Fürst Fugger Privatbank

Die Augsburger Fugger
in Nürnberg
Wirtschaftsbeziehungen zweier Städte
im Zeitalter der Renaissance
Vorwort
Die Niederlassungen der Fürst Fugger
Privatbank AG sind für uns ein Garant für
eine auch weiterhin erfolgreiche Zukunft.
Über die große Vergangenheit des Handelsund Bankhauses Fugger, auf dessen mehr
als 500-jähriger Tradition die Fürst Fugger
Privatbank AG gründet, dürfen wir Sie mit
dieser kleinen Broschüre informieren.
Impressum
Die Augsburger Fugger in Nürnberg –
Wirtschaftsbeziehungen zweier Städte
im Zeitalter der Renaissance
Die Fugger des 15. und 16. Jahrhunderts
haben die Wirtschaftsgeschichte dieser
Zeit maßgeblich geprägt. Das Augsburger
Unternehmen stellt aber auch ein bedeutendes Kapitel speziell der Stadtgeschichte Nürnbergs dar. Die Karriere
Jakob Fuggers des Reichen begann zwar
1473 in Venedig, doch war die Niederlassung in Nürnberg neben der venezianischen Faktorei die jüngste und eine der
wichtigsten. Derart wichtig, dass auch der
Nachfolger Jakob Fuggers – Anton Fugger,
der die Fuggerfirma zum wirtschaftlichen
Zenit führen sollte – seine Ausbildung
zum Teil an der Pegnitz absolvierte.
Diese Broschüre gibt einen Einblick in
die vielen Verbindungen, die sich über die
Fugger zwischen Nürnberg und Augsburg
ergaben. Sie waren nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern führten auch zur
Förderung Albrecht Dürers und weiterer
Nürnberger Künstler.
Gründe für den ungewöhnlichen Erfolg
der Fugger waren die Innovationsstärke
des weltweit operierenden Unternehmens
sowie die individuelle Betreuung einer
außergewöhnlichen Klientel, zu der Päpste,
Kaiser und Könige zählten. Auch die Fürst
Fugger Privatbank AG von heute sieht eine
ihrer großen Stärken in der innovativen,
individuellen Betreuung ganz besonderer
Kunden.
Wir laden Sie ein, unsere Tradition – aber
auch die zukunftsgerichtete Arbeitsweise
der Fürst Fugger Privatbank AG – kennenzulernen. Wir freuen uns auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ihnen.
Informationsschrift der Fürst Fugger
Privatbank Aktiengesellschaft
Konzeption und Text:
Martin Kluger, www.context-mv.de
Grafische Produktion:
concret Werbeagentur GmbH, Augsburg
Für seine Unterstützung danken wir
dem Fürstlich und Gräflich Fuggerschen
Familien- und Stiftungsarchiv,
Dillingen a. d. Donau
www.fugger.de
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Zahlungs- und Wechselverkehr über
Nürnberg belegt die Fugger‘sche
Bilanz des Jahres 1533.
3
Jakob Fugger in der „Goldenen
Schreibstube“ in Augsburg. In den
Fächern eines Schranks bewahrte
man Dokumente der Faktoreien auf.
Nürnberg findet sich rechts zwischen
„Inspruck“ und „Antorff“ (Antwerpen).
Bankiers der Päpste, Kaiser und Könige
Augsburger Pracht und Nürnberger Witz
Jakob Fugger schuf das größte Wirtschaftsimperium der Renaissance
Die beiden Städte beherrschten den Handel mit Edel- und Buntmetall
Man sagt, dass nach den Fuggern niemals
wieder ein Unternehmen solche Macht
und derart große politische Einflussnahme
erlangt habe. Die Epoche von 1490 bis
1560 wurde das „Zeitalter der Fugger“
genannt. Tatsache ist: Die Fugger waren
europaweit tätige Montanunternehmer
sowie eine Finanz- und Handelsmacht
mit einem Netz von Faktoreien zwischen
Lissabon und Budapest, Antwerpen und
Neapel, Sevilla und Danzig. Die Faktorei
in Nürnberg war nach der in Venedig die
früheste und – bis zur Verschiebung der
Handelswege durch die Entdeckung der
Seewege nach Ostindien und Amerika –
lange Jahre auch wichtigste.
Während der Regierungszeit des deutschen Königs Maximilian I. – seit 1508
Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Deutscher Nation – erlebten Nürnberg
und Augsburg ihr „Goldenes Zeitalter“.
Dass der Habsburger Maximilian, „der
letzte Ritter“, die beiden oberdeutschen
Städte zu bevorzugten Aufenthaltsorten
machte, brachte ihnen politischen Einfluss, neue Ideen und nicht zuletzt Geld
in die Stadtmauern. Erzherzog Sigmund
von Tirol, der „Münzreiche“, Kaiser Friedrich III. von Habsburg und dessen lebenslustiger Sohn Maximilian, „die von Geschäften wenig, von höfischer Prachtentfaltung aber viel verstanden“, waren
denn auch bevorzugte Geschäftspartner
Augsburger und Nürnberger Kaufleute.
Die Fugger waren Bankiers von Päpsten,
Kaisern und Königen, Kurfürsten und
Kardinälen. 1486 sprach der Augsburger
Rat erstmals von der „Bank des Ulrich
Fugger“. Die Fuggerfirma trieb Handel
mit Indien, Südamerika und Westafrika.
Sie finanzierte die europäische Politik und
die Armeen der Habsburger. Jakob Fugger
bezahlte die Wahlgelder Kaiser Karls V.
Die Fuggerfirma finanzierte aber auch
die deutsche, ungarische und böhmische
Krone der Habsburger.
Die Fuggerbank der Renaissance finanzierte
die Großen der Zeit. Unter anderem prägten
die Fugger auch Münzen von vier Päpsten.
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Nürnberg war neben Augsburg ein
bevorzugter Aufenthaltsort politischer
Größen des Hauses Habsburg. Sie waren
gern gesehene Geschäftspartner der
in den beiden Freien Reichsstädten
ansässigen Kaufherrn.
Jakob Fugger galt als das Finanzgenie der
Renaissance. Seine Zeitgenossen gaben
ihm den Beinamen „der Reiche“. Doch
das Fugger‘sche Wirtschaftsimperium
erhielt erst unter Jakobs Neffen Anton
Fugger – ein Zeitgenosse bezeichnete ihn
als „wahren Fürsten unter den anderen
Kaufleuten“ – seine größte Dimension.
Die Fugger prägten aber nicht nur eines
der wichtigsten Kapitel der Wirtschaftsgeschichte, sie hatten außerdem Sinn für
bleibende Werte. Die berühmte Augsburger Fuggerei – gestiftet von Jakob
Fugger – ist heute die älteste bestehende
Sozialsiedlung der Welt. Die Sammlung
antiker Handschriften und Bücher des
Hans Jakob Fugger bildet den Kern der
Bayerischen Staatsbibliothek.
Den Damenhof in den Fuggerhäusern,
eines der frühesten Renaissancebauwerke
nördlich der Alpen, kann man heute beim
Stammsitz der Fürst Fugger Privatbank AG
in Augsburg im früheren Fuggerstadtpalast bewundern. Für Nürnberg bedeuten
die Fugger ein spannendes Kapitel der
Wirtschafts- und Kunstgeschichte im
„Goldenen Zeitalter“ der Stadt.
Ihre geografisch günstige Lage hatte
Nürnberg und Augsburg seit dem 14. Jahrhundert zu zwei der drei wichtigsten und
bevölkerungsreichsten Städte im Reich
werden lassen, mit denen sich nur Köln
messen konnte. Kaufherrn aus Nürnberg
und Augsburg waren die Vermittler des
deutschen Handelsverkehrs mit Italien,
von wo man die Luxusgüter der Levante
(die Länder des östlichen Mittelmeerraums) und des Orients bezog. Um 1470
waren neben „Venedigs Macht“, „Ulmer
Geld“, „Straßburger Geschütz“ auch
„Nürnberger Witz“ und „Augsburger
Pracht“ sprichwörtlich. Oberdeutsche
Firmen beherrschten den Bergbau in
Mitteleuropa, die Nürnberger und Augsburger Gesellschaften dominierten den
Handel mit Bunt- und Edelmetallen.
Die nur wenig haushälterische Art der
Habsburger hatte 1473 die Fuggerfirma
in Kontakt mit der europäischen Politik
gebracht. Weil Kaiser Friedrich III. und
sein Sohn, Erzherzog Maximilian I., auf
dem Weg zu Heiratsverhandlungen repräsentativere Kleidung benötigten, die
Geldbeutel aber wie üblich leer waren,
half Jakob Fuggers ältester Bruder Ulrich.
Ulrich Fugger stattete die Habsburger
und ihr Gefolge – ohne Bezahlung – mit
Stoffen aus. Eine gute Investition in die
Zukunft, wie sich bald herausstellte –
nicht nur, weil die Fugger für ihre Hilfe
das Lilienwappen bekamen.
Bargeldlosen Zahlungsverkehr zwischen
Nürnberg und Antwerpen belegt eine
Rechnung der Faktorei von 1550. Für den
gefangenen Kurfürsten von Sachsen wurden
6000 Kronen bar eingezahlt und schriftlich
in Antwerpen zur Zahlung angewiesen.
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Dieses Epitaph an der Nordseite der
Sebalduskirche erinnert an den 1473 in
Nürnberg verstorbenen Peter Fugger. Der
Stein zeigt eine Schutzmantelmadonna
und – in stilisierter Form – die Eltern
Jakob Fuggers und ihre elf Kinder.
Weit reichten die Beziehungen der
Fugger-Faktorei schon vor 1500: 1490
bat der Nürnberger Rat Georg Fugger,
sich in Rom für einen Ablass zugunsten
des Heilig-Geist-Spitals einzusetzen.
Die Nürnberger Faktorei der Fugger
Das Fuggerepitaph an der Sebalduskirche
Frühe Geschäftsbeziehungen mit Rom, Schweden und Ungarn
Das älteste Grabdenkmal der Familie Fugger sieht man in Nürnberg
Wann sich zum ersten Mal ein Fugger
innerhalb der Stadtmauern Nürnbergs
aufhielt? Erstmals belegt werden konnte
die Nürnberger Niederlassung der Fugger
„von der Lilie“ bislang für das Jahr 1476.
Es war die zweite große Faktorei nach der
in Venedig, die ab 1473 dokumentiert ist.
Aktuelle Forschungen werden allerdings
absehbar bislang unbekannte Erkenntnisse
zu den Anfängen der Fuggerfirma in
Nürnberg ans Licht bringen.
Von 1476 stammt der erste schriftliche
Beleg zur Nürnberger Fugger-Faktorei. Er
dokumentiert, dass die Niederlassung in
der fränkischen Handelsmetropole Gelder
zwischen Schweden und Rom transferierte. Seinerzeit unterhielten die Fugger ihre
Faktorei am Herrenmarkt, dem heutigen
Hauptmarkt. 1480 lässt sich Ulrich Fugger,
der älteste der Brüder und Firmenchef, in
Nürnberg feststellen. Ab 1484 lebte Georg
Fugger – bis zum Jahr 1500 – in der Stadt.
Seine Schuldforderung an einen Nürnberger ist der Beleg. Im Dezember 1493
erwarb Georg Fugger über einen Bediensteten ein Haus in der Ledergasse
in der Lorenzer Hälfte Nürnbergs. 1496
kaufte er in der Sebalder Altstadt ein
eigenes Anwesen in der Bindergasse.
Die Fugger trieben Handel: „Wolle, fertige Tuche, Leinwand, Seide, Samet, Leder,
Nüsse, Apfelsinen, Safran, Bernstein, Edelund Halb-Edelmetalle“ waren in Nürnberg im Sortiment. Daneben agierte die
Firma als Bank und übermittelte 1488
in Schlesien gesammelte Gelder für den
Türkenkrieg an die Kurie. 1490 bat der
Nürnberger Rat Georg Fugger, sich in
Rom für einen Ablass zugunsten des
Heilig-Geist-Spitals einzusetzen.
Über den Kontakt mit dem Nürnberger
Bürger Georg Thurzo kamen die Fugger
ins ungarische Bergwerksgeschäft. Anno
1494/95 wurde der „Ungarische Handel“
gegründet. Das in der ungarischen Slowakei abgebaute und verhüttete Kupfer war
in den nächsten Jahrzehnten eine tragende Säule im Montanimperium der Fugger.
Die ungarische Bergwerkspacht wurde
1546 von Anton Fugger gekündigt, sie
endete zwei Jahre darauf.
Georg Fugger, der ältere Bruder Jakob
Fuggers, leitete rund 15 Jahre lang
die Geschicke der Nürnberger Faktorei.
Bis zum Jahr 1500 lebte er in der
fränkischen Freien Reichsstadt.
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Für Augsburg war Nürnberg spätestens
seit dem 21. Juni 1156 eine besonders
bedeutende Stadt geworden. Damals ließ
Stauferkaiser Friedrich Barbarossa in der
Königsburg Nürnbergs dem fast tausend
Jahre älteren, von Römern gegründeten
„Augusta Vindelicum“ die Stadtrechtsurkunde ausstellen. Den Handelsverkehr
zwischen den zwei oberdeutschen Freien
Reichsstädten förderte dann Mitte des
14. Jahrhunderts Kaiser Ludwig der Bayer.
Für die Augsburger Handelshäuser der
Frühen Neuzeit war Nürnberg, das zentral an zahlreichen Handelsstraßen lag,
wegen seiner Funktion für den Verkehr
mit der Hanse und Skandinavien sowie
für die Warenwege nach Krakau, Posen,
Lemberg, Warschau und Kiew von hohem
Interesse. Aus Sicht der Nürnberger
Kaufleute lag Augsburg an den Handelsrouten nach Tirol und Venedig, in die
Lombardei, nach München und zum Inn.
Die Brüder Georg und Peter Fugger versuchten, über ihre Nürnberger Niederlassung mit den baltischen Ostseehäfen
ins Geschäft zu kommen. Doch der erst
23-jährige Peter Fugger starb 1473 in
Nürnberg an den Folgen einer Seuche.
Seinen Gedenkstein findet man an der
Nordseite der Sebalduskirche. Er ist das
älteste erhaltene Grabdenkmal der Fugger
und – wenn auch stilisiert – die älteste
Darstellung Jakob Fuggers und der
13-köpfigen Familie.
Bis ins Jahr 2009 hat man angenommen,
dass Peter Fuggers Tod in Nürnberg der
Anlass dafür war, dass die Fugger den
für den geistlichen Stand vorgesehenen
jüngsten Sohn Jakob 1478 aus dem Chorherrenstift St. Veit in Herrieden holten.
Die Forschungen des Münchner Wirtschaftshistorikers Dr. Peter Geffcken in
Wien haben jedoch ergeben, dass Jakob
Fugger bereits 1473 – im Alter von nur
14 Jahren – die Fuggerfirma in Venedig
vertreten hat. Zwar hatte die Familie die
Chorherrenpfründe für Jakob Fugger erworben, und der junge Kaufherr hatte
auch die niederen Weihen erhalten. Doch
im fränkischen Herrieden hat sich Jakob
Fugger nie aufgehalten. Seine Pfründe und
die niederen Weihen waren lediglich eine
berufliche Option – und eine Art Rechtsschutzversicherung: Denn als Geistlicher
konnte der junge Kaufherr nur von kirchlichen Gerichten belangt werden.
„Fl. 3.000 Munz“ sandte der Nürnberger
Faktor Gastl Fugger in einem Eisenfass
nach Augsburg – belegt in der Augsburger
Rechnung der Jahre 1535 und 1536.
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Der Augsburger Hans Burgkmair bebilderte einen Bericht zur ostindischen
Handelsfahrt von 1505/06. Holzschnitte
des Nürnberger Meisters Georg Glockendon bezeugen die Beliebtheit der Motive.
Der Nürnberger Albrecht Dürer porträtierte um 1520 seinen langjährigen
Auftraggeber und Förderer Jakob Fugger.
Im Auftrag des Augsburger Bankiers
malte Dürer auch Kaiser Maximilian I.
Die ersten Deutschen im fernen Indien
Nürnberger Kunst für den Konzernchef
Der überseeische Gewürzhandel brachte 1506 traumhafte Renditen
Dürer porträtierte Jakob Fugger und in dessen Auftrag Kaiser Maximilian I.
Die Fugger beteiligten sich finanziell an
der Erforschung der Neuen Welt. Jakob
Fugger investierte im Jahr 1525 in die
portugiesische Handelsexpedition Tristão
da Cunhas zu den Molukken – den Gewürzinseln. Weitgehend unbekannt ist,
dass die Fugger beinahe ein Kolonialreich
in Südamerika erworben hätten. Ein Vertrag mit der spanischen Krone über den
Besitz von Chile und Süd-Peru war seit
Juni 1531 zur Unterschrift vorbereitet,
als die ebenso windigen wie wagemutigen
Abenteurer Pizarro und Almagro das
Inka-Reich eroberten und damit den
für die Fugger vorgesehenen Landbesitz
okkupierten.
War im weiten Westen zunächst wenig
zu verdienen, bot der ferne Osten im
Zeitalter der Renaissance die weitaus
attraktiveren Renditen. Hier arbeiteten
Nürnberger und Augsburger Kaufleute
zusammen. Die beiden Familien Imhoff
und Hirsvogel – in Nürnberg eigentlich
die kapitalkräftigsten Träger des Italienhandels – beteiligten sich 1505 und 1506
mit Genuesen und den Fuggern, den in
Augsburg wie in Nürnberg ansässigen
Welsern sowie weiteren Augsburger
Häusern „als für die ersten Teutschen,
die India suchen“ an einer vorher noch
nie gewagten europäischen Handelsfahrt
nach Indien. Der Lohn des hohen Risikos
konnte sich sehen lassen: Der Handel mit
indischen Gewürzen brachte 175 Prozent
Gewinn. Holzschnitte des Nürnberger
Meisters Georg Glockendon verbreiteten
die Nachricht von dieser Handelsfahrt
in ganz Europa.
Mitte des 16. Jahrhunderts waren die
Fugger auch in den ertragreichen Handel
mit dem westafrikanischen Königreich von
Benin im Golf von Guinea eingestiegen.
Begehrte Exportartikel der Fuggerfirma
waren damals neben den Kupfermanillen
die Messingwaren aus Nürnberg. 1586
wurde der bis 1593 bestehende „FuggerWelsersche Gewürzhandel“ gegründet.
Der Nürnberger Gabriel Holzschuher
war zu jener Zeit für die Fugger in Indien
tätig.
Die gemeinsam finanzierte Handelsexpedition von Nürnberger und Augsburger Unternehmen nach Ostindien war ein ebenso
risikobehaftetes wie am Ende ertragreiches
Geschäft – und sie bedeutete den Beginn
des deutschen Überseehandels.
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Früh haben die Fugger Albrecht Dürer –
den bekanntesten Sohn Nürnbergs –
beschäftigt. Gemeinsame Interessen und
Gesprächsthemen werden Jakob Fugger
und Dürer ohnehin gehabt haben: Beide
hatten in Venedig prägende Eindrücke
gesammelt. Ein Aufenthalt in der Lagunenstadt war im 15. und 16. Jahrhundert für
Söhne betuchter Nürnberger und Augsburger Kaufherrn und für viele Künstler
ein wesentlicher Teil ihrer Ausbildung.
Als Albrecht Dürer von 1505 bis 1506 in
Venedig arbeitete, tat er dies angeblich
mit Unterstützung der Fugger. 1506 schuf
er dort (vermutlich auch im Auftrag von
Jakob Fugger) ein Altarbild für die Kirche
der deutschen Kaufleute, das sogenannte
„Rosenkranzfest“. Schon 1505 hatte Dürer
in Augsburg die Brüder Ulrich, Georg und
Jakob Fugger fast lebensgroß gezeichnet.
Die Zeichnungen waren anno 1679 noch
im Besitz des Nürnbergers Joachim von
Sandrart, gingen später jedoch verloren.
Das bekannte Porträt Jakob Fuggers mit
breitem Pelzkragen und der Goldhaube
eines venezianischen Handelsherrn hat
Dürer um 1520 gemalt. Dieses Werk gilt
heute als ein Höhepunkt der Staatsgalerie
Altdeutsche Meister beim Augsburger
Schaezlerpalais. Die Vorzeichnung für das
meisterhafte Porträt entstand während
des Augsburger Reichstags von 1518. Damals zeichnete Dürer – wohl im Auftrag
Fuggers – auch Kaiser Maximilian I. Ein
später gemaltes Porträt des Habsburgers
hängt im Germanischen Nationalmuseum
Nürnberg. Noch 1518 ließ Jakob Fugger
nach einer Zeichnung Dürers Medaillen
mit seinem Bild entwerfen. Diese Prägung
war der Anfang der deutschen Medaillenkunst. Ein Porträt Anton Fuggers – dem
Nachfolger Jakob Fuggers als Firmenlenker – zeichnete Dürer 1525.
Für die Fugger arbeitete auch die Gießhütte des Nürnbergers Peter Vischer d. Ä.
und seiner Söhne – zum Beispiel für den
Augsburger Fuggerchor sowie für Lübeck.
Vischer, Dürer und Veit Stoß waren für
das Grabdenkmal Kaiser Maximilians I.
in der Innsbrucker Hofkirche tätig – das
Kupfer der lebensgroßen Figuren lieferten
die Fugger‘schen Bergwerke in Tirol. Drei
Generationen später beschäftigten und
förderten Octavian Secundus Fugger und
Christoph Fugger auch den Nürnberger
Komponisten Hans Leo Haßler.
Um 1525 zeichnete Albrecht Dürer
in Nürnberg Anton Fugger, den
Nachfolger Jakob Fuggers.
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Albrecht Dürer hat vermutlich
die Fuggerkapelle in der Augsburger
Annakirche geplant. Zwei Epitaphe, die
bis heute an Ulrich und Georg Fugger
erinnern, hat der Nürnberger mit
Sicherheit entworfen.
Maler Tizian und Karl V. als Gäste bei
Anton Fugger (links neben dem sitzenden
Kaiser) in den Augsburger Fuggerhäusern –
der Kaiser des Reichs zwischen dem
Fürsten der Malerei und dem des Geldes.
Albrecht Dürer und die Fuggerkapelle
Vom Lehrling in Nürnberg zum Krösus
Der Nürnberger plante die Grablege Jakob Fuggers und seiner Brüder
Anton Fugger wurde der reichste Unternehmer Europas
ist aber nur eine von mehreren Theorien
zur Entstehung und baulichen Gestaltung
der Augsburger Sozialsiedlung.
Jakob Fugger beauftragte nicht nur den
Maler und Zeichner, Holzschneider und
Kupferstecher Albrecht Dürer, sondern
nutzte auch die architektonischen Fähigkeiten des Nürnberger Multitalents.
Vermutlich nach Entwürfen Dürers ließ
Fugger zwischen 1509 und 1512 die
Fuggerkapelle – seine Grablege und die
seiner Brüder Ulrich und Georg – in der
Augsburger Annakirche errichten. Sie ist
das erste und perfekteste Bauwerk der
Renaissance in Deutschland. Die beiden
Epitaphe für Ulrich und Georg Fugger
stammen zweifelsfrei von Dürer. Mit der
Kunst des Nürnbergers verdienten die
Fugger übrigens auch Geld. Ihre Faktoreien vertrieben die begehrten Stiche des
Nürnbergers in weiten Teilen Europas.
Sicher ist: Jakob Fugger ließ von 1516 bis
1523 die ersten 52 Häuser der Armensiedlung errichten. Den Stiftungsbrief
unterzeichnete er am 23. August 1521.
Seine Erben bauten die Fuggerei weiter
aus. Ihre Bewohner zahlen bis auf den
heutigen Tag nur eine Jahres(kalt)miete
von 0,88 Euro. Dies entspricht – nominal
umgerechnet – dem damaligen Mietzins:
ein Rheinischer Gulden. Bis heute wird
die Fuggerei aus der Stiftung des reichen
Jakob Fugger finanziert und vom Familienseniorat des Hauses Fugger ehrenamtlich
verwaltet.
Bei der baulichen Form der Fuggerei
könnte Jakob Fugger von einem Nürnberger Vorbild beeinflusst worden sein.
Man nimmt an, dass die „Sieben Zeilen“ –
eine ehemalige Sozialsiedlung am Nürnberger „Schwabenberg“ (dem heutigen
Webersplatz), anno 1489 für angeworbene
schwäbische Barchentweber erbaut – auf
die Gestaltung der Augsburger Fuggerei
Einfluss genommen haben könnte. Dies
Von den „Sieben Zeilen“, die nach der
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg maßstabsgetreu wiederaufgebaut wurden,
sind fünf Häuserreihen erhalten. Auch die
Augsburger Fuggerei wurde massiv von
Bomben getroffen, anschließend jedoch
nach dem historischen Vorbild vollständig
wiederaufgebaut und sogar noch um ein
Drittel erweitert. Sie ist heute die älteste
bestehende Sozialsiedlung der Welt.
Putto in der Fuggerkapelle, an deren
Gestaltung außer Dürer auch der Nürnberger Peter Vischer d. Ä. beteiligt war.
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Im Jahr 1471 nannte der berühmte Mathematiker Johannes Müller (genannt Regiomontanus) Nürnberg den Mittelpunkt
Europas. Dies änderte sich in wenigen
Jahrzehnten, weil man „in Nürnberg dem
Warenhandel auch dann noch treu blieb,
als in anderen führenden Städten wie
Augsburg das lohnendere, aber zugleich
gewagtere Geldgeschäft überhandnahm“.
Jakob Fugger war am Aufstieg Augsburgs
nicht wenig beteiligt. Nach Lehrjahren in
Venedig und den ersten Erfahrungen im
alpenländischen Bergbau kehrte Jakob
Fugger 1487 nach Augsburg zurück, wo
er mehr und mehr die Geschäfte des –
offiziell noch nach seinem ältesten Bruder
Ulrich benannten – Unternehmens in die
Hand nahm. Waren die Fugger vor Jakob
Fugger noch nicht einmal annähernd die
reichste Familie Augsburgs gewesen, so
entwickelte sich die Firma unter seiner
Leitung zum wichtigsten Finanz-, Handelsund Montanimperium Europas.
Seinen Höhepunkt erreichte der Fugger„Konzern“ aber erst unter Jakob Fuggers
Neffen und Nachfolger Anton. Unter
dessen Leitung bilanzierte die Firma
im Jahr 1546 den höchsten Stand ihres
Gesellschaftsvermögens. Nie wieder hat
seitdem ein Unternehmen vergleichbaren
wirtschaftlichen wie politischen Einfluss
besessen. Anton finanzierte die Wahl des
Habsburgers Ferdinand I. zum König von
Ungarn und Böhmen (1527) sowie zum
deutschen König (1530). Und er gab den
Königen von England und sogar den
Medici in Florenz Kredit.
Und Nürnberg? Es blieb für die Fugger
einer der wichtigsten Plätze im europaweiten Netz der Faktoreien. Nürnberg
war das Zentrum für den oberdeutschen
Warenumschlag und ein wichtiger Wechselplatz, Schaltstelle nach Mitteldeutschland und zum ungarischen Bergbau, nach
Böhmen und Wien – mit Beziehungen zu
fränkischen Fürsten und Bischöfen sowie
zu Städten wie Frankfurt, Breslau, Krakau
oder Antwerpen. Die Fugger besetzten
ihre Nürnberger Faktorei nicht von ungefähr mit besonders vertrauenswürdigen
Vertretern. Etliche Familienmitglieder
haben hier ihre Lehrzeit verbracht – so
1510 auch Anton Fugger.
Einlagen der Kaiserinwitwe Maria und des
„Don Pedro de Medici, des Großherzogs
von Florenz Bruder“ hält die Nürnberger
Bilanz von 1598 fest.
11
Nicht nur die Fugger verdienten an Gewürzen, sondern auch ihre Nürnberger
Verwandten. Anton Fuggers Schwiegervater
gehörte zur Familie Imhoff, die mit Safran
handelte. Adam Krafts Waagamtsrelief
stellt den Handel dieser Zeit dar.
Vornehme Verwandte aus Nürnberg
Ein eisernes Geldfass für Augsburg
Anton Fugger erhielt seinen Vornamen, weil sein Großvater Franke war
Die Nürnberger Faktorei nutzte moderne Formen des Zahlungsverkehrs
Zwei Tagesreisen dauerte der Weg von
Nürnberg nach Augsburg und umgekehrt.
So vielfältig wie die Handelsbeziehungen
waren auch die familiären Verbindungen
zwischen der fränkischen Stadt an der
Pegnitz und der schwäbischen am Lech.
Die Schwiegermutter Jakob Fuggers, die
Frau des Augsburger Großkaufmanns
und Grundstücksmaklers Ulrich Arzt, war
zum Beispiel eine geborene Graser aus
Nürnberg. In der Lorenzer Altstadt erinnert die Grasersgasse an die seit 1311
hier ansässige Patrizierfamilie.
Nach Nürnberg führt auch die Familiengeschichte des reichsten Unternehmers
seiner Zeit, Anton Fugger. 1486 hatte sein
Vater Georg die Tochter des in Augsburg
lebenden Nürnberger Patriziers Peter
Imhoff, Regina Imhoff, geheiratet. Die aus
dem schwäbischen Lauingen stammenden
Imhoff waren seit 1340 in Nürnberg ansässig. Antons Schwiegervater Peter Imhoff
begründete die Augsburger Familienlinie.
Die Nürnberger Imhoff hatten im FuggerZeitalter ihre Blütezeit: Die Imhoff‘sche
Die berühmte „Schedelsche Weltchronik“
brachte der Nürnberger Drucker und
Verleger Anton Koberger anno 1493 – im
Geburtsjahr Anton Fuggers – heraus. Sie
zeigt auch das Nürnberg dieser Zeit.
12
Für die Finanz- und Handelsgeschäfte
der Nürnberger Faktorei der Fuggerfirma
war Venedig eine wichtige Adresse. Im
Haus der deutschen Kaufleute waren
die Fugger Mitglieder der sogenannten
„Nürnberger Tafel“.
Handelsgesellschaft war unter anderem
in Italien, Spanien und Portugal tätig und
verdiente am Safran- und Seidenhandel.
Der Name Anton kam übrigens bei den
Fuggern – hier hieß man Ulrich, Andreas,
Markus, Hans oder Georg – vor Anton
Fugger nicht vor. Dass der „Fürst unter
den Kaufleuten“ auf den in der Familie
eher ungewöhnlichen Vornamen getauft
wurde, liegt vermutlich an dessen Nürnberger Verwandtschaft. Denn die Imhoff
waren mit dem Buchdrucker und Verleger Anton Koberger verwandt.
Koberger hatte 1470/71 mit dem Buchdruck begonnen. Wenig später hatte er
mit modernen Verlagsmethoden eine
europaweit führende Stellung erreicht.
Die berühmte „Schedelsche Weltchronik“
brachte Koberger 1493 – also im Geburtsjahr Anton Fuggers – heraus. Diese
„Enzyklopädie der Renaissance“ wurde
sowohl von der Nürnberger als auch von
der Augsburger Faktorei der Fuggerfirma
vertrieben.
Eine Faktorei war „…eine Mischung
aus Kaufhaus, Bankfiliale, Pferdestation,
Warenlager, Postamt und diplomatischer
Vertretung“. Woraus das Inventar der
Nürnberger Faktorei bestand und wer
hier mit wem welche Geschäfte betrieb,
zeigen Dokumente im Dillinger FuggerArchiv, einem der besterhaltenen Handelsarchive der Frühen Neuzeit.
Das älteste Dokument des Archivs zur
Nürnberger Faktorei ist eine Inventarliste
von 1527. Darin ist die „Geschäftsausstattung“ akribisch aufgezeichnet, darunter auch „ain Eysne väßlin“, mit dem
Münzen und Silber nach Augsburg transportiert wurden. In späteren Inventaren
ersparte man sich die Auflistung durch die
lakonische Auskunft „nit vil“.
Deutlich genauer nahm man es im Jahr
1553 mit der Inventur der Nürnberger
Faktorei, bei der ein Kapitel der Liste
mit „Kriegsrüstung“ überschrieben war.
Waffen, Helm und Harnisch hatten im
Haus zu sein, um im Kriegsfalle bei der
Verteidigung der Stadtmauern zum Einsatz zu kommen.
Aus Buchungsvorgängen des Zahlungsverkehrs und aus Positionen der Bilanzen
erfährt man zum Beispiel, dass die Witwe
Kaiser Maximilians II. ebenso wie ein
Medici Kunden der Nürnberger Faktorei
waren, aber auch die Höhe der Geschäftsanteile des „Jakob Fugger selig“ und
seiner Nachfolger. Und man erkennt, dass
über die Konten der Nürnberger Faktorei
nicht allein Kaufmännisches, sondern auch
Hochpolitisches abgewickelt wurde.
Belegt ist so ein reges Bankgeschäft
zwischen Antwerpen und Venedig, Prag
und Toledo über den Wechselplatz Nürnberg. Und zwar nach allen Regeln der
Kunst – also nicht nur in barer Münze,
sondern auch durch Wechsel und in
anderen Formen des bargeldlosen
Zahlungsverkehrs.
Aus dem Jahr 1527 stammt die älteste
erhaltene Bilanz der Nürnberger FuggerFaktorei. Die Inventur dokumentierte ein
Eisenfass, „darinen man die Silber vnd
gelt geen Augspurg schickhen mag“.
13
Literaturnachweis
Albrecht Dürer, Stefano Peccatori
und Stefano Zuffi (Hrsg.), 1998
Anfänge der Fugger bis 1494, Max Jansen,
1907
Ein Nürnberger Fuggerhaus ist bis
heute erhalten. Am Weinmarkt stößt
man auf diesen Bau, der später ein Teil
des Gasthauses „Rotes Ross“ wurde. Ein
Kaiser, zwei bayerische Könige, Goethe
und Metternich haben dort logiert.
Anton Fugger, Götz Frhr. von Pölnitz,
3 Bände, 1958 – 86
Anton Fugger: 1493 – 1560,
Hermann Kellenbenz, 1993
Geheimnis um ein Nürnberger Fuggerhaus
Recherchen im Fugger-Archiv in Dillingen
a. d. Donau brachten Aufschluss: Jörg
Hofmann war der Leiter der wichtigen
Nürnberger Fugger-Faktorei, die er seit
1543 führte. Und dessen Haus war wohl
zugleich der Sitz der Faktorei. 1550 aber
kam es zu Problemen. Eine Nürnberger
Quelle spricht davon, dass zu Hofmanns
Zeiten in der Niederlassung der Fuggerfirma ein „merklich groser Cassaabgang,
auch andere mengel und unrichtigkeitt“
aufgefallen waren.
Schlamperei oder frühneuzeitliche Wirtschaftskriminalität? Die Quellen sind hier
nicht eindeutig. Der Nürnberger Stadthistoriker Erich Mulzer sah es so: „Damit
ist wohl das Geheimnis entschlüsselt. Jörg
Hofmann hat zur Schadensbegrenzung
nicht nur sein Barvermögen, sondern
auch sein Haus den Fuggern übereignet.
Diese mussten, da sie als Nichtbürger
keinen Hausbesitz behalten durften, das
Anwesen rasch wieder zu Geld machen.“
Das Haus Weinmarkt 12 a war jedenfalls
bereits 1561 nicht mehr in Fugger‘schem
Besitz. Doch bis heute ist dieses Bauwerk
neben dem Epitaph Peter Fuggers an der
Sebalduskirche und dem Porträt Kaiser
Maximilians I. im Germanischen Nationalmuseum eine der wenigen erhaltenen
Sehenswürdigkeiten, welche die ehemals
so engen Verbindungen der Augsburger
Fugger mit der Kaufmanns- und Kunststadt Nürnberg noch sichtbar belegen.
Das Nürnberger Fuggerhaus am Weinmarkt
ist nur wenige Schritte von der Sebalduskirche entfernt, an deren Nordfassade
man das Epitaph für Jakob Fuggers
älteren Bruder Peter findet.
14
Geschichte mit Pfiff – Kredite,
Kupfer, Kaiserkronen, Ausgabe 11/1985
Handbuch der Europäischen
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 3,
Hermann Kellenbenz (Hrsg.), 1986
Jakob Fugger, Götz Frhr. von Pölnitz,
2 Bände, 1949 – 51
Augsburg – Geschichte einer deutschen
Stadt, Wolfgang Zorn, 1972
Jakob Fugger (1459 – 1525). Sein Leben in
Bildern, Martin Kluger, mit einem Beitrag
von Peter Geffcken: Jakob Fuggers frühe
Jahre, 2009
Augsburger Handelshäuser im
Wandel des historischen Urteils,
in: Colloquia Augustana, Band 3,
Johannes Burkhardt (Hrsg.), 1996
Nürnberg – Lebensbilder einer Stadt,
Eugen Kusch, 1950
Fehler eines Faktors brachten den Fuggern ein Haus am Weinmarkt ein
Noch heute gibt es ein Fuggerhaus in
Nürnberg – das Haus Weinmarkt 12 a
war aber nur wenige Jahre lang im Besitz
der Fugger. Noch 1541 hieß der Eigentümer des Hauses Jörg Hofmann, doch
schon 1555 gehörte es den „Edlen und
Ehrenvesten Herrn Fugger von Augspurg“,
belegt die Urkunde eines Nachbarhauses.
Wieso diese Immobilie in Bestlage in den
Besitz der Fuggerfirma gelangen konnte,
obwohl damals „Ausländern“ der Erwerb
von Häusern nicht erlaubt war, war eine
Frage, die die Historiker eine Zeit lang
in Verlegenheit gestürzt hat.
Die Fuggerkapelle bei St. Anna
in Augsburg, Bruno Bushart,1994
Augsburger Stadtlexikon, Günther
Grünsteudel, Günter Hägele und
Rudolf Frankenberger (Hrsg.), 1998
„Damit nichts davon kome, noch
vertragen noch verloren werdt“. Das
Handelsarchiv der Fugger, Franz Karg,
in: Archiv und Wirtschaft – Zeitschrift
für das Archivwesen der Wirtschaft, 1994
Das Fuggerarchiv, Hermann Kellenbenz,
in: Jahrbuch des Historischen Vereins
Dillingen, 1985
Das silberne Zeitalter, in: Echo Spezial,
2002
Die Fugger. Die deutschen Medici
in und um Augsburg, Martin Kluger, 2009
Die Fugger und die Kunst, Norbert Lieb,
1952
Die Fugger und die Musik,
Ausstellung der Stadt Augsburg, Katalog,
Renate Eikelmann (Hrsg. ), 1993
Die Fuggerei. Ein Führer durch die älteste
Sozialsiedlung der Welt, Martin Kluger,
2009
Nürnberger Altstadtberichte, Nr. 14,
Erich Mulzer, 1989
Octavian Secundus Fugger und die Kunst,
Norbert Lieb, 1952
Stadtlexikon Nürnberg,
Michael Diefenbacher und Rudolf Endres
(Hrsg.), 2000
Welt im Umbruch. Augsburg zwischen
Renaissance und Barock, Ausstellung
der Stadt Augsburg, Katalog, Städtische
Kunstsammlungen Augsburg (Hrsg.), 1980
Bildnachweis
Fugger-Archiv Dillingen (1),
Nürnberger Versicherungsgruppe (1),
Fürst Fugger Privatbank AG (3), Regio
Augsburg Tourismus GmbH (1), concret
Werbeagentur GmbH, Augsburg/Martin
Kluger (5), Winkler Werbung
Werbeagentur GmbH, Nürnberg/Hannah
Kluger (1)
Die abgebildeten Dokumente aus
den Jahren 1527 bis 1598 stammen aus
dem Fürstlich und Gräflich Fuggerschen
Familien- und Stiftungs-Archiv.
Bildrecht: Fugger-Archiv/Franz Karg M.A.
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