FRIEDENSGEBET im Kolpingwerk Diözesanverband Münster 03. Oktober 2015 GRENZERFAHRUNGEN Hinweise zur Durchführung: Zeit für Stille lassen, damit Texte / Gedanken „atmen“ können! Musikalische Talente aus der Kolpingsfamilie (Gitarre, Flöte...) sollten eingebunden werden. Wer stimmt die Lieder an? Sind die Liedervorschläge bekannt? Sonst bitte bekannte Lieder auswählen! Findet das Friedensgebet unter freiem Himmel statt? Wird eine Lautsprecheranlage gebraucht? Ist zu abendlicher Stunde ausreichend Licht zum Lesen der Texte vorhanden? Gibt es genügend Gebetbücher oder Kopien zum Mitsingen und –beten? Kopien für alle: Wir sind Kolping und Wechselgebet Flatterband und große Kerzen für die Meditation in der Wortgottesfeier Ursula Hüllen 1 Grenzerfahrungen Wortgottesfeier Lied zu Beginn: Komm her, freu dich mit uns GL 148 Begrüßung und Eröffnung: Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder, liebe Mitfeiernde! Willkommen zu diesem Gottesdienst. Willkommen in dieser Gebetsgemeinschaft. Ist es nicht unglaublich schön, willkommen zu sein? Schön, dass du da bist! Schön, dass es dich gibt! Wie gut tut es, diese Worte zu hören. Sie brechen Grenzen auf. Sie schenken Hoffnung, Freude, Mut. Auch in diesem Sinne soll dieser Gottesdienst ein ermutigender Gottesdienst sein. Ermutigend, weil sie alle hier willkommen sind. Ermutigend dazu, Andere, Fremde, willkommen zu heißen. Denn im Anderen begegnen wir Gott, der – für uns unvorstellbar – alle Menschen liebt. So wollen wir diesen Gottesdienst unter das Zeichen des Kreuzes stellen, dass uns zeigt: Gott durchbricht alle Grenzen mit seiner grenzenlosen Liebe. So beginnen wir im Namen des Vaters … 2 Einführung in das Thema: Grenzerfahrungen Grenzen erfahren Tag für Tag Grenzen, die Leben beschneiden Grenzen, die Zukunft zerstören Grenzen erfahren im eigenen Tun Grenzen, die einengen, wo Freiraum nötig Grenzen, die einsperren, Entfaltung verhindern Grenzen erfahren im Einsatz für Frieden Grenzen, von Erfahrung und Verstand gesetzt Grenzen, von Glaube und Vertrauen durchbrochen Grenzen erfahren, die Jesus durchbricht Grenzen zum Nächsten in Krieg und Terror Grenzen zum Anderen in dem wir IHM begegnen Lied: Meine engen Grenzen GL 467 Lesung: Gen 2,18–24 (1. Lesung vom 27. Sonntag im Jahreskreis) Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und 3 wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen. Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht. Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch. Lied: Wenn wir das Leben teilen GL 474 Evangelium Mk 10,13–16 (Gekürzt aus dem Evangelium vom 27. Sonntag im Jahreskreis) Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. 4 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. Meditation / Aktion: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Immer häufiger hören wir: junge Männer und Frauen lassen sich radikalisieren, vielleicht von einer Gemeinschaft mit klaren Zielen angezogen? Jugendliche, die hier wohl nicht ihren Weg finden, die sich eingeengt fühlen von unserer kompliziert gewordenen Welt, verunsichert und alleine gelassen? Wie viele junge Menschen lassen sich für den Krieg begeistern. Vielleicht weil sie glauben, dort erfahren zu können, dass sie selbst Macht haben und Macht ausüben können, dass ihnen Anerkennung entgegengebracht wird, dass sie die Macht haben, andere in Angst und Schrecken zu versetzen? Zünden wir für diese Menschen eine Kerze an, umgeben, eingegrenzt vom Flatterband. Das Flatterband zeigt: hier werden Grenzen gezogen um menschliches Leben zu begrenzen, ja zu vernichten. Mit dem Licht der Kerze wollen wir diese Menschen Gott anvertrauen, dass er ihnen neue Wege, Wege der Liebe eröffnet. Lied Herr, gib uns deinen Frieden 5 Ältere Menschen, Familien, Frauen und Kinder sind die Leittragenden von Krieg und Terror. Jungen Menschen wird die Zukunft und damit alle Hoffnung genommen. Das Flatterband zeigt: Ihr Leben ist begrenzt, es ist in ständiger Gefahr. Zünden wir für sie eine Kerze an. Vertrauen wir sie Gottes Liebe an, dass er ihnen Mut, Hoffnung und Wege in eine gute Zukunft öffnet. Lied: Herr, gib uns deinen Frieden Immer mehr Menschen flüchten aus ihrem begrenzten Leben zu uns. Sie wollen in einem Land leben, in dem Frieden herrscht, in dem sie für sich Hoffnung und Zukunft erwarten. Das Flatterband zeigt: Ihr Leben war nicht nur in ihrer Heimat begrenzt, es ist auch hier bei uns begrenzt. Begrenzt durch Sprachbarrieren, durch Vorschriften und menschliche Vorurteile. Zünden wir für sie eine Kerze an. Vertrauen wir sie Gottes Liebe an, dass er ihnen und uns Mut, Hoffnung und Wege in eine gute gemeinsame Zukunft öffnet. Lied: Herr, gib uns deinen Frieden Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Beten wir in Gemeinschaft das Gebet, das uns alle zu Brüder und Schwestern werden lässt, weil wir einen gemeinsamen Vater haben: (Wenn möglich werden die Teilnehmenden eingeladen, sich die Hände zu reichen.) 6 Vater unser Wechselgebet: Guter Gott, Du bist groß und allmächtig. Wir loben dich und ehren dich alle Tage unseres Lebens. Du bist der Ursprung und die Vollendung unseres Lebens, du bist die Quelle der Liebe und des Friedens, Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, Du bist der Schöpfer der Welt. Wir loben dich und danken dir für die Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Du hast sie nach deinem Bild erschaffen. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, du bist ein Gott der Menschen. Nimm von uns unsere Angst, Not, Unsicherheit und Last. Tröste die Kranken und stehe Verachteten und Ausgestoßenen bei. Stille den Durst und befreie von Hunger. Gib Möglichkeiten zur Ausbildung. Beschütze vor Unrecht und dem Fluch der Korruption. Ermögliche eine gerechte Sozial- und Wirtschaftsordnung und fördere die Demokratie überall auf der Welt. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, Du bist ein Gott der Barmherzigkeit und Versöhnung. Segne alle Stämme und Völker, und alle, die ein gutes Zusammenleben zwischen den Kirchen und Religionen fördern, 7 damit wir mehr Gerechtigkeit, Frieden und Gemeinschaft erreichen. Segne Frauen wie Männer, und stärke sie in dem Bemühen, einander zu achten und wertzuschätzen. Segne unsere Familien, damit sie Freude und Leid des Lebens annehmen und miteinander teilen können. Segne unsere Kinder und Jugendlichen, damit sie Chancen auf ein besseres Leben haben. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, du bist ein Gott des Friedens. Schenke Weisheit und Vernunft allen, die Verantwortung für die Menschheit tragen. Schenke Umkehr und Wandlung allen, die Gewalt und Hass verbreiten. Schenke Hoffnung und Frieden allen, die unter Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit leiden. Schenke uns Respekt und Toleranz gegenüber anderen Menschen, und lass uns achtsam mit deiner guten Schöpfung umgehen. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, wir bitten dich um Frieden für alle Menschen auf der Welt, durch Jesus Christus, unseren Herrn, und den Heiligen Geist. Amen. (Ökumenisches Friedensgebet 2015; Pater Mathew Thomas Thazhathukunnel MSFS, Tansania) 8 Segensgebet: Gott du hast gesagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt.“ Segne uns, damit wir füreinander leben. Segne uns, damit wir einander achten und anerkennen. Segne uns, damit wir zu Brüdern und Schwester, zu deinen Kindern werden. Segne uns und erfülle uns mit deiner Liebe. Segen So segne uns und alle Menschen, die um Frieden und ein friedfertiges Miteinander bemüht sind der Gott der Liebe und des Friedens, der Vater … Amen Lied: Wir sind Kolping Ursula Hüllen 9 Wechselgebet: Guter Gott, Du bist groß und allmächtig. Wir loben dich und ehren dich alle Tage unseres Lebens. Du bist der Ursprung und die Vollendung unseres Lebens, du bist die Quelle der Liebe und des Friedens, Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, Du bist der Schöpfer der Welt. Wir loben dich und danken dir für die Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Du hast sie nach deinem Bild erschaffen. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, du bist ein Gott der Menschen. Nimm von uns unsere Angst, Not, Unsicherheit und Last. Tröste die Kranken und stehe Verachteten und Ausgestoßenen bei. Stille den Durst und befreie von Hunger. Gib Möglichkeiten zur Ausbildung. Beschütze vor Unrecht und dem Fluch der Korruption. Ermögliche eine gerechte Sozial- und Wirtschaftsordnung und fördere die Demokratie überall auf der Welt. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, Du bist ein Gott der Barmherzigkeit und Versöhnung. Segne alle Stämme und Völker, und alle, die ein gutes Zusammenleben zwischen den Kirchen und Religionen fördern, damit wir mehr Gerechtigkeit, Frieden und Gemeinschaft erreichen. 10 Segne Frauen wie Männer, und stärke sie in dem Bemühen, einander zu achten und wertzuschätzen. Segne unsere Familien, damit sie Freude und Leid des Lebens annehmen und miteinander teilen können. Segne unsere Kinder und Jugendlichen, damit sie Chancen auf ein besseres Leben haben. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, du bist ein Gott des Friedens. Schenke Weisheit und Vernunft allen, die Verantwortung für die Menschheit tragen. Schenke Umkehr und Wandlung allen, die Gewalt und Hass verbreiten. Schenke Hoffnung und Frieden allen, die unter Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit leiden. Schenke uns Respekt und Toleranz gegenüber anderen Menschen, und lass uns achtsam mit deiner guten Schöpfung umgehen. Wir loben dich und preisen dich. Guter Gott, wir bitten dich um Frieden für alle Menschen auf der Welt, durch Jesus Christus, unseren Herrn, und den Heiligen Geist. Amen. (Ökumenisches Friedensgebet 2015; Pater Mathew Thomas Thazhathukunnel MSFS, Tansania) 11 12
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