Ausgabe 1-2016 - Volkswagen Osnabrück GmbH

1 2016
OScar
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Vorstandsbesuch
Dr. Blessing im Werk Osnabrück
03
Azubi-Projekt
Youngster bauen Oldtimer GTI
07
Computer-Stärken
TE-Team baut Autos virtuell
Frische Ideen
Weniger Strom fürs Tauchbecken
10
Schweiß-Simulator
Training mit Augmented Reality
12
17
FAHRZEUGBAU
Weiterer Ausbau der Tiguan-Produktion bei
Volkswagen Osnabrück beschlossen
Projektleiter Manfred Göers und sein Team sind
für den Anlauf des erfolgreichen SUV verantwortlich
V
olkswagen hat einen weiteren Ausbau der Tiguan-Produktion an unserem Standort in
Osnabrück beschlossen. Die bisher in der Golf-Cabriolet-Produktion eingesetzten Mitarbeiter werden demgemäß ab Mai in der
Tiguan-Fertigung arbeiten.
Um auch weiterhin die international hohe Nachfrage nach dem
Volkswagen Tiguan bedienen zu
können, war bereits im vergangenen Jahr beschlossen worden,
dass Volkswagen Osnabrück im
Frühjahr 2016 die Lackierung und
Montage übernimmt. Die dabei
EXTRAS ursprünglich geplanten Volumen
werden somit durch die aktuelle
Entscheidung nochmals deutlich
erhöht. Die Karosserien des Tiguan kommen aus dem Wolfsburger
Stammwerk, wo gleichzeitig die
neue Tiguan-Generation vom
Band läuft. Für die Umsetzung
werden in Osnabrück 20 Millionen
Euro in neue Betriebsmittel, Infrastruktur sowie eine neue Halle
für die Entladung der Karosserien
aus Wolfsburg investiert.
Das zeitgleich auslaufende Golf
Cabriolet war das erste Fahrzeug,
das ab März 2011 von der Volkswagen Osnabrück GmbH gebaut
Seite 05 Neuer Geschäftsführer wurde. Das aktuelle Golf Cabriolet
basiert auf dem Golf der sechsten
Generation und erreicht im Mai
2016 das Ende seines Produkt-Zyklus. Volkswagen hat in Osnabrück mehr als 82.000 Einheiten
des Golf Cabriolets gefertigt.
Projektleiter Manfred Göers berichtet, welche Herausforderungen der Anlauf des Tiguan in Osnabrück für ihn und sein Team mit
sich bringt: Der Tiguan ist nicht
das erste Auto, das der 50-jährige
Maschinenbauingenieur und Familienvater aus Rheine zum Anlauf führt.
„Um es mal so zu sagen: Ich würde die Komplexität des Tiguan-Projekts im Mittelfeld in meiner Laufbahn ansiedeln. Nur
komplett neu entwickelte Fahrzeuge sind noch mal um einige
Stufen anspruchsvoller. Golf Cabrio und Tiguan haben ja die gleiche Plattform, die PQ35, da kann
man eine Menge Konzepte zum
Beispiel bei Fahrwerk oder Motoreinbau übernehmen. Die Architektur dieses Projekts besteht darin,
dass KTL-beschichtete Karossen
aus Wolfsburg zu uns kommen
und dann hier die Endlackierung
und Montage erfolgt. Die eigentli-
Seite 20 OScar-Rätsel: Oldtimer-Weekend gewinnen!
2016 1
Seite 4
Boxster Bauteile
Made by VW Osnabrück
Seite 11
Straker in der TE
Das Knowhow der Kurven
2
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Spielraum zu improvisieren, ist
nachher, wenn die Werker im Serien-Einsatz sind, nahezu bei Null.
Wir haben ja den Anspruch eine
hohe Qualität abzuliefern. Um
alle Betriebsmittel zu installieren
haben wir mehrere Wochenenden
genutzt. Bis zu den Werksferien
fahren wir eine Stückzahl von 80
Einheiten arbeitstäglich – das
funktioniert noch mit Karossenanlieferung per LKW. Nach den
Ferien steigern wir die Anzahl
dann noch einmal deutlich – also
im Zweischicht- und Dreischicht-Betrieb – die Karosserieanlieferung aus
Wolfsburg läuft
dann per
Bahn.
Alexander Ott und Maraike Frank während
eines Tiguan-3P-Workshops
chen Herausforderungen liegen
im Tempo der Umsetzung, im
Mix-Betrieb mit dem auslaufenden Golf Cabriolet und dem extrem hohen Volumen. Zudem verdoppelt sich durch den Tiguan die
Materialmenge und -varianz, deshalb benötigten wir zusätzliche
Einlagerungs-Flächen. Das alles
leistet unser aus zehn Kollegen
bestehendes Projektteam. Alle
Fachbereiche sind darin vertreten
– von IT über Controlling bis hin zu
Je näher der Tag des Serienanlaufs rückt, umso mehr steigt die
Spannung auch bei mir, denn bei
kurzfristig auftretenden Herausforderungen müssen wir per Trouble-Shooting und Frühmeetings
extrem schnell reagieren.
meistert haben, auch einen hervorragenden Serien-Anlauf hinbekommen.“
Das Gespräch führte
Alexander Ott
Kommunikation
Aber, ich bin ja auch schon ein
paar Jährchen im Geschäft und
sicher, dass wir mit der tollen
Teamleistung, mit der wir das
Projekt bislang ge-
VORSTANDSBESUCH
Dr. Karlheinz Blessing besucht Werk Osnabrück
Neuer Personalvorstand informiert sich über den Standort
Montage, Lackiererei, Qualitätssicherung und Logistik. Wir spielen
vorab die komplette Arbeitsplanung, die Materialanstellung und
den Betriebsmitteleinsatz theoretisch durch. Das wird mit sogenannten 3P-Workshops simuliert.
Dementsprechend liefen erste
Praxis-Tests Ende Februar in der
Lackiererei an und ab Anfang
März in der Montage. So können
wir unsere ganze Theorie zum
ersten Mal abprüfen. Denn unser
D
er neue Personalvorstand Dr.
Karlheinz Blessing besuchte
erstmals das Volkswagen Werk
Osnabrück. Gemeinsam mit Vertretern von Geschäftsführung,
Werkmanagement und Betriebsrat besichtigte er den Standort.
Fast einen ganzen Tag nahm sich
der neue Personalvorstand Zeit,
um das Werk kennenzulernen.
EDITORIAL
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Anfang März fand im Stammwerk Wolfsburg eine
Betriebsversammlung unter dem Motto „Gemeinsam
Volkswagen zukunftssicher machen!“ statt. Unternehmensvertreter und Betriebsräte übten den Schulterschluss und waren sich einig: Die notwendigen
Veränderungen im Volkswagen Konzern können nur
gemeinsam vollzogen werden. Konzernchef Matthias
Müller warb dafür, den Wandel „nicht als Bedrohung,
sondern als Chance“ zu sehen. Und der Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh betonte: „Wir
haben gemeinsam den festen Willen, Volkswagen
wieder auf Erfolgskurs zu bringen.“
Um die notwendigen Veränderungen auf den Weg zu
bringen, hat die Marke Volkswagen ein 12-Punkte-Programm gestartet, das Markenchef Dr. Herbert
Diess ein umfassendes Reformprogramm nannte,
mit dem das Unternehmen schneller, effizienter und
zukunftssicherer werde. Wir stellen es Ihnen in dieser Ausgabe unserer Mitarbeiterzeitung vor.
Dr. Wilfried Krüger
Geschäftsführer
Personal und Organisation
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Ludger Teeken
Geschäftsführer
Technik
Außerdem erfahren Sie in OScar wieder viel Wissenswertes aus unserem Werk Osnabrück: Die Titelstory gibt ein Update über den aktuellen Status
des Projekts Tiguan. Außerdem stellen sich wieder
Kolleginnen und Kollegen mit ihren spezifischen
Aufgaben und Fähigkeiten vor. Darüber hinaus berichten wir über den Besuch des neuen Personalvorstands der Volkswagen AG, Dr. Karlheinz Blessing,
bei Volkswagen Osnabrück, den wir als Geschäftsführung als vollen Erfolg für unseren Standort bewerten.
Schließen möchten wir mit einem Zitat des Vorstandsvorsitzenden der Marke Volkswagen,
Dr. Herbert Diess: „Wenn wir die richtigen Dinge
jetzt anpacken, kann Volkswagen in einigen Jahren
wieder die strahlende Kernmarke des Konzerns
werden.“
Ihre Geschäftsführung
Heinz Debelts
Geschäftsführer
Finanz und IT
Dr. Karlheinz Blessing informierte sich sehr detailliert
über alle Abläufe im Werk Osnabrück
Nach einem Gespräch mit den
Geschäftsführern Ludger Teeken,
Technik, Dr. Wilfried Krüger, Personal und Organisation, und Heinz
Debelts, Finanz, IT und Beschaffung, startete der 58-Jährige seinen Rundgang durch die drei Geschäftsbereiche Technische
Entwicklung (TE), Fahrzeugbau
und Metall Gruppe. Die Bereichsleiter verschafften dem Personalvorstand einen Überblick über
Projekte der TE sowie aktuelle
Themen der Montage, des Karosseriebaus sowie des Werkzeug- und Anlagenbaus.
Anschließend besuchte Dr. Blessing den Betriebsrat von Volkswagen Osnabrück. Der Vorsitzende
Wolfram Smolinski, sein Stellvertreter Gerhard Schrader und
Stephan Soldanski, IG Metall Osnabrück, nahmen an dem Gespräch teil.
Darauf folgte ein Treffen mit den
Leitern der Abteilungen Ausbil-
dung und Personalentwicklung
sowie Personal, bevor der Gast
aus Wolfsburg zu einem Dialog
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Personalwesens zusammenkam. Die beteiligten Vertreter von Volkswagen Osnabrück
und des Betriebsrats bewerteten
den Besuch als Erfolg. Und auch
der Personalvorstand zog ein positives Fazit. Er lobte die Flexibilität und den großen Einsatz der
Osnabrücker Mannschaft.
Alexander Ott
Kommunikation
KOOPERATION
Mein – dein – unser Auto
Mitarbeiter von Volkswagen Osnabrück
erhalten vergünstigte Konditionen beim
Carsharing
M
it dem flexiblen flow>k-System für spontane Fahrten
und dem stationsbasierten stat>k
für fest gebuchte Fahrten bietet
stadtteilauto den Osnabrückern
ein umfangreiches Carsharing-Angebot.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von Volkswagen Osnabrück können das Angebot ab sofort zu vergünstigten Konditionen nutzen:
Beim stat>k entfällt für sie die Sicherheitseinlage und die Aufnahmegebühr verringert sich um die
Hälfte, bei flow>k entfällt diese
komplett. Die Carsharing-Flotte
besteht aus mehr als 50 stationsgebundenen stat>ks unterschiedlicher Größe sowie 30 Volkswagen
up! im flexiblen Carsharing-System flow>k.
Die flow>ks können spontan und
ohne vorige Buchung genutzt
werden. Über das Internet oder
die stadtteilauto App sind die
flow>ks zu finden, die sich innerhalb des Geschäftsgebietes in Osnabrück befinden. Die Fahrtzeit
ist nicht begrenzt. Bei Fahrtende
ist lediglich darauf zu achten,
dass das Fahrzeug innerhalb des
Geschäftsgebietes abgestellt
wird. Die stationsgebundenen
stat>ks stehen an festen Standorten in Osnabrück. Sie können für
eine bestimmte Zeit bequem von
zu Hause oder unterwegs gebucht
werden und müssen nach Fahrtende wieder an dem ursprünglichen Standort abgestellt werden.
Die Abrechnung erfolgt auf
Grundlage eines Zeit- und eines
Kilometerpreises jeweils am Monatsende.
Um Kunde zu werden ist lediglich
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eine Anmeldung im Kundenbüro
von stadtteilauto im Mobilitätszentrum am Neumarkt notwendig. Gegen Vorlage des Mitarbeiterausweises erhalten
Volkswagen Osnabrück Mitarbeiter die Vergünstigungen.
Marie Meierhofer
Kommunikation
INFO
Vergünstigungen für Volkswagen
Osnabrück Mitarbeiter:
stat>k
Verringerte Aufnahmegebühr von 24,50 Euro (statt 49,90 Euro)
Erlass der Sicherheitseinlage (200 Euro)
flow>k
Erlass der Aufnahmegebühr (29,- Euro)
Weitere Informationen
Internet: www.stadtteilauto.info
E-Mail: [email protected] · Telefon: 0541 / 685 44 58
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
NEUES AUS DEM VOLKSWAGEN UNIVERSUM
Idee des Jahres 2015
Wolfsburg
Bei Volkswagen prüfen künftig zusätzlich zum geschulten
Blick der Mitarbeiter hochauflösende Digitalkameras,
ob die Lackoberfläche fehlerfrei ist. Sie scannen jede einzelne Fahrzeugkarosserie unmittelbar nach der Trocknung des Decklacks und vor der Montage.
Das Verfahren hat der Wolfsburger Volkswagen Mitarbeiter
Matthias Nöthen entwickelt.
Der neue T-Cross Breeze
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Wechsel in der Geschäftsführung
Heinz Debelts neuer Geschäftsführer
Finanz und IT bei Volkswagen Osnabrück
H
einz Debelts, bisher Leiter
Controlling bei Volkswagen
Salzgitter, übernimmt die Geschäftsführung Finanz, IT und Beschaffung der Volkswagen Osnabrück GmbH. Er folgt in dieser
Funktion auf Henning Jens, der
Finance Director der Volkswagen
Group of South Africa wird.
FAHRZEUGBAU
Weniger ist mehr – Volkswagen Osnabrück fertigt
Karosserieteile für den neuen Boxster 718
Teil-Projektleiter Wolfgang Lübbe und sein Team haben eine
hochmoderne Rohbau-Fertigungsanlage aufgebaut, die
Seitenteile und Hinterwagen produziert
Debelts kam 1987 zu Volkswagen
in das Werk Hannover. 1994
wechselte er in den Bereich Finanz Produktion der Marke Volkswagen. Danach folgten weitere
Stationen am Stammsitz Wolfsburg sowie an den Standorten
Braunschweig und Salzgitter.
2002 wechselte Debelts für drei
Jahre zu Volkswagen de Mexico.
Zurück in Wolfsburg übernahm er
leitende Funktionen im Controlling Fahrzeugbau Wolfsburg.
2010 wurde Debelts Finanzleiter
bei Volkswagen Motor Polska in
Polkowice. 2012 folgte der Wechsel als Leiter Controlling an den
Volkswagen Standort Salzgitter.
faires und offenes Verhältnis. Alle
14 Tage kam zu unseren Baustellenrunden der Projektleiter von
Porsche, Marc Lommel, und wir
planten mit dem Anlaufmanagement-Team, das aus etwa 20 Personen besteht, alle Details und
stimmten die Abläufe ab. Zudem
haben wir in Zuffenhausen unsere
Leute Andre Rottmann und Frank
Ludwig“, erklärt Lübbe.
Teil-Projektleiter Wolfgang Lübbe
I
m März 2016 wurde auf dem
Genfer Autosalon die neue Generation des Porsche Boxster vorgestellt. Der Flitzer aus der
schwäbischen Sportwagenschmiede trägt den Namenszusatz 718 und schafft mit seinem
neuen Vierzylinder-Motor den
Sprint von Null auf 100 km/h in
4,7 Sekunden.
Klar, dass Fans den Fokus bei
Fahrzeugen von Porsche zuerst
auf die Motorleistung legen, aber
auch in der Karosserie steckt natürlich viel Hightech und höchste
Qualität. Und daran hat auch
Volkswagen Osnabrück einen
wichtigen Anteil, denn die Seitenteile links und rechts sowie die
Komponente Hinterwagen für den
neuen Boxster 718 werden im Karosseriebau hier in Osnabrück gefertigt. So profitiert man von dem
Knowhow und nutzt die Synergieeffekte, die Volkswagen Osnabrück durch die Fertigung des
vorhergehenden Boxster Modells
erworben hat.
„Die ganze Teamarbeit mit Porsche lief super. Wir haben ein sehr
Zukünftig sollen im Dreischichtbetrieb 140 Komponentensätze –
also Seitenteile und Hinterwagen
– für den Boxster 718 im Karosseriebau Osnabrück gefertigt werden. Die Produktionsweise ist genau abgestimmt mit der Stückzahl
die Porsche benötigt und auch die
Logistik bewegt sich ganz nahe
am Just-in-time-Versand.
„Die Teile, die heute aus Osnabrück geliefert werden, werden
am nächsten Tag im Rohbau Zuffenhausen verbaut. Dort erfolgt
dann die Lackierung und Endmontage“, erklärt der Osnabrücker Teil-Projektleiter.
Der Startschuss zum Aufbau dieser Karosseriebaufertigung für
1 2016
Die Projektmannschaft vor der neuen
Fertigungsanlage
den Boxster 718 erfolgte nach der
Sommerpause 2014. Seitdem
wurden in enger Zusammenarbeit
mit dem Anlagenbau von Volkswagen Osnabrück hier am Standort in einer neuen Fertigungsanlage neue Vorrichtungen und zehn
neue Roboter installiert. Alles
wurde nach den aktuellen Standards von Volkswagen aufgebaut.
In sogenannten „Lessons Learned“-Workshops ermittelte die
Mannschaft ihre Erfahrungen aus
den laufenden Projekten.
Lübbe erinnert sich: „Die Heraus-
forderung war, zwei alte Anlagen
zu verlagern und einen komplett
neuen Fertigungsbereich zu
schaffen. Bei allen Aktivitäten
durfte dabei die laufende Serie
nicht beeinträchtigt werden. Alle
Vorserienphasen haben wir schon
in der neuen Anlage produziert.
Somit hatten die ersten Vorserien-Karosserieteile im Frühjahr
2015 schon eine extrem hohe
Qualität. Seit Januar 2016 ist unsere Anlage nun startklar.“
Henning Jens war 2009 intensiv
an der Planung des neuen Volkswagen Standortes in Osnabrück
beteiligt und ab 2010 als Geschäftsführer der Volkswagen Osnabrück GmbH für die Umsetzung
des geplanten Neu-Aufbaus mit
verantwortlich. Seitdem verantwortete er den Geschäftsbereich
Finanz, IT und Beschaffung bei
Volkswagen Osnabrück. Der diplomierte Maschinenbauer und
Wirtschaftsingenieur war zuvor in
leitenden Funktionen in der Luftfahrtindustrie tätig, bevor er 2002
als Leiter Controlling und Mitglied
der Geschäftsleitung zur Karmann
Gruppe an den Standort Osnabrück wechselte.
von Peine aus möglichst bald
hierher ziehen möchte.
3 Fragen an…
Heinz Debelts
OScar: Es kommt also viel Arbeit
auf Sie zu. Bleibt Ihnen dennoch
Zeit für Entspannung?
Debelts: Gemeinsam haben wir
große Aufgaben zu stemmen. Dabei darf die Gesundheit aber nicht
vernachlässigt werden. Ich gehe
deshalb zweimal pro Woche zu
Hause in Peine laufen – nicht aus
sportlichem Ehrgeiz heraus, sondern um den Kopf an der frischen
Luft frei zu bekommen. Nach meinem Umzug Richtung Osnabrück
werde ich mir also neue Laufstrecken suchen müssen. Für Tipps
aus der Mannschaft bin ich natürlich dankbar.
OScar: Sie kennen die Volkswagen
Welt gut und haben bereits mehrere Standorte kennengelernt.
Nun also Osnabrück…
Debelts: Das ist wahr. Als gebürtiger Auricher machte ich meinen
Diplomingenieur im Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Fahrzeugtechnik in Wilhelmshaven.
Dann ging es raus in die Welt –
mehrere Stationen in niedersächsischen Werken der Volkswagen
AG, Mexiko, Polen und jetzt freue
ich mich auf Osnabrück. Ich kenne
die Stadt bereits. Sie gefällt mir
gut, sodass ich mit meiner Frau
OScar: Welche Ziele haben Sie
sich für Ihre neue Aufgabe gesetzt?
Debelts: Mein Ziel ist es, den
Standort Osnabrück mit seiner
Flexibilität und Wirtschaftlichkeit
als Aushängeschild in der Marke
Volkswagen und im Konzern zu
präsentieren, um wettbewerbsfähig für weitere Aufträge zu sein.
Wolfsburg
Die Weltpremiere des neuen
kompakten SUV Cabrios T-Cross
Breeze mit nahezu schalterlosem Bedienungskonzept beim
Genfer Autosalon begeisterte
Besucher und Fachpresse. Es ist
das erste offene SUV seiner
Klasse und gleichzeitig ein Cabriolet mit erhöhter Sitzposition für
den perfekten Überblick.
Weltpremiere Phideon
Wolfsburg
Zum Auftakt des Genfer Autosalons 2016 fand die Weltpremiere des Volkswagen Phideon
statt. Die komplett neu entwickelte Oberklasse-Limousine
kommt 2016 in China auf den Markt und verbindet repräsentative
Eleganz und maximale Dynamik.
Jubiläum in Kaluga:
1 Million Fahrzeuge
Kaluga
Ende Februar ist im Volkswagenwerk Kaluga das einmillionste Konzernfahrzeug seit Produktionsbeginn in 2007 vom Band gelaufen.
Das Jubiläumsfahrzeug ist ein Volkswagen Polo, ausgestattet mit einem neuen, lokal gefertigten 1,6-Liter-Ottomotor aus dem benachbarten Motorenwerk, das Volkswagen im September 2015 in Betrieb
genommen hatte.
Alexander Ott
Kommunikation
Saubere Idee für die Umwelt
Hannover
Mitarbeiter der Lackiererei von
Volkswagen Nutzfahrzeuge in
Hannover haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem
Spülvorgänge in der Lackiererei
umweltschonender durchgeführt werden können. Es werden wesentlich weniger Lösemittelemissionen hervorgerufen. Das Verfah-
Nils Marotz
Fahrzeugbau
Henning Jens verlässt Volkswagen
Osnabrück Richtung Südafrika
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ren wird künftig auch an weiteren Standorten eingesetzt.
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
STRATEGIE
12 Stück Zukunft
Das Management von Volkswagen hat zwölf Schwerpunkte für seine Arbeit im
kommenden Jahr definiert. Damit ist der Kurs für die Neuausrichtung der Marke
Volkswagen festgelegt und auf den Weg gebracht.
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AUTOMOBILSAMMLUNG
Youngster restaurieren einen Oldtimer für die Techno Classica
Ein Azubi-Praxisprojekt hat sich der „Chef“ der Automobilsammlung
für zwei angehende Kfz-Mechatroniker ausgedacht
das vorgeschlagen. Die Frage „Ob
wir teilnehmen?“ musste gar
nicht erst gestellt werden.
Henrik: Vom normalen Durchlaufplan der Fachabteilungen wurden
wir freigestellt. Das ist aber keine
Einschränkung. Wir sind ja schon
länger dabei, und haben schon
viele Bereiche kennengelernt.
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H
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enrik Pöttker, 21 Jahre, aus
Nortrup, und Leon Streib, 19
Jahre, aus Bissendorf, sind Azubis
im dritten Lehrjahr bei Volkswagen Osnabrück. Beide absolvieren
eine Lehre zum Kfz-Mechatroniker
der Fachrichtung Personenkraftwagen.
Da die Beiden total von Autos begeistert sind, in ihrer Freizeit gern
die Köpfe unter Motorhauben stecken und den „Chef“ der Automobilsammlung Volkswagen Osnabrück – Klaus-Dieter Ulrich – zuvor schon beim Oldtimer-Treffen
Münster Classics unterstützt haben, kam jener auf eine extrem
praxisnahe Idee: Warum nicht den
Eifer der beiden Youngster nutzen, um einen Volkswagen Oldtimer komplett neu aufzubauen?
Schließlich ist Volkswagen Osnabrück mit seiner Automobilsammlung und ihren 130 Exponaten
auch ein Kompetenzzentrum für
Oldies. Das wissen auch die
Wolfsburger Kollegen von Volkswagen Classic und brachten eine
weitere automobile Kostbarkeit
an unseren Standort: Einen 32
Jahre alten Golf I GTI, der speziell
für die Oldtimermesse Techno
Classica, die vom 6. bis zum 10.
April 2016 in Essen stattfindet,
auf Hochglanz gebracht werden
musste. Rechtzeitig im Dezember
fiel die Entscheidung für dieses
ganz persönliche Azubi-Praxisprojekt. Im Januar kamen die ersten
Teile, Materiallisten wurden erarbeitet und Anfang Februar legten
Henrik und Leon mit Vollgas los.
Was genau sie mit ihrem Golf GTI
gemacht und erlebt haben, erzählen sie am besten selbst:
Henrik: Unser Ausbilder hat uns
angerufen und uns über das Projekt informiert. Ich war sofort
Feuer und Flamme. Das ist eine
geniale Abwechslung zur normalen Ausbildung. Wir sehen alles
vom Auto und stecken voll in der
Praxis.
Leon: Wir waren zusammen im
Ausbilder-Büro und uns wurde
Leon: Gestartet sind wir am 01.
Februar. Da wurde uns die lackierte Karosserie vorgestellt. Zuerst
haben wir den Unterbodenschutz
aufgetragen, dann den Himmel
eingezogen, die Brems- und
Kraftstoffleitungen verlegt und
den Tank, danach die Lenksäule
und die Kraftstoffpumpe eingebaut.
Henrik: Ende Februar hatten wir
den Motor, die Hinterachse und
die Kabelbäume drin. Auch die Türen waren zu dem Zeitpunkt fertig, der Zahnriemen war neu sowie die Wasserpumpe, die Front,
die Türen und die Heckklappe.
Leon: Elektrik, Motor und Kühlsystem müssen noch angeschlossen und zusammengebaut werden, dann geht’s an den
Innenraum. Spätestens zur Techno Classica Anfang April müssen
wir fertig sein. Auf der Zielgeraden fehlen noch manche Kleinigkeiten – zum Beispiel ein Kühlerschalter oder ein Klemmblech.
Solche Kleinstteile fertigen wir
auch teilweise selber an.
2016 1
Henrik: Am meisten Spaß hat mir
der Motor gemacht, weil wir
Kupplung und Zahnriemen komplett erneuert haben. Sogar die
Bremsleitungen haben wir nach
dem Vorbild der Originale nachgebaut und gebogen.
Leon: Das Interessanteste waren
all jene Teile, die man selbst
nachbauen musste, wie Bremsund Kraftstoffleitungen. Oder Teile wie die Trommelbremsen, die
man nicht mehr so häufig sieht.
Sehr interessant wird bei der Inbetriebnahme aber auch noch die
Elektrik.
Henrik: Eine Schwierigkeit lag
beispielsweise darin, das Kabel
vom Scheibenwischer und Heckschloss durch die C-Säule und den
Kabelkanal der Heckklappe zu ziehen. Das war sowohl ein Kraftakt
als auch eine unglaubliche Fummelei.
Leon: Der Golf muss natürlich
auch eingefahren werden, denn
die Kühlkanäle eines so alten Autos sitzen meist zu. Diese Testfahrten machen wir auf den Straßen der Umgebung.
Henrik: Ich schraube auch gern in
meiner Freizeit. Zum einen an
meiner Simson Schwalbe, zum
anderen an einem Heinkel Kabinenroller, den ich zu meinem
18ten als Restaurationsobjekt geschenkt bekommen habe. Das
Oldtimer-Faible habe ich von meinem Onkel. Der hat eine eigene
Kfz-Werkstatt, da kann ich nach
Herzenslust werkeln.
Leon: Grundsätzlich war ich schon
immer technikbegeistert. Ich hatte direkt als 16-jähriger ein Motorrad, habe zu Hause eine kleine
Werkstatt und schraube mittlerweile auch an meinem eigenen
Auto. Vor meiner Ausbildung bei
Volkswagen Osnabrück habe ich
in einem Kfz-Betrieb gejobbt und
bin voll auf den Geschmack gekommen.
Für die Oldtimer-Messe Techno
Classica müssen Henrik und Leon
den frisch von ihnen zusammengebauten Boliden übrigens wieder
zu einem Großteil auseinanderbauen. Denn der eigentliche Messe-Clou ist, dass die Beiden einige
Montagearbeiten als Show-Event
auf der Techno Classica in Essen
noch einmal durchführen. Live
und in action. Viele Montageschritte werden von den beiden
Osnabrücker Azubis an fünf Messetagen wiederholt, damit die Besucher den Aufbau komplett
nachvollziehen können. Eines ist
sicher: Dadurch, dass Henrik und
Leon jede Schraube und jedes Teil
des Golf GTI bei ihren Restaurationsarbeiten schon mehrmals in
der Hand hatten, können sie auf
der Oldtimer-Messe mit Sicherheit auch jede noch so knifflige
Expertenfrage beantworten, die
von interessierten Fachbesuchern
gestellt wird.
Marcel Leifer
Automobilsammlung
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
VERANTWORTUNG
TECHNISCHE ENTWICKLUNG
Unterstützung leisten und Verantwortung übernehmen
TE-Mitarbeiter spenden für Osnabrücker Hospiz
A
lle Jahre wieder“ – passend
zum Titel des bekannten
Weihnachtsliedes ist es bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Technischen Entwicklung (TE)
schon Tradition, während ihrer
Weihnachtsfeier Spenden für soziale Zwecke zu sammeln.
In diesem Jahr profitierte der Osnabrücker Hospiz e.V.. Insgesamt
kamen 1.000 Euro zusammen. Im
Februar wurde der Spendenscheck nun an Vertreterinnen des
Vereins übergeben.
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
„Auszeit“ – neues Bistro bringt Kunst in die Pausen
Kooperationen zwischen Technischer Entwicklung und
Osnabrücker Studenten
Das Osnabrücker Hospiz begleitet
seit 1994 Menschen und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase und unterstützt bei
der Trauerbewältigung. Der Verein
bietet mit seinen mehr als 2.000
Mitgliedern eine umfassende Unterstützung im ambulanten Hospizdienst, auch für Kinder, sowie
im stationären Hospizdienst. Wie
viele gemeinnützige Einrichtungen finanziert sich auch das Osnabrücker Hospiz zu einem Großteil über freiwillige Zuwendungen.
Ein weiteres Kooperationsprojekt
hat die TE mit Kunststudenten der
Universität Osnabrück umgesetzt:
Um neben dem Bistro auch die
Flure des Gebäudes in der Doppheide ansprechend zu gestalten,
wurden Gemälde der jungen Kreativen aufgehängt. Peter Kugler
Susanne Pohlmann
Technische Entwicklung
freut sich über die Zusammenarbeit, die Prof. Thomas Rohrmann
seitens der Universität koordinierte: „Wir haben eine echte
Win-win-Situation geschaffen:
Unsere Mitarbeiter lassen sich von
den Werken inspirieren und die
Nachwuchskünstler erhalten eine
Bühne, um ihr Können zu präsentieren.“ Übrigens: Die ausgestellten Bilder können erworben werden. Erste Interessenten haben
sich bereits gemeldet.
Bianca de Brouwer
Technische Entwicklung
Die angehenden Industriedesigner sorgten für neue
Konzepte zu Raumaufteilung, Mobiliar und Wandgestaltung
P
ausen sind nicht nur zum Essen da. Sie dienen vor allem
auch der Erholung, um Kraft für
neue Aufgaben zu tanken. Eine
Pause soll eine Auszeit sein.
Vertreterinnen des Osnabrücker
Hospiz nahmen den Spendenscheck
im Werk Osnabrück entgegen
NACHWUCHS
VERANTWORTUNG
Tipps für werdende Eltern Wenn Angehörige plötzlich Pflege
Volkswagen Osnabrück
brauchen
informiert
Neues Unterstützungsangebot für
Mitarbeiter von Volkswagen Osnabrück
M
ehr als 20 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nahmen an
einer Informationsveranstaltung
für werdende Eltern im Volkswagen Werk Osnabrück teil. Viele kamen mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner.
Interne und externe Referenten
informierten über Mutterschutz
und Elternzeit, Elterngeld, ElterngeldPlus und besondere Unterstützungsangebote von Volkswagen Osnabrück zur Vereinbarkeit
von Beruf und Familie. Darüber
hinaus wurden Leistungsangebote der Krankenkassen vorgestellt.
Experten des Gesundheitswesens
informierten zudem über Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen
bei Kleinkindern.
Eine zweite Informationsveranstaltung zum Thema ist bereits in
Planung und soll im Sommer
stattfinden. Genaue Informationen zu Termin und Anmeldung erhalten Sie frühzeitig in den internen Standortmedien.
„Auszeit“ lautet auch der Name,
den sich Studenten der Hochschule Osnabrück im Rahmen eines Designwettbewerbs für das
neue Bistro im Gebäude der Technischen Entwicklung (TE) in der
Doppheide ausgedacht haben. Die
Jury, neben anderen bestehend
aus Geschäftsführer Dr. Wilfried
Krüger, Betriebsrat Gerhard
Schrader, Martin Danzl, Leiter
Technische Entwicklung, Peter
Kugler, Leiter Gesamtfunktion/
Absicherung, und Professor Marian Dziubiel, Hochschule Osnabrück, wählte aus sechs Konzepten den Sieger. Die angehenden
Industriedesigner entwickelten
Ideen für die Raumaufteilung, das
Mobiliar und die Wandgestaltung,
die zum Teil für das neue Bistro
übernommen werden sollen.
Mitarbeiter von Volkswagen Osnabrück freuen sich
über die inspirierende neue Wandgestaltung
KRANKENVERSICHERUNG
„Audi BKK direkt vor Ort“
Jana Resing
Ausbildung und
Personalentwicklung
R
I
n Deutschland sind rund 2,63
Millionen Menschen pflegebedürftig. Etwa 1,86 Millionen werden ambulant versorgt, wobei
zwei Drittel von ihnen ausschließlich Pflege durch Angehörige erhalten.
Wenn unvorhergesehen Pflegebedarf in der Familie entsteht, stellt
dies für die Angehörigen eine große Herausforderung dar.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
erhalten hierbei ab sofort Unterstützung.
1 2016
Die Abteilung Ausbildung und
Personalentwicklung informiert
und gibt Tipps. Interessierte wenden sich an Jana Resing. Sie ist
Ansprechpartnerin für Pflege und
Beruf und unterstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, die
richtigen Ansprechpartner für
Vorsorgevollmachten, gesetzliche
Regelungen und Kurzzeitpflegeplätze zu finden.
Marie Meierhofer
Kommunikation
egina Reidel ist die Ansprechpartnerin der Audi BKK für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Volkswagen Osnabrück.
In OScar erklärt sie, warum das
Thema „Wechsel der Krankenkasse“ gerade besonders aktuell ist:
Ansprechpartnerin:
Jana Resing
Ausbildung &
Personalentwicklung (O-SB)
Durchwahl: - 2292
E-Mail:
Jana.Resing@
volkswagen-os.de
OScar: Warum lohnt sich ein
Krankenkassen-Wechsel gerade
jetzt besonders?
Reidel: Ein Wechsel zur Audi BKK
lohnt sich grundsätzlich ja immer.
Seit dem Jahreswechsel allerdings
noch deutlich mehr. Denn viele
andere Kassen haben ihren Beitrag angehoben. Die Audi BKK war
schon deutlicher günstiger als die
Mehrheit aller Kassen. Jetzt ha-
ben wir unseren Vorsprung aber
noch weiter ausgebaut und den
Beitrag nicht angehoben. Viele
Versicherte wissen gar nicht, wie
viel mehr sie im Monat zahlen,
denn die zusätzlichen Kosten werden automatisch vom Gehalt abgeführt. Im Vergleich zum durchschnittlichen Beitragssatz von 1,1
% sparen unsere Kunden pro Jahr
bis zu 200 Euro. Ein genaues Hinsehen lohnt sich also.
OScar: Welche konkreten Vorteile
haben unsere Mitarbeiter, wenn
sie wechseln?
Reidel: Es gibt eine ganze Reihe
Vorteile: Über den Beitrag haben
wir schon gesprochen. Hinzu
kommen unsere Gesundheitsprogramme, mit denen Mitglieder
und mitversicherte Familienangehörige noch mal bis zu 320 Euro
im Jahr erstattet bekommen können. Für unsere besonderen Leistungen werden wir immer wieder
ausgezeichnet. Zum Preis und den
Leistungen kommt aber noch das
wichtigste Argument hinzu: der
persönliche Service. Wir als Audi
BKK sitzen ja direkt hier vor Ort im
Volkswagen Werk Osnabrück. Das
ist ein Vorteil, den keine andere
Kasse bieten kann.
Alexander Ott
Kommunikation
Audi BKK Service-Büro
bei Volkswagen
Osnabrück
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10
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
TECHNISCHE ENTWICKLUNG
Zwei Mitarbeiter der TE untersuchen Toleranzauswirkungen im
Automobilbau
Toleranzmanagement stellt den Spagat zwischen produktbezogenen
Qualitätsanforderungen und prozessbedingten Streuungen im
Konstruktions- und Montageprozess dar
Die Experten für Toleranzmanagement, Frank Winkler (links) und Dr. Fabian Kirchhoff (rechts) voll in ihrem Element
F
rank Winkler, 44 Jahre, aus
Dinklage und Dr. Fabian Kirchhoff, 32 Jahre, aus Braunschweig
sind im wahren Leben extrem tolerante Typen. Wenn es aber um
ihren Job in der Abteilung Karosserie-Strukturentwicklung 3 der
TE in Osnabrück geht, die von Arnold Ebeling geleitet wird, und
um Passgenauigkeit von Automobil-Bauteilen, dann verstehen die
Beiden keinen Spaß.
Auch die Software 3DCS, mit der
sie tagtäglich arbeiten und die sie
mit allen nötigen Konstruktionsdaten zu Prototypen und Konzept- sowie Serienfahrzeugen des
Volkswagen Konzerns füttern, ist
extrem genau, wenn es um die
Prognose der Spaltmaße von Ex-
terieur- und Interieur-Fugen oder
möglicher Schwachpunkte im
Konstruktions- und Montageprozess geht.
Ihr Aufgabengebiet nennt sich
„Toleranzmanagement“. Dessen
Grundprinzip ist es, Prozessstreuungen virtuell zu simulieren, und
Probleme zu lokalisieren und zu
vermeiden bevor sie in der Realität auftreten. Das reduziert die
Entwicklungs-, Fertigungs- und
Nacharbeitszeiten und somit die
Kosten. Letztlich geht es im Automobilbau ja auch um die komplexe Ausrichtung vieler Bauteile zueinander und um die ästhetischen
Aspekte des Designs. Abweichungen von Nennmaßen im Gesamtprodukt sind bei dieser Zusam-
menfügung aller Teile nahezu
unvermeidbar. Deshalb suchen
Toleranzmanager wie Winkler und
Kirchhoff mit Hilfe von Simulations-Software und ihren Rechnern nach optimalen Gesamtlösungen – weit bevor die
eigentliche Produktion beginnt.
Ihr wichtigstes Werkzeug dazu ist
die Durchführung einer statistischen Toleranzanalyse nahezu
entlang des kompletten Produktentstehungsprozesses.
„Wir setzen das Auto am Computer zusammen - wiederholt und
wiederholt, tausende Male, rein
virtuell“, erklärt Frank Winkler, der
nur zu gut weiß, wie man ein Auto
auch real zusammenbaut, denn
vor seiner Zeit im Toleranzma-
nagement absolvierte er im Osnabrücker Automobilwerk die klassische Karriere aus Lehre, Techniker
und Jahren im Anlagenbau und
der Qualitätssicherung. Dr. Fabian
Kirchhoff dagegen ist der Analytiker im gut funktionierenden Duo.
Er hat im Fach Mathematik promoviert und sein Spezialgebiet ist
die Wahrscheinlichkeitstheorie.
Eine optimale Voraussetzung für
das Toleranzmanagement: „Jedes
Bauteil unterliegt einer Fertigungsstreuung. Das können wir
im CAD abbilden. Besonders interessant ist, wie sich diese Nennmaßabweichungen fortpflanzen,
wenn Teile zusammengefügt und
zueinander ausgerichtet werden.
Deswegen simulieren wir das im
dreidimensionalen Raum.“
Das Ergebnis zeigt auf, ob die
Zielparameter mit den vorliegenden Montage- und Ausrichtkonzepten sowie den verfügbaren
Bauteileigenschaften erfüllt werden oder ob Optimierungen notwendig sind. Ist Letzteres der Fall,
können Konzepte überarbeitet
werden, man kann Montagereihenfolgen verändern, die Bauteil-Toleranzen schärfer abstimmen, das Referenzsystem ändern
oder im Extremfall sogar das Design. All das muss möglichst intelligent geschehen. Deshalb gibt es
regelmäßige Arbeitsrunden, in
denen Winkler und Kirchhoff ihre
Ergebnisse präsentieren und mit
allen Beteiligten besprechen.
Winkler weiß aus Erfahrung: „Jedes Bauteil wirkt sich anders aus.
Kein Auto ist exakt gleich. Wir suchen die Schwachpunkte, damit
letztlich alle Standards erfüllt
werden.“
Bevor eine Serienproduktion anläuft, haben die beiden Toleranzmanager alles schon unzählige
Male durchgerechnet. „Passgenauigkeit ist das große Credo und
die Qualität unserer virtuellen
Prozesse ist sehr hoch“, sagt
Winkler und fügt noch hinzu:
„Über die Konzepte, wie wir das
Auto schon in der virtuellen Realität zusammenbauen, können wir
sehr viel bewirken. Je später ich
beispielsweise ein Bauteil an ein
Fahrzeug anbaue, desto besser
kann ich es zum Umfeld ausrichten. Deshalb bauen wir die Autos
am Rechner vom Einzelteil über
die einzelnen Baustufen analog
der geplanten Montagereihenfolge zusammen – so lassen sich Fugen, Freigänge oder auch Einstellbereiche am besten bewerten.“
Bottom-up, also von unten nach
oben, heißt der Fachbegriff, den
die Toleranzmanager für diese Art
der Modellierung verwenden. Wie
auch immer, geladen wird jetzt
erst mal ihr Rechner – nämlich
mit neuesten Simulations- und
Bauteildaten. Was dann folgt,
sind umfangreiche Rechenprozesse, die laut Fabian Kirchhoff
„manchmal auch erst über Nacht
abgeschlossen werden können.“
TECHNISCHE ENTWICKLUNG
Straker der TE bringen Oberflächen-Daten in Bestform
Alle für den Kunden sichtbaren Oberflächen eines neu entwickelten
Automobils werden gestrakt und dienen somit als CAD-basierte
Kompromiss-Findung zwischen dem Design und der Konstruktion
schen Entwicklung, die alles zum
Thema „straken“ wissen.
Strak nennt man das eigentliche
Handwerk, der Straker ist eine Berufsbezeichnung. „Mit den sogenannten Strak-Latten wurden früher unter anderem die Rümpfe
von Schiffen in ihrer Form harmonisiert“, erklärt Stefanie Kühn aus
der Technischen Entwicklung, und
fügt noch hinzu: „Im Automobilbau ist mit dem Strak eines Fahrzeuges die Erstellung und Bearbeitung aller sichtbaren Oberflächen unter Berücksichtigung
aller technischen und formalästhetischen Ansprüche beschrieben. Der Strak führt die oft gegenläufigen Ansprüche an eine
Oberfläche zusammen und dient
somit der CAD-basierten Kompromiss-Findung zwischen dem Design und der Konstruktion.“ Neben
der Arbeit am Rechner muss ein
Straker also in enger Abstimmung
mit Fachbereichen wie dem Design oder der Konstruktion stehen.
Susanne Pohlmann
Technische Entwicklung
Das Straker-Team von Volkswagen Osnabrück
kennt sich bestens aus mit Kurven
M
anche Worte hat man schon
mal gehört, kennt aber ihre
Bedeutung nicht. Die Steigerung
davon sind Worte, die man zum
ersten Mal hört. Dazu zählt für
viele Mitarbeiter sicherlich das
Verb „straken“.
Nicht nur beim XL1, sondern bei allen neu entwickelten Fahrzeugen
sind die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Toleranzmanagement
unabdingbar für eine hochqualitative und reibungslose Produktion
1 2016
Würde Günther Jauch mit der Eine-Million-Euro-Frage in seiner
beliebten Quiz-Sendung den
Wortsinn von „straken“ erfragen
wollen, dann kann man besser
den Telefonjoker bemühen, denn
bei Volkswagen Osnabrück gibt es
sechs Experten aus der Techni-
Straken findet mit Hilfe der dafür
entwickelten CAD-Software am
Rechner statt. Als erste Vorlage
erstellt die Designabteilung ein
Clay-Modell aus Plastilin im Maßstab 1:1. Dieses Clay-Modell wird
mit einem 3D-Scanner abgetastet
und somit in die CAD-Welt überführt. Diese Scan-Daten dienen
als Vorlage für Straker wie Stefanie Kühn und ihre Teamkollegen.
Anhand dieser ersten Flächen
2016 1
werden mit Spezialprogrammen
wie ICEM Surf, Autodesk ALIAS
und CATIA V5 Imagine and shape
erste Flächenmodelle aufgebaut.
Der Straker reproduziert also die
Flächen des Plastilinmodells, allerdings in einer viel höheren
Qualität und ergänzt diese um die
Randbedingungen der Fachabteilungen. Dies ist für die weitere
Abstimmung und Verarbeitung
durch die anderen Fachbereiche
notwendig.
Stefanie Kühn erläutert: „Wir verarbeiten Rohdaten zu ersten
Oberflächen. Am Ende entsteht
ein komplett geschlossener und
abgestimmter Flächendatensatz.
Diesen übergeben wir an die Konstruktion, wo er für die Erstellung
der Werkzeugoberflächen verwendet wird. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum fertigen Fahrzeug.“
„Wie man zu dem Job kommt, ist
sehr unterschiedlich“, sagt Stefanie Kühn. „Man kann als Techniker
straken oder als Designer. Wichtig
ist vor Allem, dass man sowohl
Technik- und Flächenverständnis,
als auch viel Liebe zum Detail
mitbringt.“ Stefanie Kühn hat
Technische Zeichnerin gelernt, ihren Techniker absolviert und
kommt somit aus dem Bereich
der Konstruktion. Durch die Gelegenheit, in die Visulisierung zu
gehen wurde das Interesse an
Oberflächen und deren Eigenschaften geweckt. Eher zufällig
bot sich ihr die Gelegenheit, in
den Strak zu wechseln. Es gibt nur
wenige Bereiche, die Straker ausbilden und es existieren auch keine direkten Studiengänge. Der
Hochschul-Hintergrund liegt
meist im Fachbereich Industriedesign.
Zusammen mit ihren fünf Kollegen Jens Vahle, Michael Schlüter,
Achim Hartmann, Florian Albers
und Michael Hahn bearbeitet
Stefanie Kühn die Fahrzeugbereiche Exterieur, Interieur, Sitze,
„Licht und Sicht“ sowie die sogenannte Grauzone – also der Bereich, auf den man blickt, wenn
man zum Beispiel die Fahrzeugtür
aufmacht und auf den Türinnenbereich schaut.
Neben dem Anspruch, saubere
Oberflächen zu erzeugen, müssen
auch die Herstellbarkeit, die
Funktion und der Designanspruch
in die Strakdaten einfließen. Wie
das Strak-Team der TE das alles
auf einmal schafft, verrät Stefanie
Kühn: „Durch gewachsenes
Know-how. Wir wissen, wie Flächen aufgebaut sein müssen, um
die unterschiedlichen Ansprüche
zu erfüllen. Schließlich besteht
unser Team aus extrem erfahrenen Strakern. Wir haben einfach
einen Blick dafür!“
Susanne Pohlmann
Technische Entwicklung
12
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
In diesem Jahr sind bei
Volkswagen Osnabrück
bereits 25 Ideen von Azubis eingereicht worden. Da
ist eine Menge Potenzial in
der Ausbildung.
Ende August 2013 ist Svea dann
direkt durchgestartet und konnte
die Azubi-Zeit sogar auf zweieinhalb Jahre verkürzen. „Wir waren
hier in der Lackiererei immer drei
Azubis. Anfangs waren wir viel zusammen, dann sind wir in ganz
unterschiedliche Bereiche gekommen“, erzählt Svea, und fügt noch
hinzu: „Wir haben wirklich alle
Abläufe kennengelernt: erst die
Vorbehandlung und die Kathodische Tauchlackierung, dann die
Nahtabdichtung, die Mehrzwecklinie, die Serienlackierung und
schließlich die Prozess- und Verfahrenstechnik bei Dr. Volkmar
Schuster.“
D
ie 21 jährige Svea Ruthemeyer aus Hagen am Teutoburger Wald ist voll drin im Thema
Chemie. Kein Wunder, die sympathische junge Frau hat Mitte Januar 2016 ihre Ausbildung bei
Volkswagen Osnabrück zur Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik erfolgreich
abgeschlossen.
IDEENMANAGEMENT
Da stimmt die Chemie:
Die Idee der ehemaligen
Azubi Svea spart Strom in
der Lackiererei
Cleverer Nachwuchs bei
Volkswagen Osnabrück,
denn eine 21-jährige
verbessert das KTLTauchbecken mit einer
frequenzgesteuerten
Pumpe
Ihre Abschlussarbeit schrieb sie
über Säurespülungen, Tauchbecken und Beizabträge. Direkt danach hat sie gleich das Ideenmanagement begeistert – mit einem
pfiffigen Vorschlag, der sich um
die sparsamere Pumpensteuerung
eines Anolyt-Systems dreht, das
im Tauchbecken der Lackiererei
zum Einsatz kommt, damit das
Becken nicht übersäuert und der
PH-Wert stimmt.
Ganz schön clever die Dame, obwohl Svea ehrlich zugibt: „Chemie
war das Schwierigste in meiner
Ausbildung – aber gerade deshalb
interessiert mich dieses Fach total“. Auf die Ausbildung bei Volkswagen Osnabrück ist sie durch ihren Vater aufmerksam geworden.
Der arbeitet hier in der Montage
und hat Svea von der Ausbildung
zum „Verfahrensmechaniker für
Beschichtungstechnik“ erzählt.
Svea Ruthemeyer vor Tank und Pumpe
des Tauchbeckens, dessen
Stromverbrauch sie durch ihre Idee
effektiver gemacht hat
1 2016
13
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
Die Azubi-Abschlussprüfung, die
Svea auch hier bei Volkswagen
Osnabrück absolviert hat, hört
sich ziemlich wissenschaftlich an:
„Vergleich unterschiedlicher Säuren in Bezug auf die Reinigungswirkung bei der Tri-Kationen-Phosphatierung“. Svea
spricht darüber wie ein Profi und
als hätte sie ihr Leben lang nichts
anderes gemacht: „In der Vorbehandlung haben wir ein Becken,
durch das alle Rohkarossen hindurch müssen, um die Verzinkung
oder das Aluminium anzubeizen.
Dieser Beizabtrag bleibt als
Schlamm im Becken übrig und
muss aufgelöst werden. Ansonsten könnte sich das negativ auf
die anschließende Lackierung
auswirken. Drei Mal im Jahr machen wir deshalb eine Säurespülung – bisher mit Schwefelsäure.“
Die Sache bekam aber neuerdings
einen Haken: Denn durch die vielen Aluminiumkarossen, die mittlerweile hier in Osnabrück lackiert
und montiert werden, landen im-
mer mehr Aluminiumreste im
Tauchbecken. Dieses Material
wurde durch die bisher eingesetzte Schwefelsäure aber nicht komplett aufgelöst. Svea berichtet:
„Mit Blick auf diese Problematik
habe ich extra mehrere neue Säuren getestet. Mit Borsäuremischungen habe ich einen erfolgreichen Versuch gemacht, dann
noch mit einer Flusssäuremischung. Beide habe ich verglichen. In Bezug auf die Arbeitssicherheit war Borsäure deutlich
besser geeignet.“
Unterstützt wurde die junge Beschichtungstechnikerin dabei von
Uwe Montico aus ihrer Abteilung,
von Rainer Schröer aus dem Labor
sowie Holger Flege, dem Sicherheitschemiker der Lackiererei.
Uwe Montico stand dann auch
während Sveas Abschlussarbeit
mit ihr am Tauchbecken, als noch
ein anderes kleines Problem auftauchte: „Wir waren unten an der
Anlage – und ich habe gefragt,
wieso läuft die Pumpe auch bei
Nichtbetrieb durch? Da keimte die
Idee auf, dass man das anders
machen müsste“, sagt Svea.
Aktuell arbeitet Svea in der
Prozess- und Verfahrenstechnik. Da geht es um
Messtechnik wie Farbmetrik, Strukturmessung,
Schichtdickenmessung mit
Ultraschall und Ofenkurven.
Denn das KTL-Becken wird durch
chemische Reaktionen im Becken
irgendwann sauer. Ziel ist aber,
dass es immer einen gleichbleibenden PH-Wert hat, damit es
keine Fehler bei der KTL-Beschichtung gibt. Deshalb wird ein
Anolyt-System gegen diese Übersäuerung am Becken angeschlossen. Jenes wird ständig umgewälzt. Stand nun aber beispielsweise am Wochenende einmal die
Produktion in der Lackiererei still,
dann ging die Umwälzung trotzdem weiter. Svea erinnert sich:
„Das lief weiter, auch wenn es gar
nicht laufen musste. Da kam mir
die Idee, die Pumpe während der
Nicht-Produktion abzustellen. So
einfach war die Sache allerdings
nicht, denn das hat mit den
PH-Wert-Einstellungen nicht geklappt. Die Lösung lag in einer
frequenzgesteuerten Pumpe. Es
reichte nämlich, wenn die Pumpe
während der Produktionsstillstandzeiten nicht ihre volle Leistung brachte. Ganz ausstellen
ging nicht, da sank der PH-Wert
im KTL-Becken einfach auf zu
niedrige Werte.“
„Alle Kollegen hier haben
mich sehr nett aufgenommen, da gab’s nie Probleme. Es spielt auch absolut keine Rolle, ob man
eine Frau ist – hier sind
alle gleich.“
Gut, dass Svea diesen Verbesserungsvorschlag beim Ideenmanagement eingereicht hat. Auch
wenn sie anfangs skeptisch war:
„Ich wusste nicht, ob sich das
lohnt und wie viel Strom durch
die frequenzgesteuerte Pumpe
wirklich eingespart wird.“
Die Gutachter des Ideenmanagements bestätigten aber direkt die
Effektivtät von Sveas Idee. Durch
die frequenzgesteuerte Umwälzpumpe im Anolytsystem konnte
der Energieverbrauch von 14.460
kWh pro Jahr auf 3.836 kWh pro
Jahr reduziert werden. Eine jährliche Einsparung 10.626 kWh und
ein wichtiger Beitrag zum Erreichen des Think Blue. Factory.-Ziels: „minus 25 Prozent Energieverbrauch. Svea sei dank!
Josefin Wörmann
Ideenmanagement
„Bringen Sie Ihre
Idee ins Ziel!“
Preisverleihung zur
Sonderaktion des
Ideenmanagements
Z
um Ende des Jahres 2015
hatte das Ideenmanagement die Beschäftigten am
Standort Osnabrück zum Jahresendspurt aufgerufen.
Im Rahmen einer Sonderaktion
wurden Preise unter allen
Ideengebern verlost, deren
Verbesserungsideen während
des Aktionszeitraums eingereicht und angenommen wurden und eine positive Realisierungsbewertung erhalten
haben. Mit insgesamt 88 Ideen
gingen im Aktionszeitraum 40
Prozent mehr Verbesserungsvorschläge ein, als in den Wochen zuvor. Die Qualität und
die Realisierungsquote der
Verbesserungsideen blieben
dabei stabil hoch.
Ende Februar fand die Verleihung von 20 Preisen in der Automobilsammlung statt. Werner Haneberg, Leiter
Fahrzeugbau, Gerhard Schrader, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, Claudia Vieth,
Leiterin Ausbildung und Personalentwicklung, sowie Peter
Dettmer, Koordinator Ideenmanagement, dankten den
Ideengebern für ihre kreativen
Einfälle und waren sich einig:
Die Ideen der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind wichtige
Schritte auf dem Volkswagen
Weg zur langfristigen Sicherung von Erfolg durch Qualität,
Nachhaltigkeit und Effizienz.
Josefin Wörmann
Ideenmanagement
1. PREIS
Apple iPad mini
Dominik Schloms (O-TFRI 2)
2. PREIS
Koffer aus der Volkswagen
Kollektion
Dennis Wermann (O-TFLI)
3. PREIS
Chemie ist einfach ein Fachbereich,
der Svea Ruthemeyer ungemein gut
gefällt. Im Labor der Lackiererei von
Volkswagen Osnabrück hat sie auch
einen Teil ihre Ausbildung absolviert.
2016 1
Oldtimer-Wochenende
Philipp Kuhlgemeyer (O-TFLI)
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MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
VERANTWORTUNG
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
Volkswagen Osnabrück unterstützt Flüchtlingshilfe
Innenminister Pistorius weiht Schulungsräume ein, dazu eine
Lehrmaterial-Spende, ein 3.000-Euro-Scheck sowie ein Volkswagen
Crafter als Leihgabe
(v.l.) Gerhard Scharder, Boris Pistorius, Hinrich Haake, Diakonie, und Ludger Teeken
während der Übergabe
G
eschäftsführung und Betriebsrat von Volkswagen Osnabrück haben am 12. Februar
2016 zusammen mit Niedersachsens Minister für Inneres und
Sport, Boris Pistorius, Schulungsräume in einem Gebäude unseres
Unternehmens eingeweiht.
Diese sollen Hilfsorganisationen
zur Verfügung stehen, um Flüchtlingen dort Sprachunterricht zu
ermöglichen. Das Unternehmen
übergab zudem Unterrichtsmaterial im Wert von 10.000 Euro an
15
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
den Fachdienst Integration der
Stadt Osnabrück, der auch die Belegung der Räume koordiniert.
Der Katholische Verein für soziale
Dienste (SKM) erhielt darüber hinaus eine Mitarbeiterspende für
minderjährige unbegleitete
Flüchtlinge. Während der Veranstaltung wurde außerdem ein
Volkswagen Crafter als Leihgabe
von Volkswagen pro Ehrenamt an
das Flüchtlingshaus der Diakonie
Osnabrück Stadt und Land übergeben.
Pistorius sagte: „Sprache ist der
Schlüssel für Integration, ohne
dieses Handwerkszeug können
die wichtigen ersten Schritte in
ein neues Leben hier in Deutschland nicht gelingen. Darum setzt
die Unterstützung von Volkswagen Osnabrück genau da an, wo
sie am dringendsten benötigt
wird. Ich freue mich, dass ich die
neuen Schulungsräume hier in
Osnabrück heute einweihen durfte.“
Dr. Wilfried Krüger, Geschäftsführer Personal und Organisation der
Volkswagen Osnabrück GmbH,
sagte: „Für Volkswagen und seine
Beschäftigten gehört die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zum Kern der Unternehmenskultur. Deshalb ist es auch
für uns bei Volkswagen Osnabrück
selbstverständlich, bei der Nothilfe und Integration von Flüchtlingen einen Beitrag zu leisten.“
Gerhard Schrader, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von
Volkswagen Osnabrück, fügte
hinzu: „Die Not der Flüchtlinge,
die in diesen Monaten nach Europa und nach Deutschland kom-
men, ist groß. Ihre Aufnahme und
Integration ist eine immense gemeinschaftliche Aufgabe, an der
sich Volkswagen Osnabrück und
unsere Kolleginnen und Kollegen
mit Engagement und Überzeugung beteiligen.“
Volkswagen Osnabrück stellt
Hilfsorganisationen kostenlos
Schulungsräume für Flüchtlings-Sprachkurse zur Verfügung.
Das Unternehmen unterstützt die
Sprachförderungsangebote außerdem mit Lehrmaterial. Zudem
erhielt der SKM 3.000 Euro für die
Unterstützung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge. Die Spende stammt vor allem aus dem
Verleih von Oldtimern an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
Volkswagen Osnabrück. Darüber
hinaus wurde ein Volkswagen
Crafter als Leihgabe von Volkswagen pro Ehrenamt an das Flüchtlingshaus der Diakonie in Osnabrück übergeben. Mit dem
Fahrzeug sollen Flüchtlinge beispielsweise zu Behördengängen,
Arztbesuchen und zum Sprachunterricht befördert werden.
Meisterliche Kompetenz
Neue „Volkswagen Meister“ am Standort Osnabrück
V
ier Mitarbeiter von Volkswagen Osnabrück erhielten im
Februar ihre Ernennungsurkunden
zum „Volkswagen Meister“.
Claudia Vieth, Leiterin Ausbildung
und Personalentwicklung,
Andreas Strutz, Leiter Metall
Gruppe, und Petra Nolte, Geschäftsführerin des Betriebsrats,
gratulierten den Kollegen. Auch
die jeweiligen betrieblichen Vorgesetzten, Personalreferenten
und MEK-Paten der Neu-Meister
rufsalltag vorbereitet. Ich gratuliere den jungen Kolleginnen und
Kollegen und wünsche ihnen alles
Gute für Ihre Zukunft bei Volkswagen Osnabrück.“
Alexander Ott
Kommunikation
E
1 2016
zur Erfüllung unseres Think Blue.
Factory.-Ziels, das ja schließlich
fordert „Lösemittelemissionen
um 25 Prozent zu reduzieren“.
Lutz Herzberg
Lackiererei
Marie Meierhofer
Kommunikation
Ausbildungs-Abschlussfeier bei Volkswagen Osnabrück
Die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen von
Berufsausbildungen und dualen Bachelor-Studiengängen feierten
ihren Erfolg
Die jungen Leute haben unterschiedliche Berufsausbildungen
absolviert: Mechatroniker, Verfahrensmechaniker, Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker,
Elektroniker für Automatisierungstechnik, Werkzeug-, Fertigungs- und Zerspanungsmechaniker. Die dual Studierenden
haben eine Ausbildung zum Mechatroniker sowie ein Maschinenbaustudium erfolgreich beendet.
Sechs Tonnen am Haken
Neue Anlage verringert
Lösemittelemissionen der Lackiererei
Um diese bis auf die 13-Meter-Ebene zu befördern, war ein
Kran nötig, der die Anlage durch
die geöffnete Fassade hob. Dort
sorgt die sogenannte TAR nun dafür, dass die Abluft des Trockners
der Mehrzwecklinie optimal gereinigt wird. Ein wichtiger Beitrag
Auch die OScar-Redaktion gratuliert:
Dieter Pruhs, Meister in der Berufsausbildung, Nail Konya und
Andreas Schaiper, Meister in der
Metall Gruppe, sowie Ajlen Ceric,
Meister im Fahrzeugbau
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
THINK BLUE. FACTORY.
s war ein Kraftakt: Sechs Tonnen schwer, sechs Meter lang,
jeweils zweieinhalb Meter in Höhe
und Breite – die Ausmaße der
neuen Anlage zur Thermischen
Abluftreinigung (TAR) in der Lackiererei sind beeindruckend.
nahmen an der Ernennungsfeier
teil.
D
r. Wilfried Krüger, Geschäftsführer Personal und Organisation der Volkswagen Osnabrück
GmbH, und Petra Nolte, Geschäftsführerin des Betriebsrats
bei Volkswagen Osnabrück, überreichten am 12. Februar 2016 die
Prüfungs- und Arbeitszeugnisse
an 24 ehemalige Azubis und zwei
Jungakademiker.
„Ich gratuliere unseren Nachwuchskräften zu ihren hervorragenden Leistungen. Entsprechend
unserem Prinzip der bedarfsgerechten Ausbildung übernimmt
Volkswagen Osnabrück alle Ausgelernten und Absolventen eines
dualen Studiums des abgeschlossenen Jahrgangs in ein Arbeitsverhältnis“, sagte Geschäftsführer
Dr. Krüger.
Betriebsrätin Nolte sagte: „Unse-
2016 1
re Ausgelernten und Bachelor-Absolventen dürfen zu Recht stolz
auf ihre Abschlüsse sein. Sie haben während ihrer Ausbildung
viele Kernkompetenzen erworben
und gelernt, in Geschäftsprozessen zu denken. Dadurch sind sie
sehr gut auf den heutigen Be-
Aktuell bietet die Volkswagen Osnabrück GmbH eine Ausbildung in
acht verschiedenen gewerblich-technischen Berufen sowie
drei duale Studiengänge an. Weitere Informationen erhalten Interessenten im Internet auf den
Karriereseiten unter www.volkswagen-os.de.
Alexander Ott
Kommunikation
16
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
17
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
TECHNISCHES BÜRO
Fortschritt durch Veränderungen
Das Angebots- und Änderungsmanagement des Technischen Büros
D
as Streben nach kontinuierlicher Verbesserung führt dazu,
dass Abläufe, Prozesse und Produkte nicht nur in der Projektphase, sondern während des gesamten Produktlebenszyklus ständiger
Veränderung unterliegen.
Das Team Angebots- und Änderungsmanagement des Technischen Büros bei Volkswagen Osnabrück erstellt Angebote für
Neuaufträge für den Fahrzeugbau
und angrenzende Bereiche.
Außerdem erfassen die Mitarbeiter nach Auftragsvergabe die mit
den Verbesserungen verbundenen
Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Angebot und deren
finanzielle Auswirkungen.
Die Aufgabe der Experten beginnt
bereits, bevor ein Auftrag überhaupt nach Osnabrück vergeben
wird. Nachdem eine Anfrage eingegangen ist, leiten sie die Angebotserstellung zusammen mit den
jeweiligen Fachabteilungen. Die
Fachabteilungen legen Prämissen
fest, und kalkulieren anschließend
die Angebotsinhalte. Nach Erstellung des Angebotes durch das
Technische Büro ist eine kaufmännische Einigung mit dem Auftraggeber das Ziel.
Angebots- und
Änderungsmanagement
AUSBILDUNG UND PERSONALENTWICKLUNG
Neben diesen Angeboten für Neuaufträge erstellt das Team auch
Zusatzangebote zu bereits bestehenden Projekten. Diese können
beispielsweise durch Stückzahländerungen, neue Lackfarben und
Modellpflegemaßnahmen nötig
werden.
Das Änderungsmanagement bei
Volkswagen Osnabrück bewertet
technische Änderungen und deren finanzielle und terminliche
Auswirkungen. Dabei arbeiten die
Mitarbeiter vor allem mit dem
IT-System AVON (Änderungsverfolgung Online). Mit diesem System werden konzernweite Änderungen an Teilen und Umfängen
im Fahrzeug bewertet. Die Änderungen haben Auswirkungen auf
die Technik, Termine, Qualität sowie Kosten. Die technischen Veränderungen, die finanzielle Bewertung sowie die entsprechenden Genehmigungen werden
im System AVON dokumentiert.
S
Seit April 2015 arbeitet Andre
Rottmann aus der Qualitätssicherung von Volkswagen Osnabrück vier Tage pro Woche im Porsche Stammwerk in StuttgartZuffenhausen. Als Resident ist er
das Bindeglied zwischen seinem
brück. Außerdem durfte ich den
gesamten Anlauf des neuen Boxster erleben, von der Vorserie bis
zum SOP.“
Auch menschlich profitiert der
Osnabrücker von seinem Aufenthalt in Baden-Württemberg, denn
nach Feierabend unternimmt er
häufig etwas mit Porsche Kollegen: „Ich bin wirklich gut in das
Team aufgenommen worden. Mit
einigen Kollegen werde ich sicher
auch in Kontakt bleiben, wenn ich
wieder ausschließlich im Werk
Osnabrück arbeite.“
Petra Fischer
Qualitätssicherung
1 2016
Parkplatzsituation weiter
verbessert
200 neue Stellplätze
nahe der TE
200 Parkplätze in direkter Nähe
zum Werk zur Verfügung.
Der neue Parkplatz P5 befindet
sich auf dem Gelände des ehemaligen Gebäudes 20 an der
Gesmolder Straße – also in direkter Nähe zur Technischen Entwicklung. Die neuen Stellplätze
tragen zu einer weiteren Entspannung der Parksituation rund um
das Volkswagen Werk Osnabrück
bei.
M
itarbeiterinnen und Mitarbeitern von Volkswagen Osnabrück stehen ab sofort weitere
Die virtuelle Realität schweißt
Osnabrücker Azubis so richtig zusammen
Ein Schweiß-Simulator für das Training zum Industriemechaniker
lässt die Funken in der Augmented Reality fliegen
W
WERKTECHNIK
Mission Ländle
Andre Rottmann als Resident im Einsatz
bei Porsche in Zuffenhausen
„Vor allem kümmere ich mich um
Themen der Qualitätssicherung –
also alles rund um die Komponenten für den neuen Porsche Boxster, die Volkswagen Osnabrück für
das Werk Zuffenhausen fertigt.
Ich arbeite aber auch eng mit der
Marken- und Werkplanung sowie
dem Karosseriebau vor Ort zusammen“, erklärt Rottmann: „Dieser Einsatz bringt mich fachlich
einen großen Schritt nach vorne.
Denn die Strukturen und Arbeitsweisen sind bei Porsche zum Teil
anders, als bei Volkswagen Osna-
Joachim Schramm
Technisches Büro
Wie auch die anderen drei Aufgabenbereiche des Technischen Büros, bildet das Angebots- und Än-
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Arbeitgeber in Niedersachsen und
den Kollegen in der Schwabenmetropole.
derungsmanagement eine wichtige Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Fachbereichen von
Volkswagen Osnabrück.
Marie Meierhofer
Kommunikation
ie Piloten im Flugsimulator können Azubis bei
Volkswagen Osnabrück neuerdings eine ihrer wichtigsten Metallbau-Fähigkeiten rein virtuell
trainieren: Das Schweißen. Möglich wird das durch ein neu erworbenes und sehr spannendes Trainings-Tool, das für alle Auszubildenden, die den Beruf des Industriemechanikers und Mechatronikers anstreben oder für dual
Studierende, die neben ihrer Lehre
noch ein Maschinenbaustudium
absolvieren, zur Verfügung steht.
Mit dem brandneuen Hightech-Gerät für virtuelles Schweißen trainieren die Osnabrücker
Azubis nicht nur ihre richtige Haltung beim Schweißen und das
Anlegen einer perfekten Schweißnaht, sondern durch die sogenannte Augmented Reality innerhalb der Schweißmaske, wirkt das
Ganze auch ungemein realitätsnah. Wie bei beliebten Videogames, bei denen man auf immer
höhere Levels vordringt, lassen
sich auch beim neuen Osnabrücker Schweiß-Simulator Levels
vom Anfänger bis zum Fortge-
schrittenen durchspielen. Erst
wenn die höchsten Levels problemlos gemeistert werden, machen die Azubis den Schritt in die
Praxis und dürfen sich an echtes
Schutzgas und Metallbauteile wagen.
„Das sieht für den Azubi aus wie
ein echter Schweißprozess, da
sprühen sogar die Funken“, erklärt
Christian Kohkemper, der als Ausbilder für alle Instandhaltungsberufe 50 Azubis bei Volkswagen
Osnabrück unter seinen Fittichen
hat. Kohkemper weiter: „Das Gerät zeigt durch Pfeile, welcher
Winkel angestellt werden muss,
ob man näher an die Naht muss
oder weiter weg. Zudem wird
analysiert, wo individuelle Fehler
liegen oder was richtig gemacht
wurde, das motiviert die Auszubildenden sich immer weiter zu verbessern. Der große Vorteil ist,
dass ohne jede Gefahr trainiert
werden kann. Erst danach folgt
das reale Schweißen.“
Die Idee zur Anschaffung des innovativen Gerätes hatte Ausbildungsleiter Ilker Subasi, der den
Schweiß-Simulator zuvor an einem anderen Standort von Volkswagen im Einsatz erlebt hat. Kurze Zeit später organisierte Subasi
einen Vor-Ort-Termin in Osnabrück mit der Hersteller-Firma.
Die darauf folgende Präsentation
und die Rückmeldungen der Azubis waren so positiv, das schließlich die Entscheidung zum Invest
getroffen wurde. „Ich war direkt
begeistert, weil ich erkannt habe,
dass die Vorbereitungszeit für das
reale Schweißen durch das Gerät
viel effektiver genutzt werden
kann. Die Azubis können das
Schweißen nun auch selbsttätig
trainieren – ohne Gefahr und
ohne dass ständig ein Ausbildungsleiter daneben stehen
muss“, freut sich Ilker Subasi.
Schweißen ist ein wichtiges Segment innerhalb eines Ausbildungsjahres bei Volkswagen Osnabrück und gilt als durchaus
schwieriger Fachbereich. Letztlich
ist Schweißen aber reine Übungssache. Das weiß auch Ausbildungsleiter Christian Kohkemper:
„Geht es an den Bereich Schweißen, dann klinkt sich eine ganze
2016 1
v.l.n.r.: Kai Busch, Lars Ifland, Clara Calmer, Anna-Lena Kirchner, Moritz Koch,
Joana Gerdwilker und Lars Böwer (knieend)
Gruppe ein und trainiert am Gerät. So lange bis alles sitzt. Wir
haben da eine genau abgestimmte Methodik. Es ist sehr interessant für die Azubis und weckt viel
Lernbereitschaft. Oft entsteht ein
regelrechter Wettbewerb untereinander“, erklärt er, und gibt aber
auch offen zu: „Perfektes Schweißen ist wirklich anstrengend,
denn man muss sich eine bestimmte Haltung und eine eine
gute Technik antrainieren, um im
realen Schweißprozess eine TopNaht abzuliefern.“
Doch der Simulator-Plan der Ausbilder ging voll auf! Dank der virtuellen Realität sind die Osnabrücker Azubis wirklich fitter beim
realen Schweißen. Man sieht den
echten Bauteilen, die sie herstellen – wie zum Beispiel Stahlwinkel, Halterungen oder Verstrebungen – mittlerweile an, dass alle
hier in der Ausbildung zum Industriemechaniker durch das neue
Trainingsgerät so richtig zusammengeschweißt wurden.
Alexander Ott
Kommunikation
18
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
BERUFELEXIKON
Handwerkliches Geschick und Begeisterung für Technik
Die erste Auszubildende zur Verfahrensmechanikerin für
Beschichtungstechnik hat ihre Ausbildung in der Lackiererei Anfang
des Jahres mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen
Von der Detailarbeit geht es in der
Mehrzwecklinie dann an das
großflächige Lackieren von ganzen Karossen – inklusive der anschließenden Ergebniskontrolle,
dem Colourmatching. Dieses findet im Bereich Farbmetrik statt.
Anschließend vermitteln die Spezialisten der Qualitätssicherung
im Korrosions- und Lackaudit den
Auszubildenden die Anforderungen an eine lackierte Volkswagen
Karosserie. Dazu zählt das Messen
der Schichtdicke, des Glanzgrades
und der Lackstruktur.
sches Können unter Beweis stellen, zum Beispiel beim Lackieren
eines Karosserieteils. Die Theorie
wird schriftlich geprüft. Die Abschlussprüfung verläuft ähnlich.
Hinzu kommt jedoch ein betriebliches, praktisches Projekt, das in
einem Fachgespräch dem Prüfungsausschuss vorgestellt wird.
Die erste Auszubildende von
Volkswagen Osnabrück hat im
vergangenen Winter ihre Ausbildung mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen – weitere
sollen folgen.
In einer Zwischenprüfung müssen
die Auszubildenden ihr prakti-
Manfred Hageböck
Lackiererei
Ein wichtiger Ausbildungsbereich für
Verfahrensmechaniker: Füller und Decklack
D
ie Ausbildung ist vielfältig und
anspruchsvoll - handwerkliches Geschick und Begeisterung
für Technik sind die Voraussetzungen: Bei Volkswagen Osnabrück
absolvieren aktuell neun junge
Menschen eine Ausbildung zum
Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik. Drei Jahre
lang lernen sie praktisch im Betrieb und theoretisch an einem
Berufskolleg in Münster, wie man
einer Rohkarosse zu einem glänzenden Auftritt verhilft.
Die Azubis durchlaufen alle Produktionsbereiche der Lackiererei:
Innerhalb der Prozess- und Verfahrenstechnik lernen die Auszubildenden im Bereich Vorbehandlung und KTL die Tauchbäder zu
überwachen und die Parameter
der Anlage optimal einzustellen.
In der Nahtabdichtung ist dann
Geschick gefragt: Die Auszubildenden üben PVC-Nähte selbstständig von Hand zu applizieren.
Genauigkeit ist hier das A und O.
Schließlich dienen die Nähte zur
Abdichtung des Fahrzeugs und
verhindern, dass Wasser eintritt.
Die Nachwuchs-Verfahrensmechaniker lernen aber auch die Arbeit mit Kollege Roboter: Im Bereich Füller und Decklack ist
einerseits Handarbeit gefragt, um
einzelne Lackschichten im Innenbereich aufzutragen. Außerdem
unterstützen aber auch Automaten und Roboter an einigen Stationen. Diese zu steuern und zu
überwachen gehört auch zum
Lernstoff.
Schichtdickenmessung des Lacks an einer mit
Füller vorlackierten Karosse
Ablauf der Ausbildung:
→→
→→
Trainingscenter Lackiererei
→→
Prozess und Verfahrenstechnik: Anlagenüberwachung
und -einstellung, Labor und
Messmethoden
→→
Manuelle Nahtabdichtung,
Roboterbetreuung
→→
Füller/Decklack: Erlernen
Schichtdickenmessung der Endlackierung
mit einem speziellen elektronischen Gerät
1 2016
manueller Lackierumfänge
Metallgrundlehrgang in der
Ausbildungswerkstatt
→→
Mehrzwecklinie: Erlernen
manueller Arbeitsinhalte wie
Schleifen von Kunststoffen
und Füller, Lackieren von
Einzelteilen und Karossen
→→
Qualitätssicherung: Begleitung des Lackauditors, Korrosions- und Lackaudit,
Schichtdicken-, Glanzgradund Oberflächenqualitätsmessung
20
MITARBEITERZEITUNG VOLKSWAGEN OSNABRÜCK
TIPPS & TERMINE
2016
Osnabrück
27.03.2016
Osterleuchten Familienprogramm ab 17:00 Uhr, großes Feuerwerk
um 21:00 Uhr. (Museum und Park Kalkriese, Bramsche-Kalkriese)
SPRECHSTUNDE
Gesund auch auf Reisen
Osnabrück
03.04.2016
Saisoneröffnung der Oldtimer IG Osnabrück am Museum
Industriekultur Endlich geht die Freiluftsaison wieder los.
www.oldtimer-ig-osnabrueck.de
Osnabrück
06.04. - 10.04. 2016
Techno Classica Essen Mehr geht nicht. Tolle Clubstände, Werksmuseen, Teile, Zubehör, Modelle. www.siha.de
Osnabrück
20.04. - 24.04. 2016
Horses & Dreams meets Denmark Ort Hof Kasselmann, Hagen a.T.W.
Osnabrück
24.04. 2016
3. ADAC Emsland Classic Oldtimer-Rallye In Lengerich im Emsland
startet für 80 Teams die Rallye der Motorsportfreunde Lengerich. Mehr
Informationen und die Nennungsformulare gibt es unter:
www.emsland-classic.de
Osnabrück
29.04. - 01.05.2016
Frühlingsfestival auf Schloss Ippenburg Bad Essen
Osnabrück
30.04. - 01.05.2016
Nachtflohmarkt Innenstadt Osnabrück
Osnabrück
13.05. - 16.05. 2016
Internationale Motorrad-Veteranen-Rallye Ibbenbüren.
Ein MUSS für jeden Freund klassischer Motorräder.
www.veteranenrallye.de
Osnabrück
13.05. - 22.05. 2016
Maiwoche Innenstadt Osnabrück
Osnabrück
19.05. 2016
Standortsymposium Volkswagen Osnabrück GmbH
Liebe Mitarbeiterin und
lieber Mitarbeiter,
ob privat oder geschäftlich, die
Menschen sind heute mobiler als
je zuvor. Reisen in weit entfernte
Regionen der Welt stehen für viele mehrmals im Jahr auf dem Programm. Damit Ihr Urlaub oder
eine wichtige Dienstreise nicht
durch eine vermeidbare Erkrankung verhindert werden, oder Sie
gar ein „Souvenir“ in Form einer
Infektionskrankheit mit nach
Hause bringen, möchte ich Ihnen
Tipps mit auf den Weg geben.
WÄHREND FLUGREISEN:
Druck „auf den Ohren“ beim Star-
Osnabrück
22.05. 2016
VW Classic Original Treffen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Museum
Industriekultur Osnabrück auf dem Magazingelände am Süberweg 50.
Um 14 Uhr wird zur Ausfahrt Richtung Bad Essen gestartet. Für alle
Freunde originaler luftgekühlter Volkswagen der Typen 1, 2, 3 und 4.
Infos gibt es unter: www.harryschley.jimdo.com
Die nächste
erscheint
Ende Juni
Mitmachen lohnt sich! Wer der OScar-Redaktion einen Tipp gibt
zu interessanten Themen im Werk rund um Automobil und
Produktion, erstaunlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
oder deren skurrilen Lebensgeschichten, Hobbys und anderen
Zusammenhängen, die für die OScar interessant sein könnten,
wird belohnt. Kommt es zur Verwirklichung einer Story, darf sich
der Tippgeber über einen brandneuen OScar-Coffee-to-goBecher freuen.
kontakt → [email protected]
Impressum
– Mitarbeiterzeitung Volkswagen Osnabrück
Herausgeber Volkswagen Osnabrück GmbH
V. i. S. d. P. Ludger Teeken, Sprecher der Geschäftsführung
Autoren dieser Ausgabe Autoren dieser Ausgabe: Nils Marotz, Susanne Pohlmann,
Alexander Ott, Marcel Leifer, Josefin Wörmann, Bianca de Brouwer,
Joachim Schramm, Katharina Strüßmann, Lutz Herzberg, Dr. Harmen Eilers,
Manfred Hageböck, Marie Meierhofer
VOR DER REISE:
Informieren Sie sich rechtzeitig
über landestypische Gesundheitsrisiken und beachten Sie die dabei
die aktuellen Impfempfehlungen.
Überprüfen Sie Ihre Reiseapotheke. Bei Medikamenteneinnahme
achten Sie auf die Zeitverschiebung. Denken Sie an medizinische
Dokumente, die Ihre möglichen
Erkrankungen dokumentieren,
und informieren Sie sich über Zecken- und Insektenschutz, gegebenenfalls auch über Malariaprophylaxe.
Titelbild und weitere Storys: Dirk Wagener
Druck: Magreff Druck und Medien, Essen, Auflage: 2.700 Exemplare
Aufgrund der besseren Lesbarkeit sprechen wir in den Texten größtenteils
Besonders Fleisch, Geflügel, Eierspeisen, Milchprodukte und Fisch
sind optimaler Nährböden für
Bakterien und deshalb leicht verderblich. Für Fernreisende gilt daher beim Essen und Trinken die
Regel: „Koch es, schäl es oder
vergiss es!“. Denken Sie auch an
ausreichenden Sonnenschutz mit
angepasstem Lichtschutzfaktor.
Jeder Sonnenbrand ist ein Sonnenbrand zu viel!
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Dr. med. Harmen Eilers
RÄTSEL
Top-Gewinn:
Ein Volkswagen
Oldtimer für ein
ganzes Wochenende
inklusive
200 Freikilometern!
OScar- Gewinner der Ausgabe 4/2015
Herzlichen Glückwunsch an:
Unter den Teilnehmern am Gewinnspiel der Ausgabe
04/2015 wurden drei Artikel aus dem Sortiment des
Volkswagen Shops verlost. Die glücklichen Gewinner
stehen nun fest: Neben zwei Osnabrückern zählt auch
ein Mitarbeiter der Volkswagen AG aus Wolfsburg dazu –
ein Beleg dafür, dass die OScar auch über den heimischen Standort hinaus interessierte Leser findet. An je-
1. Wie viele Einheiten des Tiguan sollen bis zu
den Werksferien arbeitstäglich in Osnabrück
gefertigt werden?
50
70
80
2. Wie viele Auszubildende betreut Christian
Kohkemper als Ausbilder bei Volkswagen Osnabrück u.a. beim Virtuellen Schweißen?
20
50
80
3. An welchem Standort war der neue Geschäftsführer Finanz, IT und Beschaffung, Heinz
Debelts zuletzt tätig?
Polkowice Puebla
Salzgitter
Gestaltung: ruhrkraft kommunikation
Copyrights alle Fotos: Volkwagen Osnabrück, Porsche AG und Volkswagen AG, Fotos
ten oder Landen wird durch
Schlucken, Trinken, Kaugummi
Kauen oder Lutschen eines Bonbons beseitigt. Zusätzlich droht
dem Körper durch trockene Kabinenluft ein Flüssigkeitsverlust.
Haut und Schleimhäute können
infolge dessen austrocknen. Dieses verhindert man am besten
durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Feuchtigkeitscreme.
Bein- und Fußgymnastik beugt
bei längeren Flügen einer Thrombose vor.
So geht’s: Senden Sie die richtigen Antworten
direkt an die OScar-Redaktion.
Bitte ausschließlich per E-Mail! An:
→ [email protected].
von Mitarbeitern – und meinen damit selbstverständlich auch alle Kolleginnen.
1 2016
dem Gewinnspiel nehmen nämlich auch viele
Kolleginnen und Kollegen aus Emden, Salzgitter und anderen Volkswagen Werken teil.
Christian Beyl (O-TEV2) und Daniel Lang (O-TEPA-2),
beide aus der Technischen Entwicklung von Volkswagen
Osnabrück, dürfen sich über eine Freizeit-Jacke und einen Koffer im Käfer-Design freuen und nahmen ihre Gewinne persönlich in Empfang. Eine Baseball-Kappe
macht sich per Post auf den Weg Richtung Volkswagen
Stammsitz nach Wolfsburg.
TEILNA
HMESC
HLUSS
15.05.
2016
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Volkswagen AG inklusive der Tochtergesellschaften. Ausgenommen ist die Redaktion von „OScar“. Werden mehrere richtige
Lösungen eingereicht, so entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen, ebenso eine Barauszahlung. Die Gewinner werden
benachrichtigt und sind mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden. Wir weisen darauf hin, dass pro Teilnehmer und Rätsel
je nur eine Antwortkarte eingereicht werden darf.