Schlaganfall-Verdacht: UKSH lässt Patienten Stunden warten

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DONNERSTAG, 31. MÄRZ 2016 | NUMMER 75 | 13. WOCHE | 1,60 €
LANDESZEITUNG FÜR SCHLESWIG-HOLSTEIN | www.kn-online.de
MODELL-MEIEREI
SIEG GEGEN ITALIEN
Götze und das
neue Glück
6 KOMMENTAR | 2, SPORT | 17
Neue Chance
für Milchbauern
Weidehaltung, regionale Vermarktung, auskömmliche Preise: Bei
einer Genossenschaft
in Horst stehen die
Landwirte Schlange.
6 SCHLESWIG-HOLSTEIN | 11
BEN AFFLECK
„Batman ist ein
kaputter Typ“
6 PANORAMA | 40
SCHLACKE
Aufbereitung
kann beginnen
6RASTORF | 25
AUSSTELLUNG
Herbert Peter Kruse
und sein geschärfter
Blick auf die Natur
6LUTTERBEK | 26
KONZERTSOMMER
18 Veranstaltungen
im Jagdschlösschen
6EUTIN | 25
9-12°
Viele Wolken,
kaum Schauer
6WETTER | 10
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Schlaganfall-Verdacht: UKSH
lässt Patienten Stunden warten
Schwere Vorwürfe gegen Kieler Klinik – Neurologie-Direktor bestätigt strukturelle Mängel
VON CAROLA JESCHKE
..............................................................
KIEL. Schlaganfallpatienten erheben schwere Vorwürfe gegen das Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH) in
Kiel: Trotz des SchlaganfallVerdachts hätten sie stundenlang in den Fluren der Notfallambulanz ausharren müssen,
ohne dass sich jemand um sie
gekümmert habe. Professor
Günther Deuschl, scheidender
Direktor der UKSH-Klinik für
Neurologie, räumt ein, dass es
durch strukturelle und personelle Engpässe zu langen Wartezeiten kommen könne – auch
für potenzielle Schlaganfallpatienten. Dies sei jedoch nicht
nur ein Kieler Problem.
Deutschl:„Wir fordern seit Jahren mehr Stroke-Unit-Betten
für Schleswig-Holstein.“
Mit starken Kopfschmerzen,
Taubheitsgefühlen und Gleichgewichtsstörungen war Melina
Vandersee von ihrem Neurologen in die Notaufnahme des
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kieler-nachrichten.de
FOTOS: FRANK PETER (KÜHE), WARNER BROS.
(BATMAN), DPA (GRASS, HARPA-GEBÄUDE,
GÖTZE), THOMAS EISENKRÄTZER (DEUSCHL)
Wir fordern seit
Jahren mehr StrokeUnit-Betten für
Schleswig-Holstein.
Prof. Günther Deuschl,
Direktor der Klinik für Neurologie
über eine Stroke Unit mit elf
Betten zur schnellen und optimalen Versorgung von Schlaganfallpatienten verfügt.
Professor Deuschl, der heute
in den Ruhestand tritt, erklärt,
dass sowohl in der überlasteten
und unterfinanzierten Notaufnahme als auch in der Stroke
Unit alles „auf Kante genäht“
sei. Die Notaufnahme mit jähr-
lich 8000 Neurologie-Patienten
habe zu wenig Personal. Es
komme vor, dass man „bis zu
zehn Stunden“ auf einen Arzt
warten müsse. Auch potenzielle Schlaganfall-Patienten mit
nicht eindeutigen Symptomen
müssten manchmal warten.
Dies gelte aber nicht für
Schlaganfall-Patienten, „die
mit akuten und offensichtlichen Symptomen kommen und
dringlicher Behandlung bedürfen“, so Deuschl. Auch für Ärzte und Pfleger sei die Situation
sehr belastend. Zumal nicht garantiert sei, dass nach der Erstbehandlung ein Bett für betroffene Patienten zur Verfügung
stehe. Jedes einzelne vorgehaltene Bett verursache täglich hohe Kosten, daher gebe es nur
ein begrenztes Kontingent, auf
das das Klinikpersonal keinen
Einfluss habe. Deuschl kritisiert: „Wir nähern uns amerikanischen Verhältnissen.“
6 LEITARTIKEL | 2, SH | 12
BOOSTEDT. In der Landesunterkunft in Boostedt soll ein
Flüchtlingsjunge schwer sexuell missbraucht worden sein.
Nach Polizei-Angaben steht
ein 21-jähriger Afghane in Verdacht, sich an dem Vierjährigen vergangen zu haben. Zudem soll ein 29-jähriger Afghane den achtjährigen Bruder, der Zeuge gewesen sei,
bedroht haben. Gegen die
Männer wurde am Mittwochabend Haftbefehl erlassen.
6 SCHLESWIG-HOLSTEIN | 10
Land hält an
Erstaufnahme fest
RENDSBURG. Obwohl die Erstaufnahmen im Land derzeit
nur zu 34 Prozent belegt sind,
geht der Bau einer neuen Einrichtung in Rendsburg weiter.
Das Innenministerium begründet das mit der ungewissen Entwicklung der Flüchtlingszahlen in den kommenden Monaten. Die Erstaufnahme auf dem Gelände einer
ehemaligen Kaserne soll Platz
für 2000 Flüchtlinge bieten.
6 KOMMENTAR | 2, SH | 11
Island ist nicht gleich Island
VON
STEFANIE GOLLASCH
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16
23-24
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35
36-38
UKSH überwiesen worden –
Verdacht auf Schlaganfall. Sieben Stunden musste die 24-jährige Preetzerin nach eigener
Aussage auf dem Flur warten,
bis sie genauer untersucht wurde. Dann habe man ihr „zwischen all den Menschen“ mitgeteilt, dass sie zwei Schlaganfälle gehabt habe und sofort auf
die Intensivstation müsse.
Ähnlich erging es Ingrid Pedack aus Kiel. Die 75-Jährige
war mit Verdacht auf Schlaganfall ins UKSH eingeliefert worden. „Nach fünf Stunden Wartezeit auf dem Flur hieß es nur,
es gebe in Kiel und SchleswigHolstein kein Bett für mich“,
berichtet die Kielerin. Nach
Hause oder mit dem Rettungswagen in eine Hamburger Klinik – das sei ihre Wahl gewesen. „Man hört doch immer,
dass bei einem Schlaganfall jede Minute zählt“, sagt die Seniorin. Zumal das UKSH als
Partnerklinik des Schlaganfallnetzes
Schleswig-Holstein
Flüchtlingskind
missbraucht
Rhode Island an der Ostküste
der USA bietet so ziemlich alles, was das Urlauberherz erfreut: von Wassersport über
Weingüter bis hin zu historischen Stätten. Dennoch hält
sich der Zustrom an Gästen in
Grenzen. Also investierten
Tourismusexperten rund fünf
Millionen Dollar (4,4 Millionen
Anzeige
Euro) in eine Imagekampagne,
zu der auch ein Werbefilm gehört. Mit verlockenden Bildern
sollen damit die Vorzüge des
Landstrichs ins rechte Licht
gerückt werden – was jedoch
krachend schief ging.
Kurz nachdem der Film in
der Nacht zu Dienstag über die
sozialen Medien verbreitet
worden war, gab es schon die
ersten spöttischen Kommenta-
re. Denn zu
Beginn
des
knapp zweiminütigen
Videos ist ein
Skateboarder
zu sehen, der
vor der Kulisse
eines futuristischen Gebäudes
rasante Kunststücke vorführt.
Auch die konnten aber letztlich nicht hinreichend davon
ablenken,
dass das Bauwerk mitnichten in Rhode
Island steht,
sondern in Island. Zum Beweis wurden
Fotos des Gebäudes namens
Harpa aus der isländischen
Hauptstadt Reykjavik (im Bild)
gepostet, die jeden Zweifel
ausräumten. Ob ein Hörfehler
oder ein schlampig geführtes
Filmarchiv zu dem Fauxpas
geführt hat, ist unklar.
Auf der Suche nach dem
Schuldigen zeigten die Verantwortlichen in Rhode Island
schnell auf die Firma, die die
Videoschnipsel zusammengestellt hatte. Das 22 000-DollarVideo wird jetzt kostenfrei
überarbeitet.
SCHLESWIG-HOLSTEIN
DONNERSTAG, 31. MÄRZ 2016
11
Milchbauern machen mobil
Zurück zur regionalen, nachhaltigen Vermarktung: Wie die Genossenschaft der Meierei Horst dem Preisverfall trotzt
VON HEIKE STÜBEN
......................................................
HORST. Ein Jahr ohne Milchquote: Milch überschwemmt den
Markt, der Preis ist im Keller, jeder sechste Milchhof in Schleswig-Holstein existenziell bedroht. „Wir sind in eine Sackgasse getrieben worden“, sagt
Jörg Hauschildt. Der Landwirt
unterstützt deshalb den Aufruf
der Meierei Horst, der ÖkoMelkburen und der Regionalwert AG Hamburg. Sie fordern
die Verbraucher auf, nur noch
Milch aus nachhaltiger, regionaler Erzeugung zu kaufen –
und aktiv die Produktion der Lebensmittel zu beeinflussen.
Jörg Hauschildt hat mehr als
20 Jahre seinen 90-Hektar-Hof
in Quarnstedt im Kreis Segeberg nach dem Lehrbuch bewirtschaftet. Hat optimiert, intensiviert, ausgebaut. So konnte
er die Milchleistung seine Herde fast vervierfachen. „Und was
hat mir das gebracht? Mehr Arbeit und mehr finanzielle Sorgen. Mir geht es schlechter als
vor 20 Jahren.“ Deshalb hat
Hauschildt mit 50 Jahren die
Wende eingeleitet. Er hat den
Lieferbeitrag mit dem Deutschen Milchkontor, dem bundesweit größten Molkereiunternehmen, gekündigt und ist zu
der kleinen Meierei Horst gewechselt.
Tatjana Tegel führt die 125 Jahre alte Meierei in die Zukunft. Sie setzt auf eine schonende Produktion: Die tagesfrische Bio-Milch wird nur pasteurisiert, der Rahm für die Butter
FOTOS: FRANK PETER
reift extra langsam und liefert als Nebenprodukt eine gesäuerte Buttermilch. Außerdem werden weitere Milchsorten, Sahne, Joghurt und Quark produziert.
Regionalwert AG
Jeder sechste Milchhof
ist existenziell bedroht
Die traditionsreiche Meierei
in Kreis Steinburg stand selbst
vor zwei Jahren vor dem Aus:
Immer mehr Landwirte waren
zu den großen Meiereien abgewandert. Die kleine Meierei
konnte nur gerettet werden,
weil ein paar Biobauern investierten. Und unter dem Namen
Öko-Melkburen warben sie bei
Bürgern und Unternehmen dafür, Genossenschaftsanteile zu
kaufen. „Wir wollten die Meierei erhalten, aber auch Menschen bewegen, wieder mitzubestimmen, was und wie in ihrer
Region produziert wird“, sagt
Achim Bock, Öko-Melkbur und
Meierei-Vorstand.
Die Genossenschaft hat 185
Mitglieder von Kiel bis südlich
der Elbe. 1000 sollen es einmal
werden. „Wir wollen langsam,
aber nachhaltig wachsen. Das
gilt auch für unsere Produktpalette“, sagt Tatjana Tegel. Die
promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin hat lange Zeit in der
IT-Branche gearbeitet. Die Geschäftsführung der Meierei hat
sie aus Überzeugung übernommen. „Wir haben uns alle voneinander entfernt – der Verbrau-
Für Landwirt
Achim Bock, Ulf
Schönheim
(Regionalwert
AG) und Meierei-Chefin Tatjana Tegel hat
Milch einen
hohen Wert.
cher von den Landwirten, die
Landwirte von den Tieren.
Durch unser Handeln setzen wir
den regionalen Wertschöpfungskreislauf aufs Spiel. Ohne
Wir wollten Menschen
bewegen, wieder
mitzubestimmen, was
und wie in ihrer Region
produziert wird.
Achim Bock,
Meierei-Vorstand
ihn wird unser Land aber anders
aussehen“, sagt Tatjana Tegel
und erzählt von riesigen Monokulturen in Ungarn und in der
französischen Camargue. „Da
Öko-Melkbur
Hans Möller
hofft wie Umwelt-Staatssekretärin Silke
Schneider auf
mehr BioLandwirte im
Norden.
wirtschaften Agrokonzerne, da
wird jeder Baum, jeder Knick
entfernt. Wenn wir das nicht bei
uns erleben wollen, müssen wir
Verbraucher endlich aufwachen“, sagt die 47-Jährige.
Tegel geht es dabei nicht nur
um Landwirte und Umwelt. Es
geht ihr auch um Lebensmittel,
die sonst kaum noch produziert
werden: So füllt Horst als einzige Meierei im Land noch tagesfrische Milch ab, produziert zeitaufwändig
Sauerrahmbutter
und Buttermilch und demnächst
auch Salzbutter. „Dazu brauchen wir Milch von besonderer
Qualität“, sagt Tegel, „deshalb
müssen unsere Lieferanten die
Kühe im Sommerhalbjahr auf
der Weide haben. Denn dann
enthält die Milch nachweislich
die essentiellen Omega-3-Fettsäuren.“
Weitere Bedingungen für alle
Milch-Lieferanten: Grassilage
und maximal 30 Prozent Mais
als Winterfutter, keine Gentechnik beim Futter, keine vorsorgliche Gabe von Antibiotika. Im
Gegenzug erhalten die Landwirte in Horst 30 Cent pro Liter
Milch und mittelfristig 40 Cent.
Im Vergleich: Aktuell bekommen Bauern im Schnitt 24,9
Cent – vor einem Jahr waren es
28,4 Cent. „Auch 30 Cent sind
noch nicht kostendeckend, aber
ich halte das System der regionalen Produktion und Vermarktung zukunftsträchtiger“, sagt
Jörg Hauschildt. Auch andere
Landwirte sehen das offenbar
so. Zwölf konventionell wirtschaftende Bauern stehen auf
der Warteliste der Meierei.
Auch im Umweltministerium
in Kiel begrüßt man das Horster
Konzept. „Ich hoffe, dass auch
die Verbraucher das unterstützen, indem sie regionale Produkte nachfragen oder sich
selbst an Genossenschaftsmodellen beteiligen“, sagt Staatssekretärin Silke Schneider. Sie
setzt aber auch darauf, dass
mehr Landwirte die Milchkrise
nutzen, um auf Biolandbau umzustellen. Öko-Melkbur Hans
Möller aus Lentföhrden hält das
für machbar, wenn nicht gerade
neue große Ställe gebaut wurden: „Erstens gibt es Fördermittel, zweitens müssten zwar oft
die Tierbestände reduziert werden, aber dafür hat man auch
weniger Kosten, weniger Arbeit
und stabile, höhere Preise“, sagt
er. Und dann geht der 51-Jährige erst einmal auf die Weide, wo
die Kälber zusammen mit ihren
Müttern laufen.
Auch die Regionalwert AG
Hamburg, eine Bürgeraktiengesellschaft, unterstützt den Aufruf. „Wir
wollen eine enkeltaugliche
Landwirtschaft und gute
Lebensmittel. Die Devise
‚wachse oder weiche‘ führt
die Landwirte in eine Sackgasse“, sagt Vorstand Ulf
Schönheim. Die Regionalwert AG fördert selbst eine
nachhaltige Landwirtschaft:
Die Bürger erwerben Aktien
und dieses Geld wird in
Betrieben eingesetzt. So
soll die regionale Land- und
Lebensmittelwirtschaft von
den Bürgern selbst miterhalten werden – sie werden mittelbar Miteigentümer der Betriebe. „Mit den
Genossenschaftsanteilen in
der Meierei Horst und mit
unseren Aktien bleibt das
Geld vor Ort, kleine Betriebe werden gestärkt“,
sagt Schönheim, „ das
bringt stabile Steuereinnahmen für Gemeinden und
macht sie zukunftsfähig. “
2 www.regionalwert-
hamburg.de, www.meiereihorst-eg.de
Erstaufnahme in Rendsburg fast fertig
Trotz sinkender Flüchtlingszahlen im Land hält das Innenministerium an der neuen Einrichtung fest
VON MALTE KÜHL
.................................................
RENDSBURG. Flüchtlinge sollen ab 18. April die neue Erstaufnahme in Rendsburg beziehen. Das teilte das Innenministerium mit. Bereits eine
Woche vorher, am 11. April,
soll die Einrichtung technisch
abgenommen werden. Trotz
sinkender Flüchtlingszahlen
hält das Ministerium am
Standort Rendsburg fest. Es
gibt einen langfristigen Pachtvertrag.
„Es ist weiterhin vorgesehen, die Erstaufnahmeeinrichtung in Rendsburg in dem geplanten Umfang zu betreiben“, sagt ein Sprecher des Innenministeriums
am
Mittwochnachmittag. Derzeit
entsteht auf dem Gelände der
ehemaligen
FeldwebelSchmid-Kaserne eine Einrichtung für rund 2000 Flüchtlinge. Sie sollen sowohl in Containern als auch in ehemaligen
Kasernengebäuden untergebracht werden.
Die Flüchtlingssituation ist
momentan entspannt. Im März
kamen lediglich 573 neue
Flüchtlinge laut Information
des Innenministeriums in
Schleswig-Holstein an. Im Januar und Februar waren es jeweils noch rund 2000 pro Monat. Von den 12 752 Plätzen in
den Erstaufnahmen sind derzeit 4313 belegt. Das entspricht einer Auslastung von
rund 34 Prozent.
Trotzdem wird in Rendsburg
weitergebaut. „Da die Entwicklung der Zugangszahlen
trotz des derzeitigen Rückgangs ungewiss sind, bereitet
sich das Land auf verschiedene Szenarien vor“, so der
Sprecher. „Kommen ähnlich
viele Flüchtlinge wie im vergangenen Jahr, können ausreichend Unterbringungs- und
Betreuungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Sollten
weniger
Menschen
nach
Schleswig-Holstein kommen,
kann die Struktur der Aufnahmeeinrichtungen zeitnah angepasst und die Platzzahl reduziert werden.“ Die Einrich-
2 In Containern und
ehemaligen Kasernengebäuden sollen rund 2000
Flüchtlinge unterkommen.
tung in Rendsburg sei wichtig,
weil
mittelfristig
andere
Standorte ersetzt werden
müssten. Der Pachtvertrag für
das Gelände in Rendsburg
läuft über fünf Jahre.
Für Rendsburg ist laut Innenminister Stefan Studt
(SPD) eine besondere Aufgabe
vorgesehen. So soll die Erstaufnahme eine von drei Einrichtungen sein, in der NeuFlüchtlinge registriert und medizinisch untersucht werden.
Rund 50 Mitarbeiter des Bundesministeriums für Migration
und Flüchtlinge sollen außerdem in Rendsburg besonders
komplexe Asylfälle bearbeiten.
Auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz der Kaserne reihen sich die Contai-
Einrichtungsleiter Ove von Dohlen (links) bespricht den Baufortschritt mit Rüdiger Smal vom Landespolizeiamt.
FOTO: MALTE KÜHL
ner bereits dicht aneinander.
An vielen Orten wird geflext,
geschweißt und gehämmert.
Viele Container sind schon fertig, sagt Rüdiger Smal vom
Landespolizeiamt, der den
Bau überwacht. Nur die Einrichtung fehle noch. In der
ehemaligen Turnhalle der Kaserne bauen Arbeiter gerade
Oberfenster ein. „Die sind wegen des Brandschutzes erforderlich“, sagt Smal. In der
Turnhalle sollen später über
700 Personen gleichzeitig mit
Essen versorgt werden.