Zwei Frauen jetzt im Vorstand des Stadtsportbundes

Zwei Frauen jetzt im Vorstand des Stadtsportbundes
Hans-Joachim Fein als neuer Vorsitzender gewählt. Janine Vettermann Stellvertreterin, Sabine Holley
Beisitzerin
Die neue gewählten Vorstandsmitglieder im SSB Weimar von links: Janine Vettermann, Hans-Joachim Fein und Sabine Holley. Foto: Michael Baar
Weimar. Ohne Gegenstimme hat der Stadtsportbund Weimar auf seiner Jahreshauptversammlung HansJoachim Fein zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Die Wahl war nötig geworden, weil Stefan Hügel das
Amt wie angekündigt niedergelegt hatte. „Ich wollte das bereits vor einem Jahr tun, aber es gab keinen
Nachfolger“, sagte Hügel, der als Vizepräsident des Landessportbundes weiterhin im Sport aktiv bleibt.
Hügel bedankte sich bei den Vereinen, seinen ehrenamtlichen Vorstandskollegen und bei der Geschäftsstelle
für die lange und gute Zusammenarbeit.
Der frühere Geschäftsführer der Stadtwirtschaft, Hans-Joachim Fein, ist Mitglied beim HSV Weimar, hat
Volleyball und Handball gespielt. Er räumte ein, nicht so eng vernetzt zu sein wie sein Vorgänger. Aber als
Ruheständler bringe er aber Zeit mit und die „Erfahrung, wie die Stadt tickt“. Als erstes will er auf die Vereine
zugehen und die Akteure in den Vorständen besser kennenlernen.
Als stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportbundes wurde Janine Vettermann vom 1. Cheer- und
Fitnessclub gewählt. Wie bei Sabine Holley (KSSV Victoria und DLRG) als Beisitzerin gab es bei ihrer Wahl keine
Gegenstimmen.
TA / 13.04.16 / TA
Ehrungen
Ausgezeichnet wurden mit der Guts-Muts-Medaille des Landessportbundes Thüringen in Bronze,
Kerstin Thielo (SV Waldstadt e.V.) und Bert Krenzer (Stellv. Vorsitzende SSB Weimar) Foto: SSB Weimar
Vielleicht doch mal deutlich sagen, wo die Mehrheit steht
Im Gespräch: Prof. Dr. Stefan Hügel zu seinem Abschied als Vorsitzender des Stadtsportbundes in Weimar
Rolf Beilschmidt (rechts) ehrte Stefan Hügel zum Abschied aus dem Amt mit der Guts-Muts-Medaille des Landessportbundes in Silber. Foto:
Michael Baar
Weimar. Prof. Dr. Stefan Hügel hat Dienstagabend zur Mitgliederversammlung wie angekündigt den Vorsitz
des Stadtsportbundes Weimar niedergelegt.
Wie fällt Ihre persönliche Bilanz nach zehn Jahren aus?
Sie hat zwei Seiten. Wir haben schon den Stellenwert des Sports in dieser Stadt verändert. Ich glaube auch,
dass der Stadtsportbund Weimar als konstruktiver Partner wahr- und ernstgenommen wird.
Sind Sie da, wo sie hinwollen?
Noch lange nicht. Und ich fürchte, uns stehen harte Verteilungskämpfe bevor. Wenn Sport auf einem Projekt
steht, dann gilt das eben immer noch nicht als kulturvoll oder als sozial. Aber es soll mir mal jemand erzählen,
wo die 5000 Kinder und Jugendlichen hinsollen, wenn unsere Sportvereine nicht da wären. Wir haben uns
immer in ruhiger Art artikuliert. Ob das in Zukunft so bleiben kann, weiß ich nicht. Vielleicht müssen wir doch
einmal deutlich sagen, wo tatsächlich die Mehrheit steht.
Wie hat sich denn die Sportlerfamilie selbst entwickelt?
Im Jahr 1999 gab es 7500 organisierte Sportler in Weimar. Bei meinem Amtsantritt waren es 8200. Heute sind
wir 10 723 und liegen sogar über dem Thüringen-Durchschnitt.
Wie wird der Sport jenseits der öffentlichen Hand wahrgenommen?
Auch bei Sponsoren hat es der Sport noch schwer. Ich meine damit nicht jene, die uns dankenswerter Weise
immer unterstützen. Über den Bedarf und den Wert des Sports wird aber in dieser Stadt einfach anders
geredet als über jenen der Kultur.
Wie schätzen Sie die Sportstättensituation ein?
Die hat sich verbessert. Man darf aber nicht vergessen, von welchem Niveau wir 25 Jahre nach der Wende
kommen. Wer weiß, ob es die Innenstadtsporthalle gäbe, wenn die in der Marktstraße nicht
zusammengefallen wäre. Manchmal mussten wir sogar unkonventionelle Wege gehen, wie beim Kunstrasen
auf dem Lindenberg. Dass wir die Dreifelderhalle an die Stadt abgetreten haben, war am Ende eine Sache der
Vernunft.
Was hätten Sie gern noch geschafft als Vorsitzender?
Die Sport-Freiflächen in Weimar sind völlig unzureichend. Ich hatte lange wenigstens auf einen zweiten
Kunstrasenplatz gehofft. Das bleibt als eine der nächsten Aufgaben.
Michael Baar / 13.04.16 / TA