Der zweite Bezirk und das Donauufer Geschichte des Baugebietes Historische Entwicklung des Planungsgebietes e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 1 Inhaltsverzeichnis 1. Der zweite Bezirk und das Donauufer Eckdaten der Donau ..................................................................................................................................... S.03 Die Donau in Wien ....................................................................................................................................... S.03 Der zweite Bezirk Leopoldstadt .................................................................................................................. S.04 Grunddaten, Einwohner, Statistik .............................................................................................................. S.04 Geographische Entwicklung ....................................................................................................................... S.04 Wappen .......................................................................................................................................................... S.04 Bevölkerungsentwicklung ........................................................................................................................... S.05 Straßen und Brücken ................................................................................................................................... S.05 Praterstern ..................................................................................................................................................... S.05 Prater .............................................................................................................................................................. S.06 Augarten ........................................................................................................................................................ S.06 Nordbahnhof ................................................................................................................................................. S.06 U-Bahn .......................................................................................................................................................... S.07 Stadion und Trabrennbahn ......................................................................................................................... S.07 Wirtschaftsuniversität Wien ....................................................................................................................... S.07 2. Geschichte des Baugebietes Geschichte ..................................................................................................................................................... S.08 Die Donauregulierungen ............................................................................................................................. S.10 Der Donaukanal ............................................................................................................................................ S.11 Die Donauinsel ............................................................................................................................................. S.12 Schifffahrt auf der Donau ............................................................................................................................ S.13 Hafenanlagen entlang der Donau in Wien ................................................................................................ S.13 Hafen Albern ................................................................................................................................................. S.14 Hafen Lobau .................................................................................................................................................. S.14 Hafen Freudenau .......................................................................................................................................... S.14 Handelskai ..................................................................................................................................................... S.15 3. Historische Entwicklung des Planungsgebietes Die Entwicklung des 2. Bezirks ................................................................................................................... S.16 Bebauungsplan .............................................................................................................................................. S.17 Planung Marina Tower ................................................................................................................................. S.18 STEP 2005 ...................................................................................................................................................... S.18 STEP 2025 ...................................................................................................................................................... S.19 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 2 1. Der zweite Bezirk und das Donauufer Die Donau ist mit 2857 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas. Der Strom entwässert weite Teile Mittel- und Südeuropas und durchquert insgesamt zehn Länder. Sie entspringt im Mittleren Schwarzwald durch die Vereinigung von den beiden Quellflüssen der Brigach und der größeren Berg. Die Donau durchquert drei große Beckenlandschaften: das nördliche Alpenvorland und das Wiener Becken, die Pannonische Tiefebene und das Walachische Tiefland. Ein Einzugsgebiet von etwa 817.000 km² entspricht 8% der Fläche Europas und verbindet so sehr heterogene Kultur- und Wirtschaftsräume. Blick auf die Donau und den zweiten Bezirk Verlauf der Donau Eckdaten der Donau: Lage: Mittel- und Südosteuropa Ursprung: Bergquelle im Schwarzwald Quellhöhe: 1078 m Einzugsgebiet: 817.000 km² Einwohner im Einzugsgebiet: 82.740.000 Verlauf durch: Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Ukraine Die Donau in Wien (Donaukilometer 911): Jahrhunderte hindurch bestimmte der Strom das Geschehen entlang seiner Ufer und beeinflusste das Leben der Wiener auf vielfältige Weise: Er bildete die Grenze von Siedlungsräumen, stellte durch seine Hochwässer und Eisstöße eine ständige Bedrohung dar und war schließlich durch das reiche Angebot an Fischen auch Lebensgrundlage. Durch zwei Regulierungen veränderten die Wiener den ursprünglichen Flusslauf beträchtlich, es entstanden Alte und Neue Donau, sowie die Donauinsel. Durch die gute Schiffbarkeit der Donau war der Fluss auch ein ständiger wirtschaftlicher Impuls. Donau, Neue Donau, Alte Donau e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 3 Der zweite Bezirk Leopoldstadt Die Leopoldstadt ist seit 1850 der 2. Wiener Gemeindebezirk. Benannt wurde er nach Kaiser Leopold I. Er liegt auf der Insel zwischen Donau und Donaukanal und grenzt an die Bezirke 1, 3, 9, 11 und 20. Über der Donau liegt der 22. Bezirk Donaustadt. Grunddaten, Einwohner, Statistik Fläche: 19,24 km² Einwohner: 101.505 (Stand Jänner 2015) Bevölkerungsdichte: 5276 Einwohner/km² Postleitzahl: 1020 Wappen des 2. Bezirks Geographische Entwicklung Der Bezirk Leopoldstadt wurde 1850 aus den Vorstädten Leopoldstadt, Jägerzeile, Brigittenau, Zwischenbrücken und Kaisermühlen zusammengesetzt und umfasste ursprünglich die gesamte von Donau und Donaukanal gebildete Insel. Er umfasste das gesamte Gebiet zwischen dem Donaukanal und dem rechten Ufer des Hauptarmes der noch unregulierten Donau, von 1875 an der Alten Donau. 1900 wurden die Brigittenau und der nördliche Teil von Zwischenbrücken auf Wunsch der dortigen Politiker vom 2. Bezirk abgetrennt und als 20. Bezirk konstituiert. 1938 wurde im Zuge der Schaffung von NS-GroßWien auch Kaisermühlen als letzter Bezirksteil der Leopoldstadt am linken Donauufer von dieser abgetrennt und zum 21. Bezirk geschlagen. Dies betraf auch die heutigen Areale von Donaupark, Donau City, UNO-City, Arbeiterstrandband und Strandbad Alte Donau sowie den westlichsten Teil des Gänsehäufels. (1954 gelangte Kaisermühlen zum 22. Bezirk.) Wappen Das Bezirkswappen der Leopoldstadt setzt sich seit dem Ausscheiden der Brigittenau aus dem 2. Bezirk im Jahr 1900 aus drei Teilen zusammen, die die ehemaligen selbstständigen Gemeinden symbolisieren, aus denen der Bezirk besteht: • Heilige Leopold- historische Leopoldstadt den früheren unteren Werd. • Bezirksteil Jägerzeile – Steht für das damalige Jagdgebiet. • Bezirksteil Zwischenbrücken – symbolisiert den heiligen Johannes Nepomuk Schutzpatron der Brücken. Wien Leopoldstadt e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 4 Bevölkerungsentwicklung Der Bezirk Leopoldstadt hatte 1869 68.442 Einwohner. Durch die Erschließung neuer Wohngebiete konnte die Einwohnerzahl bis 1910 auf 162.442 Menschen mehr als verdoppelt werden. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns nahm die Einwohnerzahl um etwa 11 % ab und sank danach kontinuierlich weiter. In den 1930er und 1940er Jahren kam es vor allem durch die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung zu einem hohen Bevölkerungsverlust. Seit 2001 begann die Einwohnerzahl wieder zu steigen und beträgt 101.505. Vor 1938 machte die jüdische Gemeinde 38,5 Prozent der Bevölkerung der Leopoldstadt aus. Heute nur mehr 3%. Bevölkerungsentwicklung in der Leopoldstadt Straßen und Brücken Große Straßenverbindungen durchqueren den langgestreckten 2. Bezirk annähernd rechtwinkelig (Praterstraße – Praterstern – Lassallestraße – Reichsbrücke Richtung Deutsch-Wagram) sowie im Bereich des Praters die Südosttangente. Sie verbindet quer über den 2. Bezirk den 3. und den 22. Bezirk und hat sich zur meistbefahrenen Straße Österreichs entwickelt. In Längsrichtung des Bezirks verlaufen vor allem die Einfahrt der Flughafenautobahn (A4 Ostautobahn). Der Handelskai (B 14), verlängert durch Untere und Obere Donaustraße, verbindet die fünf Donaustraßenbrücken Wiens. Praterstraße Praterstern Wichtigster Verkehrsknotenpunkt ist der Praterstern, von dessen Kreisverkehr sieben Hauptstraßen (im Uhrzeigersinn: Nordbahnstraße, Lassallestraße, Ausstellungsstraße, PraterHauptallee, Franzensbrückenstraße, Praterstraße und Heinestraße) ausgehen. Der Platz nimmt aus der Vogelperspektive die Form eines Sterns an. Hier befindet sich der Bahnhof Wien Praterstern, einer der wichtigsten Bahnhöfe Wiens für den Lokal- und Regionalverkehr. Praterstern ca. 1930 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 5 Prater Der Wiener Prater umfasst etwa 6 km² und besteht zum größten Teilen aus dem ursprünglich von der Donau geprägten Aulandschaft. Wenn man außerhalb Wiens vom „Prater“ spricht, ist häufig nur der bekannte Vergnügungspark im Prater, der Würstelprater, gemeint. Dieser befindet sich an der Nordwestspitze des Areals zwischen Donau und Donaukanal und macht flächenmäßig nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Pratergebiets aus. Früher befanden sich hier die kaiserlichen Jagdgebiete. Der Öffentlichkeit war der Eintritt in den Prater verboten, erst unter Joseph II. wurden die Tore geöffnet. Der Würstelprater Augarten Der Augarten ist ein 52,2 Hektar großer, öffentlicher Park mit der ältesten barocken Gartenanlage Wiens. Die Flaktürme Augarten, sind unverkennbare Bestandteile der Silhouette des Parks. Der LauderChabad-Campus von Adolf Krischanitz wurde 1998 erbaut, der jüdische Erziehung vom Kindergarten bis zum Oberstufenrealgymnasium bietet. Kupferstich vom Eingang des Augartens um 1782 Nordbahnhof Nach der 1875 wurde der ausgedehnte Frachtbahnhof des Nordbahnhofs angelegt; der Bahnhof war in Personen- und Güterverkehr bis 1918 der wichtigste Wiens. Die einstige Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, die erste Dampfeisenbahn Altösterreichs, verlor viel Verkehr; Der Güterumschlag wurde daher verlegt, damit das Nordbahnhofgelände zu anderen Nutzungen verkauft werden konnte. Nordbahnhof Ansicht von 1900 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 6 U-Bahn Weitere wesentliche Impulse brachte der Ausbau der U-Bahn, die den Bezirk 1979 mit der Eröffnung der Station Nestroyplatz der Linie U1 erreichte. Die U-Bahn-Station Praterstern wurde 1981 in Betrieb genommen. Die Verlängerung nach Kagran fand 1982 statt. Zur Fußball-Europameisterschaft im Juni 2008 wurde die Linie U2 vom Schottenring über den Praterstern bis zum Ernst-Happel-Stadion verlängert. Die Linie durchschneidet den Bezirk diagonal und bedient den Prater, die Messe und das Stadion. 2010 Verlängerung in den 22. Bezirk. Stadion und Trabrennbahn Im Prater befinden sich das Ernst-Happel-Stadion, das Ferry-Dusika-Radstadion und das Stadionbad (Nahe unserem Bauplatz). Der Pferdesport hat hier Tradition: Die Prater-Hauptallee verfügt über ihre gesamte Länge von 4,8 km über eine eigene Reitallee neben der Hauptfahrbahn. In den Praterauen liegen die Trabrennbahn Krieau, die Galopprennbahn Freudenau und diverse Pferdestallungen mit Reithallen. Zwischen Reichs- und Praterbrücke befindet sich die Marina Wien, ein Bootshafen für Sport- und Freizeitboote. U2-Trasse Trabrennbahn mit Stadion Luftbild Wirtschaftsuniversität und Messe 2004 wurde die neue Messe Wien (mit Kongresszentrum) eröffnet. Zwei U-BahnStationen erschließen das Messezentrum. Auf einem anderen Teil des Geländes wurde nach einer 2007 getroffenen Entscheidung 2013 das neue Gelände der Wirtschaftsuniversität Wien fertiggestellt. Geländeplan des WU-Campus e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 7 2. Geschichte des Baugebietes Der Untere Werd Der 2. Bezirk entwickelte sich nordöstlich der Stadt Wien in einem Au- und Heidegebiet auf einer Gruppe von Inseln in der nicht regulierten Donau. Die ersten Nachweise über die Besiedlung der Donauinseln vor den Toren Wiens sind auf etwa 1300 datiert. Die erste feste Verbindung zur Stadt war eine Schlagbrücke am Standort der heutigen Schwedenbrücke. Nördlich davon wurden die Donauarme mittels Fähren übersetzt. Bereits 1439 wurde eine mehrteilige hölzerne Jochbrücke über die Donau geschlagen. Da Verkehr und Handel nach Böhmen und Mähren über die Taborstraße abgewickelt wurden, errichtete man 1698 eine neue Brücke beim Tabor. Entlang dieser Handelsstraße entstanden mehrere Einkehrgasthöfe. 1489 wurden 40 Häuser, 1600 schon 100 Häuser gezählt. Vertreibung der Türken begann eine rege Bautätigkeit. Zahlreiche Adelige ließen in der Leopoldstadt ihre Sommerpaläste errichten, auch Prinz Eugen hatte hier ein Jagdschloss. Wien 1704 Im Jahr 1744 erlebte die Leopoldstadt eine verheerende Überschwemmung. Der Prater wurde für das Volk geöffnet. Die ersten Anlagen des Nordbahnhofes wurden in der Nähe des Pratersterns 1838 eröffnet. Wien 1609 Die Hauptinsel wurde bis etwa 1463 „Unterer Werd“ genannt (Werd ... mittelhochdeutsch für Insel). Ab 1569 erlaubte Kaiser Maximilian II. seinen Holzarbeitern und Jagdaufsehern, sich im Unteren Werd anzusiedeln. Daraus entwickelte sich die Vorstadt Jägerzeile südlich der heutigen Praterstraße. Um 1600 trockneten einige Nebenarme der Donau aus, was sich sehr günstig auf die Bautätigkeiten auswirkte. Kaiser Matthias stellte 1614 dem Orden der Barmherzigen Brüder Bauareale zur Verfügung und ließ zur selben Zeit ein Jagdschloss im Augarten errichten. Kaiser Ferdinand II. berief 1623 die Kameliter nach Wien und siedelte sie in der Leopoldstadt an. Unter Ferdinand II. mussten 1625 die Juden die Stadt verlassen und bekamen im Unteren Werd ein abgetrenntes Wohngebiet, ein Ghetto, zugewiesen. Bereits 1670 wurden die Juden von Leopold I. gewaltsam vertrieben. An ihrer Stelle wurde die Leopoldskirche erbaut, welche auch der Vorstadt den Namen gab. Im Zuge der zweiten Türkenbelagerung 1683 wurden die Häuser in der Leopoldsatdt größtenteils zerstört und deren Bewohner, soweit sie nicht rechtzeitig fliehen konnten, geschändet und ermordet. Nach der e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wien 1730 Im Jahr 1850 wurde im Zuge der Eingemeindung, der 2. Bezirk aus den Vorstädten und Ortsteilen Leopoldstadt, Jägerzeile mit Prater, Zwischenbrücken, Aspern und Kaiserebersdorf gebildet. Ursprünglich reichte er nach Norden über die noch unregulierte Donau hinaus. Nach der Donauregulierung (1870) endeten nicht nur die Überschwemmungen, sondern die Leopoldstadt verzeichnete auch beachtliche Gebietsgewinne. Im Prater wurde die Weltausstellung abgehalten. Zu diesem Anlass wurde die Rotunde, die spätere Messehalle, gebaut. Entlang der regulierten Donau entstanden Kühl- und Lagerhäuser sowie umfangreiche Gleisanlagen, um den Güterumschlag vom Schiff auf die Schiene zu fördern. Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 8 1900 wurde der nordwestliche Teil des Bezirks als 20. Bezirk, Brigittenau selbstständig. Da während der ersten Republik der städtische Wohnhausbau stark gefördert wurde, kam es im Gebiet nahe der Donau zu starker Bautätigkeit. Wien 1830 Wien 1764 Nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an der nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurde die jüdische Bevölkerung der Leopoldstadt teils vertrieben, teils deportiert und ermordet, was einen radikalen Rückgang der Bevölkerung des 2. Bezirks bedeutete. Dies hatte auch einen unwiederbringlichen Kulturverlust zur Folge. Durch den Bau der Schnellbahn erfuhr der Prater zwischen 1955 und 1959 eine grundlegende Umgestaltung. Das Gebäude des alten Nordbahnhofes wurde von 1963 abgerissen. 1970 wurde die Praterbrücke mit dem anschließenden Abschnitt der Südosttangente als Querung des Praters eröffnet, eine neue Verbindung zwischen den Bezirken links der Donau und rechts des Donaukanals. Damit drang der Autoverkehr in einen bis dahin stillen Abschnitt des grünen Praters ein. Anfang 1975 erreichten die U-Bahn-Bauarbeiten die Leopoldstadt. Die Linie U1 wurde am 1982 bis Kagran eröffnet. 2003 begann die Verlängerung der Linie U2 deren erstes Teilstück ab 2008 bis zum Stadion führte. 2010 erfolgte der weitere Ausbau der U2 bis Aspern, wobei im 2. Bezirk die Station Donaumarina errichtet wurde. Nun ist der Handelskai mit dem Zentrum Wiens verbunden und das Gebiet erlangt eine Aufwertung, was zu Großprojekten und Hochhausbebauung führen kann. Wien 1795 Einige große Bauvorhaben wurden wegen des Kriegsausbruchs nicht realisiert. Die beiden Flaktürme im Augarten wurden 1945 errichtet. Sie bestehen als Mahnmale bis heute. Im April 1945 zogen sich die deutschen Truppen über den Donaukanal nach Westen zurück und bildeten im 2. und 20. Bezirk eine letzte Verteidigungslinie gegen die Rote Armee. Dabei wurden alle Brücken bis auf die Reichsbrücke gesprengt, wodurch es auf beiden Seiten des Donaukanals zu schweren Zerstörungen kam. Dies führte nach Kriegsende zu einer völligen Veränderung der Verbauung. e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien Wien 2015 TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 9 Die Donauregulierungen: Die erste Donauregulierung (ab 1870): Anlass für die Regulierung der Donau in Wien zwischen Nussdorf und Albern waren immer wiederkehrende Überschwemmungen der Vorstädte und Gemeinden entlang der zahlreichen Donauarme. Die beiden größten Überschwemmungen in den Jahren 1830 und 1862 gaben schließlich den Anstoß dazu, dass sich der Gemeinderat mit den Planungen ab 1863 näher beschäftigte. Im Jahr 1866 wurde die Donauregulierungskommission installiert. In der Schwimmschulallee (heute Lassallestraße) wurden zwei Gebäude errichtet, in denen 12 Ingenieure arbeiteten. Kaiser Franz Josef I. setzte am 15. Mai 1870 den ersten Spatenstich. Die Arbeiten führten die französischen Firmen Castor, Hersent und Couvreux aus, wobei auch große Schaufelmaschinen (Dampfbagger) vom Suezkanal Verwendung fanden. Das Aushubmaterial wurde zum Zuschütten der Donauarme, Aufschütten des Überschwemmungsgebietes und zum Bau des Hochwasserschutzdammes (Hubertusdamm) verwendet. Die Gesamtkosten von 24,6 Millionen Gulden teilten sich zu je einem Drittel die Stadt Wien, das Kronland Niederösterreich und der Staat. Der mit Spannung und Sorge erwartete Durchstich des Rollerdammes und das Fluten des neuen Strombettes erfolgte am 15. und 16. April 1875. Am 30. Mai 1875 fand die feierliche Eröffnung des Schiffsverkehr im Beisein vom Kaiser, sowie zahlreichen Wienern statt. Mit dieser weitblickenden Großtat war die Hochwassergefahr für Wien größtenteils gebannt. Die zweite Donauregulierung (ab 1972): Erst die Überschwemmung von 1954, welches dem stärksten jemals aufgezeichneten Hochwasser von 1521 am nächsten kam, wurde das Projekt eines Entlastungskanals in Angriff genommen. Dabei ist auf dem ehemaligen Überschwemmungsgebiet ein zweites Donaubett ausgehoben worden. Mit den Arbeiten an der 22 Kilometer langen Donauinsel wurde am 1. März 1972 begonnen. Die Baggerarbeiten sind am 13. Oktober 1987 abgeschlossen worden. Dadurch entstand in der Stadt Wien ein einmaliges Naherholungsgebiet. Eröffnung der regulierten Donau 1875 Donau 1529, 1780 und 2010 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 10 Donaukanal: Der Donaukanal ist der dem Stadtzentrum nächste Donauarm in Wien. Er wurde einst auch Wiener Wasser oder Wiener Arm genannt. Der vorgeschlagene Begriff Kleine Donau hat sich nicht durchgesetzt. Der Donaukanal zweigt bei Nussdorf kurz vor der Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage an der Grenze des 20. zum 19. Bezirk vom 1875 gefluteten neuen Hauptstrom ab und mündet nahe dem Alberner Hafen beim so genannten Praterspitz an der Grenze des 2. zum 11. Bezirk wieder in ihn. Er trennt die bei der Donauregulierung bis 1875 entstandene einheitliche Flussinsel, die auf die Wiener Bezirke 2 (Leopoldstadt) und 20 (Brigittenau) aufgeteilt ist, von der Inneren Stadt und den anderen Stadtbezirken auf dem rechten Ufer. Im Mittelalter war der Lauf des heutigen Donaukanals der Hauptarm der Donau. Auf einer hochwassersicheren Terrasse an seinem Südwestufer entwickelte sich die Stadt Wien. Die Donau führte früher häufig Hochwasser, die das Bett immer wieder veränderten. Der Hauptstrom verlagerte sich dabei immer wieder. Gegen 1700 kam, da der Hauptstrom nunmehr weit im Osten floss, für den stadtnahen Arm die Bezeichnung „Donaukanal” auf. 1598–1600 wurde dieser erstmals reguliert. In den 1830er Jahren wurde sein Bett aus dem noch heute bestehenden Mauthnerwasser beim Lusthaus in den heutigen geraden Verlauf zwischen Gaswerk und Freudenau verlegt. Im Zuge der Donauregulierung 1868– 1875 wurde der Donaukanal nochmals ausgebaut, insbesondere das Einlaufbauwerk bei Nussdorf und die Mündung bei Albern. Blick über den Donaukanal 1917 Am Donaukanal gab es seit dem späteren 19. Jahrhundert Sommerbäder, hölzerne Badeschiffe, in denen man in einem von Kabinen umschlossenen Wasserbereich und so von außen nicht sichtbar ins Wasser stieg; nach dem Zweiten Weltkrieg kam man auch auf Grund der schlechten Wasserqualität von ihnen ab. Aufgrund seiner zentralen Lage hat sich der Donaukanal in den letzten Jahren dank zahlreicher Infrastrukturprojekte vermehrt zu einem Freizeitund Erholungsraum entwickelt. Der Donaukanal zwischen 1. und 2. Bezirk Gestaltungsplan der Stadt Wien für den Donaukanal e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 11 Donauinsel: Errichtung: 1972-1988 Länge: 21,1 km Breite: bis zu 250 m Fläche: 3,9 km² Die Donauinsel beginnt beim Einlaufbauwerk der Neuen Donau in Langenzersdorf, Niederösterreich, durchquert Wien über die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt und endet mit der Einmündung der Neuen Donau in den Hauptstrom nach dem Ölhafen Lobau. Die Donauinsel trennt daher die Neue Donau vom Hauptstrom und bildet eine gesamte Uferseite der Neuen Donau. Die Donauinsel ist über 15 Zugänge erreichbar, zudem ist sie an den öffentlichen Verkehr in Wien angebunden, durch die U-Bahn Linie U1 mit ihrer Station Donauinsel, der Linie U2 mit der Station Donaustadtbrücke, der U6-Station Neue Donau sowie durch Schnellbahnen, Straßenbahnen und Autobusse. Donauinsel (bei Klosterneuburg) Hochwasserschutz: Durch Aufschütten der Donauinsel wurde ein Gerinne parallel zur Donau geschaffen, das im Normalfall ein stehendes Gewässer ist, bei Hochwasser jedoch geflutet wird und so Überschwemmungen vermeiden helfen soll. Die Insel selbst bleibt auch bei extremem Hochwasser größtenteils von diesem verschont. Durch die Donauregulierung ist insgesamt eine Durchlaufkapazität von bis zu 14.000 m³/s möglich, was in etwa dem größten jemals in Mitteleuropa gemessenen Hochwasser von 1501 entspricht. Überschwemmungsgebiet vor zweiter Regulierung Erholungsgebiet: Um die Donauinsel zu begrünen, wurden etwa 1,8 Millionen Bäume und Sträucher bzw. etwa 170 Hektar Wald gepflanzt. Zudem wurden ökologische Nischen erhalten oder geschaffen. Das Wasser der Neuen Donau besitzt – ausgenommen nach Hochwasser – Badequalität. Die Donauinsel ist zum Teil auch ein Naturreservat, wo sich seltene Vogel-, Amphibienund Fischarten, aber zum Teil auch Rehe, Hasen und Biber angesiedelt haben. Die gesamte Donauinsel wird als zentrales Naherholungsgebiet von den Wienern sehr geschätzt. Sie ermöglicht ein großes Angebot von verschiedenen Sportarten zur freien Ausübung, wie zum Beispiel Radfahren, Beachvolleyball, Skaterareale, Sportplätze, Wasserspielplätze, etc. Von der Stadt teilweise mitfinanzierte Einrichtungen ermöglichen auch exotischeren Sport: Wakeboardlift, Wildwasserarena (Kayak, Rafts, Tubes, Wildwasserschwimmen). Donauinselfest: Seit 1984 findet im mittleren Bereich der Donauinsel jährlich im Sommer das von der SPÖ veranstaltete Donauinselfest statt. Aus dem anfänglich kleinen Open-Air-Fest wurde im Laufe der Jahre eine dreitägige Veranstaltung mit mehr als drei Millionen Besuchern am kompletten Wochenende. Donauinselfest (Ö3-Bühne) e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 12 Schifffahrt auf der Donau: Anfang des 19. Jahrhunderts reformierte die Dampfmaschine auch die Schifffahrt. Der reguläre Dampfschiffbetrieb auf der Donau begann am 26. Juni 1830 mit dem Dampfer „Franz I.“, welcher zwischen Budapest und Berg verkehrte. Der Linienschiffsverkehr zwischen Wien und Budapest wurde durch die „Erste-Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft (DDSG)“ im selben Jahr aufgenommen. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Schifffahrt rasant. Schon 1880 war die DDSG die größte Binnenreederei der Welt mit mehr als 200 Dampfschiffen und 1000 Lastkähnen. Dampfschiff „Hebe“, erbaut 1905 Durch die Eröffnung des Rhein-Main-Donau-Kanals 1992, nahm die Binnenschifffahrt einen beträchtlichen Aufschwung. Mit der 171 km langen Wasserstraße zwischen Bamberg und Khelheim wurde ein 3500 km langer Wasserweg zwischen Nordsee und Schwarzem Meer geschaffen. Seit Ende des letzten Jahrhunderts boomen Flusskreuzfahrten auf der Donau. Jetzt verkehren wieder viele komfortabel ausgestattete Passagierschiffe am Strom, wie einst vor über hundert Jahren in der großen Zeit der Luxusdampfer. „Twin-City-Liner“ zwischen Wien und Budapest Hafenanlagen entlang der Donau in Wien: Nach der großen Donauregulierung in Wien entwickelte sich der Hauptumschlagplatz fast ausschließlich an der rund 13 km langen, am rechten Stromufer liegenden Lände, zwischen Nordwestbahnbrücke und der Freudenau. Es wurden hauptsächlich Lebensmittel für die Versorgung der Wiener, Öl, Kohle und Getreide umgeschlagen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges befanden sich 25 Kräne unterschiedlicher Bauart ausgedehnte Bahnanlagen, Straßenverbindungen und Speicher auf der Donaulände. Durch den Ausbau des Freudenauer Hafens begann Mitte der 1980er Jahre die Schrittweise Absiedlung der Verladeanlagen. Mit der Fertigstellung des Kraftwerkes Freudenau im April 1998 war auch die Umgestaltung der Lände zu einem Freizeitparadies abgeschlossen. Von den einstigen Verladeeinrichtungen erinnert nur mehr ein restaurierter Verladekran beim Schifffahrtszentrum und der zu einem Hotel umgebaute Getreidespeicher. Verladekran für den Kohleumschlag e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 13 Hafen Albern: Die Bauarbeiten am Hafen Albern, auch Getreidehafen genannt, begannen am 13. März 1939. Das erste Hafenbecken mit den fünf Getreidespeichern wurde am 1941 erstmals von einem Schleppschiff befahren. Der weitere Ausbau sollte nach dem Krieg erfolgen. Die fünf gleichzeitig gebauten Speicher verfügen über ein Fassungsvermögen von rund 85.000 Tonnen. Heute werden hauptsächlich Getreide, Baustoffe und Stahlprodukte umgeschlagen. Es besteht ein Bahnanschluss zum Bahnhof Klein-Schwechat. Die Gleisanlagen der Hafenbahn sind rund 15 km lang. Hafenanlage Albern 1941 Hafen Lobau: Mit den Bauarbeiten wurde am 19. Dezember 1939 begonnen, nachdem das Reichsverkehrsministerium die Einmündung des Donau-Oder-Kanals in die Donau festgelegt hatte. In diesem Bereich sollte auch die Hafeneinfahrt zum Ölhafen Lobau liegen. Durch Rohrleitungen ist das Hafengebiet mit den niederösterreichischen Erdölfeldern verbunden und technische Einrichtungen ermöglichen die Lagerung von Erdölprodukten in Tanks unter der Erde. Hauptsächlich werden heute Erdölprodkute und Stahl umgeschlagen. Die Hafenbahn weist eine Länge von 14 km auf und ist mit dem Bahnhof Stadlau verbunden. Hafenanlage Lobau mit (teils unterirdischen) Öltanks Hafen Freudenau: Nach dem Eisstoß 1883 und dem Hochwasser 1889 begannen 1899 die Arbeiten in der Freudenau um einen alten Donauarm auszubaggern und zu befestigen. Das Hafenbecken konnte schließlich 1902 als „Winterhafen“ eröffnet werden. Während des Ersten Weltkriegs entstanden vier Lagerschuppen. Der Freudenauer Hafen gliederte sich damals in drei Hafenbecken: Vor-, Innen- und Seitenhafen. Der rasche Aufschwung des Frachtumschlages erzwang einen weiteren Ausbau der Verladeund Lagereinrichtungen. Durch die mehrmalige Ausweitung der 1963 errichteten Zollfreizone, wurde nach und nach der für den Warenumschlag bedeutungslose Seitenhafen zugeschüttet. 1977 begannen weitere Ausbauarbeiten. Einen weiteren Aufschwung brachte die Errichtung des Container Umschlagplatzes im Hafengelände. Mit der 2008 fertiggestellten Anlage können jährlich 500.000 Containereinheiten mittels LKW auf die Straße gebracht werden. Mit 3,5 Millionen m² ist e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) die Logistikanlage der größte Güterumschlagplatz Österreichs. Um den Hochwasserschutz zu verbessern, wurde 2010 ein neues Hafentor errichtet. Der Freudenauer Hafen ist die größte und bedeutendste Anlage an der Donau in Wien. Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien Hafenanlage Freudenau um 1960 TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 14 Handelskai: Der Handelskai ist mit rund 8,5 Kilometer Länge eine der längsten Straßen Wiens. Er verläuft entlang des rechten Donauufers im 20. Wiener Gemeindebezirk, Brigittenau, und im 2. Bezirk, Leopoldstadt. Der Handelskai beginnt bei der Schleusenbrücke der Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage im 20. Bezirk, wird vom Autobahnknoten bei der Nordbrücke unterbrochen und endet an der Abzweigung der Aspernallee im 2. Bezirk, wo er direkt in die Hafenzufahrtstraße und in weiterer Folge in die Freudenauer Hafenstraße übergeht, die an der Freudenauer Hafenbrücke Richtung Simmering endet. Fast der gesamte Straßenzug ist Teil der in Wien und Niederösterreich verlaufenden Landesstraße B 14. Auf fast seiner gesamten Länge (ausgenommen nördlich der Nordbrücke, wo die Bahn landeinwärts der Straße verläuft) trennt ihn die Donauuferbahn vom Donaustrom und einer am Ufer verlaufenden Promenade. Der Handelskai unterquert alle Wiener Donaubrücken. Häuserblöcke im üblichen Sinn finden sich nur an der zentrumsnäheren Straßenseite (an der anderen verläuft die Bahn); auf einem Stadtplan um 1900 waren insgesamt vierzig (teilweise erst geplante) Häuserblöcke eingezeichnet, darunter viele Fabriksgelände (z.B. mehrere Lederfabriken). Der Handelskai entstand im Zuge der 1875 fertiggestellten, das Flussbett begradigenden Donauregulierung. Die offizielle Benennung erfolgte im Jahre 1884. Der Name nimmt Bezug auf die (teilweise noch heute vorhandenen) donauuferseitigen Lagerhäuser, Schiffsanlegeplätze und Kaianlagen. Der Handelskai wurde bei starken Hochwässern der Donau manchmal ebenso wie die Donauuferbahn überflutet, zuletzt 1975. Mit der 1988 beendeten zweiten Donauregulierung wurde der Hochwasserschutz am rechten Donauufer verbessert, sodass Überflutungen seither nicht mehr stattfinden. Dampfschiffanlegestelle am historischen Handelskai Ursprünglich war der Name historischen Stadtplänen zufolge für das unmittelbare, zu Kaianlagen ausgebaute Donauufer nördlich und südlich der Reichsbrücke in Verwendung. Später ging der Name auf die Durchgangsstraße entlang der Donauuferbahn über. Die Kaianlagen selbst erhielten andere Namen, die allerdings nur von Experten und auf Stadtplänen verwendet werden. In der Öffentlichkeit werden bis heute Straße samt Kaianlagen als Handelskai bezeichnet. Die Station Handelskai bei der Nordbahnbrücke Die Breite des Kaiufers e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Bus, Bahn, Landesstraße B 14 Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 15 3. Historische Entwicklung des Planungsgebietes Die Entwicklung des 2. Bezirks: Das Planungsgebiet war vor der ersten Donauregulierung ausgedehntes Auland und umfasste grob gefasst die „Krieg Aue“, die „Kriegauwiese“, „Brente Aspen“, sowie die Insel „Sandhaufe“, dort wo heute die Donauinsel liegt. Das Gebiet wurde insgesamt stark umgeformt; von einem sumpfigen, von vielen verschiedenen Tierarten bewohnten Augebiet in einen Teil der Vorstadt Leopoldstadt. (Die Pläne sind mit der heutigen Situation überlagert) Franziszeischer Kataster 1829 Der Generalstadtplan der Stadt Wien von 1902 nach der ersten Donauregulierung zeigt bereits die Trabrennbahn, die Praterwiese und eine längliche Blockbebauung des Donauufers, die so nie gänzlich umgesetzt wurde. Direkt am Ufer waren die Umschlagund Lagerplätze des Handelskais angesiedelt. Die Donauinsel entstand erst bei der zweiten Regulierung und das Gebiet zwischen damaligen Stromverlauf und heutigen 22. Bezirk war Überschwemmungsgebiet, welches nicht genutzt werden konnte. Generalstadtplan 1902 Zehn Jahre nach dem ersten Generalstadtplan, in der Fassung von 1912, zeigt nur wenige Veränderungen der allgemeinen Stadtplanung. Die Parzellierung wurde verfeinert, jedoch erhielten andere Stadtviertel den Vorzug bei den Stadterweiterungen weshalb das Gebiet in der Gründerzeit auch nicht durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen wurde und eher als Reserve- und Rückhaltefläche zurückgehalten wurde beziehungsweise das direkte Ufer als IndustrieUmschlagsort genutzt wurde. Generalstadtplan 1912 Erst durch neuere Entwicklungen wird der Landstrich für die Stadterweiterung interessant, vor allem durch die U2 Verlängerung mit den Stationen „MessePrater“, „Krieau“, „Stadion“ und „Donaumarina“. Viele Bauflächen sind mit Wohn- und Büronutzung bebaut, der Autobahnast der Süd-Ost-Tangente im Süden und der Prater mit dem Stadion im Westen grenzen das Gebiet ab. Stadtplan 2015 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 16 Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Maßstab 1:3.000 0 30 www.wien.at/flaechenwidmung/public 60 Weiterverwendung nur mit Quellenangabe Keine Haftung für Vollständigkeit und Richtigkeit Kein Rechtsanspruch ableitbar Quellenangabe: Stadt Wien - ViennaGIS Kartengrundlage: MA41 - Stadtvermessung 90 m 14.10.2015 11:11 ue Ne Ol y mp ia p l at au z n Do S eif Pf 2 4 24 Ferry-Dusika-Stadion lä er Donauinsel na Do e nd u e aß tr hs rt 2 24 ge En 5 38 eg 22 at M ar au 6 31 eg lis 1 28 g ek st 2 32 14 0 32 8 30 8 31 4 2- 1 2 34 W eh W ße 9 27 h- z n Do c ts lm at a tr Marina Wien 0 34 ri ie pl ho nw 22 -F Sp n an 3 34 134 11 20 eg f se Jo a ar 9 33 733 8 33 9 26 M w on th g Ma ra th on we 1 4 34 4 32 au 5 eg nw ho m on se ie W nt l ha as -G se 2 tz la -P Wien Übersicht 41 3 64 34 33 9 1 32 11 81 82 63 50 51 35 7 16 3 9 17 0 49 52 9 34 83 62 4 35 0 85 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3 ! z ! 3 ! ! ! 3 ! ! ! ! ! ! 3 ! ! 3 ! ! 3 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 3 3 ! ! 3 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! % ! ! < e < % % % < % % < ! ! ! % < ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! < < ! ! ! ! ! ! ! ! % ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! % % ! ! ! ! ! ga la nd % % % % % 37 .0 0 ! ss ! % < % 5.0 ! 0 ! ! ! ! ! ! < < % % % % ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! % ! ! ! ! ! % % < % % ! ! ! ! ! ! % ! ! ! ! % % % ! % % ! ! ! ! ! ! ! ! % % % ! ! ! ! ! ! ! % < ! ! ! ! < ! 23. % ! ! ! % % % % ! ün % ! ! ! % % ! % ! ! % % % ! ! ! ! ! ! ! ! % ! ! % Gr nw ho ! eg < at M ar < % % ! ! < ! ! ! 3 < ! ! ! 3 ! ! ! 3 ! ! ! % % ! ! ! ! < ! ! ! ! ! % ! ! % ! ! < ! ! < ! ! ! ! < ! ! ! ! < ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! 10. ! ! ! ! !! 11. ! ! ! ! ! ! 2. 3. 4. ! ! ! g ! ! 5. ! 12. ! ! 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Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 22. 9. 8. 7. 15. 6. 1 56 31 20. 18. 16. 13. 59 55 17. 14. 0 60 54 21. 19. 84 61 53 32 ! 17 65 48 6 e nd 16 4 36 32 Lä 16 5 2 38 8 33 r ue 88 1166 16 39 5 66 16 46 40 4 33 la ad St 6 6 80 7 5 29 16 3377 Wiener Stadionbad 7 4477 2 16 79 66 32 ün 45 1 33 la nd ga ss e hm Bö n- 1 n ha Jo G r Trainingsplätze Ernst-Happel-Stadion 78 ke 1 29 Si at üc br 6 34 9 28 8 32 Sportclub HAKOAH M ar dt 4B 34 9 3 na ta us e nd Lä ai 7 28 6 32 Prater Do ie Kr ße tra Krieau se 66 sk el n d 44 Ha ra C h 55 l is eh W Sportanlage KSV Wienstrom as Planung Marina Tower Unbedingt zu berücksichtigen ist das bereits in der Ausführung befindliche Hochhaus „Marina Tower“ mit ca. 640 Wohnungen auf rund 48.000 m² direkt am Handelskai 346 und der geplanten HandelskaiÜberplattung „MARINA DECK“ bei dem sich die Stadt Wien mit 51% beteiligt. Anfangs als Bürohochhaus geplant wurde es mittlerweile in ein Wohnbauprojekt umgewandelt, um den wachsenden Wohnungsbedarf entgegen zu wirken. Mit einer Investition von rund 200 Millionen Euro erwartet die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sowie die umliegende Nachbarschaft eine Wohlfühloase auf rund 6.000 Quadratmetern, die allen Wienerinnen und Wienern den Zugang zum rechten Donauufer ermöglichen soll. STEP 2005 Im Stadtentwicklungsplan der Stadt Wien, gültig ab 2005, war das Planungsgebiet als eigenes Zielgebiet der Stadtentwicklung vorgesehen - „12.) Prater Messe - Kreiau - Stadion“. „Marina Tower“ Rendering 13 Zielgebiete der Stadtentwicklung – Besondere Herausforderungen und Entwicklungspotenziale Räumliches Leitbild: Siedlungsachsen 11 Donaukanal 4 Floridsdorf – Achse Brünner Straße • Zentrum Floridsdorf • Entwicklung entlang hochrangigem ÖV • Regionale Funktion, Abstimmung mit NÖ • Inszenierung der Stadt am Wasser (Wohnen, Freizeit) • Unternehmenszentralen • Ökologische Bedeutung der Ufer Siemen Siemens-Allissen Nutzungsmischung • Nutzu Forschung und Entwicklung • Forsch 5 10 Westgürtel • Stadterneuerung, Freiraumgestaltung • Geschäftsstraßenstabilisierung • Erhaltung von kleinem Gewerbe • Imageaufwertung Donaufeld 6 V. Zielgebiete der Wiener Stadtentwicklung Grundgedanke: „Ein besonderes Charakteristikum dieses Teilraums ist das Nebeneinander von Einrichtungen mit spezifischer Ausrichtung, eine nutzungsmäßige Verzahnung sowie Synergien auch nebeneinander liegender Bereiche sind mit wenigen Ausnahmen kaum gegeben.“ • Wohnen und Arbeiten • Sicherung Grünkeil, ÖV • Verbindungsbach 11 City U2 Donaustadt/Flugfeld Aspern • Firmensitze, Wohnen • Tourismus • Weltkulturerbe 3 • Stadlau/Mühlgrund, Hausfeld, Flugfeld Aspern • Forschung, Gewerbe, Wohnen • Regionorientiertes Zentrum 9 Wiental • Westliches Tor zu Wien • Tourismus • Klimatische Bedeutung • Flussraumgestaltung Waterfront 7 D • Donaukanal, Donau, Alte Donau • Nordbahnhof, Donau-City Au • Stadt mit Anschluss und Aussicht de Ufer • Ökologische Bedeutung der 13 Liesing Mitte • Entwicklung von Wohnbaureserven „In der Wiesen“ • Restrukturierung großflächiger Betriebs- und Industriegebiete 8 Rothneusiedl Bahnhof Bahn Wien – Europa uropa Mitte Erdberger Erdb Mais • Arsenal Arse • Aspanggründe Asp • Erdberger Erdb Mais – Zweite Cityfunktion: „Central Business District“ Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien 2 Stadtentwicklungsplan 2005 TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 18 Step 05 207 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) • Event City • Kultur, Unterhaltung, Erholung • Landschaftspflege â • Kompakte, begrenzte Entwicklung • Logistik, GVZ Prater – Messe – Krieau – Stadion 12 Zielgebiet der Stadtentwicklung 12 Entwicklungsziele: • Weiterentwicklung einer Entertainmentzone durch Upgrading und Ergänzung bestehender Einrichtungen • Entwicklung von komplementären Bereichen vornehmlich im Bereich der künftigen U-BahnStationen. • Ausnutzung von Synergien • Der herausragende Standort erfordert herausragende bauliche Ausformungen unter Berücksichtigung der funktionalen Anforderungen. e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Strategien: • Mit der Entwicklung des Bereiches Prater – Messe – Südkrieau zur Tourismusdestination soll die Chance genutzt werden, junges, touristisches Publikum anzuziehen. Durch die vielfältigen Möglichkeiten im Umfeld soll es zu einer Verlängerung der Verweildauer animiert werden. • Mehrfachnutzung bestehender Einrichtungen und Infrastrukturen ermöglichen, forcieren • Überwinden der „Auslastungstäler“ vorhandener Infrastruktur durch Angebote spezifischer Nutzungen • Einbeziehung des Donauufers in den Erholungsraum • Entwicklung von ergänzenden Dienstleistungsfunktionen (z.B.Büro,Hotel,Einkaufsstandorte mit spezifischer Prägung) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 19 STEP 2025 Stadtentwicklungsplan der Stadt Wien bis 2025 Stadtentwicklungsplan 2025 Im Stadtentwicklungsplan der Stadt Wien bis 2025 wird das Planungsgebiet als „Gebiet mit Entwicklungspotenzial für Wohnen und Arbeiten“ definiert, was eine Weiterführung der Strategie des STEP 2005 darstellt. Aufgrund zur unmittelbaren Nähe zur City der Inneren Stadt und der guten öffentlichen Anbindung durch die U2, wird das Gelände auch als „CityErweiterung“ klassifiziert. „City Erweiterung“ laut STEP 2025 e253.2 Abteilung für WOHNBAU und ENTWERFEN 253.812 UE 8,0h (10,0 ECTS): Entwerfen (Bachelor) Wohnen auf hohem Niveau Ein Wohnhochhaus für Wien TU Wien Aumüller Raffael 1225826 Greger Laurenz 1027464 20
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