Konzept von Désirée Wiesendanger 3. März 2016 Ausgangspunkt Simulacrum (www.porifera.ch/simulacrum) QR-Codes erscheinen in verschiedenen Farben an unterschiedliche Orte innerhalb des Flatscreen. Wenn der Flatscreen gefüllt ist mit den Codes, wird er für einen kurzen Moment schwarz und dann fängt alles wieder von vorne an. Die Auswahl findet, mit Hilfe von einem Computerprogramm statt, das mit dem Zufallsprinzip arbeitet. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Konkrete Idee Der QR-Code ist ein subtiles Hilfsmittel für einen Informationstransfer. (Werbung / IT / Post, Lebensmittelverpackungen usw.). Dieser Transfer wird abgelöst und verweist auf den QR-Code als Pixelbild. Eine virtuelle Galerie entsteht. Ein wichtiger Aspekt dieser Arbeit ist das Programm, das im Hintergrund via Zufallsprinzip arbeitet. Das Programm ist so aufgebaut, dass es den Hexacode selbständig zusammenstellt, sprich die Farben des QR-Codes selbst generiert. Mit Hilfe des Koordinatensystems oder Matrix sucht sich das Programm den Platz des generierten QR-Codes ebenfalls per Zufall aus. So entsteht eine Dynamik innerhalb der virtuellen Welt. Umsetzung Die Programmierarbeit leistet der Künstler mit Hilfe einer Fachperson. Ein Server wird eingerichtet und eine Domäne reserviert. Der Flatscreen mit Browserschnittstelle ist der Ort an dem das Computerprogramm abläuft. Das Programm selbst funktioniert nur bei Netzverbindung (WLAN) und Strom. Es arbeitet also unabhängig und selbständig. Es muss nicht überprüft werden. Kunst als Pendant zum möglichen Verlust der Kontrolle? Wie wird Wirklichkeit definiert? Zeitplan (Stunden) Konzepterstellung 6? Programmierung inkl. Einrichtung Server, Tests 45 Flatscreen montieren, verkabeln 2 Test Realtime 2 Pufferzeit 5 60 Ausstellungsdauer Ausstellung Zeughaus Teufen 26.6.2016-8.7.2016 (Vernissage 26.6.2016 / Finissage 8.7.2016) 1 Konzept von Désirée Wiesendanger 3. März 2016 Budget (CHF) - Flatscreen 400 - 600 - Honorar Techniker 500 - eigenes Honorar 2400 zwischen 3300 - 3500 Motivation Auf Grund von Paul Watzlawic Buch [1]: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? in denen er sich mit einzelnen Paradoxien und Kommunikationswissenschaften auseinandersetzt und Jean Baudrillard Buch der symbolische Tausch und der Tod, hat mich dazu angeregt mit dieser philosophischen Frage auseinanderzusetzen. Jean Baudrillard hat in einer Abhandlung von drei Zeitaltern oder eben Simulakren gesprochen. Ab der Renaissance nennte er es das Zeitalter der Imitation. Ab der Industrialisierung, Zeitalter der Reproduktion und heute sind wir im Zeitalter der Simulation. ([2] Baudrillard 1929 geboren, franz. Soziologe und Philosoph. Er untersucht Bedeutung des Symbolsystems der modernen Gesellschaft. Er gilt als schärfster Kulturkritiker der Konsumgesellschaft). Auseinandersetzung mit der Frage: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Der virtuelle Raum (Socal Media, Games, Dark Net, Clouds usw.) erlebt einen Paradigmenwechsel. Jedes Handy, Computer, Pad, ist so quasi eine Simulation des eigenen Lebens. Mit einem allgegenwärtigem, subtilen, digitalen Portal (QR-Code) und mit Hilfe des Computerprogramms, das auf Zufallsprinzip gründet, entziehe ich die Kontrolle sowohl für den Künstler, sowie auch für den Betrachter. Natürlich schwingt da sehr subtil die Frage mit, was ist Kunst? Ein neuer Raum entsteht. Ein anderer Blick auf die Ordnung, sprich der Hierarchie und der Erwartungshaltung, interessieren mich. Das Programm erinnert, wie das Internet an sich, an ein Rhizom oder Wurzelgebilde, das undurchdringbar, unsortierbar, unwirklich? wirkt. Die Ordnung und Hierarchiestrukturen werden also aufgelöst. Die bewusste Einmischung oder Beeinflussung des Menschen ist also nur möglich in dem er den Strom oder den Router abstellt. Eine neues Wirklichkeits- oder Realitätsempfinden kann somit geschaffen werden. (?) Offen: Smartphones mit integrierter Scan-App kann den QR-Code vom Flat abscanen und hat dann das Werkresultat auf dem Handy. Also wird die virtuelle Galerie transportabel und integriert sich in das Leben des Betrachters / Besitzer des Handys. Der Verweis auf sich (Das Programm) selbst und nicht auf eine Zufällige URL ist bedingt durch die mögliche Verbreitung. Gibt es alternative Möglichkeiten? Diese Art von Fragestellung suggerieren eine Forschung auf längerer Zeitbasis. Auch die Ausdrucksmöglichkeiten sind variabel. Quellennachweis: [1] Paul Watzlawic, Wie wirklich ist die Wirklichkeit, Wahn Täuschung Verstehen, Piper Verlag. [2] Jean Baudrillard in "Der Symbolische Tausch und der Tod", 1976, Merve-Verlag 2
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