10 Fragen an LAX VOX®-Botschafterin Stephanie A. Kruse

10 Fragen an LAX VOX®-Botschafterin Stephanie A. Kruse - Stimmste?!
05.04.16 10:05
10 Fragen an LAX VOX®-Botschafterin Stephanie A. Kruse
By Astrid Hagenau Posted 24. März 2016
In Allgemein, Atmung, Gesang, Interviews, Methodik, Präsentation, Reden, Singen, Sonstiges, Stimme allgemein, Stimmhygiene,
Stimmwellness
!
Das wichtigste Prinzip für einen guten Stimmgebrauch: Die Handbremse lösen beim Gas geben.
STEPHANIE A. KRUSE IM STIMMSTE?!-INTERVIEW
1. Stephie, was ist eigentlich eine gute Stimme?
Eine gute Stimme? Mh. Gut. Ich tu mich ein wenig schwer mit dem Beurteilen und Bezeichnen von Dingen
als „gut“ und schlecht“, „richtig“ und „falsch“. Ich denke, eine Stimme ist so wie sie ist, weil die Person gerade
in einer bestimmten Situation und Lebensphase steckt. Weil sich die Person gerade sehr stark oder eben
nicht mit sich, dem Job, der Beziehung, der Musik etc. wohl fühlt. Wenn die Stimme also „super funktioniert“
scheint auch das ganze Drumherum zu stimmen. Wenn die Stimme „weg geht“, könnte man mal schauen,
warum sie „sich verkriecht“.
Ich denke, jemand ist mit seiner Stimme sehr zufrieden, wenn er damit alles machen kann was er gerne
möchte, ohne das sie heiser wird.
http://stimmste.de/laxvox/
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Ich sage „Boar, hat der ne tolle Stimme!“ wenn sie mich berührt. Wenn sie zur Person passt und ehrlich klingt.
Tolle klare laute Töne imponieren mir persönlich weniger als ein authentisches Knarren. Menschen, die den
Mut haben die Stimme klingen zu lassen, in all ihren Facetten, die haben einen „guten“ Zugang zu sich,
denke ich. Und wenn dazu noch die Fähigkeit vorhanden ist die Stimme bewusst oder unbewusst je nach
Wunsch zu kontrollieren und die Technik anzupassen, dann denke ich, ist das eine „gute“ Stimme und ein
tolles Talent.
Heute beim Bäcker stand ein Mann neben mir. Ich hatte eine Gänsehaut, als er „5 Semmel, bitte.“ bestellt
hat. Der hatte eine gute Stimme. Er klang sehr tief, resonant, weich, selbstbewusst und herzlich. Von dem
hätte ich gern ein Hörspiel eingelesen !
2. Erzähl mal: Wie bist Du bei dem gelandet, was Du jetzt tust?
Puh, gelandet trifft es ganz gut. Ich habe schon immer gesungen und liebe Musik und Schauspiel. Das ist
bereits seit meiner Kindheit ein großer Teil von mir. Nach meinem Abitur wollte ich Musicaldarstellerin
werden, habe mich aber nach einem Intensivworkshop dagegen entschieden. Das war mir „zu wenig“.
Wahrscheinlich war es mir in Wahrheit zu viel (von zu Hause ausziehen, tägliches hartes Training, Kritik
einstecken müssen etc.) und ich war einfach nicht soweit damals. Dann bin ich durch verschiedene Berufe
geflattert (u.a. Webdesign, Journalismus, Erzieherin) und bin am Ende in der Logopädie gelandet. In meinem
Studium hat mich vieles interessiert, aber nicht alles viel mir leicht. Die Bereiche „Stimme“ und Coaching
hingegen waren für mich sehr natürlich und logisch und selbsterklärend. Hier war ich zu Hause. Als ich dann
Logopädin war habe ich schnell entschieden, dass ich mich nur noch mir Stimme beschäftigen möchte. Ich
habe als Übungsleiterin Bühnensprechen mit Theaterschauspielern gearbeitet, Gesangsunterricht gegeben,
in Praxen im Bereich Stimme gearbeitet, mich mit dem STIMMRAUM AACHEN und später auch
STIMMRAUM MÜNCHEN selbstständig gemacht und viele Gigs gespielt. In den vergangenen Jahren habe
ich sehr viele wichtige Erfahrungen gesammelt und unfassbare tolle, schlaue, talentierte Menschen und
deren Methoden kennen gelernt. Das ESTILL VOICE TRAINING®und LAX VOX® sind die Ansichten, die
meine Weltsicht im Bereich Stimme am meisten verändert und vervollständigt haben. Ich bin gespannt, was
da noch alles kommt.
Aktuell lebe ich meinen beruflichen Traum. Ich darf in der Woche bei meiner Tochter sein und an den
Wochenenden Seminare für meine Kollegen geben. Welch’ ein Luxus. Dazwischen schreibe ich noch den ein
oder anderen Artikel, bastel an Ideen für Bücher, Songs und vieles mehr. Mal sehen, wie sich das in den
kommenden Jahren wieder verändert. Ich freu mich drauf.
3. Du bist in Deutschland eine Art Botschafterin für „LAX VOX®“, ein Trainingsgerät für die Stimme –
wobei „Gerät“ ja fast zuviel gesagt ist. Was ist das Besondere an LAX VOX® und warum ist Dir der
„Blubberschlauch“ so wichtig?
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Botschafterin. Klingt gut, aber auch nach einer großen Aufgabe.
Ich habe LAX VOX® vor drei Jahren kennen gelernt und war, nach kurzer anfänglicher Skepsis, schnell
Feuer und Flamme. Etwas, das so schnell so deutliche Ergebnisse zeigt, muss in die Welt hinausgetragen
werden. In den Niederlanden kannten meine Kollegen LAX VOX® schon sehr lange, aber in Deutschland
kaum jemand. Ich habe mich intensiv dafür eingesetzt, dass sich das ändert und ich freue mich zu sehen,
dass immer mehr Sänger, Logopäden, Schauspieler, Musikdarsteller es kennen, benutzen und lieben.
LAX VOX® bekannt zu machen ist mir so wichtig, weil es das ist, was sich jeder wünscht: schnell, effektiv,
einfach.
Und ich würde es Instrument nennen, nicht Gerät. Der englische Ausdruck „trainings device“ gefällt mir am
besten.
4. Für wen ist LAX VOX® geeignet, und wer sollte sich unbedingt einen Schlauch zulegen?
Es ist für jeden Menschen in jedem Alter bei jedem Stimmwunsch geeignet und wenn es nach mir ginge
sollte jeder einen LAX VOX® Schlauch besitzen und ihn vorm Job, Gig, Vorstellungsgespräch, nach einem
Streit, nach einem Gig, als Training für einen Vortrag … benutzen und immer, wenn er sich stimmlich
„unwohl“ fühlt.
5. Gibt es einen Unterschied im Gebrauch für Sprechberufler und Sänger?
Nicht direkt. Der Unterscheid besteht mehr darin, was Dein Ziel ist. Je nach dem, ob Du eine Stimme „heilen“,
trainieren aufwärmen oder „abkühlen“ möchtest, kann die Übung variiert werden.
6. Kann man auch zuviel laxvoxen?
Wenn man es ungünstig macht, dann ja. Wenn man seine optimale Weise zu laxvoxen gefunden hat, dann
eigentlich nicht.
Am günstigsten ist es jedoch immer mal wieder kurze Momente (2-3 Min) zu laxvoxen, anstatt 30 Min. am
Stück am Tag.
Wichtig ist: Wenn es weh tut, kratzt, drückt oder sich einfach nicht gut anfühlt sollte man mal schauen, ob
man noch was Optimieren könnte. Die Haltung der Flasche vor dem Oberkörper, die Spannung der Lippen
um den Schlauch etc … (Dazu findet ihr Ideen auf www.laxvox.de im Video Do’s and Dont’s)
7. Was sollte man denn beachten?
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Zu aller erst sollte man sich fragen, welches Ziel mit LAX VOX® erreicht werden soll. Wenn Du die Stimme
aufwärmen und lösen möchtest, solltest Du z.B. den Schlauch nur maximal 1-2cm ins Wasser stecken und
nur wenig Luft benutzen. Gerade so viel, wie Du zum u-Sagen benötigst.
Dann solltest Du Dir Zeit nehmen und mindestens 2 Minuten am Stück auf einer angenehmen Tonhöhe
laxvoxen. Erst dann kann der entspannende Effekt eintreten.
Wenn Du Deine Stimme trainieren willst kannst Du die Wassertiefe je nach Ziel variieren.
Was aber bei jedem Ziel wichtig ist, ist die Art und Weise, wie der Schlauch im Mund liegt. Die Lippen sollen
ihn „liebevoll“ umschließen, er soll auf der entspannten Zunge liegen und der Kiefer soll hängen, wie beim
Gähnen. Auf diese Art und Weise kann das System langsam entspannen. Wenn einer dieser Muskeln zu
verspannt ist, kann LAX VOX® seine volle Wirkung nicht entfalten. In meinem Workshop gehe ich darum auf
diese Punkte besonders ein.
Vor allem aber sollte man beim Laxvoxen Spaß haben, albern sein und entspannen. Hey, wir blubbern nur
durch einen Schlauch ins Wasser. Das kann wirklich jeder.
8. Die kostenlose Übungsanleitung ist für die Stimmtherapie und das Aufwärmen der Stimme
gedacht. Was sind die nächsten Schritte, wenn ich meine gesunde Stimme trainieren möchte und
welche realistischen Ziele kann ich mir setzen?
Du kannst mit LAX VOX® Deine Höhen und Tiefen trainieren.
Die Stimmlippenmasse wird angeregt „dicker“ zu sein und der Stimmlippenschluss wird vollständiger.
Das erreichst Du über die Variation der Schlauchtiefe.
Wenn Du Deine Stimme mit LAX VOX® aufgewärmt hast und nun den hohen Ton in einem Song üben willst,
dann solltest Du den Schlauch möglichst wenig tief im Wasser haben. So werden die Höhen leichter. Wenn
Du hingegen Lautstärke trainieren möchtest, kann der Schlauch tiefer ins Wasser. Man merkt wenn man es
selbst ausprobiert sehr schön, bei welcher Schlauchtiefe und welcher Tonlage das System am besten
miteinander arbeitet, bzw. sich am besten aufeinander einstellt. Welche realistischen Ziele Du Dir setzen
kannst, kannst nur Du beantworten, denn ich kenne Deine Stimme nicht.
9. Was ist Deine Vision für LAX VOX®? Wohin soll die Reise noch gehen, woran arbeitet ihr?
Oh, da fragst Du gerade was ganz spannendes und zu diesem Zeitpunkt noch sehr geheimes. Wir haben ein
paar Add-Ons, die wir endlich realisieren möchten, wie z.B. den LAX VOX® Tubeholder. Auch gibt es bald die
LAX VOX® Taschen in neuen Farben und Mustern. Marketta Sihvo, Ilter Denizoglu und ich stecken aktuell
die Köpfe zusammen und haben die Vorstellung, es könne ein LAX VOX® Buch geben. Aber das steckt alles
noch in den Kinderschuhen. Aber so viel sei gewiss, es wird einiges passieren in 2016.
10. Welches ist für Dich das wichtigste Prinzip für einen guten Stimmgebrauch?
Die Handbremse lösen beim Gas geben.
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STEPHANIE A. KRUSE
Stephanie A. Kruse ist Dipl. Logopädin NL (Bachelor of Health), Certified Master Teacher of
®
ESTILL VOICE TRAINING™, Fachtherapeutin LaKru-Stimmtransition, LAX VOX Training and
Teaching, Voice Coach, Dozentin, Sängerin und Mama. Stephanie lebt in München.
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