Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert

Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
Studienfach Kulturmanagement
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Kulturstudien Ostmitteleuropa / Schriftenreihe: Intellektuelles Prag im 19. und
20. Jahrhundert
In den Kulturstudien werden komparativ-kontrastiv und problemorientiert
kulturelle, soziale und politische Determinanten für spezifische
ostmitteleuropäische Untersuchungsregionen behandelt. Leitthemen im Sinne
von Orientierungswissen und -können sind Bedingungen und Transformation
von Kultur bzw. Prozessen kulturell-sprachlicher Identifizierung und
Differenzierung; die Genese und Transformation von Wir-Gruppen und die
damit verbundenen Selbst- und Fremdkategorisierungen; die Konstruktion
von Territorialität und Tradition; die Konstitution von kognitiven / sozialen
Prozessen unter den Bedingungen von Inklusion und Exklusion. Im Rahmen
der ostmitteleuropäischen Kulturstudien wird ein besonderer Fokus auf Prag
gelegt. Die böhmische Metropole bildet seit dem späten 18. Jahrhundert einen
intellektuellen Mikrokosmos, in dem sich kultur- und wissenschaftspolitische
Entwicklungen und Konflikte der gesamten Habsburger
Monarchie fokussieren. In Prag wirkten Intellektuelle nicht nur im engeren akademischen Rahmen, sondern
suchten oftmals auch Anbindung an kultur- und wissenschaftspolitische Diskurse bzw. initiierten diese.
Aufgrund der transkulturellen ?germanobohemischen? Determinanten finden sich in Prag besondere
Voraussetzungen für intellektuelle Diskurse und Kontexte, die ihre prägende Wirkung nicht nur auf die Stadt,
sondern auf die Böhmischen Länder bzw. die Tschechoslowakei, aber auch über Habsburg hinausgehend
auf Mitteleuropa insgesamt entfalten konnten.
Schriftenreihe: Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert
Schriftenreihe: Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert
Hrsg. von Steffen Höhne (Weimar), Alice Sta?ková (Berlin) und Václav Petrbok (Prag)
Band 1: August Sauer (1855-1926). Ein Intellektueller in Prag zwischen Kultur- und
Wissenschaftspolitik (Wien, Köln, Weimar 2011)
August Sauer (1855-1926)
Ein Intellektueller in Prag zwischen Kultur- und Wissenschaftspolitik
Herausgegeben von Steffen Höhne
Der Prager Germanist August Sauer wirkte nicht nur im engeren
akademischen Rahmen an der dortigen Karl-Ferdinand-Universität,
sondern auch in kultur- und wissenschaftspolitischer Hinsicht. Sein
Einfluss auf die intellektuellen und wissenschaftlichen Diskurse in Böhmen
bzw. später der Tschechoslowakei, aber auch auf Habsburg-Österreich
insgesamt ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Der vorliegende
Sammelband würdigt August Sauers Werk aus literatur-, kultur- und
geschichtswissenschaftlicher Perspektive, bei der der kultur- und
wissenschaftspolitische Kontext genauso in den Blick genommen wird wie
der engere fachhistorische Rahmen.
Verlagsinformationen
Band 2: Franz Spina (1868-1938). Ein Prager Slavist zwischen Universität und politischer Öffentlichkeit
(Wien, Köln, Weimar 2012)
Franz Spina (1868-1938)
Ein Prager Slavist zwischen Universität und politischer Öffentlichkeit
Herausgegeben von Steffen Höhne und Ludger Udolph
Franz Spina, der erste Bohemist an der Prager deutschen Univer-sität,
wirkte nicht nur im engeren akademischen Rahmen, sondern war als
Politiker und mehrfacher Minister einer der führenden Repräsentanten des
deutschböhmischen politischen Aktivismus in der ersten
Tschechoslowakischen Republik. Sein Einfluss auf den
intellektuell-wissenschaftlichen Diskurs in Böhmen bzw. später der
Tschecho-slowakei ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, doch
fand eine umfassende Auseinandersetzung mit seinem Leben und Werk
bisher nicht statt. Der vorliegende Sammelband unternimmt den Versuch
einer breit angelegten Würdigung Spinas aus literatur-, kultur- und geschichtswissenschaftlicher
Perspektive.
Verlagsinformationen
Band 3: Kafka und Prag. Literatur-, kultur-, sozial- und sprachhistorische Kontexte (Wien, Köln, Weimar
Verlagsinformationen
Band 3: Kafka und Prag. Literatur-, kultur-, sozial- und sprachhistorische Kontexte (Wien, Köln, Weimar
2012)
Kafka und Prag. Literatur-, kultur-, sozial- und sprachhistorische
Kontexte
Herausgegeben von Peter Becher, Steffen Höhne und Marek Nekula
Die Stadt Prag bildet seit dem späten 19. Jahrhundert einen Mikrokosmos,
in dem sich kultur- und wissenschaftspolitische Konflikte der gesamten
Habsburger Monarchie fokussieren. Von Franz Kafka ausgehend nimmt
der vorliegende Band die verschränkten eigen- und fremdkulturellen
Diskurse, Konstrukte und Kontexte innerhalb dieser Metropole in den
Blick: Wie verliefen Identitätsbehauptungen über die nationalen
Konstruktionen von Literatur, Kunst und Wissenschaft und wie wurden
nationalkulturelle Eigenständigkeit, Gleichberechtigung und Dominanz
akzentuiert? Wie veränderten sich Selbst- und Fremdkategorisierungen?
Welche Kontinuität und welchen Einfluss besaßen ethnische Stereotype und Klischees?
Verlagsinformationen
Band 4: Johannes Urzidil (1896-1970). Ein "hinternationaler" Schriftsteller zwischen Böhmen und New
York (Wien, Köln, Weimar 2013)
Johannes Urzidil (1896-1970)
Ein "hinternationaler" Schriftsteller zwischen Böhmen und New York
Herausgegeben von: Steffen Höhne, Klaus Johann und Mirek Nemec
Leben und Werk des Prager deutschen Schriftstellers Johannes Urzidil
(1896-1970) stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Er nimmt dessen
vielfältiges Werk in den Blick, das in seiner böhmischen Heimat wie im
New Yorker Exil entstand und beide Hemisphären behandelt. Die Beiträge
beleuchten Urzidils Bedeutung nicht nur als Erzähler und Lyriker, sondern
auch als politischer Zeitungs- und Rundfunkjournalist, als Verfasser von
kunst-, kultur-, literatur- und landesgeschichtlichen Essays und
Monographien sowie als Übersetzer aus dem Tschechischen und
Englischen. Damit will der Band diesen bedeutenden Mittler zwischen
Deutschen und Tschechen, Christen und Juden, Europa und Amerika wieder stärker im kulturellen
Gedächtnis verankern.
Verlagsinformationen
Band 5: Vilém Flusser (1920-1991). Phänomenologie der Kommunikation (Wien, Köln, Weimar 2013)
Vilém Flusser (1920-1991)
Phänomenologie der Kommunikation
Von Andreas Ströhl
Vilém Flusser (1920-1991)
Phänomenologie der Kommunikation
Von Andreas Ströhl
Vilém Flusser war einer der letzten Vertreter des reichen
jüdisch-tschechisch-deutschen Kulturraums Böhmens und Mährens. Nach
seiner Flucht aus Prag im Jahre 1940 wirkte er als Philosoph, Publizist,
Dozent und Medientheoretiker zunächst in Brasilien, später auch in
Europa. Im Laufe seines Lebens wandelte sich Flusser vom politischen
Kulturpraktiker zum phänomenologischen Kulturtheoretiker. Sein Werk
wird heute intensiv rezipiert und viel zitiert. Dennoch fehlte bislang eine
fundierte und kritische Gesamtdarstellung seines Lebens und Wirkens.
Die vorliegende Monographie füllt diese Lücke und korrigiert zudem die
einseitige Rezeption Flussers nur unter dem Gesichtspunkt der Medientheorie.
Verlagsinformationen
Band 6: Franz Kafka - Wirkung und Wirkungsverhinderung (Wien, Köln, Weimar 2014)
Die Stadt Prag bildet seit dem späten 19. Jahrhundert einen Mikrokosmos,
in dem sich kultur- und wissenschaftspolitische Konflikte der gesamten
Habsburger Monarchie fokussieren. Von Franz Kafka ausgehend nimmt
der vorliegende Band die verschränkten eigen- und fremdkulturellen
Diskurse, Konstrukte und Kontexte innerhalb dieser Metropole in den
Blick: Wie verliefen Identitätsbehauptungen über die nationalen
Konstruktionen von Literatur, Kunst und Wissenschaft und wie wurden
nationalkulturelle Eigenständigkeit, Gleichberechtigung und Dominanz
akzentuiert? Wie veränderten sich Selbst- und Fremdkategorisierungen?
Welche Kontinuität und welchen Einfluss besaßen ethnische Stereotype
und Klischees?
Verlagsinformationen
Band 7: Franz Kafkas Literatursprache - Deutsch im Kontext des Prager Multilingualismus (Wien, Köln,
Weimar 2015)
Gegenstand der Monographie ist das von Franz Kafka mündlich und
schriftlich verwendete Deutsch vor dem Hintergrund der
sprachtopographischen und -soziologischen Besonderheiten des Prags
seiner Zeit. Auf textkritischer Basis trifft die Untersuchung empirisch
gesicherte Aussagen über die formale Gestalt des von Kafka im Alltag
verwendeten Deutsch. Welches Deutsch sprach und schrieb Kafka
tatsächlich? Finden sich in seiner Prosa Reflexe eines regionalen Dialekts,
Spuren der Mehrheitssprache Tschechisch oder des Jiddischen? Wo
manifestiert sich ein österreichischer Standard? Und schließlich: In
welchem Umfang ist Kafkas Sprache repräsentativ für das in Prag um
1910 gesprochene Deutsch?
welchem Umfang ist Kafkas Sprache repräsentativ für das in Prag um
1910 gesprochene Deutsch?
Band 8: Bedrich Utitz - Kaleidoskop meines Jahrhunderts (Wien, Köln, Weimar 2015)
Im Leben von Bedrich Utitz (*1920) spiegelt sich die Geschichte einer
ganzen Epoche wider - das Schicksal eines Mitteleuropäers im 20.
Jahrhundert. Seine Erinnerungen geben einen authentischen Einblick in
eine Zeit voller dramatischer Umbrüche. Zweimal musste er die
Tschechoslowakei verlassen und zweimal kehrte er zurück. Seine
Erfahrungen als Soldat, Journalist, Publizist und Mitbegründers eines
Exilverlags prägen die Schilderung. Sein Buch lädt zum Einblick in eine
historische Epoche ein, anhand persönlicher Erinnerungen an ein
bewegtes Leben. Er führt seinem Leser die Widersprüchlichkeit der
Geschichte mit einem leisen Lächeln vor Augen, das an manchen Stellen
die Tragik der erlebten Zeitgeschichte relativiert.
Band 9: Max Brod (1884-1968) - Die Erfindung des Prager Kreises (Wien, Köln, Weimar 2015)
Der Band beabsichtigt einerseits eine kritische Überprüfung des
wirkungsmächtigen Konzeptes des Prager Kreises. Andererseits wird das
Wirken Max Brods, der zwar eine zentrale Rolle in Prag einnahm, aber in
der Forschung immer noch eine marginale Rolle spielt, als Autor, Publizist
und Journalist, Übersetzer und Politiker aus literatur-, kultur-, musik- und
geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersucht. So wird der geniale
Kulturmittler, wie man ihn heute bezeichnen würde, inmitten des Prager
Kreises neu in den Blick genommen und in seiner Bedeutung für die
pragerdeutsche Literatur- und Kulturszene umfassend gewürdigt.
Band 10: Ludwig August Frankl (1810-1894) - Eine jüdische Biographie zwischen Okzident und Orient
(Wien, Köln, Weimar im Druck)
Der im böhmischen Chrast geborene Ludwig August Frankl (1810-1894)
gelangte durch seine patriotischen Gedichte schon früh zu literarischen
Ehren. Als Literat und Zeitungsherausgeber spielte er seit dem Vormärz
eine herausragende Rolle im Wiener Geistes- und Kulturleben.
Gleichzeitig engagierte er sich als Sekretär der Wiener jüdischen
Gemeinde für jüdische Anliegen. Seine Expedition in den Orient (1856)
und deren literarische Beschreibung etablierten Frankls Ruf als
Orientexperte. In der vorliegenden Biographie versuchen 15 AutorInnen,
Frankls Lebenswerk an der Schnittstelle verschiedener (Sprach)Kulturen,
politischer Konzepte und religiös-kultureller Identitätssuche kritisch zu
verorten.
Frankls Lebenswerk an der Schnittstelle verschiedener (Sprach)Kulturen,
politischer Konzepte und religiös-kultureller Identitätssuche kritisch zu
verorten.
Kulturstudien Ostmitteleuropa - Erschienen in Bausteine zur Slavischen Philologie
und Kulturgeschichte. Reihe A: Slavistische Forschung
N.F., Band 64: Wo liegt die Ukraine? Standortbestimmung einer mitteleuropäischen Kultur (Wien, Köln,
Weimar 2009)
Wo liegt die Ukraine? Standortbestimmung einer mitteleuropäischen
Kultur
Herausgegeben von Steffen Höhne und Justus H. Ulbricht
In den Debatten über die kulturelle Identität Europas oder die Grenzen der
Europäischen Union gehört die Frage, wo die postrevolutionäre und
-sozialistische Ukraine zu verorten sei, zu den heißen Eisen. Auch
innerhalb des Landes ist die Frage nach der nationalen Einheit und
Identität ein Dauerthema der innen- und kulturpolitischen Debatten. Bei
einer vorurteilsfreien Betrachtung wird schnell deutlich, dass die heutige
Ukraine neue kulturelle und literarische Formen aufweist, die sich kaum
auf die Rolle des Epigonalen reduzieren oder als letzte Ausfaltung eines
großen Erbes lesen lassen. Die Beiträge des Bandes entwickeln einen
differenzierten Blick auf den angeblichen "Rand" Europas, der auch den Blick einschließt, mit dem man
von dort aus nach Europa schaut.
Verlagsinformationen
N.F., Band 66 (Unterreihe "Intellektuelle in Prag. Personen, Konzepte, Diskurse"): Deutsche Tschechen - Böhmen. Kultureller Integration und Desintegration (Wien, Köln, Weimar 2009)
Deutsche - Tschechen - Böhmen. Kultureller Integration und
Desintegration
Herausgegeben von Steffen Höhne und Ludger Udolph
Die deutsch-tschechischen Beziehungen nach 1989 sind in vielen
Bereichen durch ein historisch verfestigtes, eher stereotypes Bild vom
jeweils Anderen geprägt. Sowohl die politischen Diskurse um die
sogenannte "Sudetenproblematik" als auch die ökonomisch bestimmten
Transformationsdiskurse zeigen eine erstaunliche Stabilität tradierter
Wahrnehmungsmuster. Die Beiträge dieses Bandes zeichnen die
Prozesse kultureller und sprachlicher Integration, aber auch
Desintegration im 20. Jahrhundert nach.
Verlagsinformationen