)quinolone Resistance in Enterobacteriaceae), MedVetStaph (Network on the Zoonotic Impact of Staphylococcus aureus/MRSA), InfectControl 2020 und InnoStep (Entwicklung innovativer produktionsintegrierter mikrobiologischer Stufenkontrollsysteme in der Fleischerzeugung zur Reduktion von Campylobacter spp. und Salmonella spp.). International bestehen enge Kooperationen mit der University of Saskatchewan (Canada), der University of Veterinary and Pharmaceutical Sciences Brno (Slowakei), der Chiang Mai University (Thailand) und der Cornell University (Ithaca, New York). EU-Projekte umfassen derzeit zum Beispiel das ANIHWA-Eranet (Animal Health and Welfare), GRACE (Verification of GMO Risk Assessment) sowie eine Food and Agriculture-COST-Action (PiGutNet). Es erfolgt zudem der Austausch von Studierenden und Doktoranden/innen. Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V. sind jeweils gemeinsame Berufungen erfolgt. Im Forschungsprojekt VibrioNet kooperieren Wissenschaftler/innen des Faches mit solchen des Bundesinstituts für Risikobewertung. Soll-Struktur des Faches Denominationen Veterinärmedizin Veterinär-Anatomie Veterinär-Anatomie mit dem Schwerpunkt molekulare Morphologie Veterinärphysiologie mit dem Schwerpunkt Physiologie des Gastrointestinaltraktes/Transport Veterinär-Pathophysiologie Veterinär-Biochemie Molekulare Grundlagen der Veterinär-Biochemie Tierernährung Tierernährung mit dem Schwerpunkt gastrointestinale Mikrobiota Veterinärmedizinische Virologie Veterinärmedizinische Infektionsimmunologie Mikrobiologie und Tierseuchenlehre Tiermedizinische Infektionsbiologie Lebensmittelhygiene Lebensmittel, Lebensmittelqualität Fleischhygiene und -technologie Tierhygiene und Infektiologie Tierschutz und Versuchstierkunde Tierpathologie Tierpathologie mit dem Schwerpunkt molekulare Onkologie Parasitologie und Tropenveterinärmedizin Veterinärmedizinische Parasitologie Veterinär-Pharmakologie und Toxikologie Veterinär-Pharmakologie mit dem Schwerpunkt molekulare Targets Geflügelkrankheiten Epidemiologie, Medizinische Biometrie und Veterinary Public Health Pferdekrankheiten mit dem Schwerpunkt Chirurgie und Orthopädie Innere Krankheiten des Pferdes Reproduktionsmedizin Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Schweinekrankheiten Die Tiermedizin an der Freien Universität ist in der Region Berlin-Brandenburg ein Unikat mit Fächernähe zum Institut für Lebenswissenschaften der Humboldt-Universität (Infektionsbiologie, Landwirtschaft). Auch zu außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen der Region bestehen intensive Beziehungen, zum Beispiel zum Helmholtz-Zentrum Geesthacht/Institut für Biomaterialforschung in Teltow und zu mehreren Instituten der Leibniz-Gemeinschaft. Mit dem Deutschen Rheumaforschungszentrum Berlin (DRFZ), dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und dem Wiederkäuerkrankheiten 88 Wiederkäuerkrankheiten mit dem Schwerpunkt Bestandsbetreuung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung der Tiere Chirurgie der kleinen Haustiere Innere Krankheiten der kleinen Haustiere Veterinär-Ophthalmologie Radiologie und bildgebende Verfahren Gesamt: 36 MATHEMATIK Struktur des Faches Die moderne Mathematik formuliert Begriffe, die gemeinsame Abstraktionen aus theoretischen Fragestellungen und praktischen Anwendungen darstellen und gewinnt durch ihre Erforschung grundlegende Erkenntnisse. Diese Begriffe sind gerade wegen ihrer großen Allgemeinheit in vielfältiger Weise anwendbar auf konkrete Problemlagen anderer Fächer wie der Informatik, der Physik und anderer Naturwissenschaften, der Ingenieurwissenschaften, der Lebenswissenschaften, aber auch der Wirtschaftswissenschaft. Als Ergebnis des in den vergangenen Jahren erfolgreich durchlaufenen Prozesses einer zunehmenden Profilschärfung und im Einklang mit den hochschulübergreifenden Absprachen der Berliner Universitäten konzentriert sich die Forschung des Instituts für Mathematik an der Freien Universität dabei auf die Schwerpunkte Analysis/Geometrie sowie Diskrete Mathematik/Algorithmen und Scientific Computing/Bioinformatik (gemeinsam mit dem Fach Informatik getragen). In diese Schwerpunktbereiche sind alle Strukturprofessuren des Faches systematisch eingebunden; über die 2010 durch Umwidmung neu eingerichtete Professur „Didaktik der Mathematik“ ist das Fach darüber hinaus am universitätsübergreifenden Schwerpunkt MINT-Lehramtsausbildung der Freien Universität beteiligt. Bereits mit der Einwerbung des DFG-Forschungszentrums „Matheon – Mathematik für Schlüsseltechnologien“ im Jahr 2002 waren umfassende Abstimmungsprozesse innerhalb der Berliner Mathematik verbunden, die über die Einrichtung der Berlin Mathematical School (BMS) im Rahmen der Exzellenzinitiative im Jahr 2006 und des Einstein-Zentrums Mathematik „ECMath“ im Jahr 2014 eine konsequente und überaus erfolgreiche Fortsetzung gefunden haben. Als sichtbare Ergebnisse dieses strukturbildenden Prozesses sind an der Freien Universität die ehemaligen „Matheon“-Professuren „Mathematik in den Lebenswissenschaften“, „Mathematik mit Schwerpunkt Diskrete Mathematik/Diskrete Geometrie“ und „Mathematik mit dem Schwerpunkt Mathematische Geometrie-Verarbeitung“ nunmehr fest im Strukturplan des Faches verankert. Weiterhin hat sich die Freie Universität mit der Einrichtung einer Professur „Mathematik für das Lehramt“ im Jahr 2012 für die Stärkung und langfristige Absicherung der Mathematik-Lehramtsausbildung entschieden. Lehrangebot und -verflechtung Das Institut für Mathematik bietet sowohl ein Mono-Bachelorstudium als auch ein lehramtsbezogenes Bachelorstudium in Form eines Kernfachstudiums und eines 60-Leistungspunkte-Moduls an. Im Rahmen des Lehramtsstudiums ist das Studienfach Mathematik in Form eines konsekutiven Masterstudiums im Umfang von 60 und 120 Leistungspunkten studierbar. Weiterhin engagiert sich das Fach gemeinsam mit der Didaktik für Informatik im Bereich der Lehrkräfteweiterbildung. Die fachliche Spezialisierung in den Forschungsgebieten hat zwangsläufig zu einer entsprechenden Spezialisierung des Lehrangebots im forschungsorientierten Masterstudium geführt. Durch die enge Abstimmung der Berliner Universitäten im Rahmen der Berlin Mathematical School ist dennoch sichergestellt, dass ein breites Spektrum an mathematischen Fachgebieten im Rahmen des Masterstudiums vertieft studiert werden kann. Zwischen der Mathematik und den übrigen naturwissenschaftlichen Fächern an der Freien Universität besteht naturgemäß eine intensive Lehrverflechtung, da das Fach Mathematik als theoretische Grundlage aller naturwissenschaftlichen Disziplinen einen unverzichtbaren Anteil an deren Curricula einnimmt. Hier ordnet sich auch die von der Mathematik in die Studiengänge Bioinformatik eingebrachte Lehre ein. Verbundfähigkeit Die Verbundfähigkeit der Mathematik an der Freien Universität zeigt sich u. a. in der Einwerbung des Sonderforschungsbereichs 1114 „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“, der 2014 in Sprecherschaft der Freien Universität seine Arbeit aufgenommen hat. In Verbindung mit den Forschungsaktivitäten im Rahmen der Focus Area „Nanoscale“ und der engen Vernetzung im Bereich der Bioinformatik bildet die Mathematik hier einen Teil des Grundgerüsts der Wissensallianz „Komplexe Systeme“, über die das Fach unter anderem mit der Informatik, der Physik, der Chemie, den Lebens- und den Geowissenschaften verbunden ist. Der durch die Institute für Mathematik und Informatik gemeinsam getragene Schwerpunkt in der Algorithmischen Bioinformatik unter Einbeziehung der Kompetenzen im Bereich „Scientific Computing“ ist in der sich mit dem Aufbau des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) beschleunigenden Entwicklung der Bioinformatik zu einer berlinweit verbundenen Querschnittsdisziplin zwischen Mathematik, „Datenwissenschaften“ und (Bio-)Medizin ein zentrales Element der Wissensallianz „Biomedizinische Grundlagen“. Die Didaktik der Mathematik ist über das bei der Deutschen Telekom-Stiftung eingeworbene Projekt „MINT-Lehrerbildung“ sowie über die Beteiligung am Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) sowohl universitätssintern als auch national mit den Fachdidaktiken der MINT-Fächer sowie der Erziehungswissenschaft vernetzt. Mit außeruniversitären Partnern in der Region bestehen intensive Forschungskooperationen, insbesondere über das Einstein-Zentrum Mathematik „ECMath“, welches 2014 seine Arbeit als Plattform für die koordinierte Weiterentwicklung von Forschung und Lehre des „Matheon“, der Berlin Mathematical School und des Deutschen Zentrums für Lehrerbildung Mathematik aufgenommen hat. Durch Einwer89 bung der Hauptphase des „Forschungscampus MODAL“ in Zusammenarbeit mit dem Zuse-Institut Berlin (ZIB) wird die langfristige Fortsetzung der auf wirtschaftlich relevante Innovationen ausgerichteten mathematischen Forschung möglich und durch Anschluss an das „ECMath“ und die Wissensallianz „Material“ für den Berliner Raum geöffnet. Darüber hinaus erfolgte eine intensive Vernetzung mit der Technischen Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, zum Beispiel über die Beteiligung an einer Reihe von Sonderforschungsbereichen sowie mit außeruniversitären Institutionen durch die Wahrnehmung von Leitungsaufgaben in der Institution durch Strukturprofessuren des Fachbereichs (Zuse-Institut Berlin oder gemeinsame Berufungen (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik). Über das Helmholtz-Graduiertenkolleg „GeoSim“ kooperiert die Mathematik mit den Geowissenschaften der Freien Universität, der Universität Potsdam und dem Helmholtz-Zentrum Potsdam/Deutsches GeoForschungsZentrum. Die International Max Planck Research School „Computational Biology and Scientific Computing“ stellt eine enge Verbindung zwischen sowohl Mathematik als auch Informatik der Freien Universität und dem MaxPlanck-Institut für Molekulargenetik her. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Im Einklang mit den hochschulübergreifenden Absprachen der Berliner Universitäten ist an der Freien Universität in Umsetzung der Vorgaben des Strukturplans 2004 eine Konzentration auf die drei genannten Forschungsschwerpunkte erfolgt, die durch passgenaue Berufungen weiter gestärkt wurde. Dadurch wurde der Notwendigkeit einer spezifischen Profilstärkung Rechnung getragen: So stellt zum Beispiel im Schwerpunkt „Scientific Computing/Bioinformatik“ die Verbindung von lebens- und geowissenschaftlichen Themen in den Bereichen Modellierung, Simulation und Visualisierung ein Alleinstellungsmerkmal dar, das über die in Vorbereitung befindliche Einführung eines disziplinenübergreifenden Masterstudiengangs „Computational Sciences“ auch strukturbildend in Studium und Lehre hineinwirken wird. Gleichzeitig wurde aber auch das Potenzial für die Fortsetzung der überaus erfolgreichen Verbundforschung gemeinsam mit universitären und außeruniversitären Partnereinrichtungen erhalten. Im Bereich der forschungsorientierten, konsekutiven Masterstudiengänge an den Hochschulen in Berlin und Potsdam findet bereits seit vielen Jahren eine enge Abstimmung statt, die sich exemplarisch an der erfolgreichen Einrichtung des gemeinsam getragenen Masterstudiengangs der Berlin Mathematical School aufzeigen lässt. 90 Soll-Struktur des Faches Denominationen Mathematik Mathematik Mathematik mit Schwerpunkt Analysis/ Nichtlineare partielle Differentialgleichungen Mathematik mit Schwerpunkt Analysis/ Differentialgleichungen und Dynamische Systeme Mathematik mit Schwerpunkt Komplexe Analysis/Algebraische Geometrie Mathematik mit Schwerpunkt Algebra/Computer-Algebra Mathematik mit Schwerpunkt Algebraische Topologie Mathematik mit Schwerpunkt Arithmetische Geometrie Mathematik mit Schwerpunkt Diskrete Mathematik/ Kombinatorik und Graphentheorie Mathematik mit Schwerpunkt Diskrete Mathematik/Diskrete Geometrie Mathematik mit Schwerpunkt Mathematische Geometrie-Verarbeitung Mathematik in den Lebenswissenschaften Mathematik für das Lehramt Scientific Computing mit Schwerpunkt Numerik partieller Differentialgleichungen Scientific Computing mit Schwerpunkt Mathematische Modellierung in Molekularbiologie und Lebenswissenschaften Scientific Computing mit Schwerpunkt Modellierung und Simulation globaler Umweltsysteme Scientific Computing mit Schwerpunkt Biocomputing Fachdidaktik Didaktik der Mathematik Gesamt: 16 INFORMATIK Struktur des Faches Die Informatik an der Freien Universität ist stark anwendungsorientiert ausgerichtet und umfasst die Schwerpunkte „Scientific Computing/Bioinformatik“ und „Diskrete Mathematik/Algorithmen“ (jeweils gemeinsam mit Arbeitsgruppen aus der Mathematik getragen) sowie den Bereich „Information, Kommunikation, Netzwerke“. Über die in 2010 eingerichtete Professur für Fachdidaktik Informatik hat das Fach seinen Beitrag zum gesamtuniversitären Schwerpunkt der MINT-Lehramtsausbildung gestärkt. Eine Sonderstellung nimmt die Bioinformatik ein mit ihrer Querschnittsfunktion über mehrere Wissensallianzen hinweg („Biomedizinische Grundlagen“, „Gesundheit und Lebensqualität“, „Material“, „Komplexe Systeme“, „MenschUmwelt-Interaktion“). Die am Fachbereich bereits vorhandene umfangreiche Expertise im Schwerpunkt „Algorithmische Bioinformatik/Scientific Computing“ wird durch die entsprechende Umwidmung einer Informatik-Professur mittelfristig weiter gestärkt und ermöglicht es dem Fach, sich noch effizienter in Verbundprojekten sowie in die weitere Entwick- lung des sich im Aufbau befindlichen Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) zu engagieren. Hier wird künftig auch der Bereich der Transferaktivitäten eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen und könnte, entsprechend unterstützt, sich zu einem Werkzeug zur weiteren Vernetzung auf dem Forschungscampus Dahlem entwickeln. Lehrangebot und -verflechtung Die Informatik bietet sowohl ein Mono-Bachelorstudium als auch ein lehramtsbezogenes Bachelorstudium in Form eines Kernfachstudiums und eines 60-LeistungspunkteModulangebotes an. Im Rahmen des Lehramtsstudiums ist das Studienfach Informatik in Form eines konsekutiven Masterstudiums im Umfang von 60 und 120 Leistungspunkten studierbar. Das Masterstudium Informatik befähigt die Studierenden zu einer selbstständigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in der Informatik. Singulär für den Berliner Raum ist das Angebot eines Bachelorstudiengangs Bioinformatik sowie eines konsekutiven Masterstudiengangs „Bioinformatik“, die als gemeinsame Studiengänge von den Fachbereichen Mathematik und Informatik sowie Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität sowie der Charité - Universitätsmedizin unter Einbindung außeruniversitärer Partner wie dem Max-PlanckInstitut für Molekulare Genetik oder dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei verantwortet werden. Die Didaktik der Informatik arbeitet innerhalb des Fachbereichs eng mit der Fachdidaktik Mathematik zusammen, beispielsweise in der Lehramtsfort- und -weiterbildung. Ein weiterer disziplinenübergreifender Schwerpunkt besteht in den über die Deutsche Telekom Stiftung eingeworbenen Projekten zur „MINT-Lehrerbildung“ gemeinsam mit den anderen naturwissenschaftlichen Fächern an der Freien Universität. Die oben bereits erwähnten Studiengänge Bioinformatik stellen eine enge Lehrverflechtung zwischen den beteiligten Partnern her. Verbundfähigkeit Auf Grund der vergleichsweise geringen Größe der Informatik an der Freien Universität findet eine Vernetzung der Professuren weniger innerhalb der Teildisziplinen der Informatik selbst, sondern eher mit externen Partnern statt: So sind die theoretisch ausgerichteten Professuren aktiv an der Berlin Mathematical School (BMS) beteiligt und auch über bestehende und in der Beantragung befindliche Graduiertenkollegs eng mit der Mathematik verbunden. Die Technische Informatik kooperiert über das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit mit den Geistes- und Sozialwissenschaften sowohl an der Freien Universität als auch im nationalen Kontext, und die Bioinformatik trägt gemeinsam mit der Mathematik entscheidend zum Schwerpunkt „Scientific Computing“ und darüber hinaus zu den Wissensallianzen „Biomedizinische Grundlagen“ und „Komplexe Systeme“ bei und ist zentral in die Graduiertenausbildung in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik eingebunden. Auf regionaler Ebene bestehen intensive Kooperationen über das Einstein-Zentrum Mathematik „ECMath“, welches in 2014 seine Arbeit als Plattform für die weitere wissenschaftliche Arbeit des DFG-Forschungszentrums „Matheon“, der Graduiertenschule Berlin Mathematical School (BMS) und des Deutschen Zentrums für Lehrerbildung Mathematik (jeweils unter Beteiligung der Informatik) aufgenommen hat. Weiterhin bestehen über Forschungskooperationen und gemeinsame Berufungen auf Sonder- und Honorarprofessuren insbesondere mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik enge Verbindungen. Gemeinsam mit der Bundesdruckerei besteht ein Schwerpunkt „Sichere Identität“, der über eine Stiftungs- und eine Stiftungsgastprofessur getragen wird und einen zentralen Beitrag zur Wissensallianz „Un-Sicherheit“ leistet. National liegt der Schwerpunkt der Informatik und der Bioinformatik auf der überregionalen Vernetzung in Forschungsverbünden, die von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden; darüber hinaus stellt das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit ein auf nationaler Ebene deutlich sichtbares Alleinstellungsmerkmal dar. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Obwohl das Fach, gemessen an der Anzahl der Professuren, eher klein ist, setzt es über seine Vernetzung in der Region und darüber hinaus wesentliche Akzente in den drei genannten Forschungsschwerpunkten: Durch die Einrichtung von insgesamt fünf W1-Professuren zu bioinformatischen Themen an der Freien Universität mit Ansiedlung sowohl in der Informatik, in der Mathematik als auch bei außeruniversitären Partnern sowie die zukünftige Ausrichtung einer umgewandelten Strukturprofessur in die Bioinformatik hinein wird die erfolgreiche berlinweite Zusammenarbeit in der Bioinformatik weiter ausgebaut und auf eine breitere Basis gestellt. Ebenso wird die (Un-)Sicherheitsforschung in Kooperation mit der Bundesdruckerei weiter ausgebaut und das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit durch die passgenaue Besetzung einer befristeten W2-Professur nachhaltig gestärkt. Im Bereich der „Digital Humanities“ ist die Informatik in vielfältiger Weise in die im E-Club der Freien Universität gebündelten Aktivitäten eingebunden sowie in regionale Projekte mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und dem interdisziplinären Forschungsverbund „Digital Humanities“ in Berlin. Alle Hochschulen in der Region bieten neben grundständigen Studiengängen konsekutive Masterstudiengänge mit unterschiedlichen Vertiefungsmöglichkeiten entsprechend ihrer jeweiligen Forschungsschwerpunkte an. 91 Soll-Struktur des Faches Denominationen Informatik Informatik Theoretische Informatik mit dem Schwerpunkt Algorithmik Theoretische Informatik mit dem Schwerpunkt Effiziente Algorithmen, Geometrie, Kombinatorische Optimierung Praktische Informatik mit dem Schwerpunkt Sicherheit Praktische Informatik mit dem Schwerpunkt Netzbasierte Informationssysteme Praktische Informatik mit Schwerpunkt Softwaretechnik Bioinformatik und Informatik Praktische Informatik mit dem Schwerpunkt Datenbanken und Informationssysteme Technische Informatik mit dem Schwerpunkt Computersysteme und Telematik Bioinformatik mit dem Schwerpunkt Algorithmische Bioinformatik Fachdidaktik Didaktik der Informatik Gesamt: 10 PHYSIK Struktur des Faches Die Physik spielt als Grundlagenfach eine zentrale Rolle im Gefüge der Naturwissenschaften. Andere naturwissenschaftliche Disziplinen (und Ingenieurwissenschaften) bauen in vielen Forschungsfeldern wesentlich auf den Erkenntnissen der Physik auf. Physikalische Methoden haben überdies ein breites Anwendungsspektrum, das bis in die Geistes- und Sozialwissenschaften ausstrahlt (zum Beispiel Kriminalistik und Altertumswissenschaften). Durch gezielte Schwerpunktbildung und eine ausgezeichnete Berufungspolitik ist die Physik der Freien Universität in den experimentellen Teilgebieten „Physik von Nanosystemen und Oberflächen“, „Molekulare Biophysik“ und „Ultrakurzzeitphysik“ international sichtbar und tritt in regionalen Verbünden als forschungsstarker Partner auf. Die theoretische Physik vereint ihre Schwerpunkte „Komplexe Quantensysteme“, „Mesoskopische Systeme“ und „Biologische Systeme und weiche Materialien“ im „Dahlem Center für komplexe Quantensysteme“, das als Zentrum für gemeinsame Forschung und den wissenschaftlichen Austausch auf höchstem, internationalen Niveau dient. Über die Professur für Didaktik der Physik ist das Fach in die Lehramtsausbildung an der Freien Universität eingebunden. Lehrangebot und -verflechtung Die Physik an der Freien Universität bietet sowohl ein Mono-Bachelorstudium, als auch ein lehramtsbezogenes Bachelorstudium in Form eines Kernfachstudiums und eines 60-Leistungspunkte-Moduls an. Im Rahmen des Lehramtsstudiums ist das Studienfach Physik in Form eines konse92 kutiven Masterstudiums im Umfang von 60 und 120 Leistungspunkten studierbar. Das Masterstudium der Physik an der Freien Universität ist durch einen hohen Grad der Forschungsorientierung charakterisiert. Entsprechend den Anforderungen des hochgradig internationalisierten wissenschaftlichen Arbeitsmarktes ist die Unterrichtssprache im Masterstudiengang „Physics“ Englisch. Die Graduiertenausbildung in der Physik stützt sich gleichermaßen auf die traditionelle Individualpromotion, die in den Naturwissenschaften weiterhin eine Schlüsselrolle spielt, und die Promotion in strukturierten Angeboten. So sind zum Beispiel Doktoranden/innen der Forschungsverbünde typischerweise dem Promotionsstudiengang „Molecular Science“ der Dahlem Research School angeschlossen, der gemeinsam von den Fachbereichen Physik und Biologie, Chemie, Pharmazie getragen wird. Zwischen der Physik und den übrigen naturwissenschaftlichen Fächern an der Freien Universität besteht eine intensive Lehrverflechtung. So bezieht die Physik einerseits Lehrangebote aus den Studienfächern Chemie, Biologie und Informatik in das Studienangebot mit ein und erbringt ihrerseits im erheblichen Umfang Lehrleistungen für die Studienfächer Meteorologie, Geologie, Biochemie, Biologie, Chemie, Pharmazie und Veterinärmedizin. Verbundfähigkeit Die Physik nimmt eine wesentliche Rolle als Grundlagendisziplin ein und weist einen hohen Grad an inner- und außeruniversitärer Vernetzung auf. Der Fachbereich arbeitet im Rahmen der Focus Area „Nanoscale“ intensiv mit verwandten Forschungsbereichen der Freien Universität zusammen und trägt zur Weiterentwicklung der naturwissenschaftlichen Schwerpunktbildung bei. Derzeit übernimmt die Physik der Freien Universität für zwei Sonderforschungsbereiche die Sprecherfunktion: Mit dem Sonderforschungsbereich 658 „Elementarprozesse in molekularen Schaltern an Oberflächen“ bildet die Physik dabei einen wichtigen Teil der Wissensallianz „Material“, über die der Fachbereich unter anderem mit der Chemie und den Geowissenschaften verbunden ist. Über Beteiligungen der Theoretischen Physik am Sonderforschungsbereich 1114 „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ der Mathematik ist die Physik auch mit der Wissensallianz „Komplexe Systeme“ vernetzt. Der Sonderforschungsbereich 1078 „Proteinfunktion durch Protonierungsdynamik“ stellt einen gewichtigen Beitrag zur Wissensallianz „Bio-Medizinische Grundlagen“ dar, in der die Physik mit den Disziplinen Chemie, Biochemie, Biologie und Pharmazie zusammenarbeitet. Darüber hinaus bestehen über die Beteiligung an weiteren Forschungsverbünden enge Kooperationen zur Charité Universitätsmedizin. Charakteristisch für den Fachbereich Physik und seine gegenwärtige Struktur ist eine stark inter- disziplinäre Zusammenarbeit bei gleichzeitiger Pflege einer klar strukturierten und erkennbaren Schwerpunktsetzung innerhalb der physikalischen Disziplinen. Die Didaktik der Physik stellt eine wichtige Schnittstelle für die Vernetzung der Didaktik-Professuren in den naturwissenschaftlichen Fächern dar, zum Beispiel über die bei der Deutschen Telekom-Stiftung eingeworbenen Projekte zur „MINT-Lehrerbildung“, in denen gemeinsam die Studieninhalte sowie die Formen von Lehrveranstaltungen und Präsentationen neu gestaltet wurden. Über eine Vielzahl gemeinsamer Berufungen, die gemeinschaftliche Nutzung von Großgeräten in „virtuellen Laboren“ sowie die Einrichtung von Nachwuchsgruppen mit außeruniversitären Partnern bestehen intensive regionale Forschungskooperationen, insbesondere mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI) sowie dem Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI). Angesichts des hohen Grades der Spezialisierung der physikalischen Teildisziplinen ist der Fachbereich in hohem Maße auf internationalen Austausch und Kooperation angewiesen und unterhält deshalb eine Vielzahl individueller internationaler Partnerschaften. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Im Einklang mit den hochschulübergreifenden Absprachen der Berliner Universitäten ist in Umsetzung der Vorgaben des Strukturplans 2004 eine Konzentration auf die drei genannten. Forschungsschwerpunkte erfolgt. Auf diese Weise wurde sowohl zur eigenen Profilschärfung (zum Beispiel in der Molekularen Biophysik) beigetragen als auch das Potenzial erhalten, in Kooperation mit den weitgehend komplementär aufgestellten Nachbaruniversitäten sowie unter Einbezug außeruniversitärer Partnereinrichtungen sehr erfolgreich schlagkräftige Verbundprojekte einwerben zu können. Dass hierbei auch eine disziplinenüberschreitende Verschränkung zwischen den Universitäten notwendig und zielführend sein kann, wird exemplarisch durch die Beteiligung des Fachbereichs Physik an dem von der Technischen Universität Berlin getragenen Exzellenzcluster „Unifying Concepts in Catalysis“ zur Katalyseforschung demonstriert. Auch im Hinblick auf die Nutzung von Großgeräten sind die Profile der Einrichtungen in der Region so aufeinander abgestimmt, dass Doppelbeschaffungen vermieden werden und die Auslastung der einzelnen Geräte im Verbund sichergestellt ist. Das Profil des Faches wird durch die im Jahr 2005 in Erweiterung des Strukturplans erfolgte Verlagerung der Professur „Didaktik der Physik“ von der Technischen Universität Berlin an die Freie Universität ergänzt. Dieser Arbeitsbereich hat mittlerweile auch über die Einwerbung von umfangreichen Drittmittelprojekten nationale Sichtbarkeit erzielt und ist regional mit den naturwissenschaftsdidaktischen Stand- orten Humboldt-Universität und Universität Potsdam eng vernetzt. Die inhaltlichen Profile der forschungsorientierten Masterstudiengänge an den Hochschulen in Berlin und Potsdam sind zwischen den Einrichtungen bereits seit vielen Jahren eng abgestimmt, sodass verteilt auf alle Einrichtungen in der Region ein breites Spektrum der Teilgebiete der Physik vertreten ist und im Rahmen des Masterstudiums vertieft studiert werden kann. Soll-Struktur des Faches Denominationen Physik Experimentalphysik Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Magnetismus dünner Schichten Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Spektroskopie nanoskaliger Systeme Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Rastersondenmikroskopie und -spektroskopie Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Magnetooptische Eigenschaften von Oberflächen Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Ultrakurzzeitphysik an Grenzflächen Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt ElektronenspinResonanzspektroskopie in der Biophysik Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Röntgenspektroskopie biologischer Systeme Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Schwingungsspektroskopie molekularer Biosysteme Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Ultrakurzzeitspektroskopie biologischer Systeme Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Ultrakurzzeitphysik kondensierter Materie Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Elektronischer Transport in Nanostrukturen Theoretische Physik Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Quantentransporttheorie Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Theorie mesoskopischer Systeme Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Theorie biologischer Systeme und weicher Materialien Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Quanten-Vielteilchentheorie Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Theorie stark korrelierter Elektronensysteme Fachdidaktik Didaktik der Physik Gesamt: 17 93 BIOLOGIE Struktur des Faches In der Biologie an der Freien Universität beruhen die Aktivitäten in Grundlagen- und angewandter Forschung auf drei Säulen: • Pflanzenforschung mit molekularer, biochemischer, phylogenetischer/systematischer oder ökologischer Ausrichtung, • Neurobiologie/Verhalten, • Biodiversitätsforschung. Eine enge Verzahnung besteht mit der Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum, die zum einen durch die Funktion des Direktors des Botanischen Gartens und Botanischen Museums als professoralem Mitglied der Biologie wesentlich gestärkt und zum anderen durch die Forschung in der Focus Area Dahlem Centre of Plant Sciences getragen wird. Die weltweiten Sammlungen des Botanischen Gartens und Botanischen Museums erlauben dabei einen einzigartigen Zugang zu Forschungs- und Lehrmaterial sowie zu nationalen und internationalen Biodiversitätsprogrammen für Studierende und Wissenschaftler/innen. Modernste bildgebende Verfahren (etwa STED-Mikroskopie) und moderne Analysemethoden (zum Beispiel Massenspektrometrie) ermöglichen den Wissenschaftler/innen der Freien Universität sehr detaillierte Einblicke in hochkomplexe Systeme. Die Katalogisierung von Genomen, Proteomen, Metabolomen bis hin zu Mikrobiomen und Phenomen in Zusammenarbeit mit der Bioinformatik der Freien Universität ermöglicht eine Modellierung und im Idealfall die Vorhersage von biologischen Prozessen, welche in der Systembiologie abgebildet werden. nur Grundlagenwissen vermittelt, vielmehr werden sie technisch und intellektuell an aktuelle Forschungsthemen herangeführt, das heißt die Ausbildung verbindet gemäß den genannten Forschungsschwerpunkten der Biologie der Freien Universität praktische Methoden mit der Theorie. Biologen/innen gelangen auf diese Weise zu einem „weiten Horizont“, der eine erfolgreiche Tätigkeit in der Wissenschaft inklusive Biomedizin, ebenso wie in der Wirtschaft oder Verwaltung ermöglicht. Die Lehre am Institut für Biologie wird durch die Expertise des Instituts für Chemie sowie des Fachbereichs Physik unterstützt. Unter dem Dach der Dahlem Research School ist die Biologie mit dem Graduiertenkolleg „Plant Sciences“ vertreten und beteiligt sich an den Promotionsstudiengängen „Molecular Science“ und „Biomedical Sciences“. Zu den Doktoranden/innen am Fachbereich kommen solche, die an Partnereinrichtungen arbeiten: an der Charité - Universitätsmedizin und an Leibniz-Instituten (Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie Institut für Zoo- und Wildtierforschung), an Max-Planck-Instituten (Max-PlanckInstitut für Molekulare Genetik und Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung) sowie dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch. Verbundfähigkeit Das Fach Biologie kann an der Freien Universität als MonoBachelor- und Masterstudiengang studiert werden. Außerdem gibt es den spezifischen Masterstudiengang Biodiversität. Für das Lehramtsfach Biologie werden ebenfalls ein Bachelor- und ein Masterstudiengang angeboten. Die Masterstudiengänge werden bilingual (deutsch/englisch) unterrichtet, um die Internationalisierung zu fördern. Inneruniversitär ist die Biologie vor allem in die Wissensallianzen „Biomedizinische Grundlagen“ und „MenschUmwelt-Interaktion“ eingebunden. Wissenschaftler/innen der Biologie kooperieren regional, national und international mit disziplinärer und interdisziplinärer Ausrichtung. Sie beteiligen sich an Exzellenzclustern, Graduiertenschulen, Sonderforschungsbereichen, Forschergruppen, Graduiertenkollegs und an vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbünden. Bei einer nennenswerten Zahl der Verbünde liegt die Sprecherschaft bei der Freien Universität, so bei dem Sonderforschungsbereich 973 „Organismische Reaktionen auf Stress: Prägung und Erinnerung“, an dem außerdem die Universität Potsdam sowie das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm beteiligt sind. In dem Sonderforschungsbereich 958 „Einrüstung von Membranen: Molekulare Mechanismen und zelluläre Funktionen“ forschen Neurobiologen/innen zusammen mit Wissenschaftler/innen der Chemie/Biochemie der Freien Universität, der Charité - Universitätsmedizin und der Humboldt-Universität. In beide Sonderforschungsbereiche sind Graduiertenkollegs integriert. Außerdem hat die Freie Universität die Sprecherschaft bei der Forschergruppe FOR 1363: „Biogenic Amines in Insects: Coordination of Physiological Processes and Behaviour“ inne. Die Biologie erbringt Grundlehre in den Bereichen Genetik, Biochemie, Physiologie, Mikrobiologie, Ökologie und Biodiversität, Neurobiologie und Verhalten, Humanbiologie, Didaktik und Bioinformatik. Den Studierenden wird nicht Die Verbundforschung der Biologie hat zur Etablierung neuer Strukturen geführt: Das Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research (BeGenDiv) bietet eine wissenschaftliche Plattform für aktuelle genomische Ansätze in der Da die Biologie der Freien Universität mit 16 Professuren im Vergleich mit anderen deutschen Universitäten ein eher kleines Fach ist, kommt den Eckprofessuren in wichtigen Kernbereichen wie der Botanik, Zoologie, Mikrobiologie, Genetik, Physiologie und Didaktik besondere Bedeutung zu. Lehrangebot und -verflechtung 94 Biodiversitäts- und Evolutionsforschung einschließlich eines Labors für Hochdurchsatz-Sequenzierung von Erbinformationen und ist in den Räumen des Botanischen Gartens und Botanischen Museums angesiedelt. Außerdem beteiligten sich der Botanische Garten und das Botanische Museum an Forschungsprogrammen im Bereich Biodiversität, Evolution, Taxonomie der Pflanzen und der Biodiversitätsinformatik. Das „Berlin-Brandenburg Institute of Advanced Biodiversity Research“ (BBIB) bündelt die Biodiversitätsforschung im Raum Berlin-Brandenburg. Partner beider Konsortien sind andere Universitäten in Berlin und Potsdam sowie Institute der Leibniz-Gemeinschaft (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Museum für Naturkunde). Humanbiologie Neurobiologie Didaktik der Biologie Gesamt: 16 CHEMIE Struktur des Faches Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die Chemie an der Freien Universität gliedert sich in die Bereiche Anorganische, Organische, Physikalische und Theoretische Chemie sowie Chemiedidaktik. Die Freie Universität verfügt mit der Professur für Radiochemie sowie einer leistungsstarken Biochemieabteilung über ein Alleinstellungsmerkmal in Berlin. Die Biologie ist als zentrales Fach der Lebenswissenschaften an der Freien Universität, der Humboldt-Universität und an der UniversItät Potsdam vertreten, wobei sich die Schwerpunkte der Biologie-Institute deutlich unterscheiden: Anders als die Biologie der Freien Universität fokussiert die Biologie der Humboldt-Universität auf die Schwerpunkte Biomedizin, Biophysik, Molekulare Zellbiologie, Infektionsbiologie und Immunität. Die Technische Universität bietet die Studiengänge „Biomedizinische Technik“, „Biotechnologie und Umweltplanung“, aber keine Biologie an. Die Biologie an der Universität Potsdam fokussiert auf die Molekularbiologie, die Pflanzen- und Systembiologie, Ökologie und Evolution, Proteinforschung und molekulare Physiologie. Die Forschungsausrichtung der Chemie/Biochemie der Freien Universität liegt im Bereich der molekularen und medizinischen Biochemie, der Strukturbiochemie, der stereoselektiven Synthese, der supramolekularen und makromolekularen Chemie, der nanoskaligen Funktionsmaterialien, der Fluorchemie und der Radiochemie. Das schnell zunehmende Verständnis biologischer Systeme auf molekularer Ebene rückt die Biochemie – auch mit Blick auf die Medizin – in eine Schlüsselrolle. In den Materialwissenschaften und angrenzenden Disziplinen werden zunehmend funktionale und intelligente Moleküle zur Herstellung moderner technischer Werkstoffe benötigt. Die zahlreichen großen Verbundprojekte unter Beteiligung der Universitäten und Forschungseinrichtungen im Raum Berlin-Brandenburg belegen die gewinnbringende Bündelung von Kompetenzen in regional intensive, rege und erfolgreiche Kooperationen. Dazu tragen mehrere S-Professuren mit außeruniversitären Einrichtungen in Berlin und Brandenburg bei. Soll-Struktur des Faches Denominationen Biologie Pflanzenphysiologie Ökologie der Pflanzen Biochemie der Pflanzen Mikrobiologie Molekulare Mikrobiologie Molekulare Entwicklungsbiologie der Pflanzen (Angewandte Genetik) Molekulare Genetik der Pflanzen Verhaltensbiologie Molekulare Entwicklungsgenetik der Tiere Tierphysiologie/Neurophysiologie der Tiere Angewandte Zoologie/Ökologie der Tiere Funktionelle Morphologie und Biodiversität der Pflanzen Zoologie/Evolutionsbiologie Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Bedarfs von Funktionsmolekülen in den Lebens- und Materialwissenschaften ist die Kompetenz, solche Moleküle effizient zu synthetisieren, unabdingbar wichtig. Daher wurde bei Neuberufungen sowohl in der Anorganischen als auch in der Organischen Chemie darauf geachtet, dass diese synthetische Kompetenz erhalten bleibt. Unter Lehrgesichtspunkten ist dies ebenfalls erforderlich. Somit sind die Professuren für Haupt- und Nebengruppenchemie in der Anorganik und für Organische Synthese in der Organik Kernprofessuren, die an allen Berliner Chemie-Instituten unbedingt vorhanden sein sollten. Als einziges Berliner Chemie-Institut hat man gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht das Großgerätezentrum „BioSupraMol“ aufgebaut. Hier sind nicht nur klassische Analysemethoden gebündelt, sondern auch die Hochfeld-Kernspinresonanz-Spektroskopie, ferner die Tandem- und Ionenmobilitätsmassenspektrometrie, die Elektronenmikroskopie und Elektronentomographie vorhanden. Es ergeben sich wertvolle Zugänge zu an der Freien Universität nicht vorhandenen experimentellen Ressourcen. Lehrangebot und -verflechtung Chemie und Biochemie werden jeweils als Mono-Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Der Masterstu95 diengang „Chemie“ ist mit dem Ziel einer Stärkung der Internationalisierung der Freien Universität als bilingualer Studiengang (deutsch/englisch) konzipiert. Biochemie kann in Berlin nur an der Freien Universität studiert werden. Zudem gibt es den Lehramtsstudiengang „Chemie“ (Bachelor/ Master). Deutschlandweit einmalig ist der von den drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam gemeinsam getragene Masterstudiengang „Polymer Science“ und der internationale Promotionsstudiengang „Molecular Science“ in der Dahlem Research School der Freien Universität. Lehrexport leisten die Chemie und Biochemie für die Studiengänge Bioinformatik, Veterinärmedizin, Biologie, Mineralogie, Geologie, Physik und Informatik. Verbundfähigkeit Das Institut für Chemie und Biochemie ist eingebettet in eine deutschlandweit einmalige Forschungsumgebung, die durch eine enge Vernetzung in Forschung und Lehre mit der Physik, Biologie, Pharmazie, Veterinär- und Humanmedizin gekennzeichnet ist. Das Fach verfügt intern, extern und international über eine exzellente Verbundfähigkeit. Innerhalb der Freien Universität fügt sich die Forschung der Chemie und Biochemie in die Wissensallianzen „Biomedizinische Grundlagen“, „Gesundheit und Lebensqualität“, „Material“ und „Komplexe Systeme“ ein. Als universitätsinterne Verbundinitiativen der Freien Universität sind vor allem die Focus Areas „Nanoscale“ und „DynAge“ zu nennen, mit denen insbesondere auch Brücken in die Medizin geschlagen werden. Die Focus Area „Nanoscale“ ist über zukunftsorientierte Fragestellungen auch mit der Physik, der Biologie und der Pharmazie vernetzt. Nicht minder profilbildend wirken auch zwei Sonderforschungsbereiche mit Sprecherfunktion in der Chemie (Sonderforschungsbereich 765 „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip: Neue Architekturen, Funktionen und Anwendungen“, Sonderforschungsbereich 1112 „Nanocarrier: Architektur, Transport und zielgerichtete Applikation von Wirkstoffen für therapeutische Anwendungen“), an denen auch Kollegen/innen aus der Mathematik und Pharmazie intensiv beteiligt sind. Die Sonderforschungsbereiche wie auch das Graduiertenkolleg 1582 „Fluor als Schlüsselelement“, die Exzellenzcluster „Unifying Concepts in Catalysis“ und „NeuroCure“, die Berlin-Brandenburg Graduate School for Regenerative Therapies und weitere Sonderforschungsbereiche mit Beteiligung der Chemie der Freien Universität verbinden die Chemie mit den anderen Berliner Universitäten, der Charité - Universitätsmedizin und einer Vielzahl außeruniversitärer Institutionen im Berliner Raum. Die Beteiligung von Arbeitsgruppen an der Forschergruppe 806 „Interferenz mit intrazellulären Protein-ProteinInteraktionen – Aufklärung von Proteinfunktionen mithilfe kleiner Moleküle“ und an der Helmholtz-Graduiertenschule „Macromolecular Bioscience“ vertiefen diese Beziehungen 96 ebenso wie gemeinsame Berufungen mit außeruniversitären Partnerinstitutionen wie der Bundesanstalt für Materialforschung oder dem Institut für Biomaterialforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Deutschlandweit ist die Chemie der Freien Universität in fünf von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogrammen (SPP) zu diversen Forschungsfragen vernetzt: • SPP 1178: Experimentelle Elektronendichte als Schlüssel zum Verständnis chemischer Wechselwirkungen, Sprecherschaft: GeorgAugust-Universität Göttingen, • SPP 1313: Biological Responses to Nanoscale Particles (Bio-Nano-Responses), Sprecherschaft: Universität Duisburg-Essen, • SPP 1386: Nanostrukturierte Thermoelektrika: Theorie, Modellsysteme und kontrollierte Synthese, Sprecherschaft: Universität Hamburg, • SPP 1391: Ultrafast Nanooptics, Sprecherschaft: Technische Universität Kaiserslautern und Universität Bielefeld, • SPP 1415: Kristalline Nichtgleichgewichtsphasen – Präparation, Charakterisierung und in-situUntersuchung der Bildungsmechanismen, Sprecherschaft: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universität Bayreuth. International beteiligt sich das Institut an einer Reihe von Kooperationen mit strategischen und anderen Partnerinstitutionen der Freien Universität (zum Beispiel Universität Delhi, Zhejiang University Hangzhou, Universität Sankt Petersburg, Universität Tokio). Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die Chemie-Institute der drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam haben jeweils klare unterschiedliche Schwerpunkte. Die Humboldt-Universität hat ihre Schwerpunkte im Bereich der Materialien für Katalyse und Optik, der Chemischen Biologie an DNS, der organischen Strukturforschung und der analytischen Chemie. Die Technische Universität Berlin fokussiert sich auf die technische Chemie, die homogene Katalyse, die Synthesechemie sowie die biologische und biophysikalische Chemie. Die Universität Potsdam hat unter anderem durch die Nähe des MaxPlanck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung einen deutlich auf Kolloide und Festkörpermaterialien ausgerichteten Schwerpunkt. Die drei leistungsstarken und sich gegenseitig ergänzenden Chemie-Institute der Berliner Universitäten und der Universität Potsdam bilden zusammen mit den chemie- und biochemienahen Forschungsinstituten in Berlin ein deutschlandweit einmaliges wissenschaftliches Potenzial. Mit allen Berliner Universitäten und der Universität Potsdam besteht ein intensiver Austausch von Expertise. Die intensive Vernetzung des Instituts für Chemie und Biochemie innerhalb Berlins und Brandenburgs spiegelt sich auch in mehreren Sonder- und Honorarprofessuren, kooptierten Hochschullehrer/innen der Charité - Universitätsmedizin und einer Vielzahl weiterer Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie etwa dem Fritz-Haber-Institut, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, dem Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie oder dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin wider. Soll-Struktur des Faches Denominationen Chemie Organische Chemie Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Synthesechemie Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Modulare Synthese, Polymerchemie Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Bioorganische Chemie Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Supramolekulare Chemie Anorganische Chemie Anorganische Chemie mit dem Schwerpunkt Radiochemie Anorganische Chemie mit dem Schwerpunkt Anorganische Molekülchemie, Metallorganik Anorganische Chemie mit dem Schwerpunkt Nichtmetallchemie Anorganische Chemie mit dem Schwerpunkt Koordinationschemie Physikalische und Theoretische Chemie Physikalische Chemie mit dem Schwerpunkt Oberflächenchemie Physikalische Chemie mit dem Schwerpunkt Spektroskopie Physikalische Chemie mit dem Schwerpunkt Angewandte Physikalische Chemie Theoretische Chemie Didaktik Didaktik der Chemie Biochemie Biochemie mit dem Schwerpunkt Proteinbiochemie Biochemie mit dem Schwerpunkt Strukturbiochemie Biochemie mit dem Schwerpunkt Signaltransduktion der Pharmazie als Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Medizin eine besondere Bedeutung zu. Dieses Fach vereint die pharmazeutische Betreuung mit den grundlegenden Aspekten der Gesundheitsforschung. Forschungsschwerpunkte der Pharmazie an der Freien Universität bilden innovative Wirkstoffe synthetischen und natürlichen Ursprungs, computergestütztes Wirkstoffdesign, pharmazeutische Analytik und Bioanalytik, innovative Arzneistoffträgersysteme, die Rekonstruktion humaner Organe als Alternativen zu Tierversuchen in der biomedizinischen Forschung sowie die systembiologische Pharmakometrie. Neben der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Grundlagenforschung und die forschende pharmazeutische Industrie im Rahmen der Promotion sieht sich die Pharmazie der Freien Universität der Deckung des Bedarfs öffentlicher Apotheken und klinischer Einrichtungen an hochqualifizierten Pharmazeuten/innen verpflichtet. Lehrangebot und -verflechtung Die Lehre in der Pharmazie laut Approbationsordnung für Apotheker/innen (AAppO) gliedert sich in die Bereiche: Pharmazeutische/Medizinische Chemie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Pharmakologie/Toxikologie und Klinische Pharmazie. Hervorzuheben ist, dass alle fünf Gebiete der Ausbildung durch Professoren/innen vertreten sind – eine an anderen deutschen Universitäten nicht selbstverständliche Tatsache. Das gemäß der AAppO notwendige Lehrangebot erfordert allerdings in gewissem Umfang Lehrimporte aus der Charité - Universitätsmedizin und aus außeruniversitären Einrichtungen. Das achtsemestrige Studium wird mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Die Studienordnung und der Studienverlaufsplan wurden optimiert, diese Änderungen werden im Sommersemester 2016 umgesetzt. In begrenztem Umfang findet auch ein Lehrexport der Pharmazie statt. So wird für Bachelorstudierende der Biologie und Chemie der Freien Universität ein Toxikologie-Seminar angeboten, an dem auch Studierende der Biotechnologie der Technischen Universität Berlin teilnehmen können. Ein zweisemestriger Masterstudiengang „Pharmazeutische Forschung“, der insbesondere Absolventen/innen des Staatsexamensstudiengangs an die Forschung heranführen soll, ist in Vorbereitung. Biochemie mit dem Schwerpunkt RNA-Biochemie Verbundfähigkeit Biochemie mit dem Schwerpunkt Membranbiochemie Die Pharmazie bedient mit ihrer Expertise eine Vielzahl von Wissensallianzen der Freien Universität, vor allem „Gesundheit und Lebensqualität“, „Material“ und „Biomedizinische Grundlagen“. Wissenschaftler/innen der Pharmazie sind an interdisziplinären Forschungsverbünden beteiligt. Die Mitwirkung am Sonderforschungsbereich 1112 „Nanocarrier: Architektur, Transport und zielgerichtete Applikation von Wirkstoffen für therapeutische Anwendungen“, am Sonderforschungsbereich 765 „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip: Neue Architekturen, Funktionen Gesamt: 18 PHARMAZIE Struktur des Faches Vor dem Hintergrund einer zunehmend alternden Gesellschaft und der damit verbundenen Multimorbidität kommt 97 und Anwendungen“, am Sonderforschungsbereich Transregio 67 „Funktionelle Biomaterialien zur Steuerung von Heilungsprozessen in Knochen- und Hautgewebe“ der Universität Leipzig und die Beteiligung am Netzwerk ChemBioNet sowie die Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht in Teltow zeigen eindrucksvoll die breite Forschungsausrichtung der Wissenschaftler/innen. Arbeitsgruppen des Instituts für Pharmazie beteiligen sich ferner an der fachbereichsübergreifenden Focus Area „Dyn-Age“ und am Dahlem Centre of Plant Sciences. Langfristige und intensive Kooperationen in Forschung und Lehre bestehen weiterhin mit der Universität Potsdam und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über den Sonderforschungsbereich 1112 und die Berlin-Brandenburger Forschungsplattform „Innovationen in der 3R-Forschung – Gentechnik, Tissue Engineering und Bioinformatik” (BB3R) mit dem weltweit ersten Graduiertenkolleg zu diesem Thema, dessen Federführung bei der Freien Universität liegt. Darüber hinaus ist die Pharmazie der Freien Universität an der Berlin School of Integrative Oncology (BSIO), dem Graduate Research Training Program „PharMetrX“ (Pharmacometrics & Computational Disease Modelling) und dem Internationalen Graduiertenkolleg „Pharmakoinformatik“ (EUROPIN) beteiligt. Damit zeigt sich die vielseitige Einbindung der Pharmazie in aktuelle Bereiche der Gesundheitsforschung und eine breite Vernetzung mit naturwissenschaftlichen und medizinischen Forschungsgruppen. Durch Neuberufungen konnte in den vergangenen Jahren die fachinterne und fachübergreifende Zusammenarbeit wesentlich intensiviert werden. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Der Staatsexamensstudiengang Pharmazie wird in der Region Berlin-Brandenburg nur an der Freien Universität angeboten. In zunehmendem Maße erfolgt eine Einbindung von Professoren/innen des Instituts für Pharmazie in Forschungsprojekte der Charité - Universitätsmedizin Berlin und außeruniversitärer Einrichtungen. Dazu tragen gemeinsame Berufungen (S-Professuren) sowie ausgewählte außerplanmäßige Professuren/Honorarprofessuren bei. Häufig werden Doktoranden/innen gemeinsam betreut. Soll-Struktur des Faches Pharmazie Pharmazeutische/Medizinische Chemie I Pharmazeutische/Medizinische Chemie II Pharmazeutische Chemie mit dem Schwerpunkt Pharmazeutische Analytik Pharmazeutische Biologie Pharmazeutische Technologie Pharmakologie und Toxikologie Klinische Pharmazie und Biochemie Gesamt: 7 98 GEOWISSENSCHAFTEN Struktur des Faches Die Geowissenschaften widmen sich dem Verständnis des Gesamtsystems Erde. Dabei verwenden die Teilgebiete Methoden und Erkenntnisse aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen. Das interdisziplinär angelegte Gefüge der Geowissenschaften an der Freien Universität zeichnet sich durch prozessorientierte Betrachtungsweisen aus, die ein Verständnis der Phänomene auf unserem und anderen Planeten ermöglichen, einschließlich ihrer Ursachen, systematischen Wechselwirkungen und der Dynamik zukünftiger Veränderungen. Das besondere Profil des Fachbereichs liegt in den quantitativen Geowissenschaften und den MenschUmwelt-Interaktionen. Unter anderem werden Erkenntnisse über die geologische Vergangenheit unseres Planeten für das Verständnis der Gegenwart nutzbar gemacht und dienen als Grundlage für Szenarien zukünftiger Entwicklungen. In Zeiten des globalen Wandels liefern die Geowissenschaften ein fundiertes Verständnis unserer Umwelt. Sie liefern damit die Grundlagen für die Erkundung und die Nutzung von Naturressourcen sowie für die Einschätzung von Risiken für Mensch und Gesellschaft. Die Geowissenschaften tragen durch ihre wissenschaftliche Spannweite vom geologischen Untergrund bis zur Atmosphäre entscheidend dazu bei, eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Die Geowissenschaften der Freien Universität decken als deutschlandweit seltene und im Raum Berlin-Brandenburg einzige Einrichtung das gesamte Fächerspektrum der Geowissenschaften in Lehre und Forschung ab. Eine deutschlandweite Alleinstellung, auch außerhalb der Wissenschaft, ergibt sich über die Meteorologie, die bis heute eine weltweit meldende Wetterstation betreibt und die Namen der Hoch- und Tiefdruckgebiete vergibt. Die Geomorphologie, eines der Kerngebiete der Geographie, wird in der Region Berlin-Brandenburg ausschließlich von der Freien Universität abgedeckt. Die Arbeitsschwerpunkte der einzelnen Professuren lassen sich zu folgenden fachlichen Schwerpunkten zusammenfassen: • Geologische Wissenschaften – Dynamik und Ressourcen vom Erdinneren bis zur Erdoberfläche, • Geographische Wissenschaften – Risiken und Resilienz in Mensch-Umwelt-Systemen, • Meteorologie – Wetter- und Klimaprozesse in ihren Wechselwirkungen mit der Umwelt. Die verschiedenen Professuren ergänzen sich institutsübergreifend, so zum Beispiel in den Themenfeldern Paläoumweltveränderungen oder Risiken und Naturkatastrophen (unter anderem Erdbeben, Überschwemmungen, Orkane). Einige Professuren, zum Beispiel die der Fernerkundung und Geoinformationssysteme, decken für alle geowissenschaftlichen Disziplinen zentrale Kompetenz- und Methodenspekt- ren ab und erfüllen wesentliche Brückenfunktionen in Forschung und Lehre. Die Fachrichtung Fernerkundung an der Freien Universität ist eng mit den geomorphologisch und hydrologisch arbeitenden Gruppen in der Geographie verknüpft. Die Fachrichtung Planetologie – die Freie Universität ist dafür einer von zwei bundesdeutschen Standorten – hat innerhalb der Geowissenschaften zahlreiche Anknüpfungspunkte in der Forschung. Durch die Einrichtung von Sonderprofessuren mit planetologischer Schwerpunktsetzung zusammen mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) und dem Museum für Naturkunde wird der Bereich gestärkt und ausgebaut. Lehrangebot und -verflechtung In den Geowissenschaften werden gegenwärtig die drei Mono-Bachelorstudiengänge „Geologische Wissenschaften“, „Geographische Wissenschaften“ und „Meteorologie“ angeboten. Alle drei Fächer sind darüber hinaus im Rahmen eines konsekutiven Masterstudiums studierbar. Die Masterstudiengänge zeichnen sich unter anderem durch zahlreiche Wahlmöglichkeiten und Schwerpunktsetzungen aus, die so eine individuelle Profilierung der Studierenden erlauben und darüber auch eine Grundlage der hervorragenden Arbeitsmarktchancen bilden. Der interdisziplinäre Masterstudiengang „Landschaftsarchäologie“ wird gemeinsam von den Fachbereichen Geowissenschaften und Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität und dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) getragen. Damit können die Studierenden ein breites Spektrum von infrastrukturellen Einrichtungen nutzen. Der stark interdisziplinär ausgerichtete Masterstudiengang „Environmental Earth Sciences“, wird in enger Kooperation mit der Universität Nanjing (China) betrieben, in dem die an der Freien Universität immatrikulierten Studierenden ein Semester in Nanjing und die chinesischen Studierenden ein Semester in Berlin studieren. Der Studiengang wird seit Bestehen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mit Stipendien für die Studierenden beider Seiten unterstützt. Verbundfähigkeit Entsprechend den hochschulübergreifenden Absprachen der Berliner Universitäten ist an der Freien Universität in Umsetzung des Strukturplans 2004 eine Konzentration auf die drei genannten Forschungsschwerpunkte erfolgt. Durch gezielte Berufungen wurde eine Profilstärkung erreicht: Im Bereich „Risiken und Resilienz in Mensch-Umwelt-Systemen“ wurde mit der Berufung der Professur für Geographische Entwicklungsforschung ein Akzent auf den ländlichen Raum gesetzt, der in Verbindung mit weiteren geowissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Disziplinen die Bearbeitung aktueller, gesellschaftsrelevanter Themen erlaubt. Über die konsekutiven Studiengänge der Geographie wirkt sich diese Bündelung auch strukturbildend aus. Aufgrund der breiten Aufstellung der Geowissenschaften ergibt sich eine Vielzahl thematischer Anknüpfungspunkte zu Forschungsschwerpunkten anderer Fächer, was sich in der inneruniversitären Vernetzung widerspiegelt. Eine intensive Verflechtung zu den übrigen naturwissenschaftlichen Disziplinen besteht über gemeinsame mathematische und informationstechnische Aspekte im Rahmen der Wissensallianz „Komplexe Systeme“, zum Beispiel über das Graduiertenkolleg „GeoSim“ und eine Beteiligung am Sonderforschungsbereich 1114 „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“. Die Geologischen Wissenschaften tragen zu mehreren Wissensallianzen bei. So beteiligen sie sich über Kooperationen auf dem Gebiet der Mineralogie in der Wissensallianz „Material“ (Oberflächen, Smart Materials, Biomaterialien, Nanostrukturen). In der Wissensallianz „Mensch-Umwelt-Interaktion“ tragen sie zum Thema Energie und Wasser über die Fachrichtungen Geophysik und Hydrogeologie bei. Die Geographie mit ihren natur- und sozialwissenschaftlichen Fachrichtungen liefert das Fundament für die Wissensallianz „Mensch-Umwelt-Interaktion“, die das Fach über die Themenfelder Energie, Wasser und Umweltforschung unter anderem mit der Politikwissenschaft und der Botanik vernetzt. Im Exzellenzcluster „Topoi“ werden Fragen des Kulturlandschaftswandels gemeinsam mit den Altertumswissenschaften bearbeitet. Die Anthropogeographie ist gemeinsam mit den Kultur- und Sozialwissenschaften an der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Berlin Graduate School Muslime Cultures and Societies beteiligt. Gleichermaßen ist die Geographie mit ihrem raumwissenschaftlichen Forschungsansatz in verschiedenen regionalwissenschaftlichen Initiativen eingebunden. In beiden Bereichen trägt die Geographie zu der Wissensallianz „Kulturelle Dynamiken“ bei. Die Meteorologie liefert wesentliche Beiträge zur Erforschung von extremen Wetterereignissen und damit einhergehenden Naturkatastrophen im Kontext der Wissensallianz „Un-Sicherheit“. Sie leitet einen Bereich des deutschen Hans-Ertel-Zentrums für Wetterforschung, an dem auch die Katastrophenforschungsstelle (KFS) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und das Forschungsforum Öffentliche Sicherheit am Fachbereich Mathematik und Informatik beteiligt sind. Ein besonderes Kennzeichen der Geowissenschaften an der Freien Universität ist ihre starke nationale und internationale Vernetzung, auch aufgrund des hohen Anteils der Feldforschung. 99 Die Geologischen Wissenschaften sind durch zahlreiche durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte Projekte auf dem Gebiet der Geothermie sowie von Menschen verursachten Georisiken mit zahlreichen Partnern deutschlandweit verbunden. Der Sonderforschungsbereich Transregio zur frühen Geschichte des Erde-Mond-Systems ist derzeit in Begutachtung. In der Geographie gibt es nationale Kooperationen vor allem zur Gewässerdynamik (Elbe und Rhein), zur Potenzialabschätzung nachwachsender Rohstoffe, zur Wüstenforschung und zur Landschafts- und Geoarchäologie. Die Meteorologie leitet zwei von fünf Bereichen des BMBF-Verbundes zur Etablierung dekadischer Klimavorhersagen (MiKlip). Die Geowissenschaften betreiben weltweit seit Jahren erfolgreiche Kooperationen mit zahlreichen Partnern in Zentral-, Ost- und Südasien, Afrika und Südamerika. Besondere Kooperationsbeziehungen unterhält der Fachbereich mit Partnern in der Volksrepublik China, zum Beispiel im Rahmen des Doppelmasterstudiengangs „Environmental Earth Sciences“. Das Fach beteiligt sich ebenso an zahlreichen EU-Projekten und internationalen Forschungskooperationen. Zu nennen sind unter anderem gemeinsame Projekte mit der Kohlenwasserstoff-, Geothermie- und Geophysikindustrie sowie internationale Projekte zum Wassermanagement. Außerdem gibt es zahlreiche Projekte zur Begleitung von Satellitenmissionen zur Erdbeobachtung der European Space Agency (ESA) sowie die führende Beteiligung am Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und Ozon-Sachstandsbericht der Weltorganisation für Meteorologie. Den Geowissenschaften bietet sich in der Region BerlinBrandenburg durch eine Vielzahl von universitären und außeruniversitären Einrichtungen, die durch die Koordinierungsplattform „Geo.X“ verbunden sind, ein hervorragendes Forschungsumfeld. Gleichzeitig zeigt die Anzahl von derzeit 13 besetzten und vier in Verfahren befindlichen, gemeinsamen Professuren mit außeruniversitären Partnern den hohen Grad der bestehenden Vernetzung an. Die Verlagerung von solchen Professuren an die Freie Universität (zum Beispiel derzeit eine Professur für die Hohe Atmosphäre/Magnetosphäre mit dem Helmholtz-Zentrum 100 Potsdam/Deutsches GeoForschungsZentrum sowie die neu einzurichtende Professur für Geophysik und Planetenforschung mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln kann als Indikator für die Attraktivität der Geowissenschaften der Freien Universität für diese außeruniversitären Einrichtungen gewertet werden. Über gemeinsame Professuren bestehen enge Beziehungen zum Helmholtz-Zentrum Potsdam (GFZ), zum Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), zum Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und zur Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Weitere bedeutende außeruniversitäre Partner in der Region sind das Alfred-Wegener-Institut (AWI), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), das Museum für Naturkunde (MfN) und das Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Im Unterschied zu den Geowissenschaften an der Freien Universität mit ihrem breiten Spektrum in Forschung und Lehre sind an den benachbarten Hochschulen jeweils nur Teilgebiete der Geowissenschaften mit spezieller fachlicher Ausprägung vertreten. Die komplementäre Ausrichtung der Fächer im regionalen Verbund wird durch fortlaufende Absprachen im Rahmen der Koordinierungsplattform „Geo.X“ gefördert. An den Instituten für Angewandte Geowissenschaften und für Ökologie der Technischen Universität Berlin sind Teilgebiete der Geowissenschaften nur mit engem Fokus auf die ingenieurswissenschaftlichen Anwendungen vertreten. Die Humboldt-Universität verfügt über ein Geographisches Institut, an dem ein lehramtsbezogenes Studium möglich ist. Die dortigen Studierenden erlernen allerdings im Rahmen eines vereinbarten Kontingents meteorologische Grundlagen an der Freien Universität. Während die Geographie der Freien Universität den Schwerpunkt in Forschung und Lehre im Bereich ländlicher Räume hat, ist das Geographische Institut der Humboldt-Universität auf Großstadt- und Metropolenforschung ausgerichtet. Soll-Struktur des Faches Denominationen Geowissenschaften Geographische Wissenschaften Physische Geographie mit den Schwerpunkten Geomorphologie und Paläoumweltforschung Angewandte Physische Geographie mit dem Schwerpunkt Umwelthydrologie und Ressourcenmanagement Fernerkundung und Geoinformationssysteme Anthropogeographie: Geographische Entwicklungsforschung Anthropogeographie mit Schwerpunkt Globalisierung, Transformation und Gender Geologische Wissenschaften Tektonik, Tektonophysik und Gesteinsrheologie Sedimentologie und Beckendynamik Angewandte, Allgemeine und Theoretische Seismologie und Gesteinsphysik Geophysikalische Potenzialverfahren und Geodynamik Geochemie, Isotopengeochemie, Kosmogeochemie Tiefe Hydrogeologie und Hydrogeologie, Geothermie Paläobiologie Mineralogie/Petrologie Meteorologie Modellierung von Wetter- und Klimaprozessen Allgemeine Meteorologie, Meteorologische Extremereignisse und Synoptik Atmosphärendynamik mit den Schwerpunkten Theoretische Meteorologie und Mittlere Atmosphäre Gesamt: 16 101 3 Zentralinstitute ZENTRALINSTITUT JOHN-F.-KENNEDY-INSTITUT FÜR NORDAMERIKASTUDIEN Struktur des Faches Das John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien (JFKI) verfolgt einen multi- und interdisziplinären, regionalwissenschaftlichen Ansatz. Geschichte, Kultur, Politik, Literatur, Wirtschaft und Soziologie Nordamerikas bilden sich ergänzende und überschneidende Fachschwerpunkte, die in den Studiengängen des Instituts gleichberechtigt vertreten sind, das heißt in einem strukturierten Promotionsstudiengang, der im Rahmen einer mit Mitteln der Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschule eingerichtet wurde, sowie in einem Master- und einem Bachelorstudiengang „Nordamerikastudien“. Alle Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache abgehalten. Neben fachspezifischen Veranstaltungen gehören in allen Studiengängen interdisziplinäre Lehrveranstaltungen zum Pflichtprogramm. Als Alleinstellungsmerkmale im europäischen Vergleich können gelten: die Kombination von sechs Disziplinen aus dem Spektrum sowohl von Geistes- wie auch von Sozialwissenschaften, der Umfang der Sammlung der Forschungsbibliothek des Instituts und schließlich das integrierte System konsekutiver Studiengänge, das vom Bachelorabschluss bis zum Doktorgrad reicht. Lehrangebot und -verflechtung Das integrierte System von konsekutiven Studiengängen besteht aus dem Bachelorstudiengang (entweder als Kernfach mit 120 Leistungspunkten oder als 30-Leistungspunkte-Modulangebots studierbar), dem Masterstudiengang und dem strukturierten Promotionsstudium an der Graduate School of North American Studies (GSNAS). Der Grad der interdisziplinären Integration der Fächer des Instituts steigt mit dem Grad der Ausbildung: Im Promotionsstudium übertrifft schließlich die Zahl der interdisziplinären Lehrveranstaltungen die der disziplinären. Die Umstellung der Lehre auf Angebote ausschließlich in englischer Sprache ermöglicht es dem Institut, einen steigenden Anteil ausländischer Studierender zu betreuen. Die Professuren des Instituts sind zugleich den Fächern ihrer jeweiligen Disziplin an den Fachbereichen zugeordnet. Im Regelfall sind Lehrangebote des Instituts auch in den disziplinären Studienangeboten der Fachbereiche gelistet, das heißt in weitere Studiengänge integriert. Verbundfähigkeit Das Zentralinstitut ist aufgrund seiner Struktur und der Doppelmitgliedschaft der Professuren in den Fachbereichen universitätsintern eng vernetzt. Dies zeigt sich besonders in der Graduate School of North American Studies (GSNAS), an der neben den Professoren/innen des JFKI auch weitere Vertreter/innen aus den Fachbereichen (Philosophie und Geisteswissenschaften, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften) und dem Zentralinstitut Lateinamerika-Institut beteiligt sind. Des Weiteren findet eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen/ innen in Fächern anderer Berliner Hochschulen statt: der Soziologie, der (nord-)amerikanischen Literatur und Kultur und der Wirtschaftswissenschaft der Humboldt-Universität, der Geschichtswissenschaft der Technischen Universität und der Politischen Ökonomie der Hertie School of Governance. Die Abteilungen des Zentralinstituts sind sehr gut in nationale und internationale Forschungsverbünde integriert. So leitet das JFKI die DFG-Forschergruppe 1091 „Ästhetik und Praxis populärer Serialität“, die im Projektzeitraum von 2013 bis 2016 mit drei Teilprojekten sowie dem Zentralprojekt in der Abteilung Kultur eingegliedert ist. Außerdem ist das Institut Kooperationspartner im Internationalen Graduiertenkolleg „Die Welt in der Stadt: Metropolitanität und Globalisierung vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ (Berlin, New York, Toronto). Im Rahmen des „Einstein Visiting Fellow“-Programms der Einstein-Stiftung Berlin war in den vergangenen vier Jahren (2011 bis 2014) eine vierköpfige Forscher/innengruppe von Nancy Fraser (New School for Social Research, New York) zum Thema „Rethinking Crisis“ am John-F.-KennedyInstitut beheimatet. Weitere Kontakte zu führenden Vertreter/innen der sechs am Kennedy-Institut vertretenen Fächer pflegt die Graduiertenschule im Rahmen ihres Gastprofessoren/innenprogramms. Seit 2007 haben mehr als 20 Professor/innen – darunter David Harvey, Nancy Fraser, Hayden White, Randall Collins – an der GSNAS gelehrt. In diesem Rahmen entstehen auch gemeinsame Publikationen. Darüber hinaus unterhält das JFKI eine Reihe internationaler Kooperationen mit herausragenden amerikanischen und kanadischen Universitäten, darunter die Yale University und die Harvard University, und den American Studies Zentren der Universität Warschau und des University College Dublin. Die sechs Abteilungen des John-F.-Kennedy-Instituts haben zudem Erasmus-Austauschverträge mit insgesamt 28 europäischen Universitäten auf Ebene des Studierendenund Dozierendenaustauschs. Die disziplinenübergreifende Struktur des JFKI führt dazu, dass sich die Nordamerikastudien an der Freien Universität in den Wissensallianzen „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“ positionieren. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Das regional fokussierte Studienangebot „Nordamerikastudien“ mit seiner interdisziplinären Ausrichtung stellt sowohl 103 auf Bachelor- als auch Masterniveau in der Region ein Alleinstellungsmerkmal dar. Es bestehen enge Kontakte des Instituts zur amerikanischen und kanadischen Botschaft in Berlin. Im Rahmen der Public-Diplomacy-Programme beider Länder finden regelmäßig Gastvorträge nordamerikanischer Wissenschaftler/innen sowie Kulturschaffender statt. Über die Graduiertenschule bestehen neben den Beziehungen zu den Berliner Universitäten Kontakte zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Think Tanks wie der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) und der American Academy. Soll-Struktur des Faches Denominationen Zentralinstitut John-F.Kennedy-Institut für Nordamerikastudien Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut JohnF.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Nordamerika (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut JohnF.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Soziologie Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Literatur Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Kultur und Kulturgeschichte Nordamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien) Gesamt: 6 ZENTRALINSTITUT OSTEUROPA-INSTITUT Struktur des Faches Profilgebend für das Osteuropa-Institut (OEI) ist die inter- und multidisziplinäre Forschung und Lehre über das östliche Europa. Komparative Ansätze sind konstitutive Elemente in Lehre und Forschung. Einen Schwerpunkt bildet Russland im Spannungsfeld mit seinen osteuropäischen Nachbarn innerhalb und außerhalb der EU, die ehemals zur sowjetischen Einflusszone gehörten. Südosteuropa wird in komparativer Perspektive einbezogen. 104 Das interdisziplinäre Forschungsprofil des OEI prägt eine Kombination aus Geistes- und Sozialwissenschaften. Der relativ hohe Anteil an Sozialwissenschaften zeichnet das Institut gegenüber anderen universitären Osteuropa-Einrichtungen in Deutschland aus. Forschung und Lehre am OEI basieren auf fünf Disziplinen: Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft. Die Rechtswissenschaft als sechste Disziplin war bisher über eine befristete Juniorprofessur am OEI vertreten. Gegenwärtig wird in enger Kooperation mit dem OEI am Fachbereich Rechtswissenschaft eine W2-Professur auf Zeit eingerichtet, mit der dieses Profil aufrechterhalten werden kann. Alle Disziplinen sind zugleich über die Doppelmitgliedschaft der Professuren in den Instituten/Fachbereichen verankert. Durch diese für die Zentralinstitute der Freien Universität charakteristische Doppelanbindung wird eine intensive Kommunikation mit dem jeweiligen Fach sichergestellt. Sie ermöglicht den Studierenden, nicht nur vertiefte Kenntnisse über die Fokusregion zu erwerben, sondern auch ein disziplinäres Profil zu erweitern. Lehrangebot und -verflechtung Das Lehrprogramm des OEI konzentriert sich auf den Masterstudiengang „Osteuropastudien“. Das Programm zeichnet sich durch seinen interdisziplinären und forschungsorientierten Charakter und den profilgebenden, regionalen Fokus aus. Den Studierenden werden regionale und systematische Kenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven vermittelt. Daneben wird Wert auf eine fachliche Profilbildung und Methodenausbildung sowie auf ein praxisnahes Studium gelegt. Das Angebot wird zum Wintersemester 2015/2016 durch ein Double-Degree-Programm zwischen dem OEI und dem Institute of Government and Politics der Universität Tartu ergänzt. Es besteht zudem eine Reihe von Programmen mit Partneruniversitäten. Dazu gehört neben den regelmäßigen Sommer- und Herbstschulen das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Zusatzangebot „German Studies Russia“ am Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) in Moskau. Auf die Initiative des Inhabers der Juniorprofessur Recht am OEI wurde ein LL.M.-Studiengang „Deutsches und Europäisches Wirtschaftsprivat- und Wirtschaftsverwaltungsrecht“ am MGIMO eingerichtet, den der Fachbereich Rechtswissenschaft seit dem Wintersemester 2014/2015 anbietet. Die Wirtschaftswissenschaft des OEI bietet regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Universität Sankt Petersburg an. Daraus entwickelte sich eine Initiative für ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördertes Austauschprogramm auf Masterebene der Volkswirtschaftslehre des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft sowie des Programms „Osteuropastudien“ am OEI. Neben dem Präsenzmasterstudiengang „Osteuropastudien“ besteht mit dem internationalen Masterfernstudienprogramm „East European Studies Online“ ein politikwissenschaftliches Weiterbildungsangebot unter Beteiligung von Vertreter/innen des OEI. Das OEI beteiligt sich darüber hinaus am Masterprogramm „Osteuropäische Kulturstudien“ der Universität Potsdam (Geschichte und Kultur). Eine enge Kooperation besteht auch zur Slawistik und Wirtschaftsgeschichte der Humboldt-Universität, die wechselseitige Kooptierung von Lehrveranstaltungen einschließt. Verbundfähigkeit Das wichtigste Verbundprojekt des OEI ist derzeit der Antrag für das Internationale Graduiertenkolleg „Informality and Institutions. A Russian-German Comparative Perspective“ mit der Nationalen Forschungsuniversität Higher School of Economics (HSE) in Moskau. An diesem Projekt sind fünf Abteilungen des OEI und Kollegen/innen aus dem Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW), der Humboldt-Universität sowie anderen universitären und außeruniversitären Einrichtungen im Raum Berlin-Brandenburg beteiligt. Das Graduiertenkolleg steht programmatisch für den spezifischen Zugang des OEI zu den Area Studies. Es erhebt den Anspruch, eine neue Generation von Russland- und Osteuropaexperten/innen mit einer starken methodischen und theoretischen Ausbildung heranzubilden. Der Bereich Geschichte kooperiert zudem mit der HSE im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt „,Brustzeichen Ost‘. Memories of Former Nazi Forced Laborers from the Soviet Union“. Die Abteilung Politik ist gegenwärtig in das von der Carnegie-Stiftung finanzierte Universitätskonsortium zwischen der Harvard University, Columbia University, Oxford University, der der Freien Universität Berlin, des MGIMO und der HSE eingebunden, bei dem es um die Perspektiven der transatlantischen Politik geht. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Die skizzierten Lehrangebote und Forschungsaktivitäten belegen den hohen und steigenden Verflechtungsgrad des OEI in der Freien Universität und im Raum Berlin-Brandenburg. Mit seinen hohen Studierendenzahlen im Masterprogramm „Osteuropastudien“, seinem spezifischen disziplinären Profil und den laufenden und geplanten Promotionen gehört das Institut zu den wichtigsten Ausbildungseinrichtungen von Experten/innen für Osteuropa und Russland. Das beantragte Internationale Graduiertenkolleg wird dem OEI die Möglichkeit bieten, an der Vernetzung der Berliner Graduiertenschulen (zum Beispiel in der Methodenausbildung) aktiv mitzuwirken. Jede Abteilung pflegt zudem weitere Kooperationen. Zu nennen sind zum Beispiel das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, das Graduiertenkolleg des Moses-Mendelssohn-Zentrums/Universität Potsdam (Abteilung Geschichte) und die Friedrich-SchlegelGraduiertenschule der Freien Universität (Abteilung Kultur). Soll-Struktur des Faches Denominationen Zentralinstitut Osteuropa Ökonomie Osteuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Politische Wissenschaft mit besonderer Berücksichtigung Osteuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Soziologie Osteuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Slavische Literaturen (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut Osteuropa-Institut) Gesamt: 5 ZENTRALINSTITUT LATEINAMERIKA-INSTITUT Mehrere Abteilungen des OEI unterhalten enge Partnerschaften mit Wissenschaftseinrichtungen in Polen. Zukünftig soll die Ukraine einen größeren und systematisch abgesicherten Platz in Forschung und Lehre erhalten. Gegenwärtig beteiligt sich das OEI an der Entwicklung eines Netzwerkes für die Ukraine-Forschung in Berlin und Brandenburg. Dadurch lässt sich das OEI in den Wissensallianzen „Kulturelle Dynamiken“ und „Transregionale Beziehungen“ verorten. Struktur des Faches Am Zentralinstitut Lateinamerika-Institut (LAI) sind sechs sozial- und kulturwissenschaftliche Fächer in Forschung und Lehre vertreten: Altamerikanistik/Kultur- und Sozialanthropologie, Geschichte, Literaturen und Kulturen Lateinamerikas, Ökonomie, Politikwissenschaft und Soziologie, hinzu kommen die Gender Studies. Die Professuren der verschiedenen Fächer sind sowohl am Zentralinstitut als auch in den Disziplinen an den jeweiligen Fachbereichen verankert. 105 Das LAI versteht sich als interdisziplinäres Area-Studies-Institut, in dem die genannten Disziplinen in Lehre und Forschung zusammenwirken. Das Kernangebot des LAI bilden fachspezifische und interdisziplinäre Lehrveranstaltungen. Die Ausrichtung auf Regionalforschung und die genaue Untersuchung lokaler und regionaler sowie transnationaler und transkultureller Beziehungen sind angesichts der wachsenden Interdependenzen zwischen den Weltregionen von weitreichender Bedeutung. Hierfür ist die Kooperation zwischen Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften ebenso unverzichtbar wie die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftler/innen aus Lateinamerika und anderer einschlägiger wissenschaftlicher Standorte. Voraussetzung für eine stringente Regionalforschung sind auch eine fundierte Sprachausbildung und empirische Feldforschungen. Daher werden Kurse in brasilianischem Portugiesisch und in repräsentativen indigenen Sprachen Lateinamerikas angeboten. Besonderer Wert wird auf das ins Masterstudium integrierte Auslands- oder Praxissemester gelegt. Das 2010 gegründete Forschungszentrum Brasilien am LAI bündelt die langjährige Expertise der Brasilien-Forschung und -Lehre am LAI unter einem interdisziplinären Fokus. Lehrangebot und -verflechtung Für die Lateinamerikastudien besteht auf Bachelorniveau ein 30-Leistungspunkte-Modul für den Kombi-Bachelor sowie ein forschungsorientiertes, konsekutives Masterprogramm. Die am LAI vertretenen Disziplinen bieten außerdem auch in anderen Studiengängen der Fachbereiche Spezialisierungsmöglichkeiten auf die Region Lateinamerika an. Über die Fachvertreter/innen des LAI besteht darüber hinaus eine Zusammenarbeit in den Bachelorstudiengängen Spanische Philologie, Portugiesisch-Brasilianische Studien sowie Sozial- und Kulturanthropologie. Das LAI bezieht in seine Lehre regelmäßig Gastdozenten/ innen ein. So wurde im Jahr 2012 die Sérgio-Buarque-deHolanda-Gastprofessur für Brasilienstudien mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes eingerichtet. Außerdem werden Gastwissenschaftler/innen der am LAI verankerten Forschungsverbünde durch Vorträge und Diskussionen in die Lehre eingebunden. Das LAI betreibt eine intensive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und entwickelt eigene internationale Formate der Promotions- und Nachwuchsausbildung. Über solche Formate ist es sowohl an strukturierten Programmen als auch an individuellen Promotionen durch einen regelmäßigen Austausch mit exzellenten Universitäten Lateinamerikas beteiligt. Das Institut bietet ein strukturier- 106 tes Nachwuchsförderungsprogramm im Internationalen Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen“ an, das Mitglied der Dahlem Research School ist. Das Promotionsstudium gehört neben der Masterausbildung zu den Kernbereichen des Instituts. Verbundfähigkeit Das LAI ist ein sehr forschungsstarkes Institut, das sowohl an der Freien Universität als auch regional, national und international intensiv in Forschungsverbünden vernetzt ist. Es hat die Sprecherschaften für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Internationale Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen“ und für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsnetzwerk „Interdependente Ungleichheitsforschung in Lateinamerika – DesiguALdades.net“ inne. Durch das EU-geförderte Projekt „MISEAL“ wurde unter der Sprecherschaft des LAI eine breite Vernetzungsstruktur europäischer und lateinamerikanischer Universitäten aufgebaut. Das LAI ist darüber hinaus an zahlreichen weiteren Verbundprojekten beteiligt, so am Sonderforschungsbereich 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“, der Kolleg-Forschergruppe „The Transformative Power of Europe“ und dem Verbund „Carbiocial – Carbon-optimized Land Management Strategies for Southern Amazonia“. Außerdem kooperiert das Institut in den Graduiertenschulen „East Asia Studies“, „North American Studies“ und der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule. Als Institut für lateinamerikanische Regionalstudien und durch seine vielzähligen Forschungskooperationen trägt das LAI maßgeblich zu den Wissensallianzen im Bereich „Transregionale Beziehungen“ und „Kulturelle Dynamiken“ bei und beteiligt sich intensiv an der Internationalisierung der Freien Universität. Es empfängt jährlich eine Vielzahl internationaler Gastforscher/innen, darunter auch mehrere Alexander-von-Humboldt-Preisträger/innen. Einbindung in die Region Berlin-Brandenburg Regional ist das Lateinamerika-Institut ein Alleinstellungsmerkmal. Im deutschsprachigen Raum sind die Studienangebote mit ihrer disziplinären Breite und interdisziplinären Verflechtung einzigartig. Es kooperiert, vielfach über Forschungsverbünde, eng mit führenden Einrichtungen in der Region, etwa dem Ibero-Amerikanischen Institut, dem Ethnologischen Museum, der Stiftung Wissenschaft und Politik, der Universität Potsdam, der Humboldt-Universität, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Wissenschaftskolleg. Soll-Struktur des Faches Denominationen Zentralinstitut Lateinamerika Altamerikanistik/Kulturanthropologie (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Politische Wissenschaft unter besonderer Berücksichtigung Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Soziologie Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Geschichte Lateinamerikas vom Beginn der Kolonialzeit bis zur Gegenwart (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Literaturen und Kulturen Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Ökonomie Lateinamerikas (Doppelmitgliedschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und Zentralinstitut Lateinamerika-Institut) Gesamt: 6 107 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wissensallianzen und projektgetriebener Innovationszyklus: Forschung und Struktur bedingen sich gegenseitig ........................................................................................16 Abbildung 2: Aufbau der Studienphasen........................................................................................................... 23 Abbildung 3: Karrierephasen..............................................................................................................................31 Abbildung 4: Zahl der Nachwuchswissenschaftler/innen, die im Jahr 2014 (Stichtag im April) in unterschiedlichen Karrierephasen gefördert wurden....................................................................................32 Abbildung 5: Zeitliche Begrenzung der Karrierephasen....................................................................................33 Abbildung 6: Die Wissensallianzen im Verhältnis zu den Fächergruppen........................................................47 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Anzahl der Absolventen/innen der Freien Universität in den Jahren 2004 bis 2014..........................10 Tabelle 2: Auswirkungen des Drittmittelwachstums (Angaben in Millionen Euro)...........................................20 Tabelle 3: Zielzahl Studienplätze für Anfänger/innen im 1. Fachsemester versus Ist-Einschreibungen...........24 Tabelle 4: Strukturplanung Grundhaushalt........................................................................................................30 Tabelle 5: Zuschussentwicklung 2013 bis 2017 für alle Berliner Vertragshochschulen (ohne Charité)..............41 Tabelle 6: Zuschussentwicklung 2013 bis 2017 für die Freie Universität Berlin (Angaben in Millionen Euro).. 41 Tabelle 7: Wissensallianzen.................................................................................................................................48 109 Anhang Anhang I: Forschung Tabelle I.1: Verteilung der Teilprojekte der naturwissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche über die Fächer Veterinärmedizin 1 Mathematik 2 1 15 1 3 1 1 2 1 4 3 Informatik Physik Gesamt SFB TR 09 SFB TR 84 SFB 1109 SFB 1029 SFB 910 SFB 740 SFB 665 SFB 650 SFB 647 SFB 1114 SFB 1112 Andere Sprecherschaft SFB 1078 SFB 973 SFB 958 SFB 765 SFB 658 Sprecherschaft Freie Universität Berlin 27 1 6 1 10 Biologie 1 1 Chemie 17 7 3 13 Pharmazie 23 3 1 3 1 3 1 1 1 19 4 34 3 Geowissenschaften 3 1 1 Bezeichnung Sonderforschungsbereich Sprecherschaft SFB 658 Elementarprozesse in molekularen Schaltern an Oberflächen Freie Universität SFB 765 Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip Freie Universität SFB 958 Einrüstung von Membranen – Molekulare Mechanismen und zelluläre Funktionen Freie Universität SFB 973 Organismische Reaktionen auf Stress: Prägung und Erinnerung Freie Universität SFB 1078 Protonation Dynamics in Protein Function Freie Universität SFB 1112 Nanocarrier Freie Universität SFB 1114 Skalenkaskaden in komplexen Systemen Freie Universität SFB 647 Raum – Zeit – Materie Humboldt-Universität SFB 650 Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen Charité SFB 665 Developmental Disturbances in the Nervous Systems Charité SFB 740 From Molecules to Modules Charité SFB 910 Control of Self-organizing Nonlinear Systems Technische Universität SFB 1029 TurbIn – Signifikante Wirkungsgradsteigerung durch gezielte, interagierende Verbrennungs- und Strömungsinstationaritäten in Gasturbinen Technische Universität SFB 1109 Understanding of Metal Oxide/Water Systems at the Molecular Scale Humboldt-Universität SFB Transregio 84 Innate Immunity of the Lung Charité SFB Transregio 109 Discretization in Geometry and Dynamics Technische Universität 111 Tabelle I.2: Verteilung der Teilprojekte der geistes- und sozialwissenschaftlichen SFB über die Fächer Rechtswissenschaft Gesamt je Fach SFB TR 15 SFB 580 SFB 649 SFB 632 SFB 644 Andere Sprecherschaft SFB 1171 Fach SFB 980 SFB 700 Sprecherschaft Freie Universität Berlin 1 1 Volkswirtschaftslehre 2 Psychologie 1 Politikwissenschaft 9 Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 2 4 1 1 10 1 1 Ethnologie 4 4 Soziologie 2 2 Geschichtswissenschaft 1 1 Kunstgeschichte 2 Altertumswissenschaften 3 Ostasienwissenschaften 2 1 3 3 1 1 2 Wissenschaften des Vorderen Orients 2 Judaistik und Katholische Theologie 1 Deutsche und Niederländische Philologie 2 Romanische Philologie 1 1 Englische Philologie 1 1 Griechische und Lateinische Philologie 2 Philosophie 1 1 2 1 3 4 Theater-,Tanz-, Filmwissenschaft John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien 1 Zentralinstitut Osteuropa 1 Zentralinstitut Lateinamerika 1 Gesamt je SFB 15 2 1 2 2 1 5 1 3 1 1 1 17 16 2 1 2 3 1 2 Bezeichnung Sonderforschungsbereich Sprecherschaft SFB 700 Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit Freie Universität SFB 980 Episteme in Bewegung Freie Universität SFB 1171 Affective Societies Freie Universität SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch Universität Jena SFB 632 Informationsstruktur: Die sprachlichen Mittel der Gliederung von Äußerung, Satz und Text Universität Potsdam SFB 644 Transformationen der Antike Humboldt-Universität SFB 649 Ökonomisches Risiko Humboldt-Universität SFB Transregio 15 Governance and The Efficiency of Economic Systems Ludwig-Maximilians-Universität München 112 FOR 955 Topik und Tradition. Prozesse der Neuordnung von Wissensüberlieferungen 13. bis 17. Jahrhundert Akteure der kulturellen Globalisierung, 1860 bis 1930 1 1 3 3 6 6 1 KollegJustitia Amplificata: Erweiterte GeFOR 1206 rechtigkeit – konkret und global 1 1 KollegBildEvidenz. Geschichte und FOR 1627 Ästhetik 1 4 4 GRK 1369 InterArt 1 GRK 1571 Zwischen Räumen – Bewegungen, Akteure und Repräsentationen der Globalisierung 1 1 FOR 1381 Politische Kommunikation in der Online-Welt (Universität Düsseldorf ) 2 FOR 1539 Europäische Vergesellschaftungsprozesse – Horizontale Europäisierung (Universität Oldenburg) 1 FOR 1736 Urban Climate and Heat Stress in mid-Latitude Cities in View of Climage Change (Technische Universität Berlin) SPP 1646 Education as a Lifelong Process (Universität Bamberg) 2 SPP 1688 Ästhetische Eigenzeiten. Zeit und Darstellung in einer polychronen Moderne (Universität Hannover) Gesamt FOR = Forschergruppe (Intern.) GRK = (Internationales) Graduiertenkolleg 1 2 1 3 1 1 Menschenrechte unter Druck – Ethik, Recht und Politik FOR 1745 Internationale Verwaltung. Entstehung, Entwicklung von Verwaltungsmustern, Einfluss auf die internationale Politikgestaltung (LMU München) Gesamt 3 KollegThe Transformative Power of FOR 1026 Europe: External and Internal Diffusion of Ideas in the European Union Internation. GRK 1879 Theater-, Tanz- und Filmwiss. 1 1 FOR 1703 Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst: Komparatistische Perspektiven Andere Sprecherschaft Soziologie Rechtswissenschaft Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Politikwissenschaft Philosophie 1 FOR 1091 Ästhetik und Praxis kultureller Serialität Sprecherschaft Freie Universität Berlin Lateinamerikastudien Kunstgeschichte Nordamerikastudien Ostasienwissenschaften Fach FOR 606 Geschichtswissenschaft Erziehungswissenschaft Tabelle I.3: Verteilung der Teilprojekte der mittleren Förderformate der Deutschen Forschungsgemeinschaft über die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer 1 1 1 1 2 2 1 1 3 10 2 2 3 2 1 1 1 1 2 31 Kolleg-FOR = Kollegforschergruppe SPP = Schwerpunktprogramm 113 Andere Sprecherschaft 114 FOR 736 The Precambrian-Cambrian Biosphere Revolution: Insights from Chinese Microcontinents 2 Gesamt Veterinärmedizin Physik Geowissenschaften Mathematik Fach Chemie Biologie Sprecherschaft Freie Universität Berlin Tabelle I.4: Verteilung der Teilprojekte der mittleren Förderformate der Deutschen Forschungsgemeinschaft über die naturwissenschaftlichen Fächer 2 FOR 741 Nanoscale Processes and Geomaterials Properties 1 1 FOR 1095 Stratospheric Change and Its Role for Climate Prediction 3 3 GRK 1582 Fluor als Schlüsselelement. Neue Synthesekonzepte zu Verbindungen mit einzigartigen Eigenschaften GRK 2046 Parasite Infections: From Experimental Models to Natural Systems 1 1 Internation. GRK 1673 Functional Molecular Infection Epidemiology 1 1 2 17 9 Gesamt (nur Freie Universität) 9 9 6 FOR 1279 „Protein-based Photoswitches“ as Optogenetic Tools (Humboldt-Universität) 2 2 FOR 1543 Shear flow regulation of hemostasis. Bridging the gap between nanomechanics-clinical present. (Klinikum Hamburg-Eppendorf ) 1 1 FOR 2165 Regeneration in Aged Individuals: Using Bone Healing as Model System to Characterize reg. (Charité) 1 1 FOR 2213 Nanoporous Gold – A Prototype for a Rational Design of Catalysts (Universität Bremen) 1 1 FOR 816 Biodiversity and Sustainable Management of a Megadiverse Mountain Ecosystem in South Ecuador (Universität Marburg) 1 1 FOR 948 Nitrogen Uptake, Metabolism and Remobilization in Leaves During Plant Senescence (Leibniz-Institut für Pflanzengenetik) 1 1 FOR 964 Calcium Signaling via Protein Phosphorylation in Plant Model Cell Types During Environmental (Universität Münster) 1 1 GRK 1558 Kollektive Dynamik im Nichtgleichgewicht: in kondensierter Materie und biologischen Systemen (Technische Universität Berlin) SPP 1158 Bereich Infrastruktur: Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten (Universität Rostock) 2 2 SPP 1372 Tibetan Plateau: Formation – Climate – Ecosystems (Universität Tübingen) 2 2 SPP 1374 Biodiversitäts-Exploratorien (Universität Bern) 2 SPP 1385 The first 10 Million Years of the Solar System – a Planetary Materials Approach (Universität Bern und Universität Heidelberg) 2 SPP 1386 Nanostrukturierte Thermoelektrika: Theorie, Modellsysteme und kontrollierte Synthese (Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung, Dresden) 1 SPP 1391 Ultrafast Nanooptics (Technische Universität Kaiserslautern und Universität Bielefeld) 1 SPP 1392 Integrative analysis of olfaction (Universität Konstanz) SPP 1415 Kristalline Nichtgleichgewichtsphasen – Präparation, Charakterisierung, in-situ-Untersuchung der Bildungsmechanismen (Universitäten Kiel und Bayreuth) 1 SPP 1459 Graphene (Technische Universität Chemnitz) 1 SPP 1489 Algorithmic and Experimental Methods in Algebra, Geometry and Number Theory (Technische Universität Kaiserslautern) 1 1 2 1 1 1 1 1 2 1 1 3 2 4 2 Andere Sprecherschaft Gesamt Veterinärmedizin Physik Geowissenschaften Mathematik Chemie Biologie Fach SPP 1506 Fluide Grenzflächen (Technische Universität Darmstadt und RWTH Aachen) SPP 1538 Electronic Mechanisms of Spin Thermoelectric Effects (Universität Regensburg) SPP 1596 Ecology and species barriers in emerging viral diseases (Universität Bonn) SPP 1601 New frontiers in sensitivity for EPR spectroscopy: from biological cells to nano materials (Universität Göttingen) SPP 1608 Ultrafast and temporally precise information processing: normal and dysfunctional hearing (Technische Universität Kaiserslautern und Universität des Saarlandes, Homburg) SPP 1613 Fuels Produced Regeneratively Through Light-Driven Water Splitting: Clarification of the Elemental Processes Involved and Prospects for Implementation in Technological Concepts (Technische Universität Darmstadt) 1 1 SPP 1666 Topological Insulators: Materials – Fundamental Properties – Devices (Helmholz-Zentrum Berlin) 1 1 SPP 1685 Ecosystem Nutrition: Forest Strategies for limited Phosphorus Resources (Universität Freiburg) SPP 1689 Climate Engineering: Risks, Challenges, Opportunities? (Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel) Gesamt (einschließlich Freie Universität) GRK = Graduiertenkolleg Kolleg-FOR = Kollegforschergruppe 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 1 1 8 1 15 3 12 1 13 3 54 SPP = Schwerpunktprogramm 115 Tabelle I.5: Schnittmengen zwischen Focus Areas und Verbundprojekten Focus Area Im Rahmen von Focus Areas initiierte Projekte Nanoscale SFB 958 „Einrüstung von Membranen“, Prof. Dr. Stephan Sigrist, FB Biologie, Chemie, Pharmazie SFB 1078 „Protonation Dynamics in Protein Function“, Prof. Dr. Holger Dau, FB Physik SFB 1112 „Nanocarrier“, Prof. Dr. Eckart Rühl, FB Biologie, Chemie, Pharmazie HVI 423 „Multifunktionale Biomaterialien für die Medizin“, Prof. Dr. Rainer Haag, FB Biologie, Chemie, Pharmazie DCPS SFB 973 „Priming and Memory of Organismic Responses to Stress”, Prof. Dr. Monika Hilker, FB Biologie, Chemie, Pharmazie „Bridging in Biodiversity Science“, Prof. Dr. Matthias C. Rillig, FB Biologie, Chemie, Pharmazie DynAge BMBF-Forschungsnetz „PrevOp“, Prof. Dr. Wolfgang Ertel, Charité CAS FOR 955 „Akteure der kulturellen Globalisierung“, Prof. Dr. Sebastian Conrad, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften BMBF-Forschungsnetz „desiguALdades.net“, Prof. Dr. Marianne Braig/Prof. Dr. Sérgio Costa, Lateinamerika-Institut GRK 1571 „Zwischen Räumen“, Prof. Dr. Moritz Rinke, Lateinamerika-Institut Graduate School of East Asian Studies, Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften DHC DAAD-Netzwerk „Principles of Cultural Dynamics“, Prof. Dr. Joachim Küpper, FB Philosophie und Geisteswissenschaften SFB 980 „Episteme in Bewegung“, Prof. Dr. Gyburg Uhlmann, FB Philosophie und Geisteswissenschaften ERC Advanced Grant „DramaNet“, Prof. Dr. Joachim Küpper, FB Philosophie und Geisteswissenschaften Nanoscale = Nanoskalige Funktionsmaterialien DCPS = Dahlem Centre of Plant Sciences DynAge = Disease in Human Aging CAS = Center for Area Studies DHC = Dahlem Humanities Center BMBF = Bundesministerium für Bildung und Forschung DAAD = Deutscher Akademischer Austauschdienst ERC = European Research Council GRK = Graduiertenkolleg der Deutschen Forschungsgemeinschaft HVI = Helmholtz Virtuelles Institut SFB = Sonderforschungsbereich Tabelle I.6: Einrichtungsbeschlüsse des Akademischen Senats für Interdisziplinäre Zentren seit 2001 Sprecherin oder Sprecher Fächergruppe Geisteswissenschaften Bausteine zu einer Gesellschaftsgeschichte des Vorderen Orients Prof. Dr. Gudrun Krämer Kunstwissenschaften und Ästhetik Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte Mittelalter, Renaissance, Frühe Neuzeit Prof. Dr. Andrew James Johnston Alte Welt Prof. Dr. Dominik Bonatz Europäische Sprachen: Strukturen – Entwicklung – Vergleich Prof. Dr. Matthias Hüning Geschlechterforschung Prof. Dr. Margreth Lünenborg Fächergruppe Sozialwissenschaften Lehr-/Lern-Forschung Prof. Dr. Hans Merkens Berlin Center for European Studies (Best) Prof. Dr. Tanja A. Börzel Berlin Centre for Caspian Region Studies Prof. Dr. Miranda Schreurs Fächergruppe Naturwissenschaften Ökosystemdynamik in Zentralasien Prof. Dr. Frank Riedel Efficient Mathematical Modeling Prof. Dr. Rupert Klein 116 Tabelle I.7 a: Projekte in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder Sprecheruniversität: Freie Universität Berlin (inklusive Projekte mit geteilter Sprecherschaft) Sprecher/in Förderphase Ende der Förderphase Exzellenzcluster Topoi – The Formation and Transformation of Space and Knowledge (Freie Universität, Humboldt-Universität) Prof. Dr. Michael Meyer 2 10/2017 Prof. Dr. Christian Rosenmund 2 10/2017 Graduate School of North American Studies Prof. Ulla Haselstein 2 10/2017 Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit 2 10/2017 Graduate School of Muslim Cultures and Societies Prof. Dr. Gudrun Krämer 2 10/2017 Graduate School for East Asian Studies Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott 2 10/2017 2 10/2017 2 10/2017 1 10/2017 Exzellenzcluster der Charité - Universitätsmedizin Berlin Neurocure (Charité, Freie Universität, Humboldt-Universität) Graduiertenschulen Berlin Mathematical School (Freie Universität, Humboldt-Universität, Technische Universität Berlin) Prof. Dr. Tim Sullivan Graduiertenschulen der Charité - Universitätsmedizin Berlin Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies (Freie Universität, Humboldt-Universität, Charité) Berlin School of Integrative Oncology Prof. Dr. Hans-Dieter Volk Prof. Dr. Clemens Schmitt Beteiligungen Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung (Humboldt-Universität) Prof. Dr. Horst Bredekamp 1 10/2017 Unicat (Technische Universität Berlin) Prof. Dr. Matthias Drieß 2 10/2017 Tabelle I.7 b: Beteiligung der Freien Universität an Teilprojekten im Exzellencluster „Topoi“ Fachbereich Arbeitsbereich Rechtswissenschaft Zivilrecht 2 Politik- und Sozialwissenschaften Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 1 Geschichts- und Kulturwissenschaften Ägyptologie Alte Geschichte Altorientalistik Klassische Archäologie Kunstgeschichte Prähistorische Archäologie Religionswissenschaft Vorderasiatische Archäologie Judaistik 4 2 8 6 2 8 2 5 1 Philosophie und Geisteswissenschaften Gräzistik Latinistik Philosophie 1 2 1 Altamerikanistik/Kulturanthropologie 1 Geophysik Meteorologie Physische Geographie 1 1 5 Lateinamerika-Institut Geowissenschaften Anzahl 117 Tabelle I.8: Schnittmengen der Wissensallianzen mit den internen Forschungsnetzwerken Wissensallianz Focus Areas Biomedizinische Grundlagen • Disease in Human Aging (DynAge) • Nanoskalige Funktionsmaterialien (Nanoscale) Gesundheit und Lebensqualität • Disease in Human Aging (DynAge) Material • Nanoskalige Funktionsmaterialien (Nanoscale) Interdisziplinäre Zentren Komplexe Systeme • Efficient Mathematical Modeling Un-Sicherheit • Berlin Center for European Studies (Best) Mensch-Umwelt-Interaktion • Dahlem Centre of Plant Sciences (DCPS) Bildungsprozesse und -erträge • Ökosystemdynamik in Zentralasien • Lehr-/Lern-Forschung Transregionale Beziehungen • Center for Area Studies (CAS) • Berlin Centre for Caspian Region Studies • Bausteine zu einer Gesellschaftsgeschichte des Vorderen Orients Kulturelle Dynamiken • Dahlem Humanities Center (DHC) • Kunstwissenschaften und Ästhetik • Mittelalter, Renaissance, Frühe Neuzeit • Europäische Sprachen: Strukturen – Entwicklung – Vergleich 118 Anhang II: Studiengänge an der Freien Universität Berlin Bachelorstudiengänge Abschluss Bachelor of Arts 1. Altertumswissenschaften – Ägyptologie 2. Altertumswissenschaften – Altorientalistik 3. Altertumswissenschaften – Klassische Archäologie 4. Altertumswissenschaften – Prähistorische Archäologie 5. Altertumswissenschaften – Vorderasiatische Archäologie 6. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 7. Bildungs- und Erziehungswissenschaft 8. Chinastudien/Ostasienwissenschaften 9. Deutsche Philologie 10. Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien (Doppel-Bachelorstudiengang) 11. Englische Philologie 12. Filmwissenschaft 13. Frankreichstudien 14. Französische Philologie 15. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients – Arabistik 16. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients – Iranistik 17. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients – Islamwissenschaft 18. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients – Semitistik 19. Geschichte und Kultur des Vorderen Orients – Turkologie 20. Geschichtswissenschaft 21. Griechische Philologie 22. Grundschulpädagogik 23. Integrierte Japanstudien 24. Integrierte Koreastudien 25. Italienische Philologie 26. Italienstudien 27. Japanstudien/Ostasienwissenschaften 28. Judaistik 29. Koreastudien/Ostasienwissenschaften 30. Kunstgeschichte – Afrika 31. Kunstgeschichte – Europa und Amerika 32. Kunstgeschichte – Ostasien 33. Lateinische Philologie 34. Medieninformatik 35. Neogräzistik 36. Niederländische Philologie 37. Nordamerikastudien 38. Philosophie 39. Politikwissenschaft 40. Politikwissenschaft – Sciences Sociales (Doppel-Bachelorstudiengang) 41. Politikwissenschaft für das Lehramt 42. Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 43. Religionswissenschaft 44. Sozial- und Kulturanthropologie 45. Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik 46. Theaterwissenschaft 119 Abschluss Bachelor of Science 1. Biochemie 2. Bioinformatik 3. Biologie 4. Biologie für das Lehramt 5. Betriebswirtschaftslehre 6. Chemie 7. Chemie für das Lehramt 8. Geographische Wissenschaften 9. Geologische Wissenschaften 10. Informatik 11. Informatik für das Lehramt 12. Mathematik 13. Mathematik für das Lehramt 14. Meteorologie 15. Pferdewissenschaft 16. Physik 17. Physik für das Lehramt 18. Psychologie 19. Volkswirtschaftslehre Konsekutive Masterstudiengänge Abschluss Master of Arts 1. Ägyptologie 2. Arabistik 3. Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 4. Bildungswissenschaft 5. Chinastudien 6. Deutsch als Fremdsprache: Kulturvermittlung 7. Deutschsprachige Literatur – Ältere Literatur 8. Deutschsprachige Literatur – Neuere Literatur 9. English Studies: Literature – Language – Culture 10. Enviromental Polycy and Planing 11. Ernst-Ludwig-Ehrlich-Masterstudiengang Geschichte, Theorie und Praxis der Jüdisch-Christlichen Beziehungen 12. Filmwissenschaft 13. Geschichte und Kultur Altvorderasiens – Altorientalistik 14. Geschichte und Kultur Altvorderasiens – Vorderasiatische Archäologie 15. Geschichtswissenschaft 16. Global Communication and International Journalism 17. Global History 18. Interdisziplinäre Lateinamerikastudien 19. Intellectual Encounters of the Islamicate World 20. Internationale Beziehungen 21. Integrierte Koreastudien 22. Iranistik 23. Islamwissenschaften 24. Japanologie 25. Judaism in Historical Context mit dem Profilbereich Modern Judaism and Holocaust Studies 26. Judaism in Historical Context mit dem Profilbereich Judentum im hellenistisch-römischen und islamisch-christlichen Kontext 27. Klassische Archäologie 120 28. Klassische Philologie 29. Koreastudien/Ostasienwissenschaften 30. Kunstgeschichte im globalen Kontext – Afrika 31. Kunstgeschichte im globalen Kontext – Europa und Amerika 32. Kunstgeschichte im globalen Kontext – Ostasien 33. Medien und Politische Kommunikation 34. Musikwissenschaft (Null-Zulassungen) 35. Neogräzistik 36. Niederlandistik im internationalen Kontext 37. Nordamerikastudien 38. Osteuropastudien 39. Philosophie 40. Politikwissenschaft 41. Politikwissenschaft – Affaires Internationales/Affaires Européennes (Doppel-Masterstudiengang) 42. Prähistorische Archäologie 43. Public History 44. Public Policy and Management 45. Religionswissenschaft 46. Romanische Literaturwissenschaft 47. Sozial- und Kulturanthropologie 48. Soziologie – Europäische Gesellschaften 49. Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung 50. Tanzwissenschaft 51. Theaterwissenschaft 52. Turkologie Abschluss Master of Science 1. Biochemie 2. Biodiversität, Evolution und Ökologie 3. Bioinformatik 4. Biologie 5. Chemie 6. Economics 7. Environmental Earth Sciences 8. Finance, Accounting and Taxation 9. Geographische Wissenschaften – Geographische Entwicklungsforschung 10. Geographische Wissenschafen – Terrestrische Systeme 11. Geographische Wissenschaften – Umwelthydrologie 12. Geologische Wissenschaften – Geodynamik und Geomaterialien 13. Geologische Wissenschaften – Geophysik 14. Geologische Wissenschaften – Hydrogeologie 15. Geologische Wissenschaften – Paläontologie 16. Informatik 17. Landschaftsarchäologie 18. Management and Marketing 19. Mathematik 20. Meteorologie 21. Physik 22. Polymere Sciences 121 23. Psychologie – Klinische und Gesundheitspsychologie 24. Psychologie – Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie 25. Public Economics 26. Public Health 27. Social Cognitive and Affective Neurosciences 28. Statistik 29. Wirtschaftsinformatik Abschluss Master of Education 1. Masterstudiengang für das Lehramt an Grundschulen 2. Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen 3. Masterstudiengang für ein Lehramt an Gymnasien Weiterbildende Masterstudiengänge 1. Angewandte Literaturwissenschaft 2. Arts and Media Administration 3. Childhood Studies and Children’s Rights 4. China-Europe Executive Master of Business Marketing 5. Demokratiepädagogische Schulentwicklung und soziale Kompetenzen 6. Deutsches und Europäisches Wirtschaftsprivat- und Wirtschaftsverwaltungsrecht 7. East European Studies 8. Editionswissenschaft 9. Europäisches und Internationales Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Regulierungsrecht 10. Exekutive Master of Business Marketing 11. Intercultural Education 12. International Relations Online 13. Pferdemedizin 14. Politik und Deutsche Nachkriegsgeschichte 15. Schulentwicklung und Qualitätssicherung 16. Small Animal Science 17. Visual and Media Anthropologie 18. Zukunftsforschung Staatsexamensstudiengänge 1. Pharmazie 2. Rechtswissenschaft (Jura) 3. Veterinärmedizin 122 Anhang III: Temporär eingerichtete Professuren an der Freien Universität Da die befristeten Professuren immer nur temporär eingerichtet werden, keine festen Denominationen aufweisen und zudem von einer hohen Fluktuation geprägt sind, kann nur eine auf einen Stichtag bezogene Ist-Darstellung gegeben werden (hier: 19. Februar 2015). Da dies nicht sinnvoll ist, werden keine Soll-Größen für temporäre Professuren festgeschrieben. Ein Großteil der aus Grundhaushaltsmitteln finanzierten Juniorprofessuren wird aus den von den Fachbereichen verantworteten Budgets für wissenschaftliche Beschäftigte durch Nutzung von Mittelbaustellen finanziert. Diese Mittelbaustellen sind als Ausstattung der Strukturplan-Professuren pauschal geplant und den Fachbereichen zugewiesen. Die Fachbereiche können diese Stellen polyvalent nutzen und je nach Bedarf als Juniorprofessur oder als Stelle für eine/n wissenschaftlichen Mitarbeiter/ in zur Qualifikation flexibel besetzen. Zum Teil dienen befristete Professuren auch der Übergangsnutzung von Strukturplanprofessuren. Hinzu kommen befristete Professuren, die aus Sonderprogrammen wie Mitteln der Frauenförderprogramme (insbesondere das interne W2-Programm sowie das Berliner Chancengleichheitsprogramm) sowie aus Mitteln der Exzellenzinitiative temporär finanziert werden. Bei den befristeten Professuren handelt es sich nicht um dauerhafte Stellenbindungen, sondern um bedarfsbezogene beziehungsweise programmbezogene Maßnahmen. Diese Flexibilität ermöglicht es, in den Fächern gezielt Forschungsverbünde abzusichern, das Profil zu schärfen und dies mit der Förderung wissenschaftlicher Qualifizierungsund Karriereverläufe zu verbinden. Aus diesem Grund sind die befristeten Professuren kein Bestandteil des Strukturplans, sondern werden als Anlage zur Kenntnis gegeben. 123 Tabelle III.1 Übersicht zu befristet eingerichteten Professuren an der Freien Universität Berlin Besoldungsgruppe Finanzierung aktuelle Denomination W1 Grundhaushalt Veterinär-Virologie, Schwerpunkt Molekulare Tumorvirologie W1 Grundhaushalt Veterinärparasitologie mit dem Schwerpunkt Physiologie und Pharmakologie parasitischer Nematoden W1 Grundhaushalt Veterinär-Epidemiologische Modellierungen W2 auf Zeit Heisenberg-Professur Infektionsimmunologie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative Tiermedizinische Infektionsbiologie Veterinärmedizin Rechtswissenschaft W1 Grundhaushalt Bürgerliches Recht und ein Grundlagenfach W1 Grundhaushalt Bürgerliches Recht und Immaterialgüterrecht W1 Grundhaushalt Strafrecht und Strafverfahrensrecht W1 Grundhaushalt Staats- und Verwaltungsrecht mit internationalen Bezügen W2 auf Zeit Grundhaushalt Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, osteuropäisches Recht unter besonderer Berücksichtigung Russlands Betriebswirtschaftslehre W1 Grundhaushalt Management, insbesondere Organisationstheorie W1 Grundhaushalt Management, insbesondere Organisationstheorie W1 Grundhaushalt Betriebswirtschaftslehre/Marketing mit Schwerpunkt Marktkommunikation W1 Grundhaushalt Betriebswirtschaftslehre/Business-to-Business-Marketing W1 Grundhaushalt Betriebswirtschaftslehre/unternehmensbezogenes Dienstleistungs-marketing W1 Grundhaushalt Unternehmensrechnung W1 Grundhaushalt Steuerwirkungslehre W1 Grundhaushalt Wirtschaftsinformatik mit dem Schwerpunkt Advanced Business Analytics W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, Information und Organisation W3 Grundhaushalt (ExzellenzinitiativeFolgefinanzierung) Innovationsmanagement Volkswirtschaftslehre W1 Grundhaushalt Mikroökonomik W1 Grundhaushalt Makroökonomik W1 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Monetäre Makroökonomie W1 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzwissenschaft W1 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt empirische Finanzwissenschaft W1 Grundhaushalt Angewandte Statistik W1 Grundhaushalt Empirische Wirtschaftsforschung W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) Neuroökonomie mit dem Schwerpunkt neuroökonomische Entscheidungsforschung 124 Erziehungswissenschaft (inklusvie Grundschulpädagogik) W1 Grundhaushalt Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Modellierung und Analyse sozialer Systeme W1 Grundhaushalt Empirische Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Hochschule W1 Grundhaushalt Methoden und Evaluation/Qualitätssicherung (Stelle gehört je zur Hälfte zu Erziehungswissenschaft und Psychologie) W2 auf Zeit Grundhaushalt (zur Umsetzung der temporären Erhöhung der Aufnahmekapazität im Fach Grundschulpädagogik) Grundschulpädagogik/Didaktik Deutsch und Deutsch als Zweitsprache W2 auf Zeit Grundhaushalt (zur Umsetzung der temporären Erhöhung der Aufnahmekapazität im Fach Grundschulpädagogik) Grundschulpädagogik/Fach Mathematik W2 auf Zeit Grundhaushalt (zur Umsetzung der temporären Erhöhung der Aufnahmekapazität im Fach Grundschulpädagogik) Grundschulpädagogik/Sachunterricht W1 Grundhaushalt Arbeits- und Organisationspsychologie W1 Grundhaushalt Model-based Cognitive Neuroscience W1 Grundhaushalt Methoden und Evaluation/Qualitätssicherung (Stelle gehört je zur Hälfte zu Erziehungswissenschaft und Psychologie) W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Klinische Psychologie mit dem Schwerpunkt Neurobiologische Mechanismen therapeutischer Interventionen W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Vergleichende Entwicklungspsychologie W2 Grundhaushalt Neurocomputation und Neuroimaging W1 Grundhaushalt Alte Geschichte mit dem Schwerpunkt Griechische Geschichte W1 Grundhaushalt Westeuropäische Geschichte (Frankreichzentrum) W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: MaxPlanck-Institut für Wissenschaftsgeschichte) Globale Wissensgeschichte W2 auf Zeit Grundhaushalt Geschichte der Frühen Neuzeit W2 Grundhaushalt Neuere Geschichte W3 Exzellenzinitiative (Cluster „Topoi“ ) Historische Geographie des Mittelmeerraumes Psychologie Geschichte Kunstgeschichte W1 Grundhaushalt Architekturgeschichte und -theorie der Frühen Neuzeit (15. bis 18. Jahrhundert in Europa und Amerika) W2 auf Zeit Grundhaushalt Kunstgeschichte Islamischer Kulturen W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: KarrierewegeModell – Dahlem International Network Professorships) Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit und der Frühmoderne in transkultureller Perspektive 125 Altertumswissenschaften W1 Grundhaushalt Ägyptische Archäologie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Cluster „Topoi“) Prähistorische Archäologie (Archäologie Westeurasiens) W2 Finanzierung zunächst aus Exzellenzmitteln (Cluster „Topoi“), von Ende 2017 an als S-Professur durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Ägyptologie mit dem Schwerpunkt Koptologie W2 bis 31. Oktober 2017 aus Exzellenzmit- Vorderasiatische Archäologie teln (Cluster „Topoi“), danach Grundhaushalt W3 Gastprofessur aus Grundhaushalt (Exzellenzinitiative-Folgefinanzierung) Wissensgeschichte Ostasienwissenschaften W1 Exzellenzinitiative (Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies) Japanische Literatur W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for East Asian Studies) Japanologie (Gesellschaft Japans) W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for East Asian Studies) Koreastudien (Politik Koreas) W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for East Asian Studies) Sinologie (Wirtschaft und Gesellschaft Chinas) W2 auf Zeit Exzellenzinitiative Sozial- und Kulturgeschichte Japans (mit einem Schwerpunkt auf Gender und Familie) W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Geschichte und Kultur des vormodernen China Wissenschaften des Vorderen Orients W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for Muslim Cultures and Societies) Muslim Cultures and Society in South Asia or Southeast Asia W1 Exzellenzintiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Arabistik mit Schwerpunkt auf den Textpraktiken der frühen Neuzeit W2 Exzellenzinitiative (Graduate School for Muslim Cultures and Societies) Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt Islamisches Recht W2 Grundhaushalt Semitistik Judaistik und Katholische Theologie W1 Grundhaushalt Systematische Katholische Theologie (Dogmatik, Fundamentaltheologie) W1 Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Juniorprofessur am Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg Jüdische Philosophie und Ästhetik Politikwissenschaft W1 Grundhaushalt Politische Wissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Integration W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) Politische Wissenschaft und internationale Beziehungen W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Empirische Konfliktforschung mit dem Schwerpunkt Subsahara-Afrika 126 Soziologie W1 Grundhaushalt Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziologie europäischer Gesellschaften W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Cluster Languages of Emotion) Soziologie der Emotionen Publizistik- und Kommunikationswissenschaft W1 Grundhaushalt Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Kommunikation W1 Grundhaushalt Sozial- und Kulturanthropologie W1 Grundhaushalt Ethnologie mit dem Schwerpunkt visuelle und Medienanthropologie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Governance globaler Ungleichheiten W2 auf Zeit Grundhaushalt Sozialwissenschaftliche Katastrophenforschung W1 Exzellenzinitiative (Cluster Languages of Emotion) Philosophie des Geistes unter besonderer Berücksichtigung der Philosophie der Emotionen W2 auf Zeit Grundhaushalt Didaktik des Ethikunterrichts W2 auf Zeit Grundhaushalt Philosophische Ästhetik W2 Grundhaushalt Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Ethik und interdisziplinären Geschlechterforschung Ethnologie Philosophie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies) Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Deutsche Philologie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Ältere deutsche Literatur und Sprache mit einem Schwerpunkt in der alt-jiddischen Literatur W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies) Deutsche Philologie (Neuere deutsche Literaturwissenschaft) Romanische Philologie W1 Exzellenzinitiative (Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies) Romanische Philologie Englische Philologie W1 Exzellenzinitiative (Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies) Englische Philologie Theater-, Tanz-, Film- und Musikwissenschaft W1 Grundhaushalt Filmwissenschaft W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung) Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gegenwartstheater und Performance-Kunst W1 Grundhaushalt Diskrete Mathematik W1 Grundhaushalt Numerik partieller Differentialgleichungen und numerische Software W1 Grundhaushalt Computational Stochastics W1 Grundhaushalt Angewandte Mathematik/Bioinformatik mit besonderem Schwerpunkt in der medizinischen Diagnostik Mathematik 127 W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Algebraische Geometrie/Komplexe Analysis W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Angewandte Mathematik mit dem Schwerpunkt Unsicherheitsund Risikoquantifizierung W1 Exzellenzinitiative (Graduiertenschule Berlin-Brandenburg School of Regenerative Therapies) Angewandte Mathematik/Bioinformatik W1 ERC Grant und Grundhaushalt Diskrete Geometrie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Höchstleistungsrechnen in der Molekulardynamik W1 Grundhaushalt Künstliche Intelligenz mit Schwerpunkt Mobile Robotik W1 Grundhaushalt Theoretische Informatik mit Schwerpunkt Algorithmen W1 Grundhaushalt Informatik mit dem Schwerpunkt eingebettete Systeme W1 Grundhaushalt Computational Metagenomics (Juniorprofessur für den gemeinsamen Masterstudiengang Bioinformatik (Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie und Charité), regionaler Partner: Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik W1 Grundhaushalt Medizinische Bioinformatik (Juniorprofessur für den gemeinsamen Masterstudiengang Bioinformatik (Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie und Charité), regionaler Partner: Charité W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Mobile Robotik mit dem Schwerpunkt autonome Fahrzeuge W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: Partner: Max-PlanckInstitut für Molekulare Genetik) High Throughput Genomics W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Interdisziplinäre Sicherheitsforschung W2 Grundhaushalt Praktische Informatik mit dem Schwerpunkt Programmiersprachen und innovative Lehrkonzepte W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Bio- und Nanophotonik W1 Exzellenzinitiative (ZukunftskonEPR-Spektroskopie in der Photovoltaik zept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups), regionaler Partner Helmholtz-Zentrum Berlin W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Theoretische Molekulare Biophysik W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Epigenetik der Pflanzen W3 Grundhaushalt Systematische Botanik und Pflanzengeographie (Direktor der Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum) Informatik Physik Biologie 128 Chemie W1 Grundhaushalt Organische Synthese und Katalyse W1 Helmholtz Virtuelles Institut: Multifunktionale Polymere für die Medizin und Helmholtz Portfolio: Multimodale Bildgebung Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Multifunktionale Polymere W1 Grundhaushalt Strukturbiochemie des RNA-Abbaus W1 Grundhaushalt Theoretische Chemie W1 Grundhaushalt Organische Chemie mit dem Schwerpunkt Fluororganische Chemie W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups, regionaler Partner: FritzHaber-Institut) Bioorganische Chemie mit dem Schwerpunkt Ionenmobilitätsmassenspektrometrie W2 auf Zeit Grundhaushalt Supramolekulare polymere Materialien (JointLab mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin) W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Cluster UniCat) Organische Chemie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Graduiertenschule Berlin-Brandenburg School of Regenerative Therapies) Biochemie/Genetik W1 Grundhaushalt Pharmazeutische Biologie W1 Grundhaushalt Molecular Modeling W1 Grundhaushalt Pharmakologie W1 Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt 3R Pharmakologie mit dem Schwerpunkt Ersatz von Tierversuchen W1 Grundhaushalt Chemical Nanopharmaceutics Pharmazie Geowissenschaften W1 Grundhaushalt Planetenexploration W1 Grundhaushalt Geographische Entwicklungsforschung unter besonderer Berücksichtigung der Genderforschung W2 auf Zeit Grundhaushalt Physische Geographie W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Statistische Meteorologie Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien W1 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre unter besonderer Berücksichtigung der nordamerikanischen Wirtschaftspolitik und/oder Wirtschaftsgeschichte W1 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre unter besonderer Berücksichtigung der nordamerikanischen Wirtschaftspolitik und/oder Wirtschaftsgeschichte W1 Grundhaushalt Geschichte Nordamerikas W1 Grundhaushalt Soziologie Nordamerikas W1 Grundhaushalt Literatur Nordamerikas W1 Grundhaushalt Literatur Nordamerikas W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for North American Studies) Außen- und Sicherheitspolitik Nordamerikas W1 Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Junior Research Groups) Literatur Nordamerikas W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for North American Studies) Kultur Nordamerikas unter besonderer Berücksichtigung visueller und populärer Kultur W1 Exzellenzinitiative (Graduate School for North American Studies) Geschichte Nordamerikas W2 auf Zeit Grundhaushalt Politikwissenschaft Nordamerikas mit dem Schwerpunkt Innenpolitik 129 Zentralinstitut Lateinamerika-Institut W1 Grundhaushalt Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Lateinamerika W2 auf Zeit Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept: Karrierewege-Modell – Dahlem International Network Professorships) Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Globalgeschichte und/oder der Migrationsgeschichte Zentralinstitut Osteuropa-Institut W1 130 Grundhaushalt Volkswirtschaftslehre unter besonderer Berücksichtigung Osteuropas Tabelle III.2: Übersicht zu befristet eingerichteten Professuren aus Frauenförderprogrammen an der Freien Universität Berlin Besoldungsgruppe Programm Aktuelle Denomination W2-Frauenförderprogramm (intern) Veterinär-Ophthalmologie W1 W1- Frauenförderprogramm (Masterplan) Bürgerliches Recht, Arbeits- und Versicherungsrecht W1 W1- Frauenförderprogramm (Masterplan) Strafrecht und Kriminologie W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung, Gewerblicher Rechtsschutz und Informationsrecht Veterinärmedizin W2 auf Zeit Rechtswissenschaft Betriebswirtschaftslehre W1 W1- Frauenförderprogramm (Masterplan) BWL, Management W1 W1- Frauenförderprogramm (Masterplan) Finanzierung und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre Volkswirtschaftslehre W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Erziehungswissenschaft (inklusive Grundschulpädagogik) W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Integrationspädagogik W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt empirische Weiterbildungsforschung W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Lernpsychologie unter besonderer Berücksichtigung von Lernstörungen und Lernbehinderungen W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Klinisch-Psychologische Intervention W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Geschichte der frühen Neuzeit/Historische Emotionenforschung W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts W2-Frauenförderprogramm (intern) Kunstgeschichte der Vormoderne mit Schwerpunkt auf transkulturellen Bezügen zwischen Europa und dem Nahen Osten Psychologie Geschichte Kunstgeschichte W2 auf Zeit Altertumswissenschaften W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Archäoinformatik W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Religion und Literatur in der europäischen Kultur des Mittelalters sowie deren Rezeption mit Schwerpunkt auf der Geschlechterforschung W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Antike Religion und Kultur sowie deren Rezeptionsgeschichte 131 Ostasienwissenschaften W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Sinologie/Chinastudien: Politik und Recht Chinas Wissenschaften des Vorderen Orients W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Islamwissenschaft mit dem Schwerpunkt Islam in Europa W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Turkologie Judaistik und Katholische Theologie W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Katholische Theologie: Theologie des interreligiösen Dialogs mit Schwerpunkt christlich-muslimische Beziehungen W2-Frauenförderprogramm (intern) Internationale Sicherheitspolitik mit dem Schwerpunkt Sicherheits-Governance-Transfer W2-Frauenförderprogramm (intern) Philosophie W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Deutsch als Fremdsprache/Kulturvermittlung Politikwissenschaft W2 auf Zeit Philosophie W2 auf Zeit Deutsche Philologie W1 Romanische Philologie W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Romanische Philologie/Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Hispanistik und Galloromanistik W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Britische Romantik mit Schwerpunkt in der Literaturtheorie und Postkolonialer Literatur unter Berücksichtigung des Gender-Aspekts Englische Philologie W1 Theater-, Tanz-, Film- und Musikwissenschaft W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Theater- und Tanzwissenschaft mit Schwerpunkt Gender Studies W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Tanzwissenschaft W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Visual Culture and Theatre W2-Frauenförderprogramm (intern) Angewandte Mathematik W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Informatik mit dem Schwerpunkt WebScience/Human Centered Computing W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Informatik mit dem Schwerpunkt zuverlässige Systeme W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Theoretische Festkörperphysik W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Wissenschaftsgeschichte und -theorie in der Physik unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterforschung W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Theoretische Physik Molekularer Biosysteme W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Biophysik von Transporterproteinen Mathematik W2 auf Zeit Informatik Physik 132 Biologie W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Funktionelle Biodiversität W1 W1-Frauenförderprogramm (Masterplan) Biodiversitätsforschung W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Molekulare Ökologie W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Bioanorganische Chemie W2 auf Zeit W2-Förderprogramm (Masterplan) Physikalische Chemie W1 W1-Frauenförderprogramm (Masterplan) Physische Geographie mit Schwerpunkt Landschaftsarchäologie W1 W1-Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Meteorologie mit dem Schwerpunkt Stadtklima W2 auf Zeit W2-Frauenförderprogramm (intern) Anthropogeographie W2 Masterplan Atmosphärendynamik Chemie Geowissenschaften Zentralinstitut Lateinamerika-Institut W1 Frauenförderprogramm (Berliner Chancengleichheitsprogramm) Geschichte Lateinamerikas unter besonderer Berücksichtigung der Gender- und Globalisierungsforschung W2 auf Zeit Frauenförderprogramm (intern) Sozial- und Kulturanthropologie Lateinamerikas unter besonderer Berücksichtigung der Migrations- und Genderforschung W2 auf Zeit Frauenförderprogramm (intern) Soziologie mit dem Schwerpunkt Globale Ungleichheiten 133 Tabelle III.3: Übersicht zu Stiftungsprofessuren und Sonderprofessuren (S-Professuren) an der Freien Universität Berlin Besoldungsgruppe Finanzierung aktuelle Denomination W2 auf Zeit S-Professur mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung Tierschutz mit dem Schwerpunkt Refinement in der Versuchstierkunde W2 geplante S-Professur mit dem Deutschen RheumaForschungszentrum Funktionelle optisch nicht-lineare in-vivo-Mikroskopie W2 S-Professur mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam Bornim e. V. Nutztier-Umwelt-Wechselbeziehungen W2 S-Professur mit dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung Wildtierkrankheiten C4 S-Professur mit dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung Interdisziplinäre Zoo- und Wildtierkunde W3 S-Professur mit dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung Wildtierreproduktionsmedizin W1 S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Wirtschaftspolitik W2 auf Zeit S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt empirische Wirtschaftsforschung W3 S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Makroökonomie W3 S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Familien- und Bildungsökonomie im Bereich der Frühen Kindheit W3 S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Volkswirtschaftslehre, mit dem Schwerpunkt empirische Finanzwissenschaft (verbunden mit der Leitung der Abteilung „Staat“ am DIW) Veterinärmedizin Volkswirtschaftslehre Erziehungswissenschaft (inklusive Grundschulpädagogik) W3 auf Zeit Stiftungsprofessur der Robert-BoschStiftung Bildungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Frühkindliche Bildung W3 auf Zeit S-Professur, Leitung des Instituts für Schulqualität Berlin-Brandenburg Evaluation und Qualitätssicherung im Bildungswesen S-Professur mit dem Max-PlanckInstitut für Wissenschaftsgeschichte Geschichte der Lebenswissenschaften W1 S-Juniorprofessur mit dem Kunsthistorischen Institut Florenz/ Max-Planck-Institut Italienische Kunst der frühen Neuzeit W2 auf Zeit S-Professur mit dem Max-PlanckInstitut für Wissenschaftsgeschichte Wissensgeschichte W3 Stiftungsprofessur Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Kunst Afrikas Geschichte W2 auf Zeit Kunstgeschichte Wissenschaften des Vorderen Orients W1 Stiftungsjuniorprofessur mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Arabistik C4 S-Professur mit den Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin e. V. Leitung des Zentrums Moderner Orient S-Professur mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Interkulturelle Konflikte, Gewalt und Menschenrechte Politikwissenschaft W3 134 Soziologie W2 auf Zeit S-Professur mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Soziologie mit dem Schwerpunkt Bildungssoziologie W3 S-Professur mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Arbeit, Arbeitsmarkt, Beschäftigungspolitik W3 S-Professur mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Soziologie mit dem Schwerpunkt empirische Sozialforschung W3 S-Professur mit dem WeierstraßInstitut für Angewandte Analysis und Stochastik Mathematik mit Schwerpunkt Numerik partieller Differentialgleichungen (und wissenschaftliches Rechnen) W2 S-Professur mit dem Zuse-Institut Berlin Diskrete Mathematik mit dem Schwerpunkt Diskrete Optimierung in den Verkehrswissenschaften S-Professur Fraunhofer FOKUS Modellgetriebene Softwareentwicklung und Qualitätssicherung W1 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Theorie des Quantenmagnetismus W1 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Nanooptische Konzepte für Solarzellen W2 auf Zeit S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Theoretische Physik der Materie im Nichtgleichgewicht W2 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Analytik für die Photovoltaik W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Nanoarchitekturen für die Energiewandlung W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Methoden für die Materialentwicklung W3 S-Professur mit dem Max-BornInstitut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie Experimentelle Physik mit dem Schwerpunkt Ultrakurzzeitphysik C4 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Heterogene Materialsysteme W1 S-Professur mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Entomologie W2 auf Zeit S-Professur mit dem LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Aquatic Evolutionary Ecology W3 S-Professur mit dem LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Aquatische Ökologie W3 S-Professur mit dem LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Ecological Novelty C4 S-Professur Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Molekulare Entwicklungsneurobiologie W1 S-Professur mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Organische Polymerchemie W2 auf Zeit S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Berlin Biomaterial-Charakterisierung W3 S-Professur Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Bioinformatik der RNA-Struktur und der Transkriptomregulierung Mathematik Informatik W3 Physik Biologie Chemie 135 W3 S-Professur Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Strukturbiologie des Membranverkehrs W3 S-Professur mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Material und Umwelt (Doppelmitgliedschaft Chemie und Geowissenschaften) C4 S-Professur mit dem Max-DelbrückCentrum für Molekulare Medizin Proteinkristallographie C4 S-Professur mit dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie Strukturforschung S-Professur mit dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie Molekulare Pharmakologie W1 S-Professur mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Technische Mineralogie der Energiematerialien W1 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Kosmogene Nuklide W2 auf Zeit S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Experimentelle und Bohrlochseismologie W2 S-Professur mit dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Wirtschaftsgeographie W2 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Seismologie W2 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Geo-Materialwissenschaften/Kristallographie C3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Geologie unter besonderer Berücksichtigung der Beckenanalyse, -entwicklung und -modellierung W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Geologie unter besonderer Berücksichtigung der Deformation und Dynamik der Erdkruste W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Geochemie von Erdoberflächenprozessen W3 S-Professur mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Material und Umwelt (Doppelmitgliedschaft Chemie und Geowissenschaften) W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Interface Geochemie W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Mineral Resources W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Physik der Hochatmosphäre, Ionosphäre und Magnetosphäre W3 S-Professur mit dem HelmholtzZentrum Potdam/GFZ Modellierung der Fluiddynamik im Erdsystem W3 S-Professur mit dem Haus der Zukunft Invertebraten-Paläoontologie und Geobiologie Pharmazie W3 Geowissenschaften 136
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