Lautertal 14.07.2015 Darmstädter Echo Prächtige Premiere am Felsenmeer Kaum ein Parkplatz und kein Fleckchen auf dem Zeltplatz blieben frei beim ersten internationalen Folk-Festival am Felsenmeer. Jeweils über 800 Besucher strömten sowohl am Samstag als auch am Sonntag in den Lautertaler Ortsteil Reichenbach. Fotos: Cornelia von Poser Von Cornelia von Poser MUSIK Bürgerstiftung Lautertal und Band „Garden of Delight“ bieten internationales Folk-Festival – Über 1600 Besucher REICHENBACH - Das Felsenmeer war am Wochenende fest in der Hand von SchottenrockTrägern und Liebhabern irischer Musik. Bürgerstiftung Lautertal und Michael M. Jung von der renommierten Folk-Rock-Band „Garden of Delight“ hatten zum ersten internationalen Folk-Festival nach Reichenbach eingeladen. Es wurde eine prächtige Premiere. Das sonst so beschauliche Felsenmeer, das Gäste von nah und fern als faszinierendes Naturwunder kennen, wurde am Wochenende von einer gänzlich anderen Seite gezeigt. Dort waren nun Trommler, Dudelsackspieler, Feuertänzerinnen, jede Menge Schottenröcke, irische Musik und folkloristischer Stepptanz zu bestaunen. Die Bürgerstiftung Lautertal und Michael M. Jung, Band-Gründer von „Garden of Delight“, hatten zum ersten internationalen FolkFestival eingeladen. Folk-Begeisterte aus ganz Deutschland strömten in den Odenwald. G.O.D. spielt dreimal und zieht Zuhörer an Gleich mehrfach trat die Band „Garden of Delight“ (G.O.D.) auf. Sie eröffneten am Samstag den bunten Reigen der Künstler, hielten ein Mitternachtskonzert und spielten noch einmal am Sonntag auf. Die Band war sicher eines der Zugpferde der Veranstaltung. Mit einer Mischung aus keltischen und rockigen Klängen unterhielt sie jeweils rund 800 Zuhörer bei ihren Konzerten. Das virtuose Geigenspiel und das Unterhaltungstalent von Bandmitglied Dominik Roesch gaben dem Auftritt besondere Würze. Natürlich durften auch echte „Ourewäller“ nicht fehlen. Diesen Part übernahmen die „Odenwald Drums and Pipes“ sowie „Peter Kunert and Friends“. Kunert hatte den Klassiker „Fields of Gold“ von Sting umgedichtet, besang am Wochenende mit tiefer, weicher Stimme die „Felder von Gumpen“ auf der Bühne und verlieh der Ortschaft in der Nähe von Lindenfels damit „ewigen Ruhm“, wie er sagte. Die 20 Musiker der vielfach ausgezeichneten „Odenwald Pipes und Drums“ führten die Gäste des Festivals nicht nur musikalisch nach Schottland. Sie brachten auch das landestypische Wetter mit. Bei ihrem Auftritt begann es zu regnen, was das Publikum bei den hohen Temperaturen kaum störte. Auch ausländische Musiker fanden sich in Reichenbach ein. So musizierten der Ire Louis Fitz und die Gruppe Keeva aus Irland für die begeisterten Zuhörer. Keeva brachte den Flötisten Alan Doherty mit, der sich unter anderem durch sein Flötenspiel beim Soundtrack der „Herr der Ringe“-Filme einen Namen gemacht hat. Auch Dhalias Lane, das Celtic-Drum- Orchestra sowie „Keltenherz“ mit Gothic-Folk machten die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Konzertereignis. Eine besondere Attraktion stellte der Auftritt der „Bonn Roses“ dar. Die Kinder und Jugendlichen der Bonner Gruppe sind deutsche Meister im irischen Stepptanz (Irish Dance) und zeigten am Felsenmeer souverän ihr Können. Bereits am Samstag hatten nach Einbruch der Dunkelheit die „Filia Draconis“ aus dem Raum Ulm ihren Auftritt. Ihre Tänze – die sie in orientalisch anmutenden Gewändern, wie sie für den Bauchtanz typisch sind, ausführten – verbanden spanische, orientalische und indische Tanzelemente. Richtig stimmungsvoll wurde die Darbietung, als die Tänzerinnen Feuer ins Spiel brachten und sich anmutig und kraftvoll mit Lichterschalen, Feuerkronen und -stäben vor der Bühne bewegten. Rahmenprogramm auch für kleine Gäste Doch nicht nur hier kamen die Kleinsten auf ihre Kosten. Ein umfangreiches Rahmenprogramm ließ die Herzen der jüngeren Gäste höher schlagen. Neben Kinderschminken, Wikingerschach, und Mölkky (einem Wurfspiel aus Finnland) konnten die jüngsten Besucher Gummistiefelwerfen ausprobieren und an einem Malwettbewerb teilnehmen. Außerdem konnte Groß und Klein die alemannische Gruppe „Aina Libi“ erleben, die in mittelalterlichen Gewändern während des Festivals unterwegs war und auch ihr Lappenzelt dabei hatte. Die lang geplante Premiere des Folk-Festivals am Felsenmeer war ein voller Erfolg. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag konnten die Organisatoren rund 800 Besucher begrüßen. Für diesen Ansturm reichten auch die Kapazitäten des Felsenmeer-Zeltplatzes nicht aus. Bereits vor Beginn der zweitägigen Veranstaltung waren alle Plätze ausgebucht. „Am Samstag mussten wir aufgrund der offiziellen Bestimmungen sogar rund 100 Gäste am Einlass abweisen“, erzählte der Initiator der Veranstaltung, Michael M. Jung. Einige FolkBegeisterte ließen sich jedoch nicht abschrecken und kletterten auf die Steine des Felsenmeers, um die Auftritte der Künstler nicht zu verpassen. Von dort aus hatte man vielleicht nicht den besten Blick. Aber den Ohrenschmaus konnte ihnen dort oben niemand nehmen.
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